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Wenn einer immer mehr gibt… Was tun?

E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo an alle!

Mich lässt seit kurzem ein Gedanke nicht los und wollte mal hören, was ihr dazu meint. Es ist so, dass mein Freund und ich seit 4 Jahren zusammen sind. Wir haben nie zusammen gewohnt und leben auch in verschiedenen Städten. Dh. wir sehen uns normalerweise nur am Wochenende. Ich fahre dann meistens in "seine" Stadt (weil das auch meine Heimatstadt ist). Unter der Woche telefonieren wir, allerdings ist es wohl in 80% der Fälle so, dass ich ihn anrufe und nicht er mich. Und da fängt es an… Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich immer mehr gebe als er in unserer Beziehung.

Wir sind bspw. auch meistens bei ihm Zuhause statt mal bei meinen Eltern, weil ihm das lieber ist. Ich mache ihm total oft kleine Geschenke oder schreibe nette SMS, von ihm kommt praktisch nie was. Er hat aber zumindest den Anstand meistens etwas Nettes zurückzuschreiben. Na ja, jedenfalls glaube ich diese Dynamik hat sich bereits seit längerem eingespielt. Jedes Mal wenn ich ihn extra nicht anrufe, damit er mal muss, hören wir ca. 2-3 Tage gar nichts voneinander. Das scheint ihn überhaupt nicht zu stören. Und besonders enttäuscht bin ich eben, weil es mir momentan nicht so gut geht. Ich wohne alleine und muss den ganzen Tag lernen für die Uni. Er weiss, dass in solchen Phasen sein Zuspruch wichtig ist für mich. Und trotzdem hat er sich wieder seit 2 Tagen nicht gemeldet.

Eine Zeit lang habe ich versucht das alles zu ignorieren und mir eingeredet, dass es halb so schlimm ist. Aber mittlerweile kann ich den Gedanken nicht mehr verdrängen. Wenn ich dann z.B. erwähne, dass es mir nicht so gut geht, kommt relativ wenig Reaktion seinerseits. Früher war das anders. Da kamen liebe Nachrichten oder viele aufmunternde Worte. Findet ihr dieses Verhalten normal, weil die Beziehung halt schon etwas länger dauert? Oder ist es viel mehr so, dass mein Freund womöglich einfach das Interesse an mir ein verloren hat? Er war früher auch ab und zu mal eifersüchtig. Wenn ich ihm heute von anderen Männern erzähle, lässt ihn das kalt. Oft hört er mir wahrscheinlich auch gar nicht richtig zu.

Angesprochen habe ich ihn auf all das auch schon. Er sagt dann immer nur, das stimme doch gar nicht.

Würde mich freuen eure Meinung zu hören und was ihr diesbezüglich so für Erfahrungen gemacht habt.

Liebe Grüsse
Emilie
 
Marci4693
Benutzer137727  (30) Meistens hier zu finden
  • #2
Es hört sich so an als wärst du ein Mensch der sehr viel zuneigung braucht. Was ich auch verstehe.
Aber dein Freund scheint etwas Gefühlskälter zu sein. Ich denke schon das er dich liebt, aber er scheint einfach nicht ganz so viel Nähe und zuneigung zu brauchen.
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Vielleicht hat er einfach ein anderes Bedürfniss zu Kommunizieren?

Oder es hat sich einfach so eingependelt, das eh du immer machst.... Du wirst dich dann schon melden...

Hat er selber auch genug um die Ohren?

Kann auch sein, das einfach nach 4 Jahren schon ein wenig die Luft raus ist, und da nicht mehr so viel in die Beziehung investieren will...
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Das stimmt schon, dass ich viel Zuneigung brauche. Insbesondere wenn mir viele Herausforderungen bevorstehen. Das mit dem Einpendeln hat auch was. Die Sache ist halt einfach, dass er eigentlich eben keine gefühlskalte Person ist. Früher war er um einiges liebevoller. Er hat mir immer gut zugeredet und mich getröstet. Heutzutage wirkt er bei allem irgendwie desinteressiert und nimmt vieles, was ich sage nicht wirklich ernst. Oftmals merke ich auch, dass er mir gar nicht richtig zuhört, weil er am Ende nicht weiss, was ich gesagt habe.

Momentant hat er zwar mehr Stress als auch schon, aber jetzt nicht wahnsinnig extrem. Ich glaube einfach, dass ihn vieles langweilt. Mein Eindruck ist, dass er tatsächlich keine "Energie" mehr für unsere Beziehung aufwenden mag. Er hat es sich bequem gemacht und gut ist. Aber was soll man dagegen tun? Wie gesagt, angesprochen habe ich das Thema schon ein/zwei Mal und da kommt nichts bei rum ausser, dass er sagt, dem sei doch gar nicht so und eine gewisse Veränderung mit der Dauer der Beziehung sei normal. Das sehe ich auch so, aber er scheint seine Bemühungen kontinuierlich zurückzuschrauben.
 
B
Benutzer142624  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Hey,

:knuddel:Mir geht es da genauso.

Exakt, was du beschrieben hast mit dem Melden usw, wir sind 3 Jahre zusammen.
Wenn ich nicht anruf, tut er es nie. Wir führen eine Fernbeziehung und ich muss immer zu ihm fahren (über 150km), mach ich keine treffen aus, würden wir uns nicht sehen.

Wenn ich ihn drauf anspreche heißt es er hat halt nicht jeden Tag soviel zu erzählen und muss dann nicht so oft mit mir telefonieren oder er meint "Du rufst ja sowieso irgendwann an".

Ich finde das auch sehr doof und habe immer das Gefühl dass er kein Interesse hat und ich mehr investiere. Er sieht das nicht so. Früher war das auch etwas besser, aber er war nie der super anhängliche Mensch.
Was soll man machen? Ich habe mich wohl damit abgefunden. Früher habe ich noch so alle 2-3 Tage angerufen. Dann dachte ich ich lasse es mal eine Woche und von ihm kam auch nichts, er hats garnicht gemerkt. Inzwischen ruf ich einmal die Woche an. Anfangs fand ich das garnicht gut aber inzwischen find ichs garnichtmehr so schlimm. Man hat sich ja wirklich nicht täglich was zu sagen.
Ob das jetzt bedeutet unsere Beziehung "schläft langsam ein"? Ich glaube eigentlich nicht. Ich glaube er ist halt einfach so. Und villeicht ist dein Freund auch einfach so und ihr habt da unterschiedliche Ansichten. Es ist antürlich doof wenn man selbst derjenige ist der zurückstecken muss, aber so schlimm ist es eigentlich auch nicht, merkt man irgendwann.

Und auch wenn es dann nicht ganz von ihm aus kommt, macht doch als kompromiss aus dass er einmal in der Woche anrufen "muss". Sag ihm es ist dir wichtig und er solle sich doch einmal zumindest hinsetzen und sich Zeit dafür nehmen.
Sonst wenn du Lust hast mit ihm zu reden dieses "Man, er könnte sich ja auch mal melden" ignorieren (kenne das nur zu gut" und einfach selbst anrufen.
 
D
Benutzer Gast
  • #6
Ich glaube leider, dass es in (fast) jeder Beziehung jemanden gibt, der mehr gibt bzw. mehr Aufmerksamkeit bzw. Zuneigung braucht. Allerdings kann man das niemandem zum Vorwurf machen und es ist auch meistens kein Zeichen mangelnder Liebe (bzw. muss es das nicht sein).
Eine Menschen muss halt öfter gesagt werden, dass man sie gern hat, dass man sie vermisst, dass sie heute wieder so gut aussehen. Andere brauchen das weniger.
Meistens hat das etwas mit dem eigenen Selbstwert zu tun und natürlich kann die andere Person (in dem Falle dein Partner) versuchen, deinem Wunsch nach Aufmerksamkeit etwas nachzukommen, dennoch wird er das wohl nie vollständig schaffen, weil ihm vermutlich auch der Sinn dafür fehlt, dass sowas nötig ist bzw. wann.
Er generiert seinen Selbstwert vermutlich aus anderen Sachen. Ich bin da ähnlich. Mir muss man das auch nicht so oft sagen bzw. merke ich an anderen Dingen, ob eine Beziehung gut läuft und ob ich geliebt werde, da brauche ich seltener Zuspruch.

Daran solltest du jedenfalls nicht unbedingt festmachen, ob dein Freund dich noch liebt. Du kannst natürlich mit ihm reden und schauen, ob es sich bessert, aber es ist, jedenfalls meiner Meinung nach, nicht die Aufgabe deines Freundes, deinen Selbstwert zu erhöhen. Dir beizustehen hingegen natürlich schon.
 
A
Benutzer Gast
  • #7
Also ich finde eigentlich gar nicht, dass man es so verallgemeinern kann, dass einer immer mehr gibt. Jeder hat eben eine andere Art zu lieben und dann kann es schon mal vorkommen, dass einer der Partner "anders" gibt, aber sobald sich das Gefühl einschleicht, ich gebe mehr, stimmt irgendwas nicht. So sollte das nämlich eigentlich nicht sein oder sich zumindest nicht so anfühlen. Sobald da ein Leidensdruck entsteht, läuft irgendwas schief - und sei es nur die eigene Einstellung dazu.

Ob ich geliebt werde, mache ich eigentlich auch daran fest, wie viel Bestätigung und Zuneigung ich bekomme. Auch ich bin hinter der Fassade sehr, sehr unsicher und habe kaum Selbstwertgefühl. Wenn ich dann nicht höre, wie hübsch ich bin etc., kein Interesse an mir gezeigt wird, dann fange ich an, mich schlecht zu fühlen und fühle mich noch minderwertiger und ungeliebter, als eh schon. Kann dich da also gut verstehen.

Aber mir drängt sich auch die Frage auf, was bist du für ein Mensch? Bist du jemand mit vielen Problemen? Der viel jammert und ständig irgendein neues Problem hat, wegen dem er getröstet werden will?
Sowas kann nämlich auch extrem stressen und nerven und zu diesem Desinteresse führen. Man kanns irgendwann nicht mehr hören. Ich hab Leute im Bekanntenkreis die erzählen mir nur von Krankheiten, erzählen, wer wieder gestorben ist, wer wieder Krebs hat, Diabetes, wer kein Geld hat, wer die Arbeit verloren hat, sich scheiden lässt, ständig nur fluchen, sich ärgern, Streit machen, sich um anderer Leute Kram kümmern...:sick::hmpf: Ich helfe gerne, aber irgendwann... gehts einfach nicht mehr. Dann mag man das Gesabbel nicht mehr hören. Es tut einem nicht gut. Es zieht einen runter, es geht einem selbst schlecht. Und dem, der sich auskotzt, dem hilft man auch nicht damit. Ich distanziere mich von solchen Leuten dann. Beim Partner fällt das schwerer, weil man den ja liebt und weil man da emotional verbunden ist, aber dann tut mans eben unbewusst, um sich zu schützen.

Ich geb zu, dass ich auch ein Mensch mit Problemen bin und es nicht immer leicht mit mir ist, weil ich psychisch etwas instabil bin - aber ich habe ein feines Gespür dafür, wenn ich jemanden nerve bzw. belaste. Eine Beziehung braucht Freude und Spaß. Immer nur Trübsal blasen und Probleme durchkauen macht alles kaputt. Jede zwischenmenschliche Bindung.

Vielleicht trifft das ja bei dir zu?
Vielleicht sucht er einfach nicht den Kontakt, wenn du dich nicht meldest, aus "Angst", dass du ein Problem hast, mit dem du ihn dann nervst? Also, die Annahme, du meldest dich 2-3 Tage nicht, heißt, du bist gestresst und würdest ihm eh nur die Ohren voll jammern. Darauf hat er keinen Bock und lässt dich lieber in Ruhe. Halte ich für sehr wahrscheinlich. Mit "jemanden nicht lieben" hat das auch nichts zu tun, sondern man ist eben selbst einfach auch nur ein Mensch und hat nicht immer Kraft für sowas, du sagst ja, er ist selbst gestresst. Vielleicht will er dich ja auch nicht mit allem belasten was ihm durch den Kopf geht und lässt dich deswegen lieber in Ruhe.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Eure Situation klingt für mich ein wenig danach, als sei bei euch einfach ein wenig die Luft raus nach 4 Jahren. Das ist ja gar nicht mal
so ungewöhnlich. Vermutlich fühlt sich dein Freund deiner und eurer Beziehung sehr sicher und sieht nicht mehr die Notwendigkeit, viel zu investieren. Sowas kommt ja durchaus öfter vor.

Das Problem ist, dass du darunter leidest. Und das kann ich gut verstehen. Ich bin selber auch
sehr empfindlich, wenn ich das Gefühl bekomme, wesentlich mehr zu geben als ich zurück bekomme. Damit komme ich nicht gut klar.
Es ist natürlich nicht die Aufgabe deines Partners, dich dauernd zu bespaßen. Aber dir in einer schwierigen Phase bei stehen, das kann und sollte er schon.

Hast du in deiner Unistadt denn Freunde, mit denen du mal ausgehen kannst? Oder machst du einen Sport?
Ich finde es wichtig, immer einen Ausgleich zu haben. Wenn er mal wieder nicht angerufen hat, dann triff dich eben an dem Abend spontan mit Freunden. Oder geh ins Fitness. Tue irgendwas für dich, sodass du nicht immer in Gedanken damit beschäftigt bist, ob du ihn anrufen solltest oder warum er es schon wieder nicht tut. Kümmere dich verstärkt um dein eigenes Leben, nimm dir auch am Wochenende mal Zeit für dich. Das ist auch gut
fürs Selbstbewusstsein!

Wenn ihm etwas an dir liegt, er dich vermisst und Zeit mit dir verbringen will, dann wird er schon irgendwann auf dich zukommen.
So muss er das ja gar nicht...er kann bequem warten, bis du anrufst oder zu ihm kommst, muss nichts investieren...wie so sollte er an so einer komfortablen Lage was ändern?
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Also erst mal danke für euer Inputs!

B blue.towel : Das klingt schon ziemlich ähnlich, aber dein Freund scheint ja noch extremer zu sein als meiner. Ich finde es stark von dir, dass du das so akzeptieren kannst. Mir persönlich fällt das schwer. Ich erwarte nicht täglichen Kontakt, aber so alle zwei Tage möchte ich eigentlich was von meinem Freund hören. Ein grosser Vorteil von Beziehungen ist ja gerade, dass man immer jemanden zum Reden hat. Hast du denn nicht das Gefühl, dass ihr euch fremd wertet, wenn ihr immer so wenig Kontakt habt?

@Aesculus: Also ich würde nicht behaupten, dass ich sonderlich viel jammere. Die Situation ist so: Mein Leben ist enorm stressig. Ich arbeite neben dem Studium und lebe zwischen drei Städten (Uni-, Heimat- und Arbeitsstadt). Zu jedem Semesterende stehen bei mir Prüfungen an und dann bin ich jeweils ziemlich am Anschlag, weil ich nicht mehr weiss wohin mit all dem Stress. Ich habe also nicht ständig ein neues Problem, sondern immer das gleiche. Ich versuche bewusst das weniger zu kommunizieren, weil ich eben genau denke, dass es meinen Freund womöglich langweilt und nervt das zu hören.

Generell ist es nicht so, dass ich nicht andere Sachen machen würde oder keine Hobbys hätte. Es ist eher so, dass ich für Vieles schlichtweg keine Zeit habe. Wenn ich z.B. am Wochenende in meine Heimatstadt fahre, mache ich das nicht nur für meinen Freund. Einen Abend und einen Tag verbringen wir zusammen. Der Rest der Zeit ist für Lernen/Familie/Freunde reserviert. Es ist also nicht so, dass ich Zuhause sitze und Däumchen drehe bis er anruft. Aber ich mag es darüber zu reden, was man erlebt hat und ihm scheint das eben nicht so viel zu geben. Früher hat er mir oft gesagt, wie sehr er mich vermisst. Wenn ich ihm jetzt sage, dass wir uns drei Wochen nicht sehen können, sage er nicht viel ausser, dass das schade sei. Vielleicht geht es also auch nicht nur um die Häufigkeit des Kontakts zwischen uns, sondern auch darum, dass eben praktisch keine lieben, schönen Worte mehr von ihm kommen, wenn wir dann mal Kontakt haben.
 
M
Benutzer130867  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Hey,

ich habe nach all deinen Schilderungen nicht den Eindruck dass du dich fanatisch verhältst oder übertrieben fanatische Anforderungen an deinen Freund stellst. So wie du es schilderst macht es auch auf keinen Fall den Eindruck, dass du fehlendes Selbstbewusstsein oder fehlende Freizeitbeschäftigung mit Kontakt zu ihm kompensieren müsstest. Ich persönlich sehe deine Erwartungen und die emotionalen Bedürfnisse die du an deinen Freund stellst, als normal und durchaus nachvollziehbar an. Wenn ich mich in deine Situation hineinversetze, würde ich mir auch wünschen dass meine Freundin Nähe zu mir sucht und mich seelisch und emotional auch stützt. Erst recht wenn sie weiß dass ich viel Stress habe, würde ich erwarten dass sie sich sorgt und auch mal die Initiative ergreift, mich unterstützt und auch mal entspannt. Den gleichen Anspruch stelle ich natürlich auch an mich und du machst mir den Eindruck, dass auch du diesen Anspruch an dich stellst. Deshalb bin ich der Meinung dass du dies mit deinem Freund besprechen solltest. Sag ihm was dich beschäftigt, sag ihm dass er sich deiner Meinung nach verändert hat und du damit nicht klar kommst, und sag ihm dass es dich traurig stimmt wenn er sich nicht meldet. Es macht mir leider nicht den Eindruck dass er da von allein drauf kommt. Das was du natürlich in Betracht ziehen musst ist, dass ihr euch im Laufe der Jahre intellektuell und geistig soweit auseinander entwickelt habt, dass ihr recht weit auseinander gehende Anforderungen an eure gemeinsame Beziehung stellt und er inzwischen Charakterlich nicht mehr in der Lage ist, deine Anforderungen zu bewältigen, weil eure Vorstellungen einfach so unterschiedlich sind. Klar, das ist worst case. Genau so gut kann es sein, dass ihm sein eigenes Verhalten und Handeln gegenüber dir einfach nicht bewusst ist und es ihm dann auch wieder ein inneres Bedürfnis ist sich mehr um dich zu sorgen, WENN du ihm das klar gemacht hast.
Ich rate dir also mit ihm zu reden, und zwar in einem gesunden Mittelweg. Nicht zu genau und offenbarend, aber auch nicht zu verschwiegen und unpräszise.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ja, das sehe ich eben eigentlich ähnlich. Ich habe auch nicht das Gefühl, ich hätte völlig überrissene Erwartungen. Es ist ja nicht so als wäre ich super anhänglich. Ganz im Gegenteil habe ich immer Wert darauf gelegt, dass wir beide unsere Freundeskreise weiterhin pflegen und ein eigenes Leben führen.

Ich finde halt letztendlich muss die Beziehung ja doch noch Annehmlichkeiten mit sich bringen. Wenn aber einer von beiden so bequem wird, dass praktisch gar keine Unterstützung mehr da ist und auch die Wertschätzung nicht gezeigt wird… tja, was bringt dann die Beziehung noch?
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Beziehung ist Geben und Nehmen. Und wenn einer nur noch gibt und der andere nur noch nimmt, dann läuft was verkehrt. Das hast du richtig erkannt.

Ich finde deine Erwartungen an ihn jetzt auch nicht überzogen und du solltest sie auf jeden Fall ihm gegenüber klar kommunizieren.
 
M
Benutzer130867  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich finde halt letztendlich muss die Beziehung ja doch noch Annehmlichkeiten mit sich bringen.
Es geht ja nicht nur um Annehmlichkeiten, es geht um Wertschätzung und das Gefühl umsorgt zu werden. Aber vor allem auch darum seelisch vom Partner abgeholt zu werden und mit ihm auf einer Wellenlänge zu empfinden und zu denken. Klar ist es ein scheiß Gefühl den Verdacht zu haben, dass diese Wellenlänge nicht mehr gegeben ist und dass es dem Partner kein Bedürfnis (mehr) zu seien scheint einen seelisch aufzufangen. Was ich damit sagen will: Es sollte dir nicht in erster Linie ausschließlich darum gehen, deine Beziehung wieder effizienter zu gestalten, sondern herauszufinden ob dein Freund aus eigener Überzeugung deine Erwartungen und Bedürfnisse noch erfüllen kann.
 
Zombie-Maedchen
Benutzer122789  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich denke, dein Freund gibt sich nur noch so wenig Mühe, weil ihr eben schon so lange ein Paar seid. Wirklich toll würde ich das an deiner Stelle auch nicht finden. Hast du ihn schonmal drauf angesprochen? Ich würde ihm sagen, dass ich finde,dass er sich etwas in der Hinsicht verändert hat.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ja, also wie gesagt, ich habe es bereits angesprochen. Es kommt aber immer nur zurück, dass er das nicht so sehe.

Na ja, ich werde es dann wohl einfach nochmals ansprechen müssen. Interessant ist, dass er jetzt in den letzten Tagen, in denen er wohl gemerkt hat, dass es mir wirklich nicht so gut geht momentan, sich plötzlich wieder etwas bemüht hat. Also so ganz egal scheint ihm alles doch nicht zu sein. Das werte ich schon mal als gutes Zeichen. Trotzdem ändert das natürlich nichts an seinem generellen Verhalten, welches sich die letzten paar Monate manifestiert hat. Werde also trotzdem mal das Gespräch suchen.
 
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U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Momentant hat er zwar mehr Stress als auch schon, aber jetzt nicht wahnsinnig extrem. Ich glaube einfach, dass ihn vieles langweilt. Mein Eindruck ist, dass er tatsächlich keine "Energie" mehr für unsere Beziehung aufwenden mag. Er hat es sich bequem gemacht und gut ist. Aber was soll man dagegen tun? Wie gesagt, angesprochen habe ich das Thema schon ein/zwei Mal und da kommt nichts bei rum ausser, dass er sagt, dem sei doch gar nicht so und eine gewisse Veränderung mit der Dauer der Beziehung sei normal. Das sehe ich auch so, aber er scheint seine Bemühungen kontinuierlich zurückzuschrauben.

Dann mach positive, konkrete Ich-Aussagen. "Ich fand das immer so schön, wenn du mir liebe SMS geschickt hast" oder "Wenn du mir sagst das du mich liebst/... dann kriege ich immer Schmetterlinge im Bauch" o.ä.

Interessant ist, dass er jetzt in den letzten Tagen, in denen er wohl gemerkt hat, dass es mir wirklich nicht so gut geht momentan, sich plötzlich wieder etwas bemüht hat. Also so ganz egal scheint ihm alles doch nicht zu sein. Das werte ich schon mal als gutes Zeichen.
Tu das, und bestärke es positiv.
Trotzdem ändert das natürlich nichts an seinem generellen Verhalten, welches sich die letzten paar Monate manifestiert hat. Werde also trotzdem mal das Gespräch suchen.
Denk an die Ich-Botschaften und an positive statt negativer Formulierung.

Auf "Du hast seit einigen Monaten irgendwie aufgehört, mir liebe Dinge zu sagen" kann er ohne Gesichtsverlust sagen "Nein, hab ich nicht". Damit ist euch aber nicht gedient. Auf "Ich wünsche mir, das du mir mehr liebe Dinge sagst" kann er schlecht "Kannste knicken, alte!" sagen.

Was mir übrigens im Kopf rumgeht ist (du hast das schon relativiert; aber ich schreibs trotzdem mal), das er sich eventuell durch dein erhöhtes Aufmerksamkeitsbedürfnis über die Jahre eine Art Egal-Haltung angeeignet hat. Er sieht das du halt nur Reden willst, und keine konkreten Lösungsvorschläge suchst. Daher schaltet er halt auf Durchzug und wartet auf Schlüsselreize, die ihm signalisieren, das jetzt tatsächliche Aufmerksamkeit gefragt ist. Das ist nicht besonders nett seinerseits, aber vielleicht hat er die Erfahrung gemacht, das er so ganz gut stressfrei eure Gespräche durchkriegt.
 
S
Benutzer Gast
  • #17
Wie sieht denn der Rest eurer Beziehung aus? Bist du öfter oder regelmäßig eher der Trauerkloß, der missgelaunt ist und Zeit zum Reden braucht? Oder erlebst du auch vieles schönes, wo von ihr euch regelmäßig berichtet? Ob nun irgendeinen Erfolg beim Sport, Arbeit wat auch immer?

Das mag jetzt nur mein subjektives Empfinden sein, aber der Drang nach "Nähe" hast du ja erst recht dann, wenn du dich schlecht fühlst. Das kann einen ermüden und zum innerlichen Augenrollen bringen. Klar ist der Partner da um Rückhalt zu geben, wenn denn das Gleichgewicht stimmt. Und wenn man dann seinen Partner über einen langen Zeitraum nur am Jammern erlebt, dann ist das schon ziemlich nervtötend. Ich will dir da nichts unterstellen, würde mich aber mal interessieren.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #18
Off-Topic:

Was mir übrigens im Kopf rumgeht ist (du hast das schon relativiert; aber ich schreibs trotzdem mal), das er sich eventuell durch dein erhöhtes Aufmerksamkeitsbedürfnis über die Jahre eine Art Egal-Haltung angeeignet hat. Er sieht das du halt nur Reden willst, und keine konkreten Lösungsvorschläge suchst. Daher schaltet er halt auf Durchzug und wartet auf Schlüsselreize, die ihm signalisieren, das jetzt tatsächliche Aufmerksamkeit gefragt ist. Das ist nicht besonders nett seinerseits, aber vielleicht hat er die Erfahrung gemacht, das er so ganz gut stressfrei eure Gespräche durchkriegt.
Ziemliches OT, aber: Bei Freunden, die mit mir nur über ihr Studium reden und ständig rumjammern, schalte ich auch ab. So sehr, dass ich mich bei manchen gar nicht mehr melde, weil ich weiß, dass sie nur wieder jammern werden. Ich jammere auch gern - gebe ich zu - allerdings ist irgendwo mal ein Maß erreicht, v.a. wenn man als Zuhörender als gar nicht helfen kann. Dass er da nach einer Zeit genervt ist und sich gar nicht meldet kann ich verstehen, auch wenn es nicht nett von seiner Seite aus ist und er so etwas auch ansprechen könnte.
Ist jetzt aber nicht mehr als eine vage Vermutung von mir.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Das mit den Ich-Botschaften ist ein guter Input. Habe in der Vergangenheit bspw. auch mehrmals betont, wie schön ich es finde, wenn er mir z.B. eine SMS vor der Prüfung schreibt und mir sagt, dass er an mich denkt und sowas.

Wie sieht denn der Rest eurer Beziehung aus? Bist du öfter oder regelmäßig eher der Trauerkloß, der missgelaunt ist und Zeit zum Reden braucht? Oder erlebst du auch vieles schönes, wo von ihr euch regelmäßig berichtet? Ob nun irgendeinen Erfolg beim Sport, Arbeit wat auch immer?


Unsere Beziehung beschränkt sich halt auf einen Abend und einen Tag pro Woche, an dem wir uns sehen. In dieser Zeit unternehmen wir meist Dinge mit Freunden oder machen was Schönes zu zweit. Ich bin eigentlich überhaupt keine Person, die ständig mies gelaunt ist. Eher im Gegenteil - meinem Freund bin ich oft etwas zu aufgedreht. Im Prinzip ist er der ruhige Part in unserer Beziehung, dem man öfters mal einen kleinen Anschubs geben muss, damit er aktiv wird. Das ist übrigens etwas, was mich an ihm etwas stört, dass er häufig etwas träge ist.

Ich erlebe durchaus auch viel Schönes, das ich ihm dann auch gerne erzähle. Aber ich muss zugeben, dass mir durch dieses ganze Thema klar geworden ist, dass ich mich vielleicht noch mehr zurücknehmen muss, was das Dauerthema Stress anbelangt. Letztendlich habe ich es mir ja selbst so ausgesucht, weil ich eben nichts aufgeben wollte. Auf der anderen Seite halte ich mich ja da bereits extrem zurück. Er hingegen regt sich eigentlich ständig über die Welt/Gesellschaft/Politik oder seine Arbeit auf, wenn wir reden. Trotzdem höre ich ihm stets verständnisvoll zu und versuche was darauf zu erwidern. Insofern sehe ich auch nicht ganz ein, dass ich mich nicht auch ab und zu mal ein bisschen auslassen darf...

Eventuell trifft mein Dauerstress bei ihm aber einen wunderen Punkt, weil das natürlich auch immer wieder dazu führt, dass wir gewisse Sachen nicht gemeinsam machen können, uns relativ selten sehen etc. Er hat z.B. letztens ein paar Mal erwähnt, dass er es schade fände, dass ich nicht dabei gewesen bin bei gewissen Events und so. In seinem Freundeskreis wohnen halt die meisten Paare in unserer Heimatstadt und sehen sich somit sehr regelmässig, machen häufig alle im ganzen Freundeskreis was zusammen. Er ist dann halt immer der, der meistens ohne Freundin auftaucht.
 
ceremony
Benutzer143104  Benutzer gesperrt
  • #20
Leute zeigen ihre Liebe halt auch auf unterschiedliche Weise (5 Love Languages und so etwas gibt es ja...), vielleicht liegt es daran. Vielleicht auch nicht.

Wenn du so viel gibst, verlässt er sich vielleicht einfach darauf und sieht nicht ein, aus seiner Comfort Zone rauszukommen...
 
G
Benutzer Gast
  • #21
Hast Du ihn mal konkret darauf angesprochen, dass Du das Gefühl hast, er sei zunehmend desinteressiert an Dir? Wenn ja: wie hat er darauf reagiert?
 
M
Benutzer130867  Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Wann redest du denn mit ihm?
 
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