• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Job Auswege aus dem Hamsterrad/ der Energie-Vampir

Chaosmädchen
Benutzer160278  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Eigentlich habe ich mir vorgenommen mein Privatleben nicht mehr in der Öffentlichkeit preiszugebenber das hier ist dann wohl die Ausnahme.

Und zwar hat mein Kummer nichts mit Sex oder Liebe zu tun- höchstens indirekt mit Selbstliebe.

Es geht um den Job der mich wirklich auslaugt. Ich habe das Gefühl meine Energie wird mir auf der Arbeit ausgesaugt und ich komme völlig fertig wieder Nachhause. Gefühlt habe ich zu wenig Zwit für mich und meine Hobbys und die verbleibende Zeit kann ich nicht effizient nutzen.

Ihr vermutet jetzt vielleicht das ich in einer Branche arbeite die bekannt ist für die schlechten Arbeitsbedingungen z.B. die Pflegebranche. Aber dem ist nicht so.
Ich bin im letzten Jahr einer kaufmännischen Ausbildung in einem großen Unternehmen mit einer gerechten Bezahlung und 30 Tagen Urlaub im Jahr und "nur" 38 Std. die Woche.

Wenn ich mich aber nachmittags im Zug so umschaue scheine ich kein Einzelfall zu sein. Sehr viele offensichtliche Arbeitnehmer wirken total müde und ausgelaugt, manche auch gestresst, gereizt.
Mich macht das unglaublich traurig und auch ein bisschen wütend.
Ich kann nicht verstehen wieso man seine Lebenszeit so verschwenden sollte.
Auch wenn meine politische Ansichten z.B. zum Thema Bedingungsloses Grundeinkommen hier kein Thema sein sollen.

Ich für mich habe unter der Woche keine Energie mehr für Dinge die übers Einkaufen und Videos schauen hinaus gehen. Im Urlaub habe ich entdeckt das ich gerne kreativ bin. Ich upcycle alte Kleidung und Gegenstände. Ansonsten schreibe ich gerne, habe nur kaum Muße dazu. Ich würde gerne spanisch lernen (hab mich mal zu einem Intensiv-Kurs angemeldet, war mir aber zu viel), mehr Sport machen und einen Podcast aufnehmen.

Die Wochenenden verfliegen nur so und den Höhepunkt meiner Zweifel hatte ich letzte Woche, als mein Freund nach 10 Tagen Urlaub zu mir sagte: " Du siehst so glücklich aus und du bist wunderschön wenn du glücklich bist. Deine ganze Ausstrahlung ist irgendwie ganz anders, als wie vorher "

Ich habe mir jetzt überlegt ob ich evt. schaffe mich langfristig selbstständig zu machen (aber wie?) oder ob ich den Job in einen kleineren Betrieb wechsele und so weniger Gehalt in Kauf nehme. Allerdings wird immer angegeben man solle Berufserfahrung haben, welche ich nicht habe.
Für Home-Office und diese Stellenanzeigen bin ich nicht qualifiziert genug. Außerdem kann das ja auch wieder nach hinten losgehen und ich stehe noch schlechter da.

Vielleicht gibt es ja jemanden der meine Gedanken nachvollziehen kann und eine Lösung für sich gefunden hat.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Wenn du weniger Gehalt in Kauf nehmen würdest, dann versuch doch deine Stunden zu reduzieren? 30 statt 38 Stunden wirken schon wahre Wunder - das sind vier Tage Arbeit und drei Tage Freizeit, das fühlt sich schon total anders an. Je nach deiner Position etc. würd ich da einfach mal nachfragen - manchmal gibt es ja auch Kollegen, die gerne aufstocken würden und froh sind, wenn Stunden freiwerden.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (38) Benutzer gesperrt
  • #3
Also ich arbeite 40h pro Woche und habe dazu noch ca 7,5-10h Fahrtzeit die dazu kommen.
Ich gehe 2-3 mal ins Fitnessstudio, gehe einkaufen, koche immer selbst, besuche Freunde und kümmer mich um meine Bude und damit verbundenen Arbeiten.
Man arbeitet eben um sein Leben zu finanzieren und für seine Rente zu sorgen. Verschwendet ist diese Zeit nicht, ist mir lieber als wie früher durch die Gegend zu rennen und nicht zu wissen ob ich ne Anthilope erwische oder hungrig ins Bett gehe. Von daher ist das moderne Leben meiner Meinung nach schon chillig, auch wenn immer viel gejammert wird, man sollte sich mal bewusst werden wie gut es uns hier in Deutschland geht.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Von daher ist das moderne Leben meiner Meinung nach schon chillig, auch wenn immer viel gejammert wird, man sollte sich mal bewusst werden wie gut es uns hier in Deutschland geht.
Na ja, aber da ist halt jeder anders. Ich bin momentan in London und da habe ich Typen kennen gelernt, für die es schon "früh" ist um 22:30 Uhr zu Hause zu sein. 3 Uhr Nachts ist da keine Seltenheit. Ist das jetzt der Maßstab? Jeder muss selbst gucken, wie viel er arbeiten möchte und wie viel ihm gut tut. Mir ist Zeit das höchste Gut. Ich nehme auch lieber weniger Gehalt in Kauf, mit dem ich noch gut leben kann und habe dafür mehr Zeit. Für Hobbys, Freunde, Familie, Reisen, etc. (Stecke aber gerade selbst erst in der Jobsuche, deshalb spreche ich nicht aus Erfahrung).
Daher finde ich den Tipp von froschteich froschteich gut. Fragen kostet nichts.
Später, wenn du mal verheiratet bist, kannst du vielleicht auch weniger arbeiten, wenn du und dein Mann ein gemeinsames Einkommen habt. Es gibt ja auch Menschen, die wirklich total gerne viele, viele, viele Stunden arbeiten. Aber so ist halt nicht jeder.
[doublepost=1529438256,1529438163][/doublepost]Ach, und ansonsten würde ich auch mal gucken, die Zeit, die du zur Verfügung hast entsprechend zu nutzen. Wo kannst du Zeit sparen? Ich habe während meines letzten Praktikums immer gleich am Morgen Sport gemacht, so hatte ich abends mehr Zeit. Dafür muss man aber der Typ sein. Nicht jeder steht gerne um 5 Uhr auf. Oder kannst du gewisse Erledigungen verbinden? Gleich nach der Arbeit Einkaufen gehen? Dir Einkäufe nach Hause liefern lassen?
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (38) Benutzer gesperrt
  • #5
Jeder setzt sich selbst den Maßstab, ich würde auch lieber mehr Zeit daheim verbringen, keine Frage. Aber wenn man eben im jungen Alter sich auf die faule Haut legt, und mit 22 hat man sicher noch kein Vermögen angehäuft, dann darf man sich in 40-50 Jahren auch nicht wundern wenn man 8h Pfand sammeln geht. Und die Rente wird in 50 Jahren garantiert nicht besser als heute sein, dafür steigt die Lebenserwartung sogar noch und man muss mit den wenigen Kröten auch noch um die Runden kommen.

So sehr ich auch gerne das Leben noch lockerer gestalten würde, irgendwo muss man halt realistisch bleiben und den Tatsachen ins Auge blicken und sich den Konsequenzen bewusst sein wenn man diesen chilligen Lebensweg einschlagen will.
 
Subway
Benutzer54399  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich habe mir jetzt überlegt ob ich evt. schaffe mich langfristig selbstständig zu machen (aber wie?) oder ob ich den Job in einen kleineren Betrieb wechsele und so weniger Gehalt in Kauf nehme.

Wieso denkst du denn, dass Selbständigkeit oder ein kleinerer Betrieb weniger Energie in Anspruch nehmen? Beides würde ich doch jetzt eher als noch stressiger und auslaugender einstufen.

In einer großen Firme bist du normalerweise sehr viel besser geschützt, in einer kleinen Firma kann es dir sehr schnell passieren, dass viel Arbeit und Verantwortung bei dir liegen bleibt, weil einfach keiner da ist.

Und Selbständigkeit? Da hast du vielleicht eine "freie" Zeiteinteilung, dafür mehr bürokratischer Aufwand und natürlich bedeutet nicht arbeiten = kein Geld.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #7
Hm.. also da muss man glaube ich erst mal grundsätzlich differenzieren, denn 38 Stunden die Woche sind einfach echt nicht wirklich viel für eine voll bezahlte Stelle. Bei mir in der Branche muss man für eine voll bezahlte Stelle schon eher Richtung 60 Stunden die Woche leisten, verdient dann aber auch entsprechend. Aber ich zB habe mich entschieden, dass diese Arbeitsbelastung (jedenfalls zur Zeit) Vollzeit nichts für mich ist und beginne daher zeitnah auf 50%. Versteh mich nicht falsch, ich finde die Fünftagewoche insgesamt ziemlich öde und hab da keine Lust drauf :-D Ein Grund, weshalb ich mich erstmal für eine Promotion entschieden habe.

Aber ab davon, das 38 Stunden dir vielleicht einfach generell zu viel sind - dann wäre die Teilzeit vielleicht eine Idee, könnte es ja auch einfach daran liegen, dass die Arbeit als solche (Aufgaben, Team etc.) nicht gefällt. Dann wäre das Umsehen nach einem neuen Job wohl eher angezeigt.

Aus deinem Post wird mir nicht so ganz klar, was genau dein Problem ist..
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #8
Es wäre evtl. einfacher, wenn du das Problem konkreter benennst bzw. dir über das Problem klar wirst, falls du es im Moment nicht benennen kannst.
Musst du Überstunden machen? Hast du viel Stress? Wechselhafte Arbeitsbelastung? Kraftraubende Projekte?
Du schreibst, dass du im letzten Jahr der Ausbildung bist. Liegt es also vielleicht am Lernen / Prüfungsstress / Leistungsdruck?

Es schreibt doch fast jeder, dass er lieber jemanden mit Berufserfahrung einstellen würde, bewerben kannst du dich doch aber trotzdem. Ich würde nicht untätig sein und versuchen etwas an meiner Situation zu ändern, wenn es mich massiv stört / beeinträchtigt
 
K
Benutzer Gast
  • #9
Wie schon erwähnt wurde, könnte dir eine Reduzierung der Stunden bereits entgegen kommen. Wenn dein AG das nicht mitmachen will, könntest du dir natürlich eine andere Stelle mit weniger Stunden suchen.

Selbständigkeit oder ein kleinerer Betrieb sind keine Garantie für entspanntes Arbeiten. Gedade in der Selbständigkeit schufftet man oftmals mehr als im Angestelltenverhältnis und da kommen noch ganz andere Sachen auf einen zu (eigenständiges Arbeiten, Organisation von Dokumenten, Behördengänge...). Gleiches gilt für Home Office - als Beispiel, ich bin zur Zeit im Home Office und habe trotzdem eine 40h Woche mit Kernarbeitszeiten. Was mir erspart bleibt ist der nervige Weg zur Arbeit. Die Arbeit an sich ist aber die Gleiche - man muss trotzdem was leisten und pimmelt nicht nur rum.

Aber was genau stört dich jetzt an deiner Stelle? Ist es nur die Arbeitszeit oder auch die Aufgaben an sich? Oder liegt es nur am pendeln?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G
Benutzer Gast
  • #10
Wenn ich mich aber nachmittags im Zug so umschaue scheine ich kein Einzelfall zu sein. Sehr viele offensichtliche Arbeitnehmer wirken total müde und ausgelaugt, manche auch gestresst, gereizt.

Das Pendeln kann einem auch die Energie aussaugen und kostet viel Zeit. Ich habe das auch Jahre lang gemacht, und war richtig glücklich, als es endlich vorbei war, danach waren meine Tage viel entspannter. Aktuell habe ich wieder einen nicht zu langen Arbeitsweg, ich merke aber sehr, wenn ich mal, anstatt mit dem Fahrrad, mit dem Bus zur Arbeit fahre, komme ich bei gleicher Arbeitszeit 40-50 Minuten später nachhause, dann bin ich mit dem Haushalt auch entsprechend später fertig.

Wie sieht es eigentlich mit deiner Berufswahl aus? Hast du das Gefühl, dass du dich richtig entschieden hast und es nur am Arbeitsplatz liegt? Meine ersten beiden Jobs waren auch bei Großunternehmen und waren nicht wirklich das Wahre. Kein fachlicher Anspruch, keine Herausforderung, es zählte nur das Tempo und dazu noch die schlechte Bezahlung. Da bin ich auch oft völlig apathisch zur Arbeit gefahren. Ich war mir aber sicher, dass es nicht am Beruf sondern nur am Job lag, und ich hatte Recht. Danach war ich in einem kleinen Betrieb, das war anfangs richtig gut, später wurde es immer stressiger. Jetzt bin ich im öffentlichen Dienst und das passt zu mir, weniger Stress für viel mehr Geld. Ich arbeite aber in einem anderen Beruf.
Bist du dir wirklich sicher, dass du als Selbstständige mehr Zeit hättest?

Gefühlt habe ich zu wenig Zwit für mich und meine Hobbys und die verbleibende Zeit kann ich nicht effizient nutzen.

Es ist nur eine Idee, ich weiß nicht, ob es bei dir funktionieren würde. Man kann ja die Arbeiten im Haushalt unterschiedlich organisieren. Entweder man macht jeden Tag ein bisschen und hofft, dass man danach noch Energie für andere Sachen hat, oder man arbeitet mal einen Tag durch, geht früh schlafen und hat dafür am nächsten Tag frei. Ich verteile meine Arbeiten unter der Woche gleichmäßig und am Wochenende je nachdem ob ich etwas vorhabe. Das musst du aber selbst herausfinden, was dir besser liegt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Wie lange pendelst du denn? Klingt für mich sonst eher nach übler Freizeitprokrastination, als dass der Job es wirklich Schuld ist :seenoevil:
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #12
Ich hab grade erst selbst so eine ähnliche Phase hinter mir. Daher gebe ich mal meine gesammelte Erfahrung weiter.

Zunächst einmal zu ein paar Punkten, die andere schon angesprochen haben:
- Auch wenn die Stellenausschreibung nicht perfekt passt, bewirb dich doch einfach mal! Im schlimmsten Fall nehmen sie dich nicht im besten eben doch.
- Pendeln kann ziemlich anstrengend sein. Zug Fahren hat mir nie so viel ausgemacht, da ich unterwegs was tun konnte - eine Zeit mit Mitfahrgelegenheit war hingegen der pure Stress für mich.
- Ich hab mal 40 Stunden gearbeitet und später im selben Job nur noch 32. Hatte eigentlich andere Gründe, war aber schon sehr viel entspannter. Es ist ein großer Unterschied, ob man am Tag 8 Stunden arbeitet oder nur gute 6. Das geht aber natürlich auch nicht in jedem Job optimal, bei uns war das damals sehr unkompliziert.
- Überleg dir mal, ob der Job grundsätzlich zu dir passt. Wenn ja, denk gründlich über die Stelle nach. Ein unbefriedigender Beruf, ein schlechtes Arbeitsklima, die Kollegen, ... Es gibt wirklich viele mögliche Stressfaktoren! Also überleg mal, was im Detail für deinen Zustand verantwortlich ist. Es kann manches super sein, die Summe aber trotzdem schlecht. Ich hatte mal einen Job mit tollem Arbeitsklima, netten Kollegen, aber die Arbeit war mit der Zeit immer unbefriedigender. Irgendwann war ich froh, dass es vorbei war.
- Thema Selbstständigkeit. Das kann eine Lösung sein, muss aber nicht. Zu machen Menschen passt das besser. Je nachdem was du machst, stehen die Chancen gut, dass du eher das Gefühl hast, etwas sinnvolles zu tun. Außerdem hast du selbst mehr Einfluss auf deine Arbeit. Allerdings will das wohl überlegt sein. Vor allem solltest du zuerst dein "Projekt" finden, das, was dich dazu treibt, dich damit selbstständig zu machen. Dann stehen die Erfolgschancen besser, da bei diesem Ansatz vmtl. ein besseres Ergebnis herauskommt. Ich plane, mich selbstständig zu machen, indem ich einen Teil meiner Hobbys zum Beruf mache. Für mich ist das derzeit der beste Weg, einen guten, ausfüllenden, interessanten Job zu bekommen, der wirklich auf mich zugeschnitten ist - und ich hab auch kein Problem, dafür dann mehr zu arbeiten. Aber ich hab auch eine vordergründige Idee, weitere im Hinterkopf und ein Ziel B ohne Selbstständigkeit, sollte es nicht klappen. Ich kann aber auch nur sagen, wenn du es wirklich willst, versuch es! In jüngeren Jahren kann man noch viel besser einfach etwas ausprobieren, da ist das Risiko noch viel geringer und man ist ungebundener als wenn man z.B. später mal Familie hat.

Jetzt noch ein anderer Punkt: Meine jüngste Erfahrung ist, dass dieses Problem auch ganz viel mit Organisation zu tun hat. Du musst einen Weg finden, für dich individuell den Alltag bestmöglich zu organisieren. Dabei sollte nan auch unbedingt mal völlig ungewohntes ausprobieren! Ich teste gerade mal, jeden Morgen um 4:30 Uhr aufzustehen. Das hätte ich vor einigen Wochen noch als völlig abwegig empfunden, es hat aber ungeahnt positive Effekte! Ich gehe jetzt jeden Morgen laufen (hab vorher lange gar keinen Sport gemacht), kann in aller Ruhe frühstücken und hab dann noch ca. 1,5 Stunden Zeit, etwas zu tun, bevor ich mich für die Uni richten muss. Ich hab das "Kreativphase" genannt, da ich jetzt morgens am fittesten bin und da am besten Dinge mache, wozu ich kreativ sein muss. Das wäre z.B. eine Zeit für deine Upcycling-Projekte, aber auch, um die Selbstständigkeit zu planen. Ich versuche nach Möglichkeit bewusst, in dieser Phase nichts für die Uni zu tun (klappt aber leider noch nicht so).
Letztlich führt diese Umstrukturierung bei mir dazu, dass ich mehr Zeit mit Sinnvollem verbringe, weil quasi die Zeit abends, wo man nur noch rumhängt, wegfällt. Ich hab das Gefühl, mehr zu erreichen als zuvor. Außerdem bin ich viel weniger gestresst.
Falls das gar nicht so toll klingt, so früh aufzustehen: Ich hätte das vor einem Monat auch noch als völlig abwegig gesehen. Aber da hatte ich auch das Gefühl, nichts auf die Reihe zu bekommen und war trotzdem (oder auch gerade deshalb) total gestresst. Versuch es einfach mal, für einen bestimmten Zeitraum, und schau, ob es für dich passt. Ich mach gerade auch erstmal eine Testphase und schau dann, ob ich es beibehalte :zwinker:.
[doublepost=1529469674,1529468508][/doublepost]Achja, noch ein Vorteil: Selbst wenn man mal total verschläft, kommt man nicht zu spät :grin:.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #13
Stundenreduzierung ist zwar ein netter Gedanke. In der Realität macht man bei sowas aber sehr schnell, sehr viele Überstunden und bekommt hierfür nicht mal Geld. Wenn ich das machen würde, dann bei einem Arbeitgeber, bei dem man die Überstunden abfeiern kann.

Abgesehen davon würde ich in jungen Jahren nicht schon die Stunden reduzieren. So lange man gesund und fit ist, kann man Vollzeit arbeiten und Geld ansparen. Vorausgesetzt man leidet nicht unter Stress und macht sich kaputt. Hier würde ich an einer anderen Schraube drehen, Chaosmädchen Chaosmädchen , als an der Stundenzahl. Beruflich habe ich viel mit kranken Menschen zu tun und es ist erschreckend, dass man immer an der Armutsgrenze ist, wenn man einmal richtig blöd krank wird.

Macht dir denn die Arbeit Spaß? Wie lange pendelst du? Warum fühlst du dich wie im Hamsterrad?

Übrigens finde ich deine Beschreibung recht normal. :seenoevil: Es gab hier kürzlich mal einen Thread, in dem einige User schrieben, dass sie abends nicht mehr sonderlich viel machen, weil sie platt sind und alle Freizeit am Wochenende stattfindet. Vielleicht darfst du dich da nicht so unter Druck setzen. Ich kenne auch Menschen, die unter der Woche noch total aktiv sind. Man muss sich nach der Arbeit halt entscheiden, was einem wichtig ist und was man mit den verbleibenden Stunden anfängt.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Auch wenn deine Rahmenbedingungen erstmal sehr positiv klingen. Selbstständigkeit ist oft nicht „gerecht“ - bis es läuft, ist es meist viel mehr Arbeit für viel weniger Geld und Urlaub. Ich kenne genügend Unternehmer, die die ersten drei bis fünf Jahre durchgearbeitet haben. Und man sieht genügend baden gehen. Freie Zeiteinteilung ist toll - geht einfach oft 24 Stunden, so eine Selbstständigkeit. In kleinen Unternehmen hat man meist keine Vertretung, mehr Verantwortung und verhältnismäßig weniger Gehalt. Auch nicht alles Gold, was glänzt.

Was stört dich denn konkret? Kollegen, Anfangszeit, Pendelei? Kannst du deine Freizeit umplanen und direkt damit beginnen, ohne groß nach Hause zu fahren? Vom Schreibtisch zum Sport quasi? Oder liegt dir die Arbeit an sich nicht und du würdest gerne etwas komplett anderes machen?
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Stundenreduzierung ist zwar ein netter Gedanke. In der Realität macht man bei sowas aber sehr schnell, sehr viele Überstunden und bekommt hierfür nicht mal Geld. Wenn ich das machen würde, dann bei einem Arbeitgeber, bei dem man die Überstunden abfeiern kann.

Abgesehen davon würde ich in jungen Jahren nicht schon die Stunden reduzieren. So lange man gesund und fit ist, kann man Vollzeit arbeiten und Geld ansparen.
Off-Topic:

Ist halt auch sehr abhängig vom Arbeitgeber. Ich hab auch mal eine ARbeitsstelle erwischt, wo ich sehr stark in unbezahlte Überstunden reingedrängt wurde, weil ich ja eh nur ein paar Stunden die Woche arbeite. Am Ende hab ich doppelt so viele unbezahlte Überstunden gemacht wie ich dort gearbeitet hab :cautious:


Ich hab am Anfang meiner "Laufbahn" immer nur Teilzeit gearbeitet, dafür in einer WG gewohnt und mein Leben genossen. Ich bereue keine einzige Sekunde davon :smile:
Ich ( :smile: ) bin da eher der Meinung, dass man solche Lebensphasen als Chancen sehen sollte, die Sachen zu machen, die einen glücklich machen, anstatt Jahrzehnte lang nur auf die Pension hinzuarbeiten. Dass ich jahrelang nur Teilzeit gearbeitet hab ist bei den Vorstellungsgesprächen auch nie ein Thema gewesen, als ich dann auf Vollzeit umgestiegen bin.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #20
Homeoffice erfordert durchaus eine Menge Disziplin. Telefon hier, Spülmaschine da, Wäsche könnte man auch noch schnell anwerfen,... Gibt genügend, die das gar nicht gut trennen können.
Damit sind wir wieder bei der Pro und Contra Liste.

Jetzt mal für mich persönlich ist der Arbeitsweg jeden Tag purer Stress. Straßenverkehr und oder ÖPNV. Lebensgefährliche Lasterbegegnungen oder Busstress. Dagegen steht, dass ich mich gern ablenken lasse.

Hier geht es aber um Chaosmädchen Chaosmädchen und nicht um mich. Ich wollte nur aufzeigen dass eine Wegeverkürzung bzw der Wegfall des Arbeitswegs vielleicht auch schon eine Entlastung wäre..
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Also, ich bin ja gefühlt in der Unterzahl damit, aber ich bin auch so ein Mensch: es gibt nichts, was mir 38 Stunden in der Woche Spaß machen würde. Ich kann daher den Rat nicht verstehen, sich doch einfach einen anderen Job zu suchen. 8 Stunden am Tag habe ich nun einmal keine Freude an einer Tätigkeit, egal an welcher. :grin:

Ich mache gerne tausend verschiedene Sachen. Wie du lerne ich nebenher Spanisch, außerdem spiele ich gerne Klavier, fotografiere viel, mache Sport, lese viel, gärtnere, koche, backe, ... oder ich lese mich total tief in irgendein Thema ein, das ich gerade sehr spannend finde.

Mir geht's deswegen wie dir. Ich finde eine normale Vollzeitstelle frisst viel Zeit, zu viel Zeit. Ich würde meine Zeit gerne anders nutzen. Aber ich hab mich dran gewöhnt. Die Realität ist nun einmal so, dass eine Vollzeitstelle so aussieht und da ich noch andere Pläne im Leben habe, die leider auch am Geld hängen (Kinder, Haus? - selbst ein winziges kostet unfassbar viel leider, Reisen, ...), arbeite ich halt Vollzeit.

Ich würde dir nicht unbedingt zu Selbstständigkeit und schon gar nicht zu einem kleineren Betrieb raten. Ich glaube nicht, dass es damit besser wird. Aber hey, du bist 22 Jahre alt. Du hast noch viel Zeit, Jobs hinzuwerfen, Zeit zu reduzieren und wieder aufzustocken oder eben die Selbstständigkeit zu erproben. Probier dich aus! Jetzt ist die richtige Zeit, um Risiken einzugehen!

Ansonsten hilft mir für die Motivation ein Ziel. Gibt's vielleicht etwas, worauf du hinarbeiten kannst mit dem Geld, das du verdienst? Eine große Reise? Ein Sabbatical zusammen mit deinem Freund?
 
Zuletzt bearbeitet:
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #22
Ich würde nicht grundsätzlich von Selbstständigkeit abraten. Für manche Menschen ist das eben etwas und wenn du daran Freude hättest, würdest du vielleicht auch gern genauso viel wie jetzt oder sogar noch etwas mehr arbeiten. Je nach Branche verdienst du auch bei weniger Stunden mehr Geld. Ich würde es nebenher ausprobieren. Das erfordert zwar zunächst noch mehr Verzicht auf Freizeit, bedeutet aber kein Risiko hinsichtlich Geldeinbuße und du kannst dich in Ruhe informieren und ausprobieren.
 
G
Benutzer Gast
  • #23
Vielleicht passt das nicht so ganz zu dem Thema, aber ich musste bei deiner Beschreibung an den etwas neumodischen Begriff der quarterlife-crisis denken. So läuft das Erwachsenenwerden, der erste Job nunmal. Dass man da auch Selbstzweifel oder fehlende Motivation hat, ist natürlich.

Quarterlife Crisis – Wikipedia
 
Lanni
Benutzer104021  (32) Sehr bekannt hier
  • #24
Ein ganz anderer Ansatz:
Die TS schreibt, sie hat kaum Energie für ihren Alltag, ist nach der Arbeit oft müde, fühlt sich ständig ausgepowert...
Wie sieht's bei dir mit der Ernährung aus, liebe TS? Und mit deiner Zeit in der Sonne? Auch ein Vitamin D-Mangel kann sich mit ähnlichen Symptomen äußern.

Nur, damit dieser Aspekt nicht komplett vergessen wird :zwinker:
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #25
Ich habe mir jetzt überlegt ob ich evt. schaffe mich langfristig selbstständig zu machen (aber wie?) oder ob ich den Job in einen kleineren Betrieb wechsele und so weniger Gehalt in Kauf nehme. Allerdings wird immer angegeben man solle Berufserfahrung haben, welche ich nicht habe.
Da ich mich selbst vor einer Weile selbstständig gemacht habe, mag ich dir dazu mal etwas schreiben.
Es gibt viele verschiedene Wege, eine erfolgreiche Selbstständigkeit aufzubauen. Und nein, Berufserfahrung benötigt man dafür nicht zwingend.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, die Selbstständigkeit zu 100% zu wollen, fest daran zu glauben und vor allem sein Warum zu kennen. Das, was größer ist als man selbst und das eigene Ego; das, was hinter dem Wunsch, mit der eigenen Arbeit großen Mehrwert zu schaffen, steht. Denn genau das gibt einem die Kraft für die viele Arbeit, die eine Selbstständigkeit nun mal mit sich bringt, vor allem zu Beginn.
Ich habe zum Glück zu Beginn meiner Gründung den Weg zur Persönlichkeitsentwicklung gefunden - und das war so unfassbar wichtig, diese Inhalte helfen einem so sehr weiter, da man viel über sich selbst lernt, lernt, fest an seinen Erfolg zu glauben und somit die Kraft erlangt, die viele Arbeit zu bewältigen. Und vor allem auch, unbewusste negative Glaubenssätze zu bearbeiten und diese nach und nach abzulegen.
Wenn du zu harter Arbeit bereit bist, wirklich erfolgreich sein willst, offen dafür bist, dass sich dein Leben massiv verändern wird und dir ein freies und selbstbestimmtes Leben aufbauen willst, dann kann ich nur sagen: Geh es an! Schritt für Schritt. Dich um ein gesundes Leben zu bemühen gehört da natürlich dazu, denn sonst hast du psychisch und physisch nicht die Kraft, voller Energie dein Business aufzubauen - und das vor allem langfristig durchzuhalten. Und wenn du von Anfang an dafür sorgen willst, das dein Mindset zu deinen Plänen passt (was extrem wichtig ist), dann beschäftige dich mit Content aus der Persönlichkeitsentwicklung. Im Netz und vor allem bei Youtube und Itunes gibt es so viel tolle Inhalte dazu von völlig unterschiedlichen Charakteren mit völlig verschiedenen Schwerpunkten. Um dir den Einstieg zu erleichtern, kann ich dir ein paar meiner liebsten Leute aus diesem Bereich empfehlen: Alexander Hartmann (insbesondere sein Reality Loop), Laura Malina Seiler, Tobias Beck (besonders sein Podcast Bewohnerfrei ist mega motivierend), Stefan Frädrich (hat auch viele hilfreiche Infos zu Themen wie z. B. Positionierung - ein Thema, das leider viele Selbstständige massiv vernachlässigen, was fatale Folgen hat...) und Thaddaeus Koroma.
Finde zuerst einmal für dich heraus, ob es wirklich dein innerster Wunsch ist, dir etwas ganz eigenes selbstständig und aus eigener Kraft aufzubauen. Mag für manche hier seltsam klingen, weil du ja schreibst, dass du gerade keine Kraft hast - aber ich weiß eben, wie schnell man in seine ganze Kraft gelangen kann, wenn einem bewusst wird, dass man diesen Weg wirklich von ganzem Herzen gehen will. Allein diese Entscheidung, so angsteinflößend sie auch sein kann, gibt einem neue Kraft, weil man immer mehr und mehr seine erfolgreiche Zukunft vor sich sieht und auf diese Schritt für Schritt hinarbeitet.
Zum Abschluss noch ein kleines Video:

Nachtrag: Unterm Strich ist es auf jeden Fall so, dass du für das, was du tun willst, brennen musst - dann hast du auch die notwendige Energie, sofern du dich auch um dich und deinen Körper und die Seele kümmerst.
Und es gibt im Netz auch irgendwo einen sehr guten Test, mit dem man gut herausfinden kann, ob man die passenden Eigenschaften hat, um selbstständig erfolgreich zu sein. Neben großer Willensstärke beispielsweise muss die Motivation stimmen, man benötigt Ausdauer, Disziplin, Selbstmanagment-Fähigkeiten und vieles mehr. Aber: Man kann vieles auch trainieren, was derzeit noch nicht ausgeprägt ist.
Und auch wenn du derzeit keine Kraft hast, bin ich nicht der Ansicht, dass man dir von einer Selbstständigkeit abraten sollte. Natürlich solltest du schauen, dass du gesundheitlich und engerietechnisch bald auf ein gutes Level kommst, aber es gibt so viele Wege in die Selbstständigkeit und jeder hat da sein ganz individuelles Tempo. Z. B. könntest du, wenn du dich dafür entscheidest, auch nebenberuflich beginnen - und allein durch die getroffene Entscheidung, das anzugehen und die Vorfreude auf das, was man sich in Zukunft aufbauen wird, bekommt man meiner Erfahrung nach einen richtigen Energieschub. Und: Ängste und Zweifel gehören btw dazu, man lernt einfach, damit umzugehen und trotz allem seinen Weg zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #26
Nachtrag: Unterm Strich ist es auf jeden Fall so, dass du für das, was du tun willst, brennen musst - dann hast du auch die notwendige Energie, sofern du dich auch um dich und deinen Körper und die Seele kümmerst.
Das gilt auch nicht nur für die Selbstständigkeit! Dass du jetzt merkst, dass es nicht passt, ist der erste Schritt. Das, was ich gerade durchgemacht habe und alles was ich geänder habe - gedacht habe ich das schon oft zuvor. Nur jetzt war eben der richtige Zeitpunkt und ich wollte es auch wirklich ändern!
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #27
Sind es nur deine Zeitressourcen die dich belasten? Ich werde ab Oktober dual studieren und habe auch etwas bammel davor, im ewigen Hamsterrad (wie du es schreibst) zu landen.

Ich habe allerdings zur Zeit einen Kollegen der (in meinen Augen) einen sehr erstrebenswerten Weg für sich gefunden hat, der mir wirklich erfüllend scheint.

Er arbeitet 80% in seinem "Hauptjob", der einen Großteil seines Einkommens ausmacht. Dazu arbeitet er 20% im Rettungsdienst, was einen Ausgleich zu seinem sonst sehr ruhig wirkenden Job darstellt. Da nimmt er zwar geringe Einbußen beim Gehalt in Kauf, hat aber nebenher eine erfüllende Tätigkeit die nicht diesen 9 to 5 Charakter hat und deshalb nicht wie normale Arbeit wirkt.

Ausserdem hat er Abwechslung. Und das habe ich mit meinen zarten 19 zumindest für mich schon herausgefunden: Ich brauche Abwechslung.

In einem relativ monotonen Arbeitsumfeld bin ich nach einiger Zeit bis aufs Zahnfleisch genervt, und das überträgt sich auf meine Freizeit dann in Form von Ausgelaugtheit (? :grin:) und Unausgeglichenheit.

Wäre das nicht etwas für dich?
4 Tage die Woche deinen jetzigen Job und einen Tag die Woche eine Tätigkeit in der du deine kreative Ader ausleben kannst, und auf den du dich freuen kannst.
In welcher Form das auch sein mag. Und wenn es ein Tag arbeiten bei einem Floristen, in einem Museum, oder sonst wo ist. Oder du machst dein eigenes Ding, wo du ein mal die Woche im kleinen Rahmen selbst hergestelltes o.ä. verkaufst.

Kann mir vorstellen, dass sowas Balsam für die Seele sein kann.
 
G
Benutzer Gast
  • #28
Vielleicht gibt es ja jemanden der meine Gedanken nachvollziehen kann und eine Lösung für sich gefunden hat.

Die weitaus schwierige Herausforderung im Berufsalltag ist nicht eine Tätigkeit X auszuführen sondern jene die einen auch entsprechend erfüllt. Dazu muss man wissen was einen erfüllt, womit man leben kann und womit nicht.

Es ist doch eine Milchmädchenrechnung, seine Stundenzahl zu reduzieren nur damit man sich in der Freizeit mit anderen Dingen ablenken kann. Da wird weder für die Rente aufgebaut, noch bleibt effektiv mehr in der Tasche hängen, die die ganzen Hobbys finanziert. Es ist nun mal so, willkommen in der Realität, das zum Brotessen auch der Erwerb dazu gehört.

Arbeitszeitflexibilisierung hier, Home Office da - alles schön und gut man muss trotzdem arbeiten. Davon kann man nicht weglaufen. Außer du hast einen an Deiner Seite der dich und sich locker ernähren kann. Dann kann man den ganzen Tag nur Dinge machen die total toll sind. Auch wenn sie mich jetzt alle hauen, aber viele Menschen haben einfach ein Problem mit ihrer Frusttoleranz und Motivation. Kaum zwickt es mal, schon muss ein Ausweg gefunden werden. Das ist wie am Anfang eines Tunnels zu stehen und außen rum zu gehen, weil dahinter ja auch Licht ist, nur eben die ganze Zeit.

Ebenfalls ist es recht naiv zu glauben die Selbstständigkeit - weil man dann sein eigener Herr ist - ist der heilige Gral der Erfüllung. Ganz ehrlich? Wer die Einstellung zum Arbeiten hat, die du im Startbeitrag durchklingen lassen hast - der sollte das mal vergessen. Das ist mehr Überforderung als ein Angestelltenverhältnis wo man nur pünktlich da sein muss und seine Arbeit entsprechend erledigen muss. Das kannst du machen, wenn Arbeiten dein Hobby ist und dich nicht zwingen musst "Freizeit" zu haben weil du mit der Belastung umgehen kannst.

Viele Hobbys sind sicherlich schön und viel Freizeit vielleicht auch es sind aber auch super Motivator Gründe zu haben nicht arbeiten zu wollen. Sicherlich ist Zeit vergänglich und man bekommt seine Jahre nicht wieder. Deshalb muss man in meinen Augen nicht nervös werden und sich mit "Freizeit" retten, damit man kein schlechtes Gefühl hat sein Leben an die Arbeit zu verschenken. Man sollte generell darüber übergehen Arbeiten nicht als Fremdkörper zu sehen, sondern als das was es ist - selbstverständlich. Sei es für einen selber oder für die zu ernährende Familie.

Work-Life-Balance ist Fluch und Segen zu gleich. Denn erst durch das Bewusstsein etwas verpassen zu können macht man sich den Druck und setzt sich selber in das Hamsterrad. Klar, wenn ich auf der Arbeit denke, ich könnte jetzt auch zuhause malen, dann motiviert das einen sicherlich nicht. Deshalb sollte man mal drüber nachdenken ob zu viele "Alternativen" es am Ende nicht sogar noch schlimmer machen. Anstatt nach weniger Arbeit zu sehen, würde ich eher zusehen wie man die Zeit so gestalten kann dass sie auf eine Art und Weise erfüllend wirken. Dazu müssen sie das Hobby nicht ablösen.
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #29
Es geht um den Job der mich wirklich auslaugt. Ich habe das Gefühl meine Energie wird mir auf der Arbeit ausgesaugt und ich komme völlig fertig wieder Nachhause. Gefühlt habe ich zu wenig Zwit für mich und meine Hobbys und die verbleibende Zeit kann ich nicht effizient nutzen.

Ihr vermutet jetzt vielleicht das ich in einer Branche arbeite die bekannt ist für die schlechten Arbeitsbedingungen z.B. die Pflegebranche. Aber dem ist nicht so.
Ich bin im letzten Jahr einer kaufmännischen Ausbildung in einem großen Unternehmen mit einer gerechten Bezahlung und 30 Tagen Urlaub im Jahr und "nur" 38 Std. die Woche.

Wenn ich mich aber nachmittags im Zug so umschaue scheine ich kein Einzelfall zu sein. Sehr viele offensichtliche Arbeitnehmer wirken total müde und ausgelaugt, manche auch gestresst, gereizt.
Mich macht das unglaublich traurig und auch ein bisschen wütend.
Ich kann nicht verstehen wieso man seine Lebenszeit so verschwenden sollte.
Auch wenn meine politische Ansichten z.B. zum Thema Bedingungsloses Grundeinkommen hier kein Thema sein sollen.

Ich für mich habe unter der Woche keine Energie mehr für Dinge die übers Einkaufen und Videos schauen hinaus gehen. Im Urlaub habe ich entdeckt das ich gerne kreativ bin. Ich upcycle alte Kleidung und Gegenstände. Ansonsten schreibe ich gerne, habe nur kaum Muße dazu. Ich würde gerne spanisch lernen (hab mich mal zu einem Intensiv-Kurs angemeldet, war mir aber zu viel), mehr Sport machen und einen Podcast aufnehmen.

Die Wochenenden verfliegen nur so und den Höhepunkt meiner Zweifel hatte ich letzte Woche, als mein Freund nach 10 Tagen Urlaub zu mir sagte: " Du siehst so glücklich aus und du bist wunderschön wenn du glücklich bist. Deine ganze Ausstrahlung ist irgendwie ganz anders, als wie vorher "

Ich habe mir jetzt überlegt ob ich evt. schaffe mich langfristig selbstständig zu machen (aber wie?) oder ob ich den Job in einen kleineren Betrieb wechsele und so weniger Gehalt in Kauf nehme. Allerdings wird immer angegeben man solle Berufserfahrung haben, welche ich nicht habe.
Für Home-Office und diese Stellenanzeigen bin ich nicht qualifiziert genug. Außerdem kann das ja auch wieder nach hinten losgehen und ich stehe noch schlechter da.

Vielleicht gibt es ja jemanden der meine Gedanken nachvollziehen kann und eine Lösung für sich gefunden hat.


Du wirst es nicht hören wollen, aber wenn du nicht von Sozialleistungen leben möchtest, wird kaum ein Weg an Erwerbsarbeit vorbeiführen. Du kannst nun natürlich dein Menschenrecht auf unbegrenzte Freizeit einfordern oder dir einen reichen Erbonkel herbeiwünschen, aber das wird kurz- und mittelfristig wenig bringen. Das lässt dir im Grunde zwei Möglichkeiten: Deine Arbeitszeit reduzieren oder deine Arbeit so gestalten, dass du aus ihr Kraft ziehst und nicht nur Kraft gibt. Bisher ging es hier nur um Ersteres, wie sieht es aber mit Zweiterem? Kannst du dir Arbeiten vorstellen, die dir soviel Freude bereiten, dass du keine "Wut" über verschwendete Lebenszeit empfindest?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #30
Kannst du an der Arbeitszeit schrauben?
Mein Mann hat von 9'00-15'00 Kernrbeitszeir, Fr nur bis 12'00. Er fängt morgens oft um 6 an, damit er um 15'00 den Griffel fallen lassen kann, hat dan Pause gemacht und etwas überstunden, sodass er am Fr wirklich um kurz nach 12 gehen kann. Für uns ist es schöner, wenn er kurz nach halb vier zuhause ist.
Uns tut es auch gut, dass er voll und ich ca 2/3 arbeite (wenn auch mit Kindern, nicht nur als Paar), sodass ich den Freitag frei für Haushalt habe und vieles wie Einkaufen und größere Putzaktionen nicht auf das WE fallen.
Ich arbeite 25 Stunden im Büro (davon ca 2-5 HomeOffice) und zusätzlich einige Stunden Selbstständig, sodass ich auf etwa 30 Stunden komme, mal auch etwas mehr. Das geht aber nur, weil mein Mann ganz gut verdient. Mehr Geld ist natürlich immer nett, aber wir kommen (wenn das ganze Elternzeitzeug vorbei ist) gut aus. Mehr wollen wir ja gar nicht.
 
F
Benutzer170335  (31) Öfter im Forum
  • #31
Ich würde auch nicht zur Selbstständigkeit raten, da die meist noch mehr Energie und Zeit abverlangt.
Ich würde dir zu einem Job in einer Behörde raten .
Gleitzeiten, Homeoffice und vielen Bereichen überarbeitet man sich. Selbst die Stellenn n Teilzeit sind recht gut bezahlt.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #32
Ich würde auch nicht zur Selbstständigkeit raten, da die meist noch mehr Energie und Zeit abverlangt.
Genau das würde ich eben nicht verallgemeinern. Denn selbst wenn eine Selbstständigkeit viel Zeit und Energie kostet, ist das für einige leichter, als ein Angestelltendasein. Und hinzu kommt, dass man, wenn man seine Arbeit liebt und für die brennt, die hohe Arbeitszeit gar nicht als anstrengend empfindet, oft fühlt sich das nicht einmal wie Arbeit an.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #33
Genau das würde ich eben nicht verallgemeinern. Denn selbst wenn eine Selbstständigkeit viel Zeit und Energie kostet, ist das für einige leichter, als ein Angestelltendasein. Und hinzu kommt, dass man, wenn man seine Arbeit liebt und für die brennt, die hohe Arbeitszeit gar nicht als anstrengend empfindet, oft fühlt sich das nicht einmal wie Arbeit an.
Allgemein geht man aber schon davon aus, dass Selbstständigkeit mehr Energie und gerade auch Zeit erfordert. Und die TS beklagt sich ja vor allem darüber, dass es an Zeit fehlt. Gerade da wird man sich mit einer Selbstständigkeit so gut wie nie verbessern. In der Selbstständigkeit ist es ja oft auch einfach schwer, abzuschalten und nicht_erreichbar zu sein. Oft einfach aus wirtschaftlichen Gründen.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #34
Denn selbst wenn eine Selbstständigkeit viel Zeit und Energie kostet, ist das für einige leichter, als ein Angestelltendasein. Und hinzu kommt, dass man, wenn man seine Arbeit liebt und für die brennt, die hohe Arbeitszeit gar nicht als anstrengend empfindet, oft fühlt sich das nicht einmal wie Arbeit an.
Ja, da würde ich auch zustimmen. Ich bin zwar aktuell noch nicht selbstständig, betreibe das aber schon länger in größerem Umfang als Hobby. Dabei hat sich das auch mit der Zeit immer mehr hochskaliert und ich bin irgendwann an den Puntk gekommen, an dem auch nicht mehr alles immer nur Spaß gemacht hat und ich auch gewisse Verpflichtungen hatte. Und ich hab gemerkt, das gehört halt dazu. Dennoch hab ich noch immer die gleiche Begeisterung wie am Anfang dafür und habe nach wie vor, ja sogar noch mehr mittlerweile vor, mich damit selbstständig zu machen. Wenn man dafür brennt, ist da auch mehr Arbeit kein Problem. Ich glaube, die richtige Arbeit ist der wichtigste Ansatzpunkt, denn sie hat eine viel größere Auswirkung als die Arbeitszeit. Und warum die Selbstständigkeit nicht mal versuchen? Im schlimmsten Fall scheitert man, lernt garantiert eine Menge dabei und bei zukünftigen Arbeitgebern kommt es vermutlich auch gut an.
In so fern gibt es, solange man in jungen Jahren noch relativ ungebunden ist, eigentlich nichts, was einen davon abhält es auszuprobieren, wenn man es wirklich will. Letzteres ist aber unbedingte Voraussetzung.
 
Es gibt 4 weitere Beiträge im Thema "Auswege aus dem Hamsterrad/ der Energie-Vampir", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren