• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Würdet ihr eure eigene Beerdigung planen?

myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Hallihallo, liebe Mitinsassen

Ich war dieses Wochenende meine Familie im Exil besuchen und Omis Geburtstag feiern. Vor einigen Monaten hat es bei uns gebrannt, weswegen mein Rudel erst kommendes Frühjahr wieder in unserem Haus leben darf und jetzt natürlich nichts mehr besitzt und nach und nach alles nachkauft.

Meine Omi, Mitte 70, bereits zwei mal an Brustkrebs erkrankt und dazu noch schwer Lungenkrank hat dieses Jahr die gesammelten Werke von Elvis und eine Stereoanlage von meiner Mutter geschenkt bekommen und dann den ganzen Nachmittag nebenher Elvis gehört.
Irgendwann kam sie dann zu uns auf die Terrasse und meinte, sie wolle gerne zu einem richtigen "Arschwackel-Lied von Elvis in die Grube fahren", diese und jene Blumen dabei haben und wenn ein bestimmter Nachbar vorbei käme, sollten wir ihn wegjagen.
Dass sie sich über ihr Ableben Gedanken macht ist nicht weit hergeholt, es wird allmählich Zeit für sie.
Wir haben dann eine ganze Weile darüber gesprochen, was sie will und was sie nicht will, wer kommen soll und dass wir ihr "bloß keinen so dummen Standardspruch auf den Kranz" machen sollen.
Ich fand das wundervoll, denn immerhin ist es ihr "letzter Tag" auf Erden und den sollte man ruhig mitbestimmen. Wenn man schon geht, dann wenigstens so, wie man gelebt hat und nicht so, wie die (Enkel)Kinder es haben wollen.

Ein Freund von mir fand das ganz furchtbar und morbide, was ich auch verstehen kann- nicht jeder will sich mit dem eigenen (nahen) Tod auseinandersetzen.


Was meint Ihr? Würdet ihr, sofern ihr nicht plötzlich gehen müsst und dementsprechend Zeit dafür habt, selbst mitplanen wollen, oder lieber nicht?
 
135790
Benutzer136360  (33) Benutzer gesperrt
  • #2
Also mir persönlich ist es eigentlich egal, da ich es sowieso nicht mehr mitbekomme, außerdem hab ich z.Zt. eh nicht viele Freunde.

Meine Oma z.B. hat ihre komplette Beerdigung selbst gestaltet und schon komplett bezahlt, somit müssen wir nur noch sagen "jetzt ist es so weit" und alles wird erledigt.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Ich find das nicht so ungewöhnlich noch morbide und nimmt den Angehörigen auch einiges ab, gefragt wird man da oft genug.
Zum Beispiel muss man das bei Einweisung in ein Pflegeheim x-fach genaustens schriftlich und mündlich ausführen und bei Eltern, Ehepartnern erfragen, wenn man das mühsam zusammentragen kommt man da automatisch auf nähere Gespräche und fragt gleich mal bei allen Elternteilen nach und diskutiert das mit Partnern und Kindern.

Zumindest sowas wie ein Lieblingslied für die Beerdigung lässt wohl jeder irgendwann flapsig fallen, meist auch mehr.
Denke in meinem Alter ist der Tod auch schon nah genug, die Einschläge werden dichter und man geht regelmäßig zu Beerdigungen im Freundeskreis und bekommt mit wer das organisiert hat und wie gut es passt.
Grade Krebskranke bekommen das ja sehr genau mitgeteilt und organisieren das bis ins Detail selber.
Das find ich auch schön, man spürt dann auch die Persönlichkeit des Toten sehr gut ubd ist ihm besonders nahe und lächelt auch dann und wann erkennend in sich hinein.


Denke für junge gesunde Menschen ist das sehr Fern, wenn auch sehr rücksichtslos und sorglos sich darüber keine Gedanken zu machen.
Auch wenn es dem Verblichenen herzlich egal ist, für die Angehörigen ist es das leider nicht, die werden rangezogen finanziell, wie emotional.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Puuuh... Für mich persönlich schwer zu sagen. Ich finde es jetzt nicht creepy, wenn es jemand macht, ganz und gar nicht.
Ob ich es selbst tun würde, ja vielleicht schon (vor allem zB die Musikauswahl treffen), aber ich finde den Gedanken so bedrückend und bin auch noch so jung, um mich nicht wirklich damit zu befassen.
Wie gesagt als merkwürdig erachte ich es nicht (wenn man seine Angelegenheiten regelt und zB ein Testament hinterlässt, schaut einen ja auch keiner komisch dabei an)


Wenn ich nicht "mitplane", macht mir das auch absolut nichts aus, ich fände es hingegen vieeeel spannender bei meiner eigenen Beerdigung dabei zu sein und zu sehen, wer kommt und ob ich vermisst werde, etc. pp.
Da Mäuschen spielen zu dürfen wäre grandios. Wer weiss... Vielleicht schaut man ja wirklich von oben zu.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich hab meine Beerdigung insofern "geplant", als ich schriftlich vor ein paar Jahren festgehalten habe, wie und vor allem wo (!) ich beerdigt werden will - außerdem noch ein paar Wünsche rund um die Gestaltung der Trauerfeier. Vielleicht ein bisschen verfrüht angesichts meines Alters, aber ich plane gerne voraus. :tongue: Zu wissen, dass ich das geregelt habe, beruhigt mich einfach (obwohl es mir natürlich auch egal sein könnte, aber zumindest müssen sich meine Angehörigen dann nicht erst den Kopf zerbrechen, sondern können alles so in die Wege leiten, wie ich es mir wünsche).

Wenn sich an meinen Vorstellungen etwas ändert, aktualisiere ich das. Ansonsten hoffe ich, dass meine Anleitung noch eine sehr lange Zeit in der Schublade liegen kann. Aber sie ist da. :zwinker:

Ich hab auch überlegt, eine Sammlung von Trauersprüchen anzulegen, die ich schön finde, aber das war mir dann doch zu creepy. :upsidedown:
 
M
Benutzer151218  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Seltsamerweise hab ich schon in relativ jungen Jahren, relativ viel mit dem Tod beschäftigt. Damals war ich noch der Ansicht Angst davor haben zu müssen und war traurig darüber, irgendwann gehen zu müssen. Heute seh ich das ein bisschen anders. Mein christlicher Glaube hat mich zu der Erkenntnis geführt, dass ich keine Angst davor haben zu brauche und deswegen hab ich auch ein für andere ungewöhnliches Verhältnis zum Tod.
Das ist insofern relevant, dass ich jetzt schon weiß, dass ich bei meiner Beerdigung irgendwann mal alles anders haben will: Keine schwarzen Klamotten, kein "Es ist so schade, dass er nicht mehr da ist", keine Kränze mit so lahmen Trauersprüchen (ich fänd Witze eigentlich gut). Was vielleicht für den ein oder anderen am abstrusesten klingen mag: Ich will mit meiner Beerdigung nicht meinen Tod betrauert wissen, sondern mein (kommendes) Leben gefeiert.

Edit: Man bedenke außerdem mal, was die Bestattungsindustrie für Profite aus den Trauernden zieht, die die Beerdigung organisieren müssen. Ich würde nicht wollen, dass weil ich n bisschen kälter geworden bin, meine Familie ausgenommen wird.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ehrlich gesagt ist mir das vollkommen egal. Meine Beerdigung dient dazu, meiner Familie eine Form des Abschieds zu ermöglichen, die es IHNEN leichter macht. ICH krieg davon nichts mehr mit, und es ist mir auch egal. Morbide find ichs nicht, für mich gehört Sterben ganz normal zum Leben dazu und ist kein Tabu-Tuschel-Thema.

Wenns nach mir gehen würde, würde meine Asche auf irgendeinem See vertreut werden. Ohne irgendwelches Religionsgedöns.
Allerdings würde ich niemals denen, die mit dem Loch weiter leben müssen, vorschreiben, wie sie sich verabschieden sollen. Ist mir egal, das was ihnen am besten tut.
Ich verabscheue katholische Beerdigungen, aber wenn irgendwer, dem ich wichtig war, das braucht, meinetwegen.

Ich finde es gut, wenn diejenigen, denen das wichtig ist, es voraus planen. Meine Familie weiß, dass es es mir egal ist, und sie kennt meine Abneigung gegen Schuld und Sühne Geschwätz :zwinker: Und dass es freie Hand gibt, was immer sie möchten.
Ich habe nicht wirklich "letzte Wünsche" außer, dass niemand unter dem Verlust zu sehr leidet.
Wegen mir sollte es auch ein rauschendes Fest mit Speis Trank und Tanz geben, dass das Leben derer feiert, die noch da sind.

Ich weiß, wie ICH am liebsten von geliebten Menschen Abschied nehmen würde, aber wenn es denn soweit ist, tu ich das privat. Eine Beerdigung gibt mir nichts. Dem, dem sie etwas gibt, ist die Entscheidung überlassen.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #8
Würdet ihr, sofern ihr nicht plötzlich gehen müsst und dementsprechend Zeit dafür habt, selbst mitplanen wollen, oder lieber nicht?
Sowohl für mich als auch für engste Angehörige sind diese Dinge grundsätzlich geregelt. Ich würde es nicht als minuziöse Planung bezeichnen, aber Lieblingsart und -ort der Bestattung sind bekannt, auch Vorlieben in religiöser, musikalischer und - jawohl :cool: - gastronomischer Hinsicht. Darüber hinaus gibt es aber noch viel Spielraum für Details wie Trauerkarten etc.
 
myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #9
Ich will mit meiner Beerdigung nicht meinen Tod betrauert wissen, sondern mein (kommendes) Leben gefeiert.
Das finde ich überhaupt nicht komisch. Meine Familie sieht das ebenso, daher werden wir alle unter einem Baum beerdigt (Baum - Assoziation (weiter)Leben)
In meiner Familie wird seit jeher über den Tod gesprochen- zumindest, seitdem meine Oma an Krebs erkrankte, als meine Mutter 12 war.
Das zweite mal Kam der Krebs vor zwei Jahren, nach einer Mastektomie (wie Oma dazu sagt "Mops-Ab-OP") ist seitdem da auch nichts mehr neues dazu gekommen, aber die Lungenkrankheit wird sie in näherer Zukunft dennoch holen.
Daher hat jeder von uns irgendwann mal festgelegt, wie das für einen speziell aussehen soll und, wie bei Vianne Vianne neu aufgesetzt, wenn sich an den persönlichen Präferenzen etwas ändert.

Die Wahl des "wo" und "wie" steht bei uns außer Frage, wir haben in einem Waldfriedhof einen "Familienbaum" für die nächsten 100 Jahre gemietet, da werden wir alle eingeäschert und begraben, mein Großonkel liegt da schon und es ist herrlich, dort spazieren zu gehen, da der "Friedhof" zum Wald eines Klosters gehört, das ganz oben auf einem Berg liegt.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Grade Krebskranke bekommen das ja sehr genau mitgeteilt und organisieren das bis ins Detail selber.
Das find ich auch schön, man spürt dann auch die Persönlichkeit des Toten sehr gut ubd ist ihm besonders nahe und lächelt auch dann und wann erkennend in sich hinein.
.
Da gehört das wohl auch in eine Art Akzeptanz Prozess... und ein bisschen ein Aufbäumen gegen die eigene Vergägnlichkeit ist es auch - man ist nicht mehr da und hat es dennoch in der Hand.

Zweiteres ist ein guter Punkt, an den ich so noch nicht gedacht habe. Allerdings steht bei mir das, was ich schön finde, und das was meine Familie vermutlich eher braucht in ziemlichem Gegensatz. Und irgendwie fände ich es vermessen von mir, würde ich auf MEINE Version bestehen, obwohl ICH ja nun am wenigsten davon habe.
 
redviolin
Benutzer151496  (47) Meistens hier zu finden
  • #11
Da bin ich hin- und hergerissen. Einerseits ist es für die Angehörigen oft leichter, wenn Dinge bereits bestimmt sind, andererseits ist es mir (bislang) relativ egal, wie meine Beerdigung und Trauerfeier ablaufen würde, sie ist in erster Linie für meine Angehörigen da.

Dinge, die mir wirklich wichtig sind, habe ich geklärt, eine "Aufgabe" hat ein sehr guter Freund bekommen, er hat sich um etwas zu kümmern, ich weiß, daß das dann laufen wird.
Was mir noch wichtig ist: ich möchte keinesfalls in eine Urne, die aus einem Material besteht, das nicht auf irgendeine Art "zerfällt" - habe keine Lust, ewig in einer Urne rumzuhängen. :hmm::zwinker: Das ist klar kommuniziert und finde es auch normal, bestimmte Dinge anzusprechen.
 
myrjanna
Benutzer91827  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #12
Ich finde auch, dass es demjenigen, der gehen muss, eventuell dabei hilft, sich damit auseinanderzusetzen bzw. den Umgang mit der Angst vor dem eigenen Ableben ein winziges Bisschen zu mindern.
Natürlich kann es den Angehörigen auch helfen, mit ihrer Trauer umzugehen, wenn sie die Beisetzung planen können und auf ihre Weise trauern dürfen.

Ich finde es da eine gute Sache, das eventuell gemeinsam zu besprechen und gemeinsam darüber zu reden, was man selbst und auch der Kranke haben wollen würden (ich wollte Frank Sinatra für Oma, sie Elvis - mit Elvis können wir beide "leben" und dass sie King Creole oder Return to Sender zur Beerdigung haben will, finde ich wiederum lustig und es klingt nach ihr)
 
Max Power
Benutzer161689  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Eine Beerdigung ist ja doch sehr christlich und da ich wohl bald von der Kirche austreten werde, wird es für mich kein Thema sein. Ich lass mich verbrennen oder spende vlt meine Organe und so richtig gedanken darüber machen will ich mir nicht, oder es ist mir auch egal. Bei uns ist es auch eher so, dass die Beerdigung von der Familie "geplant" wird und der Verstorbene im "Normalfall" die Kosten dafür übernimmt, weil er sich das für den Fall zurücklegt.
Ich glaub aber nicht, dass es der Person hilft, die Angst vor dem Ableben zu mindern.
 
B
Benutzer Gast
  • #14
Ich wünsche mir ausdrücklich keine Beerdigung im klassischen Sinne. Mein Körper wird der Wissenschaft übergeben, religiös bin ich nicht. Meiner Familie wird natürlich nicht verboten, eine Trauerfeier zu veranstalten, aber viel Geld in eine richtige Beerdigiung zu investieren, finde ich absurd. Bisher hatte ich auf jeder Trauerfeier de Eindruck, dass man mit hohen Ausgaben sein Gewissen beruhigt; man zollt der Person Respekt mit einer verhältnismässig hohen Summe. Ich finde dieses Ritual ziemlich albern und sinnlos; wer hat schon etwas davon?

Mit meinem Wunsch nach einer bescheidenen Feier möchte ich den Verbliebenen sowohl die Kosten ersparen, als auch den Aufwand, der mit einer Beerdigung einhergeht; und auch die Verpflichtung, mein Grab besuchen zu müssen. Wer will, kann ja gerne ein Bild von mir aufstellen, aber meine physischen Überreste irgendwo ohne praktischen Sinn zu horten lehne ich ab; entsprechend auch die damit verbundene Tradition.
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #50
Ich habe mir das jetzt lange ueberlegt und bin zu dem Schluss gekommen, ja, ich werde das planen. Einfach nur weil ich vermeiden moechte, dass irgendein Stuss ueber mich verzapft wird, und die Ueberlebenden dann mit diesem Nachgeschmack den Rest ihres Daseins fristen.

Zumindest eine Art Abschluss-Statement moechte ich hinterlassen. Das zu formulieren duerfte knifflig werden, aber auch interessant, da man sowas schwerlich so hinkriegen kann, dass man ohne Updates auch seinem zukuenftigen Selbst gerecht wird. Man muss also wirklich was Zeitloses aussagen, etwas, das von der Essenz kommt.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #51
.

Also wer seinen Partner oder seine Kinder liebt, kann Ihnen das zusätzlich zum Verlust gerne ersparen.

Off-Topic:
Also ich habe da ja keine Erfahrung, aber wenn die finanzielle Frage geregelt ist, finde ich es irgendwie... tröstlich, wenn man sich nach einem solchen Einschnitt erstmal um Dinge kümmern kann, die getan werden müssen. Die man kontrollieren kann, organisieren kann... einen Ablauf in den man einfach hineinfallen kann, ohne zu laute eigene Gedanken zu haben. Irgendwie würde ich mich ein wenig betrogen fühlen, würde man mir diese Zuflucht ganz wegnehmen. Allerdings hängt das wohl auch davon ab, wie man selbst dazu steht solche Dinge in die Hand zu nehmen. Für mich ist mich in eine Organisation stürzen immer eine hilfreiche Therapie erster Stunde - auch schon in anderen Zusammenhängen. Für andere vielleicht eine unendliche Belastung...
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #52
Zumindest in groben Zügen. Ein paar Lieder, ein paar Wünsche. Komplett durchplanen würde ich es nicht wollen, die Angehörigen müssen das schließlich durchstehen.
Zumindest bei meiner Mutter weiß ich Bescheid, meinen Vater werde ich dazu noch interviewen und beides auch schriftlich festhalten (und ggfs. beim hiesigen Bestattungsinstitut hinterlegen).

Auch meine eigene Trauerfeier würde ich planen, genauso wie die Art der Beisetzung (verbuddeln auf dem Friedhof, verbrennen, Friedwald o.ä.). Dann braucht sich da niemand mehr einen Kopf drum machen. Auch für die Kosten würde ich irgendwann vorsorgen wollen.
Komplett durchgeplant finde Ich auch imner etwas gruselig, hab ich jetzt aber auch schon nehrfach erlebt.

Wiederum fast witzig fand ich die Todesanzeige in der Zeitung, die der Verstorbene selbst formuliert und auf Abruf hinterlegt hatte. Da standen dann schon Sachen drinn, dir ihm wohl wichtig waren, aber sich sicher kein Angehöriger getraut hätte reinzuschreiben ...:grin:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #53
Da standen dann schon Sachen drinn, dir ihm wohl wichtig waren, aber sich sicher kein Angehöriger getraut hätte reinzuschreiben ...:grin:
Ich glaub, dass das ein großes Thema ist.
Gerade wenn man nicht genau weiß und nachweisen kann, was der Verstorbene wollte, trat man sich vielleicht auch gar nicht etwas zu machen, dass eben nicht von allen Lebenden erwartet wird. Zum Beispiel wenn man keinen großen Grabstein will, weil das viel zu teuer ist, und der Nachwuchs dafür lieber einen neuen Computer bekommen soll. Steht das explizit irgendwo, kann keiner meckern.
Da gibt es, wie bei allen anderen offiziellen "Festlichkeiten" schon gesellschaftlichen Druck. Den kann man auch etwas nehmen.

Werde da mal mit meiner Frau drüber reden. Ich hasse verschwendetes Geld. Davon soll sich meine Tochter dann lieber ein schönes Leben machen...son blöden Stein kann man sich sparen.
 
nepomuk
Benutzer108566  Sehr bekannt hier
  • #54
Mein Opa hatte das sehr genau geplant und alle waren bemüht, das auch genauso umzusetzen... Nur der Pfarrer hatte anscheinend nicht zugehört und die Trauerrede genau so gehalten, wie er es NICHT gewollt hätte. Mein Bruder hat das dann mit einer großartigen Rede rausgehauen... Dazu noch eine Orgel, die klang wie aus einem Gameboyspiel. :grin:
Ich saß am Fenster und habe nur in den Himmel geschaut, in die Herbstbäume und zu ihm innerlich gesagt: "Ich weiß, es ist furchtbar, aber da müssen wir Beide jetzt durch. Dort wo Du jetzt bist, wird das alles nicht mehr wichtig sein." Und habe in mich hinein geschmunzelt. Der Familie hat es trotzdem gefallen, das ist wohl das Wichtigste. Das es Trost für meine Oma und ihre Kinder gebracht hat.

Ich kenne viele Sterbende, bzw. Geschichten über sie, dass sie diesen letzten Weg gerne vorbereitet haben. Das möchte ich auch - aber nicht im Detail und minutiös geplant.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #55
Off-Topic:
Also ich habe da ja keine Erfahrung, aber wenn die finanzielle Frage geregelt ist, finde ich es irgendwie... tröstlich, wenn man sich nach einem solchen Einschnitt erstmal um Dinge kümmern kann, die getan werden müssen. Die man kontrollieren kann, organisieren kann... einen Ablauf in den man einfach hineinfallen kann, ohne zu laute eigene Gedanken zu haben. Irgendwie würde ich mich ein wenig betrogen fühlen, würde man mir diese Zuflucht ganz wegnehmen. Allerdings hängt das wohl auch davon ab, wie man selbst dazu steht solche Dinge in die Hand zu nehmen. Für mich ist mich in eine Organisation stürzen immer eine hilfreiche Therapie erster Stunde - auch schon in anderen Zusammenhängen. Für andere vielleicht eine unendliche Belastung...

Das dumme ist das kommt alless geballt und auf einnal, formales wie emotionales und dann wird das wirklich viel.
Zeit zum Trauern haben die eigentlich betroffenen dann wirklich erst nach der Beerdigung.
Alles andere zuvor ist Schockzustand und Eindrücke durch eine Wattewolke, da sich eingehend mit dem Verstorbenen zu befassen ist einfach überfordernd.
Ich hab das grade in den letzten Tagen bei einer wirklich lieben Freundin mitbekommen und man hat gemerkt, dass sie so allein, sie hat weder Partner noch Geschwister, dass macht es sicher schlimmer da die Verantwortung zu tragen, da wirklich auch völlig überfordert war und sie darüber zusätzlich unglücklich ist.

Ansonsten bieten die Bestattubgsunternehmen aber echt viel Hilfe und lieben Trost, dass muss man natürlich auch sagen.
Man befasst sich selber viel zu wenig mit dem Tod, als das man an alles denken könnte.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #56
Ich habe nun definitiv ein Leid das laufen muss das stößt keinem vor den Kopf versinnbildlicht meine Einstellung zum Tod und zum Leben :



Am liebsten hätte ich eine Seebestattung aber nicht vorher verbrennen die Fischis solle auf meinem Sarg ein schönes Riff bauen !
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #57
so allein, sie hat weder Partner noch Geschwister, dass macht es sicher schlimmer da die Verantwortung zu tragen, da wirklich auch völlig überfordert war und sie darüber zusätzlich unglücklich ist.

Off-Topic:
Wäre bei mir auch so. Aber in solchen Dingen ist man doch immer allein - mein Erfahrung zumindest. Durch richtig Schlimmes muss man sowieso allein durch. Und mir fehlen da wir gesagt die konkreten Erfahrungen, ich hab nur aus anderen Zusammenhängen geschlossen, dass "etwas zu tun zu haben" es mir leichte rmacht, durch die erste Zeit zu kommen. Ich bin aber im Umgang mit Emotionen auch eher unkonventionell. Auch darin Dinge zu regeln, bin ich nicht ... der Norm entsprechend, oft. Daher war das nur so ein Gedanke, dass wenn wirklich schon alles detailiert vorher geregelt ist, man viel zu viel Zeit für die Emotionen hat. Ich finde es ist nichts schlechtes, erst später zu trauern... Ich würde mich um meine "Gewöhnungszeit" betrogen fühlen. Außerdem ist jeder Handgriff und jede Entscheidung ein weiteres Stück Abschied...
Ich hoffe, dass es noch lange dauert, bis ich mich damit befassen muss...
 
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #58
finanziell ist das für mich geregelt. 15k hab ich da im Nachlass.
und diverse Leute wissen bescheid was ich haben will. so grob.
(mehr als grob weiß ich es ja auch nicht. :tongue:)
auf jeden Fall hat mich der Thread angeregt, drüber nach zu denken...
 
G
Benutzer Gast
  • #59
Kann ich nachvollziehen und werde ich auch so machen. Für mich kommt sowieso nur eine Feuerbestattung in Frage und ab in irgendeine Kiste an der Wand. Ich will niemandem Die Last aufbürgen sich Jahre lang um mein Grab zu kümmern. Ich sehe das bei meinem Vater. Seine Exfrau hat das so bescheuter verziert, dass man da eigentlichh alle 2 Tage hin muss, damit es nicht total verdreckt ist.
Man ist tot. Da muss sich keiner mehr kümmern, bzw. sollte das keiner mehr müssen.

Meine Mutter hat mich auch schon zur Brust genommen und mir gesagt, ich soll mir keine Gedanken machen, für ihre Beerdigung ist gesorgt und auch schon ales fertig. Sie will nicht, dass wir damit Stress haben und hat mir gezeigt wo ich im Falle des Falls alles finde.

Eine Freundin von meiner Mutter hat auch schon alles geplant, sie ist auch krankheitsbedingt etwas vorbelastet. Seebestattung mit großer Party und niemand soll schwarz tragen, weil sie ein fröhlicher Mensch ist.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #60
Ich würde meine Beerdigung planen, wenn die Angehörigen damit überfordert wären, uder wenn ich ihnen nicht trauen könnte.
Aber eigentlich ist es Sache der Überlebenden, zu bestimmen wie sie sich von mir verabschieden wollen.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #61
Also wer seinen Partner oder seine Kinder liebt, kann Ihnen das zusätzlich zum Verlust gerne ersparen.
Hm... irgendwie finde ich das seltsam.
Wenn ich die Sache tatsächlich selbst zu Lebzeiten regeln müsste, würde ich wohl dafür sorgen, dass meine Leiche in einem billigen Pappkarton verbrannt wird (wieso sollte ein teurer Sarg mitverbrannt werden?) und die Asche z.B. ganz pflegeleicht und ohne nennenswerte Trauerfeier in einer Urnenwand verschwindet, um den finanziellen und organisatorischen Aufwand für meine Angehörigen so weit wie möglich zu minimieren.
Allerdings fände ich es extrem unfair meinen Angehörigen gegenüger, ihnen derartige Vorschriften zu machen, obwohl ich überhaupt nicht sicher wissen kann, ob ihnen z.B. einen pompöse Trauerfeier nicht viel besser dabei helfen würde, mit meinem Tod zurecht zu kommen.
Und selbst nach beliebig intensivem Nachdenken werde ich z.B. niemals äußern können, welches Lied bei meiner Beerdigung gespielt werden soll, weil mich das noch um mindestens 10 Größenordnungen weniger interessiert, als der gerade irgendwo in China umgefallene Reissack.
 
Zuletzt bearbeitet:
DaMax
Benutzer130414  Meistens hier zu finden
  • #62
welches Lied bei meiner Beerdigung gespielt werden soll
ich will ja gerne "Ehrenmann" von den Hosen... ber keiner meiner Anverwandten will mir das zugestehen :sorry:

Ansonsten hab ich jetzt gelernt, das man eine Grabpatenschaft übernhemen kann bei uns... für diese geilen 19. Jhd Sandsteinmonumente.... hmmmm... :love:
 
Zwystel
Benutzer157728  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #63
Nein würde ich nicht machen, mir ist das ja völlig egal.
Die Beerdigung ist ja eigentlich nicht für mich, die ist ja für die Hinterbliebenen da um mit den trauen besser umgehen zu können bzw. den zu verarbeiten. Wie die das machen wollen bleibt ihnen ja überlassen.
Mir kann es dann ja schon egal sein:zwinker:
Sehe es so wie banane0815, für mich kann es nicht billig genug sein, finde es völlig sinnlos da viel zu investieren.
 
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #64
Nee, ich finde den Gedanken auch ziemlich gruselig seine eigene Beerdigung zu planen :what:
Zumal es dabei ja hauptsächlich um den Abschied der Hinterbliebenen geht, den Toten dürfte das ziemlich egal sein :upsidedown: Zumindest wenn es um Details geht. Die Art der Beisetzung kann man ja vorher selbst festlegen, sofern das einem wichtig ist.
 
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