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Welchen Sinn könntet ihr am ehesten entbehren?

Auf welchen Sinn könntet ihr eher verzichten?

  • Sehen

    Stimmen: 8 33,3%
  • Hören

    Stimmen: 16 66,7%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    24
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • #1
Ich war letztens in einem Vortrag bei mir in der Arbeit, bei dem es um neurologische Strukturen des Gehörs ging.
Dort wurde zur Einleitung eine Frage gestellt:
welchen Sinn würdet ihr eher als erstes verlieren wollen, wenn ihr euch entscheiden müsstet:
SEHEN oder HÖREN?

Ich bin gespannt auf eure Wahl. Und ganz besonders auf die Begründungen.
Wer will zur Ergänzung: wenn ihr die Wahl hättet zwischen allen Sinnen (sehen, hören, riechen, schmecken, fühlen), welcher dürfte dann als erstes ausfallen?

Danke schonmal. :smile:
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Bei Sehen oder Hören wohl am ehesten Hören (die Tinnitusgeplagten werden wissen, wieso :grin:) weil man so mMn. noch halbwegs klarkommen kann im Leben.
Zur erweiterten Frage: Geruchssinn, weil man so recht uneingesschränkt leben kann.

Obwohl wir alle wohl froh sein können, auf keinen dieser Sinne verzichten zu müssen.
 
Schattenkind
Benutzer150734  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich würde eher aufs sehen verzichten. Ich liebe Musik, vogelzwitschern, meeresrauschen, die stimmen mancher Personen zu hören und hasse absolute stille^^
Ich denke aufs sehen könnte ich eher verzichten

Auf alle sinne bezogen würde ich aufs schmecken verzichten. Schade um den ein oder anderen schokokuchen, aber am erträglichsten.
Riechen, hören und tasten muss ich einfach ^^
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #4
Ich würde lieber auf den Gesichtssinn als auf mein Gehör verzichten.

Sehen ist viel mit mehr oder weniger objektiver Orientierung verbunden: sehen, wo man hinläuft, was man tut, lesen, ... Das alles ist wieder erlernbar. Ohne Frage nur mit viel Aufwand, aber erlernbar.

Hören dagegen kann man nicht lernen zu ersetzen. Und über Stimmlagen oder Musik wird sehr viel Emotion transportiert. Wenn ich nie wieder mein Lieblingsstück, ein "ich liebe dich" von meinem Freund oder später mal das erste Lachen meines Kindes hören könnte, mir würde so viel mehr fehlen.

Ich persönlich brauche Musik und ich glaube in ewiger Stille würde ich verrückt werden.
Wenn ich dagegen das Lächeln meines Freundes nie wieder sehen könnte oder niemals erfahren würde, wie mein Kind aussieht, nun dann würde ich es eben ertasten. Es würde mir fehlen, aber ich glaube ich könnte es verschmerzen.
Nachts kurz vorm Einschlafen sehen, wie er mir "Gute Nacht" zeigt oder in seine Arme gekuschelt liegen und hören, wie er "Gute Nacht" in mein Ohr flüstert? Ich würde Zweiteres wählen.

Bei allen Sinnen - vermutlich den Geruchssinn.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
zwischen den beiden.. letztlich hören, das wäre zwar schlimm, aber ich könnte mein leben trotzdem noch weiterführen. zwischen allen: riechen, denn das ist der sinn, der mich am häufigsten quält.. alleine wenn mal wieder jemand in parfum gebadet hat.

ich kann mir einfach nicht vorstellen wie ich weiter programmieren, webseiten designen und alles soll, wenn ich nichts mehr sehen kann. auf das telefonieren hingegen verzichte ich freiwillig wenn ich einen guten grund habe und oft genug kriege ich die krise weil zu viele geräusche auf mich einprasseln und ich mich nicht konzentrieren kann. bis auf den verzicht von guter musik (das würde mir wirklich fehlen) wäre nicht-mehr-hören-können garnicht soooo schlimm, ich schreibe eh lieber als dass ich rede. ok, die telefonate mit meiner mum würden mir fehlen, aber das wäre es dann auch schon.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
.
Zur erweiterten Frage: Geruchssinn, weil man so recht uneingesschränkt leben kann.
.

Off-Topic:
Ohne Geruchssinn geht dir aber viel Geschmack ebenfalls flöten und hormonell wird's unübersichtlich. Willst du immer so gedämpft schmecken, wie mit nem dicken schnupfen?! Wäre einer der letzten Sinne die ich hergeben würde ...


Die Frage hab ich mir schon öfter gestellt. Kanns gar nicht sagen - würde wahrscheinlich mit jedem Verlust irgendwie klar kommen, und jeden Verlust bedauern.
Außerdem beschert mir jeder Sinn etwas, was das Leben besonders lebenswert macht.
Ich soll darauf verzichten die Ohrwürmer in meinem Kopf mit neuen Leider zu töten, oder nie mehr Wellen in den Sand gluggern hören? Nie mehr das Lachen nahestehender Menschen hören?
Ich soll keinen Sonnenuntergang mehr sehen, kein Buch mehr lesen?

Argh.

Ich würde pragmatisch vermutlich "hören" nehmen, weil das medizinisch meines Wissens besser anzugehen ist in der Behandlung :zwinker:

Und auch fühlen, riechen und schmecken würde ich noch ungerner verzichten, weil es noch keine wirklichen medizinischen Möglichkeiten gibt, diesen Verlust zu kompensieren.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Off-Topic:
Ohne Geruchssinn geht dir aber viel Geschmack ebenfalls flöten und hormonell wird's unübersichtlich. Willst du immer so gedämpft schmecken, wie mit nem dicken schnupfen?! Wäre einer der letzten Sinne die ich hergeben würde ...
Ja, denn wie gesagt, das schränkt am wenigsten ein.
Wenn es darum geht, was man braucht, um im Leben noch klarzukommen, kommt ein super Geruchssinn für mich nicht an erster Stelle.
Wie meinst du das mit "hormonell wird's unübersichtlich"?
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Off-Topic:
Ohne Geruchssinn geht dir aber viel Geschmack ebenfalls flöten und hormonell wird's unübersichtlich. Willst du immer so gedämpft schmecken, wie mit nem dicken schnupfen?! Wäre einer der letzten Sinne die ich hergeben würde ...
Auch wenn die Frage nicht an mich ging, ich hoffe ich darf antworten?
Das stimmt, viel Schmecken würde verloren gehen, aber das kenne ich von einer sehr verschnupften Kindheit schon. Ich bin also halbwegs daran gewöhnt. Es wäre ohne Frage unangenehm, aber einigermaßen verschmerzbar.
Der hormonelle Aspekt ist mir bisher noch nicht gekommen. Und ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, wie weit mich das beeinflussen würde. Daher bleibe ich trotz des neue Gedankenanstoßes bei der Wahl.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Wie meinst du das mit "hormonell wird's unübersichtlich"?
Und ich kann mir gerade gar nicht vorstellen, wie weit mich das beeinflussen würde.
Partnerwahl hat z.B. sehr viel mit Geruch zu tun- nicht umsonst beschnuppern sich Tiere gegenseitig sehr offensichtlich und das Sprichwort "jemanden nicht riechen können" kommt auch nicht von irgendwo.
Nach neuen Erkenntnissen "riecht" man angeblich, welcher Partner das genetisch günstigste Erbmaterial zu dem eigenen hat.
Durch Studien belegt ist auch die Tatsache, dass Männer (unbewusst) riechen, wenn eine Frau gerade fruchtbar ist. Stripperinnen bekommen an ihren fruchtbaren Tagen z.B. deutlich (!) mehr Scheine zugesteckt.
Auch gibt es Fälle, in denen sich der Geruchssinn der Frau nach Absetzen der Pille stark verändert und sie den Partner auf einmal nicht mehr riechen mag. Ebenso während einer Schwangerschaft- nicht zuletzt wegen des Geruchssinns bekommen Frauen in dieser Zeit oft sehr komische Gelüste oder finden ganz normale Gerüche auf einmal total widerlich.
Die Hormone nehmen da sehr viel Einfluss drauf.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
ich kann mir einfach nicht vorstellen wie ich weiter programmieren, webseiten designen und alles soll, wenn ich nichts mehr sehen kann.
Gerade sowas läßt sich aber doch blind noch mehr oder weniger ohne große Einschränkungen erlernen. Da git es ja inzwischen wirklich gute Systeme zur Unterstützung.

Nichtsdestotrotz fände ich eingeschränkte Sicht einfach im Alltag VIEL zu stark einschränkend, als dass ich darauf verzichten würde,

Scheisse ist das ja alles, aber mal realistisch ist die Wichtigkeit um irgendwie durchs Leben zu kommen doch wohl Sehen > Hören >>> Riechen/Schmecken. Letzteres nimmt einem wohl ein gutes Stück Lebensfreude, macht einem den Alltag aber nicht übelst kompliziert.
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #11
Partnerwahl hat z.B. sehr viel mit Geruch zu tun- nicht umsonst beschnuppern sich Tiere gegenseitig sehr offensichtlich und das Sprichwort "jemanden nicht riechen können" kommt auch nicht von irgendwo.
Nach neuen Erkenntnissen "riecht" man angeblich, welcher Partner das genetisch günstigste Erbmaterial zu dem eigenen hat.
Durch Studien belegt ist auch die Tatsache, dass Männer (unbewusst) riechen, wenn eine Frau gerade fruchtbar ist. Stripperinnen bekommen an ihren fruchtbaren Tagen z.B. deutlich (!) mehr Scheine zugesteckt.
Auch gibt es Fälle, in denen sich der Geruchssinn der Frau nach Absetzen der Pille stark verändert und sie den Partner auf einmal nicht mehr riechen mag. Ebenso während einer Schwangerschaft- nicht zuletzt wegen des Geruchssinns bekommen Frauen in dieser Zeit oft sehr komische Gelüste oder finden ganz normale Gerüche auf einmal total widerlich.
Die Hormone nehmen da sehr viel Einfluss drauf.
Theoretisch ist mir das alles bewusst. Mir hapert es gerade eher daran mir die "praktische Umsetzung" vorszustellen, wenn man es so nennen will. Ich erfahre das ja nicht bewusst, dass mein Körper feststellt "hey, der riecht, als ob er für gesunden Nachwuchs sorgen würde."
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Inzwischen vermutlich aufs Hören. Ich hab zwar extrem schlechte Augen, aber wenn ich mir jetzt vorstelle: keine Comics, keine Animes, keine Games,... Nee.
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Scheisse ist das ja alles, aber mal realistisch ist die Wichtigkeit um irgendwie durchs Leben zu kommen doch wohl Sehen > Hören >>> Riechen/Schmecken. Letzteres nimmt einem wohl ein gutes Stück Lebensfreude, macht einem den Alltag aber nicht übelst kompliziert.
Genau um den Verlust von Lebensfreude geht es mir bei meiner Entscheidung. Ohne Gehör würd ich nicht mehr froh werden. Und da kann der Alltag noch so einfach zu bewältigen sein, ohne Lebensfreude is das nix wert.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Gerade sowas läßt sich aber doch blind noch mehr oder weniger ohne große Einschränkungen erlernen. Da git es ja inzwischen wirklich gute Systeme zur Unterstützung.
meinst? ich kann mir nicht vorstellen wie ich meinen visuellen eindruck einer website anderweitig ersetzen könnte - ich habe mich aber auch nie mit der thematik beschäftigt. ich mein, sowas ist ja nicht nur pure logik oder so, das ist ein gefühl...
 
doorsofperception
Benutzer151424  Benutzer gesperrt
  • #15
Ich würde eher aufs Sehen verzichten. Klar, fürs tägliche Leben ist Sehen sicher wichtiger... aber die Vorstellung, nie wieder Musik hören zu können oder die Stimme geliebter Menschen hören zu können, ist für mich gerade viel deprimierender, als das alles nicht mehr sehen zu können. Weiß nicht. Ich bin einfach froh, dass ich beide Sinne noch habe :zwinker:
 
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Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #32
Da ich eh schon schwerhörig bin und vieles nicht mitkriege, wäre das für mich kein großer Verlust.
Ich bin ziemlich geübt darin, Emotionen anhand des Gesichtsausdrucks, der Körperhaltung etc zu erkennen (fast schon zu sensibiliert). Das Hören brauch ich dafür nicht unbedingt.
Außerdem finde ich eine Unterhaltung in Gebärdensprache einfacher. Man muss z. B. an einer viel befahrenen Straße nicht schreien, um überhaupt was zu verstehen, was ich immer sehr nervig finde.
Nein, niemals würde ich freiwillig auf mein Sehvermögen verzichten!
Vielen Dank für diese Schilderung. Ist mal interessant die Meinung von nem Betroffenen zu lesen. Wir können ja nur raten, aber wissen tun wir es nicht.
Bis du von Geburt an schwerhörig oder kam das erst mit der Zeit und du musstest lernen damit umzugehen?
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #33
Partnerwahl hat z.B. sehr viel mit Geruch zu tun- nicht umsonst beschnuppern sich Tiere gegenseitig sehr offensichtlich und das Sprichwort "jemanden nicht riechen können" kommt auch nicht von irgendwo.
Das läuft aber mWn. nicht über die normalen/bewussten Kanäle des Geruchsempfindens.

Nach neuen Erkenntnissen "riecht" man angeblich, welcher Partner das genetisch günstigste Erbmaterial zu dem eigenen hat.
Nach meinen Infos riecht man, ob das Immunsystem des Partners gut mit dem eigenen harmonieren würde usw.
Aber wie gesagt: das alles läuft über andere Bahnen und hat mit dem aktiv verarbeiteten Riechen nichts zu tun.

Ich denke auch nicht, dass man seinen Partner nicht mehr leiden könnte, wenn man de Geruchssinn verliert.
 
S
Benutzer75070  (33) Meistens hier zu finden
  • #34
Vielen Dank für diese Schilderung. Ist mal interessant die Meinung von nem Betroffenen zu lesen. Wir können ja nur raten, aber wissen tun wir es nicht.
Bis du von Geburt an schwerhörig oder kam das erst mit der Zeit und du musstest lernen damit umzugehen?

Ich bin schon immer schwerhörig.
Entdeckt wurde das aber erst, als ich schon sechs Jahre alt war und dementsprechend hat sich auch meine Aussprache angehört :grin:
Ich musste ein paarmal zum Logopäden, der mir g und k beigebracht hat und einige nützliche Tipps hatte.

Als ich die Hörgeräte das erste Mal anhatte und auf einen Schlag so viel mehr und so viel auf einmal gehört habe, war ich überfordert. Wie laut mir damals alles erschien.

Ich habe bis heute oft mit Kopfschmerzen zu kämpfen.
Wenn ich die Hörgeräte zu kurz anhabe.
Wenn ich sie zu lang anhabe.
Wenn viele Leute auf einmal reden und es einfach laut ist.
Wenn ich mich dadurch so konzentrieren muss, dass ich gleichzeitig Kopfschmerzen kriege und unglaublich müde werde.

Aber manchmal hat es auch Vorteile. Nachts ziehe ich die Hörgeräte aus und höre die Katzen nicht, die vor der Schlafzimmertür lärmen. Und bin dann jedes Mal aufs Neue verwundert, dass mein Freund sich daran stört :grin:

Aber insgesamt könnte ich wirklich darauf verzichten, ohne dass mir viel fehlen würde.
Ich kann auch als Gehörlose noch Auto fahren, so wie mein bester Freund.
Ich wäre draußen nicht auf einen Gehstock angewiesen.

Aber nie wieder ein Buch lesen und mir die Figuren vorstellen zu können, da ich weiß, wie sie aussehen könnten?
Nie wieder einen Sonnenuntergang betrachten?

Nein. Wirklich, nein. Ich kann mir nicht vorstellen, blind zu sein.
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #35
wieso nie wieder ein Buch lesen? Es verwirrt mich, dass das oder etwas Ähnliches jetzt schon mehrmals aufgetaucht ist. Es gibt doch Bücher in Brailleschrift und Hörbücher. Ja, Bücher in Blindenschrift fressen viel mehr Platz als normal gedruckte Bücher und es gibt weniger Hörbücher als gedruckte Bücher, aber "niemehr" ist doch ein wenig übertrieben und Realitätsfern.
 
K
Benutzer116075  (40) Meistens hier zu finden
  • #36
Ich denke, die Vorstellung, auf welchen Sinn man am eheesten verzichten könnte, hängt auch stark damit zusammen, über welches Wissen und welche Erfahrungen mit den verschiedenen Sinnesbehinderungen man verfügt. Da hat man dann weniger falsche Vorstellungen, weniger Ängste und schon Ideen im Kopf, wie man - trotz des fehlenden Sinnes - ein schönes Leben gestalten kann.

Ich arbeite zum Beispiel als Lehrerin an einer Förderschule für blinde und sehbehinderte Kinder (zudem habe ich selbst eine Sehbehinderung). Ich weiß über verschiedene Augenerkrankungen Bescheid und kenne Auswirkungen verschiedener Sehbehinderungen und Blindheit. Ich weiß, welche Hilfsmittel es für Sehbehinderte (Lupen, Bildschirmlesegeräte, Monokulare, vergrößerte Lineaturen etc.) und Blinde (Punktschriftmaschine, Braille-Zeile und Sprachausgabe für die Arbeit am PC, Bücher in Punktschrift, Hörmedien etc.) gibt und welche Strategien man lernen kann, um seinen Alltag zu bewältigen.

Da ich mich mit dem Bereich Sehen viel viel mehr beschäftigt habe als mit dem Bereich Hören, wäre es für mich sicherlich einfacher, mich darauf einzustellen, blind zu sein als plötzlich gehörlos zu sein. Ich kann die Punktschrift als Sehende schreiben und lesen; die Umstellung aufs Schreiben und Lesen der Punktschrift nur über den Tastsinn wäre sicher nicht einfach, aber machbar.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #37
Eher auf hören. Sehen ist eine massive Einschränkung, mit der man in sooo vielen Alltagssachen nur schwer zurecht kommt, lesen und schreiben werden schwierig etc. Natürlich gibt es heutzutage für so ziemlich alles Lösungen - aber für Taubheit gibt es auch Lösungen (z.B. Gebärdensprache), und ansonsten ist es einfach eine bei weitem nicht so massive Einschränkung des Alltags.
 
K
Benutzer116075  (40) Meistens hier zu finden
  • #38
Eher auf hören. Sehen ist eine massive Einschränkung, mit der man in sooo vielen Alltagssachen nur schwer zurecht kommt, lesen und schreiben werden schwierig etc. Natürlich gibt es heutzutage für so ziemlich alles Lösungen - aber für Taubheit gibt es auch Lösungen (z.B. Gebärdensprache), und ansonsten ist es einfach eine bei weitem nicht so massive Einschränkung des Alltags.

Ich finde, das ist zu kurz gedacht.. also im Bezug auf die besonderen schriftlichen und mündlichen Kommunikationswege Blinder und Gehörloser:
Klar sind Lesen und Schreiben erstmal schwer, wenn man plötzlich die Blindenschrift lernen muss...
Es ist aber genauso schwer, wenn man plötzlich Gebärdensprache lernen muss.. oder?
:smile:

Natürlich kann nur ein Bruchteil der Menschen, auf die man trifft, dann die Blindenschrift oder die Gebärdensprache.
Da muss sowohl jemand, der blind ist, als auch jemand, der gehörlos ist, sich drauf einstellen und alternative Kommunikationswege finden.

Zum Beispiel
.. als Gehörloser Stift und Papier dabei haben, um Sachen für andere aufzuschreiben
.. als Blinder am PC zu schreiben, sodass dann er selbst über die Braillezeile in Punktschrift lesen kann und die sehenden Menschen um in rum einen Blick auf den Bildchirm werfen können, um ganz normal in Schwarzschrift zu lesen. Gleichzeitig hat man jederzeit die Möglichkeit, Texte/Briefe in Schwarzschrift auszudrucken.
 
S
Benutzer75070  (33) Meistens hier zu finden
  • #39
wieso nie wieder ein Buch lesen? Es verwirrt mich, dass das oder etwas Ähnliches jetzt schon mehrmals aufgetaucht ist. Es gibt doch Bücher in Brailleschrift und Hörbücher. Ja, Bücher in Blindenschrift fressen viel mehr Platz als normal gedruckte Bücher und es gibt weniger Hörbücher als gedruckte Bücher, aber "niemehr" ist doch ein wenig übertrieben und Realitätsfern.

Mein Satz bezog sich vor allem auf das "und mir die Figuren vorzustellen".
Weil ich weiß, dass die Erinnerung daran, wie Menschen aussahen, irgendwann verblasst.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #40
Ich finde, das ist zu kurz gedacht.. also im Bezug auf die besonderen schriftlichen und mündlichen Kommunikationswege Blinder und Gehörloser:
Klar sind Lesen und Schreiben erstmal schwer, wenn man plötzlich die Blindenschrift lernen muss...
Es ist aber genauso schwer, wenn man plötzlich Gebärdensprache lernen muss.. oder?
:smile:
Da ich weder Braille noch Gebärdensprache kann, weiß ich es natürlich nicht mit Sicherheit. :zwinker: Aber ich stelle es mir doch deutlich schwerer vor, eine Anordnung von Punkten zu erfühlen und mir im Kopf darauf einen Buchstaben zu basteln - und daraus dann wiederum einen flüssigen Text.
 
S
Benutzer75070  (33) Meistens hier zu finden
  • #41
Ich finde, das ist zu kurz gedacht.. also im Bezug auf die besonderen schriftlichen und mündlichen Kommunikationswege Blinder und Gehörloser:
Klar sind Lesen und Schreiben erstmal schwer, wenn man plötzlich die Blindenschrift lernen muss...
Es ist aber genauso schwer, wenn man plötzlich Gebärdensprache lernen muss.. oder?
:smile:

Ich finde, Gebärdensprache wäre trotzdem leichter zu erlernen. Zumindest die Grundlagen kann sowieso fast jeder, wie z. B. trinken, essen, ... Darauf aufbauend ist es einfacher, sich die meisten (sich meiner Meinung nach logisch ergebenden) Wörter der Gebärdensprache zu merken.
Aber Brailleschrift wäre für mich pures Auswendiglernen, nichts, worauf ich aufbauen kann, wovon ich zumindest die Grundlagen sowieso schon beherrsche.
 
K
Benutzer116075  (40) Meistens hier zu finden
  • #42
Klar, jeder sieht das anders... grad wenn man eines der beiden Sprach- bzw. Schriftsysteme bereits kann oder gar selbst betroffen ist.. :smile:

Ich würde sagen, beide Systeme sind sehr komplex und nicht mal schnell zu erlernen.

Ich habe eine Bekannte, die Gebärdendolmetcherin ist... Da ich die Gebärdensprache nur rudimentär kenne, habe ich auch die Vorstellung, dass man da viel auswendiglernen muss (Gebärden für Wörter, Grammatik...), ich würde sie jetzt aber nicht auf ein Auswendiglernen reduzieren (wie das bei Punktschrift sei.. so lese ich zwischen den Zeilen :zwinker:). Ich maße mir nicht an, zu entscheiden, was leichter zu lernen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #43
Mein Satz bezog sich vor allem auf das "und mir die Figuren vorzustellen".
Weil ich weiß, dass die Erinnerung daran, wie Menschen aussahen, irgendwann verblasst.
Da ist was dran, das kann ich nachvollziehen. Wie ich damit wohl klarkäme...Ich glaub, das wär das Härteste daran, den Sehsinn zu verlieren: langsam die Erinnerung an das Aussehen meiner liebsten zu verlieren.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #44
Ich stelle es mir bereits von der Sinneswahrnehmung her schwierig vor, Braille zu erkennen. Ich hab neulich mal versucht, durch Tasten Euromünzen zu identifizieren- keine Chance. Braille stelle ich mir so ähnlich vor. :grin: Gebärdensprache ist da vermutlich nicht so schwer zu unterscheiden.
 
Lavendel0815
Benutzer146984  (31) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #45
Ich stelle es mir bereits von der Sinneswahrnehmung her schwierig vor, Braille zu erkennen. Ich hab neulich mal versucht, durch Tasten Euromünzen zu identifizieren- keine Chance. Braille stelle ich mir so ähnlich vor. :grin: Gebärdensprache ist da vermutlich nicht so schwer zu unterscheiden.
Das lernt man. Wenn ich jetzt versuche Brailleschrift zu ertasten, geht es mir auch so.
 
Fynndus
Benutzer101478  (31) Meistens hier zu finden
  • #46
Definitiv das Sehen. Wenn ich nichts mehr hören könnte, wäre mein erster Gang der in Richtung eines hohen Turms. Ohne Sehsinn finde ich den Weg da nicht hin.
 
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