• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Schule Was ist nur los mit mir?

Megalodon
Benutzer145204  (26) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
2016 war ein ereignisreiches Jahr für mich.

Ich hab mit meiner Freundin nach gut 2 Jahren Beziehung Schluss gemacht. Ich hab Abitur geschrieben und ziemlich gut bestanden. Anschließend hab ich mich ziemlich viel um die ganzen Abschlussfeierlichkeiten (Jahrgangszeitung, Abirevue, Abiparty) gekümmert.
Im Juli und August hab ich dann 8 Wochen Praktikum in einem Metallbaubetrieb absolviert, denn dies ist Pflicht für mein Maschinenbaustudium. In dem Betrieb war ich dann letztendlich nur billige Arbeitskraft, gezeigt wurde mir wenig.
Während der letzten Praktikumswoche hatte ich einen Mountainbikeunfall, bei dem ich locker hätte sterben können. Mir ist zum Glück bis auf eine genähte Schnittwunde am Hals nicht viel passiert und war gleich wieder im Betrieb
Mit meiner Familie war ich Ende August ein paar Tage am Bodensee, wo wir zusammen zum ersten (!) Mal Urlaub gemacht haben.
Um mir etwas Geld zu verdienen half ich im September meinem Onkel bei der Hopfenernte. 30 Tage von 7:00 bis 19:30 Arbeit.
Vor dem Studium war ich dann noch ein Wochenende mit meinen Bikerfreunden in Österreich beim Mountainbiken.

Seitdem hab ich ein Maschinenbaustudium begonnen. Ich war von Anfang an überwältigt von der Stoffmenge und dem Komplexitätsgrad v.a. in Mathe. Ich konnte mich bis jetzt nie wirklich überwinden, mich hinzusetzen und auch mal zuhause eine Aufgabe durchzurechnen. Und wenn ich es doch schaffe, dann starre ich nur das Blatt an und komme nicht weiter. Solche Motivationsprobleme hatte ich vorher noch nie.
Zudem bin ich mir ziemlich sicher, dass ich die ersten Prüfungen nicht bestehen werde. Anschluss hab ich zwar gefunden, aber richtige Freunde nicht. Eigentlich sind die Kontakte an der Uni nur Mittel zum Zweck, nämlich zum Lernen und Fahrgemeinschaft.

Ich bin häufig grundlos müde und kann an fast nichts mehr Lust empfinden. Die einzigen Lichtblicke sind Donnerstag Abend und das Wochenende, wenn ich meine Freunde vom Tanzkreis sehe.
Auch zum Biken, meiner größten Leidenschaft, kann ich mich nur noch selten motivieren (Wetter und Zeit passen zu selten).
Irgendwie fühlt sich alles so falsch an, ich kann aber nicht beschreiben an was es letztendlich liegt. Und kann deswegen auch nichts verbessern.

"Vorsorglich" hab ich mich bei der Polizei beworben, falls ich die wichtigen Prüfungen nicht bestehe. Meine Alternative wäre FH, wo es hoffentlich etwas leichter ist und mehr Praxisbezug gegeben ist. Evtl kommt auch noch Landschaftsarchitektur in Frage.

Am Ende muss ich selber wissen, was ich jetzt anstelle und später im Leben erreichen möchte. Vielleicht hat sich trotzdem jemand meine Ausführungen durchgelesen und seinen Senf dazugeben. Ich würde mich freuen!
 
Max Power
Benutzer161689  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Naja ein teil der motivationslosigkeit kommt sicher daher, da du ein wichtiges Ziel im Leben im Form des Abiturs gemeistert hast, dann gibts immer ein kleines tief, bzw oft.
Der 2. Grund ist wohl wirklich das Studium. Viele Leute unterschätzen die Mathematik, die später im Studienleben auf sie zukommt, aber das hilft alles nix, da muss man durch. Ich kenne das selber von mir, man ist müde, weil man sich die Aufgaben nicht zutraut und dann eine wilkommene Ausrede hat, diese nicht zu lösen, weil dann liegts ja nicht daran, dass man die aufgaben nicht schafft, sondern dass man physisch und psychisch nicht top drauf ist. Aber da muss man den inneren schweinehund überwinden. Mathematik ist in der höheren Form frustrierend, aber schaffbar und ich kann das sagen, weil ich mich derzeit im Masterstudium in Mathematik befinde. Ich habe viel höhen und tiefen im studium gehabt und das gehört dazu, aber je mehr man sich dahinter klemmt, desto eher schafft man das auch und an das abstraktionslevel gewöhnt man sich mit der Zeit. Also arsch hoch und los
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #3
Gibt es jemanden, mit dem Du persönlich über Deine Probleme sprechen kannst?
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #4
Lass mal ein Blutbild machen mit Schilddrüsenwerten (TSH, FT3, FT4 - alle drei relevant, nicht nur TSH, wie viele Ärzte meinen), Eisenwert und Vit.D-Wert. Wenn da irgendwo Probleme liegen, resultiert das oft in solchen Symptomen.

Vielleicht brauchst du auch einfach nur eine längere Auszeit vom Lernen und Stress. Wäre Bufdi, FSJ o.ä. was für dich? Wie wäre es mit einem Praktikum im Maschinenbau, vielleicht dieses Mal direkter, bei einem Maschinenbau-Ingenieur?
Einfach ein paar Monate rauskommen von der reinen Kopfarbeit kann richtig gut tun.

Ist Maschinenbau wirklich dein Wunsch-Studium? Willst du da später mit arbeiten?
 
Secrets_of_M
Benutzer163294  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich stimme SchafForPeace SchafForPeace zu. Zunächst solltest du das medizinische abklären.

Vielleicht machst du dir auch zu viel Druck? Das Abi hat gut geklappt, also muss das Studium genauso gut laufen.
Schule und Studium kann man mMn nicht vergleichen.
Ist es denn dein Wunschstudiengang? Vielleicht bist du eher der Praktiker und nicht so der Theoretiker?
Studierst du weil DU es willst oder weil man es (von dir) erwartet?

Vielleicht gilt es einfach mal einen Gang zurück zu schalten. Du musst deshalb ja nicht gleich rumgammeln :zwinker:
 
L
Benutzer162732  (26) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Von Freunden höre ich bezüglich HöMa auch ähnliches, Dass es sehr komplex ist, man nur am lernen ist und dass die erste Klausur eh in die Hose geht. Die Durchfallquote beim Erstversuch ist halt verdammt hoch und das wohl nicht nur bei mir an der Uni.
Aber es gibt hier auch höhere Semester, die Nachhilfe anbieten oder die man bei einem Problem einfach ansprechen kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es die bei dir an der Uni auch gibt.

Bezüglich der Motivationslosigkeit und der Müdigkeit: Geh zum Arzt und lass dich durchchecken!
 
Megalodon
Benutzer145204  (26) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Erstmal danke für eure Ratschläge und Motivationen. Schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt zu antworten.

Gibt es jemanden, mit dem Du persönlich über Deine Probleme sprechen kannst?
Manchmal rede ich mit den Leuten aus dem Tanzkreis über meine Zweifel, denn mit diesen versteh ich mich sehr gut. Zudem sind die meisten von ihnen an der gleichen Uni.
Außerdem rede ich mit meiner Mama oft über solche Probleme.

Lass mal ein Blutbild machen mit Schilddrüsenwerten (TSH, FT3, FT4 - alle drei relevant, nicht nur TSH, wie viele Ärzte meinen), Eisenwert und Vit.D-Wert. Wenn da irgendwo Probleme liegen, resultiert das oft in solchen Symptomen.
Danke für den Hinweis, SchafForPeace SchafForPeace , ich hoffe ich kann das in nächster Zeit unterbringen.

Vielleicht brauchst du auch einfach nur eine längere Auszeit vom Lernen und Stress. Wäre Bufdi, FSJ o.ä. was für dich? Wie wäre es mit einem Praktikum im Maschinenbau, vielleicht dieses Mal direkter, bei einem Maschinenbau-Ingenieur?
Einfach ein paar Monate rauskommen von der reinen Kopfarbeit kann richtig gut tun.

Ist Maschinenbau wirklich dein Wunsch-Studium? Willst du da später mit arbeiten?

Bufdi, FSJ etc. bin ich jetzt zu spät dran, das hätte ich mir vorher überlegen sollen. Jetzt wo ich schon immatrikuliert bin, will ich nicht mehr aus dem System rausfallen. Und meine Eltern unterstützen mich zwar in den meisten Sachen, die ich mache, wären aber von so einer spontanen Idee nicht begeistert. Noch bin ich ja finanziell von ihnen abhängig.

Maschinenbau war am Gymnasium mein Wunschstudium, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich hab mich aus freien Stücken dazu entschlossen und meine Eltern haben mich wie in den meisten Sachen bereitwillig unterstützt.

Später will ich gerne was voranbringen, also sinnvolle Sachen entwickeln. Jedoch will ich auf keinen Fall in einem Büro versauern. Unten mehr dazu.

Vielleicht machst du dir auch zu viel Druck? Das Abi hat gut geklappt, also muss das Studium genauso gut laufen.

Druck mach ich mir eher zu wenig, was unter anderem der Knackpunkt ist.

Vielleicht bist du eher der Praktiker und nicht so der Theoretiker?

Das stimmt, eigentlich bin ich wirklich mehr Praktiker. Aber da wüsste ich nicht, was ich machen sollte. Schlosser hab ich in meinem Praktikumsbetrieb gesehen. Ich würde verrückt werden den ganzen Tag in der Werkstatt. Nur vorm Schreibtisch sitzen ist aber auch nichts für mich. 50/50 wären genau ideal, aber ich weiß keinen Beruf/Ausbildung/Studium, der sowas bietet!?
 
Elvan
Benutzer158733  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Hallo M. (ich kürze deinen Nick ab, falls der öffentlich nicht sichtbar sein soll);

was du da beschreibst, hab ich schon häufig im Bekanntenkreis und bei mir selbst erlebt. Der Einstieg ins Studium ist oft eine riesengroße Umstellung, und die müssen Körper & Seele erst mal verkraften: Neues Umfeld, neue Arbeitsweise - weg von schulischer Kontrolle hin zu eigenständigem Arbeiten, man muss sich um vieles selbst kümmern, etc.
Verglichen mit deinen körperlich aktiven und praxislastigen Beschäftigungen davor ist es schon ein harter Schnitt, nur noch am Schreibtisch zu sitzen und Mathe zu pauken.
Dazu noch die Stofffülle...das Studium ist teilweise gnadenlos vollgepackt.
Es wundert mich absolut nicht, dass du müde bist - das ist eine völlig natürliche Reaktion! Mach dir keine Sorgen, dass mit dir etwas nicht stimmen könnte. Dass du dein Abi gemeistert hast, zeigt, dass du sehr gut lernen kannst - aber du bist eben ein Mensch, kein Roboter, und brauchst evtl. noch eine gewisse Eingewöhnungszeit.

Ein paar Survivaltips (:zwinker:) von einer ewigen Studienzweiflerin, der es genauso geht/ging wie dir:

- Studium hinterfragen: Ist es wirklich was für dich?

Nimm dir Zeit, in dich hineinzuhorchen und dein Studium mal aus kritischer Distanz zu betrachten. Schmeiß es nicht sofort hin, aber lass dich auch nicht in ein Hamsterrad sperren!

* Welche Teilbereiche/Aspekte liegen dir, welche nicht?
* Studienplan höherer Semester checken: Ist etwas dabei, das dich reizt? Die Grundlagen (= Mathe ohne Ende) sind halt immer die gleichen und haben u.U. nicht viel mit dem tatsächlichen Fach zu tun!
* unbedingt mit Studis höherer Semester reden - die Fachschaft ist sicher ein guter Ansprechpartner.



- Einblick in die Berufspraxis bekommen:

Es ist enorm wichtig, dass man weiß, _wofür_ man studiert - zumal gerade in den Anfangssemestern der Stoff kaum etwas über den Berufsalltag aussagt.

* Praktikum machen (auch sehr wertvoll für deinen Lebenslauf!),
* Mentoringprogramme nutzen.

- Lern- und Arbeitstechniken lernen.

Das wird oft unterschätzt - ist aber ungeheuer wichtig! Dazu gehört auch, dich gut um deinen Körper zu kümmern:
* Arbeitstag strukturieren,
* genug schlafen !!!!!!!!
* genug essen !!!!!!
* bewusst Pausen einplanen.
Kein Mathe-Übungsblatt ist so wichtig, dass du dafür die Nacht durchmachst! Schlafmangel macht erstens auf Dauer den Körper kaputt, und zweitens bist du dafür die nächsten Tage umso unproduktiver.
* Zeit- und Selbstmanagement-Kurse besuchen - hat mir sehr geholfen.


Deinen Plan, ggf. an die FH zu gehen, finde ich übrigens gut - falls du ein Praktiker bist, bist du da vielleicht wirklich besser aufgehoben. Mein ehemaliger Mitbewohner (auch Maschi) hat das gemacht und ist da laut eigenen Angaben sehr glücklich.

Aber wie gesagt: Nichts überstürzen - nach den ersten Semestern kann es schon viel besser aussehen.

Alles Gute dir! :smile:
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #9
Hey,
als ich damals ein Ingenieurstudium angefangen habe, ging es mir ähnlich. Besonders in Technische Mechanik habe ich mich sehr gequält, stundenlang an Belegarbeiten gesessen und kaum etwas alleine geschafft. Ich weiß noch, dass ich nach einem Monat Studium bei meinen Eltern unter dem Küchentisch gelegen habe und nur geweint habe, weil ich solche Zweifel an allem hatte.
Aber... ich habe es durchgezogen, versucht die Übungen so gut ich es konnte vorzubereiten. Oft habe ich kaum etwas zu Stande gebracht, aber ich wusste wenigstens worum es geht und konnte meine Fragen stellen. Die Belege habe ich oft nur abgeschrieben, weil sie Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfungen waren. Wenn man zumindest immer zu den Vorlesungen geht, wird es irgendwann besser. Versuche nur das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Irgendwann stellt sich eine gewisse Routine ein und wenn du bis dahin durchhältst, stehen die Chancen gut, dass du es packst. Vielleicht solltest du auch versuchen, deine Energie nicht in die Gedanken zu stecken, dass du es nicht schaffst und schon nach Alternativen suchen. Nur weil man nach dem ersten Semester mal eine Prüfung nicht schafft, ist das nicht das Aus.
Ich habe es am Ende jedenfalls ganz gut hinbekommen und ich weiß, dass nicht alle meine Kommilitonen daran geglaubt haben ;-) Ich drück dir die Daumen!!
 
Megalodon
Benutzer145204  (26) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Danke euch. Hilfreich, wenn man nochmal Einblick von Leuten bekommt, denen es genauso geht/ergangen ist.

Ich versuche (bis jetzt erfolgreich) einen geregelten Tagesrhythmus einzuhalten. Jetzt bin ich wenigstens schon nicht mehr so müde.
Auch mit Essen/Sport/Kalorienaufnahme bin ich jetzt wieder in einem gesundem Gleichgewicht.


Die Vorlesungen besuche ich von Anfang an regelmäßig.
An der Stoffdichte hat sich natürlich nichts geändert. Ich hab am Wochenende mehrere interessante Gespräche führen können und bin zu folgenden Ergebnissen gekommen:

1. Ich bin für mich selbst verantwortlich und muss selbst entscheiden, was ich machen will und was für mich am besten ist.
2. Ich werde versuchen, das erste Semester an der Uni durchzuziehen. Bei Erfolg dann auch weitermachen.
3. Sollte es mir absolut keinen Spaß machen oder die GOP´s verhauen, kann ich immer noch auf die FH wechseln.
 
Elvan
Benutzer158733  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Das klingt doch super! :smile: Viel Erfolg weiterhin.
 
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