• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

16 Jahre zusammen, 2 Kinder = Beziehung tot, kein Sex mehr

F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo - vermutlich bin ich der 10.000.000ste, der das Problem hat, aber ich weiss genau wie alle anderen nicht mehr weiter.

Wir sind seit 16 Jahren zusammen und haben zwei süsse Kinder unter 10 Jahren. Doch nichts ist mehr wie am Anfang, und es hat sich langsam eingeschlichen und ist inzwischen für mich nicht mehr auszuhalten.

Unsere Beziehung hat Höhen und Tiefen gehabt, aber seit Jahren ist es ein Dauer-Tief. Die Frage, ob ich sie liebe, kann ich einfach beantworten: sie ist nicht mehr so, wie ich sie einst geliebt habe, und ich kann die Uhr nicht zurückdrehen. Sie sagt, dass sie mich sehr lieb hat, aber ich verstehe es nicht. Wir hatten auch schon mal eine Sitzung bei einer Psychotherapeutin, das hat aber nicht viel gebracht.

Ich versuche immer wieder, über unsere Beziehung zu sprechen, aber sie weicht eher aus. Wenn wir dann mal darüber sprechen können (was zwischen Kindern und Beruf und Alltag nur viel zu selten geht), dann läuft es eigentlich immer auf einen Streit hinaus mit dem Hauptvorwurf, dass sie sich unvestanden fühlt und sie sich mir nicht nahe fühlen kann, solange ich nicht mehr auf sie eingehen würde. Ohne jetzt auf alle Randbedingungen (Beruf etc) einzugehen, selbstverständlich fühle ich mich auch unverstanden, aber ich finde keine Möglichkeit, in Ruhe mit ihr zu sprechen, ohne dass es laut wird (richtig laut und heftig!) und damit auch unsachlich. Sie hat sich dann nicht mehr im Griff und sagt und macht Dinge, die eigentlich *gar* nicht gehen... auch vor den Kindern.

Ich könnte das vielleicht alles irgendwie kompensieren, aber Tatsache ist auch, dass wir praktisch keinen Sex mehr haben. Bis zur ersten Schwangerschaft war es ein langer steiniger Weg, aber dann hat alles wunderbar geklappt. Danach war aber erst mal Sendepause, die in einen Dauerzustand übergegangen ist. Sie wollte oder konnte nicht, und es war auch nicht möglich, da wirklich mal drüber zu sprechen. Sex im Sinne von Zärtlichkeiten gab es so gut wie nicht. Und haltet mich nicht für bescheuert, aber als wir dann nach drei (3!) Jahren das erste mal wieder miteinander geschlafen haben, wurde sie wieder schwanger - auch hier alles problemlos, auch die Geburt, alles bestens.

Nur danach ist dann gar nichts mehr gewesen, seit dem (8 Jahre her) haben wir 1x miteinander geschlafen, hat sich nach etwas Alkohol so ergeben ohne Verhütung, und das war's. Ich habe ihr schon oft gesagt, dass das Körperliche zu einer Beziehung dazugehört für mich und ich das nicht ohne kann, aber sie geht nicht darauf ein und sagt, dass sie das erst kann, wenn der "Rest" der Beziehung stimmt.

Inzwischen dreht sich der Alltag um Beruf, Kinder, Haus, und für uns ist schon lange kein Platz mehr. Meine Wünsche, zärtlich zu sein, münden - wenn ich es versuche - darin, dass ich sie streichele und sie einschläft dabei. Wie ich mich fühle, werden mindestens die Männer hier vielleicht vestehen - ich bin wie ausgespuckt, diese Abweisung macht mich kaputt. Ich bin Anfang 40 und weiss nicht mehr, wie es ist, verwöhnt zu werden oder sich mal gehen zu lassen, so lange liegt das alles zurück.

Die Tipps, eine romantische Atmospähre zu schaffen etc, das habe ich selbst schon probiert, aber sie findet eigentlich immer einen Grund, das dann abzubrechen - das ist teilweise so haarsträubend, dass ich mich wie in einer Realityshow fühle.

Unsere Kinder bekommen also eine nicht-intakte Beziehung, in der ich (und sie) die Kurve nicht bekommen, das macht mich noch mehr fertig. Ich habe schon erwogen, dass wir unsere Beziehung abbrechen - die Folgen daraus (Kinder, Haus etc) male ich mir nicht aus, aber im Moment gibt es zwei unglückliche Erwachsene und zwei Kinder, die es falsch vorgemacht bekommen. Sie sagt, sie sei eigentlich glücklich und benötige das Körperliche nicht so sehr, aber meine Bedürfnisse werden einfach ignoriert.

Was ist hier los? Ich bin wirklich verzweifelt...
 
R
Benutzer67627  (53) Sehr bekannt hier
  • #2
dass du verzweifelt bist, kann ich mir wahrhaft vorstellen.... :frown:

eine ehe oder überhaupt eine beziehung ohne sex ist der anfang vom ende...wobei ich bei dir schon eher das ende sehe.

du hast geschrieben, dass ihr schonmal eine sitzung bei einer therapeutin hattet... war das einmalig?
eine paartherapie geht ja für gewöhnlich über mehrere sitzungen.. ich kann mir kaum vorstellen, dass eine einmalige sitzung etwas bringen kann.

liegt dir überhaupt noch etwas an deiner frau? ich kann mir nämlich auch nicht vorstellen, dass sie so besonders glücklich mit der momentanen konstellation ist.

ich würde sagen (da sie ja gesprächen mit dir nicht zugänglich ist), solltest du ihr eine paartherapie vorschlagen. und wenn sie das nicht möchte, dann würde ich ihr klipp und klar sagen, dass du so nicht weitermachen kannst - und dann auch die konsequenzen ziehen.

ich habe auch ein haus verloren, hab meine kleine geschnappt und bin weg - aber ich bin jetzt ein zufriedener und glücklicherer mensch als in den letzten jahren meiner ehe.

lange kannst du so auf jeden fall nicht weitermachen... du bist noch jung und hast noch soviel vor dir. auch den kindern zuliebe darf es so nicht weitergehen.
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #3
Fringsi, ich bin zu jung um Dir wirklich Ratschläge geben zu können. Denke, da hat rihanna70 schon einiges zu Sprache gebracht. Ich möchte Dir dennoch mein Mitgefühl ausdrücken, denn dieses Gefühl der Abweisung und Sexlosigkeit habe ich in einer vergangenen Beziehung auch schon mal erleben 'dürfen' und ich weiß, wie es mir nach einem Jahr ging. Wie es Dir nach 8 Jahren nun gehen mag, erfüllt mich mit Traurigkeit. Fühl Dich mal lieb gedrückt!
Mit 41 bist auch Du immernoch ein Mann in den besten Jahren und sicherlich noch attraktiv.

Ihr habt euch früh in einen sexlosen Trott geschlichen, in dem kaum Raum für euch als Paar bleibt und beide seid ihr hilflos und wisst es nicht zu lösen. Du hast schon lange gelitten, willst aber verständlicherweise noch nicht aufgeben, immerhin hängt da ein ganzes Familienleben dran, welches niemals mehr wie zuvor wäre.
Vielleicht wäre es wirklich der beste Schritt, noch einmal eine Paartherapie mit mehreren Sitzungen zu beginnen - wenn diese dann ergibt, dass ihr beide nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnt, so werdet ihr auch dort mit Hilfe des Therapeuten einen Lösungsweg erarbeiten können, der es ermöglicht, eure Kinder möglichst ohne streitende Eltern und sorgsam in die neue Situation zu geleiten. Außerdem wüsstest Du dann, dass Du wirklich nochmal alles versucht hast und es nicht anders ging.
Denn Du hast schon Recht, Du bist auch gegenüber Deinen Kleinen verantwortlich und sie haben nichts davon, wenn sie spüren, dass ihre Eltern miteinander nicht mehr glücklich sind. Ich habe bei einer Freundin gesehen, was das anrichten kann - sie ist Anfang 20 und glaubt bis heute, dass die Ehe liebloses Nebeneinanderher bedeutet [die Eltern haben sich leider nicht getrennt]. Aber vielleicht rauft ihr euch auch wieder zusammen - man kann nie wissen.

Das ist nur mein unqualifizierter Senf und ich weiß nicht, ob Dir das hilft. Ich wünsche Dir und euch alles Gute.
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
@Unklar: danke für den Senf ;-) der keiner ist!

Tja - liegt mir noch was an meiner Frau? Wenn ich mal die Funktionen, die jeder von uns in der Familie hat, ausblende, würde ich sagen: ja, das tut es. Sie kann nett und herzlich sein, freundlich etc... zu anderen, aber sie ist es nicht zu mir. Ich weiss, dass sie so sein kann wie ich sie damals kennen gelernt habe, aber sie ist es nicht mehr.

Der Besuch bei der Psychotherapeutin hat sie nicht überzeugt, und ich kann sie ja schliesslich nicht dazu zwingen. Zudem war uns das zu teuer, um es fortlaufend zu machen - etwas hängenbelieben ist eigentlich nicht, und sie steht auf dem Standpunkt, dass sie keine Lust hat, mit Fremden darüber zu reden und wir ja schliesslich wüssten, wo das Problem ist - sinngemäss steht sie also auf dem Standpunkt: "wozu mit jemandem reden, der auch noch Geld dafür nimmt"? Daher gab es keine weiteren Sitzungen.

Wir bekommen Streit wegen jeder Kleinigkeit, und sie ist zu Hause und auch zu den Kindern oft übellaunig. Ich versuche das immer zu glätten und sage ihr auch klar, was ich nicht gut finde - genauso wie ich sage, was ich gut finde. Aber sie misst mit zweierlei Mass, und meine Energie, ständig moderat zu sein (vor allem gegenüber den Kindern) ist inzwischen auf Null, ich kann nicht mehr.

Kleines Beispiel: Kinder im Bett, 21 Uhr, beide Rechner aus, ich frage, ob wir noch was zusammen trinken wollen, einfach um sich zu unterhalten oder noch was zu zweit zu machen (Gedanken, dass es evtl. zu Zärtlichkeiten kommen könnte, erstickt mein Hirn schon von selbst). Nö, sie ist müde und geht lieber schlafen. Was sie dann auch normalerweise innerhalb von Minuten tut, da die Arbeit sie beansprucht.

Ich nutze die "Gelegenheit" um vorzuschlagen, dass wir uns mal die Zeit nehmen, um über uns zu sprechen, da sagt sie zu mir: "du hast ja keine Zeit und sitzt abends noch am Rechner". Wohlgemerkt - ich hatte das vorgeschlagen und *hatte* ja in dem Moment Zeit, wie an etlichen anderen auch.

Am Ende sieht es so aus: sie geht eigentlich lieber schlafen, da ich ja "eh noch arbeiten muss" (ich spiele nicht am Rechner, sondern ich arbeite daran) und offenbar ja keine Zeit zum Reden sei.

Ich sitze aber eigentlich dann nur noch am Rechner und arbeite, da sie eh nicht reden will und früh schlafen gegangen ist. Es ist ein Teufelskreislauf, und wenn ich genau das anspreche, werde ich mit Vorwürfen bombardiert.

Das Reden hatte ich mir dann doch irgendwie anders vorgestellt :---(

Wenn ich das 16-jährige "Experiment" beenden würde, dann sicherlich nicht nur, weil es keinen Sex mehr gibt. Ich habe das Gefühl, bisher nicht alles getan zu haben, was möglich ist um das zu retten, aber ich weiss nicht, welcher Punkt noch fehlen würde.

Wir müssten miteinander reden, während jemand "moderiert" und STOP sagen kann, wenn es abgleitet. Aber sie will das ja nicht, und ohne jemanden, der STOP sagt, komme ich gar nicht bis zu dem Punkt, an dem wir wirklich etwas lösen könnten. Freunde will ich da nicht mit hineinziehen, wobei die ja auch nicht blind sind und sicherlich sehen, was los ist bei uns :-(

F
 
G
Benutzer105121  Benutzer gesperrt
  • #5
Paartherapien und Psychologen, sind absolut nichts wovon ich auch nur ansatzweise was halte.

Ich würde dir den Tip geben, deiner Frau ganz klar zu verdeutlichen wie du fühlst und das nicht Zuhause zu machen. Lass Sie nicht immer in irgendwelche Ausreden flüchten. Mach ihr deutlich, wie es dir geht und das du so keinen Tag mehr weiterleben kannst.

Geht an das Problem Systematisch heran. Sucht auch nach Alternativen. Viel. kann es eine Alternative sein, dass du deinen Sex und Zärtlichkeiten bei jemand anderst holst, z.B. einer Liebhaberin. Jedoch solltest du das offen mit deiner Frau diskutieren. Also aus der Ehe würde eine offene Ehe werden.

Das könnte dann auch dazu führen, dass deine Frau wieder mehr Interesse an dir zeigt :smile:. Auch würde ich mal überprüfen, ob ihr euch beide noch sexuell anziehend findet und ob man da nicht etwas verbessern kann mit Styling, Sport etc. ?
 
M
Benutzer Gast
  • #6
Paartherapien und Psychologen, sind absolut nichts wovon ich auch nur ansatzweise was halte.

Ich würde dir den Tip geben, deiner Frau ganz klar zu verdeutlichen wie du fühlst und das nicht Zuhause zu machen. Lass Sie nicht immer in irgendwelche Ausreden flüchten. Mach ihr deutlich, wie es dir geht und das du so keinen Tag mehr weiterleben kannst.

Geht an das Problem Systematisch heran. Sucht auch nach Alternativen. Viel. kann es eine Alternative sein, dass du deinen Sex und Zärtlichkeiten bei jemand anderst holst, z.B. einer Liebhaberin. Jedoch solltest du das offen mit deiner Frau diskutieren. Also aus der Ehe würde eine offene Ehe werden.

Das könnte dann auch dazu führen, dass deine Frau wieder mehr Interesse an dir zeigt :smile:. Auch würde ich mal überprüfen, ob ihr euch beide noch sexuell anziehend findet und ob man da nicht etwas verbessern kann mit Styling, Sport etc. ?

Wenn er sowas vorschlägt könnte das aber auch gewaltig nach hinten losgehen..
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
@GoodAsGold: Alternativen? Ich hatte letztes Jahr eine Schwärmerei, es war aber nichts, noch nicht mal ein Kuss. Das "Schlimmste", was wir taten, war ein nächtlicher Spaziergang und pubertäre SMS und Mails, von denen ich meiner Partnerin (wir sind nicht verheiratet) erzählt habe, die ich aber gelöscht habe, weil sie mehr gezeigt haben als wirklich war.

Das hat ausser einem Vertrauenseinbruch bei ihr aber nichts weiter bewirkt. Ich habe ein superschlechtes Gewissen deswegen, aber eigentlich muss ich mir ja nichts vorwerfen. Meine Partnerin glaubt mir eigentlich auch, seit dem sagt sie, wenn es mal wieder hoch her gehr, "gerne" mal "Dann geh doch zu X und sprich mit ihr oder was auch immer ihr gemacht habt". Das ist eine ganz untere Schublade, die sie da auf macht...

Den "Sex" woanders holen ist für mich undenkbar. Ich finde sie anziehend, das spielt sich be mir im Kopf und im Körper ab, und ich hab keinen Bierbauch angesetzt und auch keine stinkenden Tennissocken im Bett an (ich hab noch nicht mal Tennissocken ;-)

Natürlich hab ich Augen im Kopf und sehe um mich herum attraktive Frauen, die nicht nur was im Körbchen, sondern auch was im Kopf haben. Aber was würde ich - auch für meine Kinder - kaputt machen, wenn ich so etwas vorleben würde?

Nein, sorry, da bin ich der Falsche für, dein Tipp ist aber dennoch eine Idee, passt aber vielleicht auf andere Problemkandidaten ;-)
 
C
Benutzer97250  (43) Meistens hier zu finden
  • #8
Wie genau weiß deine Partnerin denn von deinen Trennungsgedanken?
 
Floortje
Benutzer98042  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Aufgrund meines Alters und Erfahrung kann ich dir leider auch keine richigen Ratschläge, Tipps oder ähnliches geben. Was mir allerdings gerade bei der Antwort durch den Kopf ging - hat sie auch Zeit für sich? Wirklich qualitative Zeit zur Erholung, Ablenkung und Entspannung?
 
H
Benutzer107792  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Was soll in der Beziehung bitte noch nach hinten losgehn? Liest sich so wie als wenn er mit seiner Mutter zusammenlebt.
Ich würde ihr klarmachen das es ohne Sex nicht weitergeht, wenn sie darauf dann auch nicht eingeht, schlag vor dir deine Bedürfnisse woanders zu holen, oder machs wie die meisten in deinem Alter gleich hinter ihrem Rücken.

Klingt für die selbsternannten Feministinnen hier sicherlich wieder wie der Weltuntergang, doch bedenke du lebst nur einmal.
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #11
Was die Bezahlung der Stunden angeht: Da gibt es bei ProFamilia auch kostenlose oder kostengünstigere Möglichkeiten [in kleineren Städten/Gebieten wirds manchmal nicht voll finanziert]. Die dortigen Therapeuten stehen meist relativ schnell zur Verfügung [innerhalb weniger Monate] und haben oft noch eine Zusatzausbildung für sexuelle Angelegenheiten. Natürlich nicht nur, denn wie Deine Frau nicht ganz unrichtig meint und Du ja auch, muss der Rest der Beziehung erstmal stimmen. Schweigepflichtig sind sie dort genauso wie jeder andere Paartherapeut auch!
Ich finds schön, dass Du so klar erkennen kannst, dass sie Dir noch wichtig ist. Und ich würde Dir auch zustimmen, dass manche Konflikte, gerade eingefahrene, sich leichter mit einem 'Moderator' lösen lassen. Deine Frau scheint ja sehr lustlos und schiebt scheinbar alle Verantwortung für eure Probleme auf Dich ab - natürlich unfair, für sie aber erst einmal einfacher. Eine Therapie würde dahingehend bedeuten, dass sie auch Eigenverantwortung übernehmen und selbst etwas anpacken müsste. Das ist natürlich erst einmal unangenehm, wie jede Veränderung. Da ist es irgendwie sogar nachvollziehbar, dass sie sich sträubt - wenngleich überhaupt nicht gut.
Vielleicht hilft es, wenn Du ihr vor Augen führst, dass Du dies als letzten Auswegen siehst, bevor Du nicht anders als Gehen kannst...kann allerdings auch nach Hinten losgehen, wenn sie Dich falsch verstehen will.

Eventuell könnte es so funktionieren, wie man sonst auch rät, Kritik zu verpacken: Kompliment, Kritik, Kompliment. "Du meine Frau, ich schätze Dich immernoch sehr und möchte weiterhin mit Dir leben. Aber unsere Probleme haben sich bis jetzt nicht lösen lassen und ich sehe kaum noch einen Ausweg. Wenn es so bleibt, muss ich gehen - aber das will ich eigentlich nicht. Ich würde es gerne mit Dir lösen und wieder ein schönes Leben als Familie und als Paar mit Dir führen. Aber alleine schaffen wir das irgendwie nicht, wir versuchen es jetzt schon so lange. Bitte tu mir einen Gefallen und komm mit zur Paartherapie. Ich weiß, Du möchtest das nur ungern - aber das wäre ja nicht, um Dich zu quälen - sondern für uns. "
Eventuell kannst Du sie ja schon ein paar Tage vorher um ein Gespräch bitten - für einem Abend, an dem die Kinder nicht daheim sind, weil bei Oma...und an dem sie voraussichtlich nicht ganz so erschöpft ist. Und dann mache eine Flasche leckeren Wein auf, setzt euch aufs Sofa und frag sie mal, wie sie die Beziehung gerade sieht und was sie sich wünschen würde. Lass sie ausreden und hör ihr zu, frag auch mal nach.
Und dann lege Deine Seite dar. Unterbricht sie Dich, bitte sie, Dich mal kurz bis zum Ende sprechen zu lassen...und unterbreite ihr dann den Vorschlag. Du kannst ja auch sagen, dass Du davon abgesehen auch gerne mal öfter einfach was Schönes mit ihr unternehmen würdest.
Das wäre jetzt so meine Idee. Viel Glück.
 
D
Benutzer Gast
  • #12
Ich finde du hast das Problem schon erkannt und wirst dir so langsam über die Konsequenz bewusst.....

Ich war 19 Jahre in einer Beziehung mit Kindern, davon 14 Jahre verheiratet.
Daher kann ich sehr gut nachvollziehen, wie es dir geht.

Da ist ja auch das GEfühl (so war es bei mir) des "ausgenutzt werdens", denn ich kam mir vor, wie ein Zucht/Arbeitsbulle - je mehr SIE IHRE ZIELE verfolgte und je näher sie dem kam (KIND, GELD, AUTO, GARTEN, ....HAus......) desto mehr zog sie sich zurück und schrittweise wurde mir quasi der Boden unter den Füssen weggezogen.

Es hat gut 2 JAhre gedauert, 2 Jahre habe ich mir alles schön geredet und eine Paartherapie und Psychologen vorgeschlagen......NIX war zu machen.

Kinder merken dass und leiden unter der Situation - und da musst du vorsichtig sein, denn Kinder haben schnell raus (ich mache ihnen keine Vorwürfe!), wie sie die Uneinigkeit und brenzelige Situationen für Ihre Zwecke ausnutzen können -und geraten damit unterbewusst in einen Kreislauf, denn sie haben beide gern, verstehen nicht, was da abgeht und "belügen" oder tricksen die Eltern aus......

Nach 2 Jahren habe ich dann mehr oder weniger die Reissleine gezogen. Wir haben uns zusammengesetzt - ohne Kind in einer neutralen Umgebung - und uns eine Frist gesetzt. Es nocheinmal zu probieren.
In dem Wissen, dass eine Trennung unausweichlich ist. Aber - das ist man sich, der langen Jahre und den Kindern schuldig.

Der Schritt war und ist schwer und die Auswirkungen weitreichend.
Es braucht seine Zeit - ich denke, die 2 Jahre bei mir waren zu viel, deine Zeit ist ja noch mehr "verschenkte Zeit". Ihr geht nur noch Rückwärts - Eure Ziele sind andere geworden.

Ihr MÜSST Euch ohne Kinder und vielleicht in neutraler Umgebung einmal zusammensetzten und wirklich ALLES bereden.
Macht Euch einen Termin und schreibt euch bitte die Punkte auf, die ihr BEREDEN solltet.
Klingt blöd, aber es muss nicht zu jedem Punkt auch eine Lösung geben, aber...zumindest sollte der Versuch und die Bereitschaft da sein, bei einigen wichtigen Punkten einmal eine Lösung in zB einem halben Jahr anzustreben!

Vielleicht fühlt deine Frau sich eingesperrt, vielleicht verdrängt sie ebenfalls die Situation und ist froh, wenn nun endlich eine Lösung anvisiert wird.
Wenn keine Bereitschaft besteht, nochnichtmal zum Ändern einiger kleiner, vielleicht eingespielter Strukturen im Alltag (vielleicht führt ihr mal einen kinderlosen Tag ein? Sonntags dürfen die Kinder euch bekochen oder ihr frühstückt nur im BEtt.....usw...verstehst du, wie ich das meine?)
Dann werdet ihr schnell feststellen ob und wo Handlungsbedarf besteht.

Macht euch keine Vorwürfe und seht die ZEit (bei Scheitern der BEzeihung) nicht als "verschwendet" oder weggeworfen an! Ihr habt eine schöne ZEit gehabt, ihr habt euch geliebt und ihr habt Kinder - Ihr habt NICHT versagt, sondern eine schöne, aber lehrreiche und begrenzte Zeit in eurem LEben miteinander verbracht.

Ich denke ein VErsuch ist es wert. Wenn nicht, macht das BEste daraus, der Kinder zu liebe - zeigt ihnen, dass es kein VErsagen ist, dass Beziehungen scheitern können - dass man Respekt hat und Entscheidungen treffen muss im LEben, die nötig sind, um nicht andere Menschen leiden zu lassen.

Viel Glück!
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
@Captain_Obvious: sie weiss, dass ich unglücklich bin und ich hatte in mind. einem der endlosen Streits auch schon gesagt, dass ich nicht mehr kann und ich für die Kinder und für mich lieber etwas komplett ändern will, als so weiter zu machen. Sie benutzt das "Trennen" eher, wenn es mal wieder eskaliert und dann nehme ich es genau so "ernst" wie die Spaghetti, die dann schon mal an der Wand kleben, oder irgendwas vom Schreibtisch, das sie nach mir feuert.

@Floortje: nein, sie hat zu wenig Zeit für sich, aber jetzt erst mal 6 Wochen Ferien (Verreisen steht nicht an). Andererseits nutzt sie die Chancen nicht, die sie hat, und stöhnt eher, als dass sie es anpackt (Freundinnen treffen, gemeinsam laufen gehen, Fittnessstudio etc).

@hardliner: Sex allein ist es nicht - es kann Ursache, aber auch Symptom sein. Ich ordne es bei ihr als Symptom ein, bei mir bin ich mir da nicht so sicher.

@unklar: von ProFamilia wissen wir, aber wenn sie sich nicht beraten lassen will, dann kann ich es ja nicht erzwingen. Das Argument "Kosten" ist auch wegen der zum Positiven geänderten finanziellen Situation (anders als vor einem Jahr) kein so grosses Thema mehr. Aber das nutzt das?

Die Gespräche auf dem Sofa bei einer Flasche Wein (egal ob mit oder ohne) haben wir, und sie enden immer gleich. Sicherlich bin ich nicht der Top-Partner, sonst wären wir nicht da, wo wir sind, aber nicht ich bin derjenige, der unterbricht und in die Luft geht. Deine Ideen sind sehr gut, ich wünschte nur, sie wären mir neu und ich könnte sie unbefangen ausprobieren.

Aber ich probiere es noch mal. Und noch mal. Kinder bei Oma geht nicht leider... da müssen schon die Nachbarn "ran" (was sie aber gerne tun)

@donmartin: du weisst, wovon du sprichst. Ich fühle mich genau so ausgenutzt (die Krönung war ihr Spruch, dass wir ohne "ihr" Gehalt uns das Haus nicht hätten leisten können... wobei wir beide arbeiten gehen, und es ohne meines genausowenig funktioniert hätte... der Spruch tut noch Jahre später weh und zeigt, mit welchem Mass sie inzwischen misst).

Dass wir in neutraler Umgebung darüber sprechen werden ist unausweichlich, ich hoffe die Ferien werden uns das ermöglichen. Sofa wäre 2. Wahl.

Ich habe einen engen Freund, der weit genug weg ist, um nicht hineingezogen zu werden, und der eigentlich alles von mir weiss (umgekehrt auch ;-), und der sagt das schon seit Jahren: sprecht *alles* aus, setzt euch eine Frist, und seid konsequent.

Die Konsequenz, sich evtl. zu trennen, erscheint dermassen undenkbar, ich kann mich ihr in Gedanken nicht nähern.... mit allem, was damit zusammenhinge, vorne weg die Kinder...

---------- Beitrag hinzugefügt um 16:54 -----------

@all: danke für eure Beiträge, ich bin überwältigt ;-)
 
S
Benutzer Gast
  • #14
Oh man, echt schwierig.
Bei euch scheint die ganze Beziehung und alles drum herum schon total festgefahren zu sein. Irgendwann gab es einen Punkt, an dem ihr hättet beide handeln müssen. Das habt ihr nicht getan und nun lebt jeder sein Leben... ihr lebt nicht ohne den anderen aber auch nicht mit ihm. Eigentlich seid ihr zwei doch nur noch zusammen, weil ihr Kinder und ein Haus habt und euch die Konsequenzen einer Trennung zu kompliziert sind.
Mal ehrlich: Ist es nicht so?

Wie ihr da wieder rauskommt, weiß ich leider nicht und ich fühle mich da auch wirklich ratlos, was mir irgendwie sehr leid tut. :frown:

Wichtig ist vor allem, dass geklärt werden muss, was ihr beide wollt und zwar nur in Bezug auf die Beziehung. Willst du diese Frau? Willst du noch in 20 Jahren mit ihr zusammen sein? Kannst du dir das wirklich vorstellen? Liebst du diese Frau?

Gleiche Fragen an sie. Liebt sie dich und will sie dich und die Beziehung wirklich noch?

Wenn das geklärt ist und ihr beide übereinstimmend mit "Ja" antwortet, könnt ihr anfangen, dran zu arbeiten. Dann muss ein Weg gefunden werden, mit dem ihr euch beide anfreunden könnt.

Gibt es vielleicht eine gemeinsame Freundin oder Bekannte, die als "Schiedsrichter" zwischen euch vermitteln kann? Mit der ihr einen "Termin" ausmacht und mit der ihr die ganze Nacht einfach mal reden könnt? Ihr zwei untereinander könnt das ja scheinbar nicht und ich hab auch den Eindruck, ihr kommt da ohne fremde Hilfe nicht mehr heraus. Ihr braucht eine unabhängige dritte Person. Ansonsten war´s das für eure Beziehung.

Sollte es diese Person nicht in eurem näheren Umfeld vorhanden sein, müsst ihr nochmal den Weg zu einer Therapeutin gehen. Egal was sie davon hält, bestehe darauf. Die Beziehung hat so einfach keinen Sinn. Du bist totunglücklich und sie ist bestimmt auch nicht viel glücklicher.

Und eure Kinder werden das merken, dass zwischen Mama und Papa nicht alles in Ordnung ist. Streit zwischen Eltern lastet auch auf den Kids und kann sich schlimmstensfalls negativ auf ihre Psyche auswirken.

Ihr müsst eine Lösung finden. Schon der Kinder zuliebe. Und DAS kann und darf deiner Freundin einfach nicht egal sein.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich kann irgendwie grad gar keinen Rat schreiben... Jeder Rat, der mir einfällt, wurde schon genannt.

Mein Vater arbeitet in der Paartherapie, kann ich vielleicht dazu noch sagen, und er hat mir im Laufe meines Lebens von vielen Ehen erzählt, die ähnlich wie eure liefen. Viele haben es mit Hilfe einer Therapie wieder hinbekommen, andere haben mit Hilfe einer Therapie den Schritt in eine respektvolle Trennung geschafft, ohne dabei in einen zu schlimmen Rosenkrieg zu verfallen.

Ich möchte dir einen Satz weitergeben, mit dem er mal für mich seine Arbeit zusammengefasst hat:

So lange beide sich noch lieben, so lange kriege ich sie auch wieder glücklich miteinander, egal wie verfahren es aussieht. Wenn sie sich nicht mehr lieben, dann nützen auch die besten Gespräche nichts mehr, dann kann man wirklich nur noch eine Trennung im Guten erreichen.

Aber dafür müssen beide erst mal die Bereitschaft mitbringen, zu arbeiten. Beide. Sonst... Sonst ist es irgendwann zu spät.

Den Teil habe ich auch mal erlebt. Unglückliche Beziehung, ich versuchte alles, schlug auch Paartherapie vor - aber er wollte nie, weil er genau wie deine Frau sagte, er wolle nicht vor Fremden über seine Probleme reden. Irgendwann, als es in mir klick machte und meine Liebe langsam erlosch - da wollte er dann doch. Aber da war es dann zu spät.

***

Bei uns hingen allerdings keine Kinder mit drin. Dann ist es logischerweise immer noch leichter, auch zu gehen, wenn man es gar nicht mehr aushält.

Ich kann dir nur mein Mitgefühl ausdrücken.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
munich-lion
Benutzer53592  Planet-Liebe ist Startseite
  • #82
Ich bin wirklich fassungslos...deine Freundin dreht ja komplett durch und könnte doch auf eine größere psychische Störung hinweisen, was mich in Angst und Schrecken versetzen würde.
Gut, ich habe mich eh schon längst gefragt, wann sie mit dem Argument kommt, dass ihr der Sex eh noch nie gefiel (habe ich ja auch in meinem ersten Beitrag als Aspekt aufgeführt) um dir eins reinzuwürgen, aber jetzt wird sie zu einer Furie, die mit Messer und Selbstmordabsichten (auch wenn sich wohl nicht Ernst gemeint waren) emotionale Erpressung ausübt und keinerlei Rücksicht mehr auf die Kinder nimmt.

Normalerweise müsstest du deine Sachen packen, dir eine andere Bleibe suchen und darauf bestehen, dass sie endlich einer Paartherapie zustimmt, (du willst dich -obwohl du dich hier so ausführlich äußert scheinbar immer noch nicht trennen, aber ohne wird es nicht gehen und bis dahin muss "Waffenstillstand" herrschen) was leider nicht so einfach ist, weil da ja noch die Kinder sind, um die du dir berechtigte Sorgen machst und die man am liebsten aus dem ganzen Horror heraushalten möchte.
Ich kann dir nur raten, dass du dich jetzt an die entsprechenden Stellen wendest, psychologischer Notdienst sowie an die, die sich mit häuslicher Gewalt befassen - ja, es gibt sie auch speziell für Männer und du solltest wirklich keinerlei Scham empfinden, wenn du dort Hilfe suchst, um zumindest zu erfahren, wie du dich verhalten sollst und wie die nächsten Schritte aussehen könnten, denn wir als stinknormale Internet-Fuzzis können dir hier m. E. nicht mehr helfen.
Leider scheint es bei euch auf einen Machtkampf und Schlammschlacht hinauszulaufen...ganz unschöne Sache, denn meine Meinung steht nachwievor. Hier gibt es nichts mehr zu kitten und die "Schuldfrage" ist mittlerweile dermaßen nebensächlich. Eure Zeit ist vorbei...jetzt liegt es an dir, ob du den Mut aufbringst, das deiner Holden zu verklickern.
Im Prinzip tun mir nur die Kinder leid, weil 2 Erwachsene mal wieder nicht fähig sind, entweder eine harmonische Beziehung zu führen oder eine einigermaßen faire Trennung hinzubekommen.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #83
Eines Vorweg: Ich denke auch moderierte Gespräche innerhalb einer Paartherapie sind die einzige Chance, da noch irgendwas zu retten - falls das überhaupt möglich ist.

Ihr befindet euch in einem Teufelskreis. Du bist (verständlicherweise) frustriert von der Situation - das äussert sich in Aggressivität. Du willst sie so zurück wie Du sie kennengelernt hast, merkst aber dass das über Kampf und Diskussionen nicht funktioniert. Sie spürt Deine Frustration und Aggression und reagiert damit, dass sie sich weiter einigelt. Sie spürt, dass sie Dir grade nicht genügt, fühlt sich hilflos, weil sie nun eben gerade so fühlt. Zwischen dauernden Diskussionen und Streitereien entsteht keine Lust auf Zweisamkeit. Wenn man merkt, dass dem Partner etwas an einem fehlt, fühlt man sich nicht geliebt. Vielleicht würde sie gerne wieder so sein, wie sie mal war, so fühlen. Aber das geht nicht per Knopfdruck. Sie steckt genauso in diesem Teufelskreis wie Du. Deine Partnerin scheint ein introvertierter Mensch zu sein, der vieles mit sich ausmacht, statt es direkt rauszulassen. Und ich fürchte Du treibst sie weiter da rein, gerade indem Du initiativ bist, es rauslässt, eigentlich reden willst - für sie hört sich das alles wie Vorwürfe an. Und ihre Verzweiflung schlägt sich Bahn, wenn Du sie damit konfrontierst. Mit Aggression und Vorwürfen (Selbstschutz) und mit Autoaggression, wenn sie das Gespräch nicht vermeiden kann. Ich glaub sie weiß genausowenig weiter wie Du. Und ihr habt verlernt wirklich miteinander zu reden, ohne euch angegriffen zu fühlen. Streit, Vorwürfe, Laut werden - das ist dann irgendwann wie ein Reflex.

Die Frage ob da überhaupt irgendwas zu retten ist hängt daran, ob irgendwo unter all der Wut, doch noch so was wie Liebe ist, oder ob ihr beide etwas wollt, was so nicht mehr da ist, weil ihr beide euch verändert habt. Liebe erzwingen geht nicht. Eine Beziehung ohne Liebe auch nicht. Und selbst wenn da Liebe ist - die könnte nur wieder aufkeimen, wenn ihr nochmal einen komplett neuen Umgang miteinander findet, der im Moment aber unmöglich scheint.

Das alles ist denke ich in der Tat nur möglich wenn ihr es als letzten Versuch mit einer Therapie probiert - die einzige Alternative dazu wäre die sofortige Trennung. Und vorher würde ich keine weiteren großen Diskussionen führen. Schlag es vor - als letzte Möglichkeit(!)- wenn sie sich weigert ist in meinen Augen eh alles verloren. Signalisiere aber auch, dass Du das versuchen willst, weil sie Dir eben nicht egal ist. Du kannst nur anders nicht mehr weiter. Falls sie zusagt, würde ich konsequent versuchen sämtliche Konfliktthemen dann erstmal auch nur im moderierten Rahmen anzusprechen. Und ansonsten zu Hause "relativen" Frieden zu wahren, so weit euch das überhaupt noch möglich ist. Zieh notfalls erstmal aus. Sonst dreht sich diese Streitspirale nur weiter und nichts wird besser.

Ich weiß nicht, ob das jetzt irgendwie hilfreich ist, aber das wären meine Gedanken dazu,
lg, brainie
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Sommergewitter
Benutzer81102  (33) Meistens hier zu finden
  • #105
Da die ganze Situation so verfahren, komplex und irgendwie auch undurchsichtig für uns ist (du beschreibst so viel und man verliert immer mehr den Überblick), finde ich es super, dass du versuchst, einen Therapeuten zu finden und tatsächlich handelst.
Ich meine, wir lesen hier sehr viel von dir und man könnte immer wieder irgendwelche weiteren Anregungen geben, aber ihr braucht jemanden, der euch beide vor sich hat und der aktiv helfen kann. Der vor allem auch das Gesamtbild sieht.

Und es ist auch absolut richtig, ihr das als letzte Wahl aufzuzeigen. Trennung oder Therapie.
Denn anders kommt ihr da eh nicht mehr raus, schätze ich.
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #106
Shiny Flame schrieb:
Hat sie nicht trotzdem ein klein wenig Recht mit diesem Satz?

Ja hat sie.

Shiny Flame schrieb:
Geht ihr denn jetzt den einen Tag wandern?

Weiss nicht, ist alles offen im Moment.

Shiny Flame schrieb:
aber hast du diesen Satz auch schon versucht?

Ja, in etwas abgewandelter Form, ohne Schatzi beispielsweise (finde ich etwas kitschig ;-).

Ich weiss, dass ich resigniert klinge, ich bin es auch. Denn die Antwort ist immer aus der Schublade "Jetzt frag doch nicht so, es ist alles ok, ich denk nur grad nach. Was soll denn schon wieder sein?"

Tja, bei den Therapeuten leider nur der AB dran. Blöde Zeit für sowas.

Shiny Flame schrieb:
"Wandern" ist sogar eine sehr schöne Metapher dafür

Ja - und ich würde die "2 Tage order gar nicht"-Strategie ja auch nicht unbedingt durchdrücken wollen... unter den Umständen bringt das eh nix.

Aber ich tue mich dennoch sehr, sehr schwer damit, von 6 Wochenenden für unsere Beziehung einen Tag "zugestanden" bekommen, wo ich zwei wollte. Das steht für mich in überhaupt gar keinem Verhältnis und macht mich traurig.

Shiny Flame schrieb:
Bestimmt ist sie genauso frustriert, weil alles, was sie vorschlägt, von dir sofort zerredet wird

Ich bin nicht der Zerreder, so wie hier rüberkommt ist das falsch. Ich bin eher der Macher - vielleicht nicht bei meinen Beziehungsproblemen, aber sonst im Leben. Ich pack nicht lange die Tasche und plane, ich schmeiss was in den Wagen und will los: der Rest ergibt sich aus Erfahrung fast wie von selbst. Sie ist von uns die Nachdenkerin und Planerin, und das kann sie auch. Nur: manchmal geht das auf Kosten des Spasses ;-)
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #107
Oh Mann, das hört sich alles so traurig an :frown:.

Sag mal, wo du hier gerade schreibst, bei den Therapeuten geht nur der AB dran... Das ist normal, man kann monatelang warten müssen...

Wie sieht es mit Beratungsstellen aus? Paarberatung, Familienberatung, Lebenskrisenberatung? Dort geht es oft schneller, die haben teilweise wirklich sogar offene Sprechstunden in jeder Woche, wo man für ein Erstgespräch einfach mal hinkommen kann. Die Leute da sind auch gut ausgebildet, teilweise nutzen die sogar modernere Konzepte als in der Psychotherapie (weil die Kassen langsamer bewilligen als funktionierende Konzepte sich entwickeln und etablieren). Da kannst du auch mal völlig umsonst hingehen, teilweise bieten die sogar Mail- oder Telefonberatung an.

***

Wobei du vermutlich wegen der neuen Stelle auch nicht "mal eben" einen Nachmittag frei nehmen kannst, fällt mir gerade siedendheiß ein...

***

Zum Wandern: Lass dich doch erst mal auf das WE ein. Die Ferien sind doch noch nicht rum? Wenn es schön wird (sie scheint ja im Moment Angst zu haben, dass es doof wird), dann ist bestimmt noch mal ein zweites und ein drittes Mal drin. Wenn eine Situation so verfahren ist wie sie mir bei euch aktuell vorkommt, dann muss man da Schritt für Schritt vorgehen.

Total doofer Vergleich, aber: Ich will abnehmen. Ich habe in den letzten drei Jahren um die 15 Kilo zugenommen, und die müssen jetzt runter. Ich habe mir ganz schleichend ein ungesundes Essverhalten angewöhnt, und davon will ich jetzt wieder weg.

Das schaffe ich natürlich nicht mit einer Crash-Diät... Sondern ganz, ganz langsam, jeden Monat ein Kilo weniger oder sogar noch langsamer. Wenn man Veränderungen zu schnell initiieren will, dann gibt es ganz starke innere Widerstandskräfte im System. Ich werde ein bis zwei Jahre brauchen, um meine "Wirklich-Wohlfühl-Figur" wieder zu finden.

Mach dich drauf gefasst, dass euer Kampf um euer Glück mindestens so hart und lang werden wird wie mein Kampf um meine aufrechte, in sich ruhende Stark-Gesund-Figur (so hab ich sie vorläufig genannt, um für mich ne klare Zielformulierung zu haben). Es wird Rückschläge geben. Man will nicht ändern, was so lange wenigstens halbwegs funktioniert hat. Die Widerstandskräfte im System sind sehr stark - in dir und in ihr. Auch in dir :zwinker:. Und immer, wenn du dich gerade dazu durchgerungen hast, was zu ändern, dann wird sie ihre Rolle im System übernehmen und sich gegen Veränderungen sträuben.

Dieser Widerstand gegen Veränderungen ist in unserem Genom drin und eigentlich was gutes, weil die Natur immer erst mal davon ausgeht, dass wir im bestmöglichen Umfeld leben und niemand anders dazwischen funken soll. Diese "inneren Widerstände" bei dir und ihr sind also nicht böse, sondern verfolgen "eigentlich" den Zweck, euch beide und euer Zusammenleben zu schützen.

Nimm dir vielleicht wirklcih mal ein paar Tage, um für dich eine funktionierende Zielvorstellung zu entwickeln, mit der du arbeiten kannst, die du deiner Frau vorstellen kannst, von der aus du nach Kompromissen suchen kannst - und mit der du dich genug identifizierst, um notfalls gnadenlos dafür zu kämpfen, mit Therapeut, mit Gehen, mit Kompromissen, mit Rückenmassagen, mit Wandern, mit Motorradkaufen für sie, mit einmal die Woche Bad putzen, mit raffinierten Verführertricks, mit mieser Erpressung für ihren dringend nötigen Therapeuten-Besuch...

Das geht nicht von heute auf morgen.

Aber wenn du ne wirklich gute Zielvorstellung hast, dann muss dir glaube ich auch niemand im Forum mehr sagen, wie du dahin kommst. Das kriegst du dann alleine hin. Ein gutes Ziel muss halt positiv formuliert sein und Inhalte haben. Also nicht "weniger streiten" sondern "zwei Mal die Woche gemeinsam Tee trinken, über den Arbeitstag reden und leise Musik hören". Etc.

Irgendwie glaube ich, dass du das hinkriegst. Es wird bestimmt schwer! Sogar sehr schwer. Aber du kommst mir intelligenter vor als mein einer Exfreund, der immer nur über die Beziehung reden und diskutieren wollte, während ich irgendwann begriff, dass Worte das Problem auf der Gefühlsebene nicht ändern konnten. Mein Exfreund konnte von seinem einmal gefundenen Weg (Worte, Worte, Worte) nicht weg, und das tat mir auch manchmal weh (ich zog dann einen Schlussstrich, als es nicht mehr ging). Aber ich glaube, du kriegst das hin.

***

Und trotzdem kann ich gut verstehen, dass du wegen diesem "einen" Tag traurig und wütend bist. Das sind absolut nachvollziehbare Emotionen.
 
T
Benutzer7078  Sehr bekannt hier
  • #108
Was ich tue neben dem (hier immer gerne zerriebenen "Reden") ist,

1. ihr deutlich gemacht zu haben, dass es so nicht weiter geht
wie hast du es ihr deutlich gemacht?
wahrscheinlich mit worten, damit also auch wieder mit reden.
und einer faust auf dem tisch.

2. der massiven Konfrontation aus dem Wege gehen und die Kinder beschützen
wie beschützt du denn die kinder?
indem du ihr sagst, sie solle nicht so laut sein und nichts rumwerfen?

3. aktiv die Probleme beim Namen nennen UND gleichzeitig Vorschläge machen (Zeit nehmen, Wochenende wandern, Therapiegespräch "buchen")
wieder nur reden.

4. zu meinen Vorschlägen stehen und sie auch umsetzen, also kein leeres Geschwafele
und was ist mir ihren vorschlägen?
du merkst nicht, das sie auf deine vorschläge eingeht, das sie das ganze aber in kleineren schritten machen möchte.
wenn sie gegenvorschläge macht, dann findest du sie blöd oder fragst dich was das soll.
sie hat z.b. vorgeschlagen das ihr mal ins kino gehen könntet. anstatt dich darüber zu freuen, stellst du das ganze erstmal in frage
Sie schlug noch vor, eben mal einkaufen gehen oder Konzert oder Kino, aber mir ging es heute eher um das Grundsätzliche: WARUM Kino? Warum Konzert - was ist das Ziel? Sie hat es dann auf den Punkt gebracht: damit wir mal wieder was in entspannter Atmosphäre (oder auch nicht) zusammen machen.
wo liegt denn da das problem? weil man der umgebung nicht reden kann? weil man da einfach nur zeit zu zweit genießen kann ohne ständig über irgendwas zu reden?
eigentlich gibt sie dir damit ein ganz klares zeichen. ja ich möchte etwas mit dir unternehmen, ja ich möchte zeit mit dir verbringen, aber ich möchte etwas machen, wo nicht ständig wieder irgendwas thematisiert wird.
und genau unter diesen umständen solltest du verstehen, das sie eben nicht sofort in en 48h stunden probleme reden wochenende möchte, sondern das ganz lieber in einem rahmen, den man zur not abbrechen kann.
sie hat, in meinen augen, schlichtweg keine lust mehr ständig die probleme totzureden, sondern sie will handeln, aber sie will auch sehen, das du handelst und nicht immer nur redest.

Immer nur zu sagen, dass die Aufmerksamkeit und Anerkennung fehlt, dass ich zu unfreundlich sei und ihre Bedürfnisse nie sehen würde - das kapiere ich nun mal nicht
ist das so schwer?
ich finde eigentlich, das sie dir gegenüber schon so einige aussagen getroffen hat, die dich zum nachdenken anregen sollten und auch die art und weise wie du über ihre tätigkeiten schreibst, zeigt schon das du ihre arbeit und alles das was sie drumherum noch leistet überhaupt nicht wertschätzst.
alleine schon deine rechnung der ferientage und wochenenden. hat sie denn wirklich ferien oder wochenende?
wenn deine freundin ferien hat, haben die kinder automatisch auch ferien, wenn deine freundin frei hat, dann haben auch immer die kinder parallel frei. das bedeutet, sie fährt zwar nicht nur arbeit, aber dafür kümmert sie sich dann den ganzen tag um die kinder. statt a macht sie dann b.
wenn ich das richtig verstanden habe, deine freundin arbeitet vormittags und bereitet unterricht am nachmittag / wochenenden nach und vor. dazu wird dann auf die kinder aufgepaßt, essen gekocht, der haushalt geschmissen und du kommst von der arbeit. Für die großen (handwerklichen) dinge und morgens die kinder bist du zuständig.
im endeffekt macht deine frau 3 jobs, den job als lehrerin, den job als mutter, den job im haushalt (putzen, waschen, kochen etc.).
du hingegen hast maximal 2 jobs, deinen job und der rest teilt sich auf in ein wenig die kinder, ein wenig den garten etc.
und so wie du schreibst, erkennst du das was sie zu hause macht nicht an, sondern das ist für dich selbstverständlich. auch wenn du es vielleicht nicht als selbstverständlich siehst, es wirkt aber auf andere und vor allem auch auf deine freundin so und genau das ist der springende punkt, du erkennst das was sie leistet und macht nicht an. ganz im gegenteil, da werden dann noch forderungen gestellt, sie kann doch in ihrer freien zeit sich mit freundinnen treffen. schonmal daran gedacht, das sie dazu einfach viel zu ko ist und einfach keine motivation mehr hat und froh ist, wenn sie mal 2 stunden auf dem sofa sitzen kann?

wann kommst du nach hause und freust dich wirlich nach hause zu kommen? kommst also schon mit einigermaßen guter laune zu hause an?
wann begrüßt du deine freundin mit dem gleichen elan, wie du die kinder begrüßt?
wann sagst du ihr und zeigst du ihr, das du dich freust, das sie essen kocht?
wie oft sagst du ihr, das das essen sehr gut schmeckt?
wie oft erkennst du an, das das essen fast fertig ist, wenn du nach hause kommst?
wie oft lobst du sie für irgendwas, was man im haushalt macht?

der haushalt ist etwas derart unbefriedigendes, weil man immer und immer wieder die gleichen dinge macht und im endeffekt dankt es einem keiner. deshalb auch ihre aussage, sie bekommt von den kollegen mehr anerkennung als von dir. sicher ist so eine aussage nicht nett, aber sie ist ein riesen wink mit dem zaunpfahl.
gib ihr anerkennung für das was sie zu hause leistet, haushalt, kinder etc.
gib ihr anerkennung das sie job, zu hause, kinder unter einen hut bekommt.

wo sind kleine gesten von dir für sie oder mal ein lächeln?
mal eine kurze umarmung zur begrüßung oder verabschiedung, mal ein hallo schatz (nicht nur zu hause, sondern auch in der öffentlichkeit)

damit gibst du ihr gleichzeitig anerkennung als auch aufmerksamkeit.

es bringt nichts dann noch zu fordern oder zu bemängeln, das sie sich nicht für deinen neuen job interessiert. das ist kein zeichen von desinteresse, sondern schlichtweg ein zeichen von überforderung, sie kann sich nicht auch noch damit beschäftigen, sich dahinein denken, sie hat mit ihren dingen schon genug zu tun.

ich kann dich ja ein stück weit verstehen.
aber alleine eine gesprächstherapie wird gar nicht bewirken, wenn du darin die lösung für euer problem findest.
ein weiterer weg und der ist sehr wichtig, spring über den schatten, nimm den kleinen finger, den sie dir reicht und schmeiß zumindest versuchsweise deine resignation über board. wenn du die resignation nicht überwindest, dann steht ihr wirklich vor dem abgrund.
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #109
@twinkeling-star: du hast mit den kleinen Schritten recht, ich muss das noch mal Revue passieren lassen. Danke für deine Worte daher! Zu dem Punkt "Kinder beschützen" siehe PM, ich finde deine rhetorische Frage mindestens respektlos, eher noch beknackt.

Mit dem Haushalt und Kinderbetreuen passt es aber wirklich gar nicht. Es ist wie bereits gesagt nicht so klischeehaft, dass ich abends von der Arbeit käme und so weiter... wenn ich's nicht schon wüsste, würde ich tippen, du bist eine Frau ;-)

* wann sagst du ihr und zeigst du ihr, das du dich freust, das sie essen kocht?
Jedes Mal, wenn sie das tut und ich das so empfinde. Also relativ oft. Allerdings kocht nicht immer sie.

* wie oft sagst du ihr, das das essen sehr gut schmeckt?
Jedes mal, wenn es gut schmeckt, und das ist relativ häufig. Reicht dir ein "Mhhh, das ist aber lecker"?
Aber manchmal geht es auch zu wie hier: Vier-Seiten-Modell - Wikipedia

* wie oft erkennst du an, das das essen fast fertig ist, wenn du nach hause kommst?
Die Frage passt nicht. Erstens machen wir das Abendessen oft gemeinsam (nicht warm oder nur aufgewärmt) und ich kümmere mich um das "danach", und die Anerkennung hatten wir oben.

* wie oft lobst du sie für irgendwas, was man im haushalt macht?
Ich habe keinen Prozentwert greifbar. Etwas wie "danke dass du schon mal die Mülltonnen aus dem Keller geholt hast", von beiden Seiten, ist hier üblich. Das muss m.A. nach kein "Vielen Dank Schnucki..." sein.

Wie gesagt, es ist nicht so, dass an ihr Arbeit, Haus und Kinder kleben und ich nur arbeiten gehe. Und ich hinterfrage diese "Rollenverteilung" durchaus, ob man z.B. beispielsweise die Einkäufe anders organisieren könnte (auf's Wochenende legen = ich mach's), aber sie macht das dann doch lieber auf dem Weg von der Schule. Ich finde das unlogisch, weil es ihre kostbare Zeit beschneidet, und habe das schon mehrmals gemacht mit dem grossen Wochenendeinkauf, aber sie nimmt das nicht an, obwohl sie einen Vorteil davon hätte.

Dass ich morgens seit vielen Jahren stets die komplette Kinderversorgung mache vom Aufstehen bis zum Aufräumen war ihr bisher noch nie, nie, nie ein Danke wert... eben weil es so, so, so selbstverständlich ist. Ich könnte mich daran erinnern, weil ich immer noch darauf warte. Ich habe ihre das auch schon gesagt, aber es kommt dann direkt die Konter. Nicht zu Unrecht, aber sie "lernt" nicht daraus - ebensowenig wie ich wahrscheinlich. Ich will mir auch kein Danke abholen, das hat vielleicht mit falschem Stolz zu tun, aber sowas brauch ich nicht.

Daher reagiere ich inzwischen hier im Forum etwas allergisch darauf, dass ich gefragt werde, ob ich für das Kochen lobe, wenn ich selbst hier mangels Lob vertrockne. Wobei es mir nicht um den Lob als Worthülse geht, sondern um das (bei ihr fehlende) Interesse an meiner Sache.

Das mag wie eine grosse Rechtfertigung klingen "Sie kann doch zufrieden sein, was ich für ein toller und geiler Vater, Mann und Typ bin". Ich wollte aber mal dem Stoffel-und-Quatschen-Image entgegenwirken... und so richtig Scheisse hat sie es mit mir ja nun auch nicht getroffen. Ich mit ihr m.A. nach auch nicht, es fehlt nur eines: die Beziehung, die intime Paar-Beziehung, vermutlich die tiefe Liebe, die wir mal empfunden haben. Das ist im Alltag wohl komplett in die Binsen gegangen.

Und um meine Resignation zu überwinden bräuchte ich Kraft, die mir im Moment abhanden gekommen ist. Aber ich beisse mich durch, das hab ich eigentlich schon immer gemacht. Ich hab nur überhaupt keine Lust, noch mehr Federn zu lassen und andere mit hineinzuziehen. Die Verhältnismaessigkeit stimmt nicht mehr...

F
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #110
Hi,

eine Frage bzw. ein Gedanke ist mir eben noch gekommen:

Wann wart Ihr eigentlich das letzte Mal für paar Tage räumlich getrennt? Kam das überhaupt in den letzten Jahren mal vor?

Ich könnte mir nämlich auch (als ganz aktuelle Lösung zu einer temporären Entspannung) ganz gut vorstellen, daß es Euch eventuell helfen könnte, wenn jeder von Euch beiden mal für 3-4 Tage alleine weg fährt (und der jeweils andere dann die Kinder hütet), am Besten direkt nacheinander, so daß ihr insgesamt ~ eine Woche Euch mal nicht seht.
Ich spreche nicht von Beziehungspause oder so 'was, da halte ich gar nichts von, sondern einfach nur für Euch beide eine kleine Pause zum Luftholen.
Wird wohl schwer praktisch umzusetzen sein für Euch, aber soll ja nur ein Gedanke sein.

Mark11
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #111
@Mark11: Ich verstehe, was du meinst. Passiert ca. 1x im Jahr für ein paar Tage wegen Freunden und Eltern etc. Wird sich in den Ferien noch 2x sowieso ergeben (sie weg mit Kindern und sie weg ohne Kinder), war aber alles schon vorher ganz normal geplant und hat mit unserem Chaos nix zu tun...

F
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #112
Aber vielleicht kann es ja trotzdem wohltuend sein?
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #113
Ich verstehe nicht, wieso wir hier den TS so angreifen müssen, bloß weil er unser Bedürfnis nach Änderung nicht schnell genug und nicht unseren Vorstellungen entsprechend umsetzt.
Ich möchte euch mal in dieser Situation sehen, wo vieles deutlich einfacher gesagt und gedacht als auch umgesetzt ist. Konstruktive Kritik ist das Eine, ihn als Weichei etc zu bezeichnen das Andere. Wir haben ihm viele Denkanstöße gegeben, von denen wir letzten Endes aber auch nur vermuten können, dass sie helfen - denn wir stecken nicht in der Situation. Und, konstruktive Kritik hin oder her - Fringsi ist zu uns gekommen, um auch ein bisschen Verständnis zu finden. Das hat er hier zwar durchaus bekommen, aber ich finde, es schlägt gerade in eine eher ungute, gegenteilige Richtung um.

Vielleicht wäre es sinnvoller, wenn wir erstmal nicht mehr werten und abwarten, was in einem halben Jahr passiert ist - wenn Fringsi dann noch berichten mag. Denn Entwicklungen brauchen Zeit, mehr Zeit als mal eben einen Beitrag zu schreiben.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #114
Off-Topic:
Ist doch schön, wenn man so ein schwarz-weiß-denken hat, das macht die Welt so einfach... Nur leider ist die Welt nicht immer so!

Der TS hat sich an uns gewandt, weil er die Beziehung retten will, nicht weil er hören will, daß er seine Freundin abschießen soll. Daß ich ihn bei seinem Weg dahin kritisiere, hat nichts mit dem Grundsätzlichen zu tun, so daß ich ihm genau dafür meinen persönlichen Rat gebe (und andere, die einen anderen Weg gehen würden, eben einen anderen).

Im Übrigen wäre ein Weichei für mich jemand, der sich bei jedem Problem einfach verpissen würde. Der TS macht zwar in meinen(!) Augen Einiges falsch (da sind wir uns einig: er redet zu viel und macht zu wenig), hat aber z.B. weiterhin den Arsch in der Hose, sich hier der Kritik an seiner Person zu stellen. Respekt dafür!
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #115
Hallo TS,

ich finde es extrem schwierig, wenn nicht gar unmöglich, solch komplexe Probleme, wie Ihr sie habt, im "Alltag" zu lösen. Keiner hat die Möglichkeit sich zu mal wirklich entziehen, um in Ruhe für sich selbst zu überlegen und zu entscheiden, was man will, wie eine vernünftige Lösung aussehen könnte ...

Kinder, Haushalt, Arbeiten gehen, bald fängt die Schule noch mal an ...

Komplett verfahren. Ihr werdet nicht weiterkommen - einer wird irgendwann ausrasten, Mega-Chaos.
Der Stress und der Druck ist zu groß, viel zu groß.

Ihr solltet Euch nun auf das Einzige besinnen, was Ihr wirklich noch gemeinsam habt, was Euch beiden wichtig ist (davon gehe ich jetzt einfach mal aus):

Eure beiden Kinder.

Vereinbarter Waffenstillstand, kein Reden über Eure Beziehungsprobleme mehr - vorerst.
Ihr habt zwei Kinder, die gerade einen Albtraum erleben.

Das könnt Ihr doch beide nicht wollen? Das muss Euch beiden JETZT das wichtigste sein.

Ihr habt ein Haus - da wird es wohl möglich sein (falls es nicht bereits so weit ist), dass Ihr das Ehebett nicht mehr teilt (das fand ich persönlich immer am schwierigsten: neben dem Mann zu schlafen, mit dem ich Streit habe), damit jeder wirklich mal für sich alleine sein kann - ungestört überhaupt mal wenigstens im Ansatz noch mal ruhig zu werden, um überhaupt mal vernünftige Entscheidungen treffen zu können. Einen Platz aus der Ecke zu haben, in die man sich gedrängt fühlt. Ihr beide steht in einer Ecke! Nur jeweils in einer anderen ...

Ihr könntet es schaffen, wenigstens in Bezug auf Eure Kinder noch einmal an einem Strang zu ziehen. Gemeinsam zu überlegen, wie man ihnen helfen kann, das Chaos was zwischen den Eltern herrscht, besser zu verkraften. Ihr müsst mit ihnen reden. Kinder sind nicht dumm, wenn man versucht, ihnen "kindgerecht" diese Situation zu erklären ... Ihr könnt Eure Hilflosigkeit ruhig zu geben - aber redet mit Euren Kindern - zu viert an einem Tisch (dass gegenseitige Vorwürfe und Schreiereien dabei nichts verloren haben ist ja klar ...!!)

Sie brauchen die Sicherheit, dass Ihre Eltern alles dafür tun, dass es ihnen gut geht. Sie sind nicht allein! Ihre Eltern werden eine Lösung finden!

Denn wenn man sie außen vorlässt, entwickeln sich die schlimmsten Fantasien in ihren Köpfen. Sie spüren Eure Angst, Eure Wut, Eure Aggression - wissen aber nicht warum.

Vielleicht hilft Euch diese gemeinsame "Aufgabe" - diese vereinbarte Auszeit aus dem Thema "was wird aus unserer Beziehung?" - in ein paar Wochen, wieder wie zwei ganz normale und vernünftige Menschen GEMEINSAM darüber nachzudenken, was man tut, wenns nicht mehr passt ...

Nämlich: man trifft sinnvolle "Arrangements" oder man trennt sich so, dass alle "irgendwie" damit leben können - das geht ... so etwas besonderes ist es doch wirklich nicht, dass zwei Menschen sich trennen. Aber man braucht Zeit und Kraft das auch zu akzeptieren. Im Moment seit Ihr - was dieses Thema betrifft - vollkommen "ausgelutscht" - also, macht mal Pause!!

Werdet Euch der größten Verantwortung bewusst - es gibt zwei kleine Menschen, die können sich dieser Situation nicht entziehen, sie können nicht handeln, sie können nicht einfach abhauen ...
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #116
Off-Topic:
Off-Topic:
hat aber z.B. weiterhin den Arsch in der Hose, sich hier der Kritik an seiner Person zu stellen. Respekt dafür!

Oh ja :zwinker:. Und auch, wenn er hauptsächlich auf "gefühlte Angriffe" reagiert, merke ich aus jedem Post von ihm, dass er drüber nachdenkt und nach Lösungen sucht und vom Prinzip her konstruktiv und lösungsorientiert denkt und die Anregungen nutzt, um bisherige Denkmuster in Frage zu stellen und auf ihr "immer noch funktionieren" zu überprüfen. Die Lösungen muss er nachher selbst finden, aber er nutzt das Forum sinnvoll zum Gedanken sortieren und Denkimpulse holen, bei einem sehr schweren Thema, für das es keine leichten Lösungen gibt - und damit wächst mein Respekt zusehends :zwinker:
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #117
Off-Topic:


Oh ja :zwinker:. Und auch, wenn er hauptsächlich auf "gefühlte Angriffe" reagiert, merke ich aus jedem Post von ihm, dass er drüber nachdenkt und nach Lösungen sucht und vom Prinzip her konstruktiv und lösungsorientiert denkt und die Anregungen nutzt, um bisherige Denkmuster in Frage zu stellen und auf ihr "immer noch funktionieren" zu überprüfen. Die Lösungen muss er nachher selbst finden, aber er nutzt das Forum sinnvoll zum Gedanken sortieren und Denkimpulse holen, bei einem sehr schweren Thema, für das es keine leichten Lösungen gibt - und damit wächst mein Respekt zusehends :zwinker:
ich finde das ja wohl jetzt etwas hart ausgedrückt! Der Threadstarter hat von Anfang an meinen Respekt verdient - so wie er mit der Sache umgeht!
Denn mal ehrlich - 80% aller anderen Männer (oder Frauen) wären in so einer Situation in der nur ein Partnerteil seit Jahren "halbwegs zufrieden" ist schon längst weg, hätten nebenbei eine Affäre oder wären an einer Lösung gar nicht (mehr) interessiert und resignieren!

Was mit der Frau des Threadstarters los ist kann hier niemand sagen aber wenn die Situation so ist wie der Threadstarter schreibt würde ich es ihm (und keinem anderen) verübeln wenn er das Weite suchen würde - denn mal ehrlich: was ist noch möglich wenn der Gegenüber jahrelang (!) fast jegliche Lösungsmöglichkeit ablehnt, torpetiert, relativiert und weiterhin seinen Trott nachgeht und offenbar die Probleme nicht sieht, verkennt oder schönredet?

Man(n) muss nicht bis zur "Selbstzerstörung" kämpfen!
Insofern hat der Threadstarter meine Achtung - denn m.M. nach führt er einen fast aussichtslosen Kampf und versucht trotzdem in der Ferne immer noch einen Lichtblick auszumachen.

Sicher ist es schön wenn er hier aus dem Forum Tipps und Anregungen bekommt - aber so viel neues, innovatives war sicherlich auch nicht dabei. Und wir sollten uns nicht einbilden das dieses Forum jetzt die ulitmative Lösung für den Threadstarter und seine Beziehung darstellen wird - dafür ist das Thema einfach zu verfahren und zu kompliziert.

Ich wünsche dem Threadstarter viel Glück und Erfolg das er die Beziehung möglicherweise retten kann bzw. das sie sich zum Guten wendet. Allerdings wünsche ich ihm auch irgendwann die Erkenntnis das es vielleicht besser ist einen Neuanfang zu wagen wenn alle Versuche nichts bringen...
 
F
Benutzer108741  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #118
@BornToHaveFun: jippieh - du bist das Alphamännchen, auf den wir alle warten... und zwar im Aldi ;-)

Wir haben jetzt hier im Forum - wie wenige, 4? - Tage verbracht, aber zum Glück nur die wenigsten denken, dass ich hier Hauruck handeln muss. Ihr habt ja nur meine Sicht und auch davon nur einen Teil mitbekommen, sonst hätte ich wunde Finger vom Schreiben...

Ich freue mich, dass die meisten mir wirklich hilfreiche Denkanstöße gegeben haben. Zum Beispiel, den Kindern die Streiterei zu erklären... naja, und irgendwie ist die Bezeichnung "Weichei" auch ein Denkanstoss... wenn auch ein ziemlich einfältiger.

Ich habe für übernächste Woche einen Termin beim Therapeuten und deswegen einiges umlegen müssen, hoffe das fluppt auch, wobei erst mal nur das Ziel habe, das ich und sie bei dem Gespräch das sagen kann, was gesagt werden muss, ohne dass es eskaliert.

Ich halte euch auf dem Laufenden, was passiert - im Moment eigentlich nix, ausser dass praktisch Funkstille ist, wir getrennt schlafen (geht heute wegen Tante X nicht), und ob Wandern angesagt ist werden wir morgen sehen... und mein Mini-Plan wäre, beim Wandern allen Beziehungsscheiss absolut raus zu halten.

Danke an alle, und auch an die, die mich für unfähig oder doof halten. Ich bin für alle Meinungen offen, aber ich muss sie nicht annehmen -

Gruesse
F
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #119
Hey, das klingt richtig, richtig super! Richtig Nägel mit Köpfen! Ich drück euch ganz doll die Daumen!

Von wegen "Weichei" ^^.

Off-Topic:
Ich bin übrigens vorhin auch zu dem Schluss gekommen, dass ich wegen diverser Probleme auch mal mit meinem Freund zur Paarberatung gehen werde. Es ist noch nicht so festgefahren wie bei euch (wir hatten auch noch nicht so viel Zeit dafür), aber es gibt da auch ein paar Dinge, die mittelfristig nicht gut sind. Wenn du jetzt solche Nägel mit Köpfen machst, dann muss ich das wohl jetzt auch :smile:.
 
Es gibt 87 weitere Beiträge im Thema "16 Jahre zusammen, 2 Kinder = Beziehung tot, kein Sex mehr", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren