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angst vor beziehung & etwas verpassen zu können

S
Benutzer122679  (31) Benutzer gesperrt
  • #1
Hi!
Eigentlich bringts die Überschrift eh schon ziemlich auf den Punkt.
Hat vielleicht irgendjemand Erfahrungen damit u kann mir eventuell Ratschläge geben, wie ich gegen diese unüberwindbare Angst vor einer Beziehung ankämpfen kann?

Ich bin 20, hatte noch nie eine Beziehung die länger als 6 Tage gehalten hat; hab bisher zu meinem eigenen (!!) Entsetzten noch nie mit jemandem geschlafen, den ich wirklich "mochte", geschweige denn geliebt hab (wann liebt man denn jemanden??).
Das macht mich einerseits traurig - andererseits hab ich aber auch gleichzeitig Angst davor, etwas verpassen zu können, wenn ich mich auf jemanden einlasse, bei welchem ich vl. anfangs das Gefühl habe, dass er mich lieber mag als ich ihn.

Es geht auch speziell um einen Mann - ich kann wohl aus voller Überzeugung sagen, dass viele, viele Frauen ihn nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich ziemlich anziehend u schon fast perfekt finden.

Ja perfekt..
Für mich ist ein "perfekter" Freund jedoch nicht zuvorkommend, spendabel, erfahren u vor allem reif!
Ich such mir immer die jungen, unreifen Typen, bei denen ICH es bin, die etwas dafür tun muss, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Das reizt mich und lässt mein Herz höher schlagen. Anfangs zumindest. Am Ende gehts dann zwar immer scheiße aus, dann kommt niemand mehr klar und alle Beteiligten sind genervt u am Boden.

Die Angst, etwas, oder vielleicht einen anderen Mann, (der womöglich ja noch "besser", attraktiver, reizvoller, interessanter sein könnte, der vielleicht doch noch ein bisschen mehr 'bad-boy' in sich hat) verpassen zu können, hindert mich daran, körperliche und mentale Nähe bei einem Mann zuzulassen, der es wirklich ernst mit mir meint.

Im aktuellen Fall ist es so, dass ich ihn schon zwei Jahre kenne, mich immer wieder mit ihm getroffen habe aber, was mich betrifft, nie der "Funke" übergesprungen ist. Was ich mir wirklich NICHT erklären kann!
Ich möchte ihm bzw. mir so gerne eine Chance geben - wenn es mit ihm klappen würde, wäre so in etwa mein Traum einer schönen Beziehung wirkliche Realität ..

Doch gibt es überhaupt realitstische Hoffnung auf eine Beziehung, wenn von meiner Seite aus kein magischer Funke oder so etwas i d Art zu spüren ist? Oder ist das nur meine Angst, meine Blockade? Ich weiß ja nicht mal was Liebe überhaupt ist.

Als ich vor etwa einem Jahr mal bei ihm zu Besuch war, bin ich, kurz bevor es ernst geworden wäre, um halb vier morgens abgehauen - hab mein Shirt angezogen u bin mit dem Auto zwei Stunden nach Hause zurückgefahren.

Seit da hat er sich immer wieder gemeldet, wir haben Treffen ausgemacht etc.
Ich hab im letzten Moment immer abgesagt. Hatte immer eine Ausrede.
Himmel, er wäre echt so toll...

Hoffe ihr könnt mich einigermaßen verstehen :smile: ich kanns zumindest nicht ..

Danke u LG
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #2
Scheint als hättest du wirklich eine Blockade im Kopf nähe zuzulassen. Das hindert dich auch daran jemanden zu lieben. Nur wenn du so weiter machst wirst du nie das glück haben eine glückliche Beziehung zu führen.
Du musst ja auch noch keine Beziehung eingehen wenn du da nicht willst. Aber trotzdem ist es auch wichtig nähe zuzulassen.
Für mich hört sich das so an als hättest du Angst verletzt zu werden. Aber verletzt werden kann man immer. Das Risiko eingehen und Nähe zulassen lohnt sich.
Welchen genauen Rat ich dir geben kann weis ich leider auch nicht.
Mein Tipp: Entweder du Riskierst es und lässt die Nähe dieses Mannes zu, oder du versuchst es vielleicht mal mit einer Therapie. Meistens hat so eine Angst einen anderen Ursprung.
 
bormar
Benutzer90559  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Perfekt gibt es nicht.
Nähe zulassen ist das Wichtigste. Dir kann doch nichts passieren. Ich finde auch, es steckt mehr dahinter. Angst blockiert und ist nicht gut.
 
S
Benutzer122679  (31) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #4
Dass ich den Schritt wagen muss, um zumindest die Erfahrung gemacht zu haben, weiß ich eh - nur ist das dann, wenns drauf an kommt, leichter gesagt als getan.
Die Pro's auf der "Single-Seite zu bleiben", überwiegen immer wieder.

Vielleicht werde ich mir wirklich mal Rat von nem/ner Professionellen holen. Längerfristig gesehen ist das bestimmt nicht schlecht.
Mir würde aber wirklich nichts einfallen, was dieses Problem begründen könnte! Meine Eltern haben eine perfekte Beziehung seit 20 Jahren, meine Geschwister und ich hatten eine super Kindheit, sonst passt auch alles eigentlich.
Manchmal hab ich das Gefühl, einem Mann, der scheinbar - charakterlich und was das Aussehen betrifft - mehr zu bieten hat als ich, nicht genügen könnte. Wieso sollte der mich denn wollen wenn er so viele andere haben könnte?
Dieser hohem Messlatte, auch zB was seine Ex betrifft, kann ich meiner Meinung nach nicht gerecht werden..
 
Ahoi =)
Benutzer87146  (39) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich hab zwei Ansatzpunkte über die du mal nachdenken kannst.

Erstens: Auf der anderen Seite des Baches erscheint das Gras immer grüner. Das ist klar. Deshalb "überwiegen" machmal die Vorteile des Single-Daseins. Man hat alle Optionen. Muss sich nicht festlegen. Nur man verliert auch etwas. Vertrautheit. Eine Person, die einen wirklich liebt so wie man ist...

Zweitens: Kein Wunder dass du Angst hast eine Beziehung mit einem "gleichwertigen" Partner einzugehen, wenn du dann das Gefühl hast ihm nicht zu genügen. Schreib uns doch mal was toll ist an dir. Ich glaube wenn du erst mal darüber nachdenkst werden dir schon einige Dinge einfallen. Und das ist dann auch die Begründung warum jemand mit dir zusammen sein möchte.
 
S
Benutzer122679  (31) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
Ja u diese Vertrautheit macht mir aber Angst!! Ich will ja Nähe, vor allem im Zusammenspiel der Physischen mit der Psychischen - aber wenn ich's dann mal im Gesamtpaket haben könnte, gewinnt die Phantasie irgendwie immer.
Wie du so schön sagst, das Gras ist immer grüner auf der anderen Seite ..
Ich habe Angst davor dass mich jemand wirklich kennt, dass ich dann sozusagen fast schon transparent bin für irgendjmdn. Das mach mir Angst.

Hm das ist eine nette Überlegung :smile: Ist schwer zu sagen was toll an mir sein soll. Ich bin wie ich bin - manchmal zu idealistisch, dafür lieb ich aber das Leben, ich mag Menschen, mag gute aber auch sinnlose Gespräche, lache viel, kann irrwitzig sein und auch tiefsinnig, wenns drauf an kommt. Wäre immer lieber ein Teil der Lösung als Teil des Problems.. könnte man vielleicht sagen.

Hab ihm übrigens grad endlich auf seine/n 10te Nachricht bzw. Anruf in 2 Monaten geantwortet - und ihm einfach die Wahrheit gesagt; genau so wie's bei mir aussieht.. war jetzt endlich mal ehrlich was mein verkrüppeltes Herz anbelangt.
Mal sehen was, wie oder ob er überhaupt (noch) reagiert.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich bin 20, hatte noch nie eine Beziehung die länger als 6 Tage gehalten hat; hab bisher zu meinem eigenen (!!) Entsetzten noch nie mit jemandem geschlafen, den ich wirklich "mochte", geschweige denn geliebt hab (wann liebt man denn jemanden??).

Für mich ist ein "perfekter" Freund jedoch nicht zuvorkommend, spendabel, erfahren u vor allem reif!
Ich such mir immer die jungen, unreifen Typen, bei denen ICH es bin, die etwas dafür tun muss, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.


Als ich vor etwa einem Jahr mal bei ihm zu Besuch war, bin ich, kurz bevor es ernst geworden wäre, um halb vier morgens abgehauen - hab mein Shirt angezogen u bin mit dem Auto zwei Stunden nach Hause zurückgefahren.
Ich hab im letzten Moment immer abgesagt. Hatte immer eine Ausrede.
[/quote]

Angst. Angst und Flucht. Das ist das erste, was einem bei Deinem Beitrag ins Auge springt. Und wie es mit der Angst und der Flucht ist - es sind Instinkte, die in unserer Urmenschenseele den Kopf einfach übergehen, um die Überlebenschance möglichst groß zu halten.

Was tut man also logischerweise? Die Zügel in der Hand behalten - kontrollieren. Brenzlige Situationen vermeiden - Flucht. Gefühle nicht zulassen - blockieren.

Du eroberst. Du manövrierst Dich in Beziehungssituationen, den auf jeden Fall scheitern und fühlst Dich von Menschen angezogen, die Deiner Hilfe bedürfen.
Immer hast Du die Kontrolle und vor allem eines: durch das Nicht-Zulassen von Liebe bist Du stets gewappnet, verletzt zu werden. Lieber selbst Grenzen setzen, als sie gesetzt zu bekommen.

Irgendetwas in Dir scheint sich panisch gegen Nähe, gegen das sich-einlassen, sich damit auch abhängig zu machen (vor allem gefühlsmäßig) zu wehren.

Gut, dass Du schon an der Oberfläche kratzt und nicht nur Dein Kopf, sondern scheinbar auch Dein Inneres Dir zu verstehen gibt, dass dieser Weg Dich nicht länger glücklich macht. Mach Dir eines klar: Du wirst Dich nicht vor emotionaler Enttäuschung schützen können. Die Angst, Verwandte, Freunde und vielleicht auch den Liebsten usw. zu verlieren (durch Krankheit, Umzug, Streit)...wird irgendwann eintreffen. Dem kann man nicht entfliehen. Vielleicht ist diese Panik durch irgendwelche entsprechenden Erlebnisse in der Kindheit ausgelöst worden - die Ursache spielt hier auch keine so große Rolle außer derjenigen der Erklärung.

Viel wichtiger: vielleicht solltest Du Dich ganz konkret mit den Vorstellungen auseinandersetzen, jemanden zu verlieren, den Du liebst/magst. Was würdest Du dann tun, was gäbe es für Handlungsmöglichkeiten - andere, als sich den eigenen Gefühlen per se zu verschließen?

Nach meinem Eindruck Deines geschilderten Problems: So einfach wird das wohl nicht sein, so schnell wird es nicht gehen. Sich blindlings jemandem hingeben ist auch kein sinnvolles anderes Extrem. Nach und nach die Nähe anderer zulassen, und damit schon im Alltag beginnen - vielleicht hilft das ein wenig. Ansonsten - hier bei diesem Eindruck würde ich auch zu einer Therapie raten.

Alles selbstverständlich innerhalb weniger Minuten aus dem ersten Eindruck des Gelesenen geschrieben - wie sehr ich damit richtig liege oder nicht, weiß Du, liebe TS. Kann auch alles Quatsch sein.

Gruß, cocos
 
S
Benutzer122679  (31) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #8
Was tut man also logischerweise? Die Zügel in der Hand behalten - kontrollieren. Brenzlige Situationen vermeiden - Flucht. Gefühle nicht zulassen - blockieren.

Du eroberst. Du manövrierst Dich in Beziehungssituationen, den auf jeden Fall scheitern und fühlst Dich von Menschen angezogen, die Deiner Hilfe bedürfen.
Immer hast Du die Kontrolle und vor allem eines: durch das Nicht-Zulassen von Liebe bist Du stets gewappnet, verletzt zu werden. Lieber selbst Grenzen setzen, als sie gesetzt zu bekommen.

Diese Worte bringen all meine Gedanken u Gefühle exakt auf den Punkt. Die Grenzen selbst bestimmen können; ich muss es sein die entscheidet, was wann wie lange und mit wem läuft ...
Danke erstmal dafür! ^^

Überhaupt bringst du ziemlich alles was ich schon so lange versuche in Worte zu fassen, was mir aber nicht gelingt, auf den Punkt. Wirklich toll.

Nun hat er mir geantwortet..
Ganz ehrlich, es geht mir grad echt beschissen. Könnte die Krise kriegen wenn ich daran denke was mir Schönes durch die Lappen geht, nur wegen meinen Spinnereien!!!!
Er hat sich in mich verliebt und fragt mich, ob ich die restliche Zeit wirklich aufgrund meiner Ängste alleine verbringen will ... gibt mir alle Zeit der Welt.. usw.

Es tut mir so leid - für mich selbst und auch für ihn.
Dass ich uns nicht das geben kann, was er sich wünscht und ich mir ja im Grunde, irgendwo tief drinnen auch. Glaub ich zumindest.
Jetzt ist eh schon das passiert was ich eigentlich unter keinen Umständen wollte. Er öffnet mir die Tür sodass ich einfach nur eintreten müsste, mich gegen meine Blockade auflehnen könnte.
Und was mach ich? Bleib draußen stehn, denk ewig darüber nach, ob das nun das Richtige ist und warte insgeheim auf einen Anderen, der mich dann mit seinem Pferd abholt, bei dem es dann aber wahrsch. eh wieder aufs Gleiche hinausläuft.

Einen Rat würde ich aber noch gebrauchen können :smile:
> Um an meinen Ängsten arbeiten zu können - ist es ratsamer, dies bei diesem Mann zu versuchen, mich evtl. langsam darauf einzulassen und hoffen dass sich das Blatt dann mal wendet? Denk mir dass halt einfach schon so (zu) viel passiert ist, dass ich der Sache mit ihm nicht mehr offen bzw. neutral gegenüberstehen kann. Ich weiß er will mich seit einem Jahr und würde sehr viel dafür machen um mir das auch zu beweisen. Von Null anfangen wäre toll, geht natürlich leider in diesem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr.

> Oder ist es (v.a. längerfristig gesehen) besser, die Sache mit ihm abzuhaken, - erzwingen kann ich Gefühle für ihn eh nicht - um es nicht noch schlimmer (v.a. für ihn) zu machen?
Abhaken und die Sache ruhen lassen; um mich dann bei einem anderen Mann, welchem ich dann noch etwas neutraler gegenüberstehe, gegen meine Ängste stellen zu können?

Wünschte so sehr dass einmal, nur einmal die Gefühle in meinen Herzensangelegenheiten auf Gegenseitigkeit beruhen könnten. :smile:

Bin mir auch nicht sicher, Cocos, ob die Ängste direkt etwas mit dem "Scheitern" zu tun haben, wie du schreibst.
Hab vielmehr das Gefühl, dass ich schlicht und einfach Angst vor einer Bindung habe, vor echter Nähe und Transparenz - nicht vor einer möglichen Enttäuschung. --> Angst vor den Mauern der Freiheit, die mich einsperren und welche ich noch nie kennengelernt habe. Die Freiheit die ich so lange genießen konnte wäre dann plötzlich nicht mehr da.

Naja, wie dem auch sei - hoffe für meinen Verehrer, dass ich ihm im Idealfall etwas von seiner Zuneigung mir gegenüber zurückgeben kann und mir mein Hang zum Perfektionismus nicht noch hundert Streiche spielt ..

Gute Nacht und Danke für eure Hilfe :smile:
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Hi samstag,

Prima, dass Dir meine Worte helfen konnten.

Mir fällt bei Deiner Schilderung "Angst vor den Mauern der Freiheit" auf, dass man sie auch anders herum treffend deuten könnte : ist es nicht "Freiheit" selbst, die Dir Mauern setzt? Die "Mauern der Freiheit".

Ich würde Dir empfehlen, doch evtl. man einen Fachmann zurate zu ziehen, um an dem Problem zu arbeiten. Auf der einen Seite behältst Du also gerne Kontrolle über andere. Aber warum eigentlich? Weil Du fürchtest, sie über Dich selbst zu verlieren?

Du solltest auf keinen Fall diesen Mann zu Deinem "Freund-Therapeuten" werden lassen. Er ist sich zwar bewusst darüber, dass es alles andere als einfach wird. Aber wahrscheinlich ist er sich nicht über das Ausmaß bewusst oder über die Hartnäckigkeit, die solch krasse Verhaltensmuster aufweisen.

Nur mal so nebenbei: merkst Du, was ER bereit ist, in die Waagschale zu werfen? Worauf er sich einlässt? Und ich unterstelle ihm, dass er anders tickt als Du, dass er nämlich schon echte Gefühle zu investieren - opfern?/der "Gefahr" auzuliefern? - bereit ist.

Solange Du diesen Grundsatz des "Nicht-Therapeuten-Freundes" einhältst, kannst Du seine ausgestreckte Hand ergreifen und es versuchen. Ihr müsstet Euch zuvor schon sehr genau über Eure Erwartungen verständigen. Du solltest hier Offenheit walten lassen und Dir andererseits darüber bewusst sein, dass auch ER Ansprüche hat, die er geltend machen möchte. An diese "Spielregeln" müsstest auch Du Dich halten - auch wenn es Dir im innersten zunächst noch ungemütlich damit sein sollte.

Sich fallenlassen ist immer ein Risiko. Aber gönne Dir ruhig einmal auch eine echte Erfahrung - die Welt wird nicht zuende sein, wenn man auf die Nase fällt. Es ist NICHT das Ende der Welt, solange man in der Lage ist, sich selbst aufzufangen. Und das kann man, auch wenn man sich ein Stückchen auf eine andere Person einlässt und ihn an Vertrautem und Persönlichem teilhaben lässt. Du reißt doch nicht Dein Herz aus Deiner Brust und drückst es ihm in die Hand. Du "teilst" es. Du BEHÄLTST es - und somit immer auch die Kontrolle - über DICH selbst.

Du könntest Dich aber auch erstmal nur auf Dich selbst besinnen und nach einer sinnvollen Beratungsstelle suchen.

Der dritte Weg, der sich natürlich reflexartig auftut, ist, den guten alten und sich so vertraut anfühlenden Gewohnheiten nachzugehen. Von diesem letzteren würde ich abraten.

Der erste könnte mindestens ein Herz schwer verletzen, könnte das Risiko - für beide - aber auch wert sein.

Der zweite ist glaube ich so oder so nicht verkehrt.

Gruß und alles Gute! cocos
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahoi =)
Benutzer87146  (39) Meistens hier zu finden
  • #10
Hi,

bevor ich zu deiner letzen Frage eine Antwort geben kann würde ich gerne noch etwas wissen.

Warum ist des denn so schlimm für dich, wenn dich jemand wirklich kennt? Wovor hast du Angst? Du hast doch tolle Seiten. Nach deinen Schilderungen bist du auf jeden Fall schon mal ein Mensch mit dem man über alles reden kann (weil du ulkige und ernste Gespräche magst).

Zudem muss ich Cocos zustimmen. Verletzungen bleiben im Leben nicht aus. Du kannst nur die Zeit die du sonst hast schön gestalten. Wurdest du schon einmal verletzt? Was befürchtest du denn dass dir eine vertraute Person "antun" könnte wenn du die Kontrolle abgibst?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Auch wenn das jetzt anders klingen mag, als das, was cocos so gut beschrieben hat, soll es dem nicht wiedersprechen bzw. es ausschließen, sondern nur ein anderer Gedankenansatz sein:

Ja, Du hast Angst vor Nähe. Aber es könnte sein, dass das nur ein Symptom ist. Manchmal funktioniert unser Gehirn so, dass es (Schein-)Begründungen sucht (und findet:zwinker:), um ein Verhalten zu steuern, das ganz andere Ursachen hat, mit denen man sich aber nicht beschäftigen will. Dafür kann es viele Gründe geben, was es bei Dir sein könnte, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall suggeriert Dir Dein Gehirn (oder Deine Seele oder Deine Psyche oder was auch immer, ich meine das nicht im medizinischen Sinne), dass Angst vor Nähe die Ursache für Dein Verhalten gegenüber Männern ist. Nur ist eine Ursache im Wortsinne die Basis für etwas. Aber für Deine Angst muss es ja Gründe geben, damit wäre sie nicht mehr die Ursache, sondern "nur" ein Symptom. (Aargh - versteht das ein Mensch??? Sorry! :ashamed:)

Ich möchte Dir Nichts unterstellen, aber ich habe das Gefühl, dass Du ein großes Problem mit Selbstvertrauen hast. Mir fallen paar Nebensätze von Dir auf, die sich wie ein roter Faden durch Deine Beiträge ziehen:
Ich such mir immer die jungen, unreifen Typen,
Manchmal hab ich das Gefühl, einem Mann, der scheinbar - charakterlich und was das Aussehen betrifft - mehr zu bieten hat als ich, nicht genügen könnte. Wieso sollte der mich denn wollen wenn er so viele andere haben könnte?
Dieser hohem Messlatte, auch zB was seine Ex betrifft, kann ich meiner Meinung nach nicht gerecht werden..
und warte insgeheim auf einen Anderen, der mich dann mit seinem Pferd abholt
Ich könnte mir vorstellen, dass Du viel mehr Angst davor hast, dass jemand, der Dir sehr nahe kommt, merkt, dass Du wenig selbstbewusst bist. Du hast Angst, ihm nicht zu "genügen", ihm nicht gewachsen zu sein. So, wie Du Dich hier präsentierst, wird das höchstwahrscheinlich Schwachsinn sein, aber Du glabst es und das ist das Einzige, was für Dich im Moment (und schon seit Längerem) real ist. Deine Realität.
Dafür spricht auch, dass Du Dir eigentlich einen "starken" Mann wünschst. Der Dich mal bei der Hand nimmt und Dich ein wenig führt. Weil Du Dir selbst es nicht zutraust, ebenfalls stark zu sein (und weswegen es mit den jungen unreifen Typen auch nie funktioniert hat).

Das mit der Angst, etwas zu verpassen im Leben, würde ich losgelöst von dem obigen Problem sehen. Ich halte diese Gedanken für relativ normal in Deinem Alter. Bei Dir ist es vll stärker ausgeprägt als bei Anderen, weil Du durch Dein vieles Nachdenken das Problem höher hängst als es ist. Du siehst eine "echte" Beziehung viel krasser. Eben weil Du Dir so sehr eine wünschst, kommt bei Dir gar nicht der Gedanke auf, dass sie auch zu Ende gehen kann. Das macht Dir Angst, weil Du ein "ja" zu einer Beziehung mit einem sehr langen Zeitraum gleichsetzt und das würde bedeuten, dass Du eine Entscheidung "für's Leben" treffen müsstest. Aber auch hier ist die Realität anders. Jetzt eine Beziehung eingehen, heißt nicht automatisch, mit diesem Mann alt werden zu müssen und keine anderen Erfahrungen mehr sammeln zu dürfen.

Aber bitte nimm meine Worte mit Vorsicht, ich kann mich auch völlig vertuen.
 
S
Benutzer122679  (31) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #12
... ist es nicht "Freiheit" selbst, die Dir Mauern setzt? Die "Mauern der Freiheit".
.. regt zum Nachdenken an...

Du solltest auf keinen Fall diesen Mann zu Deinem "Freund-Therapeuten" werden lassen. Er ist sich zwar bewusst darüber, dass es alles andere als einfach wird. Aber wahrscheinlich ist er sich nicht über das Ausmaß bewusst oder über die Hartnäckigkeit, die solch krasse Verhaltensmuster aufweisen.
So wie es momentan aussieht werde ich das mit ihm auch nicht weiterführen (wollen/können). Hab über deine Worte bzgl. "Freund-Therapeuten" nachgedacht u bin zu dem Schluss gekommen, dass er dann genau dann das wäre - nur meine Therapie, irgendwie.
Und das hat er nicht verdient; ich würde höchstwahrscheinlich diesen Sprung über meinen Schatten nur meinetwegen machen - um mich zu "therapieren".. nicht wegen seiner Person, nicht weil ich ihn wirklich will.. Das hätte er bestimmt nicht verdient.

Ich weiß worauf er sich einlässt und ich schätze es sehr dass er so viel Verständnis hat/hätte - trotzdem kann es mich in meiner Entscheidung leider nicht beeinflussen.
Bin mir auch im Klaren darüber, dass dieses Verständnis nicht viele aufbringen würden bzw. dass der Preis, nämlich meine Angst und all das Chaos, für die Meisten zu hoch wäre.

Sich fallenlassen ist immer ein Risiko. Aber gönne Dir ruhig einmal auch eine echte Erfahrung - die Welt wird nicht zuende sein, wenn man auf die Nase fällt. Es ist NICHT das Ende der Welt, solange man in der Lage ist, sich selbst aufzufangen. Und das kann man, auch wenn man sich ein Stückchen auf eine andere Person einlässt und ihn an Vertrautem und Persönlichem teilhaben lässt. Du reißt doch nicht Dein Herz aus Deiner Brust und drückst es ihm in die Hand. Du "teilst" es. Du BEHÄLTST es - und somit immer auch die Kontrolle - über DICH selbst.
Es zerreißt mich schon fast innerlich deine versch. Möglichkeiten in Betracht ziehen zu müssen. Das macht mich noch hin und her gerissener als ich eh schon bin :smile: ! Einerseits will ich ihn, wie schon gesagt, nicht als "Therapie" missbrauchen, andererseits gebe ich dir auch im zweiten Punkt recht und möchte mir die Erfahrung gönnen!
Mensch ist das ein Chaos.. ^^

Warum ist des denn so schlimm für dich, wenn dich jemand wirklich kennt? Wovor hast du Angst?
Wurdest du schon einmal verletzt? Was befürchtest du denn dass dir eine vertraute Person "antun" könnte wenn du die Kontrolle abgibst?

Blöd gesagt - ist aber wahrsch. die Wahrheit: weil ich eben nicht diesem Idealbild entspreche welches meine Gedanken mir immer und immer wieder vorspielen. Kurz gesagt, weil ich scheinbar (wie es auch Mark11 sehr gut diagnostiziert hat) zu wenig Vertrauen in meine Person setze. Ein verzerrtes Selbstbild irgendwie.
> Ja ich wurde schon mal verletzt aber wie bereits erwähnt glaube ich persönlich nicht dass es die Angst vor einer möglichen Verletzung oder Enttäuschung ist, die mich zurückhält...

Aber für Deine Angst muss es ja Gründe geben, damit wäre sie nicht mehr die Ursache, sondern "nur" ein Symptom. (Aargh - versteht das ein Mensch??? Sorry! :ashamed:)
Hab glaub ich ziemlich genau verstanden was du sagen willst :smile: und weißt du was, mit deiner Vermutung u deinem Ansatz liegst du wahrscheinlich (und das weiß ich im Grunde, bewusst oder unbewusst, eh selbst) ganz richtig.

.. es ist kein Schwachsinn. Diese Tatsache hat jedoch (womöglich) andere Gründe, die ich hier aber nicht erwähnen möchte da es den Rahmen sonst wahrsch. komplett sprengen würde :zwinker: sind jetzt aber nicht allzu gravierend bzw. hab das schon ziemlich gut verarbeiten können. Zieh halt vielleicht noch den letzten Rest dieser, ich nenns mal Erlebnisse ^^, mit, über die dann aber mit d Zeit schon auch noch Gras drüber wachsen wird.

Dafür spricht auch, dass Du Dir eigentlich einen "starken" Mann wünschst. Der Dich mal bei der Hand nimmt und Dich ein wenig führt. Weil Du Dir selbst es nicht zutraust, ebenfalls stark zu sein (und weswegen es mit den jungen unreifen Typen auch nie funktioniert hat).
... eben, "eigentlich" (!) wünsche ich mir jemanden der mir mal zeigt dass nicht immer ich die Hosen anhaben und Chef spielen kann - oder besser gesagt, so jemanden BRÄUCHTE ich!

Dein letzter Gedankenanstoß hat ebenfalls großes Nachdenk-Potential. Vor allem der, dass ich zu viel nachdenke.
Das ist nämlich sowieso der Grundkern dieses ganzen Chaos'.
Würde ich einfach mein verwirrtes Gehirn abstellen können, könnte ich mich zB einfach auf ein Treffen einlassen (aus welchem sich dann evtl. irgendwie irgendetwas beziehungstechnisches entwickeln könnte), OHNE mir davor stundenlang den Kopf über alle möglichen und unmöglichen Abhandlungen und Szenen zu zerbrechen - säße ich womöglich im Moment bei einem romantischen, kitschigen Date.. oder so :smile:

Auf alle Fälle habt ihr mir bewusst gemacht -und das ist meiner Meinung nach schon mehr als ich je von diesem Post erwartet hätte - dass ich ganz ehrlich an meiner eigenen Einstellung, meinen eigenen Ansichten arbeiten muss und verschiedene möglichen Ursachen (bzw. Symptome :zwinker: ) in Betracht ziehen sollte.
Wie es scheint hab ich viel Arbeit vor mir :smile:

U solange ich nichts an meinen Denkweisen verändere und auch der Prozess meiner "Selbstbewusstseins-Wiederherstellung" nicht erfolgreich abgeschlossen ist, solange weiß ich auch, dass es nicht mein Gegenüber ist, der nicht funktioniert, sondern ich alleine. Denke dass das ein sehr wichtiger Ansatzpunkt, zumindest für den Anfang, ist.

Mir fällt grade auf dass ich etwas noch gar nicht erwähnt hab (außerdem kann ich nicht schlafen u befinde mich grad so im Schreib-Flow) :smile:
Es ist mir schon sehr oft so ergangen, dass ich jemanden wirklich toll fand. Übertrieben toll.. Da hab ich dann Tag u Nacht ausnahmslos nur mehr an den gedacht.
Während dieser gesamten "Phase der Jagd" (auch schon über 1,2 Jahre) nach dem Ziel - sprich: seinem Interesse auch an mir - hatte ich die rosa Sonnenbrille am Kopf und befand mich in einer Gefühlsachterbahn.
--> Und ich sag euch - kaum hatte ich mein sog. Ziel erreicht, kaum wurde mir bewusst "okey er will mich ebenfalls, es läuft auf ne Beziehung hinaus", wollte ich nur noch weg, weg, weg, weg.

Die rosa Sonnenbrille und all die Begeisterung war vom einen auf den anderen Tag (!!) wie weggeblasen.
Ziel erreicht - perfekt; nägstes Ziel bereits anvisiert.

Man kann sich vorstellen dass ich mir mit diesem idiotischen Verhalten nicht gerade viel Anerkennung eingebracht habe. Sei es vom "Ziel" selbst oder auch von seinem Freundeskreis.

Aber eben - sobald dieser Moment da ist, in dem mir bewusst wird "er will mich", kann ich trotz der Versuchung, des starken Willens, des gegangenen steinernen Weges und der geflossenen Tränen - an nichts anderes mehr denken als ans Abhauen. Alles egal, nur weg.


Ich danke euch, die es bis hierhin geschafft haben und mir so viele, wirklich hilfreiche Gedankenanstöße geben konnten :smile:!!Werde über vieles nachdenken und bin mir sicher dass ich dank der vielen guten Diagnosen und Ratschläge erfolgreich an meiner Psyche arbeiten kann, sodass ich dann auch mal mitreden kann wenn's um so richtig echte Gefühle geht :zwinker:
 
Zuletzt bearbeitet:
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Wie schön, dass viele unserer Beiträge Dir neue Anregungen geben können und ich bin auch davon überzeugt, dass dieser bewusste Prozesse ein erster Schritt dazu ist, Dich selbst mehr anzunehmen.

Off-Topic:
Ich kenne diese "Jagdform", die Du beschreibst, sehr gut - es ist nicht verrückt oder intrigant. Es ist der Versuch, die eigene Wertigkeit zu bestätigen. Und dazu reicht seltsamerweise nicht die eigene im Spiegel oder der eigenen Gedankenwelt gesuchte Bestätigung. Sie muss von außen kommen, um zu wirken. Dieses Bedürfnis ist ebenso unersättlich wie schwer zu beseitigen.


Nach wie vor noch einmal der Hinweis: nur weil man etwas gedanklich (vermeintlich) durchblickt, ist man an dem großen Kern, der sich unbewusst abspielt, noch nicht angelangt. Wirkliche Veränderungen im Inneren, im Verhalten, kommen meist für einen selbst auch sehr überraschend und können nicht von "außen", d.h. vom Kopf her, aufgedrückt werden.

Mach Dir eines klar: Du "funktionierst" nicht "falsch". Jede Handlung, die man unternimmt, und sei sie für andere und manchmal für einen selbst noch so bekloppt, verfolgt ein Ziel. Dein "Freundschaftsverhalten" hat ein Ziel - vielleicht ist es Dir selbst nicht mal klar. Und bislang hat es Dich zum Erfolg geführt. Was auch immer dieser Erfolg sein sollte. Vieles funktioniert unterbewusst. --> Du möchtest es ja ändern, Dein Verstand, Dein Kopf, alle Deine Freunde sagen Dir, dass es so richtig sei - Du kannst es aber nicht.

So sehr ich Deine für Dein Alter überaus reif arbeitende Gedankenwelt bewundere und auch Deinen Ehrgeiz für einen "selbsttherapeutischen Alleingang", rate ich Dir dennoch, hier ruhig noch evtl. einen Psychologen mit ins Boot zu nehmen. Vielleicht nicht jetzt und heute, aber mittelfristig. Sei Dir selbst diese Mühe wert.

Gruß, cocos
 
Ahoi =)
Benutzer87146  (39) Meistens hier zu finden
  • #14
Hi,

dann lass ich dich jetzt erst einmal in Ruhe selbst nachdenken. Sicher wird sich dann für dich auch ein Partner finden, bei dem du nicht nur weg, weg, weg, weg willst.

Halte uns doch über deine weiteren Gedanken auf dem Laufenden.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #16
Ja ich wurde schon mal verletzt aber wie bereits erwähnt glaube ich persönlich nicht dass es die Angst vor einer möglichen Verletzung oder Enttäuschung ist, die mich zurückhält...
Diese Tatsache hat jedoch (womöglich) andere Gründe, die ich hier aber nicht erwähnen möchte da es den Rahmen sonst wahrsch. komplett sprengen würde :zwinker: sind jetzt aber nicht allzu gravierend bzw. hab das schon ziemlich gut verarbeiten können. Zieh halt vielleicht noch den letzten Rest dieser, ich nenns mal Erlebnisse ^^, mit, über die dann aber mit d Zeit schon auch noch Gras drüber wachsen wird.

Erzähl doch bitte mal davon. Und wenn es superlang wird - dafür ist doch das Forum da.
 
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