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Beziehung trotz Angststörung und Panikattacken

lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich möchte hier bitte nicht verurteilt werden - sondern bin einfach nur auf der Suche nach Ratschlägen.

Kurzgefasst: Mein Freund und ich sind jetzt circa 1 Jahr zusammen. Leider ist eine "normale" Beziehung mit allem drum und dran noch nie möglich gewesen. Ich habe große Probleme mit dem Schlafen, sobald jemand neben mir liegt. Er schnarcht extrem (ich hatte dazu auch einen Thread hier), und selbst wenn er mal eine Nacht nicht schnarcht - alleine dass jemand neben mir liegt, hält mich die ganze Nacht wach. So haben wir also auf gemeinsame Nächte verzichtet und er fährt abends in seine Wohnung, da es für mich nicht zum aushalten ist, mehrere Nächte nicht zu schlafen und dann arbeiten zu gehen ect - zudem löst dies bei mir sofort Migräne aus. Wenn ich mal länger frei hatte, habe ich eine Nacht und einen Tag Migräne in Kauf genommen - schön fand ich das allerdings nicht, ich habe es eben ihm zuliebe getan. Auf einen Kompromiss wollte er sich nicht einlassen - ich schlug vor, dass er auf der Couch schläft und wir somit die Situation umgehen, dass ich komplett wach liege. Er sagt "Ganz oder gar nicht".

Nun habe ich vor 7 Jahren schon mal eine Angststörung gehabt mit schlimmen Panikattacken - das wieder in den Griff bekommen und relativ normal wieder gelebt. Allerdings ist genau diese Erkrankung vor 5 Monaten wieder ausgebrochen. Aktuell habe ich große Probleme irgendwo hinzugehen (Feiern, Restaurants, Einkaufen, Arbeit, Schule,...). Ich bin in Therapie und habe schon kleine Erfolge gefeiert. Im Moment bin ich auch krankgeschrieben. Nun belastet das die Beziehung natürlich noch zusätzlich. Ich kann grade keine Pärchenunternehmungen starten - wir haben getrennte Urlaube verbracht - jeweils mit der Familie. Im Moment findet unsere Beziehung quasi nur auf der Couch statt oder maximal ein Spaziergang. Wie gesagt, ich bin bereits in Therapie und arbeite an mir. Jedoch habe ich das Gefühl, dass mich die Beziehung irgendwie lähmt. Ich bin natürlich nicht zufrieden mit meiner aktuellen Situation und auch teils neidisch auf ihn, weil er eben alles machen kann, ohne Einschränkungen und ich weiß, dass er so viel Rücksicht nehmen muss und ich ihn ja eigentlih auch nur unglücklich mache momentan. Auch vor dem erneuten Ausbruch meiner Erkrankung kam es sehr, sehr oft zum Streit (was wohl auch einer Ursachen war für das Wiederaufflammen der Angststörung) - Themen waren hier natürlich die fehlende Übernachtung, Eifersucht seinerseits und großes Konkurrenzdenken bezüglich meiner Freunde/Familie und diverse Probleme bezüglich seiner Familie (diese wollen seine Ex zurück). Nun habe ich mich so reingesteigert in diese ganzen Probleme und Unzufriedenheit, dass ich selbst Panikattacken bekomme, wenn er mich besuchen kommen will. Oft habe ich die letzte Zeit abgesagt deswegen - was natürlich falsch war und zu erneutem Streit geführt hat. Er möchte mich gerne unterstützen bei der ganzen Therapie, aber mein Problem ist einfach, dass ich mich irgendwie nicht fallen lassen kann. Es fehlt meinerseits irgendwie dieses "Urvertrauen" -sich vollkommen gehenlassen können (damit meine ich jetzt nicht nur Sex). Ich würde z.B. niemals vor ihm pupsen - mal vereinfacht erklärt. Aufgrunddessen fällt es mir natürlich auch schwer, vor ihm diese Panik zuzulassen - sie wird eben eher ausgelöst, vor lauter Angst, dass ich vor ihm jetzt so eine Panikattacke bekomme.

Eigentlich bin ich grade nicht in der Lage eine Beziehung zu führen - da ich zu sehr mit mir selber beschäftigt bin. Das habe ich ihm auch so ehrlich gesagt. In meinem Kopf ist momentan nicht er, was nicht an mangelnden Gefühlen liegt, sondern eher diese ganze Angstsache - Sorgen um meine Ausbildung, Wohnung, Finanzen,... Die Beziehung steht für mich irgendwie grade hinten an, da ich das Gefühl habe, diese Krankheit lähmt mich total bzw. beeinflusst meine Gedanken eher negativ. Meine Therapeutin bestätigte mir dies auch und sagte, es sei normal. Desweiteren ist mir auch jeder Hauch von sexueller Lust abhanden gekommen - auch ein normales Symptom psychischer Probleme...

Momentan weiß ich einfach nicht, was ich tun soll? Müsste eine Beziehung und ein Partner nicht eigentlich ein Halt sein? Unterstützend? Die einzigen Personen, wo ich mich momentan fallen lassen kann und auch Übungen (Konfrontation) durchführe, sind meine Eltern und mein bester Freund - sie waren es eben auch damals, wo ich wieder aus der Sache rauskam. Und das sorgt bei ihm natürlich für Frustration.

Gibt es hier vielleicht jemanden, der auch darunter leidet? Wie macht ihr das?

Die Therapie läuft weiter, bisher sind circa 9 Stunden von 24 rum. Aber bis ich mein "altes" Leben wieder habe, wird es wohl noch eine Weile dauern.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Müsste eine Beziehung und ein Partner nicht eigentlich ein Halt sein? Unterstützend?

Ja, schon. Aber sie sollten nicht die Lösung für Probleme sein müssen.

Und da ist ein zentraler Satz dieser hier:

Eigentlich bin ich grade nicht in der Lage eine Beziehung zu führen - da ich zu sehr mit mir selber beschäftigt bin.

Denke du solltest dich erstmal um dich selbst kümmern - das heißt nicht daß du schlußmachen musst oder sollst, aber du brauchst Abstand und einen "Time out" um dich und dein Leben erstmal selbst in den Griff zu bekommen.

Im Moment ist die Beziehung nur eine Mehrbelastung für dich, und für ihn kann es auch nicht lustig sein. Denke ein bißchen Rückzug (vtl etwas weniger oft sehen, nicht mehr übernachten) kann hier helfen, sonst zerrüttest du dich selber und am ende die Beziehung auch gleich mit.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Er sagt "Ganz oder gar nicht".
Wenn er das immernoch so sieht, vergiss ihn.
Solange er sich nicht auf dich und das was du brauchst einlassen kann, ist er nur eine Sorge mehr, mit der du dich herumärgern musst. Gefühle hin oder her, sowas tut nicht gut.

Das klingt jetzt vielleicht sehr hart und unempathisch, aber letztendlich hast du für dich schon gut festgestellt: du hast keinen Nerv für eine Beziehung. Das ist normal und verständlich und verdammt gut, dass du dir selbst das eingestehst. Wie aglaia aglaia nun vorgeschlagen hat, kannst du ihn bitten, alles etwas runterzufahren, langsamer zu machen...nur wenn er sagt ganz oder gar nicht, dann wird er sich darauf eher nicht einlassen. Und wenn du merkst, dass du ihn nicht dazu bringen kannst, dich zu unterstützen, indem er sich und seine Erwartungen an dich zurückfährt, weil du die nicht erfüllen kannst, dann tut er dir nicht gut und dann solltest du das mit ihm besser beenden.

Wäre es jetzt so gewesen, dass bei euch vorher alles größtenteils gut lief und deine erneute Angststörung jetzt nur dazukommt, ist das eine Sache. Aber da scheint ja schon von Anfang an etwas so richtig im Argen gelegen haben. Das ist kein Grund, komplett hinzuwerfen, aber ihr müsst dann wirklich alle beide daran arbeiten, insbesondere er, mal auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, damit er dir eine Unterstützung sein kann, und solange er nicht kompromissbereit ist wird das nicht passieren - wie schätzt du ihn diesbezüglich ein? Lässt sich da mit ihm verhandeln oder hat er eher weniger Verständnis?
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Kümmere dich um dich selbst, du hast doch überhaupt keine Kraft dich jetzt noch mit deinem Freund auseinander zu setzen.
Erkläre ihm was mit dir aktuell los ist - das sollte er respektieren, es ist doch überhaupt nicht nützlich für dich dann auch noch streiten zu müssen!

Du kannst nicht schlafen, dass alleine ist schon ein Problem für dich, dann ist er bei dir und schnarcht was dir dann noch den rest deines schlafes raubt.

Setzt euch zusammen erzähle ihm deine Situation. Dann wäre es eher hilfreich dir eine moralische stütze zu sein, wenn er das kann und möchte! Das ist eine Aufgabe die eben nicht jeder kann beziehungsweise können muss.

Komm du für dich zur Ruhe, konzentriere dich auf deine Therapie das ist ganz sicher genug, stehst da ja auch noch am Anfang.
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich danke euch! :smile:

Ich habe ihm schon erklärt, dass wir uns zurzeit nicht so regelmäßig sehen können. Das möchte er jedoch nicht einsehen, sondern wie vorher, jeden Abend zu mir kommen. Er versteht nicht, wieso er nicht zu mir kommen soll, wenn es mir schlecht geht - da man sich da ja freut, wenn der Partner da ist. Er meint, dass dies keine Beziehung ist, ihn sehr verletzt und er sich fühlt, als wäre er Single.

Wir haben bereits mehrere Gespräche darüber geführt und er ist der Ansicht, dass ich es mir leicht mache und mich nicht in ihn hineinversetzen kann, wie er sich dabei fühlt - zurückgewiesen und nicht als mein Partner. Dieser muss immer Stellenwert Nummer 1 sein und er versteht nicht, dass es bei mir grade nicht so ist. Er kann nur sehr schlecht mit der ganzen Sache umgehen und mir würde es andersrum sicherlich auch so gehen, wenn mein Partner mich plötzlich weniger sehen möchte.

Das mit dem Schlafen und auch den Sex habe ich sowieso beiseite gelegt - einfach um mir da den Druck rauszunehmen im Moment.

Die Beziehung so weiterführen möchte er nicht, beenden möchte er es auch nicht, seine Erwartungen erfüllen kann ich aber eben auch nicht. Es ist eine Zwickmühle.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Ich danke euch! :smile:

Ich habe ihm schon erklärt, dass wir uns zurzeit nicht so regelmäßig sehen können. Das möchte er jedoch nicht einsehen, sondern wie vorher, jeden Abend zu mir kommen. Er versteht nicht, wieso er nicht zu mir kommen soll, wenn es mir schlecht geht - da man sich da ja freut, wenn der Partner da ist. Er meint, dass dies keine Beziehung ist, ihn sehr verletzt und er sich fühlt, als wäre er Single.

Das ist sorry Arschloch verhalten was er macht!

Er respektiert nicht deine gerade gezogene Grenze, die du für dich aber zwingend brauchst. Mit welchem Recht eigentlich sagt er das er sich wie ein Single fühlt?

Hat er mal überlegt wie es dir geht gerade... nein denn dann würde er nicht so reagieren!

Nimm Abstand so hart das jetzt auch klingt, so ist er dir überhaupt keine Hilfe das kostet dich nur Kraft die du wirklich selbst brauchst jetzt.

Im Zweifel lehne es komplett ab das er vorbei kommt.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Wir haben bereits mehrere Gespräche darüber geführt und er ist der Ansicht, dass ich es mir leicht mache und mich nicht in ihn hineinversetzen kann, wie er sich dabei fühlt - zurückgewiesen und nicht als mein Partner.
Damit hat er ja auch recht. Das solltest Du Dir klar machen.
Aber: Du wirst es im Moment sehr wahrscheinlich nicht ändern können. Wenn man gerade mitten in einer Angst- u/o Depressionsphase steckt, ist man nur sehr bedingt beziehungstauglich. Oder gar nicht.
Ich bin selber gerade in so einer Phase, v.A. mit einer Angststörung habe ich zu tun. Auch ich gehe momentan wenig unter Menschen, schlafe schlecht, konzentriere mich eigentlich nur darauf, weiter arbeiten zu gehen, um mir mit zu großen Fehlzeiten und evtl. Arbeitsplatzverlust nicht eine noch größere Baustelle aufzureißen. Mich selber halte ich daher i.M. eben nicht für beziehungstauglich oder beziehungsfähig. Nicht nur, weil ich mich lieber (alleine) zu Hause in meiner Sicherheitszone aufhalte, sondern, und das ist für mich der Hauptgrund, weil ich primär gedanklich und emotional nur mit mir selber beschäftigt bin.

Dein Freund hat, ehrlich gesagt, die Arschkartenposition. Er möchte für Dich da sein, das kannst Du aber im Moment nur schwer ertragen. Seine Nähe macht Dir zusätzlich Stress. Andererseits erwartest Du, dass er für Dich da ist. Merkst Du was? Das dreht sich im Kreis.
Du möchtest, dass er Verständnis hat, dass er Alles versteht, was mit Dir gerade passiert, alles akzeptiert, was sich an Folgen aus Deiner Krnakheit ergeben. Aber das bitte Alles auch nur aus der Ferne, denn seine Nähe... - siehe oben :zwinker:
Und dann noch weiter gedacht: angenommen, Du lässt seine Nähe wieder (mehr) zu. Dann kann er Dir - vielleicht!!! - ein bisschen helfen. Symptome lindern. Ursachen aber nicht. Er wird damit ein wenig oder sehr stark zu Deinem zweiten Therapeuten. Und das bedeutet, Ihr seid nicht mehr auf Augenhöhe. Und Ihr nehmt Beide Rollen ein, die Ihr eigentlich gar nicht einnehmen wollt. Aus denen Ihr auch extrem schwer wieder heraus kommt, wenn Deine Negativphase - hoffentlich! - wieder vorbei ist.

Verstehe mich nicht falsch, ich will Dich nicht kritisieren. Wie könnte ich, ich habe ja anscheinend recht ähnliche Symtome wie Du. Ich möchte Dich nicht hier diagnostizieren, erst recht nicht therapieren. Aber ich kann, so denke ich, nachvollziehen, wie Du Dich fühlst, ich weiß, welche Macht diese verschissene Krankheit über einen haben und wie diese Macht einem das Leben kaputt machen kann. Inklusive Freunde und Partner.
Ich möchte Dir nur mitgeben, dass Du ein wenig mehr mal die Perspektive Deines Freundes einnehmen solltest, um eher zu verstehen, warum er so reagiert. Und, dass Du vielleicht etwas reflektierter über die Folgen Deiner Krankheit nachdenkst. Ja, diese Krankheit schränkt Dich (und mich z.B.) extrem ein und u.U. muss man sich dieser Tatsache stellen und vielleicht das Ein oder Andere aus seinem Leben (zumindest für eine Zeit oder für eine Negativphase) ausschließen.
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Puh. Ich stelle fest, dass ich mit meinem Freund wohl das große Los gezogen habe. Ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst. Zu Beginn unserer Beziehung hatte ich auch große Probleme, zu vertrauen und mich fallenzulassen. Es war regelrechter Horror für mich, dass er nachts neben mir lag, ich fühlte mich eingeengt und ausgeliefert.

Mein Freund war immer sehr geduldig, hat Verständnis für meine Gefühle gezeigt. Ich habe ihm jedoch auch ziemlich früh die Ursache für mein Verhalten erklärt, auch das hat er sehr gut verstanden. Ziemlich zeitgleich zum Beziehungsbeginn habe ich eine Therapie begonnen, aber es dauert auch, bis das greift. 24 Stunden sind natürlich eigentlich nichts... je nach Ursache und Dauer der Symptome benötigt man einfach mehr Zeit. Ich wünsche dir, dass du dank der Therapie Linderung erfährst.

Und ich wünsche dir auch, dass du das Beziehungsangebot deines Freundes annehmen kannst und langsam Vertrauen fasst. Ich weiß, hier im Forum wird schnell von Co-Therapeuten gesprochen usw., aber das sehe ich anders. Aufrichtige und stabile Beziehungen (Partner, Freunde, Familie...) geben viel Halt und tragen zur Gesundung der Seele bei.

Du solltest für dich genau prüfen, ob du dich an deinen Freund überhaupt "gewöhnen" willst. Wenn er nicht der Richtige für dich ist, brauchst du dich dieser Belastung auch nicht auszusetzen. :smile: Solltest du dich prinzipiell mit ihm wohlfühlen, kannst du ja schauen, ob du nach und nach Dinge ausprobierst, die dich ängstigen.

Wenn er dich nicht versteht und weiter bedrängt, dann ist das einfach keine Hilfe... dann solltest du gut abwägen, ob dich die Beziehung weiterbringt oder runterzieht.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #9
Eigentlich bin ich grade nicht in der Lage eine Beziehung zu führen - da ich zu sehr mit mir selber beschäftigt bin. Das habe ich ihm auch so ehrlich gesagt
Du bist eine tolle Frau!
Die Beziehung so weiterführen möchte er nicht, beenden möchte er es auch nicht, seine Erwartungen erfüllen kann ich aber eben auch nicht. Es ist eine Zwickmühle.
Er darf ja auch diese tolle Frau warten.
Ich kann ihn verstehen, weil er dich gerne unterstützen würde aber mach ihm klar, dass er dich aktuell am besten unterstützen kann, wenn er darauf hört, was sich für dich gut anfühlt.
Vllt findet ihr eine Lösung wie zum Beispiel, dass du ihm jeden Tag von deinem Tag berichtest, wie es lief, ob es dir besser geht, was besonderes schwer virl und vllt auch einfach nur, was du gekocht hast.
Um ihm trotzdem einen vernünftigen täglichen Kontakt zu ermöglichen.
Das können anfangs Memos sein, wenn du so weit bist, dann Telefonate und irgendwann wieder Treffen :smile:

Du und vllt auch ihr schafft das, aber wichtig ist, dass du es schaffst!
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Eigentlich bin ich grade nicht in der Lage eine Beziehung zu führen - da ich zu sehr mit mir selber beschäftigt bin.

Damit bringst du es gut auf den Punkt und das sagt doch auch schon alles. An seiner Stelle würde ich mich natürlich auch zurückgewiesen fühlen, denn das tust du ja aus o.g. Grund auch.
Da sollte man es sich nicht so leicht machen wie manche hier und ihn einfach als Arschloch abstempeln, der Mann hat ja eigentlich recht übliche Wünsche an eine Beziehung, die dauerhaft frustriert werden. Und für dich ist die Beziehung ein großer Stressfaktor, der wohl am erneuten Ausbruch deiner Agoraphobie beteiligt war.

Ich würde dir empfehlen, dich erst einmal auf deine Therapie zu konzentrieren und zu klären, dass die Beziehung so keinen Sinn macht und zunächst beendet werden muss. Dann kannst du das auch noch in der Therapie verarbeiten und hast vermutlich einen Faktor geklärt, der aktuell deine Störung mit aufrechterhält.
 
W
Benutzer173794  (41) Öfter im Forum
  • #11
alleine dass jemand neben mir liegt, hält mich die ganze Nacht wach
Hi, kannst du mir erklären, was da gedanklich in dir vorgeht?
Ich mache selbst auch noch eine Therapie und mir ging es vor einem Jahr noch sehr schlecht. Zeitweise hatte ich Angst vor die Tür zu gehen..ich hab mich gezwungen, aber dachte immer: Ich schaffe das alles nicht. Ich will die Symptome nicht spüren. Ich habe mich oft geschämt, aber mich Stück für Stück da rausgezogen..viel gelesen.

Arbeiten war viele Monate Horror, aber ich bin jeden Tag hin. Ich wollte nicht vermeiden. Einerseits wusste ich mir passiert ja nichts, aber die Symptome auszuhalten war furchtbar. Wenn man aber an nichts anderes mehr denkt ist auch klar, dass die Symptome bleiben. Die Verliebtheitsphase (als ich vor einem Jahr meinen jetzigen Freund kennen lernte) war sehr schön, aber das Adrenalin war auch purer Stress. man war ständig aufgeregt..die Schmetterlinge überschlugen sich..wenn wir dann zusammen waren verspürte ich auch Angst (allein schon weil ich dachte: Hoffentlich bekommst du jetzt keine Angst). Ich hatte ihm ziemlich zeitnah von meiner Angststörung erzählt und da er seine Ex wegen mir verlassen hatte gab es das erste 3/4 Jahr ordentlich Stress, was auch nicht unbedingt zu meiner Genesung beigetragen hat.

Ich kann dir die beiden Bücher von Waltraud Gauglitz empfehlen..wunderbar!! Sie haben mir so sehr geholfen. Ansonsten: gib dir Zeit. Viel Zeit. Versuche es immer wieder wenn dir danach ist..sieh die Dinge als Herausforderung :smile: Du kannst ja die Situation auch wieder verlassen. Versuche die Angst zu akzeptieren..so lange du im Widerstand bist (ich will das es aufhört, ich will das nicht fühlen etc.) wird es nicht besser werden. Erst durch die wirkliche Annahme ändert sich etwas.

Die Angst ist nur Energie, die dein Körper für dich bereit stellt um aus einer Situation zu fliehen, die du als gefährlich bewertest - sie aber rational gesehen nicht ist. Von daher hilft!! dir dein Körper nur. Du denkst: Ich halt das nicht aus - Ich will das nicht--ich muss weg. Dein Körper sagt: Bitte sehr hier hast du die Energie zur Flucht.
Die Aufgabe für dich ist zu verstehen, was hinter deinen Gedanken steckt. Nicht nur zu konfrontieren, sondern eher zu verstehen und anzunehmen.
Das ist jetzt sicher alles etwas abstrakt geschrieben. Die Bücher erklären das besser :smile:
Unter anderem wird dort auch erklärt warum die klassische Konfrontationstherapie wenig bringt. Denn das einkaufen, Arbeiten oder im vollen Fahrstuhl (an der Kasse) stehen nicht gefährlich sind, ist uns ja rational völlig klar :zwinker:
Ich hab mich jeden Tag konfrontiert indem ich auf Arbeit gefahren bin. Monatelang und es wurde nicht besser. Weil ich immer im Widerstand war.

Ansonsten hat mir Lasea geholfen (ist Pflanzlich) und Passionsblütentee, PMR, Sport, Natur und die Reduktion von Stressoren. Bewusstes tiefes Atmen senkt den Adrenalinpegel..probier es aus..ein paar Minuten..jeden Tag..mehrmals..:smile:
Ich habe immer noch Probleme durch zweispurige Baustellen ohne Standstreifen zu fahren (was ist wenn mir schwindlig wird/ich ohnmächtig werde und anhalten muss und alles blockiere - die selben Szenarien an der Roten Ampel wenn ich an 1. Stelle stehe) :smile: --> Der eigentliche Gedanke: Ich darf nicht versagen. Ich darf nicht auffallen. Was ist es bei dir???

Ich drück dich. Es sind nur unsere Gedanken und unser Widerstand gegen das was gerade ist.

Wegen deinem Freund..versuche es soweit es für dich geht. Ich weiß ja nicht genau warum du seine Nähe nicht erträgst.
 
Zuletzt bearbeitet:
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Verstehe mich nicht falsch, ich will Dich nicht kritisieren. Wie könnte ich, ich habe ja anscheinend recht ähnliche Symtome wie Du. Ich möchte Dich nicht hier diagnostizieren, erst recht nicht therapieren. Aber ich kann, so denke ich, nachvollziehen, wie Du Dich fühlst, ich weiß, welche Macht diese verschissene Krankheit über einen haben und wie diese Macht einem das Leben kaputt machen kann. Inklusive Freunde und Partner.
Ich möchte Dir nur mitgeben, dass Du ein wenig mehr mal die Perspektive Deines Freundes einnehmen solltest, um eher zu verstehen, warum er so reagiert. Und, dass Du vielleicht etwas reflektierter über die Folgen Deiner Krankheit nachdenkst. Ja, diese Krankheit schränkt Dich (und mich z.B.) extrem ein und u.U. muss man sich dieser Tatsache stellen und vielleicht das Ein oder Andere aus seinem Leben (zumindest für eine Zeit oder für eine Negativphase) ausschließen.

Ich fände es nur eben komisch, jetzt Schluss zu machen und sobald es mir besser geht, sage ich dann "Hey, hier bin ich wieder".. ich denke, wenn es so kommt, dann hat sich das auch für alle Zeiten erledigt. Und ich habe große Angst, dass es mir dann NOCH schlechter geht - Liebeskummer ist schließlich auch eine sehr große psychische Belastung, ich denke, das kennt ja jeder.
Er tut mir nur eben so Leid, weil ich seine Erwartungen nicht erfüllen kann und eben nicht normal mit ihm leben kann, wie man das normal tut. Ich weiß auch nicht, ob ein Partner sowas über längeren Zeitraum überhaupt mitmacht, denn irgendwann geht das ja auch an seine Substanz..

Damit bringst du es gut auf den Punkt und das sagt doch auch schon alles. An seiner Stelle würde ich mich natürlich auch zurückgewiesen fühlen, denn das tust du ja aus o.g. Grund auch.
Da sollte man es sich nicht so leicht machen wie manche hier und ihn einfach als Arschloch abstempeln, der Mann hat ja eigentlich recht übliche Wünsche an eine Beziehung, die dauerhaft frustriert werden. Und für dich ist die Beziehung ein großer Stressfaktor, der wohl am erneuten Ausbruch deiner Agoraphobie beteiligt war.

Ich würde dir empfehlen, dich erst einmal auf deine Therapie zu konzentrieren und zu klären, dass die Beziehung so keinen Sinn macht und zunächst beendet werden muss. Dann kannst du das auch noch in der Therapie verarbeiten und hast vermutlich einen Faktor geklärt, der aktuell deine Störung mit aufrechterhält.

Dass er übliche Wünsche hat, ist mir durchaus bewusst. Er verlangt oder erwartet nichts unnormales. Und man denkt normal über solche Sachen wie "gemeinsam einkaufen" usw gar nicht nach - das macht man eben und fertig. Leider ist das bei mir eben aktuell nicht so.

Ich denke nur immer, dass dann jeder Mensch, der so eine Angststörung entwickelt hat, seine Beziehung beenden müsste? Denn es gibt ja durchaus mehr Leute, als ich zunächst dachte, die an so einer Erkrankung leiden. Manche haben schon Kinder, Familie,...
Das zeitgleich beide Partner erkranken ist wohl sehr unwahrscheinlich und ich frage mich oft, wie andere Paare eine derartige Situation lösen.

Hi, kannst du mir erklären, was da gedanklich in dir vorgeht?

(allein schon weil ich dachte: Hoffentlich bekommst du jetzt keine Angst).

Genau DIESE Gedanken habe ich auch. Eigentlich totaler Schwachsinn, das weiß ich auch und dass es nur meine Gedanken sind bzw. mein Kopf, das ist mir auch bewusst. Nur kann ich das immer nicht beeinflussen. Ich weiß, dass er abends zu mir kommen will und dann geht schon beim Aufstehen und den ganzen Tag über das Gedankenkarussell los, wie es mir wohl gehen wird, hoffentlich kriege ich keine Panik, usw. Ich gebe mir dann große Mühe mich abzulenken, bewusst an anderes zu denken, aber das funktioniert fast nie.

so lange du im Widerstand bist (ich will das es aufhört, ich will das nicht fühlen etc.) wird es nicht besser werden. Erst durch die wirkliche Annahme ändert sich etwas.

Genau das ist auch mein Problem - ich kämpfe die ganze Zeit einen Kampf gegen die Angst, gegen die Symptome (mein Hauptsymptom ist schlimme Übelkeit mit einem Würgegefühl) und ich weiß einfach nicht, wie ich das annehmen soll. Ich konfrontiere mich tagtäglich und nichts bessert sich. Aber ich kann mir auch nicht einfach sagen "Schön Angst, dass du da bist, schön ihr Symptome, dass ihr da seid, mir gehts trotzdem gut" - ich finde das alles sooooo schrecklich unangenehm, dass es einfach sofort aufhören soll. Wie kommt man je dahin, das zu akzeptieren? :frown:


Ansonsten hat mir Lasea geholfen (ist Pflanzlich) und Passionsblütentee, PMR, Sport, Natur und die Reduktion von Stressoren. Bewusstes tiefes Atmen senkt den Adrenalinpegel..probier es aus..ein paar Minuten..jeden Tag..mehrmals..:smile:

Heute hat meine Ärztin mir Lasea aufgeschrieben und ich beginne mit der Einnahme :smile: Ich hoffe, dass es auch mir etwas helfen wird. Ansonsten habe ich noch keinen Sport gefunden - ich kann ja aktuell nicht so unter Leute - was für Sport hast du gemacht? Ich radle aktuell täglich auf dem Hometrainer etwas.

Ich habe immer noch Probleme durch zweispurige Baustellen ohne Standstreifen zu fahren (was ist wenn mir schwindlig wird/ich ohnmächtig werde und anhalten muss und alles blockiere - die selben Szenarien an der Roten Ampel wenn ich an 1. Stelle stehe) :smile:

Auch das unterschreibe ich - die Ampel oder Stau "hoffentlich bekommst du jetzt hier keine Panik und keinen Schwindel, du kannst nicht weg - nicht aussteigen, dein Auto steht mitten auf der Straße, hinter dir und vor dir sind Leute".
Dasselbe an der Kasse im Supermarkt "wenn du jetzt all deinen Einkauf aufs Band legst, kommst du nicht weg - du kannst nicht einfach rausrennen. Hinter dir sind Leute,was sollen die nur denken, was, wenn ich jetzt hier umfalle?" - ich habe das immer und immer wieder geübt - aber es ändert sich irgendwie überhaupt nichts an meiner Angst.


Ich möchte meinen Freund hier auch keinesfalls als Arschloch darstellen - ja, es ist nicht alles in Ordnung, aber es liegt ja zugegeben zum Großteil an mir, dass die Beziehung aus der Bahn läuft, eben aufgrund der Erkrankung..
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #13
Off-Topic:
Auch das unterschreibe ich - die Ampel oder Stau "hoffentlich bekommst du jetzt hier keine Panik und keinen Schwindel, du kannst nicht weg - nicht aussteigen, dein Auto steht mitten auf der Straße, hinter dir und vor dir sind Leute".
Dasselbe an der Kasse im Supermarkt "wenn du jetzt all deinen Einkauf aufs Band legst, kommst du nicht weg - du kannst nicht einfach rausrennen. Hinter dir sind Leute,was sollen die nur denken, was, wenn ich jetzt hier umfalle?" - ich habe das immer und immer wieder geübt - aber es ändert sich irgendwie überhaupt nichts an meiner Angst.

Wenn das bei dir so ist, wie bei mir, dann liegt das vielleicht daran, dass die echte Konfrontation wäre, umzukippen und zu sehen, dass die Leute sich gar nichts dabei denken, außer, dass es dir hoffentlich gut geht. Du hast ja nicht Angst vor dem Umfallen, sondern Angst davor, was die Leute denken, oder?


Kann deine Therapeutin deinem Freund vielleicht ein paar Tipps geben? Für ihn ist die Situation vermutlich nur schwer nachvollziehbar und vielleicht würden ihm ein paar Ratschläge helfen, dich und deine Bedürfnisse besser zu verstehen.
 
W
Benutzer173794  (41) Öfter im Forum
  • #14
Ich gebe mir dann große Mühe mich abzulenken, bewusst an anderes zu denken, aber das funktioniert fast nie.
Aber allein dieser Gedanke ist in deinem Unterbewusstsein als Gefahr gespeichert..also stellt dein Körper dir automatisch Energie zur Flucht bereit, die du als Angst wahrnimmst..du flüchtest ja in dem Moment nicht..das Adrenalin wird also nicht in Bewegung umgewandelt (du bewegst dich ja nicht), sondern ist da und muss langsam abgebaut werden.
Ok spinnen wir mal weiter: was passiert denn Schlimmes wenn dein Partner kommt? Das du ihn nicht wegschicken darfst? Sag ihm das und dann probiert ihr beide es zusammen auszuhalten..wenn es nicht geht, dann gehst du halt kurz eine Runde oder er geht. Du musst gar nichts!!! Versuch es als Herausforderung und etwas spielerisch zu sehen. Du fühlst dich von seinen Erwartungen unter Druck gesetzt oder?

Du sollst dich ja auch nicht ablenken. :zwinker: Du sollst dich auf die Angst und das was sie dir sagen will einlassen..sie ist wie ein kleines Kind was beachtet werden will.

[doublepost=1571722477,1571722217][/doublepost]
Wie kommt man je dahin, das zu akzeptieren? :frown:
Tja in den Büchern (und ich habe auch Coachings bei ihr gemacht per Skype) steht, dass man sowas nicht wollen soll. Solange du etwas willst, bist du im Widerstand. Versuche genau den Moment mit allem was er dir gibt einfach hinzunehmen..es ist alles gerade so wie es ist..es ist weder gut noch schlecht..es ist einfach nur..auch die Symptome sind nur Symptome..wir bewerten sie nur negativ. Adrenalin kann belastend sein in so einer Situation. Das selbe Adrenalin hast du aber auch wenn du verliebt bist, aber in dem Moment wertet man es anders.
Du könntest dich jeden Tag hinsetzen und 15 Minuten meditieren..einfach in dem Moment sein..einfach wahrnehmen. Einfach bei dir sein.
[doublepost=1571722576][/doublepost]
was für Sport hast du gemacht
Ich mache Kung Fu (war lange Zeit Horror da hinzugehen: Was wenn ich nicht durchhalte..wenn ich gehen muss..keiner wird es verstehen..kennt du oder? :zwinker:), joggen oder Rad fahren..du kannst auch zu Hause etwas machen..es gibt unzählige Workouts bei youtube..Hauptsache du powerst dich aus.:smile:
[doublepost=1571722802][/doublepost]
Dasselbe an der Kasse im Supermarkt "wenn du jetzt all deinen Einkauf aufs Band legst, kommst du nicht weg - du kannst nicht einfach rausrennen. Hinter dir sind Leute,was sollen die nur denken, was, wenn ich jetzt hier umfalle?"
naja du kannst auch hier immer raus..du bist frei :smile: Du kannst auch sagen: Ach herje ich habe mein Geld vergessen..einen Moment ich komme gleich wieder.
Allein das im Hinterkopf zu haben beruhigt. ist jetzt auch nicht die optimale Lösung,aber einen Versuch wert. Du kannst auch einfach nur mal in den Laden und dann wieder gehen, wenn du merkst es wird unangenehm.
Mir ist an der Kasse auch manchmal noch schwindlig und ich denke: Hui gleich kippst du um..aber ich weiß auch, dass ich immer gehen kann.
Man kippt ja gar nicht um. Der Körper ist viel zu sehr im Fluchtmodus, als dass du ohnmächtig werden würdest.:smile:
[doublepost=1571722909][/doublepost]
Du hast ja nicht Angst vor dem Umfallen, sondern Angst davor, was die Leute denken, oder?
Genau das ist es auch bei mir. Was denken die Anderen? Ich hatte diese Macke aufgrund ein paar unschöner Erlebnisse bereits in der Kindheit. Hing auch mit meinem Stiefvater zusammen, dem ich es nie recht machen konnte. Woher kommt es bei dir?
[doublepost=1571723158][/doublepost]
Heute hat meine Ärztin mir Lasea aufgeschrieben und ich beginne mit der Einnahme :smile:
Solltest du es über einen längeren Zeitraum nehmen musst du es aber auch ausschleichen. Ich hab es 2 Jahre jeden Tag genommen und auch bei pflanzlichen Medis (z.B. auch Johanniskraut) sollte man nach längerer Einnahme nicht abrupt aufhören. Ich hab immer mit dem Messer ein Loch in die Kapsel gemacht und jede Woche etwas mehr Lavendelextrakt rausgedrückt. Das aber nur am Rande.
Versuch doch deinen Freund mit einzubeziehen..geht zusammen einkaufen..dann kannst du rausgehen wenn es nicht mehr geht. Ihr könnt zusammen sein und du bekommst wieder Stück für Stück ein Gefühl für alles. Dann gehst du mit ihm mal ein paar kleine Sachen einkaufen und er wartet an der Tür..beim nächsten Mal im Auto..dann gehst du allein usw. Kleine Erfolge :smile:
Und ich empfehle nach wie vor die Bücher von ihr :smile:
 
lovelygirl19
Benutzer150106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Kann deine Therapeutin deinem Freund vielleicht ein paar Tipps geben? Für ihn ist die Situation vermutlich nur schwer nachvollziehbar und vielleicht würden ihm ein paar Ratschläge helfen, dich und deine Bedürfnisse besser zu verstehen.

Ich war heute erstmals bei einer Neuen, da meine aktuelle bald nicht mehr da ist aufgrund von Schwangerschaft..
Wenn es der Therapieverlauf hergibt, könnte ich ihn sicherlich mal mitnehmen, sofern er gewillt ist dazu..

Ok spinnen wir mal weiter: was passiert denn Schlimmes wenn dein Partner kommt? Das du ihn nicht wegschicken darfst? Sag ihm das und dann probiert ihr beide es zusammen auszuhalten..wenn es nicht geht, dann gehst du halt kurz eine Runde oder er geht. Du musst gar nichts!!! Versuch es als Herausforderung und etwas spielerisch zu sehen. Du fühlst dich von seinen Erwartungen unter Druck gesetzt oder?

Das ist es leider - er erwartet, dass es mir endlich mal besser geht, wir kuscheln, Sex haben, uns Nahe sind... und genau das setzt mich so unter Druck. Er kündigt sich an und ich denke "hoffentlich bekommst du keine Panik" - Zack BOOOM, DA ist SIE! Wir küssen uns - ich denke "jetzt will er natürlich gleich mehr und versucht es auch" - darüber haben wir 1000x gesprochen - er versucht halt doch immer und immer wieder, dass mehr passiert als nur küssen.
Und natürlich kann ich ihn ja dann nicht einfach rausschmeissen und nachhause schicken. Da wäre ja gleich der nächste Streit vorprogrammiert und ich komme mir unfassbar schlecht vor, wenn ich ihn nach 10 Minuten wieder rauswerfe..



Du könntest dich jeden Tag hinsetzen und 15 Minuten meditieren..einfach in dem Moment sein..einfach wahrnehmen. Einfach bei dir sein.

Kann man meditieren auch selber lernen via Youtube oder so? Ich hatte ja mal Yoga angefangen, allerdings zum Muskelaufbau und kein Meditationsyoga.


Man kippt ja gar nicht um. Der Körper ist viel zu sehr im Fluchtmodus, als dass du ohnmächtig werden würdest.:smile:

Das habe ich eben mit der Übelkeit - ich musste noch nie an der Kasse mich übergeben oder bin auch noch nie umgefallen beim Schwindel. Aber wer garantiert mir, dass es nicht doch bei genau DIESEM MAL passiert? Nur weil's die letzten Male nicht passiert ist, heißt es nicht, dass es nie passieren kann. Ich weeeiß, meine Gedanken - sie spinnen so rum. Keiner denkt an der Kasse drüber nach sich übergeben zu müssen oder umzufallen - das könnte ja dann genau so gut zuhause passieren.

Hing auch mit meinem Stiefvater zusammen, dem ich es nie recht machen konnte. Woher kommt es bei dir?

Ich denke ich habe schon immer seitens meiner Eltern großen Druck bekommen - aus mir muss was werden, ein guter Job, viel Geld,... das ist nicht mal bewusst geschehen, aber unbewusst habe ich doch gemerkt, was sie von mir erwarten und dann habe ich eine sehr hohe Erwartungshaltung an mich selber. In der Berufsschule habe ich mich quasi konkurriert - wollte genau so gut sein, wie meine Mitschüler - auch eine 1 und eben keine 3. Ich neige sehr zum Perfektionismus - auch meine Eltern haben mir das so vorgelebt.


Versuch doch deinen Freund mit einzubeziehen..geht zusammen einkaufen..dann kannst du rausgehen wenn es nicht mehr geht. Ihr könnt zusammen sein und du bekommst wieder Stück für Stück ein Gefühl für alles. Dann gehst du mit ihm mal ein paar kleine Sachen einkaufen und er wartet an der Tür..beim nächsten Mal im Auto..dann gehst du allein usw. Kleine Erfolge :smile:

Das möchte ich ja gerne versuchen, aber dazu muss ja erst mal meine Panik weg sein, wenn er überhaupt zu mir kommt? Da geht ja schon die erste Attacke los :frown: - und dann direkt losstarten zum Einkauf wäre mir dann doch zu viel. Das ist irgendwie grade mein Problem. Ich habe ihm das natürlich so nicht gesagt, dass ich Panik wegen ihm bekomme. Er merkt das schon, aber ob er das explizit auf sich bezieht, weiß ich nicht.
 
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Violettelotl
Benutzer175749  (42) Benutzer gesperrt
  • #16
Er versteht nicht, wieso er nicht zu mir kommen soll, wenn es mir schlecht geht - da man sich da ja freut, wenn der Partner da ist. Er meint, dass dies keine Beziehung ist, ihn sehr verletzt und er sich fühlt, als wäre er Single.
Es gibt jede Form einer Beziehung, wenn er also sagt "dass es das nicht gibt" dann entgegne ihm "doch das gibt es, denn eine Beziehung ist frei in seiner Machart". Wenn er das nicht einsieht dann ist er intolerant, nicht ein Beziehungskenner.

Bei dir empfehle ich eine Fernbeziehung, bis du wieder ausreichend Nähe zulassen kannst. Es braucht beim richtigen Mann nicht unbedingt problematisch zu sein, es kommt drauf an ob er damit umgehen kann.

Es kommt in erster Linie drauf an ob jemand wohlwollend ist beim bemessen der Liebe, nicht ob etwas so ist wie es sein soll, das hat mit Liebe nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
W
Benutzer173794  (41) Öfter im Forum
  • #17
Das ist es leider - er erwartet, dass es mir endlich mal besser geht, wir kuscheln, Sex haben, uns Nahe sind... und genau das setzt mich so unter Druck. Er kündigt sich an und ich denke "hoffentlich bekommst du keine Panik" - Zack BOOOM, DA ist SIE! Wir küssen uns - ich denke "jetzt will er natürlich gleich mehr und versucht es auch" - darüber haben wir 1000x gesprochen - er versucht halt doch immer und immer wieder, dass mehr passiert als nur küssen.
Hast du ihm mal gesagt, dass dich das alles unter Druck setzt..das solltest du tun. Wie wäre es für dich wenn er nicht deine Nähe suchen würde..ihr z.B. abends nur kocht und dann einen Film schaut. Hast du noch Lust ihn zu küssen oder auf Sex? Wie lange hast du diese Gedanken?
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Und natürlich kann ich ihn ja dann nicht einfach rausschmeissen und nachhause schicken.
Brauchst du auch nicht. Aber ihm sagen, dass du dich dermaßen unter Druck gesetzt fühlst, dass schon bei dem Gedanken an ein bevorstehendes Treffen der Gedanke: "Oh Gott, hoffentlich bekomme ich keine Panik" hochkommt.
Vielleicht könnt ihr dann vereinbaren, dass er oder du jederzeit gehen könnt. Ich weiß halt nicht wie verständnisvoll dein Freund ist...

Ich hatte diesen Gedanken damals auch wenn ich zu ihm gefahren bin, aber nicht weil er mich unter Druck gesetzt hat, sondern weil ich nicht versagen wollte.
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Kann man meditieren auch selber lernen via Youtube oder so? Ich hatte ja mal Yoga angefangen, allerdings zum Muskelaufbau und kein Meditationsyoga.
ja na klar..es ist nicht schwer..hinsetzen im Schneidersitz, Hände locker auf die Knie, Augen zu und einfach nur wahrnehmen ohne zu bewerten. :smile: Also so mache ich das..dabei ruhig atmen.
[doublepost=1571813373][/doublepost]
Aber wer garantiert mir, dass es nicht doch bei genau DIESEM MAL passiert
Und was würde dann passieren? Die Anderen lachen dich aus? Oder hast du Angst dann im Mittelpunkt zu stehen..das alle sich ekeln.
Ich denke wenn dir wirklich schlecht wären würde, würdest du es noch vor die Tür schaffen.
Du kannst z.B. auch so anfangen, dass du zu einer Uhrzeit einkaufen gehst wo kaum etwas los ist. Einfach langsam herantasten.
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Ich denke ich habe schon immer seitens meiner Eltern großen Druck bekommen - aus mir muss was werden, ein guter Job, viel Geld,... das ist nicht mal bewusst geschehen, aber unbewusst habe ich doch gemerkt
jep ich weiß was du meinst..bei mir gab es seitens meines Vaters nie Lob. Das Abi hab ich mit 2,7 damals gemacht..hatte in der Prüfungszeit meinen ersten großen Liebeskummer: Sein Kommentar: Hätte besser sein können.
Als ich die Uni mit 1,3 abgeschlossen habe kam endlich mal ein: Das hast du gut gemacht..an mehr Lob kann ich mich nicht erinnern, aber es ist mir auch schon lange egal was er denkt.
Vermutlich wirst du dich damit noch auseinander setzen müssen und dabei auch schauen, was dir selbst wichtig ist und was du vom Elternhaus übernommen hast. :smile:
 
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