• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie ist es mit einem Schizophrenen eine Beziehung zu haben?

D
Benutzer151741  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

Wie ihr schon im Titel gelesen habt will ich wissen wie es ist mit einen schizophrenen Partner einen Partnerschaft zu führen. Ich habe vor ein paar wochen angefangen mit einen 21 Jahren alten Mann zu schreiben. Er hat es mir schon vorher gesagt das er nicht so ist wie die "normalen" Menschen, ja ich habe mich mit ihm gestern das erste mal getroffen. Das Date war wundervoll und er ist wenn er seinen Tabletten nimmt ein sehr netter und humorvoller mensch. Aber wie ich schon gelesen hab und er mir auch gesagt hat, wenn es zu einer Partnerschaft kommt dann ist de nicht so wie eine "durchschnittliche" Partnerschaft. Er hat es mir erklärt aber, ich würde gerne es von einer Person hören die da "erfahrung" hat. Er geht zu Therapie und nimmt seine Tabletten. Vl kann mir wer sene Erfahrung mitteilen.

Lg. Dominik
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Es gibt erstens mal sehr viele verschiedene Formen von Shizophrenie und es kommt schon drauf an um welche es sich handelt, wie gut er eingestellt ist und wie bereitwillig er seine Therapie macht.
Ich habe nur Erfahrung mit einem Ex, der Bipolar ist und zu heftigen Manien neigte und dadurch sehr wenig Therapiewillig war. Ist also wohl was völlig anderes.
Leicht ist es aber denke ich nie, das kann ich schonmal sagen.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Man nennt dieses Krankheitsbild auch "bipolar" - zweipolig. Man kann sich bereits vorstellen, was das bedeutet; Extreme. Jemand mit dieser Kondition ist voller Ueberraschungen. Es duerfte schwer sein, eine universelle Aussage darueber zu treffen, wie eine Partnerschaft mit einem Betroffenen wohl waere. Aber eines wuerde ich mal von vornherein annehmen: Man sollte belastbar sein.

P.S.:
Oh, wow. Man lernt immer noch was dazu. Bipolar und Schizophrenie sind ja doch nicht dasselbe - hatte das mal von jemandem gesagt bekommen, von dem ich meinte, der wuesste bescheid. Interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Man nennt dieses Krankheitsbild auch "bipolar" - zweipolig. Man kann sich bereits vorstellen, was das bedeutet; Extreme. Jemand mit dieser Kondition ist voller Ueberraschungen. Es duerfte schwer sein, eine universelle Aussage darueber zu treffen, wie eine Partnerschaft mit einem Betroffenen wohl waere. Aber eines wuerde ich mal von vornherein annehmen: Man sollte beslastbar sein.
Sorry Tahini: Das (Shizophrenie und Bipolare Störung) sind zwei verschiedene Erkrankungen, wobei allerdings beide auch gleichzeitig auftreten können.
 
D
Benutzer151741  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Es gibt erstens mal sehr viele verschiedene Formen von Shizophrenie und es kommt schon drauf an um welche es sich handelt, wie gut er eingestellt ist und wie bereitwillig er seine Therapie macht.
Ich habe nur Erfahrung mit einem Ex, der Bipolar ist und zu heftigen Manien neigte und dadurch sehr wenig Therapiewillig war. Ist also wohl was völlig anderes.
Leicht ist es aber denke ich nie, das kann ich schonmal sagen.


sry habs nd dazugeschrieben. er hat glaub ich gesagt paranoide shizophrenie
 
ganode
Benutzer153784  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Wie es ist, oder wird, kann man so nicht sagen. Du solltest aber auf beide Extreme gefasst sein: Entweder er trägt dich auf Zauberhänden, oder er würgt dich bis kurz zur Erstickung. Kann beides sein, kann nichts davon sein; aber die allererste Frage, die du dir stellen musst: ist er das alles wert?, kannst du beide Seiten kennenlernen; willst du damit umgehen, wenn er sich außerhalb deiner eigenen Logik verhält? Auch über Jahre und Jahrzehnte?

Generell rate ich davon ab, Beziehungen mit Schizophrenen einzugehen; letzten Endes ist die Krankheit immer stärker als die Liebe (so leid es mir das tut, das zu sagen). Du wirst dich nur an etwas abarbeiten, was schwer, wirklich schwer überwinden lässt; das Schlimmste ist dann, dass du dich selbst schuldig für seinen Zustand fühlst, dass alles nur noch fürchterlicher wird, während du nicht mehr kannst und versuchst, ihn zu verlassen, was seine Verfassung aber nur noch ausufern lässt. Egal was du willst: es wird ein noch größerer Alptraum.

(An dieser Stelle hatte ich noch immer eine Studie parat, die nahelegt, dass Frauen wohl generell Schizophrenie mit Genialität verwechseln — die finde ich leider nicht mehr.) Also das einfaches Fazit: Ist die Diagnose einmal gestellt: Lass es lieber. Da können gerne mal 6—10 Jahre deines lieben Lebens bei draufgehen, und niemals zu deinem Guten. Hab Spaß (was mit Schizophrenen allerdings möglich ist, sogar noch mehr als mit allen anderen), aber pass einfach auf, dass du nicht dein Leben versprichst, vergibst und auch noch einhalten musst. Er macht das nämlich auch nicht. Niemals nicht.
 
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G
Benutzer162053  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich kann mich meinem Vorposter nur anschließen. Meine Ex Freundin, die auch noch Mutter meiner Tochter ist wurde nun schon mehrfach auf Schizophrenie und oder Borderline diagnostiziert. Leider habe ich das erst erkannt, als es zu spät war. Es führt von extremen Stimmungsschwankungen bis zu böswilligen Unterstellungen. Leider gibt es für mich keinen Weg zurück ohne meine Tochter zu opfern. Bei ihr ist auch das Problem, dass sie die Therapieangebote immer nur auf äußeren Druck wahrnimmt und dann auch nicht dauerhaft. Ich kann daher nur eindringlich abraten!!!
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
schizophrenie gilt heutzutage als gut behandelbar.das mal vorab.
ansonsten halte ich es für selbstverständlich,dass man sich in so einer lage umfassend über das krankheitsbild informiert.nur dann ist man mMn überhaupt erst in der lage,sich zu entscheiden,ob man als partner damit umgehen kann oder nicht.
da ihr aber erst ein date hattet,finde ich nicht,dass du dir jetzt schon so umfassend gedanken machen musst-lernt euch doch erstmal richtig kennen,du weißt ja noch gar nicht,ob ihr überhaupt zusammenpassen würdet (mal ganz unabhängig von seiner erkrankung).
 
T
Benutzer36879  Benutzer gesperrt
  • #9
Ich kann nur dazu raten, es bleiben zu lassen. Sieht man immer wieder im Umfeld, wozu so etwas führt. Wieso sollte man sich so etwas antun, gibt doch genug unbehaftete Menschen da draußen.
 
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Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #10
Ich würde sagen: versuch es. Wenn sich im Zuge des Datings Verhaltensweisen zeigen, mit denen Du nicht umgehen kannst, kannst Du immer noch die Reißleine ziehen.

Kein Schizophrener ist wie der Andere. Bei jedem zeigen sich unterschiedliche Symptome, jeder reagiert auf Medikamente anders bzw. reagiert anders auf Therapieversuche.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Ich blicke gerade auf Dein Alter und vermute, dass dies Deine erste Beziehung sein wird?

Wie auch immer - in diesem Falle wäre ich sehr vorsichtig. Erkrankungen dieser Art - es wurde schon geschrieben - können ein ganz extremes Maß an eigener Belastung bedeuten, und ich weiß nicht, ob man mit 16 schon so gefestigt im Leben steht, das aushalten zu können und auch einordnen zu können.

Ich habe einen Verwandten, der schizophren ist. Ich weiß daher nur, dass es eine große, sogar sehr große Beeinträchtigung im Leben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #12
Die Entscheidung, ob du dich auf diesen jungen Mann einlassen willst, aber ich kann dir von einem Fall erzählen, der sich in meinem Umfeld abgespielt hat:

Off-Topic:
R. und L. waren schon knapp 20 Jahre verheiratet und kannten sich um die 25 Jahre, da hatte R. (sie) einen Schlaganfall und wurde daraufhin schizophren. Man muss dazu sagen, dass R. schon früher ein bisschen geflunkert hat hin und wieder und dass L. ein sehr, sehr eifersüchtiger Mann ist (L. kann optisch nach allgemeiner Ansicht R. das Wasser nicht reichen und R. laufen noch immer - sie ist um die 50 - die Männer nach, auch jünger ... )

Dann war R. im Krankenhaus und hat Sachen gesagt, wovon man teilweise nicht wusste, was nun stimmte oder nicht. Da erzählte sie, dass sie, als sie mit L. bereits zusammen war, mit ihrem Boss geschlafen hat (sie wurde nach nur 2 Jahren im Betrieb befördert und andere, die schon länger dort waren und gute Arbeit machten, nicht), dass ihr jüngerer Sohn gar nicht von L. wäre (was aber nicht stimmt) usw. usw.

Das war eine riesen Belastung für ihre Ehe, zumal ihr Sexleben schon lange nicht mehr existent war, da der Sohn, damals schon über 10, noch immer nicht alleine schlief und somit R. mit Sohn regelmäßig im Ehebett genächtigt hat und L. im Bett des Sohnes schlief.

Sie haben es irgendwie geschafft, R. ist nun mit ihren Medikamenten gut eingestellt, aber ich merke ihr schon an, dass sie nicht mehr "die Alte" ist und da ich mich auch noch an ihr harmonisches Eheleben vor einigen Jahren erinnern konnte, merke ich schon, dass sie nicht so wirklich glücklich sind.


Ich war selbst eine Zeit lang in psychologischer Behandlung, weil es mir nicht gut ging und das war für unsere Beziehung auch nicht immer einfach, aber wir haben es geschafft.

Du siehst, es kann so oder so ausgehen, es kann eine Beziehung kaputt machen, es kann auch den (bis dahin gesunden) Partner kaputt machen. Gerade in deinem Alter hätte ich selbst mir das niemals zugetraut. Aber vielleicht bist du schon sehr reif für dein Alter und kannst damit gut umgehen.

Ich drück dir die Daumen, dass du für dich die beste Entscheidung triffst. :knuddel:
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #13
Nun, es gibt verschiedene Formen der Schizophrenie - und verschiedene Ausprägungen. Es gibt akute Formen und chronische. Aus deinen Zeilen les ich heraus, dass dein Date sein Leben ganz gut meistert und mit seinem Alltag klar kommt - klingt für mich also eher nach einer (damals) akuten Geschichte, die im Moment nicht im Vordergrund steht.

Aus der Erfahrung einiger meiner Freunde, die (chronisch!) Schizophrene Eltern haben, die ihre Behandlung und Tabletten verweigern und langjährige Geschichten hinter sich haben, kann ich dir nur so viel auf den Weg geben: Es kann anstrengend sein. Und sehr sehr zermürbend, wenn wieder ein akuter "Schub"/"Phase" auftreitt. Aber in der "Ruhe" sind gut eingestellte Schizophrene komplett normale Menschen.

Aus eigener Erfahrung mit manisch-depressiven und Borderliner: Es kann anstrengend sein und man muss seine Grenzen kennen. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man vielleicht nicht mehr kann. DANN muss man ehrlich genug sein, um sich abgrenzen zu können und sich selbst eingestehen, dass man sich selbst schützen muss. Ein Mensch kann nicht unendlich Hilfe leisten.

Zum Thema:
"durchschnittliche" Partnerschaft

Keine Beziehung ist durschnittlich. Jeder Mensch hat seine eigenen Ecken und Kanten. Für den einen ist dies absolut ok, für eine andere Person wäre die Situation untragbar. Egal ob es um Hobbys, politische Gesinnung, Lebensziele oder eben die Psyche geht. Jeder von uns hat seine Macken. Und jede Beziehung ist für sie selbst einzigartig :smile:

Ich kann dir nur Mut zusprechen, dich nicht direkt abschrecken zu lassen. Aber du musst erwachsen und ehrlich genug zu dir selbst sein, dass du dich nicht abhängig machen lässt oder dich mit deiner Beziehung erpressen lässt (z.B. "ich trenn mich, wenn du mich in die Klinik bringst" wenn es zu akuten Schüben kommt. Alles schon erlebt.)
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich würde auch nie von vorn herein ausschließen eine Beziehung mit einem psychisch Kranken einzugehen. Es ist meiner Meinung nach das wichtigste, dass diese Personen bereit sind ihre Therapie durchzuziehen und sich krankheitseinsichtig zeigen. In solchen Fällen kann es funktionieren.
 
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