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Ich weiß ja jetzt ehrlich gesagt nicht genau, was sich so manche unter Dirty Talk vorstellen...viele sehen sie darin ein Aneinanderreihen von schmutzigen Wörtern im Maschinengewehr-Rhythmus mit einseitiger Tonlage und vorhersehbaren Worte im Pornostyle.
Außerdem hat doch jeder ein anderes Gespür dafür, was er jetzt als "schmutzig" einstuft oder nicht...
Dirty Talk ist eine "Kunst" und "Sprache" für sich, ein Spiel mit Worten und Tonfall, dessen "Niveau" jedes Paar für sich selbst definieren muss, denn Spaß bringt es nur, wenn beide darauf stehen und die Grenzen des "Zumutbaren" nicht überschritten werden, da sonst das Ganze kippt und im Endeffekt mehr Frust als Lust bringt.
Es kann aber auch -bei Vertrauen- erlernt werden, wobei mir schon klar ist, dass es für manche Menschen unwichtig ist, sich damit zu beschäftigen...sei es, weil sie sich unwohl dabei fühlen oder Sex als was "Heiliges" ansehen, dass man nicht mit schmutzigen Wörtern "entweihen" sollte...Liebe machen nennt man so was, wobei ich das jetzt nicht ins Lächerliche ziehen will, denn jeder empfindet beim Sex anders und möchte ihn auch anders erleben.
Wer hauptsächlich zärtlichen Kuschelsex betreibt, wird wahrscheinlich mit schärferen Worten eher sparsam umgehen.
Für mich bedeutet Dirty Talk, dass ich spontan Worte der Lust finde, sie situationsbedingt und im passenden Moment erotisch-sinnlich oder versaut-fordernd einsetze...mal flüsternd, mal richtig laut, mal als kleine Botschaft oder Nachricht...und zwar in meinem ganz eigenen Sprachgebrauch, der dadurch weder gekünstelt noch lächerlich rüberkommt.
Da spielt es auch durchaus eine Rolle, wie locker-flockig mir bereits im Alltag gewisse Wörter über die Lippen kommt...wer beim Wort ficken oder Schwanz schon leichtes Unbehagen fühlt oder gar rot wird, der wird sich auch beim Sex schwer tun, aus sich herauszugehen, wobei gewisse Worte wie z. B. "du Drecks-Schlampe/Drecksau", die für manche zum Sex gehören, im Alltag normalerweise nichts zu suchen haben, da sie dort wahrscheinlich nur als böse Beschimpfung/Beleidigung dienen.
Viele Menschen und dazu gehöre ich wollen beim Sex keine Liebesschwüre hören, keine blumigen Worte über die ach so tollen grünen Augen, keine "Geborgenheit" spüren (dafür ist hinterher genügend Zeit)...sie wollen triebhaft Ficken, angetörnt werden und ebenfalls für maximale Wuschigkeit sorgen und zwar mit entsprechender Kommunikation/Feedback und das sollte m. E.schon mal über ein "Ahh", "Ooooh", "Jaaa" und ein bisschen Stöhnen hinausgehen.
Heiße Worte sind für mich wichtig, da sie anspornen, Selbstbewusstsein ausstrahlen, die Lust steigern, "Lob" aussprechen, provozieren, fordern, bewundern und den gewissen Kick bringen...sie drücken ferner aus, was ich jetzt gerne hätte und was er gefälligst mit mir anstellen soll...und da passen beim besten Willen keine medizinischen oder süßen Ausdrücke, da sie für mich völlig abtörnende Wirkung besitzen.
Ich denke, das es viele Männer erregt (genauso wie Frauen), wenn man hin und wieder hören kann, was als nächstes mit einem angestellt wird und da kommt einfach ein "bück dich gefälligst, ich will dich von hinten nehmen/ficken" besser an wie "könntest du dich bitte umdrehen"...ebenfalls sehr wirkungsvoll sind kurze, knackige Befehle, die ausdrücken, dass man sich seiner Sache sehr sicher ist...für mich ist wirklich unglaublich wichtig, wie überzeugend das Ganze rüberkommt und das alles ohne Scham und Peinlichkeiten.
Ferner darf es niemals zu einer vorhersehbaren Sache "ausarten"...ein gewisser Überraschungseffekt gibt Würze, kann aber auch ein "Schlag ins Gesicht" sein, wenn man nicht damit rechnet. Auch hier gilt: Erst mal einfühlsam vorgehen und ausloten, wie weit und bei welcher Situation man gehen kann und auch selber mag.
Für mich ist auch einfach wichtig, dass hin und wieder gesagt wird, wie toll manche Dinge am Körper aussehen, sich anfühlen, schmecken oder riechen...ein passender Satz im richtigen Moment und schon geht nicht nur die Sonne auf, sondern lässt die Säfte so richtig fließen.
Dirty Talk muss nicht unbedingt "vulgär" ablaufen, aber ein "Wahnsinn, meine Pussy ist bereits völlig nass" dürfte nicht allzu schwer über die Lippen kommen und sich am Rande der "Legalität" bewegen, dennoch sehr viele Männer ziemlich erregen, da sie es gerne hören, wenn sie ihre Süße so richtig in Fahrt bringen, wobei ich auch nix dagegen habe, wenn man(n) die Dinge so richtig beim Namen nennt...gerade bei fortgeschrittener Erregung kann es so richtig deftig werden.
So habe ich hinterher schon mal Dinge erzählt bekommen, die ich von mir gegeben habe, aber mir völlig entfallen sind bzw. gar nicht bewusst waren.
Aber kein Kerl war entsetzt, denn es geschah aus der Extase heraus und war nicht gespielt.
Man sollte nämlich als Frau nicht denken, dass Männer blöd oder generell beim Sex einfach gestrickt sind...im Normalfall merken sie genau, ob ihnen da etwas extrem vorgespielt wird oder sich eine Frau total unnatürlich-gekünstelt gibt, was sehr viele als nicht besonders erregend empfinden.
Dirty Talk soll Spaß machen/bringen...und zwar beiden, denn was soll das Ganze, wenn einer damit gar nichts anfangen kann und es mehr als peinlich empfindet?
Jedes Paar muss für sich entscheiden, wie weit es gehen mag, so dass es keiner als Beleidigung auffasst. Ein "dein versautes Luder/geiles Miststück holt jetzt deinen harten Prügel aus der Hose" kann möglicherweise richtig kicken, ein anderer ist davon überhaupt nicht begeistert und lässt seine Lust nahe dem Gefrierpunkt senken, denn auch Männer können durchaus irritiert sein, wenn sie plötzlich mit was konfrontiert werden, was sie so in dieser Art nicht kennen.
Also lieber "klein" anfangen, vorfühlen, wohl dosieren, bei der entsprechenden Wortwahl dem Partner auch mal in die Augen schauen, um die Wirkung zu testen, eventuell hinter Feedback geben, wenn etwas erregend, aber auch weniger toll war und dann das Ganze -je nach Lust und Laune- steigern!
Und was in meinen Ohren niemals geht ist der Satz: "Sag mir jetzt gefälligst was Perverses/Schweinisches."
Man kann sich sicher sein, dass diese Aufforderung schlichtweg unpassend und unerotisch ist...ferner dürften die meisten damit überfordert sein, aus heiterem Himmel plötzlich hemmungslos den Wortschatz zu durchforsten.
Ich denke aber, dass viele Leute einfach "stumm" bleiben, weil sie sich schlichtweg nicht trauen oder Angst/Hemmungen haben, als lächerlich zu gelten, wobei ich glaube, das viele gewisse Worte durchaus als erregend ansehen und sie gerne hören, aber selber leider nicht so ganz die Hemmungen ablegen.
Einer sollte halt den Mut besitzen, den Anfang zu machen, um den anderen eventuell dafür zu begeistern und mitzureissen, denn es macht durchaus Spaß und Freude beim Sex auch hin und wieder gewisse Hemmschwellen zu überschreiten. (vielleicht mal im Dunkeln anfangen...könnte als Einstieg "einfacher" werden)
Ferner gilt auch für schmutzige Worte das beliebte Sprichwort: "Übung macht den/die Meister(in)"...einfach bei Erregung das rauslassen, wonach einem gerade ist -ohne großartig zu überlegen, denn wer beim Versautreden erst lange überlegen muss, um dann letztendlich doch bei jugendfreien Formulierungen zu landen, der hat schon verloren.
Und wer "versaute" Dinge macht, (was und welche Praktiken darunter zu verstehen sind, definiert jeder bitte für sich selbst, wobei Sex für mich eigentlich nie etwas "Schmutziges" ist) der tut sich wahrscheinlich auch leichter, dirty Worte zu finden, wobei ich auch da für die gute, alte Abwechslung bin, denn nix wird langweiliger, wenn es ständig und immer mit den gleichen Worten stattfindet.
Dann lieber mal eine Weile das schnurrende Kätzchen sein, bevor man wieder zur bösen wilden Löwin wird.
Für mich findet Sex im Kopf statt und deshalb finde ich es toll, wenn dieser hin und wieder mit diversen Worte gefüttert wird, weil es einfach kickt.
Ferner kann es auch durchaus anregend, wenn man sich gelegentlich seine Phantasien erzählt...sei es im Bett, am Telefon oder durch erotische Geschichten.
Für mich zählt der Spruch beim Sex einfach nicht: "Ein Gentleman/Eine Lady genießt und schweigt.", denn geiler Sex oder der Weg dorthin braucht hin und wieder einfach (seine eigenen und nicht vorgesagte/vorgefertigte) passenden Worte gepaart mit Phantasie und Kreativität!
......Aber....Wofür? 
Mit "dirty" ist genau das gemeint: Tabus brechen. Mit Fäkalsprache hat das nichts zu tun.
Dem kann ich mich nur anschließen: Zu seinem Schwanz hat jeder Mann ein besonderes Verhältnismach ihm komplimente, die seinen schwanz betreffen
- ist praktisch sein bester Freund! das wird ihm bestimmt gefallen! ;D