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warum muss es immer extremer sein? Was ist los mit mir/ihm?

A
Benutzer156342  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich war jahrelang mit einem Mann verheiratet, der am Ende gewalttätig wurde. Sex war immer ein notwendiges Übel, mehr nicht.
Danach hatte ich eine ganz normale Beziehung mit einem normalen erfüllten Sexleben, er hat mich jedoch betrogen.
Nun zu meinem Problem: Nachdem ich jahrelang allein war und mit einer Angststörung zu kämpfen hatte( und auch noch habe), habe ich vor einem Jahr meinen jetzigen Freund kennengelernt.
Er ist wirklich der liebste, einfühlsamste Mensch, den ich kenne. Immer hilfsbereit und respektvoll...und jetzt kommt das große ABER...
Was mit einem ganz normalen Sexleben anfing, wurde mit der Zeit immer extremer. Wobei die Initiative dabei (unbewusst) eher von mir ausgeht, er aber jedesmal darauf eingeht und es noch mehr ins extreme bringt...
Ein Beispiel: ich habe mal im Spaß gesagt, wenn ich ihn ärgere, muss er mich wohl über's Knie legen. Und ja, ich fand die Vorstellung davon auch irgendwie anregend..solange es eben nicht zu viel wird.
Seitdem ich das gesagt habe, will er das jeden Abend tun...was anfangs leicht und eher spielerisch anfing, wird nun immer härter und ich fühle mich nicht mehr wohl dabei.
Das ist nur eins von vielen Beispielen...und es macht mir Angst. Warum hab ich überhaupt solche Fantasien und warum muss es für ihn immer extremer sein?
Ich weiss, er würde es sofort akzeptieren, wenn ich ihm das sage und würde mich nie bedrängen. Aber ich habe irgendwie ein total gestörtes Verhältnis zu Sexualität allgemein.

Mir geht es nicht gut, hab wieder Panikattacken, weil ich merke, ich fühle mich mit der Situation nicht wohl.
Warum bin ich so? Und warum hab ich das Gefühl, dass ihm der normale Sex nicht mehr reichen würde?
 
beverly
Benutzer106075  Meistens hier zu finden
  • #2
Bist/warst du wegen der Angststörung in Behandlung?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Ich bin ja der Überzeugung, dass man dazu neigt, immer wieder einen ähnlichen Typ Partner "in sein Leben zu ziehen".
Wenn das nach einem problematischen Muster erfolgt, ist das natürlich schwierig.

Es wäre bei Dir jetzt nicht exakt gleich, aber das Thema "Gewalt" kommt ja auch jetzt auf eine Art und Weise wieder vor und bis zu einem gewissen Grad findest Du es ja sogar gut (was selbstverständlich kein Vorwurf an Dich sein soll! Es ist nur eine Feststellung, die ich aufgrund Deines Textes zur Zusammenfassung der Lage treffe).

Wenn einem dieses Muster bewusst ist, hat man schon einen Schritt auf dem Weg in eine andere Richtung geschafft.
Aber auch von mir die Frage: hast Du damals Hilfe zur Bewältigung gehabt?

Warum Du diese Phantasien hast, können wir Dir natürlich nicht sagen, aber Du hast sie nunmal und Du musst lernen, damit umzugehen. Also zum Beispiel, da wirklich "spielerisch" mit umzugehen und auch, Deine Wünsche und vor allem Deine Grenzen klar und deutlich zu äußern und auch durchzusetzen.
Woher soll Dein Partner denn jetzt gerade wissen, dass DIr das zu viel wird? Im Moment hält er es vermutlich für ein extremes Spiel und denkt, es macht Dir Heidenspaß, wenn Ihr das nicht mal in einem ausführlichen Gespräch klärt.
 
A
Benutzer156342  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
nein, ich habe einmal eine Therapie angefangen, hab sie aer abgebrochen. Dort kamen so viele Themen auch aus der Kindheit hoch, mit denen ich nicht umgehen konnte.
Ob das was damit zu tun hat?? Ich weiss es echt nicht
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #5
nein, ich habe einmal eine Therapie angefangen, hab sie aer abgebrochen. Dort kamen so viele Themen auch aus der Kindheit hoch, mit denen ich nicht umgehen konnte.
Ob das was damit zu tun hat?? Ich weiss es echt nicht

Ich bin keine Therapeutin, aber da bin ich mir so gut wie sicher, dass es etwas damit zu tun hat.
Warum hast du sie abgebrochen?
Klar, das ist kein Spaziergang. Das macht keinen Spaß, sondern ist harte und teilweise schlimme Arbeit. Aber alles, was du bearbeitet hast, kann Dich nicht mehr "überfallen" oder nerven oder dauerhaft beeinträchtigen.
 
L
Benutzer149767  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ich bin zwar sehr jung um dir "Rat" zu geben aber ich sag einfach mal was dazu. Es ist natürlich, dass man den Fehler, ob im Sexualleben oder wo auch immer, erst mal bei sich sucht. Gerade mit deiner Vergangenheit ist es klar, dass diese Selbstunsicherheit bei dir stärker ausgeprägt sein wird.

Aber eines sollte man wirklich nie nie nie vergessen. Tue nichts was dir missfält um dem anderen eine Freude zu machen. Ob es schmerzen beim analsex sind, ob es schlucken, obwohl es als extrem eklig empfunden wird, ist, oder eben Gewaltspiele, obwohl die Schmerzen als unangenehm empfunden werden.

Versuche den psychischen Schutzwall, den jeder haben sollte, wieder aufzurichten. Sag ihm das nicht sehr dezent sondern einfach gerade heraus, dass du es nicht mehr möchtest. Aber so, dass du ihm klar machst, dass du nicht sauer auf ihn bist. So wie du deinen Partner beschrieben hast ist er ein sehr lieber Mensch und wird es definitiv verstehen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen oder dich wenigstens beruhigen :smile:
 
A
Benutzer156342  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ich bin keine Therapeutin, aber da bin ich mir so gut wie sicher, dass es etwas damit zu tun hat.
Warum hast du sie abgebrochen?
Klar, das ist kein Spaziergang. Das macht keinen Spaß, sondern ist harte und teilweise schlimme Arbeit. Aber alles, was du bearbeitet hast, kann Dich nicht mehr "überfallen" oder nerven oder dauerhaft beeinträchtigen.
[doublepost=1442662353,1442662304][/doublepost]ich konnte damit nicht umgehen, hatte dauerhaft Panikattacken...Angst vor dem, was dort alles ans Tageslicht kommen könnte.
[doublepost=1442662389][/doublepost]
Ich bin zwar sehr jung um dir "Rat" zu geben aber ich sag einfach mal was dazu. Es ist natürlich, dass man den Fehler, ob im Sexualleben oder wo auch immer, erst mal bei sich sucht. Gerade mit deiner Vergangenheit ist es klar, dass diese Selbstunsicherheit bei dir stärker ausgeprägt sein wird.

Aber eines sollte man wirklich nie nie nie vergessen. Tue nichts was dir missfält um dem anderen eine Freude zu machen. Ob es schmerzen beim analsex sind, ob es schlucken, obwohl es als extrem eklig empfunden wird, ist, oder eben Gewaltspiele, obwohl die Schmerzen als unangenehm empfunden werden.

Versuche den psychischen Schutzwall, den jeder haben sollte, wieder aufzurichten. Sag ihm das nicht sehr dezent sondern einfach gerade heraus, dass du es nicht mehr möchtest. Aber so, dass du ihm klar machst, dass du nicht sauer auf ihn bist. So wie du deinen Partner beschrieben hast ist er ein sehr lieber Mensch und wird es definitiv verstehen.

Ich hoffe ich konnte dir helfen oder dich wenigstens beruhigen :smile:
[doublepost=1442662511][/doublepost]oh da hab ich falsch zitiert, sorry.

Danke auch Dir für Deine Antwort, lustmolch94:what:

ich weiss ganz sicher, dass er es verstehen würde.
Das Problem bin wohl eher ich...ich kenne meine Grenzen nicht, tue es, um ihm zu gefallen.
Merke dann später aber, dass es zuviel war, ich zu weit gegangen bin.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #8
[doublepost=1442662353,1442662304][/doublepost]ich konnte damit nicht umgehen, hatte dauerhaft Panikattacken...Angst vor dem, was dort alles ans Tageslicht kommen könnte.
[doublepost=1442662389][/doublepost]

Aber sieh es mal so: Alles, was Du im Verborgenen lässt, kann plötzlich und unerwartet ans Tageslicht kommen, wenn Du nicht damit rechnest oder Dich in Situationen anfallen, wo Du gar nicht weißt, wo die Angst herrühren könnte.
Im geschützten Rahmen einer Therapie kann Dir nichts passieren und es kann sofort geguckt werden "Wo kommt das her - wo gehört das hin?"

Bei diesen Angstgeschichten ist es leider immer so, dass man durch die Angst hindurch muss, um eine Chance auf wirklich dauerhafte Besserung zu haben. Wenn Du sicher sein willst, musst Du durch den Berg hindurch - du kommst nicht um den Berg herum.

Das Problem bin wohl eher ich...ich kenne meine Grenzen nicht, tue es, um ihm zu gefallen.
Merke dann später aber, dass es zuviel war, ich zu weit gegangen bin.

Das - finde ich - gehört halt auch dazu: man kennt sich selbst nicht gut genug, wenn man sich nicht traut, sich kennenlernen zu wollen. Verstehste, was ich meine?
 
A
Benutzer156342  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
ja, das verstehe ich...
Ich weiss selber nicht, was ich will...wie soll ich es ihm dann vermitteln?
Aber ja, ein bisschen erschreckt es mich auch, dass er das Ganze immer weiter ausleben will
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #10
Der erste Schritt wäre, dass Du dir klar darüber wirst, was Du willst...
 
A
Benutzer156342  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
wenn ich das nur wüsste...wenn mir etwas gefällt, hab ich hinterher trotzdem ein schlechtes Gewissen
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Ich weiss, er würde es sofort akzeptieren, wenn ich ihm das sage und würde mich nie bedrängen. Aber ich habe irgendwie ein total gestörtes Verhältnis zu Sexualität allgemein.

Und warum sagst Du es ihm dann nicht ? Hast Du Angst, daß er Dich dann ablehnt ? Denn wenn es so einfach wäre, das in die richtige Bahn zu lenken, liegt es ganz alleine an Dir, wenn Du nicht dafür sorgst.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #13
Wenn du nicht genau weißt, was du willst, sag ihm doch wenigstens, dass du verunsichert bist.
Sicher bist du doch, dass es dir zu extrem wird und dass du es nicht immer so willst, also lass ihn genau das wissen.
Du musst kommunizieren. Ich seh ich momentan dein größtes Problem darin, dass du das nicht tust.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich würde sagen, es gehört bei Spielen mit Dominanz, Unterwerfung und Schmerz in gewisser Weise dazu, dass man eben dabei "experimentiert" und dabei auch immer einen Schritt weiter geht. Genauso klar muss aber einfach sein, dass es irgendwann ein Schritt zu viel ist. Das bei jedem irgendwann so, jeder hat irgendwo seine Grenzen, und dafür musst du dich auch nicht schämen, sondern einfach den Mund aufmachen.

Genau dafür werden ja normalerweise auch Safewords etabliert. Weil beiden von vorneherein klar sein muss, dass die Schläge, die eben noch unglaublich erregend, prickelnd und schmerzkitzelnd sind, auf einmal einfach nur Schmerz sind. Und "nur Schmerz" ist nicht sexy.

Und wenn dir das eben erst hinterher auffällt, weil es "im Rausch des Moments" noch okay war, dann ist das auch völlig legitim. Dann sagst du es eben einen Tag später. Aber sagen musst du es. Sonst wird er, logischerweise, immer weitergehen, bis er seine Grenze erreicht hat. Die für eure Beziehung entscheidende Grenze sollte aber diejenige sein, die zuerst erreicht ist.

Ich finde übrigens bei all dem auch fast nebensächlich "woher das kommt", und habe das Gefühl, dass dich dieser Gedanke eher unnötig belastet ("Ogott, warum bin ich so?!"), schließlich gibt es dort draußen haufenweise Leute, die Spaß an der einen oder anderen Art von ungewöhnlicherem Sex oder der Verbindung von Schmerz mit Sex haben, und die haben alle völlig unterschiedliche Biographien, Charaktere und Hintergründe. Möglicherweise gibt es also bei dir einen gewissen biographischen Trigger, warum dir das gefällt - aber: na und? Was genau würde es dir bringen, das jetzt herauszufinden? Und wie schnell gleitet man da dann auch in Küchenpsychologie ab?

Eine ganz andere Frage ist, ob und wie du mit deinen allgemeinen seelischen Belastungen umgehen willst oder umgehen sollst. Da wage ich mir aber kein Urteil zu.
 
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