• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Welche ist die schoenste Zivilisation?

Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Mir wurde neulich bewusst, welchem tieferen Lebenszweck ich eigentlich schon immer nachlaufe. Es ist, die schoenstmoegliche, menschliche Gesellschaft zu finden und Teil von ihr zu werden. Die Ansicht, welche das ist, wandelt sich im Laufe meines Lebens fortwaehrend, abhaengig von Informationsstand und persoenlicher Wertebildung. Als kleiner Junge in den 70er Jahren kamen mir die USA so vor, als waeren sie das Beste, was die Menschheit an Gesellschaften erschaffen kann - bis ich dann dort hin zog und begriff, wie vieles dort weniger gut funktioniert als da, wo ich herkam.

Bald entdeckte ich dann durch Nachlesen und Nachforschen den HDI (UN-Human Development Index), und somit Skandinavien. Heute wuerde ich dazu neigen, dort die schoenste Zivilisation zu sehen (und in Frankreich). Der HDI, finde ich, sagt sehr gut aus, wie gut eine Zivilisation ist; aber nicht, wie schoen sie ist, denn Schoenheit liegt ja im Auge des Betrachters. Fuer mich ist eine Zivilisation schoen, wenn sie versteht, praechtige Staedte zu bauen, und wenn man dort offen und viel geniesst, viel Lametta rumhaengt, wie manche meiner zynischeren Designkollegen es ausdruecken wuerden (ich brueste mich nicht damit, vorbildlichen Geschmack zu haben; ich liebe Prunk und Protz, bin ein Barocktyp).

"Ein praechtiges, riesiges Reich voller Gold und Silber, bewohnt von lieben, fuersorglichen Menschen" kommt moeglicherweise meinem Suchraster am naechsten. USA und China sehen dafuer genau richtig aus, nur klappt's noch nicht genug nach meinem Geschmack mit dem lieb und fuersorglich. Frankreich, La Grande Nation, Grossbritannien, The British Empire... ziemlich nah dran am Volltreffer. Fuer mich.

Welche Zivilisation waere es fuer Euch, und warum?
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #2
Ich möchte in einer Welt leben, in der wir Menschen einander lieben, mit einander leiden und uns mit einander freuen können.
Eine Welt in der wir unsere Emotionen so weit im Griff haben dass wir einander nicht schaden oder einander gar umbringen.
Eine Welt mit viel Musik. Mit selber gemachter Musik
Eine Welt in der auch der Tod Platz hat, und Krankheit (das sag ich nicht weil ich davon lebe :zwinker:), aber so dass wir einen Sinn darin finden können dass unser Leben endlich ist.
Eine Welt in der nicht dieser Reichtum herrscht der fortdauernd Armut erzeugt.
Eine Welt in der nicht aus Geschäftsgründen die partielle Dummheit gefördert und die Menschen zum Konsumenten und zum Gebrauchsgegenstand verformt wird.

Was ich NICHT möchte ist eine Zivilisation die uns Menschen so weit runter kühlt bis nichts mehr passieren kann, im Guten nicht und im Schlechten. Eine sterile Welt in der alles perfekt funktioniert.

An einem bestimmten Land kann ich meine ideale Zivilisation nicht fest machen. Menschen mit meinen Idealen gibt es überall. Trotz allem Respekt vor Skandinavien möchte ich aber doch lieber in einer "heisseren" Gegend leben. In einem ein bisschen perfektionierten Italien zum Beispiel oder (wenn ich besser französisch könnte) in Frankreich. :grin:
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • #3
reichtum ist schein, wird immer auf dem rücken anderer erreicht. wir nehmen von den armen und tun so, als wäre es unser verdienst. all unseren großen zivilisationen thronen auf einem berg von leichen. zuckerbrot und peitsche ist das credo. steuerhinterzieher und ausbeuter sind die wunde einer jeden zivilisation und der größte abschaum. der eiter sind die armen, die, die auf dem staat angewiesen sind, unschön anzusehen, stinkend, aber es ist der eiter, der die wunde reinigt. zeige dem volk wie reich das land ist, um die dummen zu beschwichtigen um von der wunde abzulenken. dann hetzt man auf den eiter, damit das volk ruhe gibt. dabei ist es die wunde, die ein land auf lange sicht verrotten lässt.

ich bin, was die partnerschaft angeht, weniger begeistert von den großen zivilisationen, denn hier herrscht viel mehr arroganz. alleine leben wird immer beliebter ~ bis sie am ende verbitterte einsame personen im altersheim sind, oder selbstmord begehen. mir sagt es mehr zu, wie es die kleineren völker handhaben, man ist froh, jemanden zu haben.

die einfachheit des lebens wird ebenfalls in so einer zivilisation wie DE, klein geschrieben. beweist der nachfolgende text: mich fragte mal jemand, ob mich das stören würde, wäre meine partnerin arbeitslos. nein, sagte ich. und sie war verwundert. und genau so sieht es die masse, sie wäre verwundert und könnten sich sowas nicht vorstellen.

für mich muss eine perfekte zivilisation dies können: sie muss sich vom inneren heraus, selbst ernähren können. selbst wenn sie komplett von der außenwelt abgeschottet ist, muss sie weiterhin aufblühen und wachsen. und das wichtigste muss sein, die armut auf ein niedriges niveau zu halten und nicht, den reichtum zu mehren.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ich möchte in einer Welt leben, die von Friede, Freiheit, Nachhaltigkeit, Wissenschaft, Technologie und Fortschritt geprägt ist und in der Glaube und Religion als Nährboden von Intoleranz, Konflikten, Kriegen, Terror, usw. keine Rolle spielt.
Ich möchte in einer Welt leben, in der alle Menschen zumindest einen passablen Lebensstandard haben (genug zu essen, Wohnraum, gesellschaftliche Teilhabe, Bildung, Gesundheitsversorgung, usw.) und in der es trotzdem noch die Möglichkeit gibt, seinen Lebensstandard durch Leistung, Arbeit, Geschick, Wissen, usw. zu verbessern.
Ich möchte in einer Welt leben, die nicht auf unrealistischen Illusionen und Utopien (wie z.B. der Utopie von permanentem, exponentiellem Wachstum) basiert.
Ich möchte in einer Welt leben, in der das Miteinander von Toleranz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt ist und in der sich all diese Tugenden auch lohnen.
Ich möchte in einer kinderfreundlichen Welt leben, in der das Kindeswohl geschützt wird, in der Kinder Kind sein dürfen und (trotzdem) in den Genuss von guter Bildung kommen und in der sie vor allem als unsere Zukunft geschätzt und geachtet werden.
Ich möchte in einer Welt leben, in der die anfallende Arbeit so verteilt wird, dass möglichst viele Leute mit einer angenehmen Work-Life-Balance ihren Lebensunterhalt bestreiten können.
In dieser Welt brauche ich keinen Prunk, keinen Protz und kein Lametta. - Insbesondere dann nicht, wenn all dieser unnötige Schnickschnack zulasten anderer Menschen geht.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #5
Was die "Schoenste Zivilisation" ist, ist doch eine höchst individuelle Wahrnehmung und alles andere als objektiv zu bemessen.
Ich fand z. B. William Creek in Süd-Australien einfach perfekt. Einwohnerzahl: 5...am Oodnadatta-Track, den man, wenn man ihn mit dem Auto fährt (nur für die ganz bekloppten, wie mich) tagelang fahren kann ohne eine Menschenseele zu begegnen. Einer der heißesten Punkte der Erde, in dem man eine Klimaanlage als höchste Errungenschaft der Menschheit preist und ein kühles Bier im Hoteleigenen Pub schätzen lernt.
Die Menschen sind ausserdem unglaublich gut gelaunt....also, selbst im Vergleich zu "normalen" Australiern. Aber auch andere Orte können begeistern....für mich persönlich zu viele um sie aufzuzählen. Deutschland rangiert recht weit oben...aber eher, weil es mir sichere Arbeitsgrundlagen bietet....viele Leute, die viel Geld auszugeben bereit sind und trotzdem Angst um ihre Sicherheit haben... auf Deutschland an und für sich hingegen, könnt ich getrost verzichten. Eben halt alles höchst individuell....
Aber, ich denke, egal wo Du gerade bist lieber Tahini Tahini , in deiner Nähe glaube ich, könnte ich auch der unzivilisiertesten Zivilisation etwas abgewinnen :thumbsup:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #6
Die Menschen sind ausserdem unglaublich gut gelaunt....also, selbst im Vergleich zu "normalen" Australiern.

Das ist auch etwas, das mich erstaunt. Es gibt offenbar keine Verbindung zwischen der messbaren Qualitaet einer Gesellschaft, und der Stimmung dort. Ich war schon in Top Laendern, und da hing der Griesgram von allen Baeumen; und ich war in absoluten Schrottlaendern, und da funkelte es bisweilen nur so vor guter Laune.

Zu dem Thema finde ich den Happiness Index interessant: World Happiness Report - Wikipedia

Interessant weil der meinen eigenen Beobachtungen oft stark widerspricht, und womoeglich gar keine emotionale Happiness misst, sondern eine rationale - also nicht den Serotoninspiegel der Bevoelkerung, sondern Kriterien der UN, "worueber man gefaelligst gluecklich zu sein hat."

Die gluecklichsten Menschen traf ich in den einfachsten Verhaeltnissen, in den ueberschaubarsten Gesellschaften, und sie waren nie die Elite. Paraguay, Indien, Mexiko... Vielleicht ist das Geheimnis des Gluecklichseins, es sich so einfach wie moeglich zu machen und nicht zu versuchen, alles zu begreifen.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Die Medien, der Kommerz, der Konsum... alle gaukeln uns Dinge vor, die wir angeblich benötigen, um leben zu können, und es wird immer schlimmer, siehe "Internet der Dinge".

Ich denke dass die Bevölkerungsgruppen am besten leben und auch damit glücklich und zufrieden sind, die eigenständig sind, ihre eigenen Nahrungsmittel anbauen, nicht ständig nach der neuesten Mode (egal ob textil oder technologisch) lechzen, und in Frieden mit ihren Nachbarn leben.

Waffen, Religionen, Geld... alle bringen großen Kummer und großes Leid.
Leider wollen die Mächtigen mit Gewalt verhindern, dass andere intelligent, eigenständig und gar mächtiger werden, denn damit würden sie ihre Grundlage und ihren Luxus verlieren.

Jeder Mensch - wenn er es kann - muss einfach für sich die Dinge finden, die ihn glücklich machen.

Auch wenn Frankreich an sich ein tolles Land mit einer interessanten Kultur und guten Küche ist, auch wenn man dort gut leben kann - man braucht dafür auch die Mittel!
Und es gibt gerade in Frankreich auch großes Leid in den Großsstädten. In Paris als Beispiel alleine das arabisch-afrikanische Viertel bei Montreuil, in Marseille das arabische Viertel, in Lyon, in Toulouse, selbst in der aktuellen Vorzeigestadt Bordeaux gibt es ärmere Viertel.
Und es gibt keine wirklichen Anstalten, das bessern zu wollen.

Dass kleine Bevölkerungsgruppen wie in den von Tahini eben zitierten ländern autakr und zufrieden leben mag gut sein.
Aber das sind auch Länder die für ihre große Armut bekannt sind.
Ich durfte einige Male beruflich nach Indien. Das ist ein Land der großen Kontraste. Die Inder helfen uns an der Spitze der technologie, sie können alles schaffen wenn sie es wollen. Aber sie wollen nicht wirklich, denn sie hängen fest in ihren Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende alten Traditionen und religiösen Beschränkungen.
Ähnliche Berichte habe ich von Kollegen erhalten, die nach China durften, auch wenn der Staat da viel stärker durchgreift.

Man müsste abfragen, was genau die Leute "zufrieden" und "glücklich" macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #8
sondern eine rationale - also nicht den Serotoninspiegel der Bevoelkerung, sondern Kriterien der UN, "worueber man gefaelligst gluecklich zu sein hat."
Na ja..ausgerechnet da die UN zu bemühen, eine Organisation, die nicht ihre eigene Nase finden könnte, wenn man sie ihr kinderspielmäßig "klauen" und zeigen würde...

Ich bin da einfacher gestrickt.
Ich denke, je komplizierter unser Leben wird, desto unglücklicher werden wir auf Dauer.
Ist das Leben von täglichem Überlebenskampf geprägt, erfreut man sich schon an den einfachsten Dingen.
Muss man sich jeden Tag mit unnötigen Unsinn beschäftigen, kapituliert man irgendwann..
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #9
Ich denke, je komplizierter unser Leben wird, desto unglücklicher werden wir auf Dauer. Ist das Leben von täglichem Überlebenskampf geprägt, erfreut man sich schon an den einfachsten Dingen. Muss man sich jeden Tag mit unnötigen Unsinn beschäftigen, kapituliert man irgendwann..

Koennte es auf den Nenner rauslaufen "ich kann mein Leben meistern"?

Fuer mich klingt das plausibel. In riesigen Laendern mit diversen Bevoelkerungsgruppen, die alles auf Gleichschwang trimmen wollen, muessen ja Sorge und Verwirrung extrem durchschlagen. Das multikulturelle, multinationale, hochgebildete Europa muesste demnach das Totalrezept zur individuellen, emotionalen Misere sein, auch, wenn rational gesehen dort alles besser geregelt ist.

Und ich muss sagen, mit Ausnahme der slavischen Welt kenne ich keinen anderen Ort, wo so duestere Wolken ueber allen Koepfen schweben (ich meine hallo, woher kam nochmal Beethoven?). In Paraguay hatte ich oft den Eindruck, die Welt der Menschen war sehr einfach zu ueberblicken, und auch die Deutschen dort, mit denen ich sprach (die nur kulturell deutsch waren, ihre Familien leben seit ueber 100 Jahren dort, und die waren oft auch noch nie in Deutschland) hatten eine sehr viel aufgeraeumtere, sonnigere Sichtweise der Welt.

Vielleicht sollte man sich mal fragen, wie man seine eigene Welt definieren und so umzaeunen kann, dass einem innerhalb dieses Gartens alles behagt. Ja, warum eigentlich nicht das eigene Leben als Garten anlegen, zu dem gewisse Dinge einfach keinen Zugang haben?

Mein groesstes Bedauern empfinde ich darueber, dass ich Dinge weiss, die mich belasten. Alle reden von der boesen Zensur, aber was, wenn man sich selbst eine anlegen wuerde, zum Schutz der eigenen Gluecklichkeit?
 
Ksatomueaksaschji
Benutzer135968  Sehr bekannt hier
  • #10
schönes thema. die ältesten menschen leben üblicherweise nicht in den wohlhabendsten situationen, sondern in den einfachsten. wohlhabend gleich immer besseres leben? nein, lustige ironie. dennoch wollen viele junge landmenschen in die städte ziehen. gründe sind meistens: rosigere zukunft, besseres leben, eine sicherere existenz. und wie oft ist dies wirklich so? wer kennt nicht mindestens eine person im bekanntenkreis, die jeden montag jammert, dass montag ist?

nun zur arbeit: essentiell in den ländern, ohne sozialhilfe, aber dennoch als wohlhabend gelten. alle wollen einen job haben der auch gutes geld gibt und wenig belastend ist. je größer die bevölkerung, um so unwahrscheinlicher ist es, so einen job zu bekommen. und die wirtschaft hat reagiert. das schulpflichtsystem wurde eingeführt. und man hat gezielt alles dafür getan, dass so viele wie möglich, schlechte noten schreiben, damit die masse weiterhin für die jobs vorhanden ist, für die keiner freiwillig extra die schule besuchen wollen würde. ergo, essentiell geht es nicht mehr darum, wer arbeiten will, sondern wer arbeiten darf.

so wird also die arbeit zu einem hohen stressfaktor. siehe montag. in einem land, was eigentlich sehr wohlhabend ist. damit ein faktor für ein schlechteres leben. wo ich wiederum gut finde, dass es sozialhilfe wie ALG2 gibt. wenn man die menschen schon zwingt, in die schule zu gehen und sich wie willenlose, unterzuordnen, sollten sie wenigstens die möglichkeit haben, frei entscheiden zu dürfen, nicht arbeiten gehen zu müssen. in dem sinne, würde deutschland am nächsten kommen, was die ideale zivilisation betrifft.

die schönste, wenn man nur vom äußeren geht, also praktisch die maske. ist dies schon weit mehr subjektiv. ich mag zur zeit, china. jedenfalls den schönen teil davon. und der gedanke, dass sich china praktisch seit jahrtausenden ohne bestimmender religion entwickelte. aber im grunde müsste man ein gemisch aus vielen kulturen und ländern schaffen, damit ich die schönste zivilisation benennen kann. ach. österreich finde ich auch noch interessant.

ach und eines finde ich auch noch wunderbar, würdes es das bedingungsloses grundeinkommen geben. eben wo man keine großen schritte machen kann, aber überleben kann. somit würde man obdachlosigkeit theoretisch abschaffen und weniger armut würde es geben und wie jemand schon mal sagt. es gibt genug geld, nur ist es einfach falsch verteilt. ich glaube es ging um deutschland.
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #11
Koennte es auf den Nenner rauslaufen "ich kann mein Leben meistern"?

Fuer mich klingt das plausibel. In riesigen Laendern mit diversen Bevoelkerungsgruppen, die alles auf Gleichschwang trimmen wollen, muessen ja Sorge und Verwirrung extrem durchschlagen. Das multikulturelle, multinationale, hochgebildete Europa muesste demnach das Totalrezept zur individuellen, emotionalen Misere sein, auch, wenn rational gesehen dort alles besser geregelt ist.

Und ich muss sagen, mit Ausnahme der slavischen Welt kenne ich keinen anderen Ort, wo so duestere Wolken ueber allen Koepfen schweben (ich meine hallo, woher kam nochmal Beethoven?). In Paraguay hatte ich oft den Eindruck, die Welt der Menschen war sehr einfach zu ueberblicken, und auch die Deutschen dort, mit denen ich sprach (die nur kulturell deutsch waren, ihre Familien leben seit ueber 100 Jahren dort, und die waren oft auch noch nie in Deutschland) hatten eine sehr viel aufgeraeumtere, sonnigere Sichtweise der Welt.

Vielleicht sollte man sich mal fragen, wie man seine eigene Welt definieren und so umzaeunen kann, dass einem innerhalb dieses Gartens alles behagt. Ja, warum eigentlich nicht das eigene Leben als Garten anlegen, zu dem gewisse Dinge einfach keinen Zugang haben?

Mein groesstes Bedauern empfinde ich darueber, dass ich Dinge weiss, die mich belasten. Alle reden von der boesen Zensur, aber was, wenn man sich selbst eine anlegen wuerde, zum Schutz der eigenen Gluecklichkeit?
Hallo!?
Wir leben hier in Deutschland.
Wenn wir uns schon das Leben nicht selbst zur alltäglichen Hölle machen...dann die Bürokraten mit ihren ganzen spitzen Stiften, die einen ständig mit irgendwelchen Verordnungen/Papierkram/Erklärungen/Abgaben piesaken.
Wenn die dich gerade mal in Ruhe lassen....dann schreit der PC nach seinem 35. Update des Tages, das irgendwas mit Fehlercode xaf21y-cq9 nicht funktioniert hat und du jetzt gepflegt zur Hölle fährst.
Dann denkste...ich geh einfach mal raus, sollen sich mein PC und die Bürokraten miteinander beschäftigen.
Da triffste dann auf andere Probleme.
Du begegnest jemanden und bist dir nicht mal sicher, ob du, wenn du jetzt freundlich grüßt irgendwelche religiösen oder rassespezifischen Befindlichkeiten zutiefst tangierst.
Ich frag heute schon beim Bäcker meine Brötchen, ob ich deren Hefekulturen nicht emotional verletze, wenn ich statt echter Butter mal Margarine nehme.
Natürlich nagt sowas an einem.
Unterbewusst, wie bewusst.
Ich hab eine zeitlang in Argentinien verbracht.
Das war schön...da waren Männer noch Männer und Frauen noch umwerfende Frauen...und Rinder noch lecker!
Die größte Sorge, die meine Gastfamilie da hatte, war abgesehen von der Ernte und ob sie die Rinder verkauft bekamen, ob ich zufrieden mit dem Bettzeug war. Dachte ich jedenfalls...denn so wirkten die Menschen dort...einfacher und...geradlinieger.
Das auch dort noch mehr Probleme gibt, das hab ich ja dann auch gemerkt....aber so paranoid wie es teilweise in Europa und anderen Hoch-Zivilisationen ist....das war das dort lange nicht.
Und ja, die Menschen waren dort auch glücklich.

Ich denke nicht, das es so einfach ist das auf die multikulti-Zivilisation als Übel zu schieben (auch wenn ich ansonsten durchaus skeptisch bin, wenn Leute nach mehr kulturdurchmischung schreien).
Aber das wir schon (ausnahmsweise mal) hart daran arbeiten sollten unser aller Leben zu entschleunigen und um Instanzen zu bereinigen, die uns mehr Leid, als Freud bringen.
Vielleicht würd sich so manch Politiker/Bürokrat als Künstler/Philosoph selbst sogar wohler fühlen.
 
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