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Benutzer50955
Sehr bekannt hier
- #1
Hallo zusammen!
Obige Frage klingt erstmal sehr ungewöhnlich, da man nicht damit rechnet, damit konfrontiert zu werden. Im Alltag wird sich dies ändern, da wir der Frage zum baldigen Welt-Aids-Tag auf Plakatwänden etc. recht häufig begegnen werden. Die -wie ich finde- zu optimistische Antwort gibt die Kampagne direkt auch "Weiter kräftig Komplimente".
Das Plakat: WAT 2015 - Plakat Motiv "Was machst Du, wenn Dein Date HIV hat?", A2 | Deutsche AIDS-Hilfe | HIV | Aids | STI | Hepatitis | Beratung | Spenden
Der Slogan im Netz: Welt-Aids-Tag.de: Positiv zusammen leben - Leben mit HIV in Deutschland - Welt-Aids-Tag.de
Was durch solche Kampagnen grundsätzlich erreich werden soll, ist wohl klar: Die gesellschaftliche Akzeptanz HIV-positiver Menschen soll gesteigert werden, schnelle Ablehnung gegen sie vermieden. Nur frage ich mich, ob gerade das Dating hier so ein glückliches Beispiel ist, der kurze Slogan sowie die dazugehörige Seite sich dies zu einfach machen. Wenn man sich hier und auch anderswo umschaut und zudem eigene Erfahrungen mit dem (Online-)Dating einfließen lässt, wird man feststellen, dass es nicht selten sehr oberflächliche Dinge sind, die das zweite Date verhindern: Die Optik hat einen nicht umgehauen, jemand ist arbeitslos, hat nichtmal studiert (die hier oft zitierte "Augenhöhe" fehlt), man findet das Hobby des anderen doof etc. Klar, nicht jeder ist so...es sind aber doch sehr gängige Erfahrungen.
Wenn man sich das mal überlegt, finde ich dieses sehr überoptimistische "Ach...HIV ist beim Date doch halb so wild, alles lässt sich regeln" sehr kontraproduktiv. Sprich: Ich glaube, dass hier die Hürden deutlich höher liegen, als bei Konstellationen wie "HIV-positiver Arbeitnehmer und Chef" oder "HIV-positiver Vereinskammerad und Team", eben weil das erste Date eine ungeheure Unverbindlichkeit hat, weil man der Person gegenüber noch zu nix verpflichtet ist und weil Sex (später) eine Rolle spielen wird. Klar, es gibt die Medikamente und statistisch lässt sich im Blut dann ja immer weniger nachweisen - geschenkt. Ich unterstelle, dass dieses Plakat sicher sehr gut gemeint ist - aber nicht gut gemacht. Ich würde sogar sagen, dass sich pauschale Slogans in dieser Konstellation garnicht eignen, da man immer im konkreten Einzelfall sehen muss, ob, wann, sie oft und wie weit man sich im Alltag und in der Sexualität damit arrangieren kann und will. Für mich ist das ein sehr schwieriger Aushandlunsgprozess und nichts, was man mit einem flotten Slogan beantworten kann.
Das Plakat mag toll für das gute Gewissen sein...aber wohl nicht für die Relität.
Wie findest du das Plakat?
Wie würdest du damit umgehen, wenn dein Date HIV positiv wäre?
Ich gebe zu, dass die zweite Frage vermutlich nur sehr schwer zu beantworten ist, wenn man sie wirklich mit allen Konsequenzen an sich heranlässt und nicht vorschnell mit den üblichen sozial erwünschten Floskeln angeht.
Obige Frage klingt erstmal sehr ungewöhnlich, da man nicht damit rechnet, damit konfrontiert zu werden. Im Alltag wird sich dies ändern, da wir der Frage zum baldigen Welt-Aids-Tag auf Plakatwänden etc. recht häufig begegnen werden. Die -wie ich finde- zu optimistische Antwort gibt die Kampagne direkt auch "Weiter kräftig Komplimente".
Das Plakat: WAT 2015 - Plakat Motiv "Was machst Du, wenn Dein Date HIV hat?", A2 | Deutsche AIDS-Hilfe | HIV | Aids | STI | Hepatitis | Beratung | Spenden
Der Slogan im Netz: Welt-Aids-Tag.de: Positiv zusammen leben - Leben mit HIV in Deutschland - Welt-Aids-Tag.de
Was durch solche Kampagnen grundsätzlich erreich werden soll, ist wohl klar: Die gesellschaftliche Akzeptanz HIV-positiver Menschen soll gesteigert werden, schnelle Ablehnung gegen sie vermieden. Nur frage ich mich, ob gerade das Dating hier so ein glückliches Beispiel ist, der kurze Slogan sowie die dazugehörige Seite sich dies zu einfach machen. Wenn man sich hier und auch anderswo umschaut und zudem eigene Erfahrungen mit dem (Online-)Dating einfließen lässt, wird man feststellen, dass es nicht selten sehr oberflächliche Dinge sind, die das zweite Date verhindern: Die Optik hat einen nicht umgehauen, jemand ist arbeitslos, hat nichtmal studiert (die hier oft zitierte "Augenhöhe" fehlt), man findet das Hobby des anderen doof etc. Klar, nicht jeder ist so...es sind aber doch sehr gängige Erfahrungen.
Wenn man sich das mal überlegt, finde ich dieses sehr überoptimistische "Ach...HIV ist beim Date doch halb so wild, alles lässt sich regeln" sehr kontraproduktiv. Sprich: Ich glaube, dass hier die Hürden deutlich höher liegen, als bei Konstellationen wie "HIV-positiver Arbeitnehmer und Chef" oder "HIV-positiver Vereinskammerad und Team", eben weil das erste Date eine ungeheure Unverbindlichkeit hat, weil man der Person gegenüber noch zu nix verpflichtet ist und weil Sex (später) eine Rolle spielen wird. Klar, es gibt die Medikamente und statistisch lässt sich im Blut dann ja immer weniger nachweisen - geschenkt. Ich unterstelle, dass dieses Plakat sicher sehr gut gemeint ist - aber nicht gut gemacht. Ich würde sogar sagen, dass sich pauschale Slogans in dieser Konstellation garnicht eignen, da man immer im konkreten Einzelfall sehen muss, ob, wann, sie oft und wie weit man sich im Alltag und in der Sexualität damit arrangieren kann und will. Für mich ist das ein sehr schwieriger Aushandlunsgprozess und nichts, was man mit einem flotten Slogan beantworten kann.
Das Plakat mag toll für das gute Gewissen sein...aber wohl nicht für die Relität.
Wie findest du das Plakat?
Wie würdest du damit umgehen, wenn dein Date HIV positiv wäre?
Ich gebe zu, dass die zweite Frage vermutlich nur sehr schwer zu beantworten ist, wenn man sie wirklich mit allen Konsequenzen an sich heranlässt und nicht vorschnell mit den üblichen sozial erwünschten Floskeln angeht.
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