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Wie definiert ihr Musikgeschmack?

blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #1
Nachdem ein User hier an anderer Stelle im Forum eine Frage bzgl. "Musikgeschmack" aufgeworfen hat und sich recht schnell auch einige Mitglieder daraufhin zu Wort gemeldet haben, würde ich diese Frage gerne hier nochmal an passenderer Stelle an die Allgemeinheit stellen.

Ausgangspunkt ist die Frage, ob man Musikgeschmack psychologisch erklären kann und warum Leute einen guten oder schlechten Musikgeschmack haben.

Ich würde die Frage in diesem Kontext etwas abwandeln wollen, da die Einstufung als Gut oder Schlecht wohl sehr stark im Auge des Betrachter (hier wohl eher Ohr des Zuhörers :zwinker:) liegt. Daher würde ich hier gerne folgende Fragestellung an euch weitergeben:

Lässt sich Musikgeschmack erklären? Wodurch wird bzw. wurde er bei euch geprägt? Was ist bzw. wie definiert ihr Musikgeschmack?
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Da kommen viele Dinge zusammen...

Man kann sehr wohl gute (und auch schlechte) Musik objektiv definieren - da wären aber die Musiker unter uns für die technischen Details gefragt...

Trotzdem kann man objektiv gute Musik nicht mögen - über Geschmack läßt sich nich streiten. Zeigt sich auch in dieser Diskussion...

In vielen Fällen wird der Musikgeschmack durch Elternhaus und/oder Freundeskreis geprägt; früher mehr als heute auch durch das, was im Radio/Fernsehen läuft.

Gibt aber immer auch Gegenbewegungen: Wenn die Alten volkstümelnde Musik und Schlager hören, lege ich Heavy Metal auf, wenn alle meine Kumpel irgendwelches Disco-Zeug hören, entscheide ich mich für Klassik etc.

Außerdem gibt es immer Moden. Wenn man sich mal die frühen Sachen von Genesis anhört (bis zum Weggang von Peter Gabriel) - das ist schon arg verkopftes Zeug. Dieser "Progressive Rock" prägte aber Generationen und brachte zahllose ähnliche Bands hervor - vieles davon kann man heute nicht mehr hören. Auch Krautrock klingt heutzutage überwiegend komisch bis peinlich, war im deutschsprachigen Raum (teilweise darüberhinaus) aber mal das große Ding.

In der Musik ist es zudem wie fast überall im Leben: Hat einer mit einer bestimmten Masche Erfolg, machen's alle nach - Paradebeispiel war die Neue Deutsche Welle (lang ist's her...). Wenn ich heute (selten genug) eine der öffentlich-rechtlichen Dudelwellen einschalte, klingt das Meiste für mich ziemlich gleich...
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich vermute, dass die Musik, die man waehlt, ein Echo dessen ist, wie es in einem selbst charakterlich und intellektuell aussieht.

Das duerfte ein recht komplexer Prozess sein, aber ich glaube, unsere Musik reflektiert:
  • Assoziation mit der Vergangenheit und Erlebnissen, die diese Musik beinhalteten
  • Assoziation mit wahrgenommenen, externen Werten (z.B. gibt's fuer mich keine Autofahrt in Schweden ohne ABBA - die sind einfach Schweden, auf CD, fuer mich)
  • Widerspiegelung der generellen, eigenen Stimmungslage (ich z.B. werde bei klassischer Musik auf Dauer truebselig, weil die einfach ein paar Stockwerke zu duester ist gemessen an meiner Default Gemuetslage; Tahinis normale Schwingung ist besser reflektiert von Dingen wie T-Rex und Mungo Jerry)
  • Widerspiegelung wichtiger, eigener Werte; z.B. fuehle ich mich am wohlsten mit Musik aus England und Skandinavien - nicht direkt, weil die von dort sind, sondern es ist so, dass ich die mag, weil die die dortigen zivilisatorischen Werte reflektieren (die mir weltweit am meisten zusagen), und ich merke das; die Sprachmelodie, Akzente im Gesungenen, Tempo und Dynamik... Musik reflektiert ja auch ihren Ursprung. Ich erkenne Musik aus England ziemlich schnell, wenn ich sie zum ersten Mal hoere und keine Info darueber habe.
  • Widerspiegelung der eigenen, musikalisch- intellektuellen Faehigkeiten (ich bilde mir auf meine Mungo Jerry Vorliebe nichts ein, und mein Grossvater mit seiner Klassikvorliebe ringt bestimmt die Haende; aber der Unterschied ist, er kann Konzertfluegel spielen, und Tahini schafft gerade mal die ersten paar Tuter von "Ihr Kinderlein kommet" auf der Blockfloete).
Aber alles in allem: Unser Musikgeschmack ist wohl eine Reflektion unserer selbst.
 
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K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Off-Topic:
werde bei klassischer Musik auf Dauer truebselig
Das kommt doch wohl sehr aufs Stück an... "An der schönen, blauen Donau" bläst man doch eher wenig Trübsal.

Für mich wäre viel eher das Problem, daß sich Klassik wenig als Hintergrundmusik eignet. Trübselig und/oder aggressiv werde ich nur bei Werken Wolfgang Rihms - das ist "Neue Musik", wie Lieschen Müller sie sich vorstellt. Hurz!
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Off-Topic:

Das kommt doch wohl sehr aufs Stück an... "An der schönen, blauen Donau" bläst man doch eher wenig Trübsal.

Für mich wäre viel eher das Problem, daß sich Klassik wenig als Hintergrundmusik eignet. Trübselig und/oder aggressiv werde ich nur bei Werken Wolfgang Rihms - das ist "Neue Musik", wie sie sich Lieschen Müller vorstellt. Hurz!
Auch ein laechelnder Priester symbolisiert nach wie vor katholische Werte.
:smile:
Wofuer Musik steht, ist fuer mich das Ausschlaggebende, und nicht so sehr, wie sie ist.
Mein Grossvater sagte immer, Klassik sei ernste Musik. Und das kommt fuer mich auch dann durch, wenn es sich um ein leichtlebigeres Stueck handelt.

Glam Rock hingegen ist mein mentales Zuhause. Da stehen alle grell-orangenen Chesterfields am rechten Platz, ich finde meinen Martinimixer... es ist "meine Welt," auch in all ihrer Verschrobenheit - und Klassik, egal mit welcher Peruecke auf, ist eine andere.
 
YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #7
Off-Topic:

Das kommt doch wohl sehr aufs Stück an... "An der schönen, blauen Donau" bläst man doch eher wenig Trübsal.
Off-Topic:
--aber wie lang dauert dieser Walzer schon! :tongue:

Mit meinem Musigeschmack kann ich mich definieren; gerade weil er als Teil meiner Persönlichkeit verstanden werden kann. Ich habe also die Möglichkeit, mit meinem Musikgeschmack im Mainstream zu schwimmen - oder im Gegenteil als etwas Besonderes aufzufallen, und damit meine sonst vielleicht farblose Persönlichkeit stylen.
Ein Musikgeschmack nach Ansage ist darum vielleicht gar nicht der Musikgeschmack.
Auch was Tahini Tahini mit der klassischen Musik erlebt hat, deutet in diese Richtung: wenn einem die ganze Klassik in einen Topf geraten ist, dann muss das äußere Gründe haben; das kann nicht an der Musik liegen.

Ich habe noch nie versucht, meinen eigenen Musikgeschmack zu definieren. Ich musiziere selber, und zwar Klassik. Aber auch hier bin ich so wählerisch, dass ich nicht sagen kann, meine Musik sei die klassische. Nicht einmal auf die "Markenartikel" kann ich mich verlassen. So zähle ich Mozarts c-moll-Klavierkonzert KV 491 zu den größten Werken der Kultur überhaupt - und kann mich bei einem Divertimento vom selben Mozart tödlich langweilen, weil ich es Dutzendware finde (wie Mozart damals wohl auch).
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Auch was Tahini Tahini mit der klassischen Musik erlebt hat, deutet in diese Richtung: wenn einem die ganze Klassik in einen Topf geraten ist, dann muss das äußere Gründe haben; das kann nicht an der Musik liegen.

Da koennte ein dicker Hase im Pfeffer liegen.

In meiner Kindheit liebte ich die Gegenwartskultur - die in den 70er Jahren zu grossen Teilen aus britischem Glam Rock bestand, und aus englischen Fernsehserien (Catweazle, Dr Who, Sherlock Holmes, Miss Marple...), waehrend meine intellektuellen Grosseltern diese Dinge verdammten, und mit Beethoven und Wagner dagegenhielten.

Es war also Krieg, und ich kaempfte auf britischer Seite - je mehr gewagnert wurde, desto mehr.
 
YaMo
Benutzer81418  (31) Benutzer gesperrt
  • #9
Es war also Krieg, und ich kaempfte auf britischer Seite - je mehr gewagnert wurde, desto mehr.
Off-Topic:
Wagner zähle ich zu den Brechmitteln. Aber höchstens auf einen Knollenblätterpilz
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #10
Off-Topic:
Wagner zähle ich zu den Brechmitteln. Aber höchstens auf einen Knollenblätterpilz
Das haette sogar schoen sein koennen, ich waere dagegen gewesen - einfach nur deswegen, weil ich ans Recht auf eine eigene Welt glaubte, und mir die meiner Grosseltern nicht gefiel. Ich dachte wirklich, wenn ich anfange, Klassik zu hoeren, ende ich mit Bequemschuhen in einer Mietwohnung auf der schwaebischen Alb, fahre VW Kaefer, und mache alle meine Urlaube in Bad Woerishofen.

Dabei wollte ich doch beruehmter Erfinder in Florida werden, Raumschiffe bauen, und Lincolns fahren.
 
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V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
So wie ich auch anderen Geschmack definiere: Gefällt mir = guter Geschmack, gefällt mir nicht = schlechter Geschmack. :zwinker:

Deswegen braucht es auch keiner bierernst zu nehmen, wenn ich ihm einen schlechten Geschmack attestiere, denn Maßstab ist für mich mein eigener Geschmack, den Andere bestimmt auch schon mal fragwürdig finden :zwinker:.
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #12
Wie Eingangs geschrieben, geht es weniger um eine Kategorisierung Gut oder Schlecht des Musikgeschmacks, sondern erstmal darum, ab wann man von überhaupt von Musikgeschmack sprechen kann.

Nach meiner Auffassung würde ich vielen Menschen sogar erstmal das Vorhandensein eines solchen absprechen. Warum? Weil ich denke, dass grundsätzlich ein gewollter und bewusster Konsum von Musik vorhanden sein muss, um überhaupt von einem Musikgeschmack zu sprechen.

Das beinhaltet auch, gezielt zu schauen, was gefällt, aktive Suche/Recherche nach Interpreten/Alben/Liedern des jeweilig bevorzugten Genre bzw. der Musikrichtung, welche man noch nicht kennt. Auch und gerade Abseits des Mainstream! Und letztendlich auch die Art, wie Musik gehört wird. Also nicht mal eben Radio/TV einschalten und halt hören was gerade läuft. Sondern gezielt Musik nach der jeweiligen Lust und Stimmung aufzulegen. Auch gelegenlich Musik als CD/Vinyl/Download zu kaufen, sich also auch damit bewusst für eine Art von Musik zu entscheiden. Und dann eben auch, mit welcher Konzentration Musik gehört wird. Läuft Musik immer nur nebenher, während irgendeiner anderen Tätigkeit nachgegangen wird oder wird ggf. auch mal sehr konzentriert Musik konsumiert, wobei das Musikhören selbst die eigentliche Beschäftigung ist?

Ich denke gerade die letzten genannten Aspekte des Musikhörens sind für viele gar nicht existent. Die meisten Menschen hören Musik nur nebenbei und dann das was halt gerade in den Populärmedien läuft. Quasi passives Berieseln lassen. Und das ist der Grund, warum ich vielen Menschen einen Musikgeschmack im eigentlichen Sinn abspreche.

Ob man bei den Menschen, die Musik aktiv und bewusst konsumieren dann von einem guten order schlechten Geschmack spricht, liegt letztendlich im Auge des Betrachters und an den individuellen stilistischen musikalischen Vorlieben.
 
SolitaryMan
Benutzer122299  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Vielleicht noch mal zur Erklärung, warum ich diese (durchaus überspitzte Frage) aufgestellt habe. Ich bin jetzt seit gut drei Monaten im Betrieb und in der Werkstatt läuft natürlich das Radio.
Und im Radio läuft seit drei Monaten Tag für Tag für Tag von früh bis spät der gleiche Mainstream-Kram. Das sind gefühlt 10 Lieder die teilweise sogar immer in der gleichen Kombination oder zur gleichen Zeit kommen. Und das auf fast allen "Musik"-Sendern.
Mich macht das mittlerweile richtig aggresiv und wahnsinnig, denn den Sender wechseln hilft ja nicht und die Kollegen wollen unbedingt "Musik" hören.

Ich kann diese Mainstream "Musik" auf den Tod nicht ausstehen. Und selbst Songs wie "Roots" die ich mir am Anfang durchaus auch mal so angehört hätte wurden so oft runtergeleirt dass ich sie jetzt nicht mehr hören kann.

Und da kam für mich die Frage auf, wie es dazu kommt, dass so viele Menschen offenbar diesen Mainstream so sehr mögen das ich seit 3 Monaten täglich mehrmals mit "shape of you", "Feuerwerk", "Ist da Jemand" & wie der ganze Mist heißt gemartert werde... Und wie es kommt das in mir bei diesen Songs der Wunsch hochkommt mir die Ohren auszureißen.

So etwas muss sich doch irgendwie erklären lassen, Geschmäcker sind verschieden reicht mir da nicht, denn ich will wissen, WARUM sie verschieden sind.
 
simon1986
Benutzer6874  (38) Benutzer gesperrt
  • #14
Musik ist eine sehr invasive Kunst. An Literatur kommt man problemlos vorbei, auch Kinst kann man links hängen lassen, aber der Musik kann man schwer ausweichen.

Mir fällt oft auf, wie viele Menschen Musik eher nebenbei hören und gleichzeitig wie viele ihren Musikgeschmack als Teil von ihrer Persönlichkeit sehen. Ich lasse darum die Menschen mit ihrem Musikgeschmack in Ruhe, aber es freut mich immer, wenn sie mir zuhören und wenn ich spüre, dass ich ihnen mit Musik Freude mache.

Muss ich meinen Musikgeschmack erklären können? Ich gebe offen zu, ich :herz: Musik, bei der ich mit meinen Nichtprofi-Fähigkeiten ankomme, und unter der ich beim Musik machen nicht leide :zwinker: Die Art der Musik wäre mir an sich egal, wenn die Qualität stimmt. Ich gehe auch davon aus, dass wenn ein Titel 4o und mehr überdauert, muss etwas dran sein.
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #15
Ich bin jetzt seit gut drei Monaten im Betrieb und in der Werkstatt läuft natürlich das Radio.

Kenne ich nur zu gut. In der Firma bzw. im Büro bei uns läuft bzw. lief auch meist HR3 mit der Endlosschleife an Mainstream-Pop. Die einzigen Lieder die da hin und wieder mal laufen, die aus meinem Musikspektrum kommen sind 1) Metallica - Nothing else matters (offensichtlich das einzige radiotaugliche Lied das diese Band je geschreiben hat und nebenbei eines der langweiligsten...) oder 2) Disturbed - Sound of silence (ich mag das Original und ich mag eigentlich auch das Cover, aber über Monate 3x/Tag ist schlicht zu viel) oder 3) mal irgendwas von den Toten Hosen...

Darüber hinaus läuft nur der übliche belanglose Pop-Kram, immer und immer wieder die gleichen Lieder...

Aber der Otto-Normal-Hörer scheint damit ja glücklich zu sein, wird ja immer wieder eingeschaltet...

Naja, glücklicherweise ist unsere Firma just umgezogen, neue Büroaufteilung, und der Kollege der das Glück hatte mit mir ins Büro zu kommen, muss jetzt halt sehr stark sein, da ich ab sofort meine kompletten MP3s per Player im Zugriff haben werde (und das ist zu 99% Rock/Hard Rock/Metal der letzten grob 50 Jahre in allen Genres und Subgenres...). Wer hier hin und wieder einen Blick in den "Was hörst du gerade für Musik"-Thread wirft, hat vielleicht eine Vorstellung, was mein Kollege jetzt ertragen muss... :teufel:
 
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blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #19
Off-Topic:
Bei Metallica kann ich es von daher nicht nachzuvollziehen, dass die Band ja auch aktuell ein quasi neues Album draussen hat. Nothing else matters von vor über 20 Jahren wird ständig gespielt, aber von Hardwired to self-destruct habe ich im Radio bisher noch nie auch nur ein einziges Lied gehört...


Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung was für einen Musikgeschmack ich habe, noch weniger kann ich erklären warum das so ist :grin:
Generell höre ich fast gar keine Musik, außer im Auto, denn da läuft meist das Radio (überwiegend RPR1/Rockland/FFH, je nachdem welcher Sender gut zu empfangen ist - wenn das gegeben ist wechsele ich den auch nicht, egal was läuft).

Ohne dir damit jetzt zu nahe treten zu wollen und es ist auch nicht böse oder abwertend gemeint, aber im Grunde wärst du mit dieser Beschreibung zu deiner Musikhörgewohnheit ein perfektes Beispiel für einen Menschen, dem ich aus den von mir oben genannten Gründen einen Musikgeschmack absprechen würde. Im Grunde schreibst du das ja auch in deinem ersten Satz bereits selbst, das du nicht sagen könntest "was für einen Musikgeschmack du hast".
 
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casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ich kann meinen "Musikgeschmack" definitiv nicht erklären, weil es (fast) gar nichts mit dem Genre zu tun hat, ob mir ein Stück gefällt, mich anspricht, etwas in mir auslöst oder nicht.
Das kann ein klassisches Stück sein, ein Rock-Stück, ein Indie-Stück, ein Pop-Stück, ein Folk- und Volksmusik aus allen möglichen Ländern, ein Rap/Hip-hop-Stück, elektronische Musik oder "handmade".

Ich könnte jetzt aber überhaupt nicht definieren, warum mir das eine Stück nun gefällt und ein anderes (aus dem selben Genre oder sogar vielleicht vom gleichen Künstler, Interpreten etc. pp.) überhaupt nicht.
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Off-Topic:
Ich mag nur "Whiplash" und "Disposable Heroes".
Aber selbst bei den alternativen Radiostationen läuft statt Metal, Punk oder Gothic nur diese erzwungen lockere Indimusik.
Denen wäre selbst Nirvana, welche ich für sehr überbewertet halte, zu untauglich.
Obwohl gerade die Band doch so erfolgreich war.

Ja, aber WARUM ist das so? Das wäre doch die entscheidende Frage.

Ich muss z.B. zugeben, dass es im Bereich Metal, Punk oder Gothic (da noch am ehesten) Songs gibt, die mich wirklich ansprechen bzw. etwas in mir auslösen... und das dürften dann auch wieder die nicht-ganz genre-typischen sein.

Aber es dürfte bei Musik zum Teil auch nicht anders sein, wie bei anderen Künsten: Manchmal erschließt sich einem etwas erst dann, wenn man sich länger damit auseinander setzt, sowas wie eine "Kompetenz" darin erwirbt und deswegen anders hinhört. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn etwas auch wirkliche Substanz hat, auch wenn man die am Anfang gar nicht erkennt.

Andere Frage: Was meinst Du mit "erzwungen lockerer Indiemusik"? Wieso sollte Indiemusik immer "erzwungen" locker sein? Solche Pauschalisierungen finde ich komisch. Das is doch so ähnlich wie "Was soll dieser pubertäre Metall- und Punk-Lärm?"
 
ProgressiveMind
Benutzer159850  Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Nach meiner Auffassung würde ich vielen Menschen sogar erstmal das Vorhandensein eines solchen absprechen. Warum? Weil ich denke, dass grundsätzlich ein gewollter und bewusster Konsum von Musik vorhanden sein muss, um überhaupt von einem Musikgeschmack zu sprechen.

Absolut! Das trifft den Nagel auf den Kopf!
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #30
Musikgeschmack ist etwas sehr subjektives .

Jeder hat einen anderen ! Jedoch gibt es bestimmte Muster .

Da ich Szenemusik ganz gern habe und im Oomph! Fankreis unterwegs bin merkt man, dass gerrade diese Musik mit düsteren ernsten und Gesellschaftskrtischen Themen sehr viele Anhänger findet , diese eben ein schweres Leben haben .


Fern ab der Text und Lyric Thematik macht auch viel das Klangbild .

Komplexere Klangbilder werden sehr gern von Menschen mit einer gewissen Fantasie angenommen . Die Moldau z.B erfordert eine Grundfantasie um der Klangreise zu folgen !

Generell sind klassische Stücke sehr komplex komponiert . Was es so in der populären Musik nur in Orchestralen Unterstützung und in der Filmmusik gibt .

Da wären wir beim Thema Musik die Gefühle auslöst .

Oft ist es nicht erklärlich du hörst ein Stück und abseits von Text löst es Gefühle aus und nein ich spreche nicht von dem Gefühl , dass dein Hirn schrumpft , du gleich Kotzen musst oder du ganz gern dem Interpreten mit den Haix in den Kehlkopf treten würdest ( wie es bei mir bei Heino, Helene Fischer, DJ Ötzi und Lanza ist so wie den Onkels ), es geht ehr darum dass die Musik dich bewegt , Glücksgefühl frei setzt , dich emotional bewegt usw.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #31
Wenn Musik meinen Geschmack trifft, dann weil sie in mir etwas auslöst, sie (auf positive Weise) etwas in mir zum Schwingen bringt. Das kann auf die verschiedensten Arten passieren: Musik kann intellektuell und/oder emotional stimulieren, Musik kann Geschichten erzählen, Musik kann Gefühle auslösen oder unterstützen, Musik kann Erinnerungen auslösen, mich vertraut klingend in andere Zeiten oder ungewohnt tönend und Grenzen sprengend in andere Welten entführen, Atmosphären schaffen, mich aufpushen, mich beruhigen, mich tanzen und ausflippen lassen, mich träumen lassen, mich trösten. mich mitsingen lassen oder Soundtrack des Moments sein..

Sie kann sicher auch als Aushängeschild verwendet werden - ich höre X, dazu gehört Image Y, ergo lässt sie mich so fühlen, dass ich da dazu gehöre oder so "bin", nach dem Muster wähle ich meine Musik aber eher nicht. Zumindest nicht bewusst.

Mein persönlicher Geschmack - der vermutlich irgendwie aus meiner Persönlichkeit, Erlebtem und Gehörtem, einer gewissen "Empathie" und ein bisserl Musikalität erwachsen ist - verlangt verschiedene Musik und Genres für verschiedene Situationen und Stimmungen, der hat nicht immer Hunger auf das Gleiche.

Eher gilt: "Sie muss halt passen". Und wenn sie passt, im Moment oder öfter, und in mir das Passende auslöst - dann ist's mir völlig egal, welchem Genre sie angehört (auch wenn es Genres gibt, in denen die Wahrscheinlichkeit größer ist als bei anderen), wie komplex, virtuos, "angesehen" oder clever sie ist. Es gibt auch augenscheinlich gut gemachte Musik, die einfach Nichts in mir bewegt.

Wenn aber die drei Akkorde und der schiefe Gesang und das Knistern im Hintergrund passen und ihre Emotion transportieren, wenn die drei Minuten Pop auch bei geschlossenen Augen die Sonne scheinen und die Stimmung grinsen lassen und ihre Hooks in meinem Gehörgang versenken, wenn der Beat die Gewalt über meine Beine ergreift, das Riff mich springen oder die Luftgitarre greifen lässt, wenn ich nach 12 Minuten musikalischr Reise am Kopfhörer nur wieder die Augen öffne, um sie per Repeat nochmal zu erleben,... - Dann hat's wohl meinen Geschmack getroffen. :zwinker:

Das klassische "Hits" der 80er,90er, 00er,... totnudelnde Mainstreamradio schafft das eher selten - aber mei, so ist's eben gerne mal mit industriell gefertigten Massenprodukten, die ob neu oder alt in ihrer Vertrautheit primär erstmal keinen verschrecken und möglichst vielen "gut genug" gefallen sollen: Fast Food für's Ohr, ideal zum nebenbei konsumieren.

Ich find's schwer darüber zu Meckern, gibt ja genug denen es gut genug gefällt, deren Bedürfnis es erfüllt. Ich höre sicher auch genug, wo manch anderer an akute Geschmacksverirrung denkt oder nur müde gähnt. So ist das eben mit den verschiedenen Geschmäckern - und Ansprüchen an das Gehörte.

Ich würde da auch niemandem den "Geschmack" an sich absprechen wollen - auch wenn er vielleicht weniger differenziert ausgebildet ist als bei einem musikalischen Gourmet, der seit Jahrzehnten die Gehörknospen trainiert - auch wenn er mit meinem so gar nicht kompatibel ist.

Es ist halt ein anderer, vielleicht einfacherer Geschmack, aber wenn ich's auf meine "muss halt etwas in mir auslösen" Theorie herunterbreche - und auch als Musikfreak weiß ich nicht immer, was da den Unterschied zwischen Song A der das schafft und Song B, der der mich kalt lässt, ist, oft ist das einfach Gefühlssache - kommt mir die Lust darüber ernsthaft zu urteilen meist recht schnell abhanden. Leben und leben lassen.

Ich finde dann vielleicht subjektiv für mich Song XY doof, den der da abfeiert oder kann so gar nicht verstehen, was man an Song Z findet - es ist aber genug Platz für verschiedene Geschmäcker auf der Welt. Und dass der eigene für einen selbst dann eben doch immer der beste ist, liegt irgendwie auf der Hand. :zwinker:
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
ich kann nur "kein musikgeschmack" wirklich definieren. der lautet: "boah, das ist in den charts auf den ersten plätzen, total viele andere finden das toll, ich auch!" - oder auch: "alle meine freunde finden das toll, ich auch!" - also: nachläufertum ohne eigenen geschmack.

musikgeschmack ansich... naja, ist eben geschmackssache. offenbar mögen menschen klänge und worte - mögen sie wirklich - die mir regelrecht schmerzen verursachen. geschmack bedeutet aber zwingend, dass man... etwas innerlich schmeckt, etwas fühlt, etwas wahrnimmt und für sich einordnet/bewertet. da kommen sicher erinnerungen mit dazu, aber so oder so: nicht jeder mag austern und nicht jeder mag spargel. auch nen bratwürstchen mag nicht jeder, so wenig wie joahnnisbeeren. ist halt geschmackssache.
sprich: "ist halt cool, man!" ist kein musikgeschmack. "die ersten klänge reissen mich jedes mal voll mit" dann schon eher.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #33
Ich glaube der eigene Musikgeschmack hat sehr viel mit Selbsterfahrung, Gruppendynamiken und Jugenderinnerungen zu tun.

Er ist der audielle Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.
Bei den Meisten bildet sich wohl der individuelle Musikgeschmack in der Jugendzeit heraus. Es bildet also vor allem die Prozesse ab, die einem zu der Zeit wichtig waren.

Witzig finde ich, dass unsere Kids (bisher zumindest) die gleichen Entwicklungsmeilensteine durchlaufen wie ich damals.
Am Anfang standen einfache und harmonische Songs. Schlager und Nette A-Lieder, gerne Deutsch.

Dann mit der Pupertät ist auf einmal alles anders.
Das alte wird komplett abgeschüttelt und abgelehnt.
Auf einmal gilt nur noch das als schön, was alle Angesagten in der Schule mögen. Vor allem was angeklickt und in der Clique geliked wird.
Commerzpop am besten nur das was auf BigFM dudelt.

Bei allem anderen bekommt nan urplötzlich Würganfälle.
Vor allem Musiken der Eltern werden auf einmal höchst "intolerant" abgelehnt und verächtlich verhöhnt.

Ich nenne das die Intoleranzphase.
Das erste Suchen nach der eigenen Musikidentität.
Dauert so 2 Jahre, und am Ende ist es wieder möglich auch mal andere Geschmäcker (die der Unwissenden und Spießigen) wieder unter ganz bestimmten Umständen gaaaaanz kurz mal wieder zu zulassen.

Dann beginnt eigentlich erst die wirkliche Musikgeschmackssuche.
Auf einmal sucht man nicht mehr den absoluten Mainstream, sonden etwas cooleres, womit man bei anderen punkten kann. ...Muss natürlich trotzdem den richtigen Leuten gefallen...logo.

So wars schon bei mir, so ist es bei meinen Kids heute.

Erkenne mich selber manchmal in meinem Sohn wieder, wie ich mir mit meinem Vater damals Kämpfe um die Richtige Musik beim Autofahren lieferte...:smile:

Nur war es damals der Kampf gegen üble Volksmusikdudelei, heute wird mein Geschmack bekämpft.
Zugeben, er ist nicht einfach...
Tom Waits zB., oder Soul, AcidJazz, Weltmusik...
 
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K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #34
So etwas muss sich doch irgendwie erklären lassen,
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Warum gehen so viele Leute zu McDonald's? Nicht, weil es übermäßig gut schmeckt, nicht, weil es günstig wäre - es ist die Gewißheit, daß man weiß, was man kriegt.

Bei Musik kommt noch hinzu: An viele neue Stücke muß man sich erst gewöhnen, vieles ist beim ersten Hören sperrig.

Hat man sich aber dran gewöhnt, hört man es gern - bis dann irgendwann der Überdruß einsetzt...
 
M
Benutzer Gast
  • #35
Off-Topic:

Ich bin jetzt seit gut drei Monaten im Betrieb und in der Werkstatt läuft natürlich das Radio.
Kenne ich nur zu gut. In der Firma bzw. im Büro bei uns läuft bzw. lief auch meist HR3 mit der Endlosschleife an Mainstream-Pop.
Und ich bin immer wieder irritiert, wie viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Radio hören erlauben (oder wie viele während der Arbeitszeit auf PL surfen können :eek: ) vom Malerbetrieb bis zum Büro des Rechtspflegers. Aus eigener Erfahrung und durch Beobachtung anderer sehe ich eine Minderung der Konzentration und damit der Arbeitsleistung, so kann ich es eigentlich auch verstehen, dass alle meine Arbeitgeber bisher (egal ob in Jobs mit körperlicher oder geistiger Arbeit) das Radiohören untersagten. Immer wieder erstaunt es mich, dass es bei so vielen anders ist.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #36
Man muss damit leben, dass jeder einen anderen Musikgeschmack hat, und das ist auch gut so. Auch, dass die große Mehrheit lieber primitivste Schlager hört und die wenigsten herausragende Musikkunstwerke mögen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Je mehr ich darüber nachdenke, desto komplizierter wird es.
Es können wohl ganz unterschiedliche Dinge sein, die dazu beitragen, dass mich ein Stück anspricht, ein anderes hingegen überhaupt nicht.

Einmal ist es vielleicht nur eine Erinnerung, das andere Mal eine bestimmte musikalische Phrase. Einmal die gute, stimmige Gesamtgestalt, ein anderes Mal der gezielte Stilbruch. Meistens kommen aber mehrere Elemente zusammen.

Außerdem spielen auch unterschiedliche Funktionen eine Rolle. So kann es sein, dass mir ein Stück beim Tanzen direkt in die Beine fährt und ich quasi von selbst wie in Trance tanze (was bei mir höchst selten vorkommt). Dann finde ich es zum Tanzen großartig. Wenn ich es aber einfach so anhöre, gibts mir viel weniger.

An unterschiedliche Genres habe ich auch unterschiedliche Ansprüche.

Außerdem spielt natürlich auch das persönliche emotionale Repertoire eine Rolle. Evtl. ist das vielleicht der Grund, dass es nur wenige Metall- oder Punkstücke gibt, die mich berühren. Das typische Metall- oder Punkfeeling ist mir persönlich eher fremd. Oder ich kann das Gefühl dahinter einfach nicht dekodieren.

Was mir auch gerade auffällt: Zum Teil bin ich auch sehr "anspruchslos". Manchmal genügt nur eine typische musikalische Phrase, ein Tonartwechsel, ein Riff, ein bestimmtes Instrument an der richtigen Stelle ( z. B. ein etwas psychodelisch wimmernder Synthie oder Moog, ein einpeitschender Bläsersatz oder eine stark den Rythmus unterstützende Gitarre... ja und seltsamerweise auch eine bestimmte Art ein Akkordeon:what: einzusetzen) , ein bestimmter treibender Rhythmus - und das muss noch nicht mal originell sein - um mir einen Schauer über den Rücken zu jagen.

Das kann auch etwas sehr formales, wiederkehrendes haben. Loops können bei mir z. B. viel auslösen.
Auffällig ist das bei mir auch in meiner Klassikvorliebe. Hier werde ich z.B. besonders stark von "alter Musik" angesprochen (z.B. Monteverdi, also Rennaisence und Frühbarock) , gefolgt von Barock (z. B. Bach). Das sind ja sehr formalistische Musikstile, die bestimmte musikalische Figuren immer neu kombinieren...."Sampling" auf "alt" und analog sozusagen.

Seltsam ist das alles und lässt sich nur schwer in verständliche Worte fassen... generell würde ich aber sagen, dass Songtexte bei mir eine eher untergeordnete Rolle spielen, obwohl es natürlich auch Stücke gibt, bei denen sie für mich sehr wichtig sind.

Ich kann das auch alles so pauschal gar nicht sagen.
 
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PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #38
Musikgeschmack ist das, was einem gefällt und was andere einem unterstellen nicht zu haben, weil sie was ganz anderes mögen:tongue:.

Wenn ich Amazon, Youtube und diese komischen, verabscheuungswürdigen Sachen wie Spotify und Deezer glauben darf...hab ich keinen.
Weil deren Empfehlungen grundsätzlich immer falsch liegen, sofern sie überhaupt noch welche geben (Amazon und Youtube hab ich schon geschafft :ninja:)

Ich hab aber auch selber eine riesige Musik-Bibliothek (ich schätze mal CDs im vierstelligen Bereich, sowie jede menge Vinyls werden es sicher sein und eine Hifi-Anlage um das zu würdigen.
Ich habe früher mit tanzen (und Klavier spielen) Geld verdient und dazu braucht man nun mal die passende Musik.
Wenn ich dann Freizeit hatte...hab ich einfach weitergemacht.
Musik war schon immer ein wichtiger Teil meines Lebens, ist sogar teil meines Nicknames.

Bei mir zu Hause läuft auch praktisch ständig Musik, die ich in immer weiter überarbeiteten Prozessen thematisch oder situationsbezogen in Playlists sortiert habe.

Und da ist wirklich alles zu finden...von Pergolesis Stabat Mater bis zu heftigerem wie EDM, Dubsteb, Goa.
Es kommt nur darauf an, was mich bewegt.

Leider kann ich das von vielem, was die Radiosender und Frontpages heute so liefern nicht mehr behaupten.
Wenn man etwas zu sehr kommerzialisiert, ist das der Tod der Emotion.
 
N
Benutzer157222  Benutzer gesperrt
  • #39
Eventuell zur Thematik passend, möchte ich auch anführen, dass Interpreten welche man nicht mag auch Ausnahmesongs haben, welche einem zusagen.
Mein wohl größter Extremfall wären Scooter.
Ja, richtig.
Scooter.
Die Lyrik gewinnt natürlich keinen Preis, das Video ist dezent "peinlich", auch des Meisters vokales Spektrum und seine Artikulation sind gewöhnungsbedürftig.
Aber ich mag das Lied gerne, auch wenn ich außen vor lasse wer der Interpret ist und dementsprechend der Exotenstatus verloren geht.
Die melancholische Atmosphäre des Liedes, die "dystopisch-episch"-wirkendenen Synthesizerteppiche, das Tempo, die gemächlichen Industrialdrums, die spärliche Einsatz von Ethno-Intrumenten welche trotz dessen nicht an "Weltmusik" erinnern.
Am wichtigsten ist aber, dass es auf mich nicht gekünstelt wirkt.
Ich hätte nicht geglaubt, dass ich ausgerechnet über Scooter was Positives zu sagen habe aber hiermit haben sie wirklich etwas abgeliefert was mir sehr zusagt.

Betreffend dem Musikgeschmack unterstreicht dies nur, dass mir der Interpret relativ gleich ist solange die Musik authentisch ist und meinen melancholischen Nerv trifft.
 
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cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #40
N Nebel : Witzig - jetzt, wo Du es sagst; ich habe EIN Lied, das ich von Ramstein mag, nur eins. Und das ist "Seemann".

Ich mag Metal/Gothic...überhaupt rein gar nicht :grin: und komme mir damit immer wie ein Exot vor :grin:.

Für mich ist mein Musikgeschmack meine Biographie.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #41
Generell finde ich das Thema total interessant, grade weil das bei mir innerfamiliär für große Irritation gesorgt hat, häufig :grin: Ich komm aus einer stark "klassisch" geprägten Familie, mein Bruder hört ab und an wohl auch Klassik aber ansonsten zählt er für mich zu den indifferenten "Was im Radio kommt"-Menschen. Ich hab mich ab Pubertät wohl doch recht ausprobiert und bin im Bereich Rock/Punk/Metal/Oldies zu finden, manchmal als Remineszenz an meine Vergangenheit auch Dark Wave und Ähnliches. Es gibt aber auch immer wieder Songs und Künstler aus anderen Genres die mir gefallen, oder auch Bands die irgendwie hervorstechen, die aber absolut niemand mir zuordnen würde (z.B. "Krawall und Remmidemmi", "Dickes B").

Aber das wurde hier ja schon wunderschön gesagt: Auch für mich muss Musik etwas in mir berühren. Musik kann mich zum Heulen und zum Lachen bringen, ich reagiere da wahnsinnig stark drauf, aber im Zweifelsfall auch wahnsinnig gestresst und genervt (meist von HipHop und Elektrokrams, wenn es nicht ausm Gothic-Bereich kommt).
Ich erinnere mich auch sehr lange an Lieder, die kommen mir manchmal einfach in den Sinn, und das ist ganz nervig wenn es anstrengende Lieder sind. Manchmal hab ich auch in meinen Träumen Backgroundmusik, die mich den ganzen Tag begleitet.

Ich finde es sehr... keine Ahnung, albern oder so, wenn mir Leute dann erzählen, dass mein Musikgeschmack "schlecht" ist. Weil ich zum Beispiel mit so Progressive-Kram überhaupt nichts anfangen kann. Ich mag oft simple Sachen, amüsier mich dann auch über mich selbst, aber darin fühle ich mich eben wohl.

Für mich ist ein Song / Künstler gut, wenn sich nicht jedes Lied gleich anhört, und der Künstler es schafft, durch verschiedene Stile in verschiedenen Liedern die Bandbreite seines Könnens darzustellen.
Das geht mir zum Beispiel nicht so. Ich liebe z.B. Rhapsody (den alten Kram!!!) und Manowar. :grin: Vermutlich machen die objektiv keine gute Musik, es ist immer gleich, die Texte sind grauenvoll, aber sie machen schrecklich famose Laune. Bad Religion klingt auch fast immer gleich, aber die mag ich auch :smile:

Und ich bin immer wieder irritiert, wie viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Radio hören erlauben (oder wie viele während der Arbeitszeit auf PL surfen können :eek: ) vom Malerbetrieb bis zum Büro des Rechtspflegers. Aus eigener Erfahrung und durch Beobachtung anderer sehe ich eine Minderung der Konzentration und damit der Arbeitsleistung, so kann ich es eigentlich auch verstehen, dass alle meine Arbeitgeber bisher (egal ob in Jobs mit körperlicher oder geistiger Arbeit) das Radiohören untersagten. Immer wieder erstaunt es mich, dass es bei so vielen anders ist.
Ich kenn das von mir, wenn ich mal was Körperliches arbeiten muss... ob das jetzt aufräumen oder putzen oder sowas ist, oder auch mal was Geistiges wie z.B. einen Vortrag vorbereiten, dass mir Musik beim Konzentrieren hilft. Manchmal auch nicht, dann schalte ich ab, aber grade in den Aufräumphasen (ich meine jetzt wirklich auf der Arbeit!) tut mir das total gut und pusht mich auch.
 
SolitaryMan
Benutzer122299  Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Off-Topic:



Und ich bin immer wieder irritiert, wie viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern das Radio hören erlauben (oder wie viele während der Arbeitszeit auf PL surfen können :eek: ) vom Malerbetrieb bis zum Büro des Rechtspflegers. Aus eigener Erfahrung und durch Beobachtung anderer sehe ich eine Minderung der Konzentration und damit der Arbeitsleistung, so kann ich es eigentlich auch verstehen, dass alle meine Arbeitgeber bisher (egal ob in Jobs mit körperlicher oder geistiger Arbeit) das Radiohören untersagten. Immer wieder erstaunt es mich, dass es bei so vielen anders ist.

Ach ja? soweit ich weiß, gibt es sogar Belegedafür, dass die Konzentration besser ist, wenn ein gewisser Hintergrund"Lärm" herrscht. Bei mir ist das auch so, ich kann man mich besser konzentrieren, wenn Musik läuft (wenn sie gut ist, noch besser). Besonders beim Autofahren fällt mir das auf.
Und grade bei körperlicher Arbeit verstehe ich nicht, wie Musik die Konzentration mindern soll...
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #43
Es gibt auch Ausreisser, die man an irgendwas festmacht.
Im Gym hoert ich neulich "Coming Home" von Dharma Protocol, featuring Boy George; so Zeug laesst mich normalerweise kalt, aber seit ich weiss, ich ziehe nach Schweden, und dort wartet ein Lincoln auf mich, beruehrte mich das tief. Schweden und Lincolns sind mein Zuhause.
Und schon hat's einen Ehrenplatz bei mir.

 
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