• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

(Wie) kann komme ich mit den Problemen meiner Freundin klar?

D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey Leute, ich schreibe mal hier rein um vielleicht den ein oder anderen Tipp zu bekommen oder auch einfach mal eine Sicht von außen auf das Ganze. Ich hoffe, es klingt nicht ganz gefühlskalt. Ich liebe sie! Aber wenn ich so etwas schreibe, versuche ich, dass von oben zu sehen.

Ich (25) habe meine Freundin (22) vor knapp 2,5 Jahren kennen gelernt. Damals habe ich in ihrer Stadt studiert und sie auch (Heimatstadt). Alles passte soweit. Glückliche Beziehung. Das einzige, was damals schon schlecht war, war ihre Wohnsituation. Sie hatte zuerst 2 Monate in einer WG mit alten Klassenkameraden gelebt, die gründlich schief ging (die anderen Leute waren bisschen extrem), dann flüchtete sie zurück zu ihren Eltern. Als ichsie kennen lernte, war sie gerade mit einer anderen Freundin zusammengezogen. Doch nach einigen Monaten ging auch das nicht mehr sooo gut, sie blieb jedoch wohnen. Bisschen Zweck-WG-mäßig.

Knapp ein halbes Jahr später im Herbst, kurz nach Semesterbeginn brach sie nach langem hin und her ihr Studium ab um ihr eigentliches Wunschstudium anzufangen. Sie hatte dann ein Jahr Leerlauf und arbeitete mal ein bisschen, machte ein paar Wochen Praktikum und so weiter. Letztes Frühjar zog ich dann studiumsbedingt in eine andere Stadt, 1,5 h entfernt. Wir waren zwar beide nicht begeistert aber es "musste" sein. Seitdem sehen wir uns aber trotzdem fast jedes Wochenende.

Sie bewarb sich dann im Herbst letztes Jahr auf mehrere Unis, eine in ihrer Stadt, eine in einer anderen Stadt und entschied sich für die andere Stadt (ungefähr gleiche Entfernung zu mir) - weil sie das Gefühl hatte, endlich mal auch mal aus der Stadt kommen zu müssen.

Nun, das Studium und die Stadt scheiterte gnadenlos. Die Mitbewohnerin war eine Psychopatin, das Studium stressig, sie hatte Heimweh. Sie rutschte in eine depressive Phase und brach alles ab und zog zurück zu ihren Eltern, wo sie erst einmal bleiben wollte und sich dann aber eine eigene Wohnung suchen. Seitdem lebst sie da in "Sicherheit" und das Leben ist wie das Jahr vorher: mal arbeiten, mal Praktikum. Sie hat sich nie (ärzliche) Hilfe geholt und das ganze auch so nie aktiv verarbeitet sondern aus meiner Sicht komplett verdrängt. Wir haben zwar in der Zeit viel geredet aber seit der Flucht nach Hause hat sie das Thema totgeschwiegen. Sie ist zwar stabil, jedoch hat sie nie etwas verarbeitet oder aufgearbeitet.

Jetzt wird sie ab Oktober wieder studieren. Den Wunschstudiengang, dieses mal in ihrer Heimatstadt. Noch ist sie da ganz zuversichtlich, auch wenn ich da bedenken habe. Sie wird wieder Stress haben und Schwierigkeiten, das zu verarbeiten.

Was mir aber noch mehr Sorgen macht, ist die Wohnsituation. Sie "schafft" es nicht, auszuziehen. Sie wollte immer mal wieder aber macht dann doch Rückzieher bzw. schiebt sich plötzlich selbst Gründe vor, warum es doch nicht geht. Zu unsicher, sie fühlt sich alleine und weiß, dass sie damit nicht klar kommen wird. Im Moment hat sie jeden Tag ihre Eltern um sich.
Jetzt hat sie es wieder versucht und eine Wohnung gefunden. Ich dachte schon, jetzt klappt es endlich. Bis sie mir gestern gesagt hat, dass sie es sich doch nicht zutraut und sich 20 Schritte zurückgeworfen fühlt.

Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun soll. Ewig kann es so nicht weiter gehen. Ich kann zwar die Belastung im Moment ertragen - aber nicht für immer. Sie hat einfach ausgeprägte Verlustängste und baut sich selbst riesige Mauern auf. Auch in anderen Fällen. Angst, dass die Eltern sich trennen, der Bruder sich nicht oft genug meldet und auch in Hinblick auf die Fernbeziehung hat sie immer noch starke "Probleme".

Ein Vorschlag: Rede mit ihr. Zwecklos. Sobald ein Gespräch in die Richtung kommt und sie sich unsicher fühlt, blockt sie ab. Sagt keinen Ton mehr. Sagt, dass sie wohl doch nicht so stark ist - aber auch nicht darüber reden will. Betreibt in dieser Hinsicht keine Selbstreflexion. Ich kann in dieser Hinsicht nur Monologe führen. Ich versuche ja, so gut es geht, den Druck rauszunehmen und sie einfach machen zu lassen. Dränge sie nicht, auch nicht wegen dem Auszug..

Aber das Thema Unsicherheit und Entscheidungsfreude betrifft auch andere Bereiche und tangiert immer wieder unsere Beziehung. Sie redet nicht so offen über Sex (wie ich es gerne hätte) oder Probleme in der Beziehung. Sagt nicht wirklich, was ihr da gefällt oder was sie stört.

Ich bin da genau das Gegenteil, denke sehr viel über alles nach und rede über meine Probleme. Das bringt meiner Meinung nach viel mehr. Aber es gibt bei solchen Sachen selten eine offene, ehrliche Kommunikation. Eine beliebte Antwort auf eine Frage ist von ihr "Weiß nicht". Auch auf Nachfrage.

Oh Gott, ich habe schon wieder viel zu viel geschrieben. Ich könnte noch mal so viel schreiben, aber das liest sich dann eh keiner durch.
Kurz zu mir noch: Ich werde noch ein halbes Jahr hier sein und dann auf Jobsuche gehen. Evtl auch in ihrer Heimatstadt, die ich auch sehr schön finde. Aber ich kann (und will) ihr nicht garantieren, dass wir im April dort zusammenziehen und ich dann da bin, weil es diese Sicherheit nicht gibt und ich denke, dass sie sich nicht von mir abhängig machen darf. In erster Linie muss sie selber wieder "normal" Leben können.

Eigentlich würde mich nur mal eure Meinung zu dem ganzen interessieren. Ich habe das Gefühl, dass in der Beziehung seit langem ein Ungleichgewicht herrscht und das auf Dauer nicht gut ist und ich brauche sie irgendwann wieder auf Augenhöhe haben. So wie es am Anfang war, als wir uns kennen gelernt haben. Das muss nicht morgen sein oder nächsten Monat aber im Moment sehe ich das einfach gaaar nicht vor mir.
So wie es jetzt läuft, wird sie ihr Studium anfangen und hoffentlich erstmal mit dem Stress klar kommen (was, wenn nicht???) und zuhause wohnen bleiben und darauf hoffen, dass ich nächstes Jahr zu ihr komme und wir zusammen ziehen (was wenn nicht???).

Über Meinungen und Tipps bin ich dankbar.
 
schoookkiiii
Benutzer154794  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Wie es aussieht kann sich deine Freundin nur selbst helfen. Du hast scheinbar alles versucht.
Aber wieso belastet das dich so sehr?
Sag ihr das doch was du uns geschrieben hast und dass du ihr nur helfen möchtest und dass sich wegschauen auch nichts bringt.
Gub ihr Selbstvertrauen und mit, vergewisser ihr, dass du immer für die da bist.das wird sie sicher schätzen und sie aufbauen .

Ich wünsche euch beiden viel Glück :smile:
 
N
Benutzer Gast
  • #3
Was mir aber noch mehr Sorgen macht, ist die Wohnsituation. Sie "schafft" es nicht, auszuziehen.

Was ich mich so frage....

hat sie ein Problem damit bei ihren Eltern zu wohnen, oder haben die Eltern ein Problem damit, wenn sie jetzt erst mal dort wohnen bleibt? Ist ihre Wohnsituation ein Problem für eure Beziehung?
Oder anders... was genau ist so schlimm daran, wenn sie erst mal bei ihren Eltern wohnen bleibt, bis sie sich in ihrem Studiengang eingefunden hat?
Ich meine.. sie hat jetzt ein paar Mal beides gleichzeitig versucht - studieren und alleine wohnen. Hat nicht geklappt.
Wenn sie sich zu Hause einigermaßen wohlfühlt und dort unterstützt wird (weniger Stress) und die Uni gut erreichbar ist..
Ist doch auch eine finanzielle Frage - wenn sie auszieht muss sie mehr Geld aufbringen, bedeutet im Zweifel: Neben dem Studium jobben. Also noch mehr Stress und das, wo sie sich mit dem Studium jetzt wahrscheinlich ohnehin schon unter Druck setzt (nach dem Motto: Dieses Mal muss es klappen.)

So wie es jetzt läuft, wird sie ihr Studium anfangen und hoffentlich erstmal mit dem Stress klar kommen (was, wenn nicht???) und zuhause wohnen bleiben und darauf hoffen, dass ich nächstes Jahr zu ihr komme und wir zusammen ziehen (was wenn nicht???).

Was genau macht ihr eigentlich den Stress, im Studium?
Ist es ihr der Stoff zu viel / zu anspruchsvoll? Sind es zu viele Leute? Hat sie Prüfungsangst?
Weiß sie vielleicht nicht, wie sie am Besten lernt?

Aber.. okay..
Was wenn nicht.
Sie fängt den Studiengang an und stellt fest, dass es genau an den gleichen Stellen daneben läuft, wie die letzten Versuche.
Beim ersten Versuch hatte sie (für sich) eine Begründung: Falscher Studiengang. Falsche Wohnsituation.
Beim zweiten Versuch hatte sie (für sich) eine Begründung: Falscher Studienort. Falsche Wohnsituation.

Jetzt wohnt sie bei ihren Eltern (ist ja vielleicht hoffentlich für den Moment für sie eine gute Wohnsituation?), hat ihren "Traumstudiengang" und ihren "Traumstudienort".

Wenns jetzt also nicht klappt, wird sie sich damit auseinandersetzen müssen, woran es liegt. Prüfungsanst? Motivation? Lerntechniken? Soziale Schwierigkeiten?
Und wenn sie das weiß - aber vielleicht weiß sie das ja jetzt schon, habt ihr mal drüber gesprochen? - dann kann sie sich Lösungsmöglichkeiten überlegen.
Andere Lerntechniken, nur 2/3 der Kurse pro Semester, eine Therapie, was auch immer.

Oder sie kommt dann zu dem Schluss, dass so ein Studium doch gar nichts für sie ist, orientiert sich neu und sucht sich ne Ausbildung. Mit Jobs und Praktika hat das ja auch geklappt, also, vielleicht liegt ihr Berufsleben einfach besser als das Studium?

Mir kommt das so vor, als wäre es *dir* wichtig, dass sie nicht bei ihren Eltern wohnt, und *dir* wichtig, dass sie ihr Studium abschließt. Oder zumindest wichtiger, als ihr.
Täuscht das?
Und wenn nicht, warum ist das so?
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Danke mal für die Antworten. Ich gehe mal darauf ein.

Was ich mich so frage....

hat sie ein Problem damit bei ihren Eltern zu wohnen, oder haben die Eltern ein Problem damit, wenn sie jetzt erst mal dort wohnen bleibt? Ist ihre Wohnsituation ein Problem für eure Beziehung?
Oder anders... was genau ist so schlimm daran, wenn sie erst mal bei ihren Eltern wohnen bleibt, bis sie sich in ihrem Studiengang eingefunden hat?

Nun, allgemeine gibt es da wenig Probleme. Sie kommt mit ihren Eltern klar und diese mit ihr. Sie würden sie natürlich nie rausschmeißen. Allerdings (und das weiß ich auch aus Gesprächen mit der Mutter) wären sie schon auch irgendwie froh, wenn sie irgendwann wieder auszieht. Man gewöhnt sich als Eltern ja auch daran, mal wieder die Wohnung für sich zu haben. Ich glaube, wenn die Kinder mal zwei Jahre weg waren und dann plötzlich das eine komplett da wohnt und der Freund oft da ist, ist das schon etwas anderes.

Außerdem ist die Wohnsituation in gewisser Weise auch schlecht für die Beziehung. Ich besuche eben nicht mehr meine Freundin, sondern die Familie. Es ist gar nicht unbedingt so, dass sie uns Samstags um 9 zum Frühstück holen aber wenn sie eben sagen, "morgen frühstücken wir um 9", dann will meine Freundin das eben gemeinsam machen. Früher oder bei mir hatten wir Samstag morgen oft Sex. Der fällt dann halt weg, genauso wieder der Sex mal spontan Nachmittags. Mich schränkt das schon ein.
Ich denke diese Freiheit liebt jeder, der länger ausgezogen ist.

War bei ihr ja auch so. Sie hat ja auch alleine gewohnt. Aber diese Rückentwicklung und Flucht in die Familie macht mir schon in gewisser Weise Sorge. Vor allem eben nicht ein paar Wochen oder Monate, sondern dass sie es mittlerweilee so stark braucht, dass sie schon Probleme hat, wenn ihre Eltern zwei Tage wegfahren und sie nicht bei mir ist.



Ich meine.. sie hat jetzt ein paar Mal beides gleichzeitig versucht - studieren und alleine wohnen. Hat nicht geklappt.
Wenn sie sich zu Hause einigermaßen wohlfühlt und dort unterstützt wird (weniger Stress) und die Uni gut erreichbar ist..
Ist doch auch eine finanzielle Frage - wenn sie auszieht muss sie mehr Geld aufbringen, bedeutet im Zweifel: Neben dem Studium jobben. Also noch mehr Stress und das, wo sie sich mit dem Studium jetzt wahrscheinlich ohnehin schon unter Druck setzt (nach dem Motto: Dieses Mal muss es klappen.)

Sie kann es sich gut leisten. Bekommt unterstützung von den Eltern, Bafög und die Mieten sind nicht teuer. Stress im Sinne von mehr machen wäre nicht da. Sie träumt ja auch davon, endlich ihre Wohnung einzurichten usw.
Die Doppelbelastung wäre natürlich auch nicht da gewesen, wenn sie schon vor dem Studium (z.B. jetzt) umgezogen wäre...

Was genau macht ihr eigentlich den Stress, im Studium?
Ist es ihr der Stoff zu viel / zu anspruchsvoll? Sind es zu viele Leute? Hat sie Prüfungsangst?
Weiß sie vielleicht nicht, wie sie am Besten lernt?

Sie macht sich wegen Kleinigkeiten selber fertig und ist sich unsicher. Ich habe bei meinem Studium auch eine Portion Selbstironie und Zynismus gebraucht. "10 Prüfungen in einer drei Wochen...Klar, ist ja kein Stress"...

Aber.. okay..
Was wenn nicht.
Sie fängt den Studiengang an und stellt fest, dass es genau an den gleichen Stellen daneben läuft, wie die letzten Versuche.
Beim ersten Versuch hatte sie (für sich) eine Begründung: Falscher Studiengang. Falsche Wohnsituation.
Beim zweiten Versuch hatte sie (für sich) eine Begründung: Falscher Studienort. Falsche Wohnsituation.

Jetzt wohnt sie bei ihren Eltern (ist ja vielleicht hoffentlich für den Moment für sie eine gute Wohnsituation?), hat ihren "Traumstudiengang" und ihren "Traumstudienort".

Wenns jetzt also nicht klappt, wird sie sich damit auseinandersetzen müssen, woran es liegt. Prüfungsanst? Motivation? Lerntechniken? Soziale Schwierigkeiten?
Und wenn sie das weiß - aber vielleicht weiß sie das ja jetzt schon, habt ihr mal drüber gesprochen? - dann kann sie sich Lösungsmöglichkeiten überlegen.
Andere Lerntechniken, nur 2/3 der Kurse pro Semester, eine Therapie, was auch immer.

Ja, das wird sie wohl müssen...Nur war sie nach dem letzten mal so fertig, dass zumindest ich das nicht noch mal erleben will. Panikattacken, nächtelang nicht schlafen, weinende Telefonate usw. Vielleicht muss sie selbst mal wirklich ganz unten sein um zu merken, dass sie was ändern will. Aber das macht mich fertig.

Mir kommt das so vor, als wäre es *dir* wichtig, dass sie nicht bei ihren Eltern wohnt, und *dir* wichtig, dass sie ihr Studium abschließt. Oder zumindest wichtiger, als ihr.
Täuscht das?
Und wenn nicht, warum ist das so?

Mir ist es in erster Linie wichtig, dass es ihr gut geht. Das ist wahrscheinlich *mein* Problem - mich zu stark für andere Menschen zu interessieren. Das stimmt. Zur Wohnsituation habe ich oben schon was geschrieben.
Dass sie das Studium abschließt ist für sie extrem wichtig. Es gibt keinen Plan B. Und es wäre extrem wichtig für ihr Selbstwertgefühl, was im Moment im Keller ist. Außerdem muss ich für mich und uns ja auch planen. In welche Stadt soll ich gehen? Wo und wie soll ich arbeiten. Ich habe da ja Möglichkeiten und will auch keien Fernbeziehung auf Dauer.
Z.B. könnte ich meine Masterarbeit auch teilweise von zuhause aus schreiben. Das könnte ich auch bei ihr machen. Aber ich will ehrlich gesagt nicht jede Woche Freitag bis Montag bei ihren Eltern wohnen.


Tja, das Ding ist halt: Wie verhalte ich mich? Sage ich gar nichts mehr zu dem Thema? Was, wenn das Thema aufkommt? Oder mache ich ihr mal knallhart klar, wie es bei mir aussieht und setze ihr die Pistole auf die Brust. Aber das bringt wahrscheinlich auch nicht viel außer Druck...
 
Onkelbaka
Benutzer132677  (42) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich vermute mal, sie ist ein Einzelkind? Ihre Eltern haben sie nicht ausreichend auf die Selbstständigkeit vorbereitet. ja, es ist schmerzhaft, ja das Heimweh kann belasten, ich weiß wovon ich rede. Meine Eltern haben mich mit 16 aus dem Haus geworfen, nach dem Prinzip, friss oder stirb. Letztlich ist es nur eine Umstellung, sie ist radikal, aber notwendig. Und sie muss ihn langsam gehen mit 22. Als ihr freund kannst du sie natürlich unterstützen, aber es liegt nicht an dir, sie an diesen Punkt zu bringen. Eigentlich müssten ihre Eltern aktiv werden und etwas nachhelfen.
 
N
Benutzer Gast
  • #6
War bei ihr ja auch so. Sie hat ja auch alleine gewohnt. Aber diese Rückentwicklung und Flucht in die Familie macht mir schon in gewisser Weise Sorge. Vor allem eben nicht ein paar Wochen oder Monate, sondern dass sie es mittlerweilee so stark braucht, dass sie schon Probleme hat, wenn ihre Eltern zwei Tage wegfahren und sie nicht bei mir ist.

Klingt nach einem größeren Problem als einem verwöhnten Einzelkind :zwinker:
Oder ist das für sie keins? Stört es sie nicht, dass sie nicht (mehr) allein sein kann?



Ja, das wird sie wohl müssen...Nur war sie nach dem letzten mal so fertig, dass zumindest ich das nicht noch mal erleben will. Panikattacken, nächtelang nicht schlafen, weinende Telefonate usw. Vielleicht muss sie selbst mal wirklich ganz unten sein um zu merken, dass sie was ändern will. Aber das macht mich fertig.

Und die Panikattacken kamen einfach so aus dem Nichts und es gab vorher keine anderen Signale, an denen sie festmachen hätte können "es gibt da ein Problem" - und ins Nichts sind sie wieder verschwunden? Oder hat sie die jetzt auch noch, zB wenn ihre Eltern mal 2 Tage nicht da sind und du nicht bei ihr bist?

Sie macht sich wegen Kleinigkeiten selber fertig und ist sich unsicher.
Auch nicht schön, sich selbst fertig zu machen und unsicher sein. Und das ist ja sicher nicht auf die Uni beschränkt, nehme ich mal an.

Also, wie findet sie das? Würde sie das nicht ändern wollen?
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #7
Hi dreader,

erstmal..nein..du hast nicht "zu viel" geschrieben. Deine Beiträge sind Informationsreich und gut geschrieben...in diesem Fall kann es nur "zu wenig" geben. Also schreib ruhig weiter viel, denn das hilft die Situation einzuschätzen.

Ich finde es gut, wie reflektiert du bist und wie wie überlegt du mit deiner Situation umgehst. Dein Problem ist ganz klar, dass du dir Gedanken machst, wie deine und eure Zukunft aussehen könnte. Du würdest gerne mit ihr die Zukunft planen, weißt aber nicht, ob du wirklich mit ihr rechnen kannst. Das ist gut nachvollziehbar.
Oder um mal die Alternativen ganz knallhart aufzuzählen:
- du suchst dir einen Job in ihrer Studienstadt und sie wohnt weiter bei den Eltern
- du suchst dir einen Job in ihrer Studienstadt und ihr zieht zusammen
- du suchst dir einen Job in ihrer Studienstadt, ihr trennt euch und du bereust es dem Job vor einem besseren Angebot, den Vorzu gegeben zu haben
- du suchst dir frei einen Job und ihr habt weiter eine Fernbeziehung, was auf Dauer ebenfalls nicht gut für die Beziehung ist und auch eine Trennung zur Folge haben könnte.

Ich glaube, du bist in Gedanken schon mehr als einmal über eine mögliche Trennung geschweift und zögerst aktuell. Du würdest vermutlich auch gerne ein Signal von ihr haben, dass dir sagt: "ja..es geht weiter!".

Bei ihr fällt mir auf, dass scheinbar häufig wer anders die Verantwortung trägt. Ständig hat sie mit "Psychopathen" und Leuten zusammen gewohnt und ständig hat es deswegen nicht geklappt. Ich will gar nicht behaupten, dass das ein- oder andere Mal nicht tatsächlich jemand dabei war, der völlig durchgeknallt ist. Wenn es aber jedes Mal wegen "den anderen" schief geht, dann werde ich etwas stutzig...
Weiterhin war auch immer "das Studium" schuld...die Umstände..whatever. Das finde ich etwas bedenklich, denn wie du schon sagst, sind diese Verhaltensweisen ja auch innerhalb der Beziehung wiederzufinden. Ja..sie macht sich selbst klein und sagt "dann bin ich wohl doch nicht so stark"...aber auch damit entszieht sie sich ihrer Verantwortung. Sie steht nicht dafür ein, dass sie etwas nicht geschafft hat...die Umstände sind schuld.

Das finde ich sehr kritisch, weswegen meine erste Frage ist: Ist das bei euch auch so? Also dass sie entweder jemandem oder etwas anderem die Schuld gibt, wenn etwas in der Beziehung nicht stimmt und dadurch die Dinge auch Beziehungsintern nicht aufgearbeitet werden? Das würde zumindest bei mir für einen ordentlichen Fruststau sorgen...

Ich könnte auch nicht (mehr) damit umgehen, wenn mir jemand nicht antwortet und nicht sagt was Sache ist. Das hatte ich bei zwei exen..ich habe mir danach geschworen sowas nicht mehr mitzumachen und dann die passende Frau dazu gefunden. Ich kann dir nicht sagen, wie erleichternd das ist.
Es ist nunmal so, dass das Leben viele Hürden hat und man manchmal ganz schön an verschiedenen Sachen zu knabbern hat...macht man es sich als Paar zusätzlich noch schwer, in dem man nicht miteinander redet und sich austauscht, dann ist die Belastung schnell zu groß und die Beziehung zerbricht.

Ich habe mit meiner Ex damals auch ohne Druck angefangen...wenn sich da wirklich nichts ändert, kann man eben nur noch eindringlicher sagen, dass so die Beziehung in Gefahr ist, oder eben gleich gehen....oder man hält es halt so aus und macht das alles mit.

Keine Ahnung, wie deine Freundin reagiert und ob sie solche Gefahren auch weit von sich weist...aber einen Versuch wäre es wert, denn ich denke du bist da ähnlich wie ich gestrickt. Ich wollte auch immer eine Beziehung auf Augenhöhe und im Moment ist das eben nicht der Fall bei dir. Das ist an und für sich eigentlich alles eine Weile tragbar..aber eben nur, wenn man auch das Gefühl vermittelt bekommt, dass sich da was tut und dass der Partner eben sein Päckchen versucht selbst anzupacken.

Deine Freundin hat doch schon recht massive Probleme und ich denke nicht, dass sie das ganz alleine überwinden wird. Vielleicht kannst du ihr auch vorschlagen, dass sie sich Hilfe in Form einer Therapie sucht. Denn mal ganz ehrlich..was ist schlimmer? Mal über die Probleme reden und sie angehen und dann weiter machen, oder sich als kompletter Versager fühlen, weil man das 3. Studium abgebrochen hat und im Leben nichts auf die Reihe zu bringen? Alles ist doch am Ende besser, als sich zu vergraben und aufzuhören zu leben.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Letztlich sind doch, wenn man es mal realistisch betrachtet, die einzigen echten Alternativen für dich, um es einigermaßen erträglich zu machen, eine Therapie für sie oder eine Trennung.

Ihre Probleme hängen ziemlich offensichtlich NICHT mit der Wohnsituation zusammen. Sie hat anscheinend relativ massive psychische Probleme und ohne professionelle Hilfe wird sich da nicht viel zum besseren wenden.
Du kannst den Kampf nicht für sie ausfechten. Mach bloß nicht deine ganze Lebensplanung von Sachen abhängig, die sie betreffen.

Das ganze erinnert mich extrem frappierend an die Situation zwischen mir und meiner Ex vor einigen Jahren. Ich habe da extrem lange geschwankt und letztlich war ?leider? die Trennung die beste Entscheidung, die ich dann auch getroffen und nie bereut habe.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich muss ja sagen, ich versteh das Problem nicht ganz. Also natürlich, ich verstehe, dass es schwierig ist, wenn der Partner zeitweise Depressionen oder Panikattacken hat, aber insgesamt sehe ich eure Situation nicht so schwarz. Denn erstens, hat sie sich bisher ja immer wieder gefangen und aktiv nach Lösungen gesucht. Sie hat sich nicht einfach hängen lassen und nichts mehr in Angriff genommen, sondern sie hat beschlossen die Uni/den Wohnort/die Wohnsituation zu wechseln. Und dann hat sie immer wieder Wege gefunden, um dann wieder weitermachen zu können. Ich finde es auch sehr positiv, dass sie jetzt mit dem Studium an einer anderen Uni weitermachen möchte. Dazu kommt, dass, so wie ich das verstanden habe, sie bereits ihren Bachelorabschluss hat, oder? Wenn das so wäre, könnte sie dann nicht vll auch schon damit einen Job finden, falls es mit dem Master nicht klappt?
Ansonsten habe ich das Gefühl, dass du ein Mensch bist, der das Leben gerne sehr geradlinig lebt und Probleme damit hat, wenn dies aufgrund äußerer Umstände nicht so möglich ist. Ich kenne z.B. sehr viele Menschen, die öfters mal ihren Studiengang gewechselt haben oder sich halt mehr Zeit fürs Studium genommen haben, wenn es anders nicht geht. Vielleicht könntest du da auch mal Druck für sie rausnehmen, indem ihr euch beide klar macht, dass die Welt nicht untergeht, wenn sie halt etwas langsamer studiert.
Bezogen auf die Wohnsituation verstehe ich, dass sie aufgrund der ganzen negativen Erfahrungen mit Mitbewohnern etc. erstmal kein Interesse mehr hat auszuziehen und allein zu wohnen scheint einfach nicht ihr Ding zu sein. Die wirkliche Lösung für dieses Problem liegt für mich eigentlich auf der Hand. Ihr zwei solltet sobald wie möglich zusammenziehen. Dann hat sie jemanden, mit dem sie gerne zusammenwohnen möchte und muss nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, was dich ja anscheinend belastet. Da du ja sagst, du könntest eigentlich schon deine Masterarbeit bei ihr im Ort schreiben, könntet ihr euch doch dann direkt eine gemeinsame Wohnung suchen oder nicht? Dann wäre das absehbar und sie müsste sich jetzt nicht weiterhin wegen der Wohnsituation stressen.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Danke mal für die Antworten. Ich schreibe heute Abend was dazu, bin gerade auf Arbeit. Besonders der Beitrag von Damian trifft es in vielen Bereichen richtig gut. Aber wie gesagt, später ausführlich.

Kurz was informatives zu ihr: sie hat keinen Abschluss bisher. Und ich habe garantiert nicht dagegen, wenn man den Studiengang wechselt oder länger braucht. Zu ihrem ersten Wechsel habe ich sie ermutigt, da sie da eben an sich gezweifelt hat, ob ein Wechsel gut und richtig ist.

Die wirkliche Lösung für dieses Problem liegt für mich eigentlich auf der Hand. Ihr zwei solltet sobald wie möglich zusammenziehen. Dann hat sie jemanden, mit dem sie gerne zusammenwohnen möchte und muss nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, was dich ja anscheinend belastet. Da du ja sagst, du könntest eigentlich schon deine Masterarbeit bei ihr im Ort schreiben, könntet ihr euch doch dann direkt eine gemeinsame Wohnung suchen oder nicht? Dann wäre das absehbar und sie müsste sich jetzt nicht weiterhin wegen der Wohnsituation stressen.

Damit richte ich mich komplett nach ihr, sie muss sich nicht kümmern und hat es geschafft mal wieder nicht reflektieren oder entscheiden zu müssen. Ich habe den Stress und die Entscheidung und sie ist fein raus. Das hört sich jetzt vielleicht knallhart an abe kann man das verstehen?
Außerdem weiß ich nicht genau, was nach der MA kommt und ob ich dann nicht wieder ausziehen muss.
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #11
Es wäre interessant zu wissen, was für eine Person deine Freundin ist und wie ihr Leben vor eurem Kennenlernen aussah. Hat sie Freunde und pflegt sie soziale Kontakte? Kommt sie mit den alltäglichen Problemen und Herausforderungen klar? Fällt es ihr leicht, neue Kontakte zu knüpfen und sich mit den neuen Lebenssituationen abzufinden? Hat sie neben ihren Träumen auch Ziele und sie sie selbst Wege, wie sie diese erreichen kann? usw.

Die Punkte, die du geschildert hast, können sowie eine schwierige Lebensperiode sein (z.B. nach einem traumatischen Erlebnis) - da fühlt sich man allgemein schwach und unsicher, kommt aber früher oder später daraus - als auch ihre Persönlichkeit, die solche Herausforderungen generell nicht lösen kann. Dann bringt jeder Druck (auch wenn du es gut meinst und sie unterstützen möchtest) von Nichts bis emotionalen Schmerzen. Jedoch muss ich sagen, deiner Beschreibung nach, sieht es eher nach der zweiten Variante aus....
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Hey zusammen.
Sehe nur ich gerade die andere Seite?
Also die Fakten für mich:
- Freundin hat ein paar Mal Pech mit WGs gehabt, egal durch wen geschuldet
- Freundin hat ein paar Mal Pech mit dem Studium gehabt und sich auf den Popo gesetzt
- Freundin hat immer wieder Lösungen gefunden und ist Wege gegangen, zugegeben etwas quer aber ihren Weg

Der Ersteller aber hingegen schimpft:
- Das sie zuhause wohnt stört ihn weil die Familie da ist. Ihr gibt es gerade in ihrer jetzigen Situation aber viel Halt.
- Das sie es dann genießt Samstags morgen mit der Familie zu frühstücken und scheinbar Familienmensch ist stört ihn. Er hätte da lieber gerne wieder Sex.
- Das sie nicht so offen über Sex reden kann wie er es gerne hätte (!) stört ihn
- Das er über vieles nachdenkt und sie oft mit "Weiß nicht" antwortet, stört ihn.

Ich sehe auch gerade mal die andere Seite. Denn er scheint sie zu einem gewissen Typ Mensch formen zu wollen....
Sie ist aber wie sie ist und versucht so auf die Beine zu kommen. Ja, ein bißchen wie ein frisch geborenes Fohlen, aber es wird.
Und ihre Eltern wollen ja auch gerne, dass sie mal wieder auszieht. Zugleich will er aber nicht, dass sie von ihm abhängig ist.
Es gibt aber nun mal Menschen, die ein hohes Schutzbedürfnis haben und mit alleine sein nicht umgehen können.
Na und? Das macht diese Menschen nicht weniger wertvoll. Und warum soll sie nun in eine Wohnung ziehen und alles aufgebaute riskieren damit er Sex haben kann? Sorry, nein.

Warum versuchst du es denn nicht mit Mittelwegen? Warum musst du zu ihr kommen? Warum kann sie nicht zu dir in deine (hoffentlich eigene) Wohnung kommen? Dann ist auch der Sex am Nachmittag und morgens drin.
Schlag ihr doch ein Wechselmodell vor, mal bei ihr und mal bei dir? Also pro Woche wird gewechselt?
Und dann solltest du überlegen, was du persönlich willst: Willst du diese Frau, dann nimm sie wie sie ist. Mit weiß ich nicht und mit dem wenigen Gesprächsdrang über Sex. Und dann sprech mit ihr, wie euer gemeinsames Morgen nach deinem Master aussehen kann. Ob du in der Region was findest und pendeln kannst, ob ihr etwas findet ab wo beide pendeln können und so weiter. Du musst sie mitnehmen (geistig) und auf sie eingehen. Und nicht deinen Weg und deine Vorstellungen durchsetzen wollen.
Wenn du hingegen eine Frau willst, die geradlinig ist, die deine geistige Haltung teilt und mit dir auch über Sex und ihre Bedürfnisse sprechen kann dann trenne dich.... Dann passt es nicht. Ist gemein, aber ist so.

Ich kann dir da nur aus meiner Erfahrung erzählen....
Ich hatte eine ähnliche Beziehung vor Jahren. Sie hatte sexuell betrachtet auch wenig Interesse, das was da war (Missionar) geht doch und läuft. Und sie war auch sehr schüchtern von der Art und ich zu dominant.
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich eher versucht habe sie an meine Bedürfnisse anzupassen als sie zu nehmen wie sie ist. Dann bin ich gegangen.
Ja, war damals nicht so toll und auch schmerzhaft. Aber als wir nach Jahren wieder gesprochen haben mussten wir beide feststellen, dass es passt wie es ist. Sie ist immer noch eher schüchtern und dennoch ein herzensguter und treuer Mensch.
Hätte ich diese Art gekonnt wären wir vielleicht ein Leben lang zusammen geblieben. Aber es hätte keinen von uns je glücklich gemacht. Daher kann ich nur jedem raten den anderen Menschen nicht verändern zu wollen. Er ist dann nicht mehr er und das tut weder ihm noch dem Partner gut.
Dann lieber die Einsicht, dass die Bedürfnisse nicht passen und man woanders besser weiterkommt.
Dann haben wenigstens beide die Chance, das passende Gegenstück zu finden.




Gruß
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Damit richte ich mich komplett nach ihr, sie muss sich nicht kümmern und hat es geschafft mal wieder nicht reflektieren oder entscheiden zu müssen. Ich habe den Stress und die Entscheidung und sie ist fein raus. Das hört sich jetzt vielleicht knallhart an abe kann man das verstehen?
Ich kann es nicht so recht verstehen, denn es klingt so als rechnest du Sachen gegeneinander auf, statt für dich und deine Partnerin das beste zu tun. Manchmal ist einer leider der schwächere Part in einer Beziehung - das kann sich in anderen Lebensphasen wieder umkehren - und wenn man den anderen liebt, sollte man in solchen Phasen versuchen, den Partner zu unterstützen und das Beste für ihn zu tun. Zumal, wenn dieses Beste auch noch für einen selber Vorteile hat, wie das man endlich mit dem Partner zusammenwohnen kann und keine Fernbeziehung mehr haben braucht.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Ok, hier ist ja viel geschrieben worden. Ich versuche mal auf alles einzugehen.

Ich vermute mal, sie ist ein Einzelkind? Ihre Eltern haben sie nicht ausreichend auf die Selbstständigkeit vorbereitet. ja, es ist schmerzhaft, ja das Heimweh kann belasten, ich weiß wovon ich rede. Meine Eltern haben mich mit 16 aus dem Haus geworfen, nach dem Prinzip, friss oder stirb. Letztlich ist es nur eine Umstellung, sie ist radikal, aber notwendig. Und sie muss ihn langsam gehen mit 22. Als ihr freund kannst du sie natürlich unterstützen, aber es liegt nicht an dir, sie an diesen Punkt zu bringen. Eigentlich müssten ihre Eltern aktiv werden und etwas nachhelfen.

Sie ist kein Einzelkind. Und sie "war" ja auch sehr selbstständig in Richtung ausziehen. Das erste mal mit 18 nach dem Abi war überhaupt nicht gezwungen. Dass es da nicht geklappt hat, kann ich verstehen, die Leute waren echt komisch bzw. habe sich dahin entwickelt (kenne ich selber). Aber da hat sie eben nicht dagegengeredet sondern ist geflüchtet. Zum Zeitpunkt als ich sie kennen gelern habe, ist sie aber gerade schon wieder ausgezogen. Und dort ist sie dann auch wohnen geblieben bis zum Studienwechsel.
Zum Thema Selbstständig und von zuhause weg: Wir sind zusammen schon wochenlang rumgereist. Da gab es nie Probleme. Das war zwar auch zu zweit aber wie gesagt, ohne Probleme. Organisieren, durchführen,...


Oder ist das für sie keins? Stört es sie nicht, dass sie nicht (mehr) allein sein kann?

Es stört sie schon aber wohl nicht genug, dass sie etwas ändern muss. Im Moment ist sie ja nicht alleine.


Und die Panikattacken kamen einfach so aus dem Nichts und es gab vorher keine anderen Signale, an denen sie festmachen hätte können "es gibt da ein Problem" - und ins Nichts sind sie wieder verschwunden? Oder hat sie die jetzt auch noch, zB wenn ihre Eltern mal 2 Tage nicht da sind und du nicht bei ihr bist?

Das hat sich innerhalb von einigen Wochen aufgebaut. Die Mitbewohnerin war echt krankhaft und sie hat eben wie schon in der ersten WG nichts dagegen gesagt sondern sich geflüchtet. War die Wochenenden immer bei mir und da sie eh viel in der Uni war, hat sie sie nicht so oft gesehen. Aber das hat ihr schon viel zu schaffen gemacht. Und den anderen Rückhalt, den sie durch Freunde gebraucht hätte, hatte sie nicht (neu in der Stadt). Wir haben dann zusammen einen Plan gemacht, wie sie zumindest Stunden vom Studium reduzieren kann und sie hat sich beraten lassen. Aber dann war es doch zu viel.

Also, wie findet sie das? Würde sie das nicht ändern wollen?

Ändern wollen...schwieriger Ausdruck. Theoretisch bestimmt. Wenn sie genau wissen würde wie. Das wüsste ich jetzt auf Anhieb auch nicht. Aber damit selber beschäftigen tut sie nicht. Und das Thema Psychologe hatten wir in der Studienzeit auch, aber das hat sie immer abgelehnt. "Sie kann da ja mit mir schon kaum drüber reden, das bringt dann mit einem Fremden nichts". Nachdem sie wieder daheim war, ging es ihr ja auch schnell wieder besser. Und ab da war das Thema dann eh gegessen, weil sie sowas jetzt ja eh nicht mehr braucht.

Ich glaube, du bist in Gedanken schon mehr als einmal über eine mögliche Trennung geschweift und zögerst aktuell. Du würdest vermutlich auch gerne ein Signal von ihr haben, dass dir sagt: "ja..es geht weiter!".

Ich habe noch nicht ernsthaft über eine Trennung nachgedacht, aber ja, ich denke, mit einem Signal wäre schon vieles besser. Ich will sie eigentlich wegen "so etwas" nicht im Stich lassen und die Beziehung will ich auch nicht aufgeben. Eine depressive Phase kann jedem mal passieren. Wichtig ist halt nur, dass man wieder raus kommt.

Bei ihr fällt mir auf, dass scheinbar häufig wer anders die Verantwortung trägt. Ständig hat sie mit "Psychopathen" und Leuten zusammen gewohnt und ständig hat es deswegen nicht geklappt. Ich will gar nicht behaupten, dass das ein- oder andere Mal nicht tatsächlich jemand dabei war, der völlig durchgeknallt ist. Wenn es aber jedes Mal wegen "den anderen" schief geht, dann werde ich etwas stutzig...
Weiterhin war auch immer "das Studium" schuld...die Umstände..whatever. Das finde ich etwas bedenklich, denn wie du schon sagst, sind diese Verhaltensweisen ja auch innerhalb der Beziehung wiederzufinden. Ja..sie macht sich selbst klein und sagt "dann bin ich wohl doch nicht so stark"...aber auch damit entszieht sie sich ihrer Verantwortung. Sie steht nicht dafür ein, dass sie etwas nicht geschafft hat...die Umstände sind schuld.

Stimmt garantiert teilweise. Es war viel Mist dabei, den sie erlebt hat. Aber sie entzieht sich ihrer Verantwortung.


Das finde ich sehr kritisch, weswegen meine erste Frage ist: Ist das bei euch auch so? Also dass sie entweder jemandem oder etwas anderem die Schuld gibt, wenn etwas in der Beziehung nicht stimmt und dadurch die Dinge auch Beziehungsintern nicht aufgearbeitet werden? Das würde zumindest bei mir für einen ordentlichen Fruststau sorgen...

Ich könnte auch nicht (mehr) damit umgehen, wenn mir jemand nicht antwortet und nicht sagt was Sache ist. Das hatte ich bei zwei exen..ich habe mir danach geschworen sowas nicht mehr mitzumachen und dann die passende Frau dazu gefunden. Ich kann dir nicht sagen, wie erleichternd das ist.
Es ist nunmal so, dass das Leben viele Hürden hat und man manchmal ganz schön an verschiedenen Sachen zu knabbern hat...macht man es sich als Paar zusätzlich noch schwer, in dem man nicht miteinander redet und sich austauscht, dann ist die Belastung schnell zu groß und die Beziehung zerbricht.

Ich habe mit meiner Ex damals auch ohne Druck angefangen...wenn sich da wirklich nichts ändert, kann man eben nur noch eindringlicher sagen, dass so die Beziehung in Gefahr ist, oder eben gleich gehen....oder man hält es halt so aus und macht das alles mit.

Keine Ahnung, wie deine Freundin reagiert und ob sie solche Gefahren auch weit von sich weist...aber einen Versuch wäre es wert, denn ich denke du bist da ähnlich wie ich gestrickt. Ich wollte auch immer eine Beziehung auf Augenhöhe und im Moment ist das eben nicht der Fall bei dir. Das ist an und für sich eigentlich alles eine Weile tragbar..aber eben nur, wenn man auch das Gefühl vermittelt bekommt, dass sich da was tut und dass der Partner eben sein Päckchen versucht selbst anzupacken.

Ich muss halt ganz ehrlich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass es, wenn ich etwas anspreche, oft ähnlich endet. Sie hört sich irgendwie Sachen an, sagt wenig dazu und sagt irgendwann gar nichts mehr. Sie selber beschwert sich nicht, da sie ja "keine Probleme hat". Sie ist sehr harmoniebedürftig und schluckt die Sachen dann wahrschinlich eher runter. Auch wenn es ein bisschen besser geworden ist.

Deine Freundin hat doch schon recht massive Probleme und ich denke nicht, dass sie das ganz alleine überwinden wird. Vielleicht kannst du ihr auch vorschlagen, dass sie sich Hilfe in Form einer Therapie sucht. Denn mal ganz ehrlich..was ist schlimmer? Mal über die Probleme reden und sie angehen und dann weiter machen, oder sich als kompletter Versager fühlen, weil man das 3. Studium abgebrochen hat und im Leben nichts auf die Reihe zu bringen? Alles ist doch am Ende besser, als sich zu vergraben und aufzuhören zu leben.

Der Vorschlage stand schon im Raume aber wie gesagt: Zwingen kann und will ich sie nicht und zu viel Druck aufbauen ja auch nicht. Von sich aus macht sie es aber nicht.

Letztlich sind doch, wenn man es mal realistisch betrachtet, die einzigen echten Alternativen für dich, um es einigermaßen erträglich zu machen, eine Therapie für sie oder eine Trennung.

Ihre Probleme hängen ziemlich offensichtlich NICHT mit der Wohnsituation zusammen. Sie hat anscheinend relativ massive psychische Probleme und ohne professionelle Hilfe wird sich da nicht viel zum besseren wenden.
Du kannst den Kampf nicht für sie ausfechten. Mach bloß nicht deine ganze Lebensplanung von Sachen abhängig, die sie betreffen.

Das ganze erinnert mich extrem frappierend an die Situation zwischen mir und meiner Ex vor einigen Jahren. Ich habe da extrem lange geschwankt und letztlich war ?leider? die Trennung die beste Entscheidung, die ich dann auch getroffen und nie bereut habe.

Ich hoffe mal, dass es nicht so endet.

Ich sehe auch gerade mal die andere Seite. Denn er scheint sie zu einem gewissen Typ Mensch formen zu wollen....
Sie ist aber wie sie ist und versucht so auf die Beine zu kommen. Ja, ein bißchen wie ein frisch geborenes Fohlen, aber es wird.
Und ihre Eltern wollen ja auch gerne, dass sie mal wieder auszieht. Zugleich will er aber nicht, dass sie von ihm abhängig ist.
Es gibt aber nun mal Menschen, die ein hohes Schutzbedürfnis haben und mit alleine sein nicht umgehen können.
Na und? Das macht diese Menschen nicht weniger wertvoll. Und warum soll sie nun in eine Wohnung ziehen und alles aufgebaute riskieren damit er Sex haben kann? Sorry, nein.

Warum versuchst du es denn nicht mit Mittelwegen? Warum musst du zu ihr kommen? Warum kann sie nicht zu dir in deine (hoffentlich eigene) Wohnung kommen? Dann ist auch der Sex am Nachmittag und morgens drin.
Schlag ihr doch ein Wechselmodell vor, mal bei ihr und mal bei dir? Also pro Woche wird gewechselt?

Danke mal für die kritischen Worte. Im Moment wechseln wir uns mehr oder weniger ab mit den Wochenenden. Nur wie gesagt: Sie besucht mich, ich sie und ihre Familie.

Zu dem ganzen auf die Beine kommen. Sie kommt ja auf die Beine. Aber über manche Sachen wird sie einfach nicht hinwegkommen, z.B. die schlechte Erfahrung mit dem Wohnen. Da wird sie immer ein schlechtes Gefühl haben und gefühlt wird es da auch nie so gut werden wie bei den Eltern im beschützten Heim. Und es ist ja auch nicht das Ziel, dass die Mauer verschwindet, sondern dass sie stark genug ist, sie zu durchbrechen. Sie soll sich ja nicht komplett verbiegen sondern eigentlich nur an eine Stelle zurück, an der sie schon war. Aber dafür muss man sich eben mit sich selber beschäftigen, sich überlegen, warum die Sachen schief laufen und was man tun kann. Und dafür ist sie aktuell nicht bereit. Fakt ist: Sie kann von mir aus so lange bei ihren Eltern bleiben wie sie braucht - gar keine Frage. Eine Woche, einen Monat, ein Jahr. Aber dadurch wird die Mauer im Kopf mit dem Auszug nicht kleiner werden.[/Quote]



Und dann solltest du überlegen, was du persönlich willst: Willst du diese Frau, dann nimm sie wie sie ist. Mit weiß ich nicht und mit dem wenigen Gesprächsdrang über Sex. Und dann sprech mit ihr, wie euer gemeinsames Morgen nach deinem Master aussehen kann. Ob du in der Region was findest und pendeln kannst, ob ihr etwas findet ab wo beide pendeln können und so weiter. Du musst sie mitnehmen (geistig) und auf sie eingehen. Und nicht deinen Weg und deine Vorstellungen durchsetzen wollen.

Ich habe immer versucht für mich und unsere Beziehung zu planen und bin nie nur meinen Weg gegangen und habe meine Vorstellungen durchgesetzt. Ich werde versuchen bei ihr Arbeit zu finden und hätte sonst bei ihrem alten Studienort Arbeit gesucht. Das weiß sie auch und ist mir dankbar dafür, dass ich das alles mache. Tatsächlich habe ich genau das Gegenteil davon im Gefühl - sie will mir nicht im Weg stehen. Deswegen lässt sie mich machen und will mir nicht rein reden obwohl ich öfters genau ihre Meinung dazu gerne hätte. Wenn sie konkret zu mir sagen würde: Könntest du dir vorstellen, deine Masterarbeit hier zu schreiben oder nach dem Studium her zu kommen - fände ich gut.

Ich kann dir da nur aus meiner Erfahrung erzählen....
Ich hatte eine ähnliche Beziehung vor Jahren. Sie hatte sexuell betrachtet auch wenig Interesse, das was da war (Missionar) geht doch und läuft. Und sie war auch sehr schüchtern von der Art und ich zu dominant.
Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich eher versucht habe sie an meine Bedürfnisse anzupassen als sie zu nehmen wie sie ist. Dann bin ich gegangen.
Ja, war damals nicht so toll und auch schmerzhaft. Aber als wir nach Jahren wieder gesprochen haben mussten wir beide feststellen, dass es passt wie es ist. Sie ist immer noch eher schüchtern und dennoch ein herzensguter und treuer Mensch.
Hätte ich diese Art gekonnt wären wir vielleicht ein Leben lang zusammen geblieben. Aber es hätte keinen von uns je glücklich gemacht. Daher kann ich nur jedem raten den anderen Menschen nicht verändern zu wollen. Er ist dann nicht mehr er und das tut weder ihm noch dem Partner gut.
Dann lieber die Einsicht, dass die Bedürfnisse nicht passen und man woanders besser weiterkommt.
Dann haben wenigstens beide die Chance, das passende Gegenstück zu finden.
Gruß

Wie schon geschrieben: So habe ich sie ja eigentlich kennen gelernt. Ich will sie ja nicht umformen, sondern helfen, wieder so zu werden.
Gut, sooo offen hat sie jetzt nie geredet, was aber auch dem geschuldet ist, dass sie sich einfach als unerfahren ansieht. Ich bin ein paar Jahre älter, hatte vorher schon Sexpartner, bin ein Jahr im Ausland gewesen, studiere in einer andern Stadt,...Da macht sie sich kleiner als sie ist. Aber mittlerweile hat sie da ja ein bisschen aufgeholt. Auch was den Sex angeht. Da ist schon mehr als Missionar drin. Es gefällt mir auch gut. Aber da tut sie sich ja schwer - wie das halt bei vielen Leuten so ist. Hat sich aber auch schon gebessert. Ein bisschen Unterschied war da schon immer und wird auch immer da sein. Das ist aber ok.

Ich kann es nicht so recht verstehen, denn es klingt so als rechnest du Sachen gegeneinander auf, statt für dich und deine Partnerin das beste zu tun. Manchmal ist einer leider der schwächere Part in einer Beziehung - das kann sich in anderen Lebensphasen wieder umkehren - und wenn man den anderen liebt, sollte man in solchen Phasen versuchen, den Partner zu unterstützen und das Beste für ihn zu tun. Zumal, wenn dieses Beste auch noch für einen selber Vorteile hat, wie das man endlich mit dem Partner zusammenwohnen kann und keine Fernbeziehung mehr haben braucht.

Ich will das beste für unsere Beziehung und für sie, das kannst du mir glauben. Aber das beste für sie ist im Moment nicht, ihr alles abzunehmen und sie komplett von mir abhängig zu machen. Ich helfe ihr viel und stütze sie aber manche Dinge kann ich nicht übernehmen. Ich will auf Dauer mit keiner Person zusammenwohnen (Kinder haben?), die ihr Leben nicht auch selber auf die Reihe bekommt. Bisher war ja so der Plan, dass sie sich eine Wohnung nimmt und ich mehr oder weniger dann pendel, zumindest an den Wochenenden und dann je nach dem wie es klappt auch komplett einziehe. Aber am Anfang werde ich definitiv noch meine Wohnung hier behalten und schauen, wie stressig das ist und wie viel ich von zuhause aus arbeiten kann. Aber dafür brauche ich von ihr ein Signal, dass sie bereit ist, auszuziehen. Wir würden dann min. 3 Tage die Woche "zusammen wohnen", den Rest würde sie alleine wohnen. Das muss schaffbar sein. Weil bei ihren Eltern will ich auf Dauer nicht "einziehen".

So, viel geschrieben. Jetzt brauche ich erst mal ne Pause...
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Wie schon geschrieben: So habe ich sie ja eigentlich kennen gelernt. Ich will sie ja nicht umformen, sondern helfen, wieder so zu werden.

Menschen verändern sich aber aufgrund von Erfahrungen und Umständen. Ich weiß, das ist hart und muss man erstmal lernen. Aber das habe ich selber auch so erlebt. Ich habe mich z.B. aufgrund von Erkrankungen verändert und musste lange auch damit hadern, inzwischen akzeptiere ich diese Veränderung. Und auch mein Umfeld musste und muss lernen, dass zu akzeptieren. Gerade die Phase des jungen Erwachsenenlebens scheint für sehr viele Menschen von psychischen oder physischen Problemen beeinflusst zu sein und auf einmal ist die gewohnte Umgebung mit Schule, Freunden und Familie weg und dies macht diese ganzen Erfahrungen umso schwieriger und ungewohnter. Glücklicherweise stand mein Partner immer hinter mir und hat diese Veränderungen akzeptiert. Ich denke, auch du musst dich mit dem Gedanken anfreunden lernen, dass sie wahrscheinlich nicht wieder genau so wird wie sie am Anfang war, als du sie kennengelernt hast.

Ich will auf Dauer mit keiner Person zusammenwohnen (Kinder haben?), die ihr Leben nicht auch selber auf die Reihe bekommt. Bisher war ja so der Plan, dass sie sich eine Wohnung nimmt und ich mehr oder weniger dann pendel, zumindest an den Wochenenden und dann je nach dem wie es klappt auch komplett einziehe. Aber am Anfang werde ich definitiv noch meine Wohnung hier behalten und schauen, wie stressig das ist und wie viel ich von zuhause aus arbeiten kann. Aber dafür brauche ich von ihr ein Signal, dass sie bereit ist, auszuziehen. Wir würden dann min. 3 Tage die Woche "zusammen wohnen", den Rest würde sie alleine wohnen. Das muss schaffbar sein
Aber sie bekommt ihr Leben doch auf die Reihe, nur halt nicht genau so, wie du es dir vorstellst. Und Depressionen und eine Panikstörung sind kein Pappenstiel. Ich glaube du unterschätzt das Ganze ein bisschen. Vermutlich werden verschiedene Aspekte dieser Erkrankungen sie phasenweise immer wieder in ihrem Leben beeinflussen. Bei dir klingt es so, als wäre solch eine "Schwäche" nicht verzeihlich. Ich denke, du musst erst verstehen lernen, dass wir alle vor körperlichen und psychischen Gebrechen nicht gefeit sind und man so etwas seinem Partner nicht anlasten kann. Deshalb "muss" gar nichts schaffbar sein. Ich kenne Menschen mit Panikstörungen und Depressionen und für die wäre es in akuten Phasen auch nicht möglich gewesen, allein zu wohnen. Ich persönlich habe keine psychischen Erkrankungen, aber allein wohnen wäre auch einfach nicht meins. Und erst sagst du, du würdest ihr ja allen Ballast abnehmen, wenn du dir jetzt gemeinsam mit ihr eine Wohnung nimmst und dafür die ganze Zeit pendeln musst. Aber ist es fair, ihr den ganzen Ballast des Alleinwohnens aufzudrängen, wenn sie genau wie du die Unsicherheit hat, dass du vielleicht danach doch nicht direkt einen Job dort findest und dort wohnen bleiben kannst? Das war doch dein Argument gegen eine baldige gemeinsame Wohnung für dich, aber dieses Argument gilt doch dann mindestens genau so für sie. Meiner Meinung nach sogar noch mehr für sie, denn schließlich ist sie momentan sowieso die schwächere Person in eurer Partnerschaft aufgrund ihrer psychischen Probleme. Du solltest also wirklich statt mehr von ihr zu fordern als von dir selber, lieber mehr Rücksicht auf sie nehmen und erstmal alles tun, um sie zu unterstützen. Sie braucht zur Zeit Sicherheit und Unterstützung.
 
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #17
Es geht gerade sehr viel um deine Komfortzone. Du willst nicht zu ihren Eltern und willst die alte Person wieder. Ist aber mal nicht drin.
Da lege ich mal direkt ein Veto ein...
Das war einer der Punkte, die ihn ein wenig stören...was ich verstehen kann. Es aber darauf zu reduzieren ist ein bisschen zu kurz gedacht. Er erzählt es als Folge von einer langen Kette von Gegebenheiten, aber sein Hauptaugenmerk ist nunmal drauf, dass sie sich zurück zieht und nicht ihr Leben in dei Hand nimmt.
Ich kenne Leute mit Burnout, deren Leben ist danach ganz anders, genau wie die Bedürfnisse.
So eine Gegebenheit gab es aber nicht. Es geht auch nicht um Bedürfnisse des einen oder anderen Partners. Es geht darum, dass ein Partner gerne kommunizieren und Probleme lösen würde (war schon immer so) und ein anderer lieber schweigt, nicht über seine Probleme reden will und damit akut diese Beziehung gefährdet und jede andere Beziehung gefährden würde, die auf Nähe basiert.
Es ist unheimlich anstrengend mit jemandem zusammenzuwohnen, der einen schweren Knacks hat...aber deswegen selbst so fertig sein, dass man nichtmal mehr mit seinem Partner reden kann? Da stimmt was nicht.
Ich glaube, dass das Problem schon vorher da war, dem TS aber nicht bewußt war. Je jünger man ist, desto schwerer ist es, bestimmte Signale bei anderen Menschen zu beurteilen und zu erkennen weil einfach die Erfahrung fehlt..außerdem braucht es einfach auch seine Zeit. Ich denke, dass die Freundin des TS noch nie mit disharmonien umgehen konnte und sie deshalb verdrängt und sie nicht angeht.

Und nun? Wahre Liebe trägt das und glaub mal wie diese Menschen es dir danken wenn du Rückhalt gibst.
Mal ein bisschen böse gefragt..was ist "wahre Liebe" und was trägt diese?
Liebe kann einiges überstehen und Liebe geht so schnell nicht ein...es dauert. Liebe kann an sich GAR NICHS tragen, denn es handelt sich um ein Gefühel. Ein Gefühl, dass einer der Grundpfeiler einer Beziehung ist...nicht dere einzige, aber eben einer davon. Eine BEZIEHUNG kann etwas tragen, das geht. Da kommt es dann drauf an, wie stark diese Beziehung ist. Ein weiterer Eckpfeiler ist nämlich Kommunikation. Wenn der nicht existiert oder sehr morsch ist, dann kracht das ganze Gebilde in Zeitlupe zusammen und auch "Liebe" knickt irgendwann weg. Das hat nichts mit Anstand und Moral zu tun, wenn soetwas passiert. Entweder beide arbeiten an ALLEN Eckpfeilern oder es kracht. Jemandem zu sagen "jetzt musst du aber nochmal 3 Monate alles mitmachen" bringt an der Stelle - meiner Meinung nach - gar nichts. Was muss er denn? Mehr lieben? Die Kommunikation unidirektional verstärken? Zugucken, wie's zusammen fällt?
Oder war es als Urteil gemeint: "Du liebst nicht genug, wenn du das nicht mindesten Zeit X lang aushältst". Ich finde das ist ein bisschen einfach...
Ich mag es nicht wie du über sie sprichst. "Mensch, der sein Leben nicht selbst auf die Reihe bekommt".
Das ändert aber nichts an der Richtigkeit der Aussage.
Wenn ein Mensch sein Leben nicht alleine bestreiten kann, dann wird er NIEMALS ein Partner sein. Er wird immer derjenige sein, der umsorgt werden muss. Man hat also immer die Komponente "Kind" dabei. Jemand der die Verantwortung für sein Handeln abgibt. Der vielleicht sogar regelmäßig erzogen werden will (auch schon erlebt). Ist man nicht auf Augenhöhe, hat man ein Machtgefälle. Das mag vielleicht bei manchen funktionieren, hat aber in meinen Augen wieder wenig mit Liebe, Vertrauen und Respekt zu tun. Könntest du denn jemanden respektieren, der sich ständig an deinen Rockzipfel hängt, Mist baut und vor seinen Problemen weg läuft? Nicht jemand, der das einmal tut..oder zwei mal..sonder nur. Jeman der dir zeigt, dass er das auch nicht ändern will.
Ich finde die Forderung sehr SEHR vernünftig, dass jemand sein Leben selbst auf die Reihe bekommen sollte. Wenn dir die Formulierung an sich nicht gefällt, kann ich dir bieten "Jemand der sein Leben selbst bestreiten kann, um dann mit einem Partner an seiner Seite durchs Leben zu gehen, auf dass sich beide anlehnen können, sich auch mal stützen können, der eine den anderen aber niemals erdrückt." Gleiche Aussage, nur ein bisschen blumiger.

Und eben nicht sagst "Nimm dir Zeit bei deinen Eltern so viel du brauchst aber ich mag es nicht dort mit dir zu sein". Weil die Botschaft ist ja schon "Mach was du meinst, aber ich will es nicht, zieh aus!" Und das passt für mich einfach alles nicht übereinander.
Das hat er doch nicht gemacht...er hat lediglich angemerkt, dass es nicht so angenehm ist und da kann ich ihn voll verstehen. Nötig wäre es auch nicht, wenn sie ihre Probleme nicht hätte. Sie hat diese Probleme nun, will sie aber nicht angehen, weil für sie alles bequem genug ist. Damit wird doch eher umgekehrt ein Schuh draus. Sie ist diejenige die sich keine Mühe gibt.
Jetzt mag es sein, dass sie einfach eine Krankheit hat, die man heilen könnte oder sonstwas...aber am Ende kann man das auch umdrehen.


@TS
Ich wollte dir gar nicht unterstellen, dass du ERNSTHAFT über eine Trennung nachgedacht hast...aber der Gedanke war da. Vielleicht auch nur in der Form von "So kann das doch nicht weiter gehen". Den Gedanken finde ich berechtigt und nicht moralisch verwerflich, denn so kann es tatsächlich nicht ewig weiter gehen. Auf der anderen Seite gibt sie aber das Signal, dass es für sie ruhig so weiter gehen kann.
Wie gesagt..ich kenne diese Situation..mit 2 Exen... Was dir nicht sagen soll, dass du sie jetzt verlassen sollst, weil das bei mir so gelaufen ist..wobei ich nicht derjenige war, der's dann letztendlich beendet hat. Ich kann dir nicht sagen, ob du mit ihr glücklich werden kannst oder nicht. Wenn du nicht mit ihr reden kannst, kommst du so ohne weiteres auch nicht durch.

Ich weiß, dass ich oft genug hier im Forum dafür gesteinigt wurde..ich bin aber der Meinung: Wenn man es sehr lange ohne Druck versucht hat und es verändert sich einfach nichts und die Beziehung rutscht so langsam Richtung "aus", dann sollte man nicht passiv zusehen, bis es vorbei ist. Dann sollte man es auch mal mit Druck versuchen dürfen. In diesem Fall handelt es sich ja auch um einen Zeitraum von Jahren. Das Problem ist nicht erst gestern aufgetaucht und rumzuprohlen, dass du das doch aushalten musst ist nicht sinnvoll. Klar muss sie sich nicht für dich ändern...soll sie ja auch nicht..das sollte sie FÜR SICH tun. Wenn sie das nicht tut, dann glaube ich nicht daran, dass die nächste Beziehung das aushält..und die übernächste... Sowas funktioniert einfach nicht in gesunden Bahnen.
Aber verlangen kannst du es natürlich nicht von ihr. Du kannst ihr aber durchaus sagen, dass sie die Konsequenzen von jeder Entscheidung wird tragen müssen..so ist das wenn man erwachsen ist. Sie wird sich also Gedanken machen müssen, wie sie ihre Zukunft sieht. Ich würde also Fragen stellen. "Wie siehst du unsere Zukunft?" z.B. ...und Antworten einfordern.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
So, dann will ich mal darauf eingehen. Zuerst einmal: Ich finde es wichtig, dass genau solche Meinungen vertreten sind. Ich weiß, dass ich damit zum großen Teil auch selber klar kommen muss. Deswegen habe das Thema auch nicht genannt: "Wie bringe ich meine Freundin dazu, auszuziehen", sondern "(Wie) kann ich ... klar kommen" (ich sehe gerade den verdrehten Titel, vielleicht kann den bei Gelegenheit mal jemand ändern.
Ich denke, damit die Beziehung auf Dauer funktioniert, müssen beide ihr Packet tragen. Ich muss da viel akzeptieren und damit klar kommen.

Ich mag es nicht wie du über sie sprichst. "Mensch, der sein Leben nicht selbst auf die Reihe bekommt".
Das klingt für mich abfällig und da sind wir wieder an dem Punkt, wo du ein Bild von ihr hast.
Kurz zuvor hast du noch gesagt, dass sie ihr Leben doch gut im Griff hat und ihr Studium und alles nun laufen wird.
Nun sagst du neee.....
Und Depressionen und eine Panikstörung sind kein Pappenstiel. Ich glaube du unterschätzt das Ganze ein bisschen. Vermutlich werden verschiedene Aspekte dieser Erkrankungen sie phasenweise immer wieder in ihrem Leben beeinflussen. Bei dir klingt es so, als wäre solch eine "Schwäche" nicht verzeihlich. Ich denke, du musst erst verstehen lernen, dass wir alle vor körperlichen und psychischen Gebrechen nicht gefeit sind und man so etwas seinem Partner nicht anlasten kann.

Ich sehe das ganze in erster Linie rational. Depression ist eine Krankheit. Das haben mir auch Ausflüge in die weiten des Internets zu genau solchen Themen gezeigt. Das ganze darf und soll nicht verharmlost werden. Ich denke, da liegen wir auf einer Wellenlänge.

Mit was wir uns aber nicht einig sind ist folgendes:

Menschen verändern sich aber aufgrund von Erfahrungen und Umständen. Ich weiß, das ist hart und muss man erstmal lernen. Aber das habe ich selber auch so erlebt. Ich habe mich z.B. aufgrund von Erkrankungen verändert und musste lange auch damit hadern, inzwischen akzeptiere ich diese Veränderung. Und auch mein Umfeld musste und muss lernen, dass zu akzeptieren. Gerade die Phase des jungen Erwachsenenlebens scheint für sehr viele Menschen von psychischen oder physischen Problemen beeinflusst zu sein und auf einmal ist die gewohnte Umgebung mit Schule, Freunden und Familie weg und dies macht diese ganzen Erfahrungen umso schwieriger und ungewohnter. Glücklicherweise stand mein Partner immer hinter mir und hat diese Veränderungen akzeptiert. Ich denke, auch du musst dich mit dem Gedanken anfreunden lernen, dass sie wahrscheinlich nicht wieder genau so wird wie sie am Anfang war, als du sie kennengelernt hast.

Ihr schreibt, dass sie sich verändert hat und ich das akzeptieren muss. Ich sage, dass sie etwas ändern muss. Auf die Krankheit bezogen: Ich bin selber chronisch krank. Teilweise muss ich das akzeptieren, teilweise muss ich etwas dagegen tun. Teilweise kann ich das nicht ändern, teilweise schon. Dafür muss ich aber wissen, was genau mir fehlt und wie ich das vielleicht verändern kann. Klar gibt es Leute, die sich weigern nach einem gebrochenen Bein zum Arzt zu gehen und es dann falsch zusammenwächst und sie das ganze Leben humpeln. Das kann man akzeptieren.
Oder man hätte halt zum Arzt gehen müssen.

Bezogen auf psychische Probleme lässt sich das natürlich nicht 1:1 übertragen. Es wird immer ein Rest zurückbleiben. ich habe auch eine Freundin, die war nach Paranoia usw. 8 Wochen stationär in Behandlung. Aber inzwischen kann sie darüber reden, als wäre es das normalste der Welt. Meine Freundin kann nach fast einem Jahr nicht neutral über ihren Zusammenbruch reden. Nicht über Ängste, die sie hatte und nicht über Ängste, die sie hat.

Aber sie bekommt ihr Leben doch auf die Reihe, nur halt nicht genau so, wie du es dir vorstellst.

Die Frage ist halt, du sagst, dass du sie anders kennengelernt hat.
Will sie dahin denn wieder zurück? Oder hat das Leben sie einfach verändert?
Hast du sie mal gefragt warum sie dort lebt? Ist es Angst? Oder mag sie es einfach?
Das wäre doch mal spannend zu wissen....
Weil was ist das Thema wenn sie alleine lebt? Einsamkeit? Warum mit dir?
Es gibt Menschen, die dafür einfach nicht gemacht sind.... Ich kann es gut nachvollziehen.

Konkret kann/wil(?) sie es gar nicht benennen. Sie hat Angst, dass sie nicht "klar kommt". Sie merkt es anscheinend schon, wenn ihre Eltern mal einen Abend nicht da sind. Ich habe ihr z.B. auch gesagt, dass sie ja am Anfang unter der Woche jeden Abend heim fahren kann und zumindest da Essen oder mal auch übernachten. Am Wochenende wäre ich dann da, oder sie bei mir. Und dann könnte sie sich langsam lösen. Sie hat gemeint, dass es so wahrscheinlich nicht funktioniert. (warum auch immer) Aber sie weiß auch nicht, wie sonst.


Deshalb "muss" gar nichts schaffbar sein. Ich kenne Menschen mit Panikstörungen und Depressionen und für die wäre es in akuten Phasen auch nicht möglich gewesen, allein zu wohnen.

Ja, akut garantiert! Gebe ich dir 1000% Recht! Ich denke, es war gut, zu ihren Eltern zu ziehen und Kraft zu tanken und dort zu bleiben, bis es besser geht. Das paradoxe ist nur, dass es ihr gut genug geht, um nicht über die Sache nachzudenken und schlecht genug, dass sie eben von da nicht weg kommt. Obwohl sie das eigentlich möchte.

Ich persönlich habe keine psychischen Erkrankungen, aber allein wohnen wäre auch einfach nicht meins.

Wäre auch nicht unbedingt meines. Aber ich KANN alleine wohnen und mache dies auch zeitweise über längere Stücke. Aber es wäre auch nicht komplett alleine, sondern max 4 Tage die Woche bzw mit Aussicht auf länger. Eigentlich hat sie in ihrere zweiten Wohnung (in der es so lala lief) auch immer gesagt, dass sie dann doch lieber alleine wohnen will. Hat sie da mehr oder weniger auch schon gemacht (quasi nichts mit der Mitbewohnerin zu tun gehabt).

Und auch zu "Erfahrungen":
Nur weil du im Ausland warst und woanders gelebt hast oder whatever hast du ja nicht mehr Erfahrungen. Andere vielleicht.
Ich war einige Jahre als Berater viel unterwegs und habe viele Städte gesehen.
Eine Ex von mir war einige Jahre in den Staaten an einer Schule. Und nun? So haben wir alle andere Erfahrungen.
Würde ich nicht werten wollen....

Ich werte das nicht.Ich bin der Meinung, dass sie in anderen Bereichen viel mehr Erfahrung hat als ich. Aber klar, in manchen habe ich mehr Erfahrung. Sie wertet das. Wenn sie ein Problem hat, fragt sie mich um meine Meinung. Wird aber unsicher, wenn es eine andere ist, als ihre (ist bei ihren Eltern auch so). Wenn ich ein Problem habe, sagt sie dazu erst mal nichts, da sie der Meinung ist, das würde ich selber besser wissen. Sie will mir nicht rein reden, obwohl das für mich oft gut wäre - um andere Sichtweisen zu sehen.

Und erst sagst du, du würdest ihr ja allen Ballast abnehmen, wenn du dir jetzt gemeinsam mit ihr eine Wohnung nimmst und dafür die ganze Zeit pendeln musst. Aber ist es fair, ihr den ganzen Ballast des Alleinwohnens aufzudrängen, wenn sie genau wie du die Unsicherheit hat, dass du vielleicht danach doch nicht direkt einen Job dort findest und dort wohnen bleiben kannst? Das war doch dein Argument gegen eine baldige gemeinsame Wohnung für dich, aber dieses Argument gilt doch dann mindestens genau so für sie. Meiner Meinung nach sogar noch mehr für sie, denn schließlich ist sie momentan sowieso die schwächere Person in eurer Partnerschaft aufgrund ihrer psychischen Probleme.

edit: Ich kann mich Seestern nur anschließen.
Es geht gerade sehr viel um deine Komfortzone. Du willst nicht zu ihren Eltern und willst die alte Person wieder. Ist aber mal nicht drin.
Ich kenne Leute mit Burnout, deren Leben ist danach ganz anders, genau wie die Bedürfnisse.
Und nun? Wahre Liebe trägt das und glaub mal wie diese Menschen es dir danken wenn du Rückhalt gibst. Und eben nicht sagst "Nimm dir Zeit bei deinen Eltern so viel du brauchst aber ich mag es nicht dort mit dir zu sein". Weil die Botschaft ist ja schon "Mach was du meinst, aber ich will es nicht, zieh aus!" Und das passt für mich einfach alles nicht übereinander.

Natürlich geht es gerade um mich. Weil ich bei der Sache nicht drauf gehen will. Was bringt es für die Beziehung, wenn ich sämtliche Bedürfnisse, Wünsche und Lebensziele zurückstelle und es mir damit schlecht geht? Ich habe von mehreren Partnern von Depressiven gelesen, die selber in Behandlung waren, weil sie mit der Situation nicht klar gekommen sind. Und deswegen will ich mich hier austauschen.

Grundsätzlich wäre es natürlich das beste, wenn ich selbst mit meiner Freundin komplett offen darüber reden könnte. Aber ich habe das Gefühl, dass ich unbewusst Druck erzeuge, sobald ich das Thema anspreche.
Klar wäre es mir lieber, wenn sie ausziehen würde. Das würe für mich vieles einfacher machen. Das wäre ein Signal für mich, dass sie es wagt, aus IHRER Komfortzone herauszukommen und sich der Sache stellt. Auziehen funktioniert nicht? Ok, dann mal nachdenken warum nicht. Was will ich ändern?

Ausziehen würde natürlich auch manche Sachen einfacher machen, wie das pendeln bei mir. Es hat vielleicht Auswirkungen hin bis zu unserem Sexleben. Usw. Aber der wichtigste Punkt daran ist:
Es wäre ein Zeichen für mich, dass sie sich mit sich auseinandersetzt und aktiv Ängste überwindet. Für sich, für mich und für uns.

Eine letzte Frage:
Du solltest also wirklich statt mehr von ihr zu fordern als von dir selber, lieber mehr Rücksicht auf sie nehmen und erstmal alles tun, um sie zu unterstützen. Sie braucht zur Zeit Sicherheit und Unterstützung.

Was meinst du jetzt ganz konkret mit Unterstützung? Sie hat eine Wohnungsbesichtigung und freut sich total, alles passt und am nächsten Tag bekomme ich eine Nachricht, dass sie sich nicht traut.
Zu sagen: Ist nicht schlimm, vielleicht nächsten Monat (auch wenn sich bis dahin die Umstände nicht gebessert haben)? Ist nicht schlimm, in einem halben Jahr können wir vielleicht zusammen wohnen und dann werde ich IMMER da sein. Jeden Tag, jeden Abend?
Das klingt jetzt provokant und ist auch so gedacht. Aber ich denke, alleine mit der Zeit wird das nur bedingt besser. Ich denken, früher oder später muss sie etwas tun. Was denkst du?
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Wow, das war viel Input. Danke mal dafür. Ich werde jetzt nicht mehr zu einer ausführlichen Antwort kommen und da ich nachher direkt zu ihr fahre, werde ich wahrscheinlich erst Montag wieder schreiben. Aber vielleicht ist das gar nicht schlecht, weil im Moment muss ich mir erst einmal selber Gedanken machen.

Es ist unheimlich anstrengend mit jemandem zusammenzuwohnen, der einen schweren Knacks hat...aber deswegen selbst so fertig sein, dass man nichtmal mehr mit seinem Partner reden kann? Da stimmt was nicht.
Ich glaube, dass das Problem schon vorher da war, dem TS aber nicht bewußt war. Je jünger man ist, desto schwerer ist es, bestimmte Signale bei anderen Menschen zu beurteilen und zu erkennen weil einfach die Erfahrung fehlt..außerdem braucht es einfach auch seine Zeit. Ich denke, dass die Freundin des TS noch nie mit disharmonien umgehen konnte und sie deshalb verdrängt und sie nicht angeht.

Da hast du Recht. Sie kann nicht gut mit Disharmonien und redet generall nicht gerne über Probleme. Das war bestimmt auch schon vorher so.


Jemandem zu sagen "jetzt musst du aber nochmal 3 Monate alles mitmachen" bringt an der Stelle - meiner Meinung nach - gar nichts. Was muss er denn? Mehr lieben? Die Kommunikation unidirektional verstärken? Zugucken, wie's zusammen fällt?

Genau an dieser Stelle wäre ich über Tipps dankbar. Gerade von den Leuten, die sagen "so nicht". Wie dann?


"Jemand der sein Leben selbst bestreiten kann, um dann mit einem Partner an seiner Seite durchs Leben zu gehen, auf dass sich beide anlehnen können, sich auch mal stützen können, der eine den anderen aber niemals erdrückt."

Schöne Aussage. Das trifft es gut.

@TS
Ich wollte dir gar nicht unterstellen, dass du ERNSTHAFT über eine Trennung nachgedacht hast...aber der Gedanke war da. Vielleicht auch nur in der Form von "So kann das doch nicht weiter gehen". Den Gedanken finde ich berechtigt und nicht moralisch verwerflich, denn so kann es tatsächlich nicht ewig weiter gehen. Auf der anderen Seite gibt sie aber das Signal, dass es für sie ruhig so weiter gehen kann.
Wie gesagt..ich kenne diese Situation..mit 2 Exen... Was dir nicht sagen soll, dass du sie jetzt verlassen sollst, weil das bei mir so gelaufen ist..wobei ich nicht derjenige war, der's dann letztendlich beendet hat. Ich kann dir nicht sagen, ob du mit ihr glücklich werden kannst oder nicht. Wenn du nicht mit ihr reden kannst, kommst du so ohne weiteres auch nicht durch.

Ich weiß, dass ich oft genug hier im Forum dafür gesteinigt wurde..ich bin aber der Meinung: Wenn man es sehr lange ohne Druck versucht hat und es verändert sich einfach nichts und die Beziehung rutscht so langsam Richtung "aus", dann sollte man nicht passiv zusehen, bis es vorbei ist. Dann sollte man es auch mal mit Druck versuchen dürfen. In diesem Fall handelt es sich ja auch um einen Zeitraum von Jahren. Das Problem ist nicht erst gestern aufgetaucht und rumzuprohlen, dass du das doch aushalten musst ist nicht sinnvoll. Klar muss sie sich nicht für dich ändern...soll sie ja auch nicht..das sollte sie FÜR SICH tun. Wenn sie das nicht tut, dann glaube ich nicht daran, dass die nächste Beziehung das aushält..und die übernächste... Sowas funktioniert einfach nicht in gesunden Bahnen.
Aber verlangen kannst du es natürlich nicht von ihr. Du kannst ihr aber durchaus sagen, dass sie die Konsequenzen von jeder Entscheidung wird tragen müssen..so ist das wenn man erwachsen ist. Sie wird sich also Gedanken machen müssen, wie sie ihre Zukunft sieht. Ich würde also Fragen stellen. "Wie siehst du unsere Zukunft?" z.B. ...und Antworten einfordern.

Sie nach der Zukunft fragen scheint wohl tatsächlich ein guter Ansatz zu sein. Ich hoffe, sie steigt darauf ein.

Nur mal so als Zwischenfrage...reden wir jetzt tatsächlich von diagnostizierter Depression?
Nicht, dass ich hier irgndwie am Thema vorbei schieße...

Natürlich ist es ziemlich krass, dass sie nichtmal eine Nacht alleine sein kann...da ist tatsächlich nochmal mehr im Busch, als ich vermutet habe...

Es gibt keine Diagnose, da sie nie bei einem Arzt war.


Und da musst du dann immer wieder eingreifen und die Person (übertragen gesagt) treten. Also die Ursache suchen, mit der Person irgendwie reden oder ihr das auf die für sie richtige Art abnehmen.

Schwierig, wenn die andere Person nicht reden WILL.


Aus meiner Erfahrung konnte meine damalige Partnerin meine Probleme auch nie lösen oder mir da groß beistehen.
Nicht weil sie nicht gewollt hätte, aber einfach weil sie das als viel zu erdrückend empfunden hat und überfordert war.
Somit haben wir uns irgendwann auf ein "Ich höre zu und nehme dich in den Arm" eingependelt, was mir irgendwann nicht mehr gereicht hat.

Nun, bisher bin ich damit klar gekommen, die Probleme selber zu lösen. Ich denke, das geht auch "ohne sie". Ich wollte es nur zur Verdeutlichung des Kontrasts mit dazuschreiben.

Ich weiß nicht, was du chronisch krank hast. Aber dennoch bist du vielleicht einfach ein anderer Schlag Mensch als sie.
Ich sehe es ähnlich wie du, es gibt Dinge die ich ändern kann und Dinge die ich noch nicht ändern kann.
Aber ich nehme Anlauf und mache eigentlich vor mich hin und wenn rechts nicht klappt dann gehe ich links.
So sind aber nicht alle Menschen. Einige klopfen zaghaft an eine Tür und gehen weg wenn sie nicht aufgeht.
Das Problem bei psychischen Themen ist einfach, dass sie nicht mit physischen Problemen gleichgesetzt werden können.
Um dein Beispiel aufzugreifen: Bei einem gebrochenen Bein wird geröntgt, der Arzt kann dann einwandfrei feststellen was es ist, du kriegst einen Gips und es heilt.
Und nun kommt der große Unterschied zur psychischen Ebene: Es gibt keinen direkten Arzt, nur Therapeuten. Die hören dir zu, machen sich Gedanken und erzählen dir was. Aber Diagnosen sind da auch immer schwammig und selten sicher.
Und ich sehe Psychotherapie durchaus auch kritisch und nicht immer als Heilung.

Nun, es muss ja nicht sofort eine Therapie sein. Viel wichtiger ist ja erst mal, dass sie sich überhaupt mit dem Thema beschäftigen will. Wie du ja schreibst:

Was aber im Fall deiner Freundin eine wichtige Komponente ist: Sie muss es wollen.
Psychotherapie geht nicht einseitig. Sie muss aktiv die Veränderung mitgehen und es ist ein sehr anstrengender Prozess, auch wenn es "nur" psychisch ist.

Wie ist eure Basis?
Was passiert wenn du mit ihr reden magst? Kannst du es nicht langsam angehen? Also kleine Stücke irgendwie erst vornehmen und sie nicht direkt über das ganze reden lassen? Hilft ihr das?

Ich versuche es. Aber irgendwie endet es dann doch mit dem ganzen bzw. dass sie eben zu macht. Aber ich gebe mir Mühe.

Frag sie doch mal, was für sie nicht klar kommen bedeutet? Also was soll passieren?
Aufstehen wird sie ja schaffen, genau so wie duschen und losgehen oder sich ein Brot schmieren.
Was passiert wenn ihre Eltern einen Abend nicht da sind? Was ist da ihr Thema? Sie ist alleine in der Wohnung / dem Haus. Ja und? Hat sie Angst vor Geräuschen? Hat sie Verlustängste und denkt, dass ihre Eltern nicht wiederkommen?

Kurz und knapp: Konnte sie mir nicht sagen. War aber jetzt auch nur übers Telefon. Werde ich sie am Wochenende evtl mal fragen, wenn die Situation stimmt.

Dreh das doch mal alles um, gerade bist du ja sehr aktiv. Aber skizzier ihr doch mal das morgen.
Sie kennt deine Situation mit Studium und alles. Ich würde sie ganz dreist fragen, wo sie sich und euch in x Jahren sieht.
Ob sie irgendwann mit dir bei Mami und Papi leben will, ob sie nicht mal Privatsphäre mag, ob sie dich heiraten und die Ehenacht im Schlafzimmer neben Mamis und Papis Zimmer verbringen will, ob sie meint da irgendwann Kinder zu wollen.... Einfach mal den Gedanken spielen.
Wenn sie für sich beschließt das Familie für sie so elementar ist spricht ja nichts gegen ein Generationenhaus eines Tages.
Aber damit sowas funktionieren kann muss sie erstmal abnabeln.

Hmm, du sagst es geht ihr schlecht genug dass sie nicht weg kommt obwohl sie das eigentlich möchte.
Möchte sie wirklich? Das frage ich mich auch.
Weil spinnen wir mal weiter: Du ziehst zu ihr in die Stadt und ihr direkt und voll zusammen.
Nun weiß ich nicht, welches Fach du studierst. Aber nehmen wir mal an, du musst berufsbedingt einige Tage reisen (Schulung, Termine oder was weiß ich). Was macht sie dann? Dann ist sie in eurer Wohnung alleine. Du kannst ja deinem Arbeitgeber nicht immer sagen dass es nicht geht weil sie nicht alleine sein kann.
Wie steht sie dazu? Auch dies würde ich mal aufzeigen.
Oder wenn du zu deiner Familie mal musst aus familiären Gründen und sie nicht mit kann. Was dann?
Sie kann ja dann nicht jedes Mal die Koffer packen und zu Mami und Papi gehen.
Auch da würde ich ganz offensiv fragen wie sie sich das vorstellt.
Und vielleicht auch bewusst diese Themen mal platzieren und sie darüber nachdenken lassen und nicht direkt Antworten abfordern. Aber auch die Antworten fordern in naher Zeit.

Ich werde es in der Richtung versuchen. Das Problem ist, dass wenn ich sage, dass sie nicht gleich antworten muss, sie nie antwortet.


Ich empfinde es erstmal als wertvoll, dass du siehst dass es um dich un deine Bedürfnisse geht.
Und es ist auch richtig und wichtig, dass du dabei nicht auf der Strecke bleiben sollst.
Denn das ist nicht Sinn und Zweck einer Beziehung.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, was sind deine Bedürfnisse, Wünsche und Lebensziele konkret?
Was erfüllt sie gerade nicht? Welche Kompromisse machst du?
Aus meiner Erfahrung kannst du ihr zwar nun deine Bedürfnisse mitteilen und vielleicht erfüllt sie sie auch um dich zu halten, aber sie macht es nie aus Überzeugung. Und dann kommt irgendwann ein "Das habe ich nur für dich getan".
Ist mir einmal passiert und ging mir super nah, einfach weil ich es nicht gesehen habe.
Seitdem tendiere ich dazu zu differenzieren. Zwischen meinen und ihren Bedürfnissen, Wünschen und Zielen.
Wenn die Kluft zwischen meinen und ihren nicht extrem groß ist kann man oft und gut darüber reden und Wege finden.
Ich persönlich halte das für eine Basis für Kompromisse. Aber wenn die Kluft groß ist muss aus meiner Erfahrung einer ein massives Zugeständnis oder Abstriche machen. Und ich weiß einfach nicht, ob das immer sein muss.
Liegt aber auch am Thema. Wir hatten zum Beispiel in einem anderen Thread das Thema Kinderwunsch. Da wäre für mich zum Beispiel kein Zugeständnis oder Abstrich drin. Wenn es hingegen um die Frage mieten oder kaufen gehen würde wäre ich durchaus sehr kompromissbereit.

Zu meinen Bedürfnissen antworte ich mal ausführlich.

Mir ist aber aufgefallen, dass man unter Umständen langsam aber sicher in die Rolle des Therapeuten oder des Vaters rutscht und weniger als Partner handelt. Und das ist aus meiner Sicht Gift für eine Beziehung.

Da will ich eignetlich nicht enden.


So, ich muss los. Bis Montag bzw. freu mich über weitere Antworten bis dahin
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
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  • #28
So, heute ist Montag und ich bin wieder zurück. Es ist auch einiges passiert und das werde ich jetzt im Folgenden mal versuchen aufzuschreiben und danach auf Fragen eingehen. Es ist an manchen Stellen detailierter, das spielt aber eine Rolle fürs Gesamtbild bzw. den zweiten Strang, der sich durch das Wochenende zieht.

Ich bin Freitag Nachmittag bei ihr angekommen. Abend kurz vor dem Einschlafen hatten wir noch Sex, der aber nicht so toll war. Es war ein abartiger Gestank draußen (und dann auch im Zimmer) und da ging die Stimmung irgendwie flöten bei mir. Aber gut, kann ja keiner was dafür und das Wochenende ist noch lang.
Samstag hatte sie Geburtstag, weswegen es morgens Frühstück mit den Eltern gab, dann waren Verwandte da bis abends und um zwölf gings ins Bett. Am nächsten Tag gab es noch einen Brunch mit Freunden, den man ab 9 vorbereiten musste.
Dort war ihre alte Mitbewohnerin von der zweite Wohnung (Zur Erinnerung: eigentlich ok, hat aber dann nicht mehr funktioniert aufgrund von unterschiedlichen Sauberkeitsansprüchen und nicht mehr so viel Gemeinsamkeiten - und das nicht-damit-konfrontieren-und ansprechen meiner Freundin. ) und eine gemeinsame Freundin.
Da die gemeinsame Freundin auch gerade ein Wohnung sucht stand kurz im Raum, dass sie ja zusammenziehen könnten. Dies hatte sich meine Freundin tatsächlich auch schon mal überlegt. Hatte sie aber noch nicht angesprochen und wusste auch nicht, ob es für sie in Frage kommt.
Da mischte sich die alte Mitbewohnerin auch noch ein, sie könnte ja auch mit dazu und dann eine 3er-WG. Das Gespräch kam dann aber wieder auf andere Sachen und es war für mich jetzt auch nicht ganz klar, in wie weit das von allen Seiten ernst war.

Ich habe sie dann später, als wir alleine waren genau darauf angesprochen und wir hatten ein überraschend gutes Gespräch.
Dabei kam folgendes heraus: Sie könnte es sich tatsächlich vorstellen, mit der Freundin zusammen zu ziehen und könnte sich auch vorstellen zu dritt zu wohnen. Sie meinte, dass die Erweiterung ihrer ehemaligen 2er-WG durch die andere Freundin Spannungen nehmen könnte und es funktionieren könnte. ICH bin da skeptisch aber habe da nicht so viel gesagt und sie reden lassen. Habe mich ja schon gefreut, dass sie da offen drüber redet. Gleichfalls gab es jetzt auch keine weiteren Bestreben, der Sache weiter nachzugehen. Evtl. ist es eine Idee, die eben nicht weiter verfolgt wird. Aber um es positiv zu sehen: Sie beschäftigt sich wohl stärker damit, als sie mich wissen lässt.

Zum Thema alleine wohnen und der Absage der anderen Wohnung meinte sie, dass sie eben im letzten Moment Angst bekommen hat. Keine Angst davor, Sachen nicht hinzubekommen, um die sie sich kümmern muss - sondern Angst davor, abends alleine herum zu sitzen. Das wiederum kann ich verstehen. Es ist halt ein schmaler Weg zwischen alleine nicht klar kommen können und alleine klar kommen wollen. Das zweite kann ich auch verstehen und akzeptieren. Das erst auf Dauer nicht.
Wir haben dann noch darüber geredet, wie es für mich bei ihren Eltern ist. Ich habe gesagt, dass ich eben teilweise merke, wie die Freiheiten fehlen und sie z.B. sowohl morgens mit mir im Bett liegen will, als auch mit ihren Eltern frühstücken. Und dass es für mich auch nicht auf Dauer gut ist, da sie eine Katze haben (bin allergisch). (Das ist eh ein Thema für sich, die Familie hat für mich einen Stock katzenfrei gemacht, aber ein paar Probleme habe ich immer.) Sie hat dann gefragt, wie lange ich das noch machen kann. Ich habe gemeint, dass es schon geht aber eben auf Dauer keine Lösung ist und es eben Konsequenzen gibt (wie z.B. ich komme nicht jedes Wochenende, da ich auch "freiere" Wochenenden nur mit ihr brauche - bei mir.), die daraus resultieren. Hat sie eingesehen.
Schlussendlich will sie auf jeden Fall ausziehen. Das hat sie mir bestätigt. Nur irgendwie jetzt doch eher wieder nicht alleine (was sie eigentlich die letzten Monate wollte), sondern evtl doch wieder in eine WG und dem ganzen noch eine Chance geben (eigentlich hatte sie damit komplett abgeschlossen).
Gut, ich weiß jetzt nicht, wie es wird und ob die WG überhaupt in Frage kommt. Aber ich bin doch erleichtert, wie offen sie plötzlich geredet hat.

Nun, abends haben wir im Bett gelegen und angefangen uns ein bisschen zu streicheln. Ich hatte wirklich Lust auf sie, da die letzten zwei Wochenenden sehr kurz waren und der Sex am Freitag auch nicht so der Wahnsinn. Sie war am Anfang recht stürmlisch und ich war positiv überrascht, da ich sonst eher der aktive bin. Das flaute allerdings ab und sie wurde gemütlicher und lies sich streicheln, reagierte bald aber kaum noch. Sie sagte dann schlaftrunken, dass sie müde sei und schlafen wollte. Ich dachte mir "toll, wieder mal falsch interpretiert, sie will nur kuscheln".
Am morgen habe ich den Wecker bisschen früher gestellt (trotzdem 8 h Schlaf) um keinen Stress zu haben und ja, ich hoffte auch noch auf Sex. Sie war dann auch wach und ich streichelte sie und wollte eigentlich noch weiter gehen aber sie reagierte kaum und ich war ein bisschen gefrustet und lies es bleiben.
Sie merkte dass dann auch und sprach mich darauf an und es folgte mal wieder eins der ergebnislosen Gespräche, das ich jetzt nicht wörtlich wiedergeben will.

Ich sagte, dass ich gerade nicht wirklich das Gefühl hätte, begehrt zu werden und mich auf den Sex gefreut hätte und es einfach schade finde, dass es am ganzen Wochenende nicht mehr dazu kommt. Bei Stress ist das verständlich aber gerade Sonntag Abend/Montag früh hätte ich es schon schön gefunden.
Sie meinte, dass sie es auch nicht toll findet, wenn jemand sie streichelt und dann, wenn er merkt, dass es nicht auf Sex rausläuft es sein lässt. Sie hätte eben nicht immer Lust. Allerdings hätte sie ja gestern Abend noch Lust gehabt und wollte eigentlich noch - aber sei dann dabei mehr oder weniger eingeschlafen. Das sei ja auch nicht so das tolle Gefühl. Das stimmt ja erst mal aber das wusste ich aber ja auch nicht bzw war ja auch nicht meine Schuld.

Ich habe dann gemeint, dass wir da einfach mehr kommunizieren sollten. Dass man manche Umstände (Stress, Müdigkeit usw.) wohl nicht ändern kann. Wenn sie merkt, dass sie gleich einschläft, soll sie es halt sagen, man redet kurz drüber, lacht zusammen, und stellt einen Wecker und holt das morgens nach.
Es ja auch schade ist, wenn ich denke sie will nicht - sie will aber eigentlich, kann aber nicht (Müdigkeit). Das fürt ja nur zu Frust auf beiden Seiten-

Ich habe gemeint, dass ich solche Sachen auch deshalb lieber anspreche, weil es ja auch ein Missverständnis sein kann (wie z.B. mit der Müdigkeit) aber dass wir auch irgendwie in der Lage sein sollten, zu reden, ohne dass es eskaliert. Und dass es mir wirklich viel bringt, wenn sie mir sagt, was sie denkt, will oder wie sie fühlt.
Das ganze war jetzt nicht so knallhart, wie es sich vielleicht anhört, aber bestimmt. Sie hat auch gesagt, dass sie mich versteht aber sie da einfach schlecht drüber reden kann. Ich habe dann gefragt, wie ich solche Sachen ansprechen kann oder wann - ohne dass sie sich direkt angegriffen fühlt, aber das wusste sie auch nicht.

Naja, sie war dann relativ traurig und hat nicht so viel gesagt und ich auch und ich musste gehen. Auf der Fahrt heim hat sie mir dann noch geschrieben, dass es ihr Leid tut und sie einfach so Schwierigkeiten damit hat, "neutral" über so etwas zu reden und sich nicht angegriffen zu fühlen und dass sie sich Mühe gibt, dass es besser wird.

Die alte Leier eben: Wenn ich wüsste, was sie denkt oder will, könnte ich darauf eingehen. Da ich das aber nicht weiß und meine Kopf mir z.B. sagt: Sie hat keinen Bock auf dich, bin ich unter Umständen auch beleidigt. Ein "klärendes" Gespräch führt zu Tränen und einem schlechten Morgen. Neu war jetzt aber die Entschuldigung und dass sie sich Mühe zur Kommunikation geben will.

Soviel mal zu einem Einblick, wie es bei uns teilweise abläuft.


So, jetzt mal noch zu einzelnen Sachen:

Ich bin zum Beispiel auch ein Mensch, der Disharmonien gar nicht sonderlich gut mag.
Dafür rede ich aber sehr schnell und möglichst sofort über Probleme und will diese lösen um die Disharmonien nicht zu haben :smile:.

Mmmh das klingt verlockend. Wie wärs mit uns? :zwinker:

Sie scheint oft mit "Kann ich dir nicht sagen" zu reagieren. Stell ihr da doch dann vielleicht mal deine Gefühlswelt dar.
Dass du sie verstehen willst, an ihrem Leben teilnehmen willst und es doch Ursachen geben muss.
Reflektiert sie sich null selbst? Oder will sie es dir nicht sagen?

Das habe ich in letzter Zeit mal verstärkt versucht. Vielleicht hat es jetzt tatsächlich was gebracht. Zumindest ist ihr bewusst, dass es für mich wichtig ist, zu wissen was sie denkt und mir das hilft. Auch wenn das ganze im Moment erst nach einem Gespräch kommt.

Aber müsstest du denn wirklich konkret Bedürfnisse, Wünsche und Lebensziele zurückstellen, wenn du mit ihr zusammenziehst? Ich hatte es so verstanden, dass du das eigentlich sowieso gerne wolltest. Dein Bedürfnis ist doch z.B. wieder mehr Ruhe für Sex mit ihr zu haben, das wäre in eurer eigenen Wohnung gegeben. Dein Wunsch und dein Lebensziel hatte ich erstmal so verstanden, dass du gerne einen guten Job in ihrer Nähe finden wollen würdest und dann dort mit ihr zusammenziehen wolltest, oder? Also welche Bedürfnisse, Wünsche und Lebensziele müsstest du jetzt konkret aufgeben, wenn du mit ihr zusammenziehst? (Ernst gemeinte Frage, keine Verurteilung)

Prinzipiell bin ich sehr offen, was z.B. wohnen angeht und bin auch zum Studium 500 km weiter weg. Sie hat versucht aus ihrer Stadt herauszukommen und nicht geschafft. Jetzt ist sie erst mal drei Jahre dort und dann mal schauen. D.h. wenn die Fernbeziehung enden soll, liegt dies jetzt an mir. Das wird sich die nächsten Jahr jetzt nicht ändern, da sie ja auch vom Studium her gar keinen anderen Ort in Betracht gezogen hat.
Das schränkt mich natürlich Jobmäßig schon ein. Klar würde ich gerne mit ihr zusammen wohnen. Aber was ist, wenn ich einen super Job ein bisschen entfernt (z.B. wie bisher 1,5 h, zu weit um jeden Tag zu pendeln) finde, der super passt und einen deutlich schlechteren Job, der bei ihr ist. Ich würde von mir aus wahrscheinlich den ersten nehmen und sich dann doch evtl zum Großteil nur am Wochenende sehen oder man zieht in einen Wohnort dazwischen. Ich glaube nicht, dass sie damit glücklich werden würde.
Andere Freunde von mir machen ein Auslandssemester oder ein Praktikum für einige Wochen wo anders. Die sind auch in Beziehungen aber die reden darüber und kommen zu dem Ergebnis, dass das zwar vom Wohnen nicht so toll ist aber eben eine super Chance und deswegen gönnen sie es sich - auch wenn es schwer ist- und kommen damit klar. Das kommt für mich gerade nur schwer in Betracht.

Je nachdem, was er beruflich macht ist aber mal eine Reise oder mal eine Schulung mit Übernachtung außer Haus gewünscht. Und dann? Immer ab nach Hause für sie? Das würde ja schon in einer Art Betreuung münden.
Sprich das sie immer wen hat. Da würde mich erstmal interessieren wo ihr Schmerz wirklich liegt.
Also ob sie alleine Angst hat oder was sie da bewegt. Denn ich fand es in der Beziehung vollkommen okay wenn sie mal nicht da war und ich alleine machen konnte was ich wollte für einen begrenzten Zeitraum :-P.

Das kann ich so unterschreiben. Ich bin eben mal gerne unterwegs, treffe mich mit Freunden oder habe ein Seminar über ein paar Tage. Diese Freiheit will ich nicht unbedingt aufgeben. Wenn ich ihr verspreche immer da zu sein, ist das der Fall. Mir geht es jetzt nicht um wochenlang oder so aber ein paar Tage sollten schon ohne Probleme gehen.

Ich will sie aber in erster Linie nicht abhängig machen von mir. Da geht es um Eigenständigkeit. Wenn ich eben ein paar Tage nicht da bin, will ich mir sicher sein, dass sie alleine klar kommt und sich beschäftigt. Wobei "sich beschäftigt" noch zu harmlos klingt. Sie sollte schon ein Leben haben. Im Moment ist es eher so, dass ich unter der Woche ein Leben habe hier in der Stadt und am Wochenende bei und mit ihr. Sie "wartet" mehr oder weniger auf das Wochenende. Das finde ich schwierig.

"Kleinigkeiten" sind dann tatsächlich Faktoren wie die oben erwähnte Katze. ich habe mich so gut im Griff und weiß, wie ich reagieren muss und was ich machen kann. Aber ja, es schränkt mich ein, dass sie da ist und ich nehme Medikamente. Das will ich auf Dauer nicht.


Ist es nicht Zeichen genug, dass sie wieder ein Studium anfängt?
...
Was konkret wünscht du dir denn, was sie tun soll? Das hab ich jetzt noch nicht verstanden. Du sagst, sie soll sich ihren Problemen stellen. Macht sie doch eigentlich, wenn sie wieder anfängt zu studieren und auch überlegt auszuziehen oder?

Mmmh, das ist in der Tat gar nicht so leicht zu beantworten. Es war für sie schon klar, dass sie wieder studieren will. Beide Male. Ich glaube, ohne diese Alternative hätte sie nicht abgebrochen. Und das wird ihr tatsächlich auch so weit von außen vorgegeben, dass sie es macht. Bewerbungsfristen z.B. sind fix. Und dass sie nicht noch ein Jahr rumhängen will, weiß sie. Da hat sie sozialen Druck von Freunden, Familie usw. Da kann sie sich auch überwinden und das ist auch keine Frage des "ob". In so fern bin ich ja glücklich. Ob das Studium klappt oder nicht (weil sie den Stress doch nicht packt, weil sie nicht so weit ist), sieht man dann.
Beim Ausziehen hat sie diesen Druck aber nicht oder nur wenig. Sie weiß zwar, dass ich es nicht sooo gut finde aber ob sie jetzt heute, morgen oder nächstes Jahr auszieht, das gibt ihr keiner vor und das ist auch genau der Grund, warum es oft über ein "eigentlich will ich ja ausziehen" nicht weg kommt.
Bisher hat sie sich dann eben wieder Gründe vorgeschoben, warum es nicht klappen kann aber diese Gründe nicht genauer analysiert, um sie evtl zu entkräftigen.
Wenn ich ein schlechtes Gefühl habe und nicht weiß, ob ich es schaffe, muss es dafür doch Gründe geben. Was schaffe ich nicht? Vor was genau habe ich Angst? Kann ich nicht alleine sein oder will ich nicht alleine sein?
Diese Fragen hat sie sich bisher einfach nicht gestellt. Darüber war ich jetzt gestern echt positiv erstaunt und das finde ich eine gute Entwicklung.

Parallel kam jetzt ja allerdings wieder das Thema Offenheit beim Sex. Da wäre es toll, wenn sie da über die "ich kann nicht darüber reden"-Schwelle kommt und wir neutral Gespräche führen könnten.



Wenn es mit dem Reden nicht so gut klappt - du schriebst ja auch, dass sie sich sehr unsicher fühlt und deswegen gerne ihre eigenen Gedanken für sich behält - vielleicht könntest du ihr vorschlagen, dir aufzuschreiben, was in ihr vorgeht, was sie sich wünscht, was ihre Vorstellungen sind.
Da ist sie nämlich erst mal nur für sich, muss sich nicht darauf konzentrieren, wie das, was sie gerade sagt, bei dir ankommt. Hat so viel Zeit wie sie braucht, den richtigen Anfang zu finden und ihren Gedanken zu folgen - ohne auch befürchten zu müssen, dass sie vielleicht unterbrochen wird, kann neu ansetzen, streichen, umformulieren, hinzufügen so viel sie will.

Das werde ich jetzt mal ausprobieren. Positiv ist eben anzumerken, dass sie heute Morgen nicht viel gesagt hat, mir aber später geschrieben hat.

Ich persönlich hab ein massives Problem mit solchen Menschen. Aus meiner Sicht hilft es da nicht, noch geduldiger zu sein, damit bestärkst du sie ja nur in ihrem Verhalten. Ich kann mich in allem nur Damian Damian anschließen. Du kannst durchaus von ihr verlangen, dass sie ihre Probleme in die Hand nimmt und dran arbeitet. Du würdest ihr ja auch beistehen.
Was du gerade beschreibst, klingt für mich in jeder Hinsicht ziemlich nach einer Gefällebeziehung.
Es ist mMn völlig berechtigt, dass du dir Gedanken um dein eigenes Wohlergehen machst. Es ist keinem geholfen, wenn du zulässt, dass es dich selber komplett runter zieht. Das ist für mich ein erwachsenes Umgehen mit dieser Situation.

So lange sie nicht selber an sich arbeiten will wird es ganz schwierig für eure Beziehung. Aber ich drück euch ganz fest die Daumen.:knuddel:

Kann ich so unterschreiben. Ist auch meine Meinung. Ich hoffe, dass sie jetzt wirklich versucht, an sich zu arbeiten.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ich gerade zum einen echt erleichtert bin, wie gut das Gespräch mit dem Wohnen lief. Zum anderen aber merke ich, dass es wahrscheinlich noch ein langer Weg wird, bis man komplett ehrlich und offen miteinander reden kann. Aus meiner Sicht kann aber nur so eine Beziehung langfristig funktionieren. Ich weiß nicht genau, ob sie das auch so sieht aber sie hat auf jeden Fall gemerkt, dass es mir wichtig ist. Ich kann jetzt nur hoffen, dass es wichtig genug ist. Papier ist geduldig.

Die Frage ist nur, wie ich in Zukunft handeln soll. Das ist sie mir auch schuldig geblieben. Dinge nicht ansprechen und in mich reinfressen - keine gute Idee. Dinge ansprechen und sie damit in eine Ecke drängen (ihre Sicht) - auch keine gute Idee. Darauf zu hoffen, dass es nie wieder Dinge gibt, die angesprochen werden müssen - unwahrscheinlich. Genau das gleich mit dem Zeitpunkt. Am Anfang, wenn wir uns sehen - mach die Wiedersehensfreude kaputt. Am Ende - bleibt schlecht im Gedächtnis und zerstört den Abschied. In der Mitte - wenn es schön ist, soll man es nicht kaputt machen. Gar nicht - für mich langfristig keine Option.
Sie selbst hat laut Aussage eben gar nichts was sie so stört. Deswegen stellt sich für sie die Frage nicht wirklich.
 
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Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
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Ich sehe an keiner Stelle, dass du in irgendeiner Weise eingehst auf ihre Wünsche und nicht mal den Versuch unternimmst, dich nach ihrem Tempo zu richten, die Dinge anzugehen. Nein, es hagelt Kritik, sobald du (auch hier) sprichst. Kritik, Kritik und nochmals Kritik, sachlich formuliert und in Logik verpackt zwar, aber ungemein bedrängend, wenn jemand lieber sein eigenes Tempo gehen möchte. Ich kann daher nachvollziehen, warum deine Freundin dir ausweichend antwortet, warum sie Gespräche im Sande verlaufen lässt, warum sie Themen 'vergisst': sie hat schlicht keine Lust mehr, ihre Meinung gegen deine haushohen Argument-Tsunamis zu verteidigen. Ich an ihrer Stelle würde dich einfach reden lassen - und mein Ding tun. Du fragst, wie du in Zukunft handeln sollst? Nimm dich zurück und geh auf ihr Tempo ein. Lass sie selbst entscheiden, wie schnell sie leben möchte. Und zwar auch dann, wenn es dir nicht in den Kram passt oder dir zu langsam geht. Zwing ihr nicht deine Überzeugungen auf. Oder such dir eine Frau, die du nicht erst 'erziehen' musst.

Knallharte Worte aber ja, du hast wahrscheinlich schon recht, dass ich zu viel kritisiere. Allerdings kam jetzt dieses Wochenende auch zu viel zusammen. So läuft nicht jedes Wochenende ab, das garantiere ich dir. Schreibe ich aber unten noch was dazu. Ich schreibe hier auch nur die Kritik und nicht was sonst so läuft, da das hier nicht das Thema ist bzw. meine Texte eh schon extrem voll sind. Deswegen kommt das hier wohl ziemlich einseitig rüber. Aber ja, wahrscheinlich ist es trotz allem zu viel für sie.

Zum Thema eingehen und nach ihrem Tempo richten: Sie hat bei ihrem Einzug zu ihren Eltern von sich aus gesagt, dass sie nur vorübergehend einige Wochen da wohnen will, bis sie was Neues hat. Das hat mich überrascht und ich habe ihr gesagt, dass sie sich Zeit lassen kann. Aber eben weil es für mich nicht unbedingt optimal ist, wollte sie das tun. Von sich aus. Ich habe das Thema nicht angesprochen. Im Frühjahr hat sie begonnen, Einzel-Wohnungen anzuschauen, die sie sich aber nur begrenzt leisten konnte. Da kam das Thema dann mal auf aber war schneller wieder weg, da sie merkte, dass sie es nicht schafft, auszuziehen. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass sie sich ja mal Gedanken machen kann, was für oder gegen die Wohnung spricht, oder woher die Ängste kommen. Das Thema war dann wieder gegessen, bis es Monate später wieder kam. Aber aus den selben Gründen war es dann auch wieder weg. Und jetzt eben wieder.
Ja, ich gebe es zu, ich tue mir schwer damit zu sehen, wie sie Zeit verstreichen lässt und es dann noch mal versucht - ohne aber die eigentlichen Thematiken anzugehen und ich denke, das funktioniert nicht. Aber wahrscheinlich übe ich im gleichen Zug Druck aus. Ich habe den Thread ja auch eröffnet um selber zu wachsen und etwas zu lernen, von dem her bin ich da für Kritik und Tipps offen.



Was mir zuerst einfiel und auffiel: Du hast ja Luxusprobleme :-P.
Also ganz ehrlich, wenn die Frau meiner Träume nackt und willig vor mir liegt habe ich so gar keinen Kopf für Gestank oder dergleichen…. Also echt, Stadtkind? :-P.

Landkind...das war aber echt extrem.


Was ich aber im nächsten Absatz wieder sehe ist, wie hoch du das Thema Sex priorisierst.
Es scheint ja fast schon ein vorrangiger Gedanke zu sein.

Ich muss zu der ganzen Situation und dem Thema sagen, dass das echt ein Rattenschwanz ist. In den ersten Monaten der Beziehung lief es "normal". Allerdings ohne viel Gespräch von ihrer Seite. Sie war noch Jungfrau, ich hatte bisschen Erfahrung. Ich zeigte ihr was was mir gefällt und wir probierten ein paar Sachen aus. Sie ging vom Lecken/Fingern dann oft direkt zum Sex. Ich dachte mir am Anfang nicht sooo viel dabei. Sie sagte, dass es für sie eher Vorspiel, weniger "richtiger Sex" ist.
Nach ca. einem Jahr oder so fragte ich sie noch mal direkt und sie gestand, dass es ihr überhaupt nichts bringt und sie wenig spürt, was mich schon etwas schockte (dass sie es so nie direkt gesagt hat). Ich fragte, ob ich etwas ändern sollte und ob sie mir Sachen zeigen kann, sie wusste nicht was und wie (macht auch keine SB). Ich probierte im Laufe der Monate ein bisschen aus aber erhielt auch wenig Rückmeldung. Sie war eher der Meinung "Das bringt alles nichts". Sie sagt auch, dass sie wenig Fantasien hat und Sachen, die man mal ausprobieren kann bzw. meidet das Thema einfach. Ich weiß in der Hinsicht nach 2,5 Jahren einfach so wenig von ihr. Lieblingsstellung? Träume?...?

Inzwischen habe ich das mehr oder weniger akzeptiert aber ja, das Thema ist irgendwie immer heikel und ich mache mir schnell Gedanken, dass ich etwas falsch mache bzw. habe im Hinterkopf, dass es ihr wenig bringt.


Aber die Nummer mit dem Wecker und den 8h hat mich schmunzeln lassen, gewöhn dir das bitte in unserer Beziehung ab. Zum einen wirkt die Aussage (trotzdem 8 h Schlaf) für mich schon sehr kontrollartig…. Es gibt Nächte, da schlafe ich 6, 8 oder 10 Stunden, was halt gerade bei rum kommt. Und zum anderen, Wecker eher stellen für Sex? Wie ich dir Gewalt antun würde…

Nun, so etwas hatten wir schon öfters. Hat sie auch schon gemacht und das Thema Sex morgens mögen wir eigentlich beide. Mit den 8 h wollte ich nur sagen, dass ich sie nicht mitten in der Nacht nach 4 h rausgeklingelt habe. Sie hat mich ja auch gefragt, auf was ich den Wecker gestellt habe und war damit zufrieden. Ich dachte, sie sieht es ähnlich wie ich, war aber wohl nicht so.

Zumal du ja quasi echt fixe Zeitpunkte kennst (Sonntag Abend / Montag früh) zu denen du gerne Sex gehabt hättest. Funktioniert das bei euch so? Hätte ich jetzt eine Partnerin und die wäre hier und ich hätte Lust würde ich nun das Notebook zur Seite stellen und später weiter texten. Und nicht auf die Uhr gucken ab wann unser „Termin“ ist. Furchtbar :smile:.

Hätte ich selber auch gerne anders und flexibler, ist aber normaler. Wenn wir bei ihr sind, haben wir eingentlich nur abends oder morgens Sex, da die Eltern im Haus unterwegs sind und ihre Türe nicht wirklich schließt. Sie ist auch weniger der Typ für "Ich fange dich Mittags ab und reiße dir die Klamotten vom Leib". Bei mir ist es ein bisschen anders, da kann so etwas schon vorkommen. Aber da ist man auch ungestört.

Die Kritik deiner Freundin (sie findet es nicht so toll dass jemand nur streichelt wenn es auf Sex hinausgeht) kann ich durchaus verstehen. Wird es bei uns auch nicht geben meine liebste.
Aber Spaß beiseite: Verstehe ich wirklich. Sie sieht sich als Frau und als Mensch und eben nicht nur als Sexobjekt. Wenn du sie nur begrabbelst um Sex zu bekommen und jegliche Aktivität abbricht wenn es halt keinen gibt gibst du ihr nicht gerade das Gefühl wertvoll zu sein.
Ich würde mich dann wohl auch nur als Sexobjekt sehen und das ist auch nachhaltig eher destruktiv….
Und klar hat sie nicht immer Lust, du wahrscheinlich auch nicht. So ist das Leben.

Klar, kann ich gut verstehen. "Normal" ist es halt, dass wenn wir morgens Sex haben, der eine den anderen wachstreichelt und der dann irgendwann drauf eingeht. Darauf habe ich wohl irgendwie gewartet aber da kam halt gar nichts. Und da das die letzte Gelegeneheit für das Wochenende war, war ich schon bisschen angefressen. Wirkte für mich halt, als hätte ich überhaupt keinen Reiz (mehr?) auf sie. Wahrscheinlich gehe ich da zu stark von mir aus aber nach der langen Durststrecke dachte ich eben, nach dem Wochenendestress fallen wir übereinander her.

Menschenskind, bei dir klingt Sex echt nach Aufwand mit generalstabsmäßiger Planung.

Wahrscheinlich hast du da in dem Punkt Recht. Aber ich will ja nicht planen, sondern wir beide. Ich wollte damit jetzt auch nicht ausdrücken, dass sie am nächsten Morgen her halten muss. Aber wenn sie merkt, dass sie eigentlich noch gerne Sex hätte, bevor ich wieder fahre, jetzt aber zu müde ist, gibt es halt nur die Möglichkeit mit dem morgen. Und wenn man dann lange im Bett gammel und Sex zeitlich dann nicht mehr drin ist, dann gibt es nur die Möglichkeit, früher aufzustehen. Haben wir ja auch schon so gemacht.


Es würde mich als Partnerin auch echt belasten wenn du aus einem Mal keinen Sex direkt ein „Sie hat keinen Bock auf dich“ machst und dafür eine fundierte Erklärung und am besten Entschuldigung brauchst.

Hat noch andere Gründe (siehe oben), weswegen ich denke, dass sie nicht so viel Lust auf mich hat. Der Sex ist durch den Einzug bei ihren Eltern schon deutlich weniger geworden. Sie sagt selber, dass sie da gehemmter ist, als sie eigentlich sein will. Oder eben morgens aufstehen muss. Oder abends müde ist. Oder...


Naja, ob die Lokationswahl nur an dir hängt sei dahin gestellt.
Warum soll sie nun deinen Job machen? Wenn du einen tollen Job in Stadt A findest oder weißt,
dass das Herz deiner Branche nicht bei ihr schlägt kannst du doch auch mal offen fragen ob für sie auch ein Wechsel der Uni und ein wegziehen in Frage kommt? Warum muss sie dafür andere Orte in Betracht ziehen? Ich hätte aus ihrer Sicht auch erstmal den Heimatort genommen, denn da kann sie zuhause leben und warum soll sie sonst wo hin gehen ohne Grund? Hat ja keinen Mehrwert, nur mehr Kosten (monetär wie auch emotional).
Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass man 1,5 Stunden durchaus pendeln kann. Aber du hast Recht, dabei bleibt man dauerhaft kein Mensch. Aber auch da kannst du schauen, ob es zum Beispiel mit der Bahn geht. Oder du sprichst mit ihr ob ein Wohnort in der Mitte und zwei Autos oder ein Bahnticket ein Weg sind und so weiter… Aus meinem Gefühl machst du gerade Probleme und brichst selbst die von dir so oft genannte Kommunikation.

Was meinst du mit einem Bruch der Kommunikation?


Wenn du ein Auslandssemester oder ein Praktikum machen willst dann überlege dir, wie wichtig es ist. Sprich mit deiner Partnerin darüber, ob sie es tragen kann und wie wichtig es für dich ist. Wenn sie absolut dagegen ist hast du immer noch die Chance es dennoch zu tun und mit dem Risiko zu leben oder es halt zu lassen.

So wichtig ist es erstmal nicht, dass ich es gegen ihren Willen tun würde. Sie würde auch nichts dagegen sagen, weil sie mir nicht im Weg stehen will. Wir hatten so ein Thema auch schon. Sie sagt bei so etwas halt, dass sie es nicht so gut findet, ich es aber selber wissen muss. Nicht gerade einladend...Ich habe mit dem Gedanken gespielt, es aber der Beziehung wegen sein gelassen. Wenn sie offener wäre, würde ich es vielleicht machen aber durchboxen muss ich es jetzt nicht.

Du stellst deine Partnerin aber auch als Mensch dar, der alleine nicht lebensfähig ist und im Prinzip extern mit Druck gesteuert werden will und muss. Ist sie das wirklich?
Aber die nächste Frage: Warum muss sie aus deiner Sicht ein Leben haben?
Es gibt auch Menschen, die durchaus mit ihrem Umfeld und in ihrer Wohnung sehr zufrieden und glücklich sind. Für dich scheint das kein Leben zu sein, aber vielleicht ist sie mit ihren Eltern und Katzen unterhalb der Woche durchaus glücklich und „wartet“ nicht nur? Hast du daran je gedacht?

Nein, habe ich ehrlich gesagt nicht. Das liegt daran, dass sie nicht glücklich darüber ist, dass alte Freunde von ihr in den letzten Jahren nach und nach weggebrochen sind und sie sich mit niemand treffen kann, was sie gerne machen würde. Wenn ich frage, ob ich schon Donnerstag kommen soll, erhalte ich ein "klar, ich habe ja eh nicht viel zu tun". Sie freut sich auf das Studium unter anderem um endlich wieder neue Leute kennen zu lernen und ärgert sich darüber, dass sie den Arsch nicht hoch bekommt, rauszugehen und etwas zu machen und nicht am Ende des Tages "eigentlich nichts gemacht" zu haben.


Möglichkeit B: Sie will einfach nicht weiter und hat keinen Mehrwert in eine eigene Wohnung zu ziehen. Denn letztlich heißt das, dass sie alleine leben und alleine sein muss. Selbst Katzen kann sie nicht mitnehmen da du allergisch bist. Ganz ehrlich, warum soll sie handeln? Ich würde genau so die Füße stillhalten wie sie. Sie hat durch ihre Eltern ein stabiles soziales Umfeld, wird teils vielleicht umsorgt, hat die Katzen mit denen sie sich befassen kann und alles. Die eigene Wohnung heißt keine Eltern, keine Katzen, alleine sein und das nur damit du deinen Sex bekommen kannst wann du willst (ganz krass gesagt). Sorry, aber nein?

Nein nicht nur deswegen. Sie weiß ja selber, dass sie bei ihren Eltern z.B. beim Sex gehemmter ist. Sie weiß auch, dass ich z.B. mit der Katze nicht klar komme. Ein Auszug wäre in meinen Augen eine Entscheidung für unsere Beziehung und ein Zeichen, dass es ihr wichtig ist. Sie sagt selber, wie froh sie ist, dass sie mich hat und wie ich ihr in der Krise so beigestanden und geholfen habe. Ich war damals schon belastet und habe alles getan um ihr zu helfen und ihr Lasten abzunehmen. In gewisser Weise würde sie mir damit etwas zurück geben.

Sie würde gerne alleine wohnen, weil sie sich da einrichten kann wie sie will, Wohnung dekorieren, Möbel besorgen usw. Das kann sie daheim alles nicht. Sie würde sich beweisen, dass sie es schafft, alleine zu sein. Sie würde in der Hinsicht etwas für mich und die Beziehung tun.

Und neben dem Thema Ausziehen (was alleine für sie schon mächtig groß ist) platzierst du nun noch nebenher das Thema „Offenheit beim Sex“. Warum dies? Ist es jetzt gerade so wichtig? Ich habe echt das Gefühl dass du eher einen Topf mit Knetmasse als eine Partnerschaft brauchst… Weil du formst mächtig an ihr rum. Gib ihr doch erstmal Zeit das erste Thema zu be- und verarbeiten und dann schau weiter ob was ist. Denn mal ehrlich: Muss man über alles und jeden reden?

Das Thema spiel schon seit langem eine Rolle (siehe oben). Dass es jetzt heraus kam, war Zufall. Ich weiß auch nicht wie sinnvoll es ist, abzuwarten, bis das das Wohnding fertig ist und dabei das Thema Sex monatelang/jahrelang(?) zu umgehen. In der Krise letztes Jahr habe ich das natürlich nicht angesprochen und auch lange Zeit danach nicht. Aber bewegen tut es mich im Prinzip immer. Sooo unsensibel bin ich nicht, dass ich ihr alles knallhart auf den Tisch hauen würde. Es war ja auch nicht geplant, damit jetzt auch anzufange. Das hat sich so ergeben. Ich bisschen enttäuscht (bin da auch kein guter Schauspieler), sie fragt nach - ich sage die Wahrheit. Ich wollte das nicht breitdiskutieren. Wahrscheinlich muss ich mich in dieser Hinsicht aber noch mehr bremsen.

Wenn sie dir einen blasen will wird sie es tun, wenn nicht dann nicht. Und so weiter. Man muss doch nun keinen Gesprächskreis bilden zu welchem Sextermin welche Praktiken in Frage kommen, oder? Da ist sie halt vielleicht was konservativer und möchte einfach „nur“ Sex und ist zufrieden mit dem wie es ist. Nur du hast damit ein Thema und willst die großen Gespräche. Akzeptier sie doch mal so wie sie ist. Ich finde es nicht gut, sie nun mit Themen zuzuschütten und dann noch mit so verhältnismäßig belanglosen….

Nun es ist klar - für mich spielt das Thema Sex in einer Beziehung eine Rolle. Ich glaube, es kommt auch einfach deswegen immer wieder hoch, weil es eben nie geklärt wird. Ich würde gerne mehr darüber reden, sie will es liebr tot schweigen. Nachher erfahre ich Monate später, dass es ihr aber so wie es ist auch nicht wirklich gefällt.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass sie nicht an sich arbeiten sondern die von dir angemerkten Punkte anpassen soll. Und das ist nicht mein Verständnis von Beziehung. In erster Linie heißt Beziehung für mich den anderen so zu lieben und zu akzeptieren wie er ist. Und wenn er halt nicht der Partymensch ist und ungern über Sex redet dann ist es okay und liebenswert. Suche ich den Partymenschen, der Sex als Lieblingsthema hat brauche ich wen anders. Sicher ist Beziehung auch immer Kompromiss, aber ich sehe hier ein Ungleichgewicht. Sie soll handeln, sie soll tun und das nach deinen Maßstäben.

Bringt mich schon stark zum nachdenken und ich würde gerne etwas dagegen sagen - aber das kann ich nicht. Ich fordere wahrscheinlich zu viel von ihr. Aber wenn ich an mich selber denke. Ich war früher auch ähnlich und habe ungern Themen angesprochen und geklärt (besonders die, die mich störten) und über mich selber nachgedacht.

Das musste ich lernen, nachdem ich selber tief in der Scheiße saß und rauskommen musste, Kommunikation hat mir dabei sehr viel geholfen. Genauso wie analysieren und rationalisieren der Probleme. In gleichem Maße habe ich Leute gesehen, die jahrelang in der Patsche saßen, weil sie genau diese Dinge nie getan haben. Deswegen denke ich, dass man so definitiv besser Probleme angehen kann. Sie selbst macht das oft nicht und das hat dann z.B. dazu geführt, dass sie sich durch ihrer Psychopentenmitbewohnerin so fertig gemacht hat. Wahrscheinlich will ich sie deswegen auch dazu bewegen, die Dinge und die Situation, die zu ihrem Scheitern geführt haben nicht zu verdrängen, sondern aufarbeiten. Ich kann es nicht mit ansehen, dass sie noch einmal scheitert.

Wenn sie das plötzlich alles verarbeitet und analysiert hätte und Entscheidungen treffen würde, zu denen sie stehen kann (ohne sie danach wieder in Frage zu stellen), das würde mich einfach so freuen.

Ich glaube sie spricht schon ehrlich und offen mit dir. Nur ihr Kommunikationsbedarf ist ein anderer als deiner. Auch da wird es sicher Mittelwege geben, aber ich habe nach wie vor das Gefühl dass dein Bedarf = ihr Bedarf sein soll.
Du machst da auch echt aus dem ansprechen wieder ein Thema….
Wenn ich ein Problem habe, dann rufe ich an und platziere es. Oder spreche es irgendwann am Wochenende an. Natürlich kann man die Wiedersehensfreude stören, den Mittelteil oder was auch immer. Aber wir reden von einer Beziehung und nicht von einem Theaterstück oder so. Das lebt. Und wenn ein Problem da ist klärt man es. Klar wird es passieren, dass ein schlechtes Gefühl bleibt wenn man geht. Aber man sollte auch das Problem nicht bis Sonntag Abend in der Tasche lassen wenn man Freitag schon damit kam. Das ist zumindest meine Meinung.
Ich brauche da wieder keine Zeitpunkte sondern mache einfach….

Ich brauche da auch keine Zeitplan. Aber nachdem ich mal ein Thema, was mich die Woche beschäftigt hat am Freitag Abend angesprochen habe, war der Abend gelaufen. Und nein, ich spreche nicht jede Woche etwas an und kritisiere etwas. Wir reden hier über Zeiträume von 2,5 Jahren, da kommt es schon mal vor, dass einen etwas beschäftigt bzw. stört. Es nimmt sie einfach sehr extrem mit, wenn man etwas anspricht. Sie fühlt sich sofort schuldig und weiß nicht, was sie sagen soll. Selber hat sie aber ungefähr zwei Jahre gebraucht um mich zu fragen, ob ich im Sommer kein Deo benutzen kann oder mir die Augenbrauen zupfe. Das ist für mich ja kein Ding und mache ich seitdem auch. Ich würde aus solchen Themen gar nicht erst ein großes Theater machen. Kurz drüber reden, abhaken.

Eben, sie hat nichts, was sie stört. Ich glaube einfach, dass eure Ansprüche an die Themen Beziehung und Leben grundverschieden sind.

Siehe oben. Sie hat auch Sachen, die sie stören. Traut sich aber weniger, die zu sagen. Wenn so etwas aber nach zwei Jahren doch raus kommt, finde ich es schon schade, dass sie nie etwas gesagt hat.

Denn ich finde es menschlich nicht fair ihr vorzuwerfen (und so empfinde ich es) dass sie nicht auszieht, das du kein Auslandssemester machen kannst, dass sie keinen Freundeskreis hat / braucht, nicht über Sex reden mag….
Rational gibt es für alles Gründe warum es aus ihrer Sicht einfach gerade keinen Sinn ergibt. Du siehst es aus deiner Brille und mit deinen Bedürfnissen, was okay ist. Aber du übergehst halt einfach mal ihre. Nimm sie doch einfach mal als Mensch wie sie ist.
Sie wird sich wohl kaum vom Vamp im Bett mit riesen Freundeskreis und unabhängig zur Hausfrau, die beim Wort Sex schon rot wird und nur zuhause sein will verwandelt haben.

Nun, als ich sie kenne gelernt habe, hatte sie deutlich mehr Freunde. Hat mehr gemacht. Verloren hat sie dann schon auch einige, weil sie sich stark auf mich fokusiert hat.
Zum Thema Sex - wie gesagt, sie war Jungfrau. Dass sie da wenig Erfahrung hat, ist klar. Dass sie mir nicht sagt, wenn ihr etwas nicht gefällt, ist nicht klar.

Es kann auch sein, dass du dir vieles anders vorgestellt hast. Aber dann ist es deine Aufgabe, dein Leben und deine Beziehung zu überdenken und nicht sie in ein Schema zu drücken, wo sie nicht rein gehört / möchte.

Ich werde es versuchen.

Danke euch auch für die Antworten bisher. Klar fallen sie nicht alle positiv für mich aus aber wahrscheinlich muss man mir da auch mal den Kopf waschen. Freue mich über weitere.
 
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D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Ich denke, du hast in vielem Recht - in manchem auch nicht. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mich zusammen zu reißen und sie ihren Wege gehen lassen. Das ist ja eigentlich auch genau das, was ich will. Eine eigenständige Frau, die macht, was sie will. Die eine Meinung hat und mir auch mal widerspricht. Ich glaube das ist es eben, was es für mich schwer macht. Das sie oft gar nicht viel dazu sagt. Aber ja, wahrscheinlich ist das ihr Typ und den kann und sollte ich nicht ändern.


Also ob sie prinzipiell kommen kann und so weiter.

Genau das weiß ich auch nicht so genau. das ist ja das "Problem".


Aber mir stellt sich immer noch die Frage, warum muss sie eine Lieblingsstellung haben? Oder gar Träume? Ich hatte auch mal eine Beziehung, die hatte einfach keine Träume mehr weil sie sagte, sie hat alles gelebt.

Nun, sie hat nicht so viel ausgelebt bisher. Ich denke mir einfach, dass da bestimmt mehr da ist, als sie sagt. Sie sollte ja merken, ob ihr was gefällt bzw. was ihr gefällt. Das wäre als Rückmeldung für mich gut. Aber vielleicht ist der Gedankengang schon im Ansatz falsch...


Das du dir Gedanken machst ob es viel oder wenig bringt verstehe ich einerseits, man(n) will ja auch ein guter Liebhaber sein. Aber andersherum macht es dich ja auch irgendwo wahnsinnig und dadurch wird es ja auch für dich zum „Leistungssport“. Und die ewige „Wie war ich?“ Frage spielt rein. Das kann es ja auch nicht sein.

Nein, das ist auch extrem nervig. Aber ich weiß auch nicht genau, wie ich das abstellen kann.

Also erster Punkt: Die Tür reparieren. Kann man da mit den Eltern nicht reden? Die werden wohl auch kaum an eurem Sexleben teilnehmen wollen denke ich…. Man muss es ja nicht so offensiv ausdrücken, aber nett umschreiben und die Tür wird repariert :smile:.

Es ist gar keine kaputte Türe an sich. Sie lebt im ausgebauten Dach und die Türe hat nicht mal eine Klinke sondern wird nur zugezogen.


Ja, aber warum macht ihr denn dann keinen Wechsel pro WE? Alle zwei Wochen du zu ihr und im Wechsel sie zu dir?

Das ist ja bisher der Fall. Es ist nur so, dass ich den Vorschlag ins Spiel gebracht habe, da ich genau gemerkt habe, wie doof das am Anfang des Studiums ist, wenn man selber jede zweite Woche weg ist. Da lernt man schlecht Freunde kennen. Außerdem wäre ich quasi schon "halb" bei ihr eingezogen und hätte was zur Miete begesteuert, was eine Wohnung einfach gemacht hätte. Sie fand das auch nicht schlecht. Aber das geht eben von meiner Seite aus nicht, so lange sie bei den Eltern wohnt.

Was ich mit Bruch der Kommunikation meine?
Du hast dir noch nicht mal Gedanken gemacht wo es hingehen soll und auch nicht sie gefragt, was sie darüber denkt und wo sie mit dir hingehen würde, oder?
Du nimmst unheimlich viel zu ihren Ungunsten an. Das finde ich schade.

Nein, wahrscheinlich will ich sie nicht überfordern mit so einem Gedankenspiel. Sie war jetzt ganz froh, erstmal drei Jahre lang in einer Stadt zu sein. Sie kann sich zwar vorstellen, irgendwann mal weg zu ziehen aber jetzt erst mal noch nicht. Da wollte ich sie jetzt nicht fragen, ob sie mit mir mitkommt in eine ander Stadt, sondern bin davon ausgegangen, dass sie es nicht will. Direkt hat sie das nicht gesagt aber quasi ja schon. Aber dabei übergehe ich sie natürlich auch, da hast du Recht.

Weil hätte sie gesagt „Na klar, toll, geh ruhig“ hättest du gejammert, dass sie dich nicht will. Weil wie sie es macht wäre falsch.

Das ist so nicht wahr bzw. auf die Spitze getrieben. Es gibt ja nicht nur schwarz und weiß sondern auch Grautöne bzw. Kompromisse. Dazu muss man sich aber auf das Thema und ein Gespräch einlassen.

Naja, auch wenn sie dir sagt dass sie unglücklich darüber ist stelle ich es in Frage.
Einerseits weil es deine Erwartung ist und andererseits weil sie nichts ändert.
Oder belastet es sie wirklich und sie geht weinend ins Bett? Weil wie du sie beschreibst wirkt es auf mich sehr zufrieden in ihrer Welt und für sich…

Sie geht nicht weinend ins Bett aber ist schon öfters traurig deswegen, besonders wenn sie wieder merkt, dass außer ihren Eltern und mir im Moment nicht so viele da sind.


Und das mit dem zurück geben finde ich zum Beispiel richtig schlimm in einer Beziehung. „Ich habe ihr geholfen, nun muss sie zurück geben“.

Sie muss überhaupt nichts. Ich gebe und helfe sehr gerne. Aber natürlich freut es einen, wenn der andere durch die Hilfe weiterkommt und Sachen schafft. Wenn ich jemand Nachhilfe gebe, freue ich mich doch auch, wenn der andere sich in der Klausur anstrengt und eine 1 hat. Wenn ich jemand Gitarre spielen beibringe, freue ich mich, wenn er ein Lied kann. Das ist doch normal.


Das sie damit für sich aktuell nur Nachteile hat siehst du nicht bzw. blendest du aus. Nochmal die Liste: Keine Katzen, alleine sein, enge Finanzen….

Nun, sie hätte aber auch genau die Vorteile, dass meine Nachteile (z.B. Katze) wegfallen.

Warum kann sie zuhause ihr Zimmer nicht dekorieren oder Möbel kaufen? Ist das Bett angeschraubt und der Schrank auch? Zuhause und eine WG würden sich nicht mal so unterscheiden. Denn du kannst ja auch in der WG nicht einfach alles hinstellen was dir so passt…

Wie gesagt, kleines Zimmer bzw. ausgebautes Dach. Da ist nicht viel Platz und Möglichkeiten. Sie träumt davon, eine komplette Wohnung selber für sich einzurichten. Das ist zuhause so nicht möglich.

Sorry, aber ich lese oft „für mich“. Du willst Freiheiten haben und sie soll Nachteile tragen. Sie hat eine Vergangenheit mit psychischen Problemen. Warum soll sie sich all das geben? Nur für den Sex? Dann geh den Schritt und leb mit ihr zusammen.

Im Moment kann ich nicht komplett mit ihr zusammenleben und es ist auch nicht sicher, wann ich das kann.
Was im Moment möglich wäre, wäre zusammenleben und ich pendel die Montag und komme Freitag zurück.

Vielleicht ist sie genau so ein Mensch und will das halt nicht thematisieren? Was soll sie aus deiner Sicht da nun konkret tun? Sie sagte ja schon, dass es ihr unangenehm ist.
Was noch?

Aber nur weil ich etwas nicht thematisieren will, ist es doch trotzdem da. Probleme (auch wenn sie vielleicht nur von mir kommen), Wünsche (das selbe),...Das lässt sich doch nicht auf Dauer ausblenden.
Ich kann das Thema für eine Zeit lang natürlich ausblenden. Aber es wird wahrscheinlich immer so sein, dass ich öfters/mehr Lust habe als sie. Somit kann ich entweder komplett zurückhaltend werden und darauf warten, dass sie von sich aus ankommt (was sie wahrscheinlich auf Dauer auch nervig findet) oder auf ihre zurstimmenden oder ablehnenden Signale warten. Zustimmen ist ja super, aber wenn sie keine ablehnenden senden will und mirzuliebe darauf eingeht, hat ja auch keiner was gekonnt. Dann kann ich das entweder abbrechen (wie heute morgen) oder weitermachen (was ja noch bescheuerter wäre). Meiner Meinung nach "muss" sie da sagen bzw. deutlich zeigen, was sie will bzw. mit mir darüber reden und das ganze thematisieren. Harmonie hin oder her.

Nun vergleichst du dich mit ihr, nächster Fehler.
Du bist nicht sie. Sie ist nicht du. Du musstest lernen und hast die Schule selbst durchlaufen.
Genau so wird es ihr gehen. Sie wird sich ihren Weg suchen, egal ob mit oder ohne dich.
Für dich ist es besser Probleme anzugehen und du bist auf genau diesem Level, sie aber einfach nicht. Vielleicht kommt sie dahin, vielleicht nicht.
Aber den Schritt muss sie machen, die Lücke muss sie erkennen. Und du kannst da nicht mit Gewalt hin drücken. Und wenn sie dafür noch mehrfach stolpern muss bis es klick macht dann ist es so, leider. Ich weiß, das ist weder schön noch leicht. Aber es ist wohl so.

Ja, das muss ich wohl akzeptieren.


Okay, du hast sie mit mehr Freunden kennengelernt und sie hat scheinbar durch den Fokus auf dich einige verloren. Okay, ihre Entscheidung und die Konsequenz daraus. So what.

Das schlechte Gewissen, wenn ich in ihrer Stadt bin und etwas mit meinen alten Freunden (ohne sie) machen will - meine Konsequenz. Ja, du hast schon recht, das ist ihre Sache und das schlechte Gewissen ist wohl meine Sache.

Daraus hat sie aber gelernt und du hast festgestellt, dass sie über Sex nicht reden mag.
Okay, nun kann man sich entweder trotzdem weiter lieben oder eben nicht (ganz krass gesagt).
Weil es ist nun mal so, dass Menschen sich in Beziehungen anders / intensiver kennenlernen. Das sie gemeinsam in Abgründe gucken und Abgründe aufmachen. Und das kann halt auch dazu führen, dass man sich anders entwickelt als der Partner und es irgendwann nicht mehr passt. Wenn man diese Entwicklung früh genug mitbekommt kann man gucken, ob man was tun kann. Wenn nicht ist irgendwann der Graben groß…. Mach was draus und sieh sie als den Menschen, den du liebst. Nicht als Stück Knete oder als geplante Puppe. Einfach so wie sie ist. Sag ihr, dass sie gut ist wie sie ist. Gib ihr Selbstvertrauen in die Welt und sag ihr nicht immer, was du willst und was falsch ist. Was nicht deinen Vorstellungen entspricht und so weiter. Hilf ihr, der Mensch zu werden den sie sein will und nicht der, den du haben willst. Wenn es die gleichen Menschen sind freue dich, wenn nicht hilf ihr trotz aus Liebe zu dem Menschen zu werden, den sie sein will.

Danke. Wahrscheinlich muss mir das auch jemand mal knallhart so sagen. Das gibt mir viele Dankanstöße. Ich werde mal die nächste Zeit abwarten und schauen, wie es sich so entwickelt. Ich will sie nicht verlieren und auch nicht, dass sie mich irgendwann in den Wind schießt, weil es ihr zu dumm wird.
Ich habe die nächsten Tage bisschen Stress aber schau hin und wieder mal rein.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #37
Ich sehe an keiner Stelle, dass du in irgendeiner Weise eingehst auf ihre Wünsche und nicht mal den Versuch unternimmst, dich nach ihrem Tempo zu richten, die Dinge anzugehen. Nein, es hagelt Kritik, sobald du (auch hier) sprichst. Kritik, Kritik und nochmals Kritik, sachlich formuliert und in Logik verpackt zwar, aber ungemein bedrängend, wenn jemand lieber sein eigenes Tempo gehen möchte.
Das läuft aber unter der Annahme, dass es "Tempo" gibt. Es gibt aber nur Stillstand. Seit Jahren. Es hat sich nichts geändert. Er hat sie nicht bedrängt. Seit Jahren keine Änderung. Also kann diese These nicht funktionieren.
Nimm dich zurück und geh auf ihr Tempo ein. Lass sie selbst entscheiden, wie schnell sie leben möchte. Und zwar auch dann, wenn es dir nicht in den Kram passt oder dir zu langsam geht. Zwing ihr nicht deine Überzeugungen auf. Oder such dir eine Frau, die du nicht erst 'erziehen' musst.
Ich glaube es gibt genau zwei respektlose Dinge die man einem Menschen antun kann.
1. Jemanden erziehen (da rutscht man leichter rein, als man glaubt)
2. Jemanden in Watte packen. Ihn ja nicht bedrängen. Auf das kleinste nach-unten-zucken der Mundwinkel achten. Schon morgens mit der Angst aufwachen, man könnte druck ausüben, wenn man selbst das Gesicht falsch verzieht.

Dein Vorschlag ist grob respektlos. Er beinhaltet sich über die Freundin zu stellen und sie nicht mehr als gleichwertigen Menschen wahrzunehmen. Jap..es ist subtiler als jemanden direkt zu erziehen..aber fast genau so schlimm.

Auch O Ostwestfale widerspreche ich zum Teil.
Es geht dir nicht "nur" um Sex. Es geht dir um Sex.
Sex ist ein absolut essenzieller Grundpfeiler einer (Liebes-)beziehung. Wie bei jedem Grundpfeiler müssen da beide dran arbeiten, sonst krachts. Sich um Grundpfeiler Gedanken zu machen und sie anzusprechen heißt in meiner Welt: Zusehen, dass die Beziehung nicht krachen geht. Ich habe jetzt nicht den Eindruck, dass du sie bedrängst. Sie fühlt sich schnell bedrängt...das hat aber nichts mit der Realität zu tun. Das wäre so, als ob ich dir eins auf die Nase geben darf, weil ich das Gefühl habe du hast mich bedroht, obwohl das nicht so ist.

Überspitzt ausgedrückt, helfen die Tipps nur in einer gesunden Beziehung. Dort darf man sich selbstverständlich nicht gegenseitig unter Druck setzen. Sex sollte absolut nicht das einzige Gesprächsthema sein. Probleme sollten nicht jeden Tag gewälzt werden (müssen). Das passt alles, wenn die Beziehung im Lot ist. Das ist sie aber nicht.
Man kann nicht erwarten, dass jemand Beziehungszerstörendes Verhalten auf unbestimmte Zeit aushält oder gar akzeptiert. Klar ist sie vielleicht krank und kann nichts dafür. Das ist aber in einer Beziehung egal. Wenn ich keine Beine habe, dann kann ich ja auch nicht bei einem Marathon mitlaufen. Wenn (und das ist nicht abschließend geklärt) sie es einfach nicht schafft eine zwischenmenschliche Beziehung aufrecht zu erhalten, dann ist das sehr sehr traurig. Trotzdem bringt es ihr nichts, wenn er sich ihrer erbarmt und sie als eine Art Haustier hält. Es gibt Dinge, die kann und muss man nicht aktzeptieren, auch aus moralischen Gesichtspunkten. Wer würde einer Frau raten, dass sie bei ihrem gewalttätigen Ehemann bleiben soll? Vielleicht ist er nicht gewalttätig, aber er beleidigt sie ständig..oder er kümmert sich einfach nicht um sie...usw...
Jeder hat das verdammte Recht, da seine eigenen Regeln aufzustellen. Mit Moral braucht da keiner kommen, die hat da wenig zu suchen.

Sie muss überhaupt nichts. Ich gebe und helfe sehr gerne. Aber natürlich freut es einen, wenn der andere durch die Hilfe weiterkommt und Sachen schafft. Wenn ich jemand Nachhilfe gebe, freue ich mich doch auch, wenn der andere sich in der Klausur anstrengt und eine 1 hat. Wenn ich jemand Gitarre spielen beibringe, freue ich mich, wenn er ein Lied kann. Das ist doch normal.
Das finde ich übrigens mit am gefährlichsten. Sie fühlt sich dann wie ein Hündchen, dem man einen neuen Trick beigebracht hat. Gerade wenn sie etwas dir zu Liebe gemacht hat. Auch wenn es für sie einen Erfolg bedeutet.
Was nämlich nach wie vor fehlt ist ein Problembewußtsein. Das mag temporär da sein, aber eben nicht durchgehend, sonst würde sie die Verantwortung nicht von sich schieben.
Ich glaube ich hatte es schon erwähnt: Wer Verantwortung von sich schiebt, der sagt auch gleichzeitig aus, dass der an der Situation nichts ändern kann! Das ist quasi schon das aufgeben und beenden jeglicher Bemühungen...


Also was haben wir bisher:

- Warten hat nicht geholfen
- Auf sie einreden, ihr Tipps und Rat geben hat nur immer kurzzeitig geholfen
- Das Gespräch auf gleicher ebene suche funktioniert auch nicht..egal wie gefühlvoll man da ran geht.
Egal wie..so bald es ans Eingemachte geht, ist das Gespräch quasi vorbei.

Das sind grob die einzigen Ratschläge bisher und die haben schon vorher nicht funktioniert.

Fakt ist: Es macht keinen Sinn der Therapeut des Partners zu sein. Das hat noch nie funktionert. Es macht keinen Sinn der Papa zu sein, der dem Kind erklärt, wie es leben sollte, denn egal wie richtig die Ratschläge sind, das Kind wills halt nicht annehmen. Es macht auch keinen Sinn ewig zu warten.

Beziehungen funktionieren auf mehreren Ebenen. Eine ist Liebe. Eine ist der Umgang miteinander, die Kommunikation. Eine ist Sex und Leidenschaft. usw. Wenn einer dieser Pfeiler nicht funktioniert, dann geht die Beziehung früher oder später den Bach runter.
Funktioniert z.B. Liebe nicht, da kann man noch so schön miteinander reden oder Sex haben...die Beziehung ist zuende. Funktioniert die Leidenschaft nicht, ist es am Ende eine freundschaftliche Liebe und meistens will der eine noch, was irgendwann den Respekt und schließlich auch die Liebe kostet. Funktioniert die Kommunikation nicht, wird es missverständnisse geben, die früher oder später ebenfalls genügend Zwietracht sähen, dass jede Liebe aufstampft und zur Tür raus stürmt.

Was kann man also tun?
Sicherlich ist es möglich, dass sie irgendwann realisiert, dass sie so ihr Leben nicht wird bestreiten können. Sie hat ja schon keine Freunde mehr und daran sind sicherlich nicht "die anderen" schuld. Freundschaften müssen gepflegt werden und das ist manchmal gar nicht so einfach. Beziehungen auch und damit hat sie ebenfalls schwierigkeiten.
Das große Problem daran ist Hoffnung und Zeit. Es dreht sich JEDER Rat um diese beiden Worte, von jedem User, der bisher geantwortet hat. Triton Triton rät (immer) möglichst lange zu warten. O Ostwestfale rät, zu reden, zu arbeiten und zu hoffen. Jeder andere Beitrag hier im Thread hat ebenfalls etwas mit deisen beiden Punkten zu tun.

Das steht in meinen Augen aber doch ausser Frage!
NATÜRLICH wird es ohne Hoffnung nicht gehen!
ABSOLUT RICHTIG, dass sie Zeit braucht!

Das reicht aber nicht, denn es fehlt eine wichtige Komponente: DU.
Du bist ein Mensch, keine Maschine. Man kann dich nicht einfach anschalten, dir einprogrammieren, dass du wait(3_JAHRE); warten sollst. Du hast nämlich das, was man landläufig als "Gefühle" bezeichnet. Die kann man sicherlich beeinflussen, aber eben nicht kontrollieren.
Wer also schreibt "warte auf unbestimmte Zeit", hat in meinen Augen den Schuss nicht gehört. Das geht nicht! Das würde nur funktionieren, wenn da weder Liebe noch sonst irgendwelche tieferen Gefühle mit verbunden wären. Dann kann man ohne Probleme warte und sein Leben leben. Jeder hat seine Grenze. Jeder hat seine Grenze an einer anderen Stelle. Keiner kann ewig warten. Keiner kann ewig hoffen. Keiner kann ewig reden.

Hoffnung und Zeit sind also am Ende wirklich der absolute Kernpunkt.
Die Frage, die sich automatisch ergibt ist:
- Welche Menge an Zeit, kannst du noch hoffen, bis deine Gefühle so weit zurück gegangen sind, dass die Beziehung zuende ist?
Oder möchte jemand erklären, dass er einen magischen Zaubertrank hat, der das für immer so veranken kann wie es heute ist? Möchte jemand "sehe ich anders" anklicken? Dann muss er auch den Zaubertrank liefern...
Wie fair währe es, wenn man die Beziehung weiter führt, obwohl man den Partner nicht als Partner respektiert und auch nicht mehr liebt?
Wie fair währe es dem Partner NICHTS von der eigenen Gefühlswelt zu erzählen, um ihn nicht unter Druck zu setzen und dann scheinbar aus dem Nichts heraus schluss zu machen? (und das hab ich hier im Forum schon so oft gelesen, selbst erlebt und von Freunden erzählt bekommen, dass ich es nicht mehr zählen kann). Wie oft passiert es denn, dass jemand schreibt, dass die Freundin / der Freund "aus dem Nichts heraus" und ganz plötzlich schluss gemacht hat?
Weil er / sie den Partner nicht unter Druck setzen wollte? Echt jetzt?

Jetzt wird es leider etwas schwammig, weil es eben kein Allheilmittel gibt: Du musst dich selbst fragen, wie deine Gefühlslage ist. Liebst und respektierst du sie (noch)? Wie lange kannst du noch ohne Hoffnung ausharren? Wo ziehst du die Notbremse, falls es immer so weiter geht?

Meine Vorgehensweise wäre wohl folgende: Ich würde ihr ganz behutsam klar machen, dass es so nicht weiter geht. Dass ich nicht mehr ewig so weiter machen kann. Dass ich nicht mit ansehen kann, wie sie sich nach und nach zurück zieht und nicht mehr wirklich hervor kommt. Sie macht zwar immer wieder Ansätze, aber will gleich einen großen Berg besteigen, ohne vorher Steigbügel anzulegen und scheitert dann.
Ich würde ihr sagen, dass ich die Beziehung nicht beenden möchte, dass ich sie nicht erziehen möchte und dass ich das Gefühle habe, dass ich ihr nicht helfen kann, egal was ich mache. Vielleicht auch, dass du gerne sehen würdest, dass ihr die Beziehung mehr bedeutet als jemand, der ihr bei ihren Problemen beisteht.
Das wäre fair, denn dann weiß sie, dass die Beziehung auf den Spiel steht...denn egal wie schön man es sich redet..sie STEHT auf dem Spiel.
Dann würde ich mir innerlich eine Zeit setzen. Vielleicht einen Interval um zu schauen, ob sich etwas ändert. In dieser Zeit würde ich meine Hilfe auf ein gesundes Maß zurück nehmen. Immer für sie da sein, aber ihr nicht den Hintern abwischen. Ihr helfen, wenn sie danach fragt, ihr aber nicht versuchen die Wünsche von den Augen abzulesen. Wenn es funktionieren soll, dann muss sie es selbst schaffen.

Es liegt am Ende bei ihr, ob sie kann und ob sie will. Das ist nicht schön. Das ist nicht fair. Es ist aber das Leben. Egal wie man es dreht, an diesen einfachen Fakten kommt man nicht vorbei.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #39
Knallharte Worte aber ja, du hast wahrscheinlich schon recht, dass ich zu viel kritisiere.
Du kritisierst sie nicht nur; du gehst sogar so weit, ihr psychische Erkrankungen zu unterstellen, wenn sie dein Tempo nicht gehen möchte oder kann. Verwegene Annahme. Natürlich kannst du HIER nur deine eigene Sicht schildern. Und es ist löblich, dass du dir intensiv Gedanken machst über das Leben, so wie DU es führen möchtest. Nicht ok ist dagegen das Bedrängen einer anderen Person. Ich habe leider noch immer den Eindruck, dass ihre Bedürfnisse dich nicht sonderlich interessieren. Es geht immer nur um Dreaders Bequemlichkeit, Dreaders Job, Dreaders Sexwünsche, Dreaders tralala. Ungeduld ist in einer Beziehung ein denkbar schlechter Ratgeber, ebenso wie - verzeih - Eigennutz. Im Folgedialog, auch mit O Ostwestfale , verteidigst du deine Drängelei erneut. Nichts gegen klare Ansagen und Vorstellungen - aber nur, wenn das in einer Beziehung beidseitig goutiert wird. Bei euch dagegen herrschen asymmetrische Verhältnisse: Chopin vs. Heavy metal, Bächlein vs. Niagara. Wenn du in eurer Beziehung auch nur halb so viel redest, wie die epische Länge deiner Beiträge vermuten lässt, dann wundere dich nicht, dass es 2 Jahre dauerte, bis du von ihrer sexuellen Frustration erfuhrst. Dito @ Auszug, ihre Sorgen und Befürchtungen bleiben verborgen unter der Flut deiner wohlmeinenden Ratschläge. Es ist töricht anzunehmen, dass einseitige Kommunikation eure Probleme löst. Denn so, mit deiner übermächtigen verbalen Präsenz, wird eure Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Irgendwann wird sie sich wehren und dich ablehnen. Zuhören. Verstehen. Geduld. Warum nur habe ich bei dir das Gefühl, ich erzähle einem Blinden von ROT?
 
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D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #40
Hey Leute, ich bin immer noch da und habe mit gelesen aber Schafe es gerade nicht zu antworten.
Interessant finde ich jedoch, dass mir einerseits vorgeworfen wird, zuviel zu tun, abzuwarten und Probleme zu erschaffen, die nicht da sind (ihr geht es gut, so wenig ist hält normal usw.). Andererseits soll ich mir Gedanken machen, ein Ultimatum stellen und klare Verhältnisse schaffen, damit es nicht böse endet.
Diese Meinungen sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Ich "muss" mich verteidigen für mein Handeln und meine Versuche zur Kommunikation und gleichzeitig sollte ich noch mehr machen...

Triton schrieb:
Nichts gegen klare Ansagen und Vorstellungen - aber nur, wenn das in einer Beziehung beidseitig goutiert wird. Bei euch dagegen herrschen asymmetrische Verhältnisse: Chopin vs. Heavy metal, Bächlein vs. Niagara.

Und was ist, wenn eine Seite keine klaren aussagen macht bzw machen will? Dann gibt es keine?

Aber ich antworte noch ausführlicher. Spätestens Montag habe ich wieder Zeit.
 
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O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #41
Hey.
Das du hier eine Varianz von Antworten erhältst liegt ja auch einfach mal daran,
dass in einem Forum viele Menschen mit verschiedensten Sichtweisen sowie Erfahrungswerten schreiben.
Ich behaupte mal, dass ich ein Bild von dir und deiner Freundin im Kopf habe, die anderen aber wahrscheinlich ein ganz anderes haben..... Aus Erfahrung oder warum auch immer.
Sprich genau das ist auch normal, am Ende musst du entscheiden und handeln. Hier gibt es keine Vorgabe.
Wie im Studium, du bekommst die Varianz und musst selbst wählen.
Weil, wenn wir ehrlich sind, am letzten Ende musst du doch den Kopf hinhalten und es "ausbaden".



Gruß
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #42
Off-Topic:
Diese Meinungen sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Ich "muss" mich verteidigen für mein Handeln und meine Versuche zur Kommunikation und gleichzeitig sollte ich noch mehr machen...
In der Tat, es kann hier durchaus unterschiedliche Meinungen zu einem Problem geben :smile:
Wenn du mit 'verteidigen' meine Beiträge meinst, solltest du allerdings genauer lesen: ich habe nicht dein Verhalten kritisiert, sondern die Ignoranz des kommunikativen Ungleichgewichts in eurer Beziehung. Und unabhängig von den hier geäußerten Ansichten entscheiden sowieso nur du und deine Freundin, wie/ob es weitergeht.


Und was ist, wenn eine Seite keine klaren aussagen macht bzw machen will? Dann gibt es keine?
Ich antworte mit einer Gegenfrage: wenn eine Seite Aussagen erzwingen will, noch dazu permanent zum eigenen Nutzen - was denkst du, wird dann aus eurer Beziehung?
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #43
Off-Topic:

Ich antworte mit einer Gegenfrage: wenn eine Seite Aussagen erzwingen will, noch dazu permanent zum eigenen Nutzen - was denkst du, wird dann aus eurer Beziehung?
Off-Topic:


Zumal ich noch einen Schritt weiter gehen würde: Sie wird Gründe haben, warum sie aktuell keine Antwort geben will oder kann. Sie dann zu drängen führt zu mehr Verweigerung, das war es dann aber auch.
Antworten kann man nicht erzwingen wenn der andere sie nicht hat......
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #44
Diese Meinungen sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können
Antworten in einem Forum können ja auch immer nur Denkanstöße sein. Wir kennen dich und deine Freundin nicht persönlich, wir haben auch nur begrenzte Infos über euch. Hinzu kommt, dass jeder von uns eigene Erfahrungen, Einstellungen, Werte hat. Dementsprechend unterscheiden sich die Einschätzungen, Ratschläge und Meinungen. Du musst für dich das daraus ziehen, was dir weiterhilft.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #45
Natürlich gibt es viele Sichtweise und viele unterschiedliche Varianten. Das find ich auch toll an Forum. Sie gehen nur wie gesagt in zwei komplett verschiedene Richtungen, was es z.B. für mich jetzt nicht leichter macht. Mitnehmen tue ich die Impulse alle.


Off-Topic:


Zumal ich noch einen Schritt weiter gehen würde: Sie wird Gründe haben, warum sie aktuell keine Antwort geben will oder kann. Sie dann zu drängen führt zu mehr Verweigerung, das war es dann aber auch.
Antworten kann man nicht erzwingen wenn der andere sie nicht hat......

OK, dann spannen wir den Bogen weiter:
Also wäre die Konsequenz für dich entweder lange/ewig/für immer abzuwarten und zu akzeptieren, dass du nie erfahren wirst, wie es ihr genau geht oder was sie denkt - oder Schluss zu machen?
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #46
Letzten Endes kannst du immer nur für dich selbst entscheiden. Was willst DU. Du kannst aber nicht erwarten, dass ein anderer Mensch das gleiche will oder braucht, und deshalb kannst du diesen Menschen auch nicht dahingehend verändern. Im Grunde bleiben dir also nur die zwei Optionen, ja. Wenn du deine Freundin so sehr liebst, dass du mit ihrem momentanen Tempo und ihren Bedürfnissen leben kannst, ohne selbst vor die Hunde zu gehen, weil du etwas anderes brauchst, wird sich denk ich mal ein Weg auftun mit dem ihr beide gut miteinander leben könnt.

Aber Achtung! Das klingt jetzt so wahnsinnig positiv "die Freundin so sehr liebst", aber im Grunde musst du für dich gucken, ob eine solche Liebe für dich Erfüllung ist, weil sich alles richtig anfühlt mit ihr, oder Selbstaufgabe. Selbstaufgabe ist definitiv nichts positives, denn ich behaupte mal, wenn eine Seite unglücklich ist kann die andere nicht glücklich sein. Statt einem schönen Miteinander hättet ihr dann einen ewigen Krampf, der eine hält sich und seine Bedürfnisse zurück, der andere spürt das und ist damit auch nicht glücklich. Im Grunde sind dann beide im inneren Dauerkonflikt, der eine weil er sich zurückhalten muss, der andere weil er weiß dass sein so-sein im Grunde nicht das ist, was der Partner sich wünscht und brauchen würde. Gepaart mit der Tatsache, dass er es trotzdem hinnimmt, ergeben sich u.U. Schuldgefühle, und schwupps ist man nur noch zusammen, damit man zusammen ist und nicht, weil man sich wirklich glücklich an der Seite dieses einen Menschen fühlt.

Die Frage ist, wo siehst du dich und deine Freundin jetzt?
Wenn ihr miteinander einen Weg finden könnt, der euch beide glücklich macht, ist es in Ordnung zu bleiben, zu warten, zu hoffen. Achte dann auf kleine Schritte, die sie macht, Dinge wo du feststellen kannst, dass sich doch etwas bewegt. Und auf die Momente, wo es euch mit einander gut geht.

Wenn du für dich spürst, dass du es so nicht mehr lange aushältst, weil DU nicht bekommst was du brauchst und eher auf kurz denn auf lang daran kaputt gehst, ist es genauso okay, die Notbremse zu ziehen. Da ist es wichtig zu schauen, was ist stärker, das schöne Gefühl oder der Frust? Liebe bedeutet letztendlich doch auch die Bereitschaft loszulassen, damit jeder seinen eigenen Weg finden und gehen kann. :smile:
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Hey,
ich denke mal, wesentliche Dinge hat Jakina Jakina schon gesagt.....
Für mich gibt es keine Konsequenz weil ich zum einen nicht du bin und daher deine Gefühlslage und alles nicht kenne und zum anderen nur deine Sicht der Dinge und nicht ihre Welt kenne.
Somit wäre jegliche "Empfehlung" nun sehr stark einseitig und würde dir nur Schmerz nehmen.
Die Entscheidung letztlich treffen musst du, denn du musst damit leben.
Du kannst danach nicht bei mir jammern was ich für einen Quark entschieden habe...

Aber ganz primitiv hast du zwei Möglichkeiten:
1. Nimm es hin und sei friedlich wenn es deinem Naturell entspricht und du damit leben kannst. Das heißt aber wirklich hin- und auch annehmen. Sprich nicht mehr jammern sondern es genau so bewusst wollen.
2. Setz dir einen festen Zeitraum wo sich etwas für dich verändern muss und beobachte einfach nur, nicht beeinflussen. Hast du die Veränderung kannst du überlegen ob 1. klappt, hast du sie nicht oder meinst es ist nichts dann wird es die unausweichliche Trennung...

Weil real betrachtet wirst du mit deiner jetzigen Einstellung immer unzufrieden sein, ihr immer erklären wollen wie sie die Welt zu leben hat und was sie ändern muss. Du willst sie formen. Sie ist überfordert weil es nicht ihr Weg ist und du bist unzufrieden weil sie deinen Weg nicht geht.
Da hat Jakina Jakina schon Recht, das ist eine Abwärtsschraube....

Wie ich aber schon mal sagte kannst du sie nur begleiten. Das ist in meinen Augen der Zweck von Beziehung.
Eine Beziehung sollte einen ehrlichen Gesprächspartner bieten, eine Schulter zum Anlehnen und den sicheren Hafen.
Der ehrliche Gesprächspartner aber im Sinne von offener Kritik und nicht von ewigen Korrekturen.
Wenn ihr Weg so total anders ist als du ihn dir vorstellst dann ist das gut und trotzdem richtig so, denn es ist ihr Weg.
Da wäre es falsch den "korrigieren" zu wollen, oder mit schlechtem Gewissen (Kein Sex wegen deinen Eltern, zieh doch endlich aus....) zu strafen.
Denn das zerfrisst, erzeugt Druck und du arbeitest gegen sie und nicht mit ihr.

Wichtig ist, dass du eine Entscheidung triffst. Egal wohin sie geht. Aber rumeiern tut in einer Beziehung oft niemanden wirklich gut, also auch ihr nicht.



Gruß
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #48
Hey Leute,

so, jetzt habe ich wieder ein bisschen Zeit. Allerdings weiß ich nicht genau, was ich schreiben soll. Eigentlich ist auf die eine oder andere Art alles gesagt. Ich habe viel Input und Impulse erhalten und muss jetzt schauen, was ich daraus machen kann und muss. Wieviel ich akzeptieren muss und auch kann um sie eben nicht nach meinen Wünschen zu formen - aber dabei auch nicht selber drauf zu gehen.
Ich denke, so unterschiedlich die Meinungen der Leute hier war, so wenig Alternativen bleiben zum Schluss übrig. Das wurde jetzt gerade in den letzten Posts ja noch mal bestätigt.

Positiv sei zu der Situation generell jetzt noch gesagt, dass meine Freundin in den letzten Tagen von anderen Leuten angesprochen worden ist, wie es mit wohnen und so weiter geht und sie da relativ offen drüber geredet hat (am liebsten gerade die WG mit den Freunden). Das war bis vor ein paar Wochen definitiv anders, da hat sie das Thema gemieden und abgeblockt. Ob es jetzt daran lag, dass ich es angesprochen habe oder nicht - das wird man wohl nicht wissen. Dass mir das Thema wichtig ist, wusste sie ja. Aber nachdem ich es noch mal direkt angesprochen habe, hatte ich jetzt schon das Gefühl, dass sie sich da stark Gedanken macht und die auch ausspricht. Und das definitiv gut für sie ist und ohne Zwang.

Mir ist klar, dass ich das ganz alleine entscheiden muss und auch tue. Natürlich auch deswegen, weil hier niemand die ganze Geschichte so gut kennt wie ich und auch nicht wissen kann, wie viel Gefühle von mir da drin stecken.

Ich hatte teilweise das Gefühl, dass ich hier als gefühlloser Trampel dargestellt wurde, der stundenlange Gespräche führen will und seiner Freundin alles aus der Nase ziehen will. Sie sich rechtfertigen muss, usw.
Das mag hier vielleicht so rüber gekommen sein und teilweise stimmt es auch. Teilweise auch garantiert nicht so (oder so extrem) wie dargestellt. Das würde ich noch gerne kommentieren. Aber ich glaube, dann ist hier auch alles gesagt und so viel weiter wird man wahrscheinlich nicht kommen.

Du kritisierst sie nicht nur; du gehst sogar so weit, ihr psychische Erkrankungen zu unterstellen, wenn sie dein Tempo nicht gehen möchte oder kann. Verwegene Annahme.

Dazu sei noch kurz gesagt, dass das nicht meine alleinige Meinung ist, dass sie eine depressive Phase hatte, die nicht "professionell geheilt" (d.h. überhaupt richtig verarbeitet) wurde. Eine gemeinsame Freundin, die selber in Behandlung war, war genau der Meinung. Mein Vater, dessen Ex-Frau ihr Leben lang depressiv war und sich schließlich umgebracht hat, war der Meinung, dass sie echt aufpassen muss. Ich habe mich damals grundlegend belesen zu dem Thema. Es wurde nie diagnostiziert - aber ja, das unterstelle ich ihr.

Ich habe leider noch immer den Eindruck, dass ihre Bedürfnisse dich nicht sonderlich interessieren. Es geht immer nur um Dreaders Bequemlichkeit, Dreaders Job, Dreaders Sexwünsche, Dreaders tralala. Ungeduld ist in einer Beziehung ein denkbar schlechter Ratgeber, ebenso wie - verzeih - Eigennutz. Im Folgedialog, auch mit O Ostwestfale , verteidigst du deine Drängelei erneut.

Dazu wurde ja auch schon von anderen etwas geschrieben. Es geht um Sex allgemein als wichtiger Pfeiler einer Beziehung. Es geht um ein Wohnkonzept, mit dem alle zufrieden sind. Ob alleine, in einer WG oder sonst etwas. ICH werde in einer Wohnung mit einer Katze (und auch den Eltern) nie zufrieden sein. Deswegen würde ich sie auch unterstützen auszuziehen und wenn z.B. Geld fehlt, kann man darüber reden. Wenn die Probleme wo anders liegen, kann man evtl was machen - evtl nicht. Dafür muss man aber darüber reden. Wie gesagt - das ging jetzt im Vergleich zu früher überraschend gut. Finde ich super.

Ich verteidige mein Handeln soweit ich es nicht einsehe, komplett falsch zu handeln, ja. Teilweise gebe ich ja zu, über das Ziel hinauszuschießen. Aber garantiert nicht bei allem. Ohne Kommunikation ist eine Beziehung zum scheitern verurteilt. Klar sollten das beide wollen und klar gibt es Leute, die können/wollen das nicht. Aber über grundlegende Dinge reden zu können, das muss in einer Beziehung auf Dauer drin sein. Nicht sofort und über alles (wie gesagt, da schieße ich über das Ziel hinaus) aber es sollte schon eine Tendenz zum Gespräch da sein. Aber wenn einer generell mit dem Sex unzufrieden ist, sollte man das klären können. Und wenn das klären bedeutet, dass eben herauskommt, dass es dem einen nicht gefällt und man sich überlegen muss, was die Konsequenz ist. Hier bin ich wie schon gesagt froh, dass sich das doch teilweise geändert hat und das ziemlich kurzfristig. Als ich den Eingangspost geschrieben habe, kam es mir Lichtjahre entfernt vor.



Wenn du in eurer Beziehung auch nur halb so viel redest, wie die epische Länge deiner Beiträge vermuten lässt, dann wundere dich nicht, dass es 2 Jahre dauerte, bis du von ihrer sexuellen Frustration erfuhrst. Dito @ Auszug, ihre Sorgen und Befürchtungen bleiben verborgen unter der Flut deiner wohlmeinenden Ratschläge. Es ist töricht anzunehmen, dass einseitige Kommunikation eure Probleme löst. Denn so, mit deiner übermächtigen verbalen Präsenz, wird eure Beziehung auf Dauer nicht funktionieren. Irgendwann wird sie sich wehren und dich ablehnen. Zuhören. Verstehen. Geduld. Warum nur habe ich bei dir das Gefühl, ich erzähle einem Blinden von ROT?

Außer uns beiden war keiner dabei und weiß, wie oft wir da drüber reden, wie oft ich das anspreche usw. Mein Erzähltes zieht sich über Monate und Jahre.
Deswegen finde ich es ein bisschen krass mir vorzuwerfen, dass ich z.B. so viel rede, wie ich schreibe. Das ist Quatsch. Ich knalle ihr schon nicht alles um die Ohren. Keiner weiß hier genau, wie ich etwas sage. Wieviel ich von meinen Gedanken ausspreche und wie viele nicht. Aber hier schreibe ich mit euch und warum sollte ich da alles für mich behalten. Schon mal darüber nachgedacht?

Wie gesagt, ich will das jetzt nicht unnötig erneut anheizen. Aber stehen lassen will ich das so auch nicht. Ich bin mir schon bewusst, dass ich nicht der perfekte Freund bin und auch nicht ihr Psychologe. Dass ich sie akzeptieren muss und ihren Weg gehen lasse. Ich bin definitiv vorgeprägt durch Bekannte und Verwandte, die sich mit zu wenig Kommunikation, Depressionen und zurückgestellten Wünschen ihr Leben versaut haben. Deswegen mache ich mir da wahrscheinlich auch 1000 mal so viele Gedanken wie normal.
Aber natürlich liegt mir da ihr Wohlbefinden an erster Stelle, unsere Beziehung an zweiter, dann komme wahrscheinlich erst ich. Das klingt zwar paradox, weil mir z.B. hier vorgeworfen wird, nur an mich zu denken. Aber das Ding ist, dass ich in die Zukunft denke für unsere Beziehung. Und die kann nur mit uns beiden funktionieren.
Ich weiß, dass ich im Moment eine zu dominante Stelle habe in der Beziehung und es im Moment nicht ausgeglichen ist. Sie ist zurückgewichten, ich bin zu weit gegangen. Deswegen will ich da ja auch wieder raus. Ich will nicht, dass sie abhängig von mir ist und Sachen mir zuliebe macht. Wenn es ihr alles zu viel ist, dann wäre es mir lieber, sie trennt sich und ist glücklich anstatt weiter meine Freundin, dafür meine geformte Marionette.

Was ich nicht will, ist eine Abwärtsspirale in der Beziehung, bei der es beiden schlecht geht und keiner drüber redet. Sie, weil sie das nicht will bzw. schafft und ich, weil ich ihr zuliebe Rücksicht nehme und nichts sage.

Aber ganz primitiv hast du zwei Möglichkeiten:
1. Nimm es hin und sei friedlich wenn es deinem Naturell entspricht und du damit leben kannst. Das heißt aber wirklich hin- und auch annehmen. Sprich nicht mehr jammern sondern es genau so bewusst wollen.
2. Setz dir einen festen Zeitraum wo sich etwas für dich verändern muss und beobachte einfach nur, nicht beeinflussen. Hast du die Veränderung kannst du überlegen ob 1. klappt, hast du sie nicht oder meinst es ist nichts dann wird es die unausweichliche Trennung...

Ich denke, ich werde jetzt einfach mal abwarten, wie es sich mit Studium und Wohnung einpendelt. Sie denkt über einen Auszug auf jeden Fall darüber nach und zwar nicht nur mir zuliebe und wie wann und mit wem wird sich dann schon ergeben. Wie es sich dann weiterentwickelt, wird man sehen. Ich habe jetzt auf jeden Fall schon gesehen, dass sich da etwas getan hat. Ich glaube, dass sie schon gemerkt hat, dass ich gerne mehr Kommunikation hätte und da jetzt auch wirklich mehr redet. Hierbei habe ich eben auch nicht das Gefühl, dass es negativ für sie ist sondern eher das Gegenteil. Ob sie sich jetzt erst einen Ruck geben musste oder es alles mir zuliebe macht - weiß man nicht. Auf jeden Fall macht sie sich nicht fertig dabei.

Die Sache mit dem Reden - über Sex oder andere Sachen - und Ansprechen, wenn einen etwas stört. Tja, da weiß ich ehrlich gesagt auch nicht genau, wie es weiter geht. Ich denke nach einem Auszug, wird ein Teil des "Sexproblems" gar nicht mehr beredet werden müssen. Sie war jetzt die letzten Tage hier und enthemmt wie immer, wenn sie nicht daheim ist. Das wird sich dann schon geben, wenn sie entweder nicht mehr daheim oder eben bei mir ist.
Andere Probleme oder Anregungen - tja, da wird man sich weiter rantasten müssen. Ich hoffe da ja auch, dass die Zeit da noch was ändert.

Danke auf jeden Fall für die verschiedenen Meinungen und Impulse. Ich denke, ich habe einiges mitgenommen.
 
Triton
Benutzer146142  (45) Benutzer gesperrt
  • #49
Ich weiß, dass ich im Moment eine zu dominante Stelle habe in der Beziehung und es im Moment nicht ausgeglichen ist. Sie ist zurückgewichten, ich bin zu weit gegangen. Deswegen will ich da ja auch wieder raus. Ich will nicht, dass sie abhängig von mir ist und Sachen mir zuliebe macht. Wenn es ihr alles zu viel ist, dann wäre es mir lieber, sie trennt sich und ist glücklich anstatt weiter meine Freundin, dafür meine geformte Marionette.
Ich mach's kurz: alles, was ich dazu schrieb, entstand unter dem Eindruck der hier von dir eingestandenen verbalen Dominanz. Ich freue mich, dass du in der Lage bist, dein partnerschaftliches Verhalten im Licht dieser Kritik zu sehen und hoffe, dass ihr beide zukünftig ein Gleichgewicht der Interessen findet.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #50
Wow das ist ja eine Menge input... Ich will auch gar nicht auf so viel eingehen. Nur ein paar meiner Gedanken... Von dem was ich gelesen hab war sie in letzter Zeit wirklich erfolglos. Das ist bestimmt ein grosser Schock fuer sie und wuerde mich auch sehr zweifeln lassen. Ich wuerde wahrscheinlich auch erstmal in den sicheren Hafen zurueckkehren um dann mit kleinen Schritten (wieder) anzufangen...

Bedenklich finde ich das sie darueber nicht wirklich reden will. Noch bedenklicher finde ich ihre Aussagen... wenn man es von fern betrachtet waren immer die anderen Schuld...

Nun ja, lange Rede kurzer Sinn. Sie wird sich garantiert nicht von heute auf morgen aendern koennen. Ob sie ueberhaupt jemals zur Selbstreflektion faehig ist weiss man nicht genau. Es kann sein das wenn sie spaeter im Beruf ist, sie mehr Selbstsicherheit hat und vieleicht erste Erfolge sie aus ihrem Schneckenhaus raus kommt... Kann, koennte, .... schwierig.

Ich bin in einer etwas aehnlichen Situation... meine Frau ist deiner Freundin in mancher Hinsicht sehr aehnlich...
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #51
Ich mach's kurz: alles, was ich dazu schrieb, entstand unter dem Eindruck der hier von dir eingestandenen verbalen Dominanz. Ich freue mich, dass du in der Lage bist, dein partnerschaftliches Verhalten im Licht dieser Kritik zu sehen und hoffe, dass ihr beide zukünftig ein Gleichgewicht der Interessen findet.

Das weiß ich und ich will dich auch nicht angreifen.

@Daniel Düsentrieb: Es ist keine einfache Situation und ich weiß auch nicht, was kommt. Was läuft denn bei euch? Oder eben nicht? Wenig Kommunikation?
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #52
Jep... Kommunikation ist ein wenig das Problem...

Ich liebe zu reden, zu argumentieren, Szenarien auszumalen (auch negative), auch mal Kritik zu aeussern, usw.
Sie ist da halt ganz anders... wenig kritikfaehig, fuehlt sich schnell angegriffen (ich brauch nur im falschen Ton eine Antwort geben denkt sie ich wuerde sie angreifen), negative Szenarien (um Gottes willen), usw.
Nun ist es aber ganz und gar nicht so das sie nicht austeilen koennte. Ganz im Gegenteil. Ihre Bemerkungen koennen auch sehr spitz sein. Ich hab jedoch eine dickere Haut und mehr Geduld.
Erschwerend kommt hinzu das sie ihren Unmut nicht direkt auessert... sie frisst es in sich hinein und explodiert. Dann ist sie fuer ein normales Gespraech nicht mehr zu haben. Ist dann eingeschnappt und redet nicht mehr mit mir. Kam auch schon mal vor das das eine Woche so lief... Hat sie sich abreagiert dann ist es wieder OK.

Ansonnsten kann ich mich nicht beschweren und wir haben keine groesseren Probleme... Sie hatte jedoch mal eine Phase in der sie sich ohne Studium minderbemittelt vorkam, im Job / bei Bewerbungen lief es auch nicht rund. Nun ist sie in der gluecklichen Lage das sie einen sehr tollen Job ergattert hat und alles lockerer sieht (sie verdient nun fast soviel wie ich... :eek:)

Ich an deiner Stelle wuerde sehen ob sich bei deiner Freundin Verbesserungen einstellen. Falls ja ist das ja positiv... Passiert das alles wieder muss sie sich leider die Frage gefallen lassen ob das das richtige fuer sie ist.
Und ob du mit jemand zusammen leben kannst / willst der Probleme so unter den Teppich kehrt. Das kannst nur du entscheiden und muss auch keine Entscheidung fuers Leben sein.
Manchmal aendern sich Wuensche, Anforderungen, usw. Manchmal muss man Kompromisse machen.
Das ist der normale Werdegang...
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #53
Mmmmh, das hört sich teilweise wirklich ähnlich an. Dann wünsche ich euch trotzdem auch alles Gute und wenn es sonst gerade läuft, passt es ja ganz gut.
 
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