Was ist AIDS/HIV, und wie verläuft die Krankheit?

"Acquired Immune Deficiency Syndrome" (AIDS) ist eine Krankheit, die die Abwehrfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern vermindert. Der Auslöser ist das "Human Immunodeficiency Virus" (HIV) oder HI-Virus. Nach der Ansteckung vermehrt sich das Virus fast unbemerkt, lediglich leichte Grippe-Symptome wie beispielsweise Fieber können auftreten. Oftmals vergehen Jahre zwischen Infizierung und dem Ausbruch der Krankheit, sodass das Virus meist erst spät entdeckt wird.

Ist AIDS heilbar?

Nein. Bis jetzt gibt es weder einen Impfstoff gegen das HIV, noch ist AIDS heilbar. Das heißt aber nicht, dass das Leben für einen Betroffenen zu Ende ist. Es gibt heute medikamentöse Therapien, die den Ausbruch der Krankheit hinauszögern. Damit kann man noch Jahrzehnte nahezu beschwerdefrei leben, auch wenn die Medikamente leider oft Nebenwirkungen haben. Wichtig ist: Je früher man mit einer Therapie beginnt, desto besser wird sie verlaufen.

Übertragungswege von AIDS/HIV

HIV gehört zu den schwer übertragbaren Krankheiten, der Virus ist außerhalb des menschlichen Körpers nicht lebensfähig. Eine Ansteckung ist nur möglich, wenn eine größere Menge der Erreger auf Schleimhäute oder direkt in die Blutbahn übertragen wird. Blut (auch Menstruationsblut), Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch können hohe Konzentrationen des Virus' enthalten.

Es gibt vier Hauptübertragungwege von HIV/AIDS:
  • Sex ohne Kondom: Dies ist die häufigste Art der Übertragung. Egal ob Vaginal- oder Analverkehr, durch winzige Haarrisse in der Haut kann das Virus übertragen werden. Aber auch beim Oralverkehr kann es durch Sperma oder Menstruationsblut zu einer Ansteckung kommen.
  • Drogengebrauch: In einer Spritze kann das Virus mehrere Tage überleben. Deshalb kann man sich auch an einem benutzten "Fixerbesteck" anstecken.
  • Mutter-Kind-Übertragung: Entgegen der landläufigen Meinung ist das Baby einer HIV-Infizierten nicht zwingend auch HIV-positiv. Die Übertragungsrate liegt bei 20 bis 40 Prozent, kann aber unter optimalen Bedingungen auf unter 2 Prozent gesenkt werden, da das größte Risiko bei der Geburt selbst und beim Stillen liegt. Deswegen wird ein Kaiserschnitt noch vor Einsetzen der Wehen gemacht, in den letzten Wochen der Schwangerschaft Medikamente gegen das Virus gegeben und aufs Stillen verzichtet. Auch das Baby wird die ersten Wochen nach der Geburt mit antiretroviralen Medikamenten behandelt.
  • Bluttransfusionen und Blutprodukte: Das Risiko, sich durch eine Bluttransfusion anzustecken, ist sehr gering, da alle Blutspenden auf HIV getestet werden. Dennoch bleibt eine so genannte diagnostische Lücke, da HIV-Antikörper erst zwölf Wochen nach der Ansteckung nachzuweisen sind.
Völlig ungefährlich sind dagegen:
  • Die Hand geben
  • Anhusten oder Anniesen
  • Denselben Teller beziehungsweise dasselbe Besteck benutzen
  • Das Benutzen von Toiletten, Bädern, Schwimmbädern, Saunen
  • Zusammen wohnen oder arbeiten
  • Betreuen und Pflegen von Betroffenen
  • Streicheln, Umarmen oder Küssen, solange der Betroffene keine Verletzungen hat
Man kann also durchaus mit Betroffenen umgehen, sie werden ohnehin selbst darauf achten, niemanden zu gefährden.

Wie kann ich mich gegen AIDS/HIV schützen?

Kondome, Pariser, Lümmeltüten: Wie auch immer man sie nennen mag, sie sind der beste und bis jetzt einzige Schutz gegen eine Ansteckung beim Sex. Deswegen gilt besonders bei häufig wechselnden Partnern: nie ohne!

Der HIV-Test

Einen HIV-Test kann man zum Beispiel beim Hausarzt, beim Gesundheitsamt oder bei AIDS-Hilfen machen lassen. Auch bei der Blutspende wird das Blut auf HIV getestet und der Spender gegebenenfalls informiert.
Für den Test wird eine geringe Menge Blut entnommen und auf Antikörper getestet. Der Test ist immer anonym. Nur, wenn der Test beim Hausarzt durchgeführt wird, weiß der Arzt das Ergebnis. Jedes Teströhrchen bekommt eine Nummer beziehungsweise einen Strichcode. So wird die Anonymität gewahrt.

WICHTIG: Antikörper lassen sich frühestens zwölf Wochen nach der Ansteckung nachweisen! Das heißt, wenn ihr zum Beispiel nach ungeschütztem Sex sicher gehen wollt, dass ihr euch nicht infiziert habt, müsst ihr drei Monate warten, bevor ein Test ein sicheres Ergebnis bringt.