• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was waren eure Gründe für's Promovieren?

V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Laboratory1.jpg

(Hab' kein ordentliches Bild gefunden :grin: )

Hallo,
ich weiß, dass hier ein paar promovierte Leute sind. Schweinebacke Schweinebacke , die Banane banane0815 banane0815 ,...?
Wer sonst noch promoviert/promoviert hat, darf sich gerne melden. :smile:
In welchem Gebiet habt ihr promoviert?
Warum habt ihr euch nach dem Studienabschluss dazu entschieden zu promovieren?
Im Nachhinein betrachtet: Würdet ihr es wieder machen?
Gab es irgendwelche Hürden eine Promotionsstelle zu ergattern?
Was sind die Vorteile des Promovierens? Was die Nachteile?
Wann würdet ihr jemandem davon abraten zu promovieren?
Wie lange hat es gedauert?
Wo habt ihr promoviert? Seid ihr an der selben Uni geblieben, an der ihr auch euren Abschluss gemacht habt?
Wie erfolgte die Bezahlung?
Hat euch das für den späteren "richtigen" Job etwas gebracht?
Erzählt gerne mal! :smile:

Eine Freundin von mir promoviert gerade nach ihrem Pharamziestudium und sieht dafür keine müde Mark, äh, Euro. Sie muss neben ihrem Vollzeitjob noch jobben. Das finde ich ziemlich krass. :cautious:
Eine andere Freundin meinte, das seien "ganz bestimmte Typen", die promovieren. Glaubt ihr das auch?

Viele Grüße
vry
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Eine andere Freundin meinte, das seien "ganz bestimmte Typen", die promovieren. Glaubt ihr das auch?

Gewisse Eigenschaften haben Promovenden sicherlich häufig gemeinsam (Hochschulabschluss, Affinität zur Forschung und zur Institution Universität etc.), aber ob das jetzt "ganz bestimmte Typen" sind? In dem Sinne sind auch alle Menschen mit LKW-Führerschein "ganz bestimmte Typen". Die Bandbreite ist da doch recht groß.
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #4
Off-Topic:
Interessanter fänd ich fast noch, welche Gründe dagegen sprachen - obwohl man es gerne gemacht hätte.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Eine andere Freundin meinte, das seien "ganz bestimmte Typen", die promovieren. Glaubt ihr das auch?
Ich weiß nicht, eher nicht. Gibt halt die Fächer mit den "Karrierepromotionen" (oft in JURA, BWL, in gewissem Sinne auch Medizin), dann gibt es die Fächer wo "jeder" promoviert (Naturwissenschaften). Und dann gibt es noch ganz ganz verschiedene Gründe, dies zu tun.
[doublepost=1501943734,1501943700][/doublepost]
Off-Topic:
Interessanter fänd ich fast noch, welche Gründe dagegen sprachen - obwohl man es gerne gemacht hätte.
Oder Gründe fürs bisherige Scheitern/nicht fertig schreiben von dem Elend :ninja:
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #6
Es gibt verschiedene Motivationen, nicht alle unbedingt von gleicher Qualität:
- Interesse am Thema und an der Forschung, Neugierde
- Gefallen am akademischen Betrieb/Leben
- Notwendigkeit, um eine Stelle zu bekommen (Biologie ist oft so, z.B.)
- Generell hohe Ambitionen
- Speziell der Wille, zur absoluten Bildungselite zu gehören
- Künstliche Verlängerung der Jugend :smile:
- Fehlende Vorstellung, was man sonst tun könnte, bzw. kein Interesse daran
- Uni als beinahe einziger Arbeitgeber (oft so in kleineren spanischen Städten)
und mehr :smile:
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich hab es früher mal in Erwägung gezogen... heutzutage ist es für mich undenkbar. :seenoevil:
Dabei habe ich sowohl nette Komplimente in die Richtung bekommen ("Sie müssten an der Uni/im Institut bleiben!" "Jemand wie Sie darf nicht einfach an der Schule versauern. Sie gehören in die Forschung!") als auch zwei ernstgemeinte Angebote, an den jeweiligen Lehrstühlen zu promovieren.

Meine Examensarbeit war ein Graus für mich. Ich habe mich absolut isoliert gefühlt, meine Gedanken drehten immer nur um dieses Thema und ich hab es irgendwann schon nicht mehr hören können. Was war ich froh, als ich sie endlich abgeben konnte. Meinem Mann habe ich das Versprechen abgenommen, mich doch bitte zu erschießen, wenn ich irgendwann ernsthaft über eine Promotion nachdenke.

Mein Ex-Chef ist fest davon überzeugt, dass die Promotion oder auch die Habilitation den Personen leichter fällt, die kein übergroßes Bedürfnis nach Gesellschaft haben. Er würde auch einige Wissenschaftler kennen, die autistische Züge trügen. Dabei heißt das nicht, dass andere Personen nicht promovieren können, diesen fällt es nur schwerer.

In den Kulturwissenschaften ist das sowieso ein ganz großes Grauen. Ewig lang dümpelt man mit Zwei-Jahres-Verträgen herum, bis man irgendwann eine Chance hat, doch noch weiter aufzusteigen. Viel Geld kann man als Dozent nicht erwarten, finanziell lohnt es sich also nicht.
 
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Eine Freundin von mir promoviert gerade nach ihrem Pharamziestudium und sieht dafür keine müde Mark, äh, Euro. Sie muss neben ihrem Vollzeitjob noch jobben. Das finde ich ziemlich krass. :cautious:
Hat Deine Freundin mal darüber nachgedacht, sich für ein Promotionsstipendium zu bewerben?

Eine andere Freundin meinte, das seien "ganz bestimmte Typen", die promovieren. Glaubt ihr das auch?
Meiner Ansicht nach gibt es drei Hauptgründe, warum jemand eine Promotion in Erwägung zieht:
  1. Eine Promotion wird bei der angestrebten beruflichen Karriere erwartet oder ist zumindest von Vorteil.
  2. Mit einer Promotion soll die Zeit überbrückt werden, bis man weiß, in welche Richtung nach sich genau beruflich orientieren möchte.
  3. Der Wunsch wissenschaftlich zu arbeiten.
Wie erfolgte die Bezahlung?
Die Bezahlung hängt von vielen Faktoren ab, u.a.:
  • In welcher Fachrichtung wird eine Promotion angestebt? In Geisteswissenschaften gibt es teilweise gar keine Bezahlung, in Naturwissenschaften häufig nur halbe Stellen und in Ingenieurwissenschaften tendenziell eher ganze Stellen
  • Verfügt der Lehrstuhl über eingeworbene Drittmittel?
  • Erfolgt die Promotion über ein Graduiertenkolleg / Promotionsstipendium?
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
ich weiß, dass hier ein paar promovierte Leute sind. Schweinebacke Schweinebacke , die Banane banane0815 banane0815 ,...?
Da muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin nur Diplom-Physiker.
Ich habe mich aus mehreren Gründen bewusst gegen die Promotion entschieden:
- mit Mitte 20 wollte ich endlich richtig arbeiten
- ich hatte keine Lust, ein noch größeres Werk, wie meine Diplomarbeit schreiben zu müssen, weil ich die Phase des Zusammenschreibens extrem ätzend fand
- mich interessiert vor allem der anwendungsnahe Bereich irgendwo zwischen Physik und den Ingenieurswissenschaften. Und da fehlt einfach der wissenschaftliche Tiefgang für eine gescheite Physik-Promotion.
- nach meiner Diplomarbeit an einem gut ausgestatteten, wirtschaftsnahen Institut hätte ich überhaupt keine Lust mehr gehabt, zurück an die Uni zu gehen. Aber eine Industriepromotion fand ich jetzt auch nicht besonders attraktiv.

Bisher bereue ich es nicht, auf die Promotion verzichtet zu haben.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Promotion macht m.E. nur wirklich Sinn, wenn man in der Wissenschaft bzw. an der Universität bleiben will. Das ist ja genau das, was man - neben evtl. Lehrtätigkeiten - sowieso macht, nämlich forschen und publizieren. Evtl. macht es auch Sinn, wenn man Ingenieur oder Naturwissenschaftler ist und in einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines großen Unternehmens arbeiten will (z.B. in der Pharmaindustrie). Das weiß ich aber nicht. Ansonsten lohnt es sich m.E. nicht.
Von berufsbegleitenden Feierabendpromotionen halte ich überhaupt nichts. Dadurch, dass heute in vielen Fächern vor allem nur noch kumulativ promoviert wird, ist das sowieso viel schwieriger und stressiger geworden. Wer sich das "nebenbei" antut, ohne ein klares Ziel zu verfolgen, muss wirklich Masochist sein.

Ich habe promoviert und arbeite an einer Universität. Den Fachbereich verrate ich nicht, weil es ansonsten ein Leichtes wäre, aus meinen vielen Beiträgen hier heraus zu lesen, wer ich bin....und ich habe keine Lust, dass Studenten/Studentinnen mir demnächst in der Cafeteria mitteilen, dass wir im selben Sexforum aktiv sind ;-) und die das dann auch noch weiter erzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Promotion macht m.E. nur wirklich Sinn, wenn man in der Wissenschaft bzw. an der Universität bleiben will. Evtl. macht es auch Sinn, wenn man Ingenieur oder Naturwissenschaftler ist und in einer Forschungs- und Entwicklungsabteilung eines großen Unternehmens arbeiten will. Das weiß ich aber nicht. Ansonsten lohnt es sich m.E. nicht.

Grundsätzlich würde ich dir zustimmen. In den meisten Fachbereichen ist das so.
Allerdings ist da die Promotion in Medizin ein Sonderfall - natürlich ist die Promotion oft (nicht immer) nicht mit Promotionen in anderen Fachbereichen zu vergleichen, allerdings fühlen sich sehr viele Patienten "sicherer", wenn sie einen Arzt mit einem Dr. vor dem Namen haben.

Das absurdeste, was ich da mal erlebt habe, war ein Zahnarzt mit einem "Dr. med." statt einem "Dr. dent.". Auf Nachfrage erklärte er, wie es dazu kam: Es gab während des Studiums gerade die Möglichkeit für ihn, eine Doktorarbeit in der Gynäkologie zu schreiben - und da das gut mit dem Studiums vereinbar war (sprich: schnell und einfach), hat er das eben gemacht. Die meisten würden das übrigens nicht hinterfragen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Grundsätzlich würde ich dir zustimmen. In den meisten Fachbereichen ist das so.
Allerdings ist da die Promotion in Medizin ein Sonderfall - natürlich ist die Promotion oft (nicht immer) nicht mit Promotionen in anderen Fachbereichen zu vergleichen, allerdings fühlen sich sehr viele Patienten "sicherer", wenn sie einen Arzt mit einem Dr. vor dem Namen haben.

Das absurdeste, was ich da mal erlebt habe, war ein Zahnarzt mit einem "Dr. med." statt einem "Dr. dent.". Auf Nachfrage erklärte er, wie es dazu kam: Es gab während des Studiums gerade die Möglichkeit für ihn, eine Doktorarbeit in der Gynäkologie zu schreiben - und da das gut mit dem Studiums vereinbar war (sprich: schnell und einfach), hat er das eben gemacht. Die meisten würden das übrigens nicht hinterfragen.

Promotionen in der Medizin sind wirklich ein Sonderfall. Das kann man m.E. mit keiner Promotion in irgendeinem anderen Fach vergleichen.
 
C
Benutzer11345  Meistens hier zu finden
  • #15
Ich hatte überlegt ob ich promovieren soll. Meine Magisterarbeit zu schreiben hat mir oftmals sehr viel Spaß bereitet.
Andererseits auch öfter mal Frustration. Aber ich fürchte das Leben an der Uni wäre nicht ganz das was mich letztlich glücklich macht. Ich möchte nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch arbeiten
 
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ProximaCentauri
Benutzer32843  (36) Sehr bekannt hier
  • #16
Ich habe in der Medizin promoviert, allerdings nicht nur eine "kleine" Medizinerdiss, sondern ein schönes, grosses Projekt.
Ich möchte später gerne an der Uniklinik arbeiten, da ist der Dr. med. ein Muss. Man wird auch so oder so als "Frau Doktor" angesprochen, da finde ich es irgendwie passend das auch zu sein.

Dr. med/Dr. med.dent: Das wäre bei uns nicht möglich, als Zahnarzt einen Dr. med. zu führen. Man erhält den Dr.-Titel erst mit Anerkennung des Staatsexamens, und das muss fächermässig übereinstimmen. Ich könnte also als Humanmediziner auch nicht einen Dr.med.dent.-Titel führen, wenn ich meine Diss im Gebiet der Zahnmedizin abgeschlossen hätte.
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #17
Ich erwäge momentan ab April nächsten Jahres zu promovieren (Psychologie/ Dr.rer.med). Allerdings beißt es sich bei mir mit meinem Kinderwunsch. Werde ich bis dahin schwanger, werden die Pläne wohl später mal (oder vllt auch gar nicht) umgesetzt.

Gründe für die Promotion sind bei mir:
1. bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt
2. Interesse daran mich weiterzuentwickeln
3. wissenschaftliches Interesse

Mein Vater ist ebenfalls Dr.med.dent :smile:
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #18
Ich habe promoviert, weil das in meinem Fach so der Brauch ist. Ich wäre fast ein Exot gewesen ohne den Doktortitel. (Auch wenn heute lange nicht mehr alle vom "Dokter" reden, sondern vom "Arzt")

Ich bin aber durchaus auch wissenschaftlich interessiert, und wollte mir die Möglichkeiten für die Zukunft offen lassen.
 
efeu
Benutzer122533  (35) Sehr bekannt hier
  • #19
Off-Topic:
Interessanter fänd ich fast noch, welche Gründe dagegen sprachen - obwohl man es gerne gemacht hätte.
Ich hab mich für zu doof gehalten und Masterarbeit schreiben hat schon genervt. Dass das hauptsächlich an der ungünstigen IT-Infrastruktur (Katastrophe, alles hat EWIG gedauert!) und dem zu viel "Nebenbei" lag (Jobsuche, Planung einer längeren Reise und dann auch noch früher abgeben müssen, damit das auch klappt - es war einfach für nix Zeit), hatte ich nicht so auf dem Schirm.
Dazu kam, dass das Promotionsangebot (volle Stelle und dann auch noch ohne Lehre, wirklich nur Forschen :anbeten: ) leider im Januar starten sollte, ich aber erst Ende Februar wieder aus dem Ausland zurückgekommen bin. Die Reise wollte ich wirklich nicht ausfallen lassen.
Heute ärgere ich mich tierisch! Es wäre genau die richtige Mischung aus Forschung und Anwendung gewesen und es ging auch erst im Mai los. :hmpf:
 
N
Benutzer24152  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Ich habe in den Ingenieurwissenschaften angefangen zu promovieren (habe Aber spaeter abgebrochen).
Warum: mich hat der wissenschaftliche Betrieb interessiert.
Wann: direkt nach Dem studium aus finanziellen Gruenden. Ich hatte zwar ne vollzeitstelle aber das wR nichts im vergleich zur wirtschaft.
Wo: traditionell die uni gewechselt. Bin aber sozial nicht Der schlauste und das war im nachhinein betrachtet ein Griff ins Klo.

Fazit: es haengt ziemlich von institut und doktorvater ab ob die promotion was wird oder nicht. In meinem fall war ich nicht flexibel genug um da erfolg zu haben.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Ich werde vermutlich in Kürze meine Promotion beginnen, weil ich an der Uni bleiben möchte und eine Promotion dann eigentlich gesetzt ist. Meine Masterarbeit fand ich auch nervig, aber das lag hauptsächlich am Thema. Das wissenschaftliche Arbeiten an sich macht mir schon Spaß und ich kann es gut. Ich denke, wenn ich ein Thema wähle, das mich wirklich interessiert, dann wird es okay sein.

In meiner Familie hat niemand Abitur oder studiert, sodass mein Studium an sich schon eine Premiere war. Ich würde nun gern noch den letzten Schritt machen und allen zeigen wollen, dass ich tatsächlich ein bisschen fleißig bin. Erwarten würde den Titel sicher niemand, zuletzt meine Eltern, aber natürlich wären sie stolz drauf. Das ist für mich ein großer Ansporn.

Außerdem bietet die Stelle, auf die ich ein Auge geworfen habe, eine gute Möglichkeit zur Promotion. Außerhalb seiner regulären Arbeit-(szeit) zu promovieren, das würde ich mir mehr als gut überlegen. Ich kenne Leute, die Vollzeit arbeiten und das nebenbei machen, aber da ist die Abbrecherquote nach Aussage meines Professors doch sehr hoch, weil der universitäre Rahmen fehlt. Hat man in seiner täglichen Arbeit sowieso teilweise mit dem Thema zu tun und kann Daten etc. aus der Arbeitszeit für die Promotion nutzen, macht die Verknüpfung schon viel Sinn.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #22
Edit
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #23
Die für mich interessantere Frage ist ja die, was danach kommt. Für den jetzigen Job bringt mir die Promotion nix. Sie wäre wohl für Kollegen eher befremdlich.

Den Gang in die Wissenschaft werde ich nicht mehr gehen können. Ich nehme es so wahr, dass im Regelfall die an der Uni bleiben, die sich seit gefühlt Tag 1 am Lehrstuhl als Hilfskraft hochgediehnt haben und dann den direkten Weg vom Abschluss in die Promotion nehmen. Da ich das nicht gemacht habe, würde ich mir keine realistischen Jobchancen nach der Promotion ausrechnen. Davon mal abgesehen, dass fast kein Sektor so prekär anstellt, wie die Wissenschaft.

Nutzen könnte ich den Titel dann nur auf dem nocht vorhandenen Profil bei Elitepartner - was eher wenig wäre :zwinker:
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Ich hab ja nicht promoviert, aber mein Mann ist grade dabei, zu habilitieren (und davor ja notwendigerweise auch promoviert hat), hab ich die Fragen mal an ihn weitergeleitet. Wie immer hat er etwas sehr knapp geantwortet, aber trotzdem:


"In welchem Gebiet habt ihr promoviert?
Informatik
Warum habt ihr euch nach dem Studienabschluss dazu entschieden zu promovieren?
Weil ich langfristig in Forschung und Lehre tätig sein will.
Im Nachhinein betrachtet: Würdet ihr es wieder machen?
Definitiv Ja.
Gab es irgendwelche Hürden eine Promotionsstelle zu ergattern?
Nein. Liegt aber am Fach. Da sind immer irgendwo Promotionsstellen offen.
Wo habt ihr promoviert? Seid ihr an der selben Uni geblieben, an der ihr auch euren Abschluss gemacht habt?
Nein, ich habe gewechselt. Nicht auf meine Wunsch-Stelle (da war kurzfristig nichts frei), sondern zu einem Prof. der früher mal an dem Lehrstuhl war, an dem ich meine Diplomarbeit geschrieben hatte.
Wie erfolgte die Bezahlung?
Per Überweisung. :grin: Ganz normale Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Bezahlt wird man da genaugenommen nicht fürs Promovieren, sondern für Lehre, Forschungsprojekte (die zur eigenen Promotion passen können, aber nicht müssen), Industrieprojekte, usw.
Was sind die Vorteile des Promovierens? Was die Nachteile?
Vorteile: Man bekommt einen Doktorgrad. :smile:
Nachteile: Ich habe bisher keine gefunden.
Wann würdet ihr jemandem davon abraten zu promovieren?
Wenn derjenige nicht mit einer ausreichenden Portion Selbständigkeit, Neugier, Durchhaltevermögen und Kreativität ausgestattet ist. Wer im Studium regelmäßig gefragt hat, ob Thema X prüfungsrelevant ist und wenig Spaß an schriftlichen Hausarbeiten hatte, für den ist eine Promotion nichts, vermute ich.
Wie lange hat es gedauert?
Länger als geplant. :zwinker: Mit allem, was zwischendurch für Ablenkung gesorgt hat, waren es am Ende über 7,5 Jahre. Rechnet man die Zeit raus, in der ich überhaupt nichts für die Promotion gemacht habe, dürften es 5 Jahre sein.
Hat euch das für den späteren "richtigen" Job etwas gebracht?
Wie, „richtiger Job“? :grin: Also mein derzeitiger Job ist Post-Doc und dafür muss man wohl zwingend promoviert sein. :zwinker: Also ja, hat was gebracht." (Anm. d. Ehefrau: Er arbeitet immer noch an der Uni als Mitarbeiter für denselben Prof, bei dem er promoviert hat, halt jetzt über irgendwelche Drittmittel finanziert und so. Und bleibt da auch wohl, solange er will, bzw. bis er eine Professorenstelle ergattern kann. Von daher ist sein "richtiger Job" bei der Uni und nicht in der Wirtschaft. In der Forschung gibts ja auch "richtige Jobs" :zwinker: )
 
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