Du bist schon ein paar Monate mit deinem Partner zusammen und so langsam entwickelt sich das erste Händchenhalten zu einer festen Beziehung – mit allen Konsequenzen. Ihr habt schon ein gewisses Vertrauen zueinander aufgebaut und euch besser kennen gelernt, inklusive der ersten Macken. Wir verraten euch hier, worauf es in einer guten, festen Partnerschaft ankommt:

Die Beziehung nach der ersten Verliebtheit

Zu Anfang eurer Beziehung war alles sehr aufregend und neu für euch. Ihr musstet erst lernen, euch aufeinander einzustellen und habt euch besser kennen gelernt. Die Schmetterlinge in deinem Bauch geben nun allmählich Ruhe und an die Phase der ersten Verliebtheit schließen sich viel tiefer gehende Gefühle an. Mit der Verliebtheit schwindet auch die rosa Brille, durch die du bisher die Welt und deinen Partner gesehen hast.

Du hast bereits erste Macken deines Partners kennen und vielleicht schon lieben gelernt. Manchmal braucht es dazu aber einfach etwas Zeit. Vielleicht hattet ihr bereits euren ersten Streit und du hast gemerkt, dass in einer Beziehung nicht immer alles glatt und nach Wunsch läuft. Gleichzeitig hast du Vertrauen zu deinem Partner aufgebaut, kennst seine Stärken und Schwächen immer besser und weißt, was du an ihm hast.

Dinge, die ihr am Anfang der Beziehung zum ersten Mal zusammen erlebt habt wie küssen, beim anderen übernachten und miteinander intim werden, sind euch nun längst vertraut. Diese Gewohnheit bedeutet aber nicht, dass sich ein immer gleicher Trott einstellen muss.

Auch sonst ist vieles nun nicht mehr neu für dich und deinen Partner. Du hast längst zumindest seine engsten Freunde kennen gelernt und schon ein bisschen Zeit mit ihnen verbracht. Die Eltern deines Partners hast du ebenfalls schon kennen gelernt – eine Situation, in der du sicherlich nervös warst. Nun setzt du dich gerne zu ihnen zum Plaudern, selbst wenn dein Partner nicht dabei ist.

Du siehst, es hat sich schon einiges in eurer Beziehung verändert und das ist auch gut so. Denn wenn sich nichts tut und alles auf der Stelle tritt, wird es schnell langweilig. Das ist nicht gerade förderlich für eine Beziehung.

Sprecht offen miteinander – über alles!

Für eine gute Beziehung ist neben dem gegenseitigen Vertrauen noch etwas anderes sehr wichtig: eine gute Kommunikation. Wenn du mit deinem Partner über wirklich alles offen reden kannst, hat eure Beziehung sehr gute Chancen, dauerhaft zu halten.

Miteinander zu reden, bedeutet einerseits, dem Partner alles anvertrauen zu können, ob Sorgen, Wünsche, Probleme oder auch Geheimnisse, die du sonst niemandem verraten würdest. Andererseits bedeutet es, dem Partner im Gegenzug immer ein offenes Ohr für seine Anliegen zu schenken und ihm geduldig zuzuhören, auch wenn das manchmal sehr anstrengend sein kann.

Ehrliches Interesse gehört ebenfalls zu einer guten Beziehung. Denn wer nachfragt, möchte etwas über den anderen erfahren und zeigt Interesse an ihm und seinem Leben.

Genauso sind Wertschätzung und Respekt wesentliche Erfolgsfaktoren für eine Beziehung. Wer die Wünsche und Probleme des anderen ernst nimmt und respektiert, wird umgekehrt ebenso ernst genommen und respektiert. Zu wissen, dass man mit dem Partner über alles reden kann, sorgt für mehr Vertrauen und Wohlbefinden in einer Beziehung.

Offen miteinander sprechen zu können, schafft so manches aus der Welt, bevor es zwischen dir und deinem Partner zu einem bösen Streit kommt. Aus diesem Grund sorgt eine gute Kommunikation für mehr Harmonie in eurer Beziehung.

Richtig streiten und sich wieder versöhnen

Das bedeutet aber nicht, dass es nicht trotzdem mal zu Streitigkeiten zwischen dir und deinem Partner kommen kann. Das ist ganz normal und kann einer Beziehung durchaus auch guttun und auf die Sprünge helfen. Es kommt allerdings ganz darauf an, ob ihr richtig miteinander streiten könnt und wie du im Streit mit deinem Partner umgehst.

Grundsätzlich ist es besser, seinem Ärger direkt Luft zu machen anstatt im Stillen vor sich hin zu grollen und dem anderen patzige Antworten zu geben, ohne dass dieser weiß, worum es überhaupt geht und wo gerade dein Problem liegt. Das ist deinem Partner gegenüber nicht fair.

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Das gilt auch für allgemeine Floskeln wie „immer“ und „nie“, die du besser vermeiden solltest. Sie sind unangebracht und tragen nicht zu der Lösung eures Konfliktes bei. Ganz im Gegenteil: Durch solche Formulierungen und Vorwürfe gerät dein Gegenüber nur umso mehr in Rage und ein Ende des Streits ist nicht in Sicht, dafür auf Dauer aber das Ende eurer Beziehung.

Daher gilt: Selbst wenn ihr euch mal streitet, bleibt dem anderen gegenüber fair. Lass deinen Partner ausreden und höre dir aufmerksam seine Argumente an. Danach kannst du darauf reagieren und deinen Standpunkt klarmachen.

Denn für eine dauerhafte Beziehung ist es sehr wichtig, dass ihr euch richtig streiten könnt. Da kann es schon mal richtig krachen, aber vergesst nicht, euch auch wieder zu versöhnen.

Man sollte nicht darauf bestehen, seine Meinung durchzusetzen. In einer Beziehung musst du oft Kompromisse eingehen, das gilt auch beim Streit. Statt also auf dein Recht zu pochen, solltest du auch mal Fünfe gerade sein lassen.

Ganz wichtig: Hast du einen Fehler gemacht, solltest du dich unbedingt bei deinem Partner dafür entschuldigen. Gibt umgekehrt dein Partner einen Fehler zu, solltest du ihm verzeihen und dann die Sache gut sein lassen. Es tut einer Beziehung nicht gut, wenn abgeschlossene Streitigkeiten immer wieder zur Sprache gebracht werden.

Nehmt euch Zeit füreinander

Gemeinsame Interessen sind für eine Beziehung sehr wichtig. Natürlich müssen sie nicht zu hundert Prozent übereinstimmen, aber sie sind eine wunderbare Grundlage dafür, ganz unkompliziert Zeit zusammen zu verbringen.

Kurze Ausflüge oder ein Urlaub zu zweit sollten ebenso hin und wieder gemacht werden, um die Beziehung in Schwung zu halten. Denn gemeinsame Erlebnisse schaffen Erinnerungen, die dich und deinen Partner zusammenschweißen und an die ihr immer wieder denken könnt.

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Unternimm regelmäßig etwas mit deinem Partner, egal, ob ihr euch einen Film im Kino anschaut, ins Museum geht oder jeden Sonntag einen ausgiebigen Spaziergang macht. Was es auch ist: Nutze die gemeinsame Zeit, um dich intensiv mit deinem Partner auseinanderzusetzen und ihn noch besser kennen zu lernen.

Auch kleine gemeinsame Unternehmungen wie zusammen kochen, die Lieblingsserie verfolgen oder Brettspiele spielen tun einer Partnerschaft gut. Hauptsache, ihr habt Spaß dabei. Denn Spaß ist ebenfalls ein sehr wichtiger Punkt für eine gute Beziehung.

Rumalbern, total verrückt sein und gemeinsam über etwas lachen zu können schüttet nicht nur eine Menge Glückshormone aus, sondern fördert auch euren Zusammenhalt.

Sich gegenseitig Freiheiten lassen

So schön es auch ist, möglichst viel Zeit miteinander zu verbringen: In einer guten Beziehung lassen sich die Partner gegenseitig genügend Freiraum. Immerhin braucht jeder mal ein bisschen Zeit für sich, so gern man den anderen auch hat.

Sei daher nicht beleidigt, wenn dein Partner zwischendurch mal einen Abend alleine verbringen oder sich ohne dich mit seinen Freunden treffen möchte. Das bedeutet nicht, dass er dich nicht mitnehmen möchte oder nicht gerne Zeit mit dir verbringt.

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Ab und zu solltest du etwas ohne deinen Partner unternehmen oder einem Hobby nachgehen. Damit hat jeder die Freiheit, die er braucht und fühlt sich durch die Beziehung nicht eingeengt oder sogar abhängig vom anderen.

Denn wer sich gut alleine beschäftigen kann oder neben den gemeinsamen auch eigene Freunde hat, mit denen er auf Tour gehen kann, stärkt sein Selbstwertgefühl und definiert sich nicht bloß über die Beziehung.

Positiver Nebeneffekt: Wenn ihr euch nicht jeden Tag seht, ist die Freude auf das Wiedersehen umso größer. Das hält die Beziehung frisch und sorgt für schöne Momente in trauter Zweisamkeit. Und dadurch, dass ihr getrennt voneinander etwas erlebt, geht euch der Gesprächsstoff so schnell nicht aus.

Sich gegenseitig unterstützen

Jeder Mensch hat bestimmte Wünsche und Träume, die er sich gerne erfüllen möchte. So werden auch du und dein Partner jeweils bestimmte Dinge auf der Wunschliste haben, die ihr verwirklichen wollt.

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Auf dieser Wunschliste stehen sicherlich ganz unterschiedliche Sachen, die nicht euch beiden, sondern nur dir oder nur deinem Partner gefallen würden. Einmal Fallschirm springen, einen Tauchkurs machen, eine Safari in Afrika miterleben oder ein Buch veröffentlichen – was es auch ist, das sich dein Partner wünscht, du solltest ihm nach Möglichkeit dabei helfen, seinen Traum wahr werden zu lassen. Denn zu einer guten Beziehung gehört es auch, sich gegenseitig zu unterstützen.

Das muss nicht ein lang gehegter Wunsch sein, Unterstützung funktioniert auch im Kleinen: Für den anderen etwas aus der Reinigung abholen oder ein Päckchen zur Post bringen, ihm den Rücken freihalten, wenn er gerade auf der Arbeit, in der Ausbildung oder im Studium eine stressige Phase durchmacht. All das sind Dinge, mit denen du deinem Partner hilfst. Das stärkt euer Gefühl der Zusammengehörigkeit und tut eurer Beziehung gut.

In guten wie in schlechten Zeiten

Eine gute Beziehung zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich die Partner lieben und in jeder Lebenslage zusammenhalten, in guten und schwierigen Zeiten. Das ist nicht immer leicht, aber wer an seine Beziehung glaubt und bereit ist, dafür zu kämpfen, wird sich den Herausforderungen stellen, die das Leben so mit sich bringt.

Denn es gibt verschiedene Faktoren, die das gemeinsame Glück beeinflussen. Das kann zum Beispiel die eigene Familie sein, die nichts von deiner Beziehung hält, oder die Arbeit deines Partners, die gemeinsamen Abenden regelmäßig einen Strich durch die Rechnung macht.

Auch wenn dein Partner ein sehr zeitintensives Hobby verfolgt oder berufsbedingt umziehen muss, kann das zu einer starken Belastungsprobe für eure Beziehung werden.

Weitere äußere Faktoren, die sich auf euch als Paar auswirken können, sind eine ungeplante Schwangerschaft oder schwere Unfälle und ihre Folgen. Selbst wenn bei beiden ein Kinderwunsch besteht, muss das nicht heißen, dass eine ungeplante Schwangerschaft nicht zum Problem werden kann.

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Wieder andere Menschen kommen nicht damit zurecht, wenn der Partner durch einen Verkehrsunfall querschnittsgelähmt ist, Gliedmaßen verliert oder sonstige schwerwiegende Schäden davonträgt. Zwar bleibt der Charakter des Partners im Grunde der gleiche, aber die veränderten Lebensumstände verlangen einer Beziehung sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen ab.

Zudem besteht immer das Risiko, dass einer der Partner eine schwere Krankheit erleidet. Zum Beispiel erkranken jedes Jahr viele Menschen an einer der verschiedenen Formen von Krebs. Das kann sie und ihren Alltag unter Umständen stark beeinflussen und damit auch die Beziehung belasten.

Auch psychische Krankheiten können zur Probe werden: Wenn dein Partner an einer Depression erkranken sollte, was immerhin mehr als 20 von 100 Menschen passiert, steht eurer Beziehung eine harte Zeit bevor. Denn eine Depression als solche zu erkennen, kann dauern. Ein ernster Verdacht darauf besteht dann, wenn dein Partner über mehrere Wochen hinweg antriebslos ist und keinen Spaß mehr zu haben scheint. Das zu verstehen und den Partner auf dem Weg zurück ins Leben zu unterstützen, ist für beide Seiten nicht leicht.

So schwer es auch manchmal fallen wird: Wichtig ist es, dem Partner in der schwierigen Situation keine unfairen Vorwürfe zu machen und möglichst verständnisvoll und mit viel Einfühlungsvermögen an die Sache heranzugehen.

Gemeinsame Ziele verfolgen

Für eine dauerhafte Beziehung sollten beide Partner zumindest in den wesentlichen Punkten an einem Strang ziehen und ähnliche (Lebens-) Ziele verfolgen. Auch wenn manches erst in ferner Zukunft konkret und relevant für euch wird, solltet ihr nicht zu lange damit warten und euch einfach mal darüber unterhalten, wie ihr zu bestimmten Punkten steht.

Wie sieht es zum Beispiel mit dem Kinderwunsch aus? Kommt für dich eine kirchliche Hochzeit in Frage oder reicht dir eine standesamtliche Trauung aus? Wo wollt ihr später einmal leben: auf dem Land oder doch lieber in einer größeren Stadt?

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Fragen wie diese müssen natürlich nicht alle sofort und nicht endgültig festgelegt werden. Schließlich können sich über die Jahre die Einstellungen zu manchen Dingen ändern und auch in Bezug auf die Lebensziele, die man sich gesteckt hat, kann es sein, dass du für die Beziehung Kompromisse eingehen musst.

Aber im Großen und Ganzen solltet ihr im Laufe eurer Beziehung schon abstecken, wo für euch die Reise hingeht und ob ihr in dieser Hinsicht auf einer Wellenlänge seid. Denn das kann durchaus ein ausschlaggebender Punkt sein, ob die Beziehung eine Zukunft hat oder eher nicht. Gemeinsame Ziele sind eine besonders starke Motivation, an der Beziehung festzuhalten und für sie zu kämpfen.

Alles zu seiner Zeit

Du fühlst dich richtig wohl mit deinem Partner, kannst dir keinen besseren vorstellen und würdest ihn am liebsten nie wieder hergeben wollen? Das hört sich nach einer sehr glücklichen Beziehung an.

Doch auch wenn du dir gut vorstellen kannst, schon jetzt mit deinem Partner in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen und später vielleicht ein Haus zu bauen, zu heiraten und Kinder zu bekommen: bitte nichts überstürzen. Probiert erst einmal für euch aus, ob ihr schon bereit seid für den nächsten Schritt – und zwar beide.

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Keiner sollte den anderen zu etwas drängen, was der eigentlich noch gar nicht möchte. Das führt auf Dauer nur zu Frust und Verärgerung, die über kurz oder lang am Partner ausgelassen wird und der Beziehung schaden kann.

Natürlich ist es nicht immer leicht zu sagen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zusammenzuziehen und die nächsten gemeinsamen Schritte zu gehen. Es gibt einige Paare, die schon nach einem Jahr Beziehung geheiratet haben und noch immer glücklich sind, und andere, die länger gewartet haben und sich später haben wieder scheiden lassen.

Aber es spricht auch nichts dagegen, so lange zu warten, bis die ersten Verliebtheitshormone verflogen sind und sich nach der rosa Brille eine realistischere Einschätzung des Partners und der Beziehung eingestellt hat. Erst wenn ihr euch einander vollkommen sicher seid, solltet ihr die nächsten Schritte machen. Das bewahrt dich und deinen Partner vor bösen Überraschungen und Enttäuschungen.[/COLOR]

Wenn es doch nicht mehr geht

Manchmal stellt man trotzdem nach einer gewissen Zeit fest, dass es irgendwie nicht mehr so gut in der Beziehung läuft, weil ihr anscheinend doch nicht richtig zusammenpasst.

Dieses Gefühl kann sich zum Beispiel dann einstellen, wenn du merkst, dass sich eure (Lebens-)Ziele auseinanderentwickelt haben oder es sonst irgendwie nicht mehr harmoniert. Die Gründe für eine Trennung können sehr verschieden sein.

Gleiches gilt auch für die Phasen der Trennung. Denn so einzigartig jede Beziehung ist, so individuell erlebt jeder den Trennungsprozess, der sehr lange dauern kann und in dem deine Gefühle verrücktspielen. Aber keine Sorge, das renkt sich wieder ein.


Wenn du dir ganz sicher bist, dass du die Beziehung beenden möchtest, solltest du behutsam vorgehen, um es nicht noch schlimmer zu machen, als es sowieso schon ist. Suche das persönliche Gespräch mit deinem Partner und sage ihm, was du empfindest und warum du keine Zukunft für euch siehst.

Sprecht in Ruhe über die Situation und nicht mal eben zwischen Tür und Angel oder wenn der Zeitpunkt gerade sehr ungünstig ist. Überlege dir vorher genau, was du deinem Partner sagen möchtest.

Lass deinem (Ex-)Partner nach der Trennung Zeit, sich davon zu erholen. Das geht am besten, wenn ihr keinen Kontakt habt und ihr euch nicht ständig über den Weg lauft. Klar kannst du das nicht immer verhindern, aber du solltest es nicht darauf anlegen und ihm SMS schreiben oder ihn anrufen.

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