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Weiss nicht mehr weiter Beziehung/Sex

J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo in die Runde, ich schreibe jetzt hier, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin jetzt seit 7 Jahren mit meinem Mann zusammen, 4 davon verheiratet.
Am Anfang der Beziehung lief alles super, Sex, Küssen ec. es war regelmäßig und für beide erfüllend.
Ich denke es fing so nach einem halben Jahr an, er Küsste mich nicht mehr. Klar ein normaler Kuss wenn er von der Arbeit kam war noch drin, aber Zungenküsse nicht. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, dachte es ist nur eine Phase....diese dauert jetzt allerdings seit 6 1/2 Jahren an :-(
Das gleiche beim Sex, oral befriedigt er mich gar nicht hatte er am Anfang glaub ich 2 mal gemacht für ne Minute, das war es. Abgesehen davon ist Sex an sich Mangelware. Wenn 1 mal im Monat was läuft, kann ich mich glücklich schätzen. Ich muss dazu sagen, das sich während der Beziehung rausgestellt hat, das er Depressionen hat, die allerdings Phasenweise kommen. Praktisch 2 Menschen in einem. In der guten Phase ist er der beste Mann den man sich Vorstellen kann....in der schlechten beachtet er mich nicht, spricht kaum mit mir, hört nicht zu, sitzt nur an seinem Handy und alles scheint ihm egal zu sein. Nun können diese schlechten Phasen manchmal Wochen andauern, was mich echt fertig macht.
Ich habe auch versucht mit ihm über das alles zu reden, grade auch was den Sex, also das Küssen und Oral betrifft, wie sehr mir das fehlt. Wenn er grade gut drauf ist, dann nimmt er das auch auf, sagt er will es ändern, tut es aber nicht.
So nun bin ich ein Mensch, dem Sex sehr wichtig ist, ich brauche Leidenschaft, ich will geküsst werden, ich will fallen...mich meinen Gefühlen hingeben....aber wie denn? Dieser 0815 Sex, ohne alles der bringt mir einfach nichts mehr. Ich hatte viele Gespräche mit ihm, habe ihn auch gefragt ob er sich vorstellen kann, wie ich mich fühle, was er bejate aber mehr auch nicht. Mittlerweile habe ich ihn allen ernstes auch schon gefragt ob es ok für ihn wäre, das ich es mir eben woanders hole. Na das will er natürlich nicht, und dann kam wieder "Ja ich muss was ändern". tja von worten habe ich allerdings nichts und ich habe auch keine Lust mehr total Geil durch die Gegend zu rennen. Das muss mal wieder raus aus mir. Wir waren übrigens auch schon bei einem Paartherapeuten, was allerdings nicht wirklich etwas gebracht hat, da der mehr auf seine Depris eingegangen ist als auf das Problem was ich habe. Ich solle doch Verständnis für ihn haben und bla....
Trennung kommt für mich nicht in frage, weil ich ihn liebe und eigentlich auch eben scharf auf IHN bin. Reden bringt aber nichts, verführen auch nicht, da kann ich Yoga in einem hauch von nichts machen, interessiert ihn nicht. Und nun?
Achso wir haben 11 Jahre Altersunterschied, er ist älter.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #2
Ist dein Freund in Therapie? Bekommt er Medikamente?
 
Max Power
Benutzer161689  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Naja ich denke viele Menschen haben die Anlage für Depressionen. Das is natürlich hart, dass die so lange dauern. Da muss man sich irgendwie rausziehen und vielleicht musst du mehr versuchen ihn da aus dem Sumpf zu ziehen damits auch anders wieder läuft. Denn 1 mal im Monat sex is definitiv zu wenig wenn man einen "normalen" Sexualtrieb hat. Also wie gesagt, aus Depressionen kommt man alleine nur schwer raus (ich kenn das von mir selber, hab auch gerne mal so eine phase, zum glück net so lang), also bissi in den Hintern treten. Ansonsten kann ich leider nicht zu viel sagen. Fan von Medikamenten bin ich zumindest keiner
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Er hatte vor ein paar Jahren mal Tabletten, ich glaube knapp 1 Jahr. In dieser Zeit lief gar nichts im Bett, weil er gar keinen mehr Hoch bekam. Er setzte sie dann ab mit Absprache des Arztes. Ansonsten Nein er ist nicht in Therapie, obwohl ich ihm schon so Oft gesagt habe er solle bitte eine machen. Habe ihn sogar schon mal mit Trennung gedroht, in einer ganz schlimmen Phase. Aber er ist der Ansicht, er braucht keine..zwingen kann ich Ihn ja schlecht.
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #5
Es gibt auch Antidepressiva, bei denen der Mann auch noch einen hoch bekommt. 30-50% der Patienten, die SSRI's (Selektive Serotonin Reuptake Inhibitoren) bekommen (Medikamentengruppe) habe erektile Dysfunkionen. Diese SSRIs sind aktuell aber Mittel der Wahl bei Depressionen und werden am häufigsten verschrieben. Eine Lösung: SSNRI's (zusätzlicher Eingriff in den Noradrenalin- Stoffwechsel) oder trizyklische Antidepressiva. Ich würde da noch mal mit dem Arzt sprechen. Zur Psychotherapie: da muss er tatsächlich selbst Motivation entwickeln. Warum möchte er denn keine machen?
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ok das es da auch andere Tabletten gibt wusste ich nicht. Naja er meint halt sein Verhalten sei ganz normal. Er merkt das selber nicht wie er mich eigentlich behandelt.
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #7
Ich weiß, dass es dich stört, dass die meisten nur auf seine Depressionen eingehen, aber ich sehe hier den Hasen begraben. Die Depression ist in der Regel Schuld am Libidoverlust insgesamt. Nicht erklärt werden, kann dadurch seine Abneigung gegenüber- ich nenne es mal: Zungeneinsätzen, sowohl oben als auch unten. Hat er mal erklärt, ob er das ÜBERHAUPT mag? Ich zum Beispiel bin kein Fan von Zungenküssen- noch nie gewesen.
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ja er hat gesagt er mag das oral nicht und fürs küssen sei er zu alt. Aber das kann nicht sein das ich das so hinnehmen muss.
 
Max Power
Benutzer161689  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ja er hat gesagt er mag das oral nicht und fürs küssen sei er zu alt. Aber das kann nicht sein das ich das so hinnehmen muss.
nein ich bin auch der meinung....wenn man jemand liebt sollte man ab und auch etwas tun was man nicht mag :smile:
 
BigSnoopy
Benutzer12216  Sehr bekannt hier
  • #10
Ich stell mir die Frage warum du ihn überhaupt geheiratet hast, wenn die Probleme damals schon vorhanden waren. Und wirklich was ändern will er ja an der Situation nicht wirklich was. Ich weiß nicht ob deine Liebe ausreichend ist dich für den Rest deines Lebens mit einem für dich unbefriedigenden sexleben zu verbringen.
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Es geht hier ja nicht um ein paar Monate des verzichtens, es sind ja bald 7 Jahre. Ich fühle mich langsam echt wie eine tickende Bombe ich explodieren bald. Vor allem schleichen sich halt wirklich langsam Gedanken ans Fremdgehen ein. Ich kenne das halt so nicht, von keinem mit dem ich zusammen war. Zudem weiss ich, das Männer ansprechend auf mich reagieren. Ich stecke da echt in einer Zwickmühle. Ich hatte vor ihm ein recht aktives sex leben, was ich auch einfach brauche. Ich bin ja mittlerweile schon richtig gestresst und übel gelaunt weil es mir so fehlt.
 
Max Power
Benutzer161689  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
hmmm es ist echt schwer. Du wirkst echt so als würdest du ihm das gut mitteilen und ihn drauf aufmerksam machen was dir fehlt und ehrlich wirkst auch *grübel*
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Ja aber er hat halt nur immer sein Handy und sein Sport (Fernseh) im kopf.macht sich Gedanken um anderer Leute abgefahrene Autoreifen. Aber irgendwie kein Gedanke um uns und wie es mir geht.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
er muss sich gescheit behandeln lassen,ansonsten habt ihr keine chance.bei depressionen ist sex nun mal meist gar kein thema mehr,wie auch,wenn man tottraurig,hoffnungslos,niedergeschlagen und völlig ohne kraft ist.und damit meine ich multimodale therapie,konsequent.also medis wenn nötig,psychotherapie und maßnahmen,was seinen lebensstil angeht (bewegung,gesundes essen etc pp).und sowas ist ein prozess,der nicht mal eben so vonstatten geht-es braucht meist sogar jahre,bis man von stabilität sprechen kann.und man sollte auch mitbedenken:jede depression erhöht die gefahr,erneut eine zu bekommen.je länger er also unbehandelt bleibt,desto schwieriger kommt er da raus.
und noch eine anmerkung,die ich mit erlaube:ich finde es erschreckend und unveständlich,dass weder du noch dein mann wirklich über seine erkrankung umfassend informiert ist.mir infos holen ist das erste,was ich in einem solchen fall mache...

aber:wenn euer sex nie deinen vorstellungen entsprach und dir zärtlichkeiten fehlen,die er nicht mag (also auch nicht mögen würde,wenn er gesund wäre),frage ich mich,warum du diese beziehung überhaupt weiterführen willst.dann habt ihr doch von vornherein nie gut zusammengepasst,ergo:eine beziehung ist sinnlos.
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ich habe mich sehr wohl mit diesem Thema beschäftigt,sorry das ich nicht alle Medis kenne. Ich habe viel gelesen war mit bei seinem Hausarzt, der uns übrigens Viagra verschrieben hatte, sowie habe ich ihn auch zu meinem geschleppt. Ich weiss das er in Therapie muss, nur wie bitte soll ich einen Erwachsenen mann zwingen? 2 Ärzte haben es ihm gesagt, ich habe ihn gedrängt einen Termin zu machen. Mehr geht wohl nicht, ich hatte Stundenlange Gespräche mit ihm, die eher einseitig verlaufen. Ja sorry. Ich denke er fühlt sich da wohl in seiner Männlichkeit angegriffen wenn er der Therapie zustimmen würde. Oder eher er würde ja etwas tun worum ich ihn bitte. Er hat nämlich ein Problem damit auf Dinge einzugehen worum er gebeten wird. Das es aus der Kindheit kommt, soweit waren wir beim Paartherapeuten schon. Aber er macht eben dicht und wäre ich nicht dabei gewesen, hätte er wohl gar nicht geredet weder noch, das er hin wäre.
 
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Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
sorry aber es wirkte auf mich eben nicht so,dass du dich damit umfassend beschäftigt hast.zb wegen einer aussage wie dieser:
Ich kenne das halt so nicht, von keinem mit dem ich zusammen war.
na wenn du doch weißt,dass depressionen und auch viele medis die libido killen,warum wundert es dich dann,dass dein depressiver mann keinen sex will?
aber sorry,wenn ich mich getäuscht haben sollte.für mich selbst gehört halt ein überblick über mögliche medikamente zum informieren über eine erkrankung dazu.

wenn er keine therapie will,kannst du natürlich diesbezüglich gar nichts machen.aber dann kann ich dir nur raten,dir nicht weiterhin immer wieder zu sagen,dass du dich nicht trennen willst,denn das bringt dich kein stück weiter.ich bin mir sicher,du weißt tief im inneren ganz genau,dass es keine alternative gibt,wenn er keine hilfe annimmt.da ist es doch nahc all den jahren ohne hoffnung auf besserung allerhöchste zeit,dass du mal nur an dich selbst und dein wohl denkst.

und nochmal:wenn euer sex nie deinen vorstellungen entsprach und dir zärtlichkeiten fehlen,die er genrell nicht mag,warum willst du diese beziehung dann überhaupt noch weiterführen?was gibt dir das,was hast du davon,wenn bei euch auch wenn er gesund wär sexuell und was zärtlichkeiten angeht sowieso gar nichts stimmt?
 
J
Benutzer162459  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Ich hatte geschrieben,das es das erste halbe jahr gepasst hat,also nicht nie. Erst danach wurde es so wie es jetzt ist. Tja ich hatte halt immer Hoffnung, daß es wieder so werden kann...vllt zu lange. Ich habe selber frühere Beziehungen zu schnell aufgegeben. Dieses mal wollte ich mal kämpfen. Klar ist es schwer ich suche aber einen Weg den wir zusammen gehen können. Muss man sich immer gleich trennen wenn es schwer wird? Früher habe ich auch so gedacht. Wir haben uns aber ein Leben aufgebaut um uns rum. Sowas gibt man nicht von heute auf morgen auf. Zumal auch noch Kinder im Spiel sind. Es ist keine larifari Beziehung und wir wissen das wir uns lieben...Das so als sinnlos hinzustellen, wegen einem Problem das sicher irgendwie zu lösen ist finde ich nicht richtig. So hat jeder seine eigene Meinung. Aber ich suchte ja nach einer Lösung ohne Trennung.
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #18
Und wie wäre sonst eine Paartherapie? Wo es nicht nur um seine Depressionen geht sondern um euch als Paar?
 
T
Benutzer65976  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Ich bin jetzt seit 7 Jahren mit meinem Mann zusammen, 4 davon verheiratet.
[...]
Anfangs dachte ich mir nichts dabei, dachte es ist nur eine Phase....diese dauert jetzt allerdings seit 6 1/2 Jahren an :-(
Warum in Gottes Namen heiratet man, wenn man seit 2,5 Jahren ein beschissenes Sexualleben mit dem Partner hat?
 
Hörnchen
Benutzer141323  Benutzer gesperrt
  • #20
Ok das es da auch andere Tabletten gibt wusste ich nicht. Naja er meint halt sein Verhalten sei ganz normal. Er merkt das selber nicht wie er mich eigentlich behandelt.

Das zum Beispiel klingt mir eher, als hättest du eben ein Problem und nicht er. Als wärst du unzufrieden mit seiner Art, als würdest du mehr Liebe brauchen. Vllt hast du unerfüllte Erwartungen an denen DU arbeiten kannst. Gerade weil du schreibst, nach einem halben Jahr war es anders. Nun ja. Davor war Verliebtheitsphase. Ein Ausnahmezustand. Ich hätte keinen Mann geheiratet mit dem ich nur ein schönes halbes Jahr hatte und wo es danach eher schwieriger als leichter wurde/ ich enttäuscht wurde/ ich mehr Zärtlichkeit brauche.

Wenn du deine Bedürfnisse äußerst, WIE tust du das dann? Vorwurfsvoll? Ruhig? Gleich oder erst wenn sich Probleme aufgestaut haben?

Gehst du sexuell auf ihn zu? Überraschst du ihn? Ergreifst du die Initiative?
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Muss man sich immer gleich trennen wenn es schwer wird?
dein ernst?ich denke,dir gehts seit jahren scheiße mit ihm...
wegen einem Problem das sicher irgendwie zu lösen ist
es ist ja nicht zu lösen,wenn er das nicht will.das ist ja genau der punkt!ohen seine mitarbeit bleibt er krank und eure ehe kaputt.

weißt du meine ansicht dazu habe ich gerade deshalb,weil ich sowohl selbst psychische erkrankungen hatte/habe und weil ich schon mit menschen zusammen war,die psychisch krank waren und keine hilfe annehmen wollten.ich weiß daher aus erfahrung-und nicht nur,weil es mir meine vernunft sagt-dass man da ausser trennung nichts tun kann.denn es gibt nur 2 möglichkeiten:
1.er begibt sich in behandlung,dann habt ihr eine chance,eines tages wieder glücklich zu werden
oder
2.er will sich auch weiterhin nicht in behandlung begeben,alles bleibt,wie es ist,er bleibt krank,du unglücklich,alles scheiße.
und gerade wenn kinder im spiel sind vermeidet man so etwas!(ich weiß wie es ist,mit einem kranken erzeuger aufzuwachsen.)

ich frag mich langsam,was du dir von dem thread hier erhofft hast.du weißt doch,er braucht behandlung,sonst wird sich nichts ändern.
als allerletzte option könntest du ihm noch ein ultimatum stellen:entweder er kümmert sich in den nächsten x wochen (gern mit deiner hilfe) um einen therapieplatz (das kann man über die KK beschleunigen,da so schnell idR keine frei sind) und zieht das durch,oder du gehst mit den kindern.seinen leidensdruck noch zu erhöhen,damit er aktiv wird,ist evtl eine klitzekleine chance,ihn dazu zu kriegen,hilfe anzunehmen und zu sehen,wie nötig das ist.aber ich bin da nicht allzu optimistisch,würde es euch aber natürlich wünschen,dass er es tut.aber noch mehr wünsche ich dir und deinen kindern,dass ihr euch vor weiteren verletzungen schützt.deine kinder sollten für dich an 1.stelle stehen mMn...

so das wars von mir,mehr gibts dazu mMn wirklich nicht mehr zu sagen.
 
N
Benutzer157222  Benutzer gesperrt
  • #22
Ich denke es wäre zuallererst wichtig zu wissen was die Ursachen für seine Depressionen sind.

Resultieren sie aus Erfahrungen der Vergangenheit?
Gab es einschneidende Erlebnisse welche sich bis heute auf sein Empfinden auswirken?

Hat er eventuell unerfüllte Lebensträume welche sich nicht realisieren lassen?
Fühlt er sich überflüssig oder wertlos?

Ist er generell ein melancholischer Mensch?
Empfindet er die Gesellschaft, beziehungsweise die Welt, als unfair?
Glaubt er sein Leben sei sinn- und substanzlos?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #23
Ich denke es wäre zuallererst wichtig zu wissen was die Ursachen für seine Depressionen sind.
Auslöser für Depressionen sind oft gar nicht 100%ig erkennbar. Und oft gibt es auch überhaupt keinen rationalen Grund für diese Erkrankung. Menschen mit dem vermeintlich tollsten Leben können an Depressionen erkranken.
Das nur mal am Rande.

Liebe TS,
ich erkenne mich in so vielen Teilen deines Textes wieder. Ich hab auch unzählige Jahre meines Lebens mit einem Mann verbracht, der es eklig fand mich zu küssen, es gab keinen Oralsex, es gab an und für sich so gut wie gar keinen Sex usw.
Mein Ex war zwar nicht nachweislich krank und wir waren auch nicht verheiratet, aber meine Empfindungen dürften unterm Strich die gleichen gewesen sein wie deine.

Wie hoch ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass dein Partner in absehbarer Zeit zum leidenschaftlichen Liebhaber wird, der dir sexuell all deine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt und deine Begierde erwidert?
Ich würde mal sagen gleich null.
Du wartest ewig, es wird sich nichts mehr ändern. Das ist erst mal Tatsache!

Und bist du dir sicher, dass du ihn liebst? Dass du IHN begehrst? Wie geht das? Wenn er sexuell doch anscheinend überhaupt nichts vermittelt, keinerlei Leidenschaft? Ich denke da machst du dir was vor. Ich hab mir auch was vorgemacht. Hauptsächlich schon deshalb, weil du eben gar kein Zusammensein mit anderen Männern kennst, weil es für dich ja seit Jahren nur den einen gibt. Also du kennst Sex gar nicht anders, es läuft seit Jahren so ab, du bist unzufrieden und dein Partner kann oder will das Problem nicht lösen oder beides.

Ich denke, hier gibts auch nichts zu therapieren, also an eurer Beziehung. Eure sexuellen Bedürfnisse scheinen IMMER schon stark auseinander gedriftet zu sein. Ich kann verstehen, dass du trotzdem gehofft hast, kann dir aber auch sagen, dass es vergebens war.
Wie krank oder therapiebedürftig dein Partner ist, das kann hier sicherlich niemand beurteilen. Genauso wenig wie du. Da gehört er in professionelle Hände zu Leuten, die enstprechend ausgebildet sind. Natürlich muss er da freiwillig hingehen. Da kann ihn niemand zwingen.
DICH kann allerdings auch niemand zwingen, noch mehr Jahre deines Lebens zu verschwenden. Glaub mir, die Zeit kommt nie wieder und wir sprechen hier nicht von ein paar Wochen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
Unabhängig jetzt mal von der Frage, wie es ihm geht - ich denke, damit beschäftigt sich jeder seit Jahren, egal ob Therapeut, du, er...

Wie geht's dir denn mit dieser Beziehung? Wie stellst du dir dein Leben vor? Hast du es dir so vorgestellt? Willst du mal Kinder?

Was hättest du gesagt, wenn dir jemand vor ein paar Jahren deine Ehe SO skizziert hätte? Hättest du gesagt: "Wenn wir uns lieben, ist das okay!" oder hättest du gesagt: "Nie im Leben!"

Wichtig wäre in meinen Augen, dass du dir überlegst, was du möchtest. Dein Leben, deine Regeln. Ohne Rücksicht, ohne "aber er ist krank". Ganz egoistisch. Und dann überlegst du dir, ob das mit diesem Mann geht - bisher nicht, jetzt nicht - aber was ist mit der Zukunft? Und welche Zukunft: Ab morgen, ab nächstem Jahr, in 10 Jahren? Überleg dir mögliche Zeitabschnitte, in denen du so weitermachen kannst, wie bisher. Ganz nach deinem Gefühl - wenn rauskommt, du kannst noch 10 Jahre, okay, wenn rauskommt, die Zeit ist eigentlich schon abgelaufen, auch okay.

Ich hatte 7 Jahre mit einem depressiven Mann und auch nur anfangs ein gutes Sexualleben. Ja, Depressionen wirken sich auf alles aus. Aber nein, sie sind keine Entschuldigung für alles. Die Rücksicht, "weil er eben krank ist" macht dich am Ende mit krank, weil alles, was du möchtest und an Bedürfnissen hast, brach liegt - über Jahre.

Da geht es nicht nur um Sex - da geht's auch darum, dass der Partner einen da abholt, wo man sich befindet. Man selbst holt den depressiven Partner nämlich seit Jahren da ab, wo ER sich befindet. Keine Lust auf dies, das und jenes? Okay, er ist krank. Traurige Phasen, in denen er nichts möchte? Okay, er ist krank. Verzweiflung, Panik, Nervenzusammenbrüche, Tränen? Okay, er ist krank.

Wo ist der Punkt, wo der eigene Partner auf einen selbst zukommt? Und warum ist die Depression der Freifahrtschein, alles zu ignorieren, was der Partner braucht und möchte? Ich finde, man darf schon trennen, ob jemand krank ist - und ob jemand Interesse hat, es zu ändern. Ob jemand sich selbst aus diesem Sumpf ziehen möchte. Oder ob es - selbst in der Paartherapie - dann wieder nur um ihn und um sein seelisches Empfinden geht, oder auch darum, was es mit dem Partner macht.

Ich finde es eine Unverschämtheit, dass dir in der Paartherapie gesagt wurde, du solltest eben Rücksicht nehmen. Die Tatsache, dass ihr zusammen da seid, zeigt, dass du schon so lange Rücksicht genommen hast, bis auch DU Hilfe benötigt hast. Und die Hilfe sieht so aus, dass man dich wieder auf seine Krankheit verweist und auf die Aussage: "Leb damit, immerhin ist ER krank".

Ich verstehe jeden deiner Gedanken. Und im Übrigen konnte ich sie mir damals auch von anderen vorwerfen lassen. Nach 7 Jahren Beziehungsdauer sagten mir Leute: "Da geht es ihm EINMAL schlecht und du bist so rücksichtslos!" Die hatten alle keine Ahnung, wie unsere Beziehung aussah. Die habe ihn nur gesehen, wie er in Gesellschaft war, wenn er einigermaßen normal war. Und zu Hause war dann wieder Weltuntergangsstimmung. Irgendwann fing mich jemand an, anzubaggern - und in meinem Kopf war nur noch Chaos, es ging gar nichts mehr. Von daher kann ich auch die Gedanken ans Fremdgehen nachvollziehen.

Ich habe bei meinem Freund damals auch angesprochen, ob wir die Beziehung öffnen wollen. Wollte er nicht. Ich sollte nur mit ihm Sex haben. Den wollte er aber auch nicht.

Irgendwo frage ich mich: Wo bleibt da eigentlich auch die Wut? Neben dem ganzen Verständnis, der Rücksicht und dem Zurückstellen eigener Bedürfnisse, einfach mal zu sagen: Ich denk, du liebst mich! Warum muss ich dann sexfrei leben, nur weil du nicht willst? Und irgendwo war das für mich auch damals ein Schlüsselgedanke: Was ist die Liebe wert, wenn ihm die Krankheit "wichtiger" ist? Damit sage ich nicht, dass er sich die Krankheit aussucht. Wirklich nicht. Aber wo ist der Wille, was zu ändern? Warum ignoriert man, dass der Partner seit Jahren leidet, wenn man ihn angeblich liebt? Wenn nicht sich selbst zu Liebe (was bei Depressionen natürlich schwierig ist) - warum nicht auch für den Partner?

Letztendlich ist das für mich schon auch ein Grundgedanke: Ich bin bereit, jede Krankheit mit dem Partner durchzustehen. Depressionen an sich wären für mich auch kein Trennungsgrund per se. Aber der Umgang damit. Warum ist man als Partner Müllhaufen für alles? Warum ist man es nicht wert, dass er was dran tut? Ich glaube: Weil es bequem ist. Nachdem ich mich getrennt habe, konnte mein depressiver Freund auf einmal alles: Studium fertigmachen, arbeiten - er fand sogar zügig eine neue Freundin. Wenn ich mir überlege, wie es bei uns zu Hause teilweise aussah, kann ich nur den Kopf schütteln.

Ich denke manchmal, dass zuviel Rücksicht auch nicht hilft. Und dass man den Kranken weniger als krank behandeln sollte. Mein Ex war bei jedem normal, der nichts davon wusste. Und bei denen, die es wussten, fiel die Fassade. Bis ich mich fragte: Welches ist jetzt eigentlich "echt"? Ich denke, die Wahrheit liegt in der Mitte. Und ein stückweit ist auch ein kranker Mensch in der Lage, sich zu ändern - wenn er denn möchte. Wenn der Partner aber immer das Gefühl gibt, dass die Krankheit die Regeln vorgibt und alles in Ordnung ist, dann ändert sich auch nichts.

Von daher wäre in meinen Augen eine klare Ansage schon wichtig: Zu sagen: "Ich möchte keine Ehe ohne Küsse und Sex. Ich kann mir nicht vorstellen, unter diesen Bedingungen mit dir ewig zusammenzubleiben. Was schlägst du vor?"

Wichtig wäre für mich auch, dass du dir klarmachst: Es ist nicht unnormal, den Partner heiß zu finden und Sex mit ihm zu wollen. Es ist nichts, für das du dich entschuldigen oder rechtfertigen musst. Von daher würde ich mich da auch nicht mit Ausreden a la "Dafür bin ich zu alt" abspeisen lassen.

Und: Du darfst sein Verhalten auch kacke finden, wenn er krank ist. Du musst nicht alles tolerieren und hinnehmen, weil er depressiv ist. Man ist auch nicht verpflichtet, das eigene Leben "zu opfern", weil der andere leider krank ist. Davon hat nämlich auch niemand was. Auch bei Depressionen muss irgendwo eine Perspektive, ein Licht am Ende des Tunnels sein. Wenn der Depressive das nicht hat, ist das schlimm genug. Aber man ist nicht verpflichtet, sich das selbst auch noch "aufzubürden", weil man sich verantwortlich fühlt. Verantwortlich für sein Leben - ob mit oder ohne Sex und ob mit oder ohne Depressionen - ist ausschließlich er. Man kann als Partner keinen Therapeuten ersetzen. Und man kann sich auch nicht so verbiegen, dass es bei ihm von selbst besser wird. Wenn er aber nichts ändern möchte, dann muss man sich fragen, ob man die Beziehung aufrecht erhalten möchte - auch wenn es wirklich bitter ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #25
Dreizehn Dreizehn absolut großartiger beitrag,danke dafür!ich kann dir in allem nur zustimmen.für die krankheit selbst kann niemand etwas-wohl aber dafür,wie man (im rahmen seiner möglichkeiten) damit umgeht.
und da angehörige von psychisch kranken immer mehr oder weniger mit darunter leiden,ist es eben auch wichtig,seine eigenen bedürfnisse zu achten und nicht zu unterdrücken.
aber was erzähl ich,du hast das alles schon 1000x besser ausgedrückt...
 
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