• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie viel kann ein Mensch ertragen?

S
Benutzer100062  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Da trifft einen zuerst die Erkenntnis, dass man sich in eine verheiratete Frau verliebt hat obwohl man selbst eine Familie hat. Nicht genug. Man weiß nicht ob die Liebe erwider wird. Schließlich fast man sich ein Herz und schreibt ihr einen Brief in dem man sich offenbart. Fazit, leider hat sie selbst eine Beziehung in der sie bleiben möchte. Ok, dass muss man akzeptieren.

Doch wie bewältigt man diese große Unbekannte. Könnte sie mich auch irgendwann lieben oder habe ich überhaupt keine Chance? Diese Frage trau ich mich nicht zu stellen, da ich mit beiden Antworten nicht wirklich glücklich sein kann. Sagt sie nein, dann würde ein Teil von mir sterben. Sagt sie ja, dann würde ich vermutlich ewig warten. Fakt ist, ich habe erkannt, dass meine eigene Beziehung nur mehr Gewohnheit ist, die nicht einmal sonderlich bequem ist, da es ständig kracht. Ich werde mich also vermutlich über kurz oder lang trennen, wenn sich nichts ändert.

Jetzt denke ich mir, dann muss ich halt mit irgendwem darüber sprechen. Hier ereilt mich schon der nächste Tiefschlag. Ich kenne viele, viele Leute. Bis auf ein paar ausnahmen sind aber alles eigentlich Freunde meiner Frau. Die paar wenigen, die ich sonst noch kenne, denen vertraue ich nicht genug um mit ihnen über meine Gefühle, Ängste und sonstiges zu sprechen. Es bleibt eigentlich nur eine, mit der ich über alles sprechen könnte. Das Fatale ist aber, dass es genau die Frau ist, in die ich mich verliebt habe.

Ich bin ziemlich am Ende und weiß gerade auch nicht mehr wirklich weiter. Was soll ich nur machen? Keine glückliche Beziehung, keine große Liebe und auch keine wirklichen Freunde.

Das Leben könnte doch auch zumindest gelegentlich ein paar Sonnenseiten bieten. Ist das denn zuviel verlangt?

Liebe Grüße Schaumwaffel
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #2
Off-Topic:
Mein erster Tip: Schreib nicht "man", wenn Du "ich" meinst...


Du bist also verheiratet und hast mit Deiner Frau auch ein Kind oder mehrere Kinder - und Dich in eine Frau verliebt, die selbst liiert ist und kein Interesse an einer Affäre hat. Wie hast Du die Frau kennenglernt?

Du bist anscheinend in Deiner Beziehung unglücklich. Was ist denn der Grund dafür? Seit wann läuft es nicht mehr so mit Deiner Frau? Was meinst Du, woran hapert es bei Euch? Worüber streitet Ihr Euch? Was empfindest Du für Deine Frau? Wie verhält sie sich Dir gegenüber? Seit wann seid Ihr ein Paar? Wie stehst Du zu Deinen Kindern? In welchem Alter sind sie, wie nah stehst Du ihnen?
Wenn es "kracht", dann ist doch Deine Frau auch nicht glücklich - wie geht es ihr mit Eurer Beziehung? Was stört sie? Redet Ihr über Eure Gefühle miteinander?

Du leidest darunter, dass Du mit keinem darüber reden kannst, wie Du Dich fühlst. Wie wärs, wenn Du HIER darüber "redest" bzw. schreibst?

Hattest Du denn früher Freunde? Wie kommt es, dass Du hauptsächlich über Deine Frau Kontakte hast?

Ich vermute, dass Du im Moment die sonnigen Momente übersiehst, weil Dir insgesamt alles so trostlos erscheint und Du Dich so einsam fühlst, dass Du die guten Momente gar nicht als solche erkennst.
Vielleicht klingt es hart, aber letzlich ist das Leben so gut und spannend, wie man es sich selbst macht. Klar können Krankheiten oder Probleme am Arbeitsplatz oder in der Familie einem das Leben erschweren - aber davon schreibst Du nichts. Du bist unglücklich in der Beziehung und nun auch noch einseitig in eine Frau verliebt.

Was macht Dich glücklich? Was denkst Du, müsste geschehen, damit Du Dich glücklich fühlen kannst? Wofür konntest Du Dich früher begeistern? Was machst Du beruflich, bist Du da ausgelastet?

Viele Fragen, ich weiß. Erzähl doch mehr über Dich und Dein Leben. Vielleicht finden wir ja heraus, warum Du Dich so traurig fühlst und unglücklich bist - und was Du tun kannst, um das zu ändern.
 
S
Benutzer100062  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich kann offen hier im Forum leider nicht zu viel sagen, da es für mich beruflich wie privat riesige Probleme aufwerfen würde, wenn mich jemand aus meinem Umfeld erkennen würde.

Was ich sagen kann ist, dass ich ein fast erwachsenes Kind habe und in meiner Ehe schon seit einigen Jahren der Wurm drin ist. Das habe ich aber erst erkannt, als ich meine Gefühle für eine Arbeitskollegin erkannt habe. Eine Affäre würde ich nicht wollen, daran ist mir nicht gelegen. Ich hätte schon ernsteres Interesse.

Ich bin seit jeher eher ein etwas zurückhaltender Typ und meine Frau ist der Typ Mensch, der im Mittelpunkt steht und andere Leute wie ein Magnet anzieht. Wir haben unser Kind sehr früh bekommen und dadurch beide viele Freunde verloren. Die Freundschaften die danach neu entstanden sind, sind durch meine Frau entstanden. Das ging letztlich so weit, dass ich so ziemlich kein eigenes Leben mehr hatte. Das habe ich aber irgendwie verdrängt. Erst in letzter Zeit ist es mir immer mehr aufgegangen, dass sich die Gefühle für meine Frau verändert haben. Ich habe das irgendwie verdrängt beim Versuch unsere Partnerschaft auf einem harmonischen Level zu halten, was mir leider nicht gelang. Ob das von meiner Frau auch versucht wurde kann ich nicht sagen. Falls ja, dann habe ich es nicht bemerkt.

Beruflich stehe ich unter Dauerstress. Die Arbeit macht zwar zum größten Teil Spaß aber es gibt auch ständig Termindruck und zu viel Arbeit für zu wenig Leute.

Ich habe schon einige Dinge versucht um mein Leben wieder etwas positiver zu gestalten, aber es ist wie verhext. Zur Zeit wird mir bei allem ein Strich durch die Rechnung gemacht. Mehr Details kann ich nur per PN schicken. Das würde ich aber nur machen, wenn du damit einverstanden bist und wenn ich ungestört an einem PC sitze.

In jedem Fall aber schon mal recht herzlichen Dank für deine Antwort.

Liebe Grüße Schaumwaffel.
 
D
Benutzer Gast
  • #4
Boah, junger Mann.......:grin:

Mach einen "Cut", schmeiß hin und beende dein "jämmerliches Dasein"!

Das kannst du nicht, nicht wahr? Eigentlich ist alles so bequem, so einfach, wenn man sich für den "Mist" in den man sich selber immer weiter hineinmanövriert, so dermaßen bemitleiden kann.

Du hast Angst. Angst vor Konsequenzen und konsequentem Handeln.

Deine Ehe ist seit Jahren der Wurm drin. In der Arbeit ist Stress ohne Ende und sollte dich jemand erkennen, hätte das privat wie beruflich immense Probleme für Dich - trotz miserabler Ehe und keiner Freunde? Welchen Status willst du vor anderen wahren? Wer könnte ein Interesse haben, einem "Looser" noch weiter reinzuziehen in die Grube?
Ich denke du steckst schon bis zum Hals in Probleme? Was soll da noch kommen?
Ja, ich denke, das sind Probleme, die DU lösen könntest, bei denen DU aktiv werden müsstest um deinem LEben endlich die notwendige Kehrtwende zu geben. Alles andere sind Probleme, die du gerne "hättest", weil sie von dir nicht beeinflussbar sind, und du weiterhin auf hohem Niveau jammern kannst......

Und da muss nach Jahren der Einöde und kaputten Ehe eine Frau kommen und dir die Augen öffnen?
Ne, ich denke du brauchst einen "Anlass", du "brauchst" es und ziehst es an.
Was ist, wenn die Frau plötzlich sagt - ich bin frei, komm her? Ich will dich? Dann würdest du vor der Entscheidung stehen - du müsstest handeln und ich Wette mit dir!, du würdest deine Ehe plötzlich in ganz anderem Licht sehen - sie vielleicht fortführen wollen.

Das hat nichts damit zu tun, dass du niemanden zum Reden hast. Du brauchst niemanden, der dich "versteht" und dich bemitleidet, sondern jemanden, der dich gehörig in den Hintern tritt.

Ja, werfe mir nun vor, das wär zu hart und du kannst nix dafür.....wie kann ich auf einen so geschundenen Mann noch eintreten?

In deinem Alter hatte ich schon das Schlimmste hinter mir! Mit 42 hatte ich eine feste und gut bezahlte Arbeit aufgegeben, die Scheidung war durch und rechtskräftig - nach Jahren einer Ehe, die ich mir schön geredet habe und auch eine Freundin erfunden hatte (!) verliebtsein erfunden um ja NICHT die Wahrheit zu sagen und die Probleme von MIR aus zu lösen. Meine Freunde habe ich bis auf 1 ziehen lassen, die Familie der EX habe ich ziehen und lästern lassen und ich war in eine andere Stadt gezogen........UND ich war mir der ganzen Konsequenzen durchaus bewusst. Aber DAS genau habe ich bewegt und in meine Richtung gelenkt - ohne Angst auf "private oder berufliche Sanktionen" die einem Menschen treffen würden, der ich eigentlich garnicht mehr war.

Also, mach etwas und jammer nicht. Wenn du wirklich so beruflich eingespannt bist und einen Ruf zu verlieren - pah - immer noch besser, als sich weiterhin selber zu belügen.
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #5
Sorry, PN-Beratung mach ich nicht. Ich denk aber, Du könntest hier durchaus mehr Hilfe und Anregungen von verschiedenen Seiten bekommen, ohne dass Du Dich "gefährdest". Du musst ja keine Details verraten über Arbeit oder Familie. Halt Dein Profil so sparsam wie möglich. Wär schon großer Zufall, wenn Dich ein Nachbar oder Kollege erkennt. Du willst unbedingt die harmonisch-heile Fassade aufrechterhalten, obwohl dahinter eine gefühlte Ruine lauert? Oder worum geht es Dir?

Handle. Du bist unglücklich? Find heraus, warum das so ist.

Setz Dich mit Deiner Frau zusammen UND auseinander und arbeitet daran, was für Eure Ehe zu tun. Oder trenn Dich, wenn Du meinst, dass es keine Lösung gibt (wobei ich immer erst einmal ausprobierte, ob sich die Beziehung nicht retten lässt und nur unter Alltag und Routine all das Positive verschütt gegangen ist). Redest Du überhaupt mit Deiner Frau über Euch?

Nenn mal Beispiele: Was hast Du unternommen, um was zu ändern, wo gabs den Strich durch die Rechnung? Wo siehst Du Ansatzpunkte, um Dein Leben positiver zu gestalten? Und was hindert Dich daran, es umzusetzen?

Woher kennst Du die Frau, in die Du verknallt bist? Nicht sie ist dafür verantwortlich, ob Du wieder Spaß am Leben findest - das bist allein Du selbst.

Wenn Du unter dem Termindruck im Job landest - wie wärs, wenn Du Dich neu bewirbst und anderswo neu startest? Wenn Du Dich beruflich ausgebrannt fühlst, dann musst Du das nicht hinnehmen. Auch beruflich lässt sich was ändern. Das bedeutet Unsicherheit - Änderung macht immer Angst. Ist aber manchmal nötig.

Kennst du folgenden Satz?
"Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber ich weiß, dass es anders werden muss, damit es besser werden kann."
 
S
Benutzer100062  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Entschuldige das Missverständnis, ich dachte nicht an eine PN-Beratung. Ich dachte nur bezüglich der momentanen Rückschläge. Die sind doch sehr speziell. Aber ich versuchs mal allgemein. Ich fange zur Zeit viele neue Dinge an um eben eine Besserung zu bewirken. So oder so. Wenn ich nun was neues Versuche und es fängt an Spaß zu machen und mir eine Perspektive zu geben und ich mir neue Ziele stecke, dann wird es auf einmal zu teuer, oder der Körper spielt nicht mit oder, oder, oder... Es ist eben zur Zeit nichts von Erfolg gekrönt.

Ich versuche meine Ehe zu retten, und das die letzten paar Jahre. Ich habe aber das Gefühl als würde ich da ganz alleine Arbeiten. Wenn ich mit meiner Frau rede, dann bin ich laut ihr so gut wie immer selber schuld, weil ich dies mach oder jenes. Sie beschwert sich schon wenn ich mal morgens meine Kaffeetasse nicht wegräume. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich jeden Morgen eine Stunde zu früh aufstehe um das Frühstück zu machen. Ich denke schon dass ich daran mit schuld habe, schließlich habe ich sie stehts verwöhnt ohne etwas dafür zu fordern. Nun weiß sie es meines Erachtens nicht mehr zu würdigen, weils für sie alltäglich ist.

Mein Job gefällt mir, auch wenns stressig ist. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich ausgebrannt fühle. Zur Zeit ist meine Arbeit sogar das einzige was positiv ist.
 
A
Benutzer Gast
  • #7
Hört sich vielleicht auf den ersten Blick blöd an, aber warum redest Du nicht einfach mit Deiner Frau darüber? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie glücklich mit dem Verlauf Eurer Ehe ist. Und dieser Konfrontation, mußt Du Dich so oder so stellen, völlig unabhängig von dem Gefühlswirrwarr, was die Kollegin da auslöste. Die ich nebenbei eher als Katalysator sehe, nach zig Jahren in einer "versandeten" Ehe, muß vermutlich jede verständnisvolle, offenherzige Frau erstmal wie die personifizierte Aphrodite erscheinen.

Und in diesem Zusammenhang, finde ich auch Deinen Offenbarungsbrief schlichtweg halbherzig, man könnte meinen, Du benutzt sie als Vehikel, um einen Grund zu haben, Dich aus Deiner Ehe zu verabschieden. Doch wie willst Du an eine wie auch immer geartete Zukunft mit dieser Frau denken, wenn Du nicht die andere Baustelle zuerst angehst?

Ich würde Dir raten mit Deiner Frau ein paar offene Worte zu wechseln, inwiefern Eure Ehe noch Sinn macht, ob ihr etwas verändern könnt oder überhaupt auch nur wollt. Sollte der Zug schon abgefahren sein, dann zieh gefälligst auch die Konsequenzen - aber unabhängig davon, was Dein Schwarm tut oder läßt. Deine erste Maxime sollte es sein, erstmal für Dich zu entscheiden.
 
S
Benutzer100062  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ich rede seit einigen Jahren ständig mit meiner Frau, stoße dabei aber in der Regel auf taube Ohren. Ich habe in dieser Zeit immer mehr erkannt, dass ihr ihre eigenen Belange immer wichtiger geworden sind und meine immer weniger. Nun ist es so, dass wenn ich meine Gefühle ihr gegenüber anspreche, ich um die Ohren bekomme, dass ich auch mal an sie denken soll. Der Punkt ist jedoch, dass ich z.B. über sie so gut wie alles weiß und auch sonst versuche ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Ich kenne ihr Lieblingsessen, ihre Lieblingsfarbe, merke wann sie traurig ist und so weiter, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Sie hat in den ganzen Jahren (um ein Beispiel zu bringen) aber nie verstanden, dass ich z.B. keine Schokolade mag. Wenn ich ihr ganz deutlich sage, dass ich keine mag, dann heißt es "So ein Schmarn, du hast schon immer Schokolade gegessen."

Also am Reden kann es sicher nicht liegen. Eher daran dass kein Verständnis da ist. Kommt sie zu mir und sagt, du ich möchte dies oder jenes nicht mehr, dann versuche ich diese Dinge eben nicht mehr zu tun. Sage ich mal ich möchte dies oder jenes nicht, dann bleibt alles wie es ist mit dem vermerk "Ich versuchs ja" dicht gefolgt von einer Liste mit Dingen die ich ja alle noch alle Falsch mache.

Es gibt jetzt sicher einige die sagen, dann zieh einen Schlussstrich und einige die sagen, dass man auch die andere Seite hören müsste um sich ein Bild zu machen. Ich muss beiden recht geben, kann aber nur für mich selbst entscheiden was ich tue. Und ich kann nicht einfach zu ihr hin gehen und sagen "So, dass wars. Ich geh dann mal und werde nicht wieder kommen." Ich werde ihr immer deutlicher machen, wie ernst die Lage ist. Sollte sie doch noch einen Schritt auf mich zugehen wollen, dann will ich ihr diese Chance einräumen. Was dann daraus wird, wissen die Götter.

Bei meinen Gefühlen für meine Kollegin ist es etwas anders geartet. Ich hatte in der ganzen Zeit schon öfter mal Schmetterlinge im Bauch wegen der einen oder anderen. Es war aber genau wie du schon geschrieben hast. Dann wenns in der Partnerschaft gerade ganz schlecht lief, habe ich mir versucht ein Ventil zu schaffen. (Ich habe dem aber nie nachgegeben, nicht dass ein falscher Eindruck entsteht. Ich bin in einer Partnerschaft treu und die Schmetterlinge haben sich meist sehr schnell erledigt da sie ja eigentlich nicht da waren.) Hier ist es aber anders. Auch hier hatte ich erst Schmetterlinge im Bauch. Diesmal sind sie aber nicht verschwunden. Die Gefühle die ich in ihrer Gegenwart habe, hatte ich früher bei meiner Frau. Diese waren auch der Grund warum ich sie damals geheiratet habe. Leider habe ich diese Gefühle meiner Frau gegenüber heute nicht mehr.

Obwohl das alles schon kompliziert genug wäre, kommt hinzu dass ich eben auch gemerkt habe, dass ich in meiner Partnerschaft irgendwie in den Schatten getreten bin. Ich war jetzt noch nie der Überflieger wenn es darum ging Leute kennen zu lernen und Freunde zu finden. Das war früher nicht so das Problem. Da war ich in der ein oder anderen Clique und da kamen ständig neue Leute dazu die man automatisch kennen lernte. Ich hab es in den ganzen Jahren meiner Ehe irgendwie nicht hinbekommen mir einen eigenen Freundeskreis zu erhalten oder aufzubauen also habe ich gerade dass Gefühl wenn ich mich nun definitiv von meiner Frau trenne, dann stehe ich komplett allein da. Eigentlich habe ich auch jetzt schon dass Gefühl.

Die Zukunft ist für mich zur Zeit ein großer, nebliges, schwarzes Loch zu dem man eigentlich nicht will. Ich kann da stehen bleiben wo ich gerade bin oder weiter darauf zu gehen. Ja, ich glaube ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich bisher vor noch nichts so viel Angst hatte wie vor meiner eigenen Zukunft und ich weiß nicht, ob ich allein (Das bin ich ja leider) die Kraft aufbringe dass alles durch zu ziehen
 
A
Benutzer Gast
  • #9
Sage ich mal ich möchte dies oder jenes nicht, dann bleibt alles wie es ist mit dem vermerk "Ich versuchs ja" dicht gefolgt von einer Liste mit Dingen die ich ja alle noch alle Falsch mache.
Hehe, erinnert mich 1:1 an eine Ex von mir. Sie war auch eine Frau die grundsätzlich im Mittelpunkt stand, stehen mußte - dazu gehört dann eben auch eine gewisse charakterliche Egozentrik. Oft steht dahinter ein unterentwickeltes Selbstwertgefühl, was mit verminderter Kritikfähigkeit einhergeht, deshalb ja auch dieser starke Trieb nach Bestätigung von Außen. Gewöhnlich wird das ja von anderen Vorteilen "ausgeglichen", ich vermute mal, da wirst Du sie nicht mehr ändern können.

Ich werde ihr immer deutlicher machen, wie ernst die Lage ist. Sollte sie doch noch einen Schritt auf mich zugehen wollen, dann will ich ihr diese Chance einräumen. Was dann daraus wird, wissen die Götter.
Genau das ist es, was ich meinte. Diese Chance hat sie, ihr beide, nach so langer Zeit allemal verdient. Und diese Unzufriedenheit wird kaum einseitig sein, auch wenn Dein Leidensdruck höher zu sein scheint. Ich glaube auch, dass es da einer Mediation von Außen braucht, sprich Paartherapie, wenn das etwas bringen soll. Könnte natürlich auch passieren, dass sie sagt, geht mir haargenauso, lassen wirs einfach bleiben und gehen getrennte Wege.

Diesmal sind sie aber nicht verschwunden. Die Gefühle die ich in ihrer Gegenwart habe, hatte ich früher bei meiner Frau. Diese waren auch der Grund warum ich sie damals geheiratet habe. Leider habe ich diese Gefühle meiner Frau gegenüber heute nicht mehr.
Wobei Du natürlich riskierst Dir 1:1 das gleiche Problem einzuhandeln :zwinker:
Und eines blendest Du auch aus, ich zitiere Dich mal: "Fazit, leider hat sie selbst eine Beziehung in der sie bleiben möchte". Ich vertrete die These, dass man selbstverständlich mehr als einen Menschen ersthaft lieben kann und je länger man in einer Beziehung ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit so jemanden über den Weg zu laufen. Da Polyamorie aber nicht gesellschaftsfähig ist und in der Regel auch nicht geduldet wird, bleibt man eher in der Beziehung, die ihre Stabilität bewiesen hat. Zumal ja meist auch noch anderweitige Verpflichtungen bestehen, seien sie familiärer, finanzieller oder sonstiger Natur. Selbst wenn sie emotional wollte, werden sie andere Dinge binden.

also habe ich gerade dass Gefühl wenn ich mich nun definitiv von meiner Frau trenne, dann stehe ich komplett allein da. Eigentlich habe ich auch jetzt schon dass Gefühl.
Was würde es dann für einen Unterschied machen? Da spricht doch nur die Angst vor Veränderung aus Dir. Vielleicht täte Dir ja auch einfach mal eine Auszeit gut - sowas wie ein Sabbatjahr, eine halbjährige Trekkingtour durch Neuseeland oder Dinge dieser Art. Eine Neubewertung der Gesamtlage, ohne gleich alles zu beenden. Klar, schwer zu realisieren, aber Wille->Weg und so...

dass ich bisher vor noch nichts so viel Angst hatte wie vor meiner eigenen Zukunft und ich weiß nicht, ob ich allein (Das bin ich ja leider) die Kraft aufbringe dass alles durch zu ziehen
Meine Einschätzung ist, dass Du Deine Frau durchaus noch liebst, ansonsten hättest Du nicht so eine Angst sie zu verlieren. Und die Einsamkeit, die Du so fürchtest - Du lebst sie doch schon, zumindest fühlt es sich für Dich so an. Doch der springende Punkt für mich ist, dass Du völlig übersiehst, dass wenn Du etwas aufgibst, es von ganz alleine durch Neues ersetzt wird. Es geht nicht über Nacht und Du kannst sicher nicht vorhersehen, wodurch es ersetzt wird, aber jedes Vakuum hat die Tendenz sich mit irgendwas zu füllen.
Gruß
 
S
Benutzer100062  (56) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Ich danke dir für deine offenen Worte. Es ändert sich zwar nichts an meinem Gefühls- und Gedankenchaos, aber ich lese ein klein wenig Verständnis heraus und dass hilft mir ein bisschen weiter, zumindest fühle ich mich dann nicht mehr ganz so allein.

Gruß Schaumwaffel
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #11
Wenn Du Dich an der Seite Deiner Frau unglücklich fühlst und keine Chance siehst, dass sich Eure Beziehung wieder einrenkt und wieder zu der liebevollen Verbindung wird, die sie früher war, dann wäre die Trennung wohl die sinnvollste "Lösung", um Dir einen Neustart zu ermöglichen. Aber mach diese Entscheidung für eine Trennung nicht davon abhängig, ob schon eine neue Frau "in Aussicht" ist. Ja, wenn Du Dich trennst, wird alles anders und Du bist dann zunächst allein - Du bleibst Vater, bist aber dann ansonsten auf Dich gestellt. Aber so wirklich nach glücklicher Lebensgemeinschaft klingt Dein jetziges Lebensmodell auch nicht... Eher nach Gemeinschaft aus Gewohnheit. Aber bist Du nicht auch in dieser Ehe irgendwie allein?

Ich halte es sogar für besser, mit der Beziehung abzuschließen, sich neu zu orientieren, statt direkt die nächste Bindung anzustreben. Klar ist es möglich, dass auch das hinhaut, insbesondere wenn die "innere Kündigung" längst vollzogen ist. Aber vielleicht täte es Dir gut, Dich erst einmal zu sortieren, Dir klarzumachen, wohin Dein Weg geht usw? Und dann könntest Du auch offen sein für eine neue Bindung.

Von der Frau, in die Du verliebt bist, machte ich den Entschluss zur Veränderung nicht abhängig. Sie ist liiert und will das anscheinend bleiben. Ich würde da jetzt auch keine Energie investieren, sie zu erobern - sie weiß um Deine Gefühle und hat ihre Ansicht geäußert. Überleg Du Dir, was DU jetzt mit DEINEM Leben anfangen willst, ohne auch gleich noch die Leben anderer Menschen "umwerfen" zu wollen (ihr Leben, das ihres Mannes etc.).
 
waschbär2
Benutzer11128  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Wie viel kann ein Mensch ertragen

So viel, wie er sich aufläd.

Und du hast dir ziemlich viel aufgeladen. Aber offensichtlich ist dein Leidensdruck noch nicht hoch genug, dass du wirklich eine Lösung suchst.

Das hier
Ich danke dir für deine offenen Worte. Es ändert sich zwar nichts an meinem Gefühls- und Gedankenchaos, aber ich lese ein klein wenig Verständnis heraus und dass hilft mir ein bisschen weiter, zumindest fühle ich mich dann nicht mehr ganz so allein.
klingt nämlich mehr danach, als dass du mehr Verständnis möchtest, als Lösungswege.
Klar, ist menschlich, insbesondere wenn man keine Freunde hat und der Partner ein Teil des Problens ist.

Nur - bei allem Verständnis - ändert das genau gar nichts.

Du scheinst ein logisch denkender Mensch zu sein und so beschleicht mich das Gefühl, dass du insgeheim schon genau weißt, was dazu nötig ist, um aus diesem Loch herauszukommen.

Es sind aber die Konsequenzen, die du scheust. Dabei übersiehst du aber die Konsequenzen für den Rest deines Lebens. Fakt ist, dass du nicht einmal annähernd mit deinem Leben zufrieden bist. Fakt ist, dass sich von alleine nichts ändert. Vom oben herab fällt höchstwahrscheinlich keine wundersame Lösung, so viele Stoßseufzer du auch gen Himmel oder sonstwohin lässt.

Insofern musst du dein weiteres Handeln ausschließlich von Dir abhängig machen. Nicht von anderen. Da führt kein Weg daran vorbei.
 
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