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Wenn es kommt, dann immer alles zusammen...

Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1
Huhu,

ich muss einfach mal Sorgen abladen und da ich irgendwo keine richtigen Ansprechpartner habe, muss das heute mal alles hier im Forum landen.

Derzeit habe ich einfach das Gefühl, es wird alles zuviel, zu stressig - ich weiß gar nicht, wie ich das alles stemmen soll.

Es sind im Groben 3 große Pakete, die im Moment auf mir lasten, 3 Dinge, die sich weder lösen noch irgendwie aufschieben lassen.

1) In wenigen Wochen steht mein 2. Staatsexamen an - ein Stress, der wohl keine weitere Beschreibung braucht. Ich möchte es nur einmal schreiben, das heißt im ersten Anlauf weder durchfallen noch eine schlechte Note schreiben - der Druck und Stress bei 1/3 Durchfallquote und einer ebenso hohen Quote von 4er Endnoten ist also immens. So immens, dass ich mir jede Nacht meine Zähne wegknirsche und alle Kollegen, die ebenso betroffen sind, mittlerweile von passiver Aggression bis zin zu latentem Wahnsinn jegliche emotionale Regung zeigen.

Ich weiß einfach, wenn es jetzt nicht beim ersten Mal klappt, muss ich noch 2013 mit einkalkulieren - und ich möchte doch irgendwann mal Geld verdienen, reisen, Kinder kriegen, heiraten...

Ich möchte meinen, das würde an Stress genügen, aber das tut es wohl leider nicht.

Denn da wären wir bei 2):

Im Winter eröffnete uns ein Angehöriger, dass er meine Oma überredet hat, eine Grundschuld auf ihr Haus aufzunehmen, um einen seiner Kredite abzudecken. Seitdem ist familiär der Stresspegel stark gewachsen.

Fakt ist, die Zwangsversteigerung wurde angekündigt - des Hauses, was mein verstorbener Opa selbst gebaut hat, das Haus, aus dem meine Oma nicht ausziehen kann oder möchte. Wir haben große Bedenken, dass sie das gesundheitlich nicht durchsteht, wenn ihr das Haus unter dem Hintern wegversteigert wird. Sie ist nicht krank oder dergleichen, vermutlich fitter als der Rest der Verwandtschaft - aber auch recht unflexibel.

In rechtlicher Hinsicht möchte ich da keine Beratung haben, das Ganze läuft bereits über Anwälte, Notare und dergleichen - und natürlich bin ich danke Jurastudium Ansprechpartner für alle Verwandte. Ich habe permanent das Gefühl, dass auf mir die Verantwortung lastet und ich es quasi Schuld bin, wenn irgendwas schief läuft.

In rechtlicher Hinsicht ist das alles nicht schwer, aber für mich ist das so ein Drahtseilakt zwischen Emotionalität und Verstand. Man kann sich wohl denken, dass man als Jurist immer in der undankbaren Position ist, Schuld zu sein, egal wie es läuft. Sprich, ich werde angerufen, nach meiner Meinung gefragt - und wenn die blöd ist, werde ich angemault. Ich weiß natürlich, dass das auch nur Ventil für den Stress der anderen ist, die selbst alle angespannt sind und große Angst haben, dass das alles schief läuft. Aber permanent kriege ICH das alles ab, weil ich verstehe, was da abläuft und wieso - egal, ob ich dafür Nerven habe.

Häufig gibts dann nicht mals ein "Danke", sondern nur ein "Naja gut, wenn du meinst" - als ob ich an dieser vertrackten Situation jetzt noch was retten könnte, als ob ich "Schuld" bin, nur weil ich eben "im Lager" dieses ganzen blöden Rechtssystems stecke, was arme alte Omas vor die Tür setzt. :geknickt:

Und ganz ehrlich, ich habe mit dem dummen Examen vor der Tür ja nun auch andere Sorgen, als Schreiben aufzusetzen, Leute zu beraten, Dinge zu recherchieren - und es lastet einfach so auf mir. Dazu kommt natürlich wieder aufgekommene Trauer über meinen verstorbenen Opa, die Angst um die Oma, die Angst um meine Eltern, die jetzt finanziell aushelfen müssen und deren eigene Zukunft davon abhängt. Sprich, ich mache mir mal wieder um alles und jeden Sorgen.

Das ganze führt dann zum 3. Punkt.

Mein Freund ist krank und wir wissen nicht was es ist und was man tun kann. Er studiert ja schon ewig, hat nie groß was hinbekommen - was man eben auf Faulheit, Antriebslosigkeit usw. schob. Ich habe schon länger die Schilddrüse in Verdacht gehabt, aber einen antriebslosen Menschen zum Arzt zu bekommen, ist natürlich nicht ganz leicht. Letzten Dezember ging er dann doch zum Arzt, die Blutwerte waren grenzwertig, aber nicht eindeutig. Er bekam Schilddrüsentabletten.

Seitdem geht es ihm einfach miserabel und ich weiß nicht, was ich tun kann. Er schläft permanent ein und ist von einer bleiernen Müdigkeit befallen. Das führt dazu, dass er zum Teil mitten im Gespräch im Sitzen einschläft, sämtliche Leute, die das mitbekommen, sind sehr alarmiert und besorgt. Ich kann ihm dabei natürlich nicht helfen, insofern ist natürlich eine Erstverschlimmerung bei hormoneller Medikamentierung durchaus im Rahmen des Möglichen, aber ob es damit getan ist bzw. ob das alles ist, wissen wir nicht.

Ich kann damit einfach überhaupt nicht umgehen, schwanke zwischen Aggression (im Sinne von "Jetzt stell dich doch nicht so an"), was mir danach sofort wieder leidtut - und zwischen Ratlosigkeit, Optimismus usw. Ich kenne bleierne Müdigkeit von meinen eigenen Schilddrüsenproblemen, aber so extrem wie bei meinem Freund habe ich das noch nicht gesehen. Zum Teil vermuten wir auch etwas wie Narkolepsie, aber es wäre doch unwahrscheinlich, wenn das zeitlich mit den Schilddrüsenhormonen zusammenhinge - aber weiß mans?

Am Samstag waren wir in der Stadt, auf einmal wurde er müde - er torkelt dann quasi durch die Gegend, hat die Augen nur noch halb offen. Ich bin mit ihm zur Bushaltestelle, bin eingestiegen - und als die Türen zugehen, sehe ich, wie er da noch steht und nicht einsteigt. Musste dann von der nächsten Haltestelle zurück, ich hatte solche Angst, dass ich ihn nicht finde und er irgendwo rumirrt. Er ist in dem Zustand komplett orientierungslos, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat.

Die Ärzte sind zwar dran, aber bis da mal ein Befund kommt, vergehen Wochen - und ein antriebsloser und stetig schlafender Freund ist natürlich nicht derjenige, der da Druck macht und dranbleibt.

Auch auf einer Party ist er neulich einfach so eingeschlafen, ein Weihnachten zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken, tagsüber beim Lernen usw.

Hinzukommt natürlich der Druck, dass das Studium fertig werden muss, der Diplomstudiengang läuft aus und die letzten sollen noch mit durchgeprügelt werden. In 4 Wochen ist Nachklausur und er kann partout nicht lernen. Ich selbst komme schwer an ihn ran, weil er alles abblockt, jeder Versuch, mit ihm zu reden, weil er findet, es wäre sinnlos, es würde bestimmt nie mehr besser werden usw. Ich weiß, dass das auch an dieser ewigen Müdigkeit liegt und dass damit auch depressive Stimmungen einhergehen können, aber es macht mir einfach große Angst.

Zwischendurch ist dann wieder alles wie immer und ich denke, wir haben das schlimmste überstanden - und dann kommt es auf einmal mit großem Schwung wieder und ich bin dermaßen überfordert, weil ich nicht weiß, was ich damit machen soll.

Dazu kommt der Stress mit seiner Mutter, die wegen des Unterhalts Stress macht und entsprechende Geldsorgen unsererseits. Seine Mutter gibt ihm 300 € zum Leben, davon gehen 140 € für die Krankenkasse runter (da er als Bummelstudent nicht mehr familienversichert ist). Es ist verdammt hart, von den verbleibenden 160 € zu leben, zumal ich ja auch als Referendar nicht viel verdiene und wir eben die laufenden Kosten wie Strom, Internet usw. haben. Derzeit ist es häufig so, dass ich die laufenden Kosten übernehme und wir das in eine Tabelle eintragen- aber mich nervt es einfach tierisch, dass von meinem Konto soviel runtergeht und wir bei jedem Teil dreimal nachdenken müssen, während andere schon im Berufsleben stehen.

Manchmal bin ich sogar so gemein, dass ich mir heimlich einen Mann wünsche, der schon Geld verdient, weil ich auf dieses ewige Sparen und gucken, ob es reicht, keinen Bock mehr habe, weil es mich ankotzt, selbst das Studium zu haben und vom Land weniger Geld zu bekommen, als ich zum Leben brauche, und mein Freund so lange studiert.

Und dann kommt noch seine Mutter und macht Druck, er solle schneller studieren. Eine Sekunde später macht sie sich wieder Sorgen, weil er dieses Müdigkeitsproblem hat - und dann hat sie evtl. 3 Tage Bauchweh und Stress, das wollen wir auch nicht. Bei ihr ist es auch so ein Drahtseilakt - entweder studiert er zu langsam, soll sich nicht gehen lassen - aber einen Job "darf" er nicht machen (bzw. darf sie davon nichts wissen), weil sie ihn doch versorgen möchte, weil er doch gesund werden soll, weil sie sich so Sorgen macht wegen seiner Gesundheit. Man balanciert auch mal wieder auf einem Abhang, weil man bei ihr so höllisch aufpassen muss zwischen "Ich habe mich 1 Woche nur übergeben, weil ich so einen Stress wegen meinem Sohn habe" und "Stell dich nicht so an und studier schneller!" - was dann wiederum ihn stresst. Und ich hänge dazwischen, versuche beide zu verstehen, vernünftig zu sein...

Und die ganze Zeit sehe ich vor meinem inneren Auge die große Examenssanduhr, die läuft und läuft und ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe, mich um irgendwen zu kümmern, außer um mich selbst.

Ich weiß gar nicht, was ich mit dem Thread bezwecken möchte, aber es musste mal raus. Ich weiß, dass es größere Probleme auf der Welt gibt, aber mich belastet das im Moment alles so sehr, auch wenn ich mir das meistens nicht anmerken lasse. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es keine Lösung gibt, dass es eben schlimmstenfalls passieren kann, dass mein Freund für immer müde bleibt und nie richtig arbeiten kann und dass die Oma auf der Straße landet, ich mein Examen nicht schaffe und eben nicht in baldiger Zukunft gutes Geld verdiene. Natürlich wäre das pessimistisch, aber eben auch möglich - und es hilft ja nix, den ganzen Tag hysterisch "alles wird gut!" zu rufen, wenn das gar nicht unbedingt sein muss.
 
D
Benutzer110320  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hallo.

Ich kenne solche Situationen nur zu gut. Auch ich habe das oft. Man überfordert sich oder wird auch vom aussen mit zuviel erdrückt.
Ich kenne auch dieses "Ach wird schon wieder alles Gut Gefühl/Ratschlag."

Bei mir ist es oft so, dass ich dann endlich mal so eine Phase durch habe oder wenigstens ein Problem abhaken konnte, und das nächste tut sich auf.

Das einen der finanzielle Faktor so belastet - das kann ich auch gut nachvollziehen.

ich kann dir nicht wirklich was raten. dir nur sagen, dass es eben anderen auch so geht.

Achtest du auf dich? Gönnst dir auch mal Auszeiten ?
Ich selber muss aufgrund einer chronischen Erkrankung immer drauf achten, mich nicht im Studium sehr auszubrennen und kenne diesen Druck den Abschluss nicht zu schaffen. Dann wieder Leute die sagen, ach dann machste halt ein Semester länger, bevor du zusammenklappst - kann ich mir garnicht leisten - finanziell und zeitlich.
Ich bin sehr perfektionistisch und versuch grad meine Einstellung zu ändern.

Du klingst ein wenig wie ich - sich alles zu sehr annehmen - auch wenn es hart klingt, du bist nicht für Oma und Freund etc. verantwortlich! klar du liebst diese Menschen und willst helfen - aber du darfst dabei auch nicht auf der Strecke bleiben!

---------- Beitrag hinzugefügt um 14:03 -----------

PS: Schläft dein Freund nachts durch? Ne Freundin von mir hat Narkolepsie! Man hat auch erst gedacht Schilddrüse/Depressionen - hast du das schon mal in Erwägung gezogen? Wie stehst du zu Heilpraktikern oder generell dazu, die Schulmedizin mit andern Alternativne zu kombinieren - da hätte ich eine Möglichkeit.

---------- Beitrag hinzugefügt um 14:15 -----------

PSS: Ich kann dich wirklich gut verstehen - bei mir steht jetzt die Masterarbeit an. ich werde 30 - heiraten, arbeiten, Kinder kriegen, Geld verdienen Studienkredit abbezahlen....generell ungewisse Zukunft. Ne katastrophale Gesundheit und der Mann hat nen gefährlichen Job und wird alle paar Jahre woanders sein...daneben noch Probleme mit Famile usw...! ich kenne das alles nur zu gut. Ich bin gerade dabei mir , auch wenn ich eigentlich keine Zeit habe - etwas zu suchen, was nur für mich ist - ein Hobby, wo ich mal abschalten kann.

Und naja durch meinen sexuellen Missbrauch warte ich auf eine Therapie. Bis dahin bin ich einmal im Monat bei einer Beratung - hilft zwar nicht viel, aber ich kann da wenigstens mal etwas reden, auch mit jemandem neutralen und mir Anregungen für Problemlösungen holen...
 
S
Benutzer Gast
  • #3
Hallo liebe Hexe,

puh, dass ist so viel, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

Als Aussenstehende ist es schwer, dir da irgendwas zu raten. Und so wie ich das rausgelesen habe, geht es dir in erster Linie auch gar nicht darum, schlaue Ratschläge zu bekommen, sondern einfach mal Dampf abzulassen.
Ich hoffe, schon allein durch das Aufschreiben deiner ganzen Sorgen, Ängste und Gedanken geht es dir schon ein wenig besser.

Zu der Examensproblematik fällt mir erstmal auch gar kein Lösungsansatz ein. Du warst bereits in einer ähnlichen Prüfungssituation und weißt daher selbst, wieviel Stress und Druck man sich im Vorfeld selbst macht. Für andere ist das nur schwer nachvollziehbar, daher nicke ich schlaue Sprüche wie "Das wird schon." oder "Du schaffst das schon." mit einem müden Lächeln ab und mache den Rest mit mir selbst aus.
Es versteht ja dann doch niemand.
Ich selbst stehe kurz vor meinem ersten Staatsexamen, daher weiß ich nur zu gut, wie Angehörige mit einem solchen "Prüfling" umgehen.

Gerade für - und damit wären wir bei deinem zweiten Problem - rechtliche Fragen Dritter hat man dann erst Recht keinen Nerv mehr, wenn man selbst eigentlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist.

Aber ganz ehrlich, du bist nicht Mutter Theresa. So egoistisch das jetzt klingt, aber du stehst gerade vor einem sehr entscheidenden Schritt, der deine Zukunft nachhaltig beeinflussen wird.
Die Angelegenheit deiner Oma ist bei Anwälten und Notaren in Bearbeitung. Also ist es deren Aufgabe, sich darum zu kümmern und das würde ich so auch offen sagen. Man meint das ja nicht böse und nach deinem Examen bist du ja auch gern wieder für Fragen offen, aber eben nicht jetzt!
Wenn also jemand möchte, dass du ihm etwas erklärst, du etwas recherchieren sollst oder oder oder, dann soll er sich bitte an den Anwalt wenden. Du hast gerade wirklich anderes zu tun.

Ich weiß, das klingt hart, aber du sagst selbst, dass das Examen in einigen Wochen ansteht und so lange wird selbst der nähste Angehörige warten können, oder?

Dass das schwer ist, kann ich nachempfinden, denn auch zu mir kommen sie und fragen hier, fragen da, wollen, dass ich da mal anrufe oder da ein Schreiben aufsetze, wollen das ich dies nachlese und "übersetze" usw.

Zur Zeit bekomme ich das noch unter einen Hut, weil mein Examen erst im Oktober ist. Allerdings hab ich schon gesagt, dass ich derzeit auch andere Dinge im Kopf hab und nicht jeden kleinen Pups erklären kann. Entweder müssen sie dann warten oder eben selbst recherchieren. Ende. Das Examen will man nur einmal schreiben und darauf müssen sich andere einfach einstellen und entsprechend Rücksicht nehmen.

Tja, und die Sache mit deinem Freund. Hm... ich kenne mich mit dieser Schilddrüsenproblematik gar nicht aus, aber ich finde schon, dass das ziemlich bedenklich ist, wenn er einfach während eines Gespräches einschläft. Kommt das wirklich nur von dem Medikamenten?
Du selbst sagst, dass es bei dir nicht so schlimm war, vielleicht sind es dann nicht die richtigen Medis für ihn?!
Wie gesagt, ich hab keine Ahnung, aber so wie jetzt, kann das ja nicht weitergehen. Daher würde ich den Arzt nochmal konfrontieren und fragen, ob es da nicht noch eine andere Möglichkeit bzw. andere Medis gibt oder eben mal einen anderen Arzt um Rat fragen.

Deinen Freund wird es ja sicherlich auch nerven, so dauermüde zu sein.
 
D
Benutzer110320  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
ich will nicht nerven, aber check das mal mit der Narkolepsie. Die Betroffenen schlafen ständig ein. Verletzen sich dadurch oft auch, da sie stürzen. Meine Freundin konnte sich nur durch Energydrinks in der Uni wach halten, bis sie wusste was los war. Jetzt ist sie medikamentös eingestellt und es geht ihr so gut, dass sie ihr Studium abschliesst und arbeitet!

ich wünsche deinem Freund gute Besserung und dass ihr einen guten Arzt findet, der das (was es nun auch ist) ernst nimmt!

Alles Liebe
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #5
ich wünsche deinem Freund gute Besserung und dass ihr einen guten Arzt findet, der das (was es nun auch ist) ernst nimmt!
Ja, ich hoffe auch, dass es so jemanden gibt. Gute Ärzte sind ja leider recht rar. Das mit der Narkolepsie kam uns heute morgen erstmals (!) die Idee, deswegen muss die Idee erstmal sacken. Er kennt aber einen guten Neurologen, da hoffe ich, dass man da mal einen Termin kriegen kann.

Es beruhigt mich, dass du das mit der richtigen Einstellung schreibst. Das gibt mir Hoffnung, dass man da was machen kann. Nach meinem Freund klingt das, was bei Wikipedia steht, zum Teil sehr nach ihm. Ich habe schon früher mal häufiger in die Richtung gescherzt, aber jetzt, wo die Idee näherrückt, könnte es wohl wirklich sowas sein.

Ich werde da mal ein bisschen Terror machen, denn leider ist es bei der Müdigkeit für ihn sehr schwer, sich selbst drum zu kümmern -was meine Ungeduld natürlich noch bestärkt.
 
D
Benutzer110320  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ja Narkolepsie ist eine heftige Krankheit. Ich beneide meine Freundin auch nicht darum ,da sie ein starkes Betäubungsmittel nehmen muss (in gewisser Dosierung), um überhaupt schlafen zu können.

ich denke es ist generell schwer. Dein Freund hat Beschwerden die für vieles sprechen könnten . ...Erkrankungen innerer Organe, Depressionen, Burn Out, Narkolepsie, Schildrüse oder oder...ich kenne das von mir - die Ärzte nehmen es mitunter nicht so ernst, oder haben dem Gesundheitssystem geschuldet einfach zu wenig Zeit und Mittel oder manchmal wird man auch falsch behandelt (sowas kann passieren..).

Schläft er denn nachts? Wie sind seine Blutwerte, speziell die Leberwerte?

---------- Beitrag hinzugefügt um 15:45 -----------

PS: was ist mit Vitaminmangel, Ernährung - wie ernährt er sich? Eisenmangel?
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #7
okay, wirklich scheiß situation. du brauchst deine nerven für das examen, daher: stressminimierung!

Problem zwei solltest du ablegen. ich denke, du wirst das ein oder andere schon geprüft haben, es werden vermutlich keine gravierend neue rechtsfragen mehr auftauchen, außerdem sind anwälte eingeschaltet. ich weiß, dass das schwer fällt, aber an deiner stelle würde ich der family sagen, dass du in zukunft, bis deine klausuren rum sind, kein ansprechpartner mehr in dieser sache bist und sie dich damit in ruhe lassen sollen. erkläre ihnen die situation, sage ihnen, dass du auf dem zahnfleisch gehst und einfach nicht mehr kannst, dass dich das sehr belastet und es gerade nicht mehr geht. oder, falsch sprechen blöd ist, dann schreib einen brief. in der situation musst du auch mal an dich denken und an der situation deiner oma, kannst du gerade eh nix ändern. dann lieber ein gutes examen hinlegen, viel geld verdienen und die oma finanziell unterstützen. :zwinker:

das problem um die gesundheit deines freundes, kannst du derzeit wohl tatsächlich nicht ausblenden. aber versuch es als notwendige zeit anzusehen, in der die diagnose gefunden wird, bevor dann bald alles - wie auch immer - wieder gut wird. vielleicht kannst du hier einen freund deines freundes oder ein familienmitglied mehr einspannen, um deine last ein bisschen zu verteilen?

und ansonsten: durchhalten! jetzt ist es doch nicht mehr lang, bis du wirklich im berufsleben stehst und geld verdienst.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #8
Danke für eure Antworten. Ich habe zwischenzeitlich eine PN bekommen, wo mir jemand Borreliose vorgeschlagen hat - ich muss schon sagen, dass mein Freund im letzten Sommer 3 Zecken hatte, die haben wir aber fachmännisch entfernt und er beobachtet das lange schon - ein Angehöriger hatte das mal, von daher ist mein Freund da sehr aufmerksam (um nicht zu sagen hysterisch :zwinker:).

Im Moment ist es einfach so, dass er eben abwartet, was die Ärzte sagen - und mein Gedrängel, doch mal woanders Termine zu machen, nachzufragen, sich zum Arzt durchstellen zu lassen - da hat er bei seiner Müdigkeit keinen Bock drauf.

Es ist auch nicht so, dass er nur müde ist, aber wenn es kommt, dann gewaltig und von jetzt auf gleich - und mir macht das eben schon Angst, weil ich das nicht einschätzen kann.

Was die übrigen Verwandten angeht, habt ihr wohl Recht, ich werde da wohl mal klarstellen, dass ich die Nerven jetzt nicht habe. Ich weiß aber auch, wie viele schlechte Anwälte es gibt und denke mir dann, wenn ich es mache, weiß ich, dass es richtig gemacht wird- vielleicht ein bisschen egozentrisch, aber naja :zwinker:

Eure Postings zeigen mir jedenfalls, dass der Zustand meines Freundes nicht unbedingt wenig besorgniserregend ist und ich mich nicht einfach nur "anstelle". Was ich im Internet lese, passt eben auf so vieles und ich weiß selbst von meiner Schilddrüsenproblematik her, wie schwer es ist, gute Ärzte zu kriegen. Dann war eben auch Karneval und wir warten 3 Wochen auf seine Blutwerte - bei den Problemen in meinen Augen nicht haltbar.

Naja, ich habe ihm das Versprechen abgeluchst, noch diese Woche beim Neurologen anzurufen. Da war er schonmal wegen Migräne (die kommt und geht und im Moment weg ist), der hat ihm zugehört und ihn ernst genommen.

Blutwerte sind im Übrigen gut, Cholesterin ist erhöht - das passte zur Schilddrüse, die auch eher zu niedrig war. Der Arzt bezeichnete ihn aber ansonsten als kerngesund - insofern passt nichts so richtig.

Ätzend, das.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Mein Tipp:

Mach aus deinen drei Baustellen eine - nämlich dein zweites Staatsexamen.

Das mit deiner Oma hast nicht du verbockt - also musst du es auch nicht in Ordnung bringen. Wenn jemand aus deiner Familie irgendwas von dir will - dann zick ihn an, dass er dich dann aber für die verlorene Zeit entschädigen muss und durchfinanzieren, wenn du wegen dieser blöden Geschichte jetzt durchs zweite Staatsexamen fällt, weil du keinen Bock mehr hast, immer die Alleinschuldige zu sein, während dir selbst das Wasser bis zum Hals steht. Du bist da nämlich nicht verantwortlich. Das ist deine Oma (wenn sie geistig noch fit ist, warum hat sie sich dann auf so einen blöden Deal eingelassen?), der Verwandte mit dem Kredit (wie arschig kann man sein?) und ihre Kinder, die sich ihre Rechtsberatung selbst vom Anwalt holen sollen und nicht von einer Studentin kurz vor dem Nervenkollaps.

Und wenn jemand wirklich dich verantwortlich machen will oder als Ventil benutzt - dann revanchier dich und nutze ihn auch als Ventil. Schimpf dir deinen ganzen Stress mit dem Examen, den Sorgen, dem kranken Freund, der heimtückischen Krankheit, den bösen Professoren, den zusätzlichen Jahren in Armut von der Seele. Wenn die ihren Stress an dir ablassen, dann lass deinen Stress an ihnen ab.

Ist doch wahr!

Die Baustelle mit deinem Freund kannst du auch zu den Akten legen. Er soll zu einem Arzt gehen und sich prüfungsunfähig für die Nachklausur schreiben lassen - das ist er in seinem jetzigen Zustand nämlich. Ansonsten sind die Ärzte dran und es ist etwas in die Wege geleitet - dann dauert es jetzt halt noch ein, zwei Monate, bis mehr passiert. Er hat jetzt so lange mit der Symptomatik überlebt, dass er die Zeit bis zu deinem 2. Examen auch noch schaffen kann. Sieh es positiv: Wenn er ständig einschläft, kriegt er gar nicht mehr mit, wenn du deswegen zickig bist.

Was bleibt? Eine zickige Hexe, die sich selbst Ventile sucht, Dampf ablässt und ansonsten mit Vollgas auf die Prüfung zurast. Du wirst es schaffen. Du kannst zickig sein, wenn du musst. Jetzt ist es an der Zeit dafür, du Powerfrau! Die können dich alle mal - du machst jetzt dein Examen. Und du wirst es gut machen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Fühl dich mal gedrückt von mir, das hört sich ja alles echt nicht so gut an.



Wurde dein Freund auf Epstein-Barr/Pfeiffersches Drüsenfieber getestet? Das würde da ja auch noch passen, einem Kollegen von mir hat das damals auch sehr zugesetzt mit Dauermüdigkeit und Co. Ist zwar selten dass das chronisch ist, aber nicht ausgegeschlossen.

Das dein Freund im Studium nicht so gut klarkommt, kann ich irgendwie nachvollziehen, ich habe mich da ja auch durch gekämpft. Was mir augefallen ist: Viele Physiker nehmen sich zu viel/alles mögliche vor und schaffen dann nichts so wirklich gescheit. Habe da auch mit zu kämpfen, in der Promotion wird das nicht besser.
Er sollte wirklich sehen, dass er da ohne großen Perfektionismus durchkommt. Die Durchfallquoten in Physik sind ja zum Glück im Hauptstudium relativ gering und die Noten im Allgemeinen gut.
Mein Abschluss war auch nicht super top, ich bin einfach ein unkonzentrierter und schnell abzulenkender Lerner. Könnte mir vorstellen, dass dein Freund da auch mit kämpft.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #11
Wurde dein Freund auf Epstein-Barr/Pfeiffersches Drüsenfieber getestet?
Bis jetzt noch nicht. Das dümpelt so vor sich hin. Er hat irgendeine Unistudie gemacht ( Er verkauft seinen Körper der Wissenschaft, um Geld zu verdienen :grin: - aber nur unproblematische Dinge), bei der rauskam, dass Cholesterin und Bluttfettwerte zu hoch waren. Konnte aber bei seiner Ernährung eigentlich nicht sein. Dazu hat er im letzten Jahr 12 Kilo abgenommen. Wegen der erhöhten Cholesterin und Blutfettwerte habe ich einen Schilddrüsentest angeregt - ich hatte das selbst da nämlich auch und es ist quasi typisch. Dabei kam dann raus, dass er Unterfunktionswerte hat- nicht schlimm, aber drüber. Die Hausärztin verschrieb dann erstmal L-Thyroxin und schickte ihn zum Endokrinologen. Naja, seit dem 06. warten wir auf die Ergebnisse.

Die Durchfallquoten in Physik sind ja zum Glück im Hauptstudium relativ gering und die Noten im Allgemeinen gut.
Er fällt seit ca. 5 Semestern durch fast jede Klausur. Aber die letzte hat er bestanden, immerhin. Er hat auch Freude an den Bereichen, die er vertieft, überlegt aber auch noch einen Quereinstieg ins Lehramt. Wenn ich an die noch ausstehende Diplomarbeit denken muss, wird mir übel. :hmm: Aber gut, wir haben den Rest auch hingekriegt.
Das ist deine Oma (wenn sie geistig noch fit ist, warum hat sie sich dann auf so einen blöden Deal eingelassen?), der Verwandte mit dem Kredit (wie arschig kann man sein?) und ihre Kinder, die sich ihre Rechtsberatung selbst vom Anwalt holen sollen und nicht von einer Studentin kurz vor dem Nervenkollaps.

Danke, ich richte es aus :grin: Das muntert mich gerade extremst auf dein Posting, da es meinen eigenen Kampfgeist weckt. Ich habe heute auch zu meinem Freund gesagt, dass mich das ewige "Die Arme Oma!" ankotzt, als ich das letzte mal mit ihr redete, bezeichnete sie alles als große Scheiße, wirkte aber recht gelassen. Was man von dem "Aber Oma darfs nicht wissen" nun hat, sehen wir ja. Nämlich ein Vollstreckungsgericht, das Briefe schreibt. Und es macht mich einfach so unendlich wütend, zu sehen, dass ich wegen jedem Scheiß angerufen werde, wegen jedem Mist - aber als die Fristen liefen vom Gericht, da hat es keiner nötig gehalten, mich anzurufen. Da wurden Briefe weggelegt und aufgeschoben, nach dem Motto "Mich sieht keiner, dann bin ich nicht da". Und dann soll man einen Monat nach Ablauf der Frist alles retten.
Und es kotzt mich auch einfach an, dass man jetzt für einen Mann, der immer nur gemein war, mich als fett und flachbrüstig betitelte, nun derjenige ist, dessen Karren aus dem Dreck man ziehen muss - weil eben die Oma mit dranhängt, die für den Idioten auch nix kann. Und weil ich noch nichtmals genug Wut habe, um ihn anzubrüllen und ihm zu sagen, wie scheiße ich das finde, weil er selbst totkrank ist und nach zig OPs auch nur noch ein Häufchen Elend ist.

Es klingt bescheuert, aber ich freue mich auch fast aufs Examen. Damit ich diesen ganzen idiotischen Prüfern zeigen kann, dass ich das kann und den Job kriegen kann, den ich haben will. Meine Noten sind bisher gut, ich hatte nur zufriedene Ausbilder. Mein Anwalt ruft mich an, wenn er nicht mehr weiter weiß und besticht mich mit Geld, damit ich ihm Arbeit abnehme :zwinker:

Das tut gut, das alles mal hinzuschreiben. Ich bin immer so perfektionistisch, ich möchte jedem helfen, allen gerecht werden und auf 100 Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Ich wünschte nur, ich könnte diese Ansprüche auch erfüllen.

Aber vermutlich habt ihr Recht- ich muss delegieren und den Leuten sagen, dass es mir genug ist. Sagen, dass ich genug zu tun habe. Bis dahin arbeite ich 3 freiwillige Akten weg und backe meiner Mama einen großen Marzipankuchen. Aber danach gibt es nur noch das Examen und mich. Klingt vielleicht doch ganz gut und alles ist besser, als dieser Druck auf der Brust, der leicht zu einer latenten Panikattacke wird oder in Tränen endet.

Danke für den Zuspruch, das ist gerade dringend nötig.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Du schaffst das!
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #13
Du arme. solche Situation sind echt einfach nur beschissen. Krankheit, Stress und Geldsorgen sind für mich die größten Probleme die man haben kann, rede dein Problem also nicht klein :smile:

Ich kann dir weder mit deinem Freund, noch mit der Oma, noch mit dem Examen Tipps geben. Was mir aber manchmal hilft ist der Gedanke: Egal was jetzt passiert in einigen Wochen ist es vorbei. Egal wie, aber ist vorbei!
Versuch dich daran ein bisschen aufzubauen, auch wenn es wirklich schwer fällt. Versuche dich mit Gedanken wie "Ich habt es seit Jahren geschafft auf knapper Kasse zu leben" aufzubauen (oh ja und das ist so schwer, ich weiß wovon ich rede), ihr würdet zur Not noch ein weiteres schaffen, da bin ich mir sicher! Auch die Geschichte mit deiner Oma (und ich schließe mich an, wenn sie nicht senil ist, gibt es keinen Grund so etwas mit sich machen zu lassen. Man lässt sich bei solchen Fällen wie Umschuldung, etc doch bitte beraten! Und ja dein Verwandter ist ein Arsch) wird, wenn die Frist vorbei ist irgendwie erledigt sein. Dass du emotional gebunden bist, kann ich verstehen, versuche aber die Situation ein bisschen als Außenstehende zu sehen. Du bist für den Mist nicht verantwortlich. Da sind Anwälte die dafür zuständig sind. Es gibt keinen Grund, dass du dich auch noch darum kümmern musst, Jura Studium hin oder her. Lass dich nicht ausnutzen!
Kümmer dich um zwei Punkte:
Punkt eins ist dein Examen! Das ist wichtig, gerade weil es bald vorbei ist. Alles andere ist Nebensache. Punkt zwei ist dein Freund. Auch wenn er antriebslos und müde ist, ist er erwachsen. Klar in Situation völliger Desorientierung musst du ihm natürlich beistehen. Aber du musst für ihn keine Arzttermine ausmachen und so weiter. Wenn du aber der Meinung bist, jemand muss sich kümmern, dann bitte doch einen Freund, oder seine Eltern, dir für einige Monate diese Last abzunehmen. Das haben Freunde von mir und ich auch schon mal gemacht. Ganz nach dem Motto "Er braucht Hilfe und ich kann sie ihm nicht geben, da ich dass Examen bestehen muss, damit wir die nächsten Jahre finanziell überstehen". Vielleicht begleitet ihn ja ein Freund zum Arzt und passt ab und an einfach mal auf ihn auf??
Kurz und knapp: Geh mal raus und überlege ganz für dich welche Dinge, welche Priorität haben und welche Dinge die schnellstmögliche Lösungswahrscheinlichkeit haben und fange mit ihnen an! Versuche die Dinge unemotional und nüchtern zu betrachten, wenn du grad nicht involviert bist und stürz dich dann erst wieder ins Gefecht!
Ich wünsche dir alles Gute!
 
D
Benutzer110320  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ja wie erwähnt - ich erkenne viel von mir in deinen Postings. Der Perfektionismus ist aber extrem ungesund und macht auch irgendwann krank - zumindest mich - deswegen arbeite ich da auch dran.
Deshalb wie erwähnt wichtig, dass du dir auch bewusst, trotz Lerndruck Pausen nimmst - plan sie fest ein in jeden tagesablauf und gönn dir immer mal was gutes. Ich weiss ja nicht was bei dir hilft, bei mir sind es schönes Vollbad, Spaziergänge, mal ein Mädelsabend oder oder...

ich denke auch du hast mit deinem Examen genug selbst am Hals. Du kannst ja trotzdem versuchen für deinen Freund da zu sein. Seine Krankenschwester bist du aber nicht. Und er hat nichts davon, wenn du irgendwann auch noch abklappst. Stimmt Borreliose oder Epstein Barr - das passt irgendwie auch ins Raster...
ich kann seine Antriebslosigkeit nachvollziehen, aber es ist irgendwo auch seine Gesundheit/Verantwortung. Er muss dann eben auch selber mal dahinter her sein, der Zustand wird ihm ja dauerhaft auch nicht gefallen.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit, dass du es schaffst Sachen zu blocken, die dich zusätzlich belasten! Viel Erfolg beim Lernen und dem Examen und das deinem Freund bald geholfen werden kann.

Alles Liebe von mir.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #15
Uff!

Fühl Dich erst mal gedrückt:knuddel:

Wo fange ich an? Das meiste ist eigentlich schon gesagt worde, aber ich senfe mal was.

1) In wenigen Wochen steht mein 2. Staatsexamen an - ein Stress, der wohl keine weitere Beschreibung braucht.
Ich möchte es nur einmal schreiben, das heißt im ersten Anlauf weder durchfallen noch eine schlechte Note schreiben - der Druck und Stress bei 1/3 Durchfallquote und einer ebenso hohen Quote von 4er Endnoten ist also immens. So immens, dass ich mir jede Nacht meine Zähne wegknirsche und alle Kollegen, die ebenso betroffen sind, mittlerweile von passiver Aggression bis zin zu latentem Wahnsinn jegliche emotionale Regung zeigen
Das alleine reicht schon aus, um einen kirre zu machen, wie soll man da noch einen klaren Verstand über andere Probleme behalten?
und ich möchte doch irgendwann mal Geld verdienen, reisen, Kinder kriegen, heiraten...
Das Gefühl kenne ich nur allzug gut, auch wenn bei mir die Dinge anders lagen.....

Ich habe permanent das Gefühl, dass auf mir die Verantwortung lastet und ich es quasi Schuld bin, wenn irgendwas schief läuft.
Sprich, ich werde angerufen, nach meiner Meinung gefragt - und wenn die blöd ist, werde ich angemault.
Dann maul zurück! Du brauchst Dir gar nichts vorwerfen zu lassen. Die ganze Angelegenheit ist Sache der Anwälte, und würde es dann auch so belassen, wenn Deine Mitarbeit nicht respektiert wird. Du muss das alles nämlich nicht machen. Du tust es aus freiem Willen, und Du bist nun mal nicht perfekt. Menschen irren sich nun auch mal.
Aber niemand hat das Recht, Dir dann alles in die Schuhe zu schieben. Ansonsten hältst Du Dich mit der angebotenen Hilfe mal etwas zurück.
Du bist schliesslich auch nur ein Mensch.
Dazu kommt natürlich wieder aufgekommene Trauer über meinen verstorbenen Opa, die Angst um die Oma, die Angst um meine Eltern, die jetzt finanziell aushelfen müssen und deren eigene Zukunft davon abhängt.
Dass Dir diese Sorgen auch im Kopf rumschwirren, macht alles nicht besser, aber gibt es Möglichkeiten, mal abzuschalten? Ich meine so was in der Richtung Yoga/Meditation.

Mein Freund ist krank und wir wissen nicht was es ist und was man tun kann.
... geht es ihm einfach miserabel und ich weiß nicht, was ich tun kann. Er schläft permanent ein und ist von einer bleiernen Müdigkeit befallen. Das führt dazu, dass er zum Teil mitten im Gespräch im Sitzen einschläft, sämtliche Leute, die das mitbekommen, sind sehr alarmiert und besorgt.

Bleierne Müdigkeit kenne ich von mir selbst und kenne auch dessen Ursache, nur verhält es sich bei mir in einem begrenztem Rahmen, und schränkt meinen Alltag nicht nennenswert ein, wenn man von den zusätzlichen 2 St. Schlaf absieht, die ich mehr brauche als andere Leute.
Zum Teil vermuten wir auch etwas wie Narkolepsie,
Das war auch mein erster Gedanke.
Aber sind seine Blut/Leberwerte auf Hepatitis C getestet worden? Aufgrund dessen, dass ich die Krankheit selbst habe, habe ich natürlich auch intensiv recherchiert und auch Erfahrungen von anderen eingeholt, welche auch daran erkrakt sind. Die Symptome bzgl Müdigkeit können da auch ganz heftig sein. Regelmässiges Einschlafen kann da zu tödlichen Fällen führen, wie Autofahren oder an Maschinen arbeiten.
Er ist in dem Zustand komplett orientierungslos, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt hat.
Also ich kann mir das schon in etwa vorstellen. Man ist irgendwie wie in Watte eingehüllt.
- und ein antriebsloser und stetig schlafender Freund ist natürlich nicht derjenige, der da Druck macht und dranbleibt.
Ich möchte ja nicht unken, aber er hat ja auch lichte Momente, wo ihm klar sein sollte, dass er dranbleiben muss. Er ist ja schliesslich alt genug und für sein Leben selbst verantwortlich.
Alsi ich gebe da keine Ruhe und renne den Ärzten die Bude ein, wenn nicht bald Resultate komme.

Vor allem wenn
dass das Studium fertig werden muss, der Diplomstudiengang läuft aus und die letzten sollen noch mit durchgeprügelt werden. In 4 Wochen ist Nachklausur
ich es mir nicht leisten kann, Klausuren zu verhauen.

entsprechende Geldsorgen unsererseits. Seine Mutter gibt ihm 300 € zum Leben, davon gehen 140 € für die Krankenkasse runter. Es ist verdammt hart, von den verbleibenden 160 € zu leben, zumal ich ja auch als Referendar nicht viel verdiene und wir eben die laufenden Kosten wie Strom, Internet usw. haben.
... dass ich die laufenden Kosten übernehme und wir das in eine Tabelle eintragen- aber mich nervt es einfach tierisch, dass von meinem Konto soviel runtergeht und wir bei jedem Teil dreimal nachdenken müssen, während andere schon im Berufsleben stehen.
Kann ich verstehen.
Die Zeit läuft einem weg, man möchte endlich im Berufsleben stehen, ohne weiter gezwungen zu sein, den Kitt aus den Fenstern zu essen.
Man möchte einfach mal auf eineg grünen Zweig kommen.

Aber ich bin mir sicher, auch das schaffst Du.:smile:
Manchmal bin ich sogar so gemein, dass ich mir heimlich einen Mann wünsche, der schon Geld verdient, weil ich auf dieses ewige Sparen und gucken, ob es reicht, keinen Bock mehr habe, weil es mich ankotzt, selbst das Studium zu haben und vom Land weniger Geld zu bekommen, als ich zum Leben brauche, und mein Freund so lange studiert.
Ich betrachte es nicht als gemein, sondern einfach nur menschlich. Der Mensch hat einen Selbsterhaltungstrieb. Da sind solche Gedanken durchaus verständlich, wo man moralisch in Gedanken so einiges über Bord wirft.
Du muss Dich dafür nicht schämen.
Und die ganze Zeit sehe ich vor meinem inneren Auge die große Examenssanduhr, die läuft und läuft und ich eigentlich gar keine Zeit dafür habe, mich um irgendwen zu kümmern, außer um mich selbst.
Prioritäten setzen:
1. Dein Studium/Dein Leben
2. Dein Freund
3. Einen Haufen Mist
4. Der Rest (Familie/Haus/Finanzen)

Ich weiß gar nicht, was ich mit dem Thread bezwecken möchte, aber es musste mal raus.

Einfach mal Dampf ablassen und tief Luft holen. Dann geht es für einen Augenblick besser.

Ansonsten: Nicht ZU sehr in Grübelei verfallen, das macht Dich umso mehr verrückter. Nimm Dir einen Augenblick etwas Zeit und gönne Dir was. Verdient hast Du es:smile: Und Hut ab, dass Du bei dem ganzen Zirkus noch einen klaren Verstand behältst.

Wird schon schiefgehen. Es gibt nicht nur Probleme, sondern auch Lösungen. Man muss nur die richtige finden und fest daran glauben.

Das wird sich schon irgendwie richten.

Ich wünsch Dir und Deinem Freund viel Kraft!
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #17
Danke für die weiteren Antworten, aber ich muss nochmal posten. Eben rief mich mein Freund an - er war einkaufen, um mir alles abzunehmen und fühlte sich plötzlich nicht mehr fahrtüchtig.

Wir waren dann noch Lebensmittel einkaufen, dann ist er im Auto eingeschlafen. Bis in den 3 Stock ist er mit halboffenen Augen noch gelaufen, jetzt liegt er im Bett.

Was mache ich? Ich habe gerade das Gefühl, das wird diese Woche nochmal schlechter, als die ganze Zeit zuvor. Er war gestern kaum wach und heute auch schon nicht. Ich habe echt Panik in mir. Ich weiß aber auch nicht, was ich machen soll, Ärzte haben mittwochs alle zu ihr. Und Notdienst, nur weil jemand schläft? Ich weiß es nicht.

Ich weiß einfach nicht, wie besorgniserregend das ist und wie "normal" es noch ist aufgrund der Hormone. Heute kam im Übrigen ein Befund. Da steht drin, dass hormonelle Ursachen ausgeschlossen werden können, bzw. keinen Grund für die Probleme ergeben. Eine Medikamentierung könne fortgeführt werden. Sprich - man weiß es nicht. Und ich bin so schlau wie vorher.

edit: Zum Thema "Er kann sich selbst drum kümmern" bin ich geteilter Ansicht. Ich verstehe die Idee, aber ich finde, dass in dem Zustand, in dem er ist, ein "mach du mal" nicht mehr möglich ist. Denn die wachen Momente sind im Moment extrem selten und die Antriebslosigkeit ist sehr stark. Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, der das noch nie hatte, aber ich kenne es von mir und weiß, dass damals für mich ein Anruf beim Arzt schon eine Tagesaufgabe war.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #35
Bin wieder da und kann "Entwarnung" geben. Sorry, mein letztes Posting klang recht blöd, als wäre er bewusstlos.
Ich habe ihn wachbekommen und er ist soweit wieder auf den Beinen. Haben lange geredet und ich habe ihn überredet, gleich morgen den Neurologen anzurufen.

Die Notrufnummer hat mir auch nur die Nummer eines Arztes gegeben, der Bereitschaft hat - neurologisch wäre aber heute niemand mehr zu ereichen. Dann können wir das wohl lieber morgen machen, wenn der Neurologe, der ihn auch kennt, erreichbar ist.

Ich hoffe, ich habe keinen in Panik versetzt, das ist mir unangenehm :/ Mache mir einfach so viele Sorgen und nach einem langen Tag wusste ich nicht mehr genau, was jetzt genau passiert.

Mein Freund war gestern noch lange bei Freunden, deswegen entsprechend müde. Da hätte ich dran denken müssen - auch wenn wir uns einig sind, dass diese komatöse Müdigkeit nicht normal ist. Ich musste da aber recht eindringlich werden, um ihn von seinem "Ich bin doch nur ein bisschen müde" wegzubekommen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #37
Normal ist das aber trotzdem alles nicht, hoffe ihr findet da bald nen Ansatz, damit du dich auch wieder mehr auf dich und das Examen konzentrieren kannst!
Ja, normal ist es nicht und ich wurde auch gerade erstmal ordentlich geknuddelt, weil ich mir so Sorgen mache und permanent halb am Heulen bin. Mein Freund wurde wenigstens auch mal Ernst und ging über das "Ich bin nur müde" endlich mal hinaus. Er kann sich auch an nichts erinnern, weiß nicht, dass er ungenau spricht, manchmal sogar leicht torkelt.

Ich mache mir einfach Sorgen und ich finde, das darf ich auch. Aber wenn er beim Neurologen ist, dann höre ich damit auch auf. Der ist gut und hat sich damals bei seiner Migräne viel Mühe gegeben.

Und gleich mach ich mindestens noch eine Anwaltsakte weg.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #49
Danke der Nachfrage, habs echt erst jetzt gesehen.

Bei uns läuft es soweit ganz gut, das mit der Müdigkeit ist etwas besser. Probieren es mit besserer Schlafhygiene (die ist für mein Examen eh förderlich) und höherer Schilddrüsendosierung.

Seine Hausärztin hatte jedenfalls doch noch - zum einen von der Migräne-Untersuchung als auch von einer Uni-Studie, wo er mitgemacht hat - ein großes Blutbild "rumfliegen" und hat ihm telefonisch mitgeteilt, dass ansonsten alles okay wäre. Zudem hat er noch mit einem Arzt von der Krankenkasse telefoniert, der die hormonelle Erhöhung auch für ratsam hielt und - unter Vorbehalt natürlich!- fand, dass für eine Borreliose und eine Narkolepise weitere Symptome fehlen würden. War ein langes Telefonat und es wurde viel gefragt- in Verbindung mit dem später noch besprochenen Blutbild scheint also in soweit nichts übermäßig dramatisches vorhanden zu sein. Was nicht heißt, dass wir es nicht beobachten.
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #50
und wie gehts dir?
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #51
Ich habe seit Samstag Examenspanik. Aber so richtige :zwinker: Fühle mich leicht hysterisch, aber geht schon.

Ich weiß echt nicht, wie manche Leute so viele Stunden lernen können (wie sie mir erzählen :zwinker:). Ich habe Sonntag 5,5 Stunden geschafft, gestern 4,5 Stunden (reine Nettozeit!), danach sehe ich nur noch schwarze Punkte statt Buchstaben. Da ist einfach meine Grenze. Wenn ich von den Leuten höre, die täglich ewig lernen, dann frage ich mich echt, wie die das machen. Ich weiß ja aber auch, dass viele einfach nur erzählen, trotzdem kenne ich einige, die effektiv länger lernen können, als ich.

Zumal ich immer denke, dass man nach 4-5 Stunden nicht so kaputt sein dürfte, wie ich es bin. Mein Gehirn ist danach völlig erledigt. Ich gehe müde ins Bett und wache müde auf. Naja, muss wohl noch etwas mehr entspannen lernen.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #52
Ich glaube, das mit dem Lernen ist aber auch echt "Gewöhnungs-Sache".
Man lernt quasi, länger zu lernen. Achte darauf, dass du viel trinkst und das Richtige isst, sprich, viel Gemüse, Getreide, Obst, etc.
Und guck' mal, was für ein Pausentyp du bist. Ich mache zum Beispiel lieber eine große Pause, die eine Stunde dauert, als mehrere kleine Pausen von 10 Minuten. Das bringt mich meistens extrem raus.
Ich wünsch' dir viel Erfolg!! :smile:
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #53
4,5 Stunden durchlernen oder mit Pause? :eek: Was auf alle Fälle wichtig ist wenn du eine Lernpause machst dass du Bewegung machst! Du kannst dann wieder besser lernen und auch aufnehmen und speichern! Messe dich nicht an anderen wie die lernen, es gibt verschiedene Lerntypen, du musst deinen eigenen Weg finden wie du am besten lernen kannst was und wie die anderen lernen sollte dir eigentlich egal sein. :zwinker:

Ich wünsche dir alles Gute für die Prüfungen!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #54
4,5 Stunden durchlernen oder mit Pause?
Mit Pause. Meistens schaffe ich vormittags so 2,5-3 Stunden ohne Pause, nachmittags wird es dann weniger. Dann schaffe ich meistens nochmal 1,5-2 Stunden.

Ich glaube, das mit dem Lernen ist aber auch echt "Gewöhnungs-Sache".
Naja gut, es läuft ja nun auch schon länger so. Examensvorbereitungen betreibe ich jetzt seit 2008, entsprechend ist man auch irgendwann "müde".

Mein "Problem" ist eben auch einfach, dass ich eine extrem schnelle Auffassungsgabe habe, entsprechend bin ich dann auch schnell fix und alle. Ich habe manchmal das Gefühl, andere können länger lernen, aber im Ergebnis haben sie nicht mehr geschafft. Ich denke dann, wenn ich so lange lernen könnte, würde ich noch mehr schaffen, deswegen kommt es mir zu wenig vor.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #55
danach sehe ich nur noch schwarze Punkte statt Buchstaben. Da ist einfach meine Grenze.
Dann ist das eben Deine Grenze. Du bist halt auch nur ein Mensch, aber keine Maschine.
Wobei ich sagen muss, dass Dein Pensum aber schon heftig ist, denn ich glaube nicht, dass ich das durchhalten würde.

Ich weiß ja aber auch, dass viele einfach nur erzählen, trotzdem kenne ich einige, die effektiv länger lernen können, als ich.
Sprücheklopfer gibt es immer und überall.
Und wenn andere tatsächlich mehr lernen können - was beweist eigentlich, dass sie dann auch tatsächlich den erforderlichen Stoff bewältig haben?
Wenn Du eine gute Auffassungsgabe hast, ist das nur von Vorteil. Wenn Du den Stoff intus hast, kannst du ruhigen Gewissens auch mal "schlappmachen":zwinker:

Gönn Dir auch mal danach selbst eine Belohnung, schau Dir nen guten Film an, mach mal ne Runde durch Stadt und geh nen Kaffee trinken, treffe Dich mit einer Freundin....das Gehirn braucht ja auch einen Ausgleich, um "nachzutanken" :[/QUOTE]

Du machst das schon, einfach mal easy bleiben:zwinker:
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #56
Mein "Problem" ist eben auch einfach, dass ich eine extrem schnelle Auffassungsgabe habe, entsprechend bin ich dann auch schnell fix und alle. Ich habe manchmal das Gefühl, andere können länger lernen, aber im Ergebnis haben sie nicht mehr geschafft. Ich denke dann, wenn ich so lange lernen könnte, würde ich noch mehr schaffen, deswegen kommt es mir zu wenig vor.

Die These hatte ich bei mir auch schon. Das ich einfach in gewisserweise ein andere "Lerntyp" bin. Ich bin das Lernen nun auch schon seit viele Jahren gewöhnt, kann aber nicht länger als 3h am Stück. Wenn ich das schaffe, ist das sehr viel und ich bin voll erledigt.
Auch ich lasse mir bis heute ein schlechtes Gewissen machen, wenn mir die anderen erzählen, wie sie 8-9h am Stück durchlernen. Jahrelange Erfahrung zeigt, dass die Ergebnisse der anderen trotz "längerer" Lernzeit nicht besser sind, ich sogar des öfteren auch besser abgeschnitten hab. Ich glaube, die Effektivität des Lernens ist einfach ne andere.
Und obwohl ich das prinzipiell nun weiß, lass ich mich jedes Mal aufs Neue von den anderen verunsichern und die Panik in mir aufsteigen :zwinker:
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #57
Mein "Problem" ist eben auch einfach, dass ich eine extrem schnelle Auffassungsgabe habe, entsprechend bin ich dann auch schnell fix und alle. Ich habe manchmal das Gefühl, andere können länger lernen, aber im Ergebnis haben sie nicht mehr geschafft.

Aber das ist doch dann auch okay. Ich konnte immer viel lernen... 8 Stunden netto-lernzeit am tag klappte gut. ich hatte mir das dann aber auch inhaltlich so eingeteilt, dass es sinn machte... Also die schwieirgsten sachen direkt am Anfang, Abends nur noch etwas wiederholen etc. Ich denke, ich hätte auch mit weniger lernen kein schlechteres examen geschafft, aber ich brauchte das einfach auch für mein gefühl. ich würde mein auffassungsgabe aber wohl auch eher als durchschnittlich bezeichnen. von daher liegt da ggf. der unterschied. :zwinker: Wichtig ist "nur", dass du dich die fünfstündigen klausuren voll konzentrieren kannst und nicht vier stunden völlig einbrichst oder so. Aber da ist ja zusätzlich auch nochmal eine gute portion adrenalin im körper, so dass das mit der lernsituation wohl nicht vergleichbar ist.
versuch dir in der restlichen zeit auch mal was nettes zu gönnen, vielleicht sport zum ausgleich etc. Man sollte nicht unterschätzen, wie wichtig es ist, körperlich und psychisch fit in die klausuren zu gehen. da kann man definitiv den ein oder anderen punkt mit rausholen. wer schon völlig fertig in die klausuren geht, den kannste bei der acht klausur völlig vergessen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
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  • #58
ich würde mein auffassungsgabe aber wohl auch eher als durchschnittlich bezeichnen. von daher liegt da ggf. der unterschied.
Haha, das wollte ich damit nicht sagen :zwinker: Ich glaube auch, dass es einfach Leute gibt, die ausdauernder sind. Für manche ist ja eine 5-stündige Übungsklausur nur "ein halber Tag" ich bin danach fix und alle. Liegt im Zweifel an der Schilddrüse :grin:

Aber ich habe halt schon früher gemerkt, dass z.B. eine Freundin wesentlich länger für gleiche Sachen brauchte, wie ich. Ich lese auch recht schnell und dachte immer, dass es eben daran liegt.

Auch ich lasse mir bis heute ein schlechtes Gewissen machen, wenn mir die anderen erzählen, wie sie 8-9h am Stück durchlernen. Jahrelange Erfahrung zeigt, dass die Ergebnisse der anderen trotz "längerer" Lernzeit nicht besser sind, ich sogar des öfteren auch besser abgeschnitten hab. Ich glaube, die Effektivität des Lernens ist einfach ne andere.
Und obwohl ich das prinzipiell nun weiß, lass ich mich jedes Mal aufs Neue von den anderen verunsichern und die Panik in mir aufsteigen
Tja, so lässt sich das wohl zusammenfassen. Man ist dann einfach irritiert und vergleicht sich viel mit den anderen. Deswegen lerne ich auch lieber zu Hause, als mich mit irgendwem zu treffen. Letztendlich wird man ja einfach sehen, wozu es gereicht hat. Ich habe z.T. in den Übungsklausuren als "Klassenbeste" abgeschnitten, entsprechend habe ich natürlich schon Hoffungen, dass diesmal eine gute Note greifbar ist.

Viele in meinem Umfeld sehen das jetzt auch nur als "Versuch" an und wollen auf jeden Fall nochmal schreiben. Ich kann sowas nicht - ich bin immer nur für eins zu haben und dann aber richtig. Ob ich das wiederhole, möchte ich später entscheiden.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Ich habe beim Lernen vielleicht drei Stunden am Tag insgesamt tatsächlich mit Lernmaterialien verbracht und den Rest der Zeit mit "mentaler Vorbereitung auf den Stress und Verarbeitung", also lesen, Musik hören, Tanzen, schlafen, raus in die Sonne und Dösen, Fernsehen, Internetsurfen...

Und selbst davon war ich fix und alle. Denn diese ganze "Verarbeitungszeit" war Zeit, in der mein Unterbewusstsein das Gelernte verarbeitet hat und neue brücken geschlagen hat, an denen am nächsten tag der neue Lernstoff andocken konnte. Ich hätte in dieser Zeit keine "ernsthafte" Arbeit machen oder andere Menschen treffen können, weil dieser unterbewusste Lernprozess dann nicht gegriffen hätte.

Von außen sah das immer so aus, als ob ich die ganze Zeit nur faul bin statt zu lernen, weswegen ich in dieser Zeit am liebsten niemanden getroffen habe. Denn ich war nicht faul, ich habe die Hauptarbeit des Lernprozesses nur an mein Unterbewusstsein delegiert und ihm mit meinen ganzen Entspannungstätigkeiten Raum gegeben.

Das ist wirklcih effizientes Lernen. Ein Mal, als ich PRüfungsangst hatte, konnte ich das nicht mehr so machen - und da habe ich geknüppelt und geknüppelt und am ENde trotzdem fast nix geschafft.

Fazit: Es geht nie um die Lernzeit, sondern immer nur um die Lerneffizienz. Und bei sehr effizientem Lernen braucht man auch sehr viele völlig freie Ruhezeiten, in der das effizient in den Kopf gebrannte unterbewusst weiter verarbeitet wird. Auch diese Zeit gilt damit als Lernzeit. Und auf einmal sind es viele, viele Stunden und nichtn ur die drei oder die fünf, die man tatäschlich über den Büchern sitzt.

Fünf Stunden lernen am Tag - das hätte ich nie geschafft. Da wäre bei mir oben irgendwas durchgebrannt. Dann wäre ich mit der Verarbeitung gar nicht mehr hinterhergekommen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #60
Dann wäre ich mit der Verarbeitung gar nicht mehr hinterhergekommen.
Komme ich auch nicht, sonst säße ich bestimmt nicht beim Osteopathen, um meinen blöden Kiefer wieder geradebiegen zu lassen.

Leider ist es bei der Stoffmenge mit weniger als 5 Stunden nicht getan. Da ich bis Dezember gearbeitet habe, ist die effektive Lernphase jetzt klein und da muss ich eben nochmal durchhalten.

Ich merke aber auch, dass ich immer früh aufhören muss (spätestens gegen 17 Uhr), damit ich abends noch genug Zeit habe, runterzukommen. Trotzdem bin ich extremst angespannt und gereizt und möchte daher noch ein bisschen mehr Erholungsphasen einbauen.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #61
Hmm, ich würde gar nicht sagen, dass es mit Stoffmengen zusammenhängt... Man kann auch große Stoffmengen in ziemlich kurzer Zeit ins Gehirn pumpen, wenn man da bestimmte Schalter umlegt und sagt "jetzt ist Aufnahme", wenn man sich die Gehirnfabrik irgendwie visualisiert und einfach alles, was man liest, möglichst schnell internalisiert, ohne groß drüber nachzudenken, zack, zack, zack, Fakten rein, Fakten rein, Fakten rein, gar nicht kapieren oder überprüfen, ob es abgespeichert ist... Das eine halbe oder ganze Stunde lang - da kann man viel abspeichern. In dem Moment noch gar nicht überprüfen, ob man es richtig gespeichert hat (ein Sprinter überprüft ja auch nicht im Lauf, ob der Boden auch in Ordnung ist), sondern einfach Wissen rein, Wissen rein, Wissen rein - und dann zwei Stunden lang hinlegen, Musikhören, an gar nichts denken, vielleicht schlafen. Danach eine halbe Stunde alles noch mal lesen, gucken, ob es im Gehirn ist (gar nicht groß drüber nachdenken, was das alles bedeutet) und dann in Ruhe Mittagessen kochen, Essen, hinlegen für Mittagsschlaf (und beim Einschlafen den Stoff des Vormittags wiederholen). Am Nachmittag das ganze noch mal, aber dieses Mal nur eine halbe Stunde und mit neuem Stoff, dann wieder ein bis zwei Stunden Pause, dann eine Stunde - den Stoff vom Vormittag und den vom Nachmittag durchgehen. Spätestens um 7 Uhr abends ist völlig Schluss und Masturbieren oder Yoga zur Entspannung.

Auf diese Weise habe ich zwischen fünfzig und 150 Seiten Fachbuch pro Tag geschafft - sicher anders komplex als bei dir in der Juristerei, aber dennoch damals recht erfolgreich - und wahrscheinlich erfolgreicher als wenn ich das Modell meiner Freundin angewendet hätte und "alles wichtige herausgeschrieben" hätte.

***

Wie gesagt, du musst es nicht so machen - aber vertrau ruhig ein bisschen auf die Kräfte deines Gehirnes, die erstaunliches leisten können, wenn du sie einfach ihre Arbeit machen lässt und mit dem bewussten Verstand nicht allzuviel dazutust. Du lernst so zwar nicht mehr als andere pro Tag, aber du wirst insgesamt ausgeruhter und fitter in die Prüfung gehen, weil du das menschenmögliche Lernpensum nicht in neun, sondern in fünf Stunden geschafft hast.

Und das ist doch das, worauf es nachher ankommt. Man hat nie alles gelernt, was man lernen könnte. Aber alles, was man selbst eben schaffen konnte.
 
T
Benutzer116514  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #62
Ahoi,

vorweg :ich bin durch zufall hier gelandet und wenn hier auch schon seit 8 tagen nichts mehr geschrieben wurde MUSS ich antworten

meine eigene kurze vorgeschichte:
-gescheiterter jurastudent (schon beim ersten examen)
-gescheitert (achtung trommelwirbel) aufgrund von schweren depressionen induziert durch akute schlafstörungen


meine schlafstörungen sind nicht die gleichen wie bei deinem freund, eher das komplette gegenteil.
ich schlafe nicht, habe gerade soviel tiefschlaf, dass ich nicht durchdrehe (naja, nicht vollends) und das seit 7 jahren.

aber ich habe viel vertrautes gelesen, daher musste ich hier antworten.

zum examen:
es gibt nach meiner ansicht nur einen guten rat der einfach nicht befolgt werden kann
cool bleiben ^^
ich sag ja, nicht hilfreich
wie hast du es beim ersten Examen gemacht?
im grunde könntest du jetzt doch entspannter sein, immerhin bist du schon diplom juristin...damit kann man sogar verteidigungsminister werden und sich einen doktortitel klauen....ok genug blödsinn

versuch nicht durchzudrehen, verweise alle die rechtsfragen haben auf andere.
das examen geht vor und die anderen problembaustellen erweisen sich meistens als garnicht so katastrophal, wenn man die hilfestellung abgelehnt hat.
dann hat plötzlich immer noch alles etwas zeit oder es steht jemand anderes hilfreich zur seite.
ich weiß es ist schwer zu entspannen.
man hat jahrelang darauf zugearbeitet, man hat 2 versuche, es ist eine unmenge an stoff und braucht dazu am besten noch glück und um einen herum geht die welt unter.
ich musste das selbst lernen: setze prioritäten: eins nach dem anderen, und versuche es locker anzugehen. mit stress und panik blockierst du deinen kopf nur zusätzlich. gib dein bestes und warte ab.
in meinem fall habe ich sogar gelernt, dass es nach einem verbockten examen noch weiter geht.

zu deinem freund:
vorweg die absolute überlebensregel nummer 1:
Nicht die Hoffnung verlieren - Alles wird gut

2. terrorisiert, quält und nervt die ärzte. sie haben es verdient und man bezahlt sie dafür. es ist frustrierend, aber im zweifel probiert solange rum bis die ursache gefunden wird.

bei mir selbst war es anfangs angeblich eine mögliche depression, dann war es die schilddrüse welche mich schläfrig gemacht hat egal wieviel ich geschlafen hätte.
die schilddrüse war auch in der tat betroffen und ich neigte wirklich zu depressionen, allerdings nach mehr als 72 stunden wachphase, bekommt man auch echt miese laune.
danach war es ein tumor, als man den bekämpfte stellte man doch eine fehldiagnose, danach, danach, danach,....

ich möchte hier keine hoffnung nehmen oder mich selbst auskotzen, aber ich will nicht flunkern.

es kann frustrierend, anstrengend und zum an die decke springen sein.
du schreibst schon selbst, dass du zwischen aggressionen und optimismus schwankst.
aber man muss dranbleiben.

was du tun kannst? sei für ihn da, versuche ein mittelmaß zu finden zwischen "in den arsch treten" und ihm bei seinen sorgen zu helfen.

du schreibst, dass er seit 5 semestern seine klausuren in den sand setzt, immer sofort zu macht und er selbstverständlich zu depressiven verstimmungen neigt...
ganz sicher, das es keine bloße verstimmung ist?
und das ein psychologe von der eigenen mentalen gesundheit leicht zu überzeugen ist, weiß ich selbst.
der erste der zu überzeugen ist, ist man selbst.
ich hatte das glück einen hausarzt zu haben, der mich seit meiner kindheit kannte und mich damals einfach mal zu einer kur geschickt hat, in der ich mit dem thema konfrontiert wurde und gezwungen war mich 2 stunden in der woche mit einem psychoonkel hinzusetzen.
erst danach konnte ich eingestehen, dass ich depressiv war und bin.

fragt man mich heute, wie es mir geht, ist meine antwort immer noch: großartig, könnte nicht besser sein. dabei bin ich zur zeit von rückschlägen gebeutelt.
depressive schämen sich gerne für ihre erkrankung, besonders dem partner gegenüber.
die eigene einstellung ist -> es hat doch alles keinen sinn -> alles mist
und das geht schon lange so-> das wird doch eh so bleiben.

behalte ihn diesbezgl. bitte im auge.

er hat glück, dass du durch deine eigenen schilddrüsenprobleme weißt, wie schwer es sein kann sich aufzuraffen und du bei ihm hinterher gehst.
pass aber auch auf, dich dabei selbst nicht zu schreddern

was ich auch noch als eine art leidensgenosse zu deinem freund schreiben muss:

sei so nachsichtig wie du sein kannst, wenn er wieder mal zumacht oder gute ratschläge ablehnt.
wenn es mit meiner eigenen situation vergleichbar ist, macht er die hölle durch.
man ist kaputt und kann selbst nichts tun und dann kommen leute von außen mit den immer gleichen ratschlägen die nicht helfen.
sollte er da mal durchdrehen....gib ihm seine 5 minuten und nimm es dir nicht zu sehr zu herzen.


falls bedarf an ärzten besteht -> pn an mich

ich hoffe der roman hier war ein wenig hlfreich
sollte er wirr und konfus ohne zusammenhang sein so bitte ich um entschuldigung -> schlafmangel

nicht vergessen: Alles wird gut.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • Themenstarter
  • #63
Ich wollte sowieso nochmal ein Feedback geben.

Bei uns läuft es im Moment eigentlich ganz gut.

Mein Freund nimmt jetzt seit 2 Wochen die neuen Tabletten, gruseligerweise geht es ihm seit gut einer Woche erheblich besser. Wir haben keine Schlafattacken mehr erlebt, er ist putzmunter.

Ich finds wirklich gruselig, wenn man mal bedenkt, wie es vorher war- wenn man nicht dabei war, käme es mir vor, wie ein schlechter Traum.

Jedenfalls hat er jetzt die letzte Woche wie blöde gelernt und in der neuen Klausur über 60 % geschafft. Angesichts sämtlicher mehr als nur knapp bestandenen Klausuren zuvor für uns ein wirklich grandioses Ergebnis - und erschreckend, wenn man bedenkt, dass man das auch schon vorher hätte haben können.

Für den Moment geht es ihm - so wie ich das sehe- schon extrem gut. Mein Respekt vor hormonellen Veränderungen steigt entsprechend - ich finde es einfach beachtlich, wie sich das innerhalb von Tagen (!) erheblich geändert hat.

Meine Examensvorbereitungen laufen soweit ganz gut, ich mache jetzt diese Woche noch meine fehlenden Rechtsgebiete fertig und fange dann wieder von vorne mit Zivilrecht an - der größte Brocken, die meisten Klausuren.

Also für den Moment bin ich insofern eigentlich zufrieden und hoffe, dass es jetzt wieder bergauf geht. :smile:
 
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