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Arbeitssucht und depressive Verstimmmungen

  • Themenstarter Duracellhäschen
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Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • #1
Hallo zusammen,

Auch ich hab seit Jahren Probleme in meiner Beziehung. Über Trennung denke ich bereits nach. Aber es gibt immer noch einiges, was ich an der Beziehung bzw. an meinem Partner schätze. Mich würde interessieren ob ihr ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht habt und ob ihr konkrete Tipps für mich habt was ich noch tun kann.

Mein Partner zeigt Anzeichen von Arbeitssucht und hat immer wieder depressive Verstimmungen. Er arbeitet zwar nicht immer rund um die Uhr (Schreibtischjob, Richtung Projektplanung, zwar angestellt aber allein verantwortlich für seine Projekte) aber arbeitet regelmäßig an Wochenenden und abends, teilweise auch Nächte durch.
Seine Hauptenergie geht in die Arbeit rein. Dadurch bleibt für unsere Beziehung wenig Energie übrig. Wir haben erst gestern wieder drüber geredet, er sagt selber dass er aus unserer Beziehung mehr Energie raus nimmt aus er rein gibt.

Seine Hauptlösungsstrategie ist dennoch, sich auf seine Arbeit zu fokussieren um dort Boden unter die Füße zu kriegen, weniger Stress zu haben und dann mehr Zeit und Energie für uns und sich zu haben.
Die Strategie fährt er jetzt seit 7 Jahren bei dem Arbeitgeber und ich sehe beim besten Willen nicht wie das aufgehen soll, denn aus meiner Sicht folgt Energie dem Fokus, den man setzt. Und er setzt ihn auf die Arbeit.


Für uns bedeutet das, dass er häufig schlecht gelaunt ist, wenig Energie hat, sich durch den Alltag daheim kämpft, keinerlei Hobbys pflegt, in seiner Freizeit vor allem vor Youtube hängt (hab ich auch teilweise extrem viel gemacht, kann ich ihm also schlecht vorwerfen, hilft ihm, sich emotional zu stabilisieren) und häufig mit einem sorgenvollen Gesicht rumläuft.

Jetzt ist mein Sinn im Leben aber, möglichst viele schöne Momente zu erleben. Ich hab mich selber jahrelang vernachlässigt, hab ihm geglaubt, dass es nur ne Phase ist und er schon alles auf der Arbeit gibt, dass es besser wird und wir bald entspannte und schöne Zeiten miteinander haben werden. Hab auf ihn gewartet, ihn unterstützt und mich hinten an gestellt.

Der Kragen geplatzt ist mir vor ein paar Wochen, als er zwei neue Projekte aquiriert hat und dafür die Kunden angelogen hat (O-Ton: die wollen ja angelogen werden bei der Ausschreibung) in dem er unrealistisch enge Terminpläne versprochen hat, die er unmöglich einhalten kann. Selbstverständlich wird er aber alles tun, um die Termine einzuhalten... Da ist mir klar geworden, dass es nicht besser werden wird, nicht kurzfristig und vielleicht auch nicht langfristig.

Jetzt kümmere ich mich viel besser um mich, hab mich emotional aus der Beziehung zurück gezogen und meine Hoffnung auf baldige Besserung begraben, um ein paar neue Hobbys anzufangen und Dinge zu tun, die mir im Leben Freude bereiten anstatt auf ihn zu warten.

Für mich fühlt es sich an wie der erste Schritt aus der Beziehung raus. Wir haben aber eine super Kommunikation, wenn er gut drauf ist auch schöne Momente und er ist auch sehr unterstützend wenn es mir nicht gut geht. Es gibt also Rettenswertes.

Meine Frage: Was ratet ihr mir? Was hab ich für Möglichkeiten außer gehen oder bleiben? Habt ihr Erfahrung mit Arbeitssucht, depressiven Verstimmungen und vielleicht auch Co-Abhängigkeit?

Danke euch.
 
B
Benutzer181412  (66) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Die Flucht in die Arbeit kann die Vermeidung der Beziehung sein. Die Hintergründe sind sicher nicht in einem Forum zu klären. Schau mal nach "traumasensibler Paartherapie" von K. Klees. Dort findest du einige Hinweise, Tests etc. und einige Youtube-Videos, die etwas Licht in mögliche Zusammenhänge bringen.

Link lässt sich leider nicht einfügen
 
Wundertüte
Benutzer91008  (37) Sehr bekannt hier
  • #3
Es muss doch einen Grund geben, warum der Job für Ihn so einen hohen Stellenwert hat?
Geht es um finanzielle Sicherheit, die diese Arbeitsstelle bietet oder um Bestätigung?
Gibt ihm der Stress einen gewissen Kick, bzw. es immer wieder zu schaffen, das Projekt zum Laufen zu kriegen?
Oder ist es tatsächlich die Flucht vor der Beziehung?
Für mich als Partnerin wäre es wichtig zu verstehen, warum der Job in seinem Leben soviel Platz und Raum einnimmt.

Aber ich würde ihm auch klar sagen, dass es so für mich nicht weitergehen kann und wenn er die Beziehung fortführen will muss sich etwas ändern. Hat er denn schonmal den Willen gezeigt etwas zu verändern, die Phase zu beenden?
Und aus meiner ganz persönlichen Sicht, kann hier definitiv etwas verändert werden.
Sollte es beim aktuellen Arbeitgeber nicht möglich sein etwas zu verändern, kann man sich auch noch anderweitig umsehen.
Es ist ja nicht gerade so, dass er Geigenbauer ist und es nur wenige potentielle Arbeitgeber gibt.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (29) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Mach mit ihm mal folgendes Gedankenexperiment:
Er ist zu Gast auf seiner eigenen Beerdigung. Es werden 4 Reden gehalten:
- von einem Familienmitglied (dazu zählt auch der Partner)
- von einem engen Freund
- von einem ehemaligen Arbeitskollegen
- von einem etwas entfernteren Bekannten
Was möchte er, was diese Personen auf seiner Beerdigung über ihn sagen? Dass er immer alles für den Kunden getan hat? Dass er super viel Geld verdient hat?

Meistens möchten die Menschen, dass die Personen etwas über die Beziehung sagen. Etwa dass er immer da war, wenn man ihn gebraucht hat. Dass er ein guter Zuhörer war. Dass er ein wunderbarer Freund war.

Zum Schluss muss man sich natürlich noch die Frage stellen, wie man das erreicht, und dann das Gelernte in die Tat umsetzen.


Dieses Gedankenexperiment gilt natürlich auch für dich, wenn du dich fragst, wie du mit deiner Situation umgehen sollst.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #5
Die Flucht in die Arbeit kann die Vermeidung der Beziehung sein.

Oder ist es tatsächlich die Flucht vor der Beziehung?

Das kann durchaus sein. Er hat auch schon vorgeschlagen, dass wir auseinander ziehen, damit seine negative Stimmung mich nicht negativ beeinflusst. Ist aber von uns beiden keine favorisierte Lösung und mir würde es nichts bringen außer viel Aufwand und gefühlt einem weiteren Schritt aus der Beziehung raus.
Als wir zusammen kamen hat er kurz darauf ein Jahr Auszeit gemacht, da hatten wir eine tolle Zeit zusammen und er hat einige Hobbys betrieben. Mit dem neuen Arbeitsplatz wurde es sukzessive schlimmer, dann minimal besser und jetzt hält es sich auf dem Niveau. Mit Corona gingen seine letzten Hobbys flöten.

Ich glaube aber eher, dass es Flucht vor sich selbst ist. Wann immer er aus seinem Hamsterrad rausfällt, sei es Krankheit oder Urlaub, ist er erst mal ein paar Tage total down, merkt was er tut und erzählt mir, dass er das keinesfalls weiter so betreiben wird oder will - um dann wieder ins Hamsterrad reinzuhüpfen und genau so weiter zu machen. Das letzte Mal hat er mir erzählt, dass er immer wieder vergisst, dass er schon mal an diesem Punkt war.
 
T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #6
Duracellhäschen Duracellhäschen
Es ist durchaus möglich, dass es genau so ist wie Du es beschreibst und er von seiner Arbeit gestresst ist mit all den negativen Konsequenzen.

Es gibt aber auch Menschen, die arbeiten einfach gerne viel arbeiten und darin aufgehen.
Dann kann es auch furchtbaren Stress bedeuten, wenn der Partner ständig nach mehr gemeinsamer Paarzeit fragt und dafür kritisiert, dass er so viel arbeitet.

Edit: Dein letzter Beitrag kam ein paar Sekunden bevor ich diesen abgeschickt hatte, daher hatte ich ihn noch nicht gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #7
Schau mal nach "traumasensibler Paartherapie" von K. Klees.
Vielen Dank für den Tipp, das werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Ich hab meine Verhaltenstherapie vor zwei Jahren abgeschlossen - war super, kann ich jedem nur empfehlen.

Hat er denn schonmal den Willen gezeigt etwas zu verändern, die Phase zu beenden?
Paartherapie haben wir letztes Jahr gemacht und er hatte bei der Therapeutin auch Einzelstunden, bis die sich beruflich verändert hat und uns jetzt leider nicht mehr zur Verfügung steht.
Ich bin im Moment auf der Suche nach Ersatz, evtl. kriegen wir im Herbst einen Platz.

Seine Arbeitsprobleme übernehmen jetzt nicht mehr unser Privatleben durch die Therapie, aber das reicht mir nicht.
Er hat sich jetzt wieder ein Ultimatum gesetzt, in einem knappen Jahr will er entscheiden ob er bei dem Arbeitgeber bleibt oder wechselt. Ist aber nicht sein erstes Ultimatum dieser Art, daher setze ich da nicht viel Hoffnung rein.

Es muss doch einen Grund geben, warum der Job für Ihn so einen hohen Stellenwert hat?
Das ist die große Frage, und das ist mir nach vielen Gesprächen immer noch unklar. Sein Arbeitsthema ist sein Traumjob, hat er mir demletzt erzählt. Und er ist der festen Überzeugung, dass er seine volle Leistung reinbringen muss, und über seine Grenzen gehen muss, weil er sonst keinen guten Job machen würde. Der Glaubenssatz ist sehr tief verwurzelt in ihm, da hält er dran fest, egal wie unsinnig ich das finde. Er ist zudem ziemlich perfektionistisch.
Und wenn die Kollegin langfristig ausfällt sieht er keine andere Möglichkeit, als ihre Projekte zu übernehmen zusätzlich zu seinen eigenen, ohne an den Terminen ernsthaft was zu ändern. Das geht dann natürlich schief, was ihn zusätzlich runter zieht, weil er sich dann sagt, dass er nicht hart genug gearbeitet hat.
Geld es nicht, mit dem was er hat könnte er Jahre ohne Job auskommen.
 
T
Benutzer211311  (49) dauerhaft gesperrt
  • #8
Duracellhäschen Duracellhäschen Habt ihr noch regelmäßig Sex?
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #9
Es ist durchaus möglich, dass es genau so ist wie Du es beschreibst und er von seiner Arbeit gestresst ist mit all den negativen Konsequenzen.

Es gibt aber auch Menschen, die arbeiten einfach gerne viel arbeiten und darin aufgehen.
Dann kann es auch furchtbaren Stress bedeuten, wenn der Partner ständig nach mehr gemeinsamer Paarzeit fragt und dafür kritisiert, dass er so viel arbeitet.
Vielen Dank dir für dein Feedback. Du hast da durchaus einen Punkt, und ich bin mir selber nicht sicher, wo genau auf der Skala von - ich liebe meinen Job - und - es ist mir selber zu viel - er sich befindet.
Vielleicht weiß er es selbst nicht. Und ich hadere mit mir, dass ich zusätzlich Stress rein bringe, weil es das insgesamt erst mal schlimmer macht. Andererseits hatte ich lange viel Verständnis für ihn, bin jetzt aber an einem Punkt, an dem ich ihm entweder sage dass es so für mich nicht weiter geht oder einfach die Beziehung verlasse.
Und aus meiner ganz persönlichen Sicht, kann hier definitiv etwas verändert werden.
Sollte es beim aktuellen Arbeitgeber nicht möglich sein etwas zu verändern, kann man sich auch noch anderweitig umsehen.
Es ist ja nicht gerade so, dass er Geigenbauer ist und es nur wenige potentielle Arbeitgeber gibt.
Danke übrigens dafür, hat mich zum Lächeln gebracht. :smile: Volle Zustimmung hier. Keine 2km Luftlinie von seinem jetzigen AG ist ein anderer AG, der seit Jahren seinen Job ausschreibt. Mein Freund hat aber Sorge, sein hart erarbeitetes Wissen zu verlieren und wieder ganz von vorne anzufangen mit noch mehr Stress bei einem Wechsel.

WomanInTheMirror WomanInTheMirror vielen Dank für das Gedankenexperiment, das werde ich für mich selber definitiv mal machen. Ich weiß nicht ob Begreifen das Problem ist. Seine sehr geschätzte (junge) Kollegin und Freundin hat Krebs und kämpft gerade mit dem Tod. Das stimmt ihn traurig und bringt ihn zum Nachdenken, ändert aber nichts an seinem Verhalten, seinen Lösungsstrategien oder Glaubenssätzen.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #10
Duracellhäschen Duracellhäschen Habt ihr noch regelmäßig Sex?
Ja, alle ein bis zwei Wochen. Das ist tatsächlich ne weitere kleine Baustelle, aber eher wegen mir -fiese Glaubenssätze meinerseits. Da sind wir tatsächlich gerade halbwegs erfolgreich dran. Wenn er schlecht drauf ist hab ich natürlich weniger Lust auf ihn, und wenn er sehr viel Stress hat, hat er auch etwas weniger Lust, aber bei den alle ein bis zwei Wochen bleibt es trotzdem.
 
T
Benutzer211311  (49) dauerhaft gesperrt
  • #11
Ja, alle ein bis zwei Wochen. Das ist tatsächlich ne weitere kleine Baustelle, aber eher wegen mir -fiese Glaubenssätze meinerseits. Da sind wir tatsächlich gerade halbwegs erfolgreich dran. Wenn er schlecht drauf ist hab ich natürlich weniger Lust auf ihn, und wenn er sehr viel Stress hat, hat er auch etwas weniger Lust, aber bei den alle ein bis zwei Wochen bleibt es trotzdem.
Mehr habe ich mit meiner Frau auch net. Aber wenn das noch funktioniert ist Nicht alles verloren denke ich. Zumal er ja anscheinend Lust auf dich hat und du wegen deiner Glaubenssätze zurückhaltend bist. Er will dich noch, trotz aller Arbeit. Da gibt es hier ganz andere Fälle.
 
E
Benutzer209281  (50) Klickt sich gerne rein
  • #12
Die beschreibung deines partners erinnert mich sehr an mich selbst, vor einigen jahren.
vielleicht gibt es ja noch mehr übereinstimmungen:

- für arbeitsmenge und überlastung war ich ganz alleine verantwortlich. nicht der arbeitgeber oder die kunden. Ich hab sogar selbst für be/überlastung gesorgt, durch übernehmen von aufgaben.
- delegieren ist mir seehr schwer gefallen
- die überlastung hat mich ineffizient gemacht
- ich war in einem (selbstgewählten) "überlebens-modus", mit entsprechender energiemobilisierung. In den pausen war dann jede energie weg.
- die situation zu ändern erschien unmöglich, woher die energie dafür nehmen?
- hobbies, beziehungen zu freunden, familie und zu meiner partnerin wurden in den überlebensmodus mit-aufgenommen.
- ich habe irgendwann festgestellt, dass mein "übermächtiger" vater und sein unerreichbarer erfolg mit hinter meinen glaubenssätzen steht. Aber es ist natürlich gesellschaftlich auch vollkommen "normal" angesehen, sich bis zur erschöpfung abzurackern. Auch in der ausbildung wurde mir das so eingeimpft.
- und ganz weit im unterbewusstsein war eine ablehnung dieser gesamten situation und die noch stärkere überzeugung, dass leben aber nur so geht, inklusive ständiger selbstablehnung.

Momentan versuche ich da raus zu kommen - das ist gar nicht so leicht, weil die automatismen schon so einwandfrei funktionieren.

Edit: kursiv ergänzt
 
Zuletzt bearbeitet:
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #13
E espressokocher jaaaaaa!!! Ja, ja, ja, ja. Volle Zustimmung, bis auf den sehr erfolgreichen Vater passt alles eins zu eins auf meinen Partner!
Verrückt! Auch dass das gesellschaftlich so normal ist und die Überzeugung, dass es anders nicht geht.

Wie bist du da (zumindest gedanklich) raus gekommen? Was hat den Ausschlag gegeben?
Und was sind deine aktuellen Strategien, um noch weiter raus zu kommen?

Schau mal nach dem Schlagwort Arbeitssucht, da wirst du dich auch wieder finden. Mein Freud hat sich das Thema auch schon angeschaut und zugegeben, dass es da Überschneidungen bei ihm gibt - ohne danach etwas zu ändern.
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich glaube aber eher, dass es Flucht vor sich selbst ist. Wann immer er aus seinem Hamsterrad rausfällt, sei es Krankheit oder Urlaub, ist er erst mal ein paar Tage total down,
Down weshalb? Wegen seines normalen Vorgehens beim Arbeiten?
merkt was er tut und erzählt mir, dass er das keinesfalls weiter so betreiben wird oder will - um dann wieder ins Hamsterrad reinzuhüpfen und genau so weiter zu machen. Das letzte Mal hat er mir erzählt, dass er immer wieder vergisst, dass er schon mal an diesem Punkt war.
Wenn ich das korrekt interpretiere, braucht er eine gute Therapie, denn alleine kommt er da wohl nicht mehr raus.
Das Problem ist aber, dass er das selbst einsehen und eine Veränderung wollen muss, sonst wird das nichts.
Für viele endet das im Burnout und dann müssen sie etwas tun. Hoffe, dass es bei ihm nicht so weit kommen muss, bis er es einsieht.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #15
Down weshalb? Wegen seines normalen Vorgehens beim Arbeiten?
Hm. Als erstes will er krank ist und krank sein einfach doof ist. Dann, weil er nicht mehr arbeiten kann und doch noch so viel zu tun hat und noch mehr in Zeitverzug kommt. Und wenn er ein paar Tage Abstinenz hat weil er merkt, dass es seinem Leben nicht mehr viel anderes gibt außer der Arbeit und unserer Beziehung.
Wenn ich das korrekt interpretiere, braucht er eine gute Therapie, denn alleine kommt er da wohl nicht mehr raus.
Das Problem ist aber, dass er das selbst einsehen und eine Veränderung wollen muss, sonst wird das nichts.
Für viele endet das im Burnout und dann müssen sie etwas tun. Hoffe, dass es bei ihm nicht so weit kommen muss, bis er es einsieht.
Im Moment ist er stolz auf sich, dass er sein Leben so führen kann ohne einen Burnout zu haben, er ist sich durchaus bewusst dass das im Rahmen des Möglichen ist. Ich bin mir gar nicht sicher was ich davon halten soll, seidem ich über den Begriff Burn-on gestolpert bin. Selbe Symptome wie bei Burnout, aber ohne den Zusammenbruch, die Leute machen einfach immer weiter. Kommen dann aber auch nie an den Punkt, an dem es so schlimm ist, dass sie wirklich etwas ändern müssen.

Tipps für mich, was ich konkret machen kann? Auch jenseits vom Offensichtlichen - Schluss machen?
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #20
Ehrlich gesagt tue ich mir mittlerweile in den Strängen wirklich schwer.

Alles ist sucht, depressiv oder toxisch...

Statt Arbeits Sucht könnte es auch einfach eine Flucht sein.

Statt depressive verstimmung könnte es einfach eine Unzufriedenheit sein.

Warum muss alles mit selbst erstellten Diagnosen gelabelt werden?
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #23
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten

Vielleicht ist es ihm völlig fremd das in Beziehungen Probleme kommuniziert werden können.

Vielleicht ist er einfach ein anderer Typ Mensch und es ist keine Flucht sondern er arbeitet halt einfach lieber.

Vielleicht ist er dir kommunikativ überhaupt nicht gewachsen und lässt sich deswegen schon gar nicht drauf ein.
Und warum Flucht statt einer anderen Reaktion? Oder, anders gefragt, was ist sein Benefit dieser Flucht?
Flucht ist eine gängige Reaktion wenn man keine andere Option sieht.

Unzufriedenheit womit? Und auch hier wieder, warum unzufrieden sein anstatt ernsthaft was an der Situation zu ändern?
Ich sage dir nun wie ich dich empfinde:



Wie ein Pitbull der sofort auf jede Frage 10 gegenfragen hat. Der eine Lösung will, der im Eifer des gefechtes über den anderen drüber bügelt.

Erinnert etwas an mich selbst :smile:

Bei euch ist leider auch schon ein Muster vorhanden.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #24
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #25
Ich glaube das dein Partner ein massives Problem hat, wenn es um seine eigene Gefühlswelt geht.

Er kann dich gut unterstützen wenn es dir schlecht geht (er ist also weder dumm noch fehlt ihm Empathie)

Aber wenn es um ihn selbst geht, fehlen ihm die Worte :smile: und er schüttet sich mit Arbeit zu um abgelenkt zu sein.

Natürlich nicht die beste Strategie fürs Leben aber sehr weit verbreitet.

Das du dein Leben in die Hand nimmst, wunderbar.

Du kannst ihm nicht helfen wenn er sich nicht helfen lassen will.

Traurig, keine frage
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #26
Ehrlich gesagt tue ich mir mittlerweile in den Strängen wirklich schwer.

Alles ist sucht, depressiv oder toxisch...

Statt Arbeits Sucht könnte es auch einfach eine Flucht sein.

Statt depressive verstimmung könnte es einfach eine Unzufriedenheit sein.

Warum muss alles mit selbst erstellten Diagnosen gelabelt werden?

Danke, danke, danke und nochmals danke! Es muss wohl inzwischen zum guten Ton gehören, dass ein Verhalten Sucht ist, ein Gefühl mindestens eine Depression und das gegenüber ist in einer ungemein großen Häufigkeit dann gern auch mal narzistisch oder mindestes toxisch.

Wie wäre es sich Problemen zu stellen und sich nicht hinter diesen Wattehaufen voller Selbstdiagnosen zu verstecken? Das zweite ist allerdings deutlich bequemer. Man kann eben nicht anders, man ist eben nun mal ______.
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #27
Aber wenn es um ihn selbst geht, fehlen ihm die Worte :smile: und er schüttet sich mit Arbeit zu um abgelenkt zu sein.
Kaum fragt man tiefer nach, schon kommen hilfreiche Antworten. Dafür lass ich mich auch Pitbull nennen. :tongue:

Unter welchen Bedingungen würdet ihr in meiner Situation bleiben und an welchem Punkt würdet ihr euch trennen?

Off-Topic:

Wie wäre es sich Problemen zu stellen und sich nicht hinter diesen Wattehaufen voller Selbstdiagnosen zu verstecken?
Ich pack das ins OT, weil es für mich nicht wirklich zum eigentlichen Thema gehört.
Ich persönlich hab kein gutes intuitives Verständnis für das Verhalten anderer Menschen, insbesondere wenn es stark von meinen Empfindungen und meinem Verhalten abweicht.

Ich kann mich anderen Menschen am besten kognitiv nähern - indem ich mich intensiv damit beschäftige was Menschen antreibt, auch und insbesondere bei abseitigem und krankhaftem Verhalten. Hilft mir auch ungemein, mich selber besser zu verstehen und glücklicher zu werden. Und vor allem hilft es mir, ins Handeln zu kommen, anstatt in Frustration und Trauer zu verharren.

Wenn ich also meinen Freund als arbeitssüchtig labele (wohl wissend, dass das eine Skala ist und er nicht am extremen Ende ist) verändert das meine Sicht und mein Verhalten / meine Möglichkeiten. Ich nutze diese Selbstdiagnosen also nicht, um mich dahinter zu verstecken und im Istzustand zu verharren, sondern im Gegenteil. Bevor ich über das Thema Arbeitssucht gestolpert bin, war ich frustriert und festgefahren. Jetzt hab ich ganz andere Möglichkeiten, auf ihn zuzugehen und mich um mich selber zu kümmern. Und zumindest mir geht es damit sehr viel besser.

Mir ist aber auch klar, dass man mit sowas auch viel Schaden anrichten und Menschen vorzeitig in Schubladen stecken kann.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #29
Kaum fragt man tiefer nach, schon kommen hilfreiche Antworten. Dafür lass ich mich auch Pitbull nennen. :tongue:
:smile: ich hoffe du weißt wie es gemeint war.
Unter welchen Bedingungen würdet ihr in meiner Situation bleiben und an welchem Punkt würdet ihr euch trennen?
Schwierig.

Ich würde tatsächlich noch einen Gesprächsanlauf starten und klar kommunizieren wie du dich fühlst und das du die Beziehung so nicht weiter führen möchtest.

Das du dir viele Gedanken gemacht hast, du viel Verständnis gezeigt hast aber einfach nicht mehr nur eine Option sein willst sondern eine Priorität.

Wenn seine Arbeit alleinige Priorität hat, dann ist es eine Entscheidung die du akzeptieren musst aber dann ist die Konsequenz für dich, die Beziehung zu beenden.
 
T
Benutzer211311  (49) dauerhaft gesperrt
  • #30
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #31
Danke euch für eure Einschätzungen!

ich hoffe du weißt wie es gemeint war.
Ich denke schon. :smile: Du hast da auch einen Punkt. Hab ich mit gewaltfreier Kommunikation zum Glück schon ein gutes Stück entschärfen können.
 
E
Benutzer209281  (50) Klickt sich gerne rein
  • #32
Duracellhäschen Duracellhäschen - inwieweit hat dein nick mit deiner selbstwahrnehmung zu tun?
Nur nebenbei gefragt ...
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #33
Duracellhäschen Duracellhäschen - inwieweit hat dein nick mit deiner selbstwahrnehmung zu tun?
Nur nebenbei gefragt ...
Herzlich wenig. :grin: Ich bin vor Jahren auf einem Beachvolleyballturnier so genannt worden, da war ich einfach ziemlich fit und hab bei 30° Sonne nicht nur alle Spiele vom eigenen Team mitgespielt sondern bin in den Pausen auch bei anderen Teams eingesprungen. War ein toller Tag und ich verbinde den Spitznamen mit einer schönen Erinnerung.

Was Nicknamen angeht bin ich einfach wahnsinnig unkreativ, da fällt mir nichts ein. :rolleyes:
Ich halte mich für einen recht entspannten und toleranten Menschen, der einfach zu begeistern und vielseitig interessiert ist.

Mein Partner und ich hatten gestern Abend noch ein gutes Gespräch, er wollte wissen was ich den ganzen Tag schreibe und dann hab ich ihm diesen Thread gezeigt... Nicht dass es groß was ändern würde, meinen Standpunkt kannte er schon, ob er von euren Tipps was mitnehmen kann weiß ich nicht.
Ich schau, dass ich mich noch besser von seinen Problemen abgrenze und weiter mich um mich kümmere anstatt auf ihn zu warten. Wenn er sich in den nächsten Monaten doch noch ändert - super. Falls nicht, werden wir uns zwangsläufig immer weiter auseinander leben, und dann muss ich wohl leider irgendwann den Schlussstrich ziehen.
 
T
Benutzer211311  (49) dauerhaft gesperrt
  • #34
Falls nicht, werden wir uns zwangsläufig immer weiter auseinander leben, und dann muss ich wohl leider irgendwann den Schlussstrich ziehen.
Moin. Lieber ein Ende mit Schrecken…Habt ihr gestern den Tag zusammen verbracht?
 
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #35
Moin :grin:
... Als ein Schrecken ohne Ende, völlig richtig.
Ja, wir sind gerade im Urlaub für das lange Wochenende. Er war tagsüber wandern, ich chillen.
 
T
Benutzer211311  (49) dauerhaft gesperrt
  • #36
Duracellhäschen
Benutzer211462  (44) Klickt sich gerne rein
  • Themenstarter
  • #37
Och, das würde ich jetzt nicht überbewerten. Wir haben oft unterschiedliche Bedürfnisse am ersten Urlaubstag, er Bewegung, ich Entspannung. Ehrlich gesagt bin ich ganz dankbar, dass wir uns gegenseitig erlauben, dem nachzugehen ohne faule Kompromisse eingehen zu müssen und sich dann gegenseitig zu nerven. So konnten wir heute beide entspannt in einen gemeinsamen Tag starten, der wirklich schön war. Da bin ich dankbar drum.
 
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