• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wer bin ich?

T
Benutzer84137  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich hab mich mal entschieden, den Thread hier in dieses Unterforum zu posten, weil ich hier am aktivsten bin und mich besonders die Meinung der „Stammuser“ interessiert.

Ich muss zugeben, dass ich gerade eine ziemlich bescheidene Laune habe. Kann sein, dass das morgen wieder ganz anders ausschaut, aber ich sehe es einfach mal als Gelegenheit, dass ich mir mal ein paar unbequeme Gedanken zu mir mache.

Wer bin ich eigentlich? Ja, genau das fragt sich mein Inneres heute schon die ganze Zeit. Von außen betrachtet erwecke ich wohl bei den meisten den Eindruck, dass ich der bin, der in jeder Situation den perfekten Spruch hat, der nach ein paar Minuten mit einem fremden Mädel in der Disco knutscht, oder der mit einer Leichtigkeit mit fremden Leuten ein Gespräch führen kann.
Wie passt das zu dem Matrix, der bis jetzt genau eine feste Freundin hatte (noch nicht mal lange), dem heute per Mail von einem Mädel mitgeteilt wurde, was für eine scheiß Art er doch hat oder der schon länger kein Date mehr hatte, weil die betreffenden Frauen aufeinmal total beschäftigt sind?
Mein Verhalten hat sich wohl zu früher in einigen Bereichen geändert. Ich würde mich jetzt als einen selbstbewussten, jungen Mann beschreiben, der zu dem steht, was er sagt. Nur irgendwie bekomme ich in letzter Zeit häufiger zu hören, dass ich gegenüber Frauen oft ziemlich arrogant rüberkomme. Der ein oder andere wird sich wohl, wenn er mich mit Frauen „flirten“ sieht, sowas in der Art denken wie:“Wow, schau dir den an, wie direkt er gerade ist, der traut sich was!“, aber bei der Frau erweckt das wohl oft den Gedanken, dass ich ein Arschloch bin.
Dabei will ich doch garnicht, dass ich überheblich rüberkomme. Ich bin ein Mensch, der gerne anderen hilft und der sich nie über andere stellen würde. Ich liebe mich, deshalb hab ich das doch überhaupt nicht nötig.

Jetzt beim Schreiben kommt mir langsam, dass in meiner direkten Art der Fehler liegt. Ich bin genauso unsicher, wenn ich mit einem süßen Mädel rede, wie jeder andere. Meine Direktheit versucht wahrscheinlich diese Unsicherheit zu überspielen, was dann schnell unkalibriert werden kann. Anstatt dann irgendwelche ach so coolen Sprüche loszulassen, sollte ich wohl eher versuchen, der Person gegenüber ehrliches Interesse von mir zu zeigen. Das macht mich zwar verletzlicher, aber dafür muss ich mich nicht schämen.
Hier bin ich wohl wieder an einen Punkt in meiner Entwicklung angekommen, wo eine Veränderung nötig ist. Jetzt heißt es, sich und anderen nicht ständig etwas beweisen müssen, sondern die letzten Masken fallen zu lassen und so zu handeln, wie es meiner Persönlichkeit entspricht. Meine direkte Art wird deshalb weiterhin ein Teil von mir sein, aber soll mir nichtmehr als Schutzschild dienen.

Jetzt fühl ich mich wieder besser! :grin:
Über Meinungen, Tipps, Anregungen oder was auch immer würde ich mich freuen!
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Dass eine sehr direkte und vielleicht etwas undiplomatische Art manchmal ziemlich problematisch sein kann, weiß ich auch...

Aber es gibt auch Leute, die eben diese Art sehr zu schätzen wissen.

So haben sowohl meine beste Freundin, als auch ein Vereinskamerad von mir genau diese Eigenschaft in sehr ausgeprägter Form.
Das mag anfänglich etwas abschreckend sein, aber wenn man ein mal damit umgehen kann, hat diese Art auch wirklich große Vorteile.
Man weiß einfach immer, wo man dran ist und hört manchmal auch unangenehme Dinge, die man eigentlich überhaupt nicht hören will... aber gerade da kann einen weiter bringen.

Und auch bei mir sehe ich eine gewisse Tendenz in diese ehrliche, direkte Richtung. Zwar nicht so extrem und undiplomatisch, aber wenn ich weiß, dass mein Gegenüber meine ehrliche, direkte und vielleicht für ihn im ersten Moment unerwartete oder unangenehme Meinung verträgt, sage ich es auch so.

Nur bei Leuten, die ich bisher nicht so gut kenne, bin ich dann doch erst mal eher diplomatisch.
 
A
Benutzer73659  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Wer du bist? Einer der vielen Schauspieler im Theater namens "Welt!".
Von einer Rolle schlüpfst du in die Nächste...vom "Direkten" zum "ehrlich Interessierten". Weil es deiner Persönlichkeit entspricht? Deinem Ego? Ein falscher Schluss aber ist, dass du dein Ego bist...

Das ist sicher nicht die Art von Antwort die du auf deine Frage erwartet hast, oder gar hören willst...
Aber ich gebe dir ein paar kleine Denkanstöße, zwar nicht von mir selbst...aber warum auch das Rad neu erfinden:


Eine Frau lag im Koma. Plötzlich hatte sie das Gefühl, sie käme in den Himmel und stände vor dem Richterstuhl.
" Wer bist du? " fragte eine Stimme.
" Ich bin die Frau des Bürgermeisters ", erwiderte sie.
" Ich habe nicht gefragt, wessen Ehefrau du bist, sondern wer du bist. "
" Ich bin die Mutter von vier Kindern. "
" Ich habe nicht gefragt, wessen Mutter du bist, sondern wer du bist. "
" Ich bin Lehrerin. "
" Ich habe nicht nach deinem Beruf gefragt, sondern wer du bist. "
Und so ging es weiter. Alles, was sie erwiderte, schien keine befriedigende Antwort auf die Frage zu sein: " Wer bist du? "
" Ich bin eine Christin. "
" Ich fragte nicht, welcher Religion du angehörst, sondern wer du bist. "
" Ich bin die, die jeden Tag in die Kirche ging und immer den Armen und Hilfsbedürftigen half. "
" Ich fragte nicht, was du tatest, sondern wer du bist. "
Offensichtlich bestand die Frau die Prüfung nicht, denn sie wurde zurück auf die Erde geschickt. Als sie wieder gesund war, beschloss sie, herauszufinden, wer sie war.
Und darin lag der ganze Unterschied.



Ich bin mir eines Stuhls bewusst, also bin ich nicht der Stuhl.
Ich bin mir meines Körpers bewusst, also bin ich nicht mein Körper.
Ich bin mir meiner Gedanken bewusst, also bin ich nicht meine Gedanken.
Ich bin mir meiner Wünsche bewusst, also bin ich nicht meine Wünsche.
Ich bin mir meiner Gefühe bewusst, also bin ich nicht meine Gefühle.
Ich bin reines Bewusstsein.


Entschuldige, aber ich fand diese Antwort passend...



Ansonsten...du schreibst in deiner indirekten Art liegt dein Fehler...
Davon abgesehen das es weder richtig noch falsch gibt weil es rein subjektiv ist, ein Tipp von mir:
DU bist das was DU draus machst. Bist du unzufrieden mit dir, änder es und werde zu dem was du sein willst. Niemand sonst kann das für dich tun.
Soviel zu meiner Meinung :zwinker:
 
T
Benutzer84137  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Wenn es sich um irgendwelche Leute handelt, auch Mädels, mit denen ich nicht vorhabe zu flirten, ist das ganze eben kein Thema. Ich bau relativ schnell Kontakt zu anderen auf und in den meisten Fällen versteht man sich auch gut. Ich finde es toll, neue Leute kennenzulernen und ich denke, dass ich das auch in gewisser Weise ausstrahle.
Problematisch wird es eben erst, wenn mir ein Mädel gefällt. Bis jetzt dachte ich, dass es eben meine Art ist, dass ich dann schon fast zu direkt bin. Aber gab jetzt eben ein paar Situationen, die mich zum Nachdenken gebracht haben.
Aber ich glaube, ich hab daraus meine Schlüsse jetzt ziehen können und arbeite an mir. :smile:
Manchmal braucht man wahrscheinlich ein paar deutlichere "Hinweise", dass man sich da wohl gerade auf dem falschen Weg befindet.
Man kann das wohl gerade als eine Art "Selbsttherapierungs-Thread" sehen! :grin:

Toller Beitrag von dir, Ayus66!
Ja, irgendwann vor ein paar Jahren hab ich mir die selbe Frage gestellt, wie die Stimme in deiner Geschichte die Frau. Wer bin ich? Gerade fällt mir auch nicht mehr als Antwort ein, als ein Lächeln. Leichter zu beantworten ist Frage, wie ich mein Leben leben will, damit ich glücklich bin. Und genau da finde ich immer mehr Antworten. Ein kleiner Teil davon ist jetzt wahrscheinlich dazugekommen, in dem ich zu meiner Unsicherheit beim Flirten stehen darf und sie nicht durch irgendwelche Sprüche überdecken muss.
Ich bin auf die nächsten Wochen gespannt! :grin:
 
J
Benutzer64042  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
vielleicht hilft es dir über deine rolle - zu den einzelnen leuten - bewusst zu werden. die fremde mit der du flirtest, erwartet in wirklichkeit ja garkeine ehrlichkeit von dir. also ich meine ob sie wirklich so eine tolle frisur hat oder so..
zur ehrlichen beurteilung sind ja mehr die besten freunde oder familie verpflichtet.

weiter kannst ja auch ehrlich und diplomatisch sein. die frisur deiner freundin sieht zwar super aus, aber so und so gefällt es dir persönlich immernoch am besten..
 
T
Benutzer84137  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Natürlich ordnet man jeden Menschen anders ein und wird auch selbst von anderen nie 100% gleich gesehen, aber deswegen muss man sein Handeln dem doch nicht anpassen, um irgendeiner Erwartungshaltung gerecht zu werden.
Nur weil das Mädel, mit dem ich flirte, vielleicht gewohnt ist, offensichtliche unehriche Komplimente zu bekommen, muss ich doch nicht auf den selben Zug springen.
Das ist doch genau der Punkt: mache ich etwas, um davon einen Nutzen zu haben oder mache ich es, weil es meiner Person entspricht und ich mich dabei wohl fühle?
Dein Beispiel mit dem Kompliment kann man 1:1 auf mein angesprochenes Problem mit meiner Direktheit übertragen: mir wurde klar, dass ich beim Flirten oft einfach nur direkt bin, um meine Unsicherheit zu überspielen und damit bei der Frau gut anzukommen. Die Folge ist, dass es inkongruent wirkt und ich es schnell übertreiben kann.
Davon will ich wegkommen. Dass ich mir meiner verschiedenen Rollen klar werde - die ich bei den Menschen um mich rum einnehme - und entsprechend handel, verstärkt meiner Meinung nach diese Inkongruenz.
Natürlich hat es gewissermaßen etwas mit sozialer Intelligenz zutun, wenn man sein gegenüber richtig einschätzen kann und weiß, was man wohl jetzt besser nicht sagen sollte, weil man ihn dadurch wahrscheinlich verletzt. Aber dabei nehme ich keine Rolle an, die mir von anderen auferlegt wurde, sondern bleibe meinem Grundsatz treu, dass ich niemanden verletzen will.
 
J
Benutzer64042  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
hm wenn du flirtest legst du dir die rolle des flirters selber auf. und die frau versteht ja nicht das die frisur nicht so dein ding ist, sondern nimmt das ehr auf die beziehungsebene wahr. du sagst "deine frisur passt nicht so ganz zu dir" sie versteht vllt "du gefällst mir nicht, ich mag dich nicht!" ähnliches beispiel: deine mutter, freundin oder sonstwer probiert für dich ein neues gericht, die gewürze usw. sind noch nicht so richtig abgestimmt. du sagst" das schmeckt scheisse!" da sie dir n gefallen tun wollte und mal was neues ausprobiert hat, denkt sie sich jetzt "der will nicht das ich was neues ausprobiere, ich mach eimmer alles falsch!" würdest du so vorgehen "hey find ich cool mal was neues zu essen, aber das grünzeugs in der suppe passt irgendwie nicht" bleibst du ja auch bei der wahrheit aber trennst das sachliche von der beziehungs ebene.
das ist so meine interpretation von den 4 seiten einer nachricht. dies ist eine theorie an dem ein kommunikationsforscher erklärt wie man eine nachricht versteht und was die nachricht beinhalten kann...
für die danach googeln wollen der autor heißt friedemann schulz von thun.
 
T
Benutzer84137  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ich hab mal ein bisschen nach dem guten Friedemann Schulz von Thun gegoogelt und scheinbar unterstützt sein Vier-Seiten-Modell genau das, was ich als mein Problem erkannt hab:
Wenn ich beim Flirten zu direkt bin, um meine Unsicherheit zu überspielen, versuche ich auf der Seite der Selbstkundgabe zu "senden", dass ich mit der Situation locker umgehen kann. Durch meine Inkongurenz aber spreche ich wahrscheinlich die Sachebene von dem Mädel an und sie denkt sich: "was für ein Arschloch, dass er einfach so behauptet, ich fände ihn toll!"

Bin dann noch auf die acht Kommunikationsstile gestoßen, die der von Thun noch aufgestellt hat und der mitteilungsfreudige-dramatisierende Stil beschreibt mich beim Flirten wohl am besten. Interessant für mich ist das folgende Zitat: "Mit dem mitteilungsfreudig-dramatisierenden Kommunikationsstil kommt keine Langeweile auf, mit Witz und Charme amüsiert er seine Mitmenschen. Diese Stärke findet ihre Balance, wenn er lernt, ein wahres Interesse an seinen Interaktionspartner zu entwickeln und sich im richtigen Moment zurückhalten kann, um sich auf sie einzulassen."
Genau im Fehlen des wahren Interesses hab ich in meinem Eingangspost noch ein Problem gesehen, an dem ich wohl arbeiten muss. Das bestätigt mich gerade alles! :grin:
Danke für deinen Hinweis, Jugend.Forscht!

P.S.: Wenn sich hier jemand wirklich auskennt und merkt, dass ich gerade Müll von mir gebe, dann tu dir keinen Zwang an und mach mich drauf aufmerksam! :zwinker:
 
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