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Beziehung beenden Bitte seid schonungslos ehrlich - ist meine Beziehung längst vorbei?

E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen

Ich bin komplett orientierungslos und furchtbar traurig. Mein Freund und ich sind seit 9 Jahren zusammen. Unsere Beziehungsgeschichte ist einigermassen kompliziert (wie wahrscheinlich bei vielen langjährigen Beziehungen). Kurz zusammengefasst lief alles gut die ersten 2-3 Jahre, dann hatte mein Freund einen psychischen Zusammenbruch (Panikattacken) von dem er sich nur schwer erholt hat. Er musste nachher ca. 2 Jahre Medikamente nehmen, um stabil zu sein. Das war eine unglaublich schwierige Zeit für uns und hat ihn sehr verändert. Er ist dadurch zu einem eher unsicheren Menschen geworden, der viel Sicherheit braucht (welche er oft in der Routine sucht) und mit viel Sorge durchs Leben geht. Ein paar Jahre später (nachdem wir 2 Jahre zusammen gewohnt hatten) bin ich jobbedingt in die USA gezogen. Seither (inzwischen 2 Jahre) führen wir eine Fernbeziehung. Das erste Jahr fand ich ganz ok (viel Ablenkung), aber ab dem zweiten Jahr fühlte ich mich immer mehr als wären da wenig Gemeinsamkeiten und kaum interessante Gesprächsthemen. Ich fühlte mich oft alleine, als hätten wir uns nichts mehr zu sagen. Eigentlich hatten wir verabredet, dass ich nach 2 Jahren zurück ziehen würde. Das ist nicht passiert. In erster Linie weil ich nicht bereit war meinen Job hier zu dem Zeitpunkt aufzugeben.

Nach vielen Diskussionen hat er das akzeptiert, hat gemeint es sei ihm wichtiger, dass wir zusammen bleiben und wir würden das hinkriegen, wenn es noch ein Weilchen länger dauert. Letztes Jahr habe ich ihn dann aber auch noch betrogen. Ich weiss, das ist furchtbar und ich kann es mir nur so erklären, dass ich mich einfach sehr alleine gefühlt habe. Es lief nicht wirklich gut zwischen uns, er war für mich keine Unterstützung. Das soll keine Entschuldigung für mein Verhalten sein, sondern lediglich eine Erklärung wieso das passiert ist aus meiner Sicht. Ich habe ihm den Betrug nie gestanden. Ende letzten Jahres habe ich mich dann entschlossen, dass ich entweder meine Beziehungszweifel begraben oder mich trennen muss. Ich kam zum Schluss, dass es gut genug ist um zu bleiben; auch basierend auf einem gemeinsamen Urlaub, in dem wir es sehr schön miteinander hatten.

Als ich dann aber beruflich bedingt für ein paar Wochen wieder in der gleichen Stadt war wie mein Freund Anfang diesen Jahres, habe ich mich gefühlt als könnte ich nicht atmen. Es kam mir vor als würde er mich erdrücken. Oft haben wir uns angeschnauzt. Man muss dazu sagen, es war ohnehin eine sehr stressige Zeit aufgrund meiner Arbeit, aber selbst als es dann etwas ruhiger wurde, fühlte ich mich von seiner Anwesenheit gestresst. Ich kann mir das nicht voll und ganz erklären. Eine Sache ist bestimmt, dass er eine sehr negative Art hat, die mich mehr und mehr belastet. Dann ist er oft sehr gestresst von der Arbeit und man spürt das. Er kann nicht loslassen und macht sich ständig Sorgen. Ich weisst nicht, irgendwie fühle ich mich einfach überhaupt nicht unbeschwert um ihn herum. Ganz im Gegenteil - ich fühle mich als würde ein Wahnsinnsgewicht auf meine Schulter drücken. Ich weiss, das klingt alles sehr unspezifisch, aber im Endeffekt läuft es darauf hinaus, dass ich nach wie vor Zweifel habe, ob er der richtige Partner für mich ist. Er ist ein wunderbarer, wahnsinnig guter, loyaler und treuer Mensch, sehr intelligent und überlegt. Aber er ist eben auch ein unsicherer, sich ständig sorgender Mensch, der Mühe hat loszulassen und das Leben voll auszukosten und mir fehlt das. Ich will im Moment leben und mich nicht ständig sorgen. Ich will Spass haben, ich will Dinge erleben, ich will mich frei fühlen auch mit Partner. Ich habe ihm meine Zweifel mitgeteilt und er will sich ändern, will sich um 180 Grad drehen, spricht plötzlich davon, dass er in die USA zieht, was er vorher immer zu 100% ausgeschlossen hat. Er will kämpfen und ich finde das toll, aber ehrlich gesagt, weiss ich einfach nicht, ob es das überhaupt wert ist. Ich weiss nicht, ob er jemals die Person sein kann, die ich gerne an meiner Seite hätte.

Bitte seid schonungslos ehrlich und entschuldigt den langen Text, aber wenn ihr das alles liest, denkt ihr ich mache mir was vor? Denkt ihr meine wiederkehrenden Zweifel, der Betrug und all das hätten mir längst klar machen sollen, dass es Zeit für eine Trennung ist? Halte ich womöglich aus reiner Feigheit an etwas fest, das längst vorbei ist? Ich sehe letztlich einfach keinen handfesten Grund zur Trennung und das lässt mich zweifeln, andererseits ist absolut deutlich, dass etwas nicht stimmt.

Bin um jede Meinung dankbar.

LG
Emilie
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Guten Morgen,

ich zähle hier einige Dinge auf, die mir beim Lesen aufgefallen sind:
- du bist ihm fremdgegangen
- euer Beziehungsalltag (und auch den gibt es bei Fernbeziehungen) funktioniert nicht
- du scheinst dich von der Beziehung eingeängt zu fühlen
- es sind Gefühle zwischen euch da
- er ist krank und du kannst ihm nicht wirklich Halt geben
- eure Perspektiven passen nicht mehr so zusammen, wie sie es noch am Anfang der Beziehung getan haben
- die Beziehung belastet dich
- ihr funktioniert als Paar nur noch zu besonderen Anlässen (Urlaub)

Aus Erfahrung weiß ich, dass verunsicherte Menschen mit so einem großen Schritt wie dem Umzug auf einen neuen Kontinent sich entweder anpassen und mit sich deutlich mehr ins Reine kommen oder dass das Gegenteil passiert und sie noch viel mehr Routine und Sicherheit benötigen. So wie du das alles schilderst, würde ich eher zur zweiten Option tendieren.

Wenn er also jetzt zu dir zieht, müsstest du damit rechnen, dass sie Beziehung zumindest vorerst deutlich enger wird. Was erschwerend hinzu kommt: er ist immernoch in Behandlung, möglicherweise wird er das dann auch drüben benötigen. Bekommt ihr ihn dort einigermaßen gut krankenversichert? Bzw. könnt ihr das finanzieren?
Ein weiterer Punkt wäre, dass es immer schwierig ist, wenn man für einen Partner (oder in eurem Fall für seine Partnerin) ins Ausland zieht, ohne von sich aus in das Land ziehen zu wollen. Das geht oftmals nicht gut auf Dauer.

Letztendlich wirst du wohl für dich abwägen müssen, welchen Weg du für dich und für euch wählst. Wenn du sagst, dass eure Liebe ausreicht, um das alles zu überwinden, dann wäre es eventuell ein interessanter Gedanke, auch solltest du dir überlegen, inwiefern der Betrug vielleicht auffliegen könnte, wenn er zu dir zieht.
Am alarmierendsten ist aus meiner Sicht das Gefühl, der emotionale Druck, den du beschreibst. Das klingt nach nichts, was wirklich besser wird, wenn er zu dir zieht. Auch eine 180 Grad Drehung, nur um sich seinem Partner anzupassen, halte ich für einen kritischen Punkt.

Ich denke nicht, dass ihr glücklich damit werden würdet, wenn er zu dir ziehen würde. Ob ihr dennoch die Beziehung aufrecht erhalten wollt, müsst ihr gemeinsam entscheiden, es gibt wohl auch genügend Punkte, die dagegensprechen und manchmal ist es dann selbst nach Jahren irgendwann Zeit, zu erkennen, dass beide ohne die Beziehung mehr Raum zum Wachsen bekommen und dass ihn beide gerne haben wollen und benötigen.

Wie auch immer du dich entscheidest, es wird immer etwas auf der Strecke bleiben. In diesem Fall wäre er es, aber aktuell verhindert eure Beziehung möglicherweise auch, dass ihr beide Partner findet, die besser zu euch passen.

Alles Gute :smile:
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #3
Meine Meinung ist: Dein Unterbewusstsein zeigt dir sehr deutlich, dass du diese Beziehung nicht mehr führen kannst.

Mag sein, dass der völlige Tapetenwechsel (zusammen in die USA ziehen) den erhofften Wandel bringt. Aber bei seinen Schwierigkeiten ist es gewagt, und einen Menschen einen so großen Schritt machen lassen wenn so große Unsicherheiten bestehen bzgl. eurer Zukunft... fände ich grenzwertig.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Hallo Emilie,

du willst schonungslose Antworten und Ratschläge?

Du solltest dich auf jeden Fall von ihm trennen. Alle Punkte, die du aufgezählt hast, sagen genau das aus! Du bist nicht glücklich, bist dir über einen langen Zeitraum unsicher, ob er überhaupt der Richtige ist und dann noch der Betrug. Das passiert so wie du richtig bemerkt hast, nicht einfach so und hat ja irgendwo einen Grund. Aber ganz ehrlich dein Freund hat es auf keinen Fall verdient, mit jemanden zusammen zu sein der ihn betrügt und ihn das noch nichtmal sagt! Wer sagt, dass das nicht wieder passiert, wenn du dich mal wieder missverstanden und alleine fühlst?
Du bist ihm die Wahrheit schuldig, auch wenn das bedeutet, dass Ihr euch trennt. Kein Mensch ändert sich so eben um 180 Grad. Das macht man sich wenn man verzweifelt ist, vielleicht mal vor aber das geht nicht und das werdet ihr merken.

Lebe dein Leben, mach die Dinge, die dir Spaß machen und die du machen willst. So dumm es klingen mag aber du lebst nur einmal und ihr werdet Euch trennen, ob jetzt oder in 3 Jahren.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Bekäme er denn überhaupt eine Greencard, um in die USA ziehen zu KÖNNEN? Ich hatte so einen Fall vor einigen Jahren im näheren Bekanntenkreis, nur unter umgedrehten Vorzeichen (also er hatte Job in den USA, sie ist dazugezogen), und der einzige Weg, dass sie länger als ein paar Monate bleiben konnte, war, ihn zu heiraten, weil sie nur so eine Aufenthaltserlaubnis bekam. (Zwei Jahre später kam dann übrigens die Scheidung.)

Und das war noch unter Obama. Vor Trump und seiner tollen Einwanderungspolitik.

Ich denke auch, dass du eigentlich weißt, dass die Beziehung vorbei ist. Was hält dich denn noch in dieser Beziehung? Seine Panikattacken und die Angst, dass die schlimmer werden, wenn du Schluss machst? Dein daraus resultierendes schlechtes Gewissen?
Schlechtes Gewissen war noch immer der dümmste Grund, eine Beziehung aufrecht zu erhalten. Man kann nämlich keine anderen Menschen vor sich selber retten. Geht nicht. Nie. Das kann niemand leisten, auch kein Partner. Erst recht nicht, wenn er selbst dabei kaputt geht.

Daher schau bei deiner Entscheidung nur auf dich und auf das , was DU möchtest und willst. Und lass dich bitte unter diesen Vorzeichen keinesfalls zu einer Ehe bequatschen.
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Du hast dich längst gegen die Beziehung entschieden und solltest jetzt so fair sein, die Beziehung auch anständig zu beenden, sodass ihr beide die Chance habt, für neue Partner frei zu sein.
 
Geovie
Benutzer165909  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Selbst wenn du für dich zum Schluss kommst, dass du die Beziehung weiterführen möchtest, wäre es deinem Freund gegenüber nur fair, ihm von dem Betrug zu erzählen. Dann kann er für sich entscheiden, ob er die Beziehung noch möchte, bevor er sein gesamtes Leben für dich umkrempelt...
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #8
Bitte seid schonungslos ehrlich und entschuldigt den langen Text, aber wenn ihr das alles liest, denkt ihr ich mache mir was vor? Denkt ihr meine wiederkehrenden Zweifel, der Betrug und all das hätten mir längst klar machen sollen, dass es Zeit für eine Trennung ist? Halte ich womöglich aus reiner Feigheit an etwas fest, das längst vorbei ist? Ich sehe letztlich einfach keinen handfesten Grund zur Trennung und das lässt mich zweifeln, andererseits ist absolut deutlich, dass etwas nicht stimmt.

Schonungslos ehrlich Emilie? :cautious:
Dann lies dir deinen Text nochmal durch! Ich lese soviel zweifel und negatives im Bezug auf dein Freund, das ich mich frage, ob du überhaupt noch was für ihn empfindest?! Du fühlst dich Frei aber allein in den USA (kann das gut nachvollziehen!) aber willst trotzdem in den USA bleiben. Also warum bist du nicht so ehrlich um einzusehen, dass dein Freund das ganze nicht gut tun würde?! Denn du schreibst selber er ist ein sehr unsicherer Mensch geworden der halt braucht, denkst du das täte ihm gut? Also bleibt dir doch eigentlich nur eine Freundschaft mit ihm, aber ein Beziehungsende?! Jeder Mensch kann sich ändern auch du, aber nicht um 180° wegen einem Anderen. Also wenn dir jedes Gefühl sagt, ich will mich meinen Freund nicht schritt für schritt nähren, dann sei so fair ihm zu sagen, dass es gerne machen darf was er will, aber nicht wegen einer Beziehung mit dir!
 
F
Benutzer172507  (31) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Alleine weil du fremd gegangen bist, ist ein Zeichen dafür, dass die Beziehung dir nichts bedeutet und es nur dein schlechtes Gewissen ist, dass dich erdrückt.

USA arbeiten hin oder her, ihr hattet ne schwierige Zeit und ihr beide habt euch dafür entschieden, diese schwierige Beziehung fortzuführen. Bloß fremd gehen? Sowas hat kein Mensch verdient.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #10
Ich glaube, wenn ihr nicht in einer Fernbeziehung wäret, wäre schon längst Schluss gewesen. Du kannst ihn in deiner unmittelbaren Umgebung im Alltag gar nicht mehr aushalten, du fühlst dich, wie als wenn dein Partner dir deine Flügel stutzt. Ich vermute, er ist loyal und treu und will dich nicht verlieren, weil auch du für ihn Teil seiner Routine bist, die er für seine Sicherheit braucht. Aber das ist keine gute Grundlage für eine Beziehung. Daher sehe ich weder auf deiner noch auf seiner Seite Grund, an dem Ding festzuhalten: Setzt der Sache ein Ende, bevor ihr beide noch mehr Jahre eures Lebens damit verschwendet, eure Beziehung künstlich am Leben zu erhalten.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #11
Ich hab mal durch deine alten Threads gestöbert: du zweifelst seit Jahren. Und die Zweifel werden immer größer.

Die Frage, die du für dich selbst beantworten solltest lautet: ist dies - so wie es jetzt ist - dein Leben?
Kannst und willst du das alles so. Jetzt und in Zukunft?
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Hallo und vielen Dank für eure Kommentare / Ratschläge und für eure Ehrlichkeit. Ich sehe der Konsens ist bis jetzt eher auf der Seite Trennung. Einige von euch haben das mit dem Betruf aufgebracht und dass ich diesen gestehen sollte. Das sehe ich auch so. Aufgrund seiner psychischen Situation habe ich mir jedoch gedacht wäre es besser dieses Geständnis nur zu machen, sofern ich mich entscheide für die Beziehung zu kämpfen. Ob er dann trotz dem Geständnis das nach wie vor noch möchte, wäre dann seine Entscheidung. Ich weiss, dass er das absolut nicht verdient hat und es ist womöglich auch einer der Gründe, wieso ich jetzt wieder so stark an uns zweifle.

Das mit dem in die USA ziehen dürfte nicht all zu einfach sein. Entweder müsste er einen Job finden oder ich müsste mit meiner Firma schauen, ob sich was machen lässt (kann sein, dass die das unterstützen würden, aber evtl. wäre die Konsequenz, dass wir heiraten müssten). Für mich ist sonnenklar, dass er nicht in die USA ziehen sollte, nicht solange er das nur wegen mir machen will. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht verstehe nachdem er mir 3 Jahre lang gesagt hatte, das käme nicht in Frage. Er meinte halt, dass er angesichts der Schwierigkeiten, die ich damit habe auf weitere unbestimmte Zeit eine Fernbeziehung zu führen seine Strategie ändern müsse.

Auch ist es wahr, dass ich seit Jahren zweifle. Im Prinzip mittlerweile seit 2.5 Jahren habe ich immer mal wieder eine Krise. Was mich in der Beziehung hält, ist dass wir nach wie vor sehr viele gute und schöne Seiten miteinander erleben. Ich weiss die Dauer der Beziehung sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein, aber 9 Jahre sollte man halt auch nicht leichtfertig wegwerfen. Schliesslich nehme ich an, eine Langzeitbeziehung von einer solchen Dauer wird immer mal wieder durch Krisenzeiten gehen. Ich finde es schwer abzuschätzen, wann es wirklich Zeit ist loszulassen, weil das Kämpfen nirgends hinführt... Es gibt ja in dem Sinne auch nichts, dass er wirklich falsch macht. Er ist kein schlechter Partner, lässt mir Freiheiten und ist für mich da. Als wir unser Gespräch hatten letztens hat er mir denn auch sein Unverständnis mitgeteilt darüber was denn womöglich überhaupt Trennungsgründe wären. Das hat mich irgendwie aufgerüttelt, weil ich tatsächlich nichts Handfestes habe, dass ihm eine schlüssige Erklärung gibt.
 
Saliya
Benutzer173453  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Auch ist es wahr, dass ich seit Jahren zweifle. Im Prinzip mittlerweile seit 2.5 Jahren habe ich immer mal wieder eine Krise. Was mich in der Beziehung hält, ist dass wir nach wie vor sehr viele gute und schöne Seiten miteinander erleben. Ich weiss die Dauer der Beziehung sollte nicht der ausschlaggebende Punkt sein, aber 9 Jahre sollte man halt auch nicht leichtfertig wegwerfen. Schliesslich nehme ich an, eine Langzeitbeziehung von einer solchen Dauer wird immer mal wieder durch Krisenzeiten gehen. Ich finde es schwer abzuschätzen, wann es wirklich Zeit ist loszulassen, weil das Kämpfen nirgends hinführt... Es gibt ja in dem Sinne auch nichts, dass er wirklich falsch macht. Er ist kein schlechter Partner, lässt mir Freiheiten und ist für mich da. Als wir unser Gespräch hatten letztens hat er mir denn auch sein Unverständnis mitgeteilt darüber was denn womöglich überhaupt Trennungsgründe wären. Das hat mich irgendwie aufgerüttelt, weil ich tatsächlich nichts Handfestes habe, dass ihm eine schlüssige Erklärung gibt.

Der Gedanke, dass es in einer Langzeitbeziehung zu Krisen kommt, ist sicher nicht ganz falsch. Auch dass man sich nach vielen Jahren häufig nicht sicher ist wie viel die Gewohnheit so an Gefühlen, die noch da sind, ausmacht. Und das man mit einem neuen Partner dann wieder an derselben Stelle landen "könnte". Nichtsdestotrotz macht es auch keinen Sinn festzuhalten aus der Gewohnheit heraus. Damit lähmt man sich am Ende nur selbst.

Ich würde hier vermutlich mal eine Beziehungspause für einen definierten Zeitraum ohne Kontakt vorschlagen. Dann seht ihr Beide vielleicht etwas klarer. Das er zu dir in die USA zieht, halte ich für eine schlechte Idee. Geht dann dort die Beziehung zuende, fühlst du dich zusätzlich mies, weil er für dich alles hat stehen und liegen lassen. Übrigens - ich liebe dich nicht mehr - ist zwar hart, aber durchaus auch ein Trennungsgrund. Und sowas kann einfach passieren.
 
E
Benutzer95134  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Die Dinge haben sich inzwischen noch weiter verkompliziert. Wir hatten ein sehr lange Gespräch, in dem ich versucht habe komplett ehrlich zu sein. Ich habe ihm von all den Punkten (fehlende Unbeschwertheit, das fehlende Gefühl einen starken Partner an der Seite zu haben, unterschiedliche Lebenseinstellungen/-präferenzen), die mich beschäftigen erzählt und versucht ganz offen zu erklären, was ich diesbezüglich empfinde. Er ist inzwischen auch deutlich gefasster als während unserer ersten Gespräche und hat den Plan sofort in die USA zu ziehen relativiert. Insgesamt war das Gespräch für mich sehr befreiend. Es war als würden wir das erste Mal seit vielen Jahren richtig miteinander sprechen (was auch er gesagt hat). Wir haben festgestellt, dass wir uns gegenseitig vor einiger Zeit aufgehört haben, wichtige Dinge, die uns beschäftigen zu erzählen. Und ich meine wirklich beidseitig - sowohl er als auch ich.

Aufgrund der Offenheit des Gespräches und ohne dass das so geplant war, habe ich ihm letztlich auch meinen Betrug gestanden. Natürlich ist er zutiefst verletzt. Er schliesst zwar nicht kategorisch aus, dass das angesichts der Umstände (lange Fernbeziehung) ein Weiterführen der Beziehung verunmöglicht, aber er sagt, das habe ihn nochmals so tief verletzt und zusammen mit meiner Offenheit betreffend meiner Zweifel seine Sicht auf die Beziehung komplett verändert. Ich verstehe das natürlich voll und ganz. Das Problem ist, dass ich unser Gespräch so gut empfand, dass sich für mich der Wind eher ins Gegenteil gedreht hat (dh. dem Ganzen nochmals eine Chance geben unter kompletter Offenheit und mit viel Beziehungsarbeit). Ich weiss, es ist verständlich, dass er das jetzt womöglich gar nicht mehr will. Meine Sorge ist vor allem, dass er de facto nie damit umgehen werden kann selbst wenn er es will. Wir sind uns beide einig, dass wir bald eine Entscheidung treffen müssen. Ich weiss nicht, wie ich jetzt an das Ganze herangehen soll. Schliesslich will ich ihn nicht drängen, es nochmals mit mir zu versuchen, wenn für ihn dieser Bruch einfach nicht jemals verzeihbar sein wird. Ich fürchte auch unter den jetzigen Umständen ist eine Beziehungspause nicht mehr wirklich eine Option - zumindest bezweifle ich stark, dass er sich darauf einlassen wird. Ich sehe nur noch zwei Möglichkeiten: komplette Bereitschaft beiderseits zu kämpfen und alles für das Fortbestehen der Beziehung zu tun oder Trennung. Wie seht ihr das?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #15
Ich sehe nur noch zwei Möglichkeiten: komplette Bereitschaft beiderseits zu kämpfen und alles für das Fortbestehen der Beziehung zu tun oder Trennung. Wie seht ihr das?
Ganz genau so
 
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EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #16
Ich denke auch, Du solltest Dich trennen.

Wäre ich an der Stelle Deines Freundes hätte ich mich schon zu dem Zeitpunkt getrennt, wo Du in die USA gegangen wärst, weil es für mich so klingt, als hättest Du ihm diese Entscheidung auf's Auge gedrückt und er da nicht wirklich ein Mitspracherecht bzw. eine Wahl gehabt hätte.

Als Du nach zwei Jahren nicht wieder zurück gekommen bist, hast Du einseitig die Beziehungsregeln (Absprachen) gebrochen und das ist ein absolut beziehungsschädliches Verhalten.

Dein Betrug ist dann nur noch das i-Tüpfelchen auf dieser chaotischen Beziehung.

Dein Freund tut mir sehr leid, weil er Dir scheinbar nicht gewachsen ist.
 
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