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Bindungsangst und Torschlusspanik?

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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo!

Bisher war es immer so, dass ich den Eindruck hatte, sehr großes Interesse zu haben, wenn mir unterschwellig klar war, dass es in dem Moment keine feste Beziehung werden könnte bzw. der Mann grundsätzlich nicht geeignet wäre. Wenn er eigentlich schon geeignet war und es auch postwendend eine Beziehung hätte werden können, fing ich an zu zweifeln ("ich will ja eigentlich gerade gar keine Beziehung", "ich will erstmal die Schule/die Prüfungen fertig machen", "so toll ist er ja gar nicht", "Single sein ist super", "Eigenschaft x stört mich ja total an ihm").
Früher kam auch noch nicht vorhandenes Interesse an Körperkontakt, dann Schüchternheit hinzu.
Eigentlich bessert es sich nun stetig (vor 2 Jahren zum ersten Mal jemanden geküsst, letztes Jahr zum ersten Mal etwas weiter gegangen und nun habe ich dieses Jahr erstmals mit jemandem (nennen wir ihn M.) etwas sehr beziehungsartiges angefangen (das ist auch der erste, mit dem ich schlafe)).
M. und ich laufen nun Händchen haltend durch die Gegend, kuscheln ständig miteinander, berühren uns auch ansonsten ständig (über den Rücken streicheln im Vorbeigehen, ankuscheln beim Warten auf die Bahn oder auch beim Zähneputzen, er streckt noch den Arm aus um meinen Arm zu streicheln, wenn der Abstand beim Weggehen schon zu groß für mehr Nähe ist), verstehen uns super, haben einige ähnliche Interessen (und die gleichen sich anscheinend immer weiter an) und sind uns von der Art her sehr ähnlich.
Es ist also eigentlich sehr schön und ich merke, dass ich mir gerade innerhalb des letzten Jahres und innerhalb der letzten Monate enorm weiterentwickelt hab.
Allerdings spielen wir ein bisschen Pingpong, was Nähe und Distanz anbelangt. Er hat schon zwei Mal verbal verschreckt das Weite gesucht (Er hatte den Eindruck, er müsse sich sofort für oder gegen eine feste Beziehung mit mir entscheiden, sonst würde er die Freundschaft kaputt machen und mich verletzen und er will mir weder wehtun, noch die Freundschaft kaputt machen, noch jetzt eine Beziehung eingehen. Dabei meinte er auch, dass er mich wie seine Freundin behandeln und sich das gut anfühlen würde (diesen Eindruck hatte ich bei den Treffen auch, da war nämlich eigentlich eher er der, der sich so verhielt, als wären wir zusammen (inzwischen verhalte ich mich auch mehr so)). Letztlich kam dann raus, dass er es selber nicht wusste und er war völlig überfordert mit dem Gespräch. Zwischendurch kam nun noch mal durch, dass er die Möglichkeit haben möchte, jederzeit umzuziehen, da er sich Sorgen macht, sonst keinen tollen Job mehr zu bekommen.

Ich bin nun (wie eigentlich auch sonst immer) ein bisschen verwirrt.
Einerseits möchte ich eine Beziehung, andererseits nicht.
Eigentlich würde ich das mit M. am liebsten einfach erstmal so weiterlaufen lassen, da nicht großartig planen, sondern gucken, was passiert. Ich hab grad eh wenig Zeit und noch weniger Lust, fremde Männer kennenzulernen. Andererseits macht es mir Sorgen, dass ich nächstes Jahr mit dem Studium fertig werde (was ich an und für sich aber natürlich gut finde). Meine Sorge ist nur, danach vielleicht keinen tollen Job zu finden. Und damit hängt dann auch meine Sorge, keine tolle Beziehung zu finden zusammen. Ich hab ein bisschen Torschlusspanik, zum einen, aufgrund meiner Jobsorge (ich stelle es mir auch schwierig vor, ohne Job eine passende Beziehung zu finden und abgesehen davon bin ich mental doch recht abhängig von einer sinnvollen Beschäftigung), zum anderen, weil ich noch keine Beziehung hatte.
Ich weiß, dass das mit M. jetzt gerade keine Beziehung werden wird - ich habe zwar, aufgrund seines Verhaltens bei unseren Treffen, schon den Eindruck, dass er beziehungstaugliche Gefühle für mich hat, seine Jobsorgen, etc. stehen dem aber momentan ganz klar im Weg. Einerseits finde ich das doof, weil ich irgendwie gerne eine Beziehung hätte (von der ich mir u.a. Sicherheit verspreche, welche eine Beziehung eh nicht bieten könnte), andererseits finde ich es gut, weil ich selber nicht soo viel Zeit hab, besser lernen möchte, alleine glücklich zu sein und mir auch nicht ganz sicher bin, ob ich mich in einer Beziehung nicht eingeengt fühlen würde.

Ich frag mich nun manchmal, ob ich nicht ein Bindungsproblem haben könnte. Und ob das von allein weggeht oder ich was dagegen tun muss.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich etwas unternehmen sollte, und wenn ja was.
Ein bisschen was unternehme ich sowieso schon, da ich schon seit einer Weile durchaus erfolgreich daran arbeite, mich selber glücklich zu machen, aktiver und selbstbewusster zu werden.
 
blondi445
Benutzer28811  (35) Meistens hier zu finden
  • #2
Allerdings spielen wir ein bisschen Pingpong, was Nähe und Distanz anbelangt. Er hat schon zwei Mal verbal verschreckt das Weite gesucht (Er hatte den Eindruck, er müsse sich sofort für oder gegen eine feste Beziehung mit mir entscheiden, sonst würde er die Freundschaft kaputt machen und mich verletzen und er will mir weder wehtun, noch die Freundschaft kaputt machen, noch jetzt eine Beziehung eingehen. Dabei meinte er auch, dass er mich wie seine Freundin behandeln und sich das gut anfühlen würde (diesen Eindruck hatte ich bei den Treffen auch, da war nämlich eigentlich eher er der, der sich so verhielt, als wären wir zusammen (inzwischen verhalte ich mich auch mehr so)). Letztlich kam dann raus, dass er es selber nicht wusste und er war völlig überfordert mit dem Gespräch. Zwischendurch kam nun noch mal durch, dass er die Möglichkeit haben möchte, jederzeit umzuziehen, da er sich Sorgen macht, sonst keinen tollen Job mehr zu bekommen.

Klingt sehr deutlich danach, dass er Freundschaft+ (Vögeln und Beziehungsverhalten - ohne die Verbindlichkeiten einer Beziehung)möchte und auch lebt - wenn das für dich auch okay ist, dass ihr keine Verbindlichkeiten eingehen wollt ist das doch recht ideal. Für mich wäre es nichts.

Ich frag mich nun manchmal, ob ich nicht ein Bindungsproblem haben könnte.

Naja ich lese in deinem Post eher heraus, dass ER keine feste Beziehung eingehen will und sich alle Türen offen halten will. Sei es nun Job oder was anderes.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich etwas unternehmen sollte, und wenn ja was.

Naja die Frage ist doch, was du letztendlich möchtest? Willst du eine Freundscht+ weiter führen auch zukünftig in deinem Leben? Oder wünschst du dir irgendwann eine richtige Beziehung? - Für letzteres ist M. wohl nicht der richtige Mann im Moment, denn er befeuert ja deine "Bindungsangst" eher, da er selbst auf Unverbindlichkeit pocht.
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #3
Danke für deine Antwort!
Die Zitate lasse ich mal weg, da ich am Handy schreibe und sich das Zitieren eher schwierig gestaltet (genauso wie die Smileys).

Ja, er will grad keine Beziehung. Dass er ein Problem damit hat, sich zu binden/das grundsätzlich (derzeit, irgendwann will er eine Familie, da müsste er sich dann also schon mal binden^^) nicht will, war mir von Anfang an bewusst. Eigentlich auch schon vorher, da wir schon länger befreundet sind und ich mitbekommen hab, wie es mit anderen Frauen ablief - da wollte er sich auch nicht binden. Er hat immer angefangen zu zweifeln, sobald es ernster wurde und klar war, dass es prinzipiell was werden könnte. Nur als Teenie hatte er mal eine kurze Fernbeziehung, in der er seine Ex selten sah.

Dass ich an meinem eigenen Bindungswillen zweifle, liegt daran, dass ich nur Beziehungsinteresse habe, wenn ich grad nicht davon ausgehe, dass ich in Gefahr bin, wirklich eine Beziehung einzugehen. Also der andere warum auch immer in Wirklichkeit ungeeignet ist oder sich selber nicht binden will. Bei M. hat mich bspw. auch schon mehrfach ein Fluchtreflex gepackt, wenn ich den Eindruck hatte, dass ich mich bald entscheiden müsste und er jetzt unbedingt was festes wollen würde. Und bei allen vorherigen ebenfalls. Sobald ich den Eindruck habe, mich binden zu müssen, fange ich an, am Gegenüber und meinem grundsätzlichen Beziehungsinteresse zu zweifeln und finde Gründe, wieso er sich nicht dafür eignet.

Grundsätzlich möchte ich schon mal eine Beziehung, aber ich weiß nicht, ob ich das jetzt will. Da ich noch nie eine Beziehung hatte, habe ich aber das Gefühl, ich müsste jetzt eine Beziehung wollen. Und gleichzeitig Sorge, dass vllt niemand, an dem ich auch entsprechendes Interesse habe, eine Beziehung mit mir wollen würde (insbesondere später).
Dabei hatten schon einige Interesse an einer Beziehung mit mir und es hätte theoretisch auch dazu kommen können, dann hab ich aber Gründe gefunden, wieso es grad/mit demjenigen keinen Sinn macht. Nun hab ich gleichzeitig Sorge, dass eben kein geeigneter Interesse an mir hat und dass ich die geeigneten immer aussortiere und denke, ich hätte kein Interesse an ihnen, um keine feste Beziehung einzugehen.
 
blondi445
Benutzer28811  (35) Meistens hier zu finden
  • #4
3 386 ich glaube du siehst das alles auch ein wenig zu "verkopft". Ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Gedankenspirale zum Thema Bindung zumindest anfangt zu lösen, wenn du den richtigen Partner kennen lernst. Ich habe das oft erlebt, das Menschen mit Bindungsangst einfach auch den richtigen Partner brauchen - und dieser kommt nun mal nicht dann wenn wir selbst es für richtig halten :zwinker:

Wenn Freundschaft+ mit M. für dich okay ist, dann ist doch alles klar, die Frage ist ob das nicht irgendwann kippt und du eine Beziehung willst und er dann der Falsche ist..aber das sind ja ungelegte Eier (oder?)

Ansonsten würde ich es für mich einfach so sehen. Du bist dir nicht sicher ob du eine Beziehung willst oder auch führen kannst? Musst du doch im Moment auch gar nicht. Wenn der richtige Kerl um die Ecke kommt bei dem du dich sicher fühlst, dich verliebst und er dir Zeit lässt, löst sich das Problem vielleicht auch von ganz allein.
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #5
Ich glaube nicht, dass es den richtigen oder die richtige gibt. Nur mehr oder weniger gut zu einem passende Menschen.
Ich müsste schon meine Bindungsprobleme in den Griff kriegen, sonst wird das nichts (und M. im Übrigen genauso, aber darum muss er sich kümmern). Es gab mit M. jetzt schon zwei Männer, mit denen ich mich sicher fühlte/fühle, die mir Zeit lassen und bei denen es eigentlich super passt. Den ersten habe ich ein knappes Jahr gedatet, fand das auch schön, war aber zu schüchtern und konnte mich nie wirklich auf mehr einlassen.
M. date ich jetzt seit ein paar Monaten und könnte mir prinzipiell sowohl eine feste Beziehung (dabei denke ich dann daran, es vllt noch ein Jahr so laufen zu lassen und danach evtl was festes einzugehen - eine feste Beziehung jetzt sofort finde ich irgendwie gruselig - und ich befürchte, dass ich es in einem Jahr wieder verschieben würde) eine enge Freundschaft als auch das jetzige Zwischending vorstellen. Allerdings fühle ich mich beim Gedanken an eine feste Beziehung, die womöglich auch noch für immer hält, eingeengt und glaube nicht, dass das am Mann liegt. Ich muss das selber irgendwie in den Griff kriegen, ich weiß halt nur nicht so genau wie. Ansonsten werde ich immer wieder die Flucht ergreifen, sobald es ernst wird oder mir von vornherein ungeeignete suchen.
 
blondi445
Benutzer28811  (35) Meistens hier zu finden
  • #6
müsste schon meine Bindungsprobleme in den Griff kriegen, sonst wird das nichts

Dann würde ich dir tatsächlich zu einer Therapie raten, wenn du es als belastend empfindest und das Gefühl hast es nicht selbst lösen zu können
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #7
Dann würde ich dir tatsächlich zu einer Therapie raten, wenn du es als belastend empfindest und das Gefühl hast es nicht selbst lösen zu können
Ich hoffe ja darauf, dass es sich auswächst :ninja: Oder ich selber was dagegen tun kann.
Ich weiß halt nur noch nicht ganz genau, wie. Ich denke, Selbstwertgefühl aufbauen ist auf jeden Fall schon mal gut. Nur wie ich da noch weiter nachhelfen kann, außer mit langsamem Antasten (was ich ja mit M. nun schon mal tu), weiß ich leider gerade nicht...
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #8
Für mich klingt es nicht so, wie wenn die Sache mit M. förderlich ist, dass du deine 'Beziehungsangst' verringern kannst.
Mein Gedanke zu deinem Thread ist, dass man an einem gewissen Punkt im Leben eine Beziehung auch einfach mal ausprobieren und sich drauf einlassen muss. Imho bist du nicht die Einzige, der es so geht, ich denke diese Gedanken kennen viele Dauersingles. Es wird dir einfacher fallen, dich zu 'überwinden', wenn du einen Typ kennenlernst, der es mit dir Ernst meint und in den du verliebt bist.

Bzgl. deines Studienendes musst du selbst wissen, wie karriereorientiert du bist. Jedoch bin ich mir sicher, dass du mit dem richtigen Mann an der Seite eine Lösung für eine pot. Fernbeziehung findest und auch die Möglichkeit haben wirst, einen guten Job zu finden.
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
N Noir Désir Darüber, ob ich mich einfach mal drauf einlassen sollte, hab ich auch schon nachgedacht. Das Problem ist aber, dass da dann die Anziehung mangelt... Die ist nur da, wenn ich nicht das Gefühl habe, mich jetzt entscheiden zu müssen. Sehr anschaulich war das letztes Jahr: Da datete ich eine ganze Weile einen Mann, fand ihn sympathisch etc., aber die Anziehung war zu schwach (auch noch den einen Tag, als wir uns küssten, er mir mehrfach seine Zuneigung bekundete etc. - das war mir viel zu viel und ich fühlte mich total eingeengt). Zwei Tage später hatte ich dann den Eindruck, dass er kein Interesse mehr hätte und postwendend fand ich ihn super toll und fühlte mich total von ihm angezogen. Gleiches auch schon bei M.: Ich wollte ihn zunächst nicht küssen, um ihm keine Hoffnungen zu machen, weil ich mir nicht sicher war. Dann war ich mir zwischendurch unsicher, wie es mit seinem Interesse aussah, und fand ihn sofort super und fühlte mich total angezogen. Später, als ich grad wieder den Eindruck hatte, mich für oder gegen eine feste Beziehung entscheiden zu müssen, war die Anziehung wieder weg (da hab ich sie aber wieder einigermaßen hinargumentieren können, indem ich mir klarmachte, dass ich noch nichts entscheiden musste und dass wir uns abgesehen davon eh wie in einer Beziehung verhielten, es mir gefiel und eine Beziehung darum vielleicht gar nicht so abwegig wäre).
Auch bei dem ersten fühlte ich mir nur mit einer gewissen Entfernung angezogen, sobald es fester wurde, war die Anziehung weg.
Und es gab noch einen weiteren, mit dem ein kleines bisschen was lief und den ich total super fand, allerdings nur solange ich mir seines Beziehungsinteresses nicht zu 100% sicher sein konnte - und eigentlich war mir auch von Anfang an klar, dass das nichts werden würde.
So richtig angezogen fühlte ich mich auch noch nie von einem, der für längere Zeit im selben Ort wohnte, das war immer mindestens eine Stunde Busfahrt (bis 1500km Entfernung).
Und vor M. wollte ich auch nie mit jemandem schlafen (körperliches Interesse war schon manchmal da, aber es reichte nicht bis zur Handlung) - von daher ist das für mich ein riesiger Fortschritt. Auch, dass ich Händchen haltend mit ihm rumlaufen und ihn ein ganzes Wochenende bei mir haben kann.

Darüber, mich einfach mal auf eine Beziehung mit jemandem, der mir charakterlich und äußerlich an sich einigermaßen zusagt (und bei einem davon hervorragend ist) und der sich jetzt auch auf was festes einlassen würde, einzulassen, habe ich auch schon nachgedacht. Nur fehlt da halt immer die Anziehung. Und es kommt mir nicht fair vor, eine Beziehung einzugehen, wenn ich mir nicht wirklich sicher bin. Zumal ich gerade bei den charakterlich total tollen Männern (die sich jetzt auch auf was festes einlassen würden) immer den Eindruck habe, dass ich entweder für immer und ewig mit ihm zusammen sein oder ihm das Herz brechen muss - und ich find beide Vorstellungen irgendwie gruselig.

Es wird dir einfacher fallen, dich zu 'überwinden', wenn du einen Typ kennenlernst, der es mit dir Ernst meint und in den du verliebt bist.
Das ist ja gerade das Problem: Ich kann mich nur verliebt/angezogen fühlen (Verliebtheit brauche ich gar nicht, wohl aber Anziehung), wenn ich mir gerade unsicher bin, ob er eine Beziehung möchte. Wenn ich mir gerade sicher bin, dass er postwendend einer Beziehung zustimmen würde, schreckt mich das ab und jegliche Anziehung ist auf einmal futsch.

Bzgl. deines Studienendes musst du selbst wissen, wie karriereorientiert du bist. Jedoch bin ich mir sicher, dass du mit dem richtigen Mann an der Seite eine Lösung für eine pot. Fernbeziehung findest und auch die Möglichkeit haben wirst, einen guten Job zu finden.
Ich möchte nicht dauerhaft eine 60h Woche. Aber ich möchte einen tollen Job haben und das auch langfristig.
Eine Fernbeziehung reizt mich gerade ja irgendwie mehr als eine Beziehung in der Nähe... Später möchte ich mal Familie und mit meinem Partner zusammen leben etc., aber jetzt gerade weiß ich nicht, ob ich ihn täglich sehen müsste... Bei M. könnte ich mir das gerade vorstellen, wir haben ja schon einige Tage durchgehend miteinander verbracht, was immer sehr schön ist. Und bei ihm muss ich mir auch gerade keine Sorgen machen, dass das demnächst eintritt, weil er 2,5h von mir entfernt wohnt und wir beide unter der Woche eh keine Zeit haben.
Ich hoffe, auch ohne festen Partner einen guten Job zu finden...

Woher weiß ich, dass ich mich auf eine Beziehung einlassen kann, wenn die Anziehung immer verschwindet, sobald nur noch meine Zustimmung fehlt, damit es was festes wird?

Bei M. habe ich den Eindruck, dass er meine ganzen Gedanken diesbezüglich nachvollziehen kann (auch wenn ich sie ihm gegenüber noch nicht in dem Maß geäußert hab). Aber ich habe den Eindruck, dass es bei ihm genauso ist.
Bei ihm wechseln sich Beziehungsgefühle und Distanz ab, wie es auch bei mir immer wieder der Fall ist. Mal fühlt er sich in mich verliebt, mal nicht. Und ich empfinde das eben genauso.
 
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cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #10
a) Was genau bedeutet für Dich "einengen"? Wovor hast Du Angst?

b)
Woher weiß ich, dass ich mich auf eine Beziehung einlassen kann, wenn die Anziehung immer verschwindet, sobald nur noch meine Zustimmung fehlt, damit es was festes wird?
Vielleicht hast Du auch einfach Angst. Angst vor dem nächsten Schritt, vor irgendwelchen Ansprüchen an ein "Beziehungsleben", die Du Dir vorstellst.

c)
Mal fühlt er sich in mich verliebt, mal nicht. Und ich empfinde das eben genauso.
Ich habe irgendwo mal den Spruch gelesen, (und hier schon öfter geschrieben...nicht, dass ich nerve), dass die meisten der geschiedenen Ehen nicht an zu wenig Liebe scheitern, sondern an zu wenig Freundschaft. Manchmal denke ich, dass wir hier in unserem "Kulturkreis" eine sehr verquere Vorstellung von Beziehung haben. Verliebtsein würde ich persönlich sogar nicht mal als Grundvoraussetzung für eine harmonische Beziehung ansehen.

Es ist doch auch einfach tagesformabhängig, ob man nun täglich die rosa Brille aufsetzt und kuscheln möchte, oder eben auch einfach nur in Gegenwart des anderen sein, und sich mal nicht dauernd anfassen möchte.

Auch muss es doch nicht sein, dass man zusammen wohnt. Ich kenne ein Pärchen, die getrennt wohnen, weil sie sich unter einem Dach überhaupt nicht gut verstanden haben - obwohl sie ein Haus bewohnten, in dem eine Person oben wohnte und die andere unten. Selbst das war zu nahe. Und ohne den Auszug wäre die Beziehung sicher gescheitert. Nun läuft alles tutti.
Ihr beide scheint dieselben Nähe-Distanz-Bedürfnisse zu haben. Das klingt doch nicht so schlecht? Wenn Ihr das, was Ihr habt, nicht als Beziehung definieren wollte (beide!), und Euch nicht täglich sehen möchtet (auch beide!) - wo ist das Problem?
Später möchte ich mal Familie und mit meinem Partner zusammen leben etc.
Das ist interessant. Bist Du sicher, dass Du das so willst, wo Du es Dir jetzt gerade nicht vorstellen kannst? Glaubst Du, Deine Bedürfniss, was das Zusammenleben mit Partner etc angeht, werden sich dermaßen verändern?

Ich habe jedenfalls, ähnlich wie blondi445 blondi445 den Eindruck, dass Du sehr viel nachdenkst, über das, was ist, und das was wird, und das was vielleicht werden könnte und dann noch das, was irgendwann mal sein soll. Und beim Hier und Jetzt hast Du den Eindruck, nicht voranzukommen und versuchst, Dein Verhalten zu erklären und zu definieren. Dass Deine Bedürfnisse nicht übereinstimmen mit denen der uns suggerierten Mehrheit, und dass irgendetwas in Dir anscheinend den "Normfall" erreichen möchte, aber Du selbst eigentlich anders tickst, bereitet Dir Probleme.

Dabei sehe ich, was M. betrifft, eigentlich gar keines. Ihr seid Euch doch völlig einig?
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #11
cocos cocos Du hast einiges ziemlich gut getroffen...
Was genau bedeutet für Dich "einengen"? Wovor hast Du Angst?
Das weiß ich selber nicht so genau :ninja: Es ist mehr ein diffuses Gefühl denn eine Überlegung. Ein starker Fluchtreflex und dieses Gefühl, wenn man gerade alleine in nem 30m tiefen See schwimmt, einen Wadenkrampf kriegt und irgendwie ans Ufer paddeln muss. Überlegungen sind aber natürlich auch dabei. Ich hab Sorge, dann keine Zeit mehr für mich zu haben, mich für alles rechtfertigen zu müssen, nicht mehr umziehen zu können, wenn ich das möchte, vielleicht doch mal einen Mann zu finden, den ich eigentlich toller finde, irgendwann mal Schluss machen zu müssen (oder auch, dass der Gegenpart Schluss macht, das aber weniger), ihm damit das Herz zu brechen und dabei auch die Freundschaft zu verlieren und irgendwie dass mein Leben dann vorbei wäre. Alles nur noch auf ausgesprochen langweilige Art und Weise vor sich hinplätschern würde.

Vielleicht hast Du auch einfach Angst. Angst vor dem nächsten Schritt, vor irgendwelchen Ansprüchen an ein "Beziehungsleben", die Du Dir vorstellst.
Das mit Sicherheit.

sondern an zu wenig Freundschaft. Manchmal denke ich, dass wir hier in unserem "Kulturkreis" eine sehr verquere Vorstellung von Beziehung haben. Verliebtsein würde ich persönlich sogar nicht mal als Grundvoraussetzung für eine harmonische Beziehung ansehen.
Da stimme ich dir komplett zu! Verliebtheit ist für mich an sich nicht relevant, es hat eh nichts damit zu tun, ob man tatsächlich zusammen passt. Ich nehme lieber direkt mein Gegenüber mit all seinen Macken, Problemen und Fehlern war und stelle fest, dass ich mich trotzdem super mit ihm verstehe und ich mich körperlich von ihm angezogen fühle - wenn super verstehen und körperlich angezogen zusammen kommen, halte ich das auch für eine sehr gute Beziehungsgrundlage.
Freundschaft ist bei uns auf jeden Fall auch vorhanden, er möchte auch explizit außerhalb der eigenen vier Wände was mit mir unternehmen (insgesamt dann also ein gutes Gemisch zwischen zuhause und außerhalb), mich auch sehen, wenn einer von uns krank ist, sorgt sich um mich, redet gerne mit mir etc.

Auch muss es doch nicht sein, dass man zusammen wohnt. Ich kenne ein Pärchen, die getrennt wohnen, weil sie sich unter einem Dach überhaupt nicht gut verstanden haben - obwohl sie ein Haus bewohnten, in dem eine Person oben wohnte und die andere unten. Selbst das war zu nahe. Und ohne den Auszug wäre die Beziehung sicher gescheitert. Nun läuft alles tutti.
Das klingt interessant. Wie sind die beiden darauf gekommen, das so zu handhaben? Möchten sie das immer so haben?

Bist Du sicher, dass Du das so willst, wo Du es Dir jetzt gerade nicht vorstellen kannst? Glaubst Du, Deine Bedürfniss, was das Zusammenleben mit Partner etc angeht, werden sich dermaßen verändern?
wo ist das Problem?
Für mich ist das Problem, dass ich Sorge habe, nie eine glückliche, als Beziehung definierte Beziehung zu haben.
Zumal ich wohl eigentlich schon gerne mal Kinder haben möchte. Und ich habe immer Sorge, dass es vielleicht immer schwerer werden könnte, eine glückliche, so definierte Beziehung einzugehen. Besonders, da ich dann ja immer sagen muss, dass ich noch nie eine Beziehung hatte.
Ich glaube schon, dass ich später mal mit Partner zusammen leben will. So theoretisch ist das Interesse da, ich glaube auch, dass das mit passendem Partner sehr gut funktionieren würde und möchte nicht dauerhaft alleine wohnen. Gerade finde ich das alleine wohnen aber auch sehr schön.

Ich habe jedenfalls, ähnlich wie blondi445 blondi445 den Eindruck, dass Du sehr viel nachdenkst, über das, was ist, und das was wird, und das was vielleicht werden könnte und dann noch das, was irgendwann mal sein soll. Und beim Hier und Jetzt hast Du den Eindruck, nicht voranzukommen und versuchst, Dein Verhalten zu erklären und zu definieren.
Stimmt.

Dabei sehe ich, was M. betrifft, eigentlich gar keines. Ihr seid Euch doch völlig einig?
Ja, wir sind uns an sich. Meine Sorge ist auch mehr, dass ich mir vielleicht was verbaue, wenn ich jetzt nicht versuche, eine offizielle Partnerschaft einzugehen. Zumal ich da auch immer mal wieder Avancen bekomme und zwischendurch ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht darauf eingehe. Aber so richtig Lust, darauf einzugehen, habe ich halt auch nicht. Einmal hatte ich wohl Lust, den Typen hab ich allerdings auf dem Weg zu M. kennengelernt und M. wartete schon auf mich, das wäre mir beiden Männern gegenüber unfair vorgekommen.
Was M. betrifft möchte ich aber auch mal offener/umfangreicher über Beziehungssorgen oder wenn mich was an ihm stört reden.

Das Problem ist auch, dass ich selber nicht so recht weiß, was ich will. Manchmal auch, was M. betrifft. Da bin ich mal gerne Single und möchte explizit keine Beziehung, mal möchte ich schon gerne eine und meistens bin ich froh, mir darüber gerade keinen Kopf machen zu müssen und finde es einfach schön.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Wie sind die beiden darauf gekommen, das so zu handhaben? Möchten sie das immer so haben?
Zur ersten Frage: die Beziehung lief sehr schlecht und sie merkten, dass sie praktisch seismographisch aufeinander reagierten; sie zogen sich gegenseitig runter. Für beide war dies eine Belastung.
Ob sie das immer so haben wollen, weiß ich nicht. Aber so wie es jetzt ist, ist es erstmal gut und wird beibehalten.

Die zweite Frage sagt viel über Dich aus :zwinker:.

Ich lese viel von Freiheitsdrang, vom Bedürfnis, flexibel zu bleiben und die eigenen Vorstellungen möglichst immer ausleben zu können.
Deswegen sage ich Dir, ich bin Mutter von 2 Kindern (1 Jahr und 3 Jahre), dass zumindest in den letzten drei Jahren mein Leben so aussah: 24 Stunden an 7 Tagen für die Kinder verfügbar sein, immer abrufbar, der wichtigste Anker. Ob man krank ist oder gesund, Lust hat oder nicht. Um 6 Uhr aufstehen. Bis in die Nacht arbeiten, dann mehrfach nachts aufwachen udn aufstehen, und danach wieder um 6h aufstehen. Mein Sohn ist 3 knüpft Freundschaften - da hat das Umziehen insofern eine deutliche Grenze für mich, als dass ich entstandene und entstehende Freundschaften und Bezüge zum Ort nicht zerstören will.
Moment habe ich pro Tag Freizeit, wenn es gut läuft, von ca. 30 Minuten. Man selbst rückt völlig, wirklich total in den Hintergrund. Die Kinder wollen einen, der Arbeitgeber fodert Präsens. Die Großeltern möchten ihre Enkel regelmäßig sehen. Die Freunde fragen nach Treffen. Ich habe gerade das Gefühl, nur anderer Leute Bedürfnisse zu erfüllen oder es zu müssen. Das ist die knallharte Realität. Ich habe mich dafür entschieden; es fällt mir manchmal schwer, und aus der "Kindernummer" kommt man definitiv nicht mehr raus. Ich will es aber, und ich will mich auch investieren und opfern und es fühlt sich für mich nicht so schlimm an, diese Verpflichtungen und Verbindlichkeiten zu haben. Die Beziehung läuft momentan ganz schwierig, aus verschiedenen Gründen; leichtfertige Entscheidungen sind nicht mehr möglich.
Aber ich weiß für mich: das wollte ich so, und ich kann gut damit leben. Das ist sicher eine Typfrage. Du wünscht Dir dieses Leben, aber es scheint sich sehr von dem zu unterscheiden, was Du gerade wirklich bereit bist zu leben (klar hast Du noch viele Jahre Zeit und die Lebensweise kann sich auch ändern; aber da Dich diese Familiengedankenschlaufe jetzt schon beschäftigt, dachte ich, schreibe ich mal eine mögliche reelle Variante auf.

Ich schreibe das, weil zu all den Plänen und Ideen, die man so hat, die schnöde Realität kommt. Das, wovor Du im Grunde immer wieder zurückschreckst. Die Parallele zwischen Partner und Kindern ist für mich, dass man sein Leben nach einem anderen Leben ausrichtet - in irgendeinem Rahmen, den man sich selbst schon stecken kann, aber dann doch nicht 100%. Man gibt etwas von sich. Man gibt es her; oder auf. Je nach dem, wie man es sehen möchte. Man investiert es, schenkt es, oder widmet es. Verliert es? Opfert es?
Scheinbar schreckst Du zurück vor den Verbindlichkeiten, und dass man einige Dinge auch nicht mehr rückgängig machen kann?

So aber verharrst Du und kommst nicht weiter. Du verwehrst Dir auch Erfahrungen. Du möchtest Dir alle Optionen offen halten, aber kannst gar nichts davon umsetzen, weil sich die Dinge teils gegenseitig ausschließen, und weil dann auch vielleicht Optionen wegfallen.
Wenn ich mein Leben so überdenke, kann ich Dir nur empfehlen: Entscheide Dich, und nimm Dir vor, nichts zu bereuen. Was gewesen wäre wenn, weiß man eh nicht. Das, was man evtl. als Verlust oder Niederlage empfindet, ist meinen Augen immer ein Gewinn: An Erfahrung, an Selbstbewusstsein und Lebensweisheit.


Oooooooohooooooohooooo

Nettes Lied mit schlechtem Refrain schrieb:
Warum machst du dir 'nen Kopf?

Wovor hast du Schiss?

Was gibt's da zu grübeln?

Was hast du gegen dich?

Ich versteh' dich nicht

Immer siehst du schwarz und bremst dich damit aus

Nichts ist gut genug, du haust dich selber raus

Wann hörst du damit auf?
 
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Benutzer111415  (30) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Die zweite Frage sagt viel über Dich aus
Was sagt sie aus? :upsidedown:

Ich lese viel von Freiheitsdrang, vom Bedürfnis, flexibel zu bleiben und die eigenen Vorstellungen möglichst immer ausleben zu können.
Es ist momentan auch häufig ein großer Freiheitsdrang vorhanden. Der wechselt sich mit dem Wunsch nach mehr Sicherheit und Geborgenheit ab.

Scheinbar schreckst Du zurück vor den Verbindlichkeiten, und dass man einige Dinge auch nicht mehr rückgängig machen kann?
Das weiß ich ja gerade nicht so genau :ninja: Also, ob es einfach bisher eben nicht passte und ich mich jetzt mit M. auch auf was festes einlassen würde, mir nun, da er grad sehr sehr viel Freiheit will, aber denke "Praktisch, dann nutze ich meine Freiheit eben auch noch!" oder ob ich unbewusst vor Verbindlichkeiten zurückschrecke. Und mir darum Männer, die sich nicht eignen oder es grad unverbindlich mögen, suche.

So aber verharrst Du und kommst nicht weiter. Du verwehrst Dir auch Erfahrungen.
Wobei ich in letzter Zeit/ gerade ziemlich gut weitergekommen bin/weiterkomme. Früher wäre so viel Körperkontakt nicht möglich gewesen und ich war bei weitem nicht so selbstbewusst.

Wenn ich mein Leben so überdenke, kann ich Dir nur empfehlen: Entscheide Dich, und nimm Dir vor, nichts zu bereuen. Was gewesen wäre wenn, weiß man eh nicht. Das, was man evtl. als Verlust oder Niederlage empfindet, ist meinen Augen immer ein Gewinn: An Erfahrung, an Selbstbewusstsein und Lebensweisheit.
Klingt gut.

Du wünscht Dir dieses Leben, aber es scheint sich sehr von dem zu unterscheiden, was Du gerade wirklich bereit bist zu leben (klar hast Du noch viele Jahre Zeit und die Lebensweise kann sich auch ändern; aber da Dich diese Familiengedankenschlaufe jetzt schon beschäftigt, dachte ich, schreibe ich mal eine mögliche reelle Variante auf.
Dass es sich sehr von meinem jetzigen Leben unterscheidet, weiß ich. Jetzt gerade würde es auch noch nicht zu mir passen. Später möchte ich aber eine glückliche feste Beziehung und Kinder.
 
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