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Wo fängt Untreue an/ wie damit umgehen

K
Benutzer91802  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
hallo
ich muss mir mal etwas von der Seele schreiben und würde dazu gerne eure Meinung hören.

Es geht um folgendes: Ich bin seit drei Jahren mit meiner jetztigen Freundin zusammen. Heute ist die Beziehung sehr innig und wir sprechen auch über intime Sachen, aber zu Beginn war das ganz anders. In den ersten Monaten waren wir hauptsächlich körperlich von einander angezogen und haben wohl beide aufgrund der Tatsache, dass wir sehr verschieden Persöhnlichkeiten sind, nicht damit gerechnet, dass die Beziehung länger hält. Die Liebe, von der ich (und auch sie) heute ruhigen Gewissens sprechen kann, kam wirklich erst mit der Zeit.
Mit der Zeit kam es auch, dass ich sie von meiner Einstellung hinsichtlich Treue überzeugt habe.
Ich bin ein sehr treuer Partner, versuche gar nicht erst in Situationen hinein zugeraten in denen etwas passieren könnte und wünsche mir ähnliches auch von meiner Partnerin. Darüber hinaus bin ich fest davon überzeugt, dass es für beide immer besser ist Untreue sofort zu gestehen, als es zu verheimlichen. Ohne die Gewissheit, dass sie im falle eines Falles geständig wäre, müsste ich immer misstrauisch sein und das wäre unerträglich für mich.

Jetzt hat mir meine Freundin neulich im Rahmen einer Diskussion um das Thema gestanden, dass sie knapp 4 Monate nach dem wir zusammen gekommen sind einen anderen Mann geküsst hat oder wie sie es gesagt hat "von ihm geküsst wurde".
Anscheinend war sie auf einer Dorfparty ziemlich betrunken gewesen (sonst trinkt sie eigentlich kaum) und hat mit einem fremden Mann eng getanzt. Dieser hat sie daraufhin geküsst. Sie bestand zwar darauf, dass ihr das sehr unangenehm war und sie ihn wegdrückte, aber sie hat trotzdem weiter mit ihm getanzt und ist erst gegangen als er sie ein zweites mal küsste.

Jetzt stellen sich viele Fragen.
Sie behauptete zunächst es würde sich dabei nicht um Betrügen handeln, weil sie ihn ja nicht zurückgeküsst hat. Aber meiner Meinung nach hätte sie sich gar nicht erst in eine Situation begeben dürfen in der so etwas passieren kann. Darüber hinaus hat sie mit ihm nach dem ersten Kuss ja noch weitergetanz anstatt die Angelegenheit sofort zu beenden.
Andererseits war das ganze wie gesagt ziemlich am Anfang unserer Beziehung (für uns beide die erste längere) und somit noch vor allen Diskussionen, die wir seitdem über Treue, Liebe usw hatten...
Nichtsdestotrotz habe ich von Anfang an schon versucht solche Situationen zu vermeiden und fühle mich dementsprechend hintergangen.
Am schwersten wiegt jedoch die Tatsache, dass sie mir erst so spät geständig war. Sie hat mich somit fast drei Jahre durchgehend belogen und dabei habe ich sie das eine odere andere mal ganz offen dazu befragt.
Hätte sie es mir damals gestanden, wären wir heute sicher nicht mehr zusammen, aber heute liebe ich sie zu sehr als ,dass ich mich einfach so von ihr trennen könnte.
Ich bin aufgewühlt, kann ich jemanden nur deswegen noch lieben, weil er mich so lange belogen hat.... müsste ich ab jetzt immer misstrauisch sein...


danke an jeden der sich alles durchgelesen hat
 
C
Benutzer Gast
  • #2
Treue ist immer eine relative Sache, ein Paar setzt sich grenzen und innerhalb dieser Grenzen ist es Treue, diese Grenzen können sich natürlich ändern, aber es gibt keine pauschale Aussage, was Treue ist.

Du hast geschrieben, dass du sie davon überzeugt hast, sprich ihr habt euch wohl Grenzen gesetzt und anscheinend wurde dies von beiden akzeptiert, also ist hier die Treue klar definiert und diese wurde von ihr da klar überschritten.

Nun inwiefern dies Schaden an der Beziehung anrichtet ist immer anderst und inwiefern sie dich belogen hat, die ganze Zeit, oder es einfach nur verschwiegen, ist auch eine Definitionssache und vorallem weisst auch nur du das.

Ihr solltet über das ganze intensiv reden und alles klären, nur weil man untreu war, heisst das nicht, dass die Beziehung unbedingt zuende sein muss, oder dass die Liebe dadurch komplett zerstört wird, wenn ihr drüber geredet habt und ihr zum Entschluss gekommen seid, dass ihr noch zusammen sein könnt, dann ist es so und ihr solltet zusammenbeliben, aber wenn es anderst rauskommt, so sollten Konsequenzen gezogen werden, wichtig ist einfach, dass man nicht voreilig entscheidet; ein klärendes Gespräch kann viel Schaden sparen und das ganze sogar retten.
 
waschbär2
Benutzer11128  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Betrügen fängt da an, wo man den anderen bewusst verletzt.

Ist für dich jetzt vielleicht so.
Für mich wäre das eine Lächerlichkeit. Menschen sind verschieden.

Aber meiner Meinung nach nimmst du dir mit deiner sehr engen Sichtweise der Dinge verdammt viel vom eigenen Leben und vom Leben deiner Freundin. Konsequenterweise müsstet ihr dann nach den Regeln strenggläubiger Muslime leben ... na denn, wer´s will.
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #4
tja irgendwie selbst schuld...:ratlos:

du hast dieses "Geständnis" nahezu herausgefordert... - deine Freundin war wohl betrunken allerdings ging die Initiative von ihm aus - sicher kann man deiner Freundin in ihrem Zustand da keine großen Vorwürfe machen - außer dem das sie sich überhaupt in diese Situation begeben hat...
Zumal ist es schon eine lange Zeit her...

Dir bleibt nur drüberzustehen, rückgängig machen kannst du es nicht mehr und außerdem hast du dieses Geständnis wie bereits erwähnt herausgefordert... in diesem Fall würde ich mir die Frage stellen ob ein "Verschweigen" nicht besser bzw. sinnvoller gewesen wäre!
 
A
Benutzer84947  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Sie hat mich somit fast drei Jahre durchgehend belogen [...]
Alles klar, belogen, weil sie eine Situation nicht als wichtig genug erachtete sie überhaupt zu erzählen.

Wenn man sonst keine Probleme hat macht man sich eben welche, was?

Aber ab und zu ein wenig Drama in einer Beziehung bringt neuen Schwung rein :grin:

Mach dir mal nicht ins Hemd...
 
K
Benutzer91802  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Also ersteinmal ein großes Dankeschön an euch alle. Es tut sehr gut nach so einen Gefühlswirrwarr mal wieder auf den Boden der Tatsachen heruntergeholt zu werden

@ waschbär
Du hast sehr recht. Meine Sichtweise scheint wirklich relativ eng zu sein. In dieser einen Situation, aber hätte sie meiner Meinung nach damit rechnen müssen, dass der Kerl versucht sie zu küssen. Wenn ich von ihr in Zukunft erwarte, dass sie so einen Kuss nicht provoziert ist das aber wie ich finde immer noch weit von einer strengmuslimischen Burka oder dergleichen enternt


Alles klar, belogen, weil sie eine Situation nicht als wichtig genug erachtete sie überhaupt zu erzählen.

Ja das hat sie zunächst wohl wirklich getan, aber nachdem wir einige Diskussionen bezüglich dieser Thematik hatten und ihr mein Standpunkt klar geworden ist, hat sie es tatsächlich mutwillig verschwiegen / mich mutwillig belogen, weil sie Angst um die Beziehung hatte.
So hat sie es zumindest gesagt



Trotzdem werde ich mir überlegen mir eine liberalere Einstellung anzueignen, denn ich stimme euch zu, dass man sich damit wohl einige unötige Probleme ersparen könnte
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
ich denke mal diese eher "kleine Lapalie" die zudem längere Zeit zurückliegt solltest du eindeutig unter dem Begriff "verjährt" einordnen... was anderes wäre es wenn sie dir tatsächlich einen Seitensprung gestanden hätte...
 
waschbär2
Benutzer11128  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Öhmmm ... wie hätte sie es denn verhindern sollen ?
Gar nicht tanzen, weil frau damit rechnen muss, sofort abgeknutscht zu werden ? :ratlos:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Ja, wie gesagt, jeder hat da eine andere Einstellung dazu, und so lange sie deine da nicht kante, wusste sie auch nicht wie ernst du das ganze nimmst.

Und wenn du ihr dann nach Jahren erklärst, wie eng du das mit Treue siehst, ermutigt sie das natürlich nicht, es dir auf die Nase zu binden... Kann sie da absolut verstehen und finde es recht mutig, dass sie es dir nach über 2 Jahren dann doch erzählt hat, ohne jede Notwendigkeit dazu.
Hätte ich vermutlich nicht gemacht.

Wahrscheinlich auch, weil ich einen betrunkenen Überrumpelungskuss nicht als derart wichtig erachte, bedeutet mir ja nichts.
Für mich ist Betrügen nämlich mit Kopf und nicht mit dem Körper.

Wenn du wirklich überlegst dich wegen so einer Lappalie vor so langer Zeit und in einer ganz anderen Situation, von ihr zu trennen ist dann schon eine recht enge Sichtweise.

Ah, und ich frage mich, was du jetzt von ihr erwartest? Wi hat sie dnn die Situation "provoziert" deiner Meinung nach?? Soll sie sich von allen Männern möglichst fernhalten, nur weil die theoretische Möglichkeit eines unverhofften Kusses besteht?
Woher soll sie wissen, dass der Typ sich nicht mit tanzen zufrieden gibt? Und woher soll sie wissen, dass ers nicht schnallt, oder lästig genug ist, ihre Abwehr zu ignorieren? Vllt war jemand den sie schon länger kannte, und es wäre einfach blöd gewesen von ihm wegzurennen als wär er giftig, sobald er es mit einem Kuss versucht hatte.
Das klingt schon sehr nach "meine Freundin fasst keinen andern an, sonst verstehn die das falsch"
 
K
Benutzer91802  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
hmmmm
ganz so krass würde ich das nicht formulieren, aber ich hätte von ihr schon erwartet, dass sie nach dem ersten Kuss die Notbremse zieht. Dadurch, dass sie das nicht gemacht hat und stattdessen weitertanzt, porvoziert sie meiner Meinung nach den zweiten Kuss.

Abgesehen davon ist die Tatsache, dass sie es erst so gesteht eher nachteilig, weil ich so weiß, dass sie unter Umständen gewillt ist mir etwas zu verschweigen.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Dieser Willen resultiert meiner Meinung nach aus deiner Einstellung dazu, die offenbar nicht ganz die ihre ist.

Da bleibt dir wohl nur übrig, ihr ohne Beweis zu vertrauen - oder es sein zu lassen...

Off-Topic:
ich würd das schon so krass sehn - aber ich hab auch einen Freundeskreis, in dem das eher locker gehandhabt wird, ein Kuss ist kein Sex und keine Liebe, und kann schon mal vorkommen. Ohne dass ein Drama nötig wäre. Meine Ansicht - und zum Glück auch die meines Freundes
 
K
Benutzer91802  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Dieser Willen resultiert meiner Meinung nach aus deiner Einstellung dazu, die offenbar nicht ganz die ihre ist.
Letzteres stimmt so nicht. Heute teilt sie meine Sicht der Dinge und sie hat mir darüber hinaus gestanden, dass sie sehr wohl ein Problem damit hätte, wenn ich heute ein Mädchen so küssen würde wie er damals sie.

Da bleibt dir wohl nur übrig, ihr ohne Beweis zu vertrauen - oder es sein zu lassen...
Dieser Satz enthällt wohl viel Wahrheit


Nochmals danke füre eure Hilfe
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #13
Irgendwie scheinst Du nur zu sehen "Sie hat mich jahrelang belogen" - aber ich lese hier nirgendwo, dass Du auch mal versuchst, in ihre Situation nachzuvollziehen.

Vielleicht konnte sie sie Dir nicht gut genug erklären, deswegen versuch ich es mal. Denn ich war auch schon öfter in einer ähnlichen Situation wie Deine Freundin und kann mir ungefähr vorstellen, was da bei ihr los gewesen sein könnte.
Also erstmal: sie war betrunken, und auch, wenn das keine Entschuldigung ist - manchmal verhält man sich da etwas dämlicher als sonst. Man singt laut, gröhlt rum oder tanzt enger mit einem Kerl, als man es sonst tun würde. In betrunkener Naivität hat sie vielleicht nicht weiter gedacht, als eine fette Sau hüpfen kann, und deswegen denkt dachte sie auch nicht daran, was sie da jetzt wohl grade für Signale an den Kerl sendet. Sie tanzt ja schließlich nur mit ihm. Plötzlich küsst der Kerl sie - huch! Sie schiebt ihn weg. Weiterhin von betrunkener Naivität umhüllt, glaubt sie "Jetzt muss er ja kapiert haben, dass ich nur tanzen will" und tanzt weiter.
Das der Kerl dass als "Lass das, ich mag das" interpretieren könnte, oder einfach nur in Frau-Deutsch übersetzt, sprich "Nein = Ja", kommt ihr gar nicht in den Sinn. Plötzlich will er sie schon wieder küssen! Erst jetzt begreift sie: "der Kerl verstehts nicht, dass ich nur tanzen will!" und macht sich vom Acker.

Im Nachhinein erscheint es ihr als ärgerlich und vielleicht auch ein wenig peinlich, dass sie nicht gleich gecheckt hat, was da los war. Aber schließlich hat ja er sie geküsst, sie wollte das gar nicht. Sie wollte nur tanzen. Und als sie begriff, dass der Kerl nicht locker lässt, hat sie ihn ja auch stehen lassen.
Sie hat bloß nicht schnell genug reagiert, um ihn von seinem ersten Kuss abzuhalten. Blöd gelaufen, aber was solls - sie hat draus gelernt, und nochmal passiert ihr das sicher nicht. Anscheinend können Männer mit "nur tanzen" nichts anfangen, das hätte sie nicht gedacht. Aber sie interessiert ja schließlich ein ganz anderer Mann (DU!), mit dem sie nicht nur tanzen will.

Sie hakt es unter (peinlichem) Malheur ab. Mit der Zeit stellt sich raus, dass so etwas für Dich nicht nur ein Malheur wäre - sondern frevelhaftes Verhalten, von dem Du verletzt wärest. Du bist ihr wichtig, andere Männer nicht - und sie will nicht die schöne Beziehung mit Dir aufs Spiel setzen für etwas, worüber sie sich selbst schon geärgert und außerdem draus gelernt hat. Es wird nicht noch mal vorkommen, also wieso Dir unnötig weh tun? Außerdem ist es ihr (vielleicht sogar) peinlich, dass ihr so etwas passieren konnte.
Und sie hat einfach Angst, dass sie Dich deswegen verliert.

Wie sich jetzt zeigt, berechtigt. Denn Du verstehst nicht "Blöde Sache, und ich hab mich nicht getraut, Dir das zu erzählen, weil mir mein Glück mit Dir so wichtig ist"...
Du verstehst "Ich hab zuerst einen Kerl voll provoziert, bis er mich geküsst hat und dann auch nicht damit aufgehört, ihn weiter zu provozieren. Anschließend hab ich Dich absichtlich jahrelang belogen und betrogen, weil mir nicht wichtig ist, wie Du Dich fühlen würdest, wenn Du es wüsstest. Du siehst das sowieso völlig überzogen! Ich finde, dass ich nichts falsch gemacht habe. Daran hat sich auch jetzt nichts geändert, blöd nur, dass es mir in einem schwachen Moment doch rausgerutscht ist..."

Mag jetzt erstmal ein wenig krass dargestellt sein, aber nimm es als Denkanregung.
Außerdem solltest Du bedenken: NOCH redet ihr offen und ehrlich über alles miteinander. Wenn Du jetzt einen riesen Terz machst, wird sie sich in Zukunft nicht nur nicht mehr trauen, solche blöden Missgeschicke zu erzählen - vielleicht wird sie Dir noch viel mehr nicht mehr erzählen. Was habt ihr davon, wenn Du ihr nun nicht mehr vertraust und sie sich infolgedessen nicht mehr traut, Dir etwas (in ihren Augen ganz harmlose Dinge) zu erzählen?

Klar kann ich auch Dich verstehen. Aber hei, mach es nicht schlimmer, als es ist. Sag und zeig ihr meinetwegen, dass es nicht ohne für Dich ist - aber auch, dass Du ihr Verhalten verstehen kannst, ihr nicht böse bist. Und frag sie mal, wie ihr sowas in Zukunft angehen könnt - damit sowas vielleicht gar nicht erst passiert - oder, wenn doch, es nicht solche Ausmaße annimmt.
 
C
Benutzer Gast
  • #14
Außerdem solltest Du bedenken: NOCH redet ihr offen und ehrlich über alles miteinander. Wenn Du jetzt einen riesen Terz machst, wird sie sich in Zukunft nicht nur nicht mehr trauen, solche blöden Missgeschicke zu erzählen - vielleicht wird sie Dir noch viel mehr nicht mehr erzählen. Was habt ihr davon, wenn Du ihr nun nicht mehr vertraust und sie sich infolgedessen nicht mehr traut, Dir etwas (in ihren Augen ganz harmlose Dinge) zu erzählen?
Off-Topic:
Was heisst das dann denn? Man soll zwar offen drüber reden, aber der verletzte Part soll die Schnauze halten und eben nicht offen drüber reden, damit alles wie auf einem Ponyhof weiter gehen kann? Er ist verletzt, da ändert sich auch nichts daran, dass es unter Alkoholeinfluss geschehen ist.

Er empfindet sowas als untreue und dies lässt sich nunmal nicht ändern.

Und da sowieso klar war, bis wann es "Treue", so sollte es ihr auch klar gewesen sein, was sie hier angerichtet hat, auch wenn es erst im nachhinein war.

Aber wenn man offen und direkt reden will, dann muss man Dinge beim Wort nennen und wenn man doch nicht offen reden will, bringts das ganze offen reden sowieso nicht und vorallem der Grund, diese Offenheit zu schützen in dem man nicht offen ist, ist doch nicht wirklich produktiv.

Zumal es schon ein Grund ist, ein gesundes misstrauen an den Tag zu legen und für ihn scheint es schlimmer zu sein, als so manchem hier und von daher ist es völlig normal, dass er ihr nun zum Teil misstraut und dass sollte auch klar angesprochen werden.
 
M
Benutzer91202  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Hey,

also meiner Meinung nach beginnt richtiges Fremdgehen beim Knutschen. Wenn es nur ein Bussi war ist es doch vollkommen ok...und sie wollte es ja nicht! es gibt eindeutig schlimmeres ich würde daraus gar nicht erst ein grosses Drama machen :smile: hinzu kommt das -wie du ja auch schon gesagt hast- es schon um die drei Jahre her ist...du hast ja auch selbst gesagt das es am Anfang bei euch noch gar keine richtige Liebe war =/
und wieso sie dir das erst so spät gesagt hat?hmm...gute Frage...vllt. weil sie sich selbst auch gedacht hat das es ja "nichts grosses und schlimmes " war...erst als ihr ein sehr offenes Verhältnis aufgebaut habt,hat sie vllt. erst gemerkt das sie dir jede Kleinigkeit erzählen kann !
Also ich finde du solltest dir da kein Kopp mehr drum machen..es war nur ein Bussi und sie ist ja auch beim zweiten Mal von dem Kerl mit den sie getanzt hat abgehauen :smile2:
 
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T
Benutzer83545  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Lieber TS

Um die erste Frage deines Threads "Wo fängt Untreue an?" beantworten zu können, sollte man sich zunächst erst einmal um eine Definition bemühen.

Du scheinst ja die Treue, wie im Volksmund typisch, einfach als Nicht-Fremdgehen zu bezeichnen. Hierbei kritisiere ich die alleinige Abhängigkeit von Körperlichem, wobei das Geistige ausgeklammert wird. Das Geistige soll hier auch das Gefühls-/Emotionsleben beinhalten.

Dem gegenüber stelle ich die Vorstellung von Treue, als Versprechen, das dem anderen zuteil wird, gegenüber diesem eine innere Haltung zu entwickeln und diesem mit dieser zu begegnen, die eine Institution darstellt mit dem Ziel, die Beziehung aufrecht zu erhalten.

Treue ist dadurch eine Art Garantie und Sicherheit für die Beteiligten, längerfristig einen Weg zu teilen. Und eben nicht kurzerhand den anderen wegen einer Lapalie zu verlassen oder eben auch zu betrügen. Die Treue ist somit die vertragliche Grundlage für jede Form von Vertrauen.

Dieser Begriff der Treue umfasst das Phänomen und alle Ähnlichen, die bei deinem Fall relevant sind und schließt eben das Geistige mit ein.

Nun zu deinem Fall:
Untreue ist somit das bewusste Brechen jener Institution. Hierzu gehört eine Intention: Deine Freundin hat nichts beabsichtigt, die Beziehung, die zu dem Zeitpunkt nach deinen Angaben sowie so noch keine richtige war, zu gefährden. Somit war sie dir gar nicht untreu.

Deine engstirnige Sichtweise Situationen aus dem Weg zu gehen, in denen man untreu (nach deiner Aufassung) werden kann, muss ich entgegenhalten, dass einer (internierten und somit bewusst gewollten) Handlung ein Bedürfnis zuvorkommt.
Ich war selbst einmal in einer sehr langen Beziehung, in der sich bei mir Bedürfnisse geregt haben, die gegen jene Institution waren:
In solchen Situationen hat man immer zwei Möglichkeiten:
1.) Treu sein: Dies schließt ein, dass man die Bedürfnisse entweder runterschluckt oder diese dem Partner mitteilt, aufgrund dessen der Partner eine Entscheidung treffen kann. In beiden Fällen ist die Intention, die Beziehung aufrecht zu erhalten.
2.) Untreu sein: Sich innerlich von der Beziehung zu verabschieden und aufgrund dessen nicht beziehungskonform zu handeln und seine Bedürfnisse egoistisch, d.h. zu seinem eigenen Nutzen auszuleben und eben nur für dich selbst die Verantwort zu tragen. Der Partner wird hierbei ausgeblendet.
(Z.B. Planen einer leidenschaftlichen Affäre in einer Ehe...)

Dein Ansatz ist bei Weitem kein liberaler und geht dahin, dem anderen in seiner Freiheit einengen zu wollen: "Disko ist tabu... da könntest du ja wieder mit jemandem rummachen!"
Das Risiko des Vertrauensbruchs kannst du nur vorbeugen, indem du deine eigene Treue, d.i. das bewusste Bekenntnis zur Partnerschaft immer wieder durch bedingungsloses Geben (Stichwort: Frommsche Liebe) unter Beweis stellst, was deine zweite Fragen nach dem Umgehen mit "Untreue" beantworten sollte.
Darüber hinaus sehe ich es als sehr problematisch an, dass du durch deine Kontrolle etwaige freie Kommunikation zerstörst, so dass sie dir ihre Bedürfnisse sowieso nicht mehr mitteilt und damit ist die Dynamik der Vertragsbildung, die ein immerwährender Prozess ist, im Keim erstickt, so dass die Grundlage für die Treue, wie ich sie oben dargestellt habe, nicht mehr gegeben ist.

In dem Dargelegten appeliere ich auch an dein Menschenbild, deine Selbstachtung etc. Ein misstrauischer Mensch hat kein Welt-/Urvertrauen. Und ist damit in seiner eigenen Identitätsbildung gestört. Das Lieben als bedingungsloses Geben ist nicht mehr möglich.
In Beziehungen sollte es doch um Freiheit gehen, vor allem um die freie entwicklung der Persönlichkeit eines jeden.

Dein Denken schafft selbst die Probleme, die gar nicht da sind. Falls deine Freundin dir immer wieder zeigt, dass du ihr wichtig bist, z.b. dadaurch, dass sie auch ihre Fehler beichtet...zb, dass, was passiert ist und sie hat da nicht optimal gehandelt....jedoch wird sie hieraus auch lernen.... die Gefühlshölle schaffst du dir aber selbst...
Fang an, ihr mit Respekt zu begegnen...und lass ihr ihren Freiraum....
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #17
Off-Topic:
@Chosi: Nein, SO meine ich das ganz sicher nicht. Aber schließlich hat sie ihn damals nicht mutwillig und zudem ohne das Wissen um seine Definition von Treue, das sie heute hat, wochenlang mit einem anderen Kerl betrogen - sie wurde von einem anderen Kerl geküsst und hat ihn weggeschoben! Mal davon abgesehen, dass sie damals ja anscheinend noch nicht so "verliebt" waren, und noch nicht ganz so klar war, dass es auf eine Beziehung rausläuft (wenn ich das richtig verstanden habe).
Zumal hab ich nie gesagt, dass er alles in sich reinfressen und sie bloß nicht damit behelligen soll. Klar ist sein Vertrauen angeknackst, klar ist er angefressen - das kann er ja auch sagen, zeigen. Aber man muss das in Relation betrachten. Und auch Verständnis für den anderen zeigen - schließlich hat man da immernoch seinen Partner, den man liebt und kennt, gegenüber sitzen. Was ich versucht habe, war, dem Threadstarter eine andere Sicht der Dinge zu eröffnen - die es ihm und seiner Freundin vielleicht auch leichter macht, mit der ganzen Sache umzugehen.
 
K
Benutzer91802  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Danke Bailadora für deine beiden sehr guten Beiträge. Ich denke sie treffen den Nagel auf den Kopf. Ich hatte mich tatsächlich noch nicht intensiv genug mit der Gegenperspektive beschäftigt.
Auch ein einen recht herzlichen Dank an Chosylämmchen, weil er nochmal nachgehakt, um das mit der Aussprache zu klären.

@thirdeye
Dein Beitrag ist sehr interessant und es ist manchmal ganz gut Dinge nochmal von einer höheren Abstraktionsstufe zu betrachten, aber so wie ich ihn verstanden habe geht er in einigen wesentlichen Punkten ein wenig an diesem konkreten Thema vorbei.
Ich hätte meiner Freundin niemals den Diskobesuch verbieten wollen oder können. Ich hatte lediglich erwartet, dass sie Männern die zu aufdringlich werden (etwa mit einem Kuss) in die Schranken weist und gegebenenfalls die Situation mit einer entsprechenden Geste entschärft. Das hat sie in besagter Siuation nicht gemacht. Im Gegenteil sie hat sich, dafür entschieden mit dem Kerl weiterzutanzen, gleichwohl ihr seine Absichten nun bekannt waren. In diesem Augenblick hat sie, nach deinem Wortlaut, ihre Bedürfnisse (das des sich begehrenswert Empfindens) egoistisch und ohne Rücksicht auf mein Empfinden ausgelebt.
Dass, das ein Fehler war steht für uns beide, sie und mich, heute fest, denn auch wenn die Beziehung damals nicht so innig war wie heute, wusste sie zu diesem Zeitpunkt, dass eine solche Situation für ich verletzend ist. Wäre es nicht so gewesen, hätte sie mir sehr bald von dieser Geschichte erzählt.

Problematisch ist vor allem das Misstrauen, dass bei mir gerade daraus erwächst, dass sie mich darüber sehr lange Zeit nicht hat aufklären wollen.
Ursache für dieses Misstrauen ist also weniger die Angst sie könnte mich nochmal Betrügen, als jene, dass sie derlei Dinge, anstatt sie offen anzusprechen, lieber verschweigt.
Die Gewissheit, dass sie über alles mit mir reden würde, war es weswegen ich ihr in den letzten drei Jahren sehr viel Freiraum gegeben habe (und das habe ich trotz anderslautender Vermutungen hier im Forum).
Diese Gewissheit, aber hat sich heute als die Katze im Sack herausgestellt.

Die entscheidende Frage ist also, wie ich ihr nochmal so einen Vertrauensvorschuss geben kann, denn da hast du recht, es wird niemals eine funktionierende auf Misstrauen basierende Beziehung geben,
 
T
Benutzer83545  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Tja, dass sie ihre Bedürfnisse
das des sich begehrenswert Empfindens
ausgelebt hätte, ist deine Sicht der Dinge.

Wie gesagt, ich bin auch der Meinung, dass sie sich nicht optimal verhalten hat in der Situation. Jedoch, das was passiert ist, ist ja wirklich nicht die Welt...
Ganz im Ernst...von ihrer Seite ist das ein ganz großer Vertrauenbeweis, dass sie dir das noch gesagt hat... auch wenn es so lange gedauert hat... natürlich ist man auch erst einmal über so eine Nachricht geschockt und hadert ein wenig... mein Problem mit deinem Umgang mit Treue/Untreue ist, dass du vehement das Schlechte zu suchen scheinst... zudem ist die Sache eine Ewigkeit her.....

Du prangerst die Situation als solche an... an deiner Stelle würde ich mich selbst fragen, warum sie dir das nicht schon vorher erzählt hatte... und würde hierüber mit ihr diskutieren...
Generell sollte in einer Beziehung die Kommunikation in Konflikten nur über Ich-Botschaften laufen.... anstatt den anderen dafür anzuklagen...also in Du-Botschaften zu sprechen....

Was ist jetzt eigentlich bei dir der Punkt?
Vermutest du, dass da noch mehr im Busch ist?
Hat sie nicht aus der vergangenen Situation gelernt?
Oder merkst du einfach, wie du sie mehr zu kontrollieren versuchst?

An deiner Stelle würde ich die ganze Geschichte noch genau einmal einmal ansprechen, um ihr zu sagen, dass du dich verletzt fühlst... und eben, was es sonst noch mit dir macht.... aber auch, dass du in Zukunft gerne möchtest, dass sie dir die Dinge sofort erzählt....du aber der Meinung bist, dass du es nichtsdestotrotz toll findest, dass sie es noch gebeichtet hat....
Du solltest dafür sorgen, dass es keine Entscheidung ohne Prozess gibt... sozusagen.... also keine per se Entscheidungen wie: "Wenn du mich betrügst, dann ist Schluss!"
Ich bin der Meinung, soetwas muss im Einzelfall entschieden werden...
Ich meine, stell dir mal ein Ehepaar vor, dessen Ehe wirklich 20 Jahre lang toll lief.... und der Mann fährt mit eingen Freunden für ein WE weg... und küsst dort leidenschaftlich eine Frau.... jedoch hat dieser Kuss keine Relevanz für seine Haltung zur Beziehung.... sollte die Frau deiner Meinung jetzt direkt zum Anwalt laufen?
So schaffen wir es nur, noch weiter beziehungsunfähig zu werden und in Gefühlssachen immer mehr zur Wegwerfgesellschaft, diw irklich keine Treue mehr kennt, zu verkommen....

Auch du solltest lernen, jetzt mit der Situation fertig zu werden und ihr zu vergeben... wenn es eben sonst alles gut läuft.... du solltest auch vermeiden, in zukunft nochmal nachzutreten....

Aber vielleicht steckt hier hinter eben ein größeres Problem, dass sie dir nie loyal gegenüberstand und die Lügerei eine ihr immanente Eigenschaft ist... dann ist es wieder was anderes.... hier solltest du uns noch etwas aufklären, um das ganze noch differenzierter bewerten zu können...
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Deine Freundin hat dich - nach meiner Auffassung - weder belogen noch betrogen. Mit "Untreue" hat das ganze für mich absolut NICHTS zu tun.
 
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