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Mobbing Blut- und Arztphobie - Was tun? Wohin wenden?

M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Leute,

jahrelang quälen mich schon Ängste und ich habe mich nun endlich (ernsthaft) dazu durchgerungen, professionell dagegen anzugehen. Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum. Wenn nicht, bitte verschieben.

Problem: Seit nun über 5 Jahren (also seit ich ca. 15 bin) habe ich Phobien gegen Ärzte, Blut, Spritzen und Co. Ich muss nur daran denken, dass ich z.B. zum Arzt muss oder eine Krankheit habe, und mir wird schon schwindelig. Meine Symptome sind immer die gleichen: Übelkeit bis zum tatsächlichen Erbrechen, Herzrasen, Schwitzen, Schwindelanfälle, Angst...

Zu Ärzten wie dem Zahnarzt oder dem Augenarzt kann ich seltsamerweise fast problemlos hingehen. Da ist mir zwar auch etwas mulmig, aber noch erträglich. Auch sehr brutale Horrorfilme kann ich bedenkenlos anschauen, vielleicht weil ich weiß, dass das alles nicht echt ist?

Angefangen hat das Ganze ungefähr mit drei Ereignissen, welche ich kurz schildern will. 1) Ich habe mir diese eine Simpsonsfolge angesehen, in der Homer seinem Vater eine Niere schenken will. Klingt total bescheuert, bitte nicht lachen, ist aber leider so... Da wurde mir schon sehr schlecht, aber allles andere hat mir keine Probleme bereitet. 2) Im Biologieunterricht hatten wir irgendwann Humanbiologie. Auch hier hatte ich seltsamerweise nur Probleme mit den Nieren, alle weitere Beschäftigung mit dem Körper und Organen hat mir keine Probleme bereitet... Erst einige Monate/Jahre später ist das im Unterricht zu allen weiteren Dingen übergegangen. Wurde teilweise deswegen auch heftig ausgelacht und fertiggemacht... 3) Arztbesuche waren eigentlich auch kein Problem, bis ich das erste Mal Blut abgenommen bekommen habe. Da wurde ich zwar nicht ohnmächtig, aber mir wurde verdammt schlecht. Der Arzt war aber sehr nett zu mir... Seitdem habe ich unglaublich große Angst explizit vor Blutabnahmen. Habe zwischenzeitlich einmal Blut abgenommen bekommen (damit war übrigens immer auch alles in Ordnung, ich bin eigentlich ziemlich gesund und fit) und da habe ich schon vor der eigentlichen Abnahme erbrochen und was weiß ich alles...

Meine Fragen wären nun: Hat hier vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen oder Probleme? Wohin kann ich mich wenden, um gegen dieses Problem vorzugehen? Im I-Net hab ich leider kaum etwas dazu gefunden. Bezahlt die gesetzliche Krankenkasse Therapien und Ähnliches? Wie lange dauern solche Therapien.

Ich bedanke mich schonmal für's Lesen und für alle Antworten :smile:

LG Marco
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Also ehrlcih, ich weiß nicht, ob du wirklich an einer Phobie leidest.
Wer kriegt schon gerne eine Spritze und wer mag schon Blutabnehmen? Ich finde das auch nicht angenehm und mir ist da auch etwas mulmig, aber von einer Phobie würde ich deshalb nicht sprechen.

Ich würde es verstehen, wenns bei dir wirklich ein konkretes Negativereignis gegeben hätte, aber anscheinend gabs ja keins. Und dass die Simpsons nicht echt sind, weißt du ja hoffentlich auch? Warum lässt du dich davon also so ins Boxhorn jagen?

Blutabnehmen ist ja nichts, was einem täglich wiederfährt, also keine Alltagsangst und eine Impfung beispielsweise, das ist kaum vergleichbar. Den Pieks erträgt fast jedes Kind und auch so einen Pieks kriegt man nur alle paar Jahre. :zwinker:

Überleg dir also mal, ob du wirklich eine Therapie brauchst oder deine Angst nicht auch so in den Griff bekommen kannst. Notfalls nimm dir jemanden mit, wenn du mal zum Arzt musst. So oft kommt das ja auch nicht vor und du schreibst ja auch, dass du einen verständnisvollen Arzt hast.:zwinker:
Ich wurde nach einer Impfung übrigens mal ohnmächtig und auch nach dem Blutspenden wars mir schon mal ziemlich übel, aber ich lebe noch, ich war seitdem schon oft wieder Blutspenden, wurde schon mehrfach wieder geimpft und es geht mir gut. :smile:

Du hast deine Blutabnahme doch auch überlebt, das muss dich dann doch bestärken und du siehst hinterher, dass es längst nicht so schlimm war wie du es dir vorgestellt hattest. Es gibt Leute, die wären froh, wenn sie nur eine poplige Blutabnahme ertragen müssten!!!
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #3
Also ehrlcih, ich weiß nicht, ob du wirklich an einer Phobie leidest.
Darum solltest du dich schlau machen und von einem Fachmann die Diagnose einholen.

krava schrieb:
Du hast deine Blutabnahme doch auch überlebt, das muss dich dann doch bestärken und du siehst hinterher, dass es längst nicht so schlimm war wie du es dir vorgestellt hattest. Es gibt Leute, die wären froh, wenn sie nur eine poplige Blutabnahme ertragen müssten!!!
Also das Thema Phobie wurde hier ja neulich in einem anderen Thread schon angesprochen und ich finde, dass man mit solchen Sprüchen nicht wirklich kommen muss, wenn die Person wirklich phobisch reagiert! Wenn du Panik vor Spinnen hast, weißt du doch auch, dass sie dir nichts tun, kannst aber dennoch in dem Moment nicht klar denken! Darum helfen solche Aussagen nicht weiter, vor allem nicht, wenn der TS offenbar so ein riesen Problem damit hat, dass er hier schon schreibt. Und nein, eine Phobie muss nicht immer einen speziellen Auslöser haben. Ich wurde auch noch von keiner Monsterspinne angefallen und auch noch nicht nach einem Referat gesteinigt, dennoch habe ich panische Angst vor beidem.

Darum würde ich sagen, such dir einen Psychologen raus und geh dahin, schilder dein Problem und ich bin schon fast sicher, dass er dir helfen wird! Denn wenn man Schweißausbrüche und Herzrasen bekommt und vor einer simplen Blutabnahme erbricht, würde ich das keinesfalls mehr als normale Angst bezeichnen. Ich kannte mal jemanden, der ist beim bloßen Anblick einer Spritze bereits in Ohnmacht gefallen...Wurde aber therapiert!
Darum...such dir im Internet oder bei deiner Krankenkasse einen geeigneten Psychotherapeuten raus und geh da hin...denn Spritzen und Blut wirst du im Leben vermutlich noch öfter sehen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Vor irgendetwas hat wohl jeder von uns Angst, aber die Frage ist, ob deshalb jeder von uns gleich eine Therapie braucht.
Ich mag Spinnen auch nicht und meide sie wo ich kann, aber wenn ich mal eine treffe, dann kämpf ich mich durch so gut es geht. Das gleiche gilt für Referate, die ich auch mit großer Unsicherheit und Panik halte, aber wenns sein muss, dann box ich mich irgendwie durch.

Ich will dem TS auch nicht unterstellen, dass er übertreibt. Seine Angst ist sicher realistisch und er empfindet sie auch so, aber die Frage ist, ob er einen Therapeuten braucht oder selbst gegen die Angst ankämpfen kann. Das muss er natürlich selbst entscheiden, sich evtl. mal bei seiner KK erkundigen, was die anbieten und was die zahlen würden.
Ich wollte den TS lediglich ermutigen und falls das falsch rüber kam, dann entschuldige ich mich.
 
M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
@krava

Also ich denke schon, dass es eine Phobie ist. Ich habe ja nicht umsonst 5 Jahre versucht, dass Ganze mit logischem Denken zu verarbeiten. Klappt aber leider überhaupt nicht...

Es ist ja nicht so, dass mir einfach nur mulmig wird. Wenn ich schon z.B. nur höre, dass anderen (Freunden, etc.) Blut abgenommen wurde, reagiere ich schon panisch. Wenn ich nur allein höre, dass mir Blut abgenommen werden soll, wird mir schlecht, ich bekomme Schweißausbrüche, werde halb ohnmächtig, etc... Vielleicht kann ich es hier nicht so gut rüberbringen, aber ein Aztbesuch ist für mich so, als würde ich zum Henker höchstpersönlich geführt werden :frown: Ich habe Glück, wenn ich auf dem Weg dahin nicht schon umfalle... Als mein Arzt mir mal den Blutdruck gemessen hat, hat er einen schon abnormal hohen Blutdruck gemessen, weil ich so panisch war...

Klingt jetzt vielleicht kindisch, aber ohne meine Mutter würde ich mich nicht mehr zum Arzt trauen und selbst mit ihr habe ich totale Panikattacken. Bei meiner letzten Blutabnahme musste ich übrigens schon vor der Abnahme 2-3 mal erbrechen und danach 2 Stunden im Krankenhaus bleiben, weil ich auf dem Flur fast zusammengebrochen wäre...

Das klingt alles so blöd, weil ich ja weiß, dass ich keine Angst haben müsste, aber ich habe sie nunmal und es ist mir schon ziemlich peinlich :frown:

@LiLaLotta & krava

Auf jeden Fall schonmal ein Dankeschön für eure Meinung. Aber noch eine Frage: Wie läuft das denn ungefähr ab? Muss ich zuerst bei meiner Krankenkasse anrufen oder muss ich mir das erst von einem Psychologen bestätigen lassen? Zahlt die Kasse dann alles? :hmm:

LG Marco
 
O
Benutzer94347  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Am besten ist Du rufst zuerst bei Deiner Kasse an, da deren Leistungen unterschiedlich sind. Wenn sie das bezahlen, dann zum Hausarzt Überweisung holen und ab mit Dir :zwinker:.

Viel Erfolg !!!

:winkwink:
 
A
Benutzer Gast
  • #7
Ich glaube auch nicht, dass es so weit geht, dass du eine Phobie hast.

Ich würde an deiner Stelle jemanden nehmen, dem ich echt vertrau und die Blutabnahme (falls überhaupt eine ansteht) durchziehen. Du kannst ja der Person, die dir Blut abnimmt sagen, dass du echt Angst davor hast - die meisten sind dann wirklich lieb. Wenn es in einem Krankenhaus ist, kannst du sogar darum bitten, dass sie jemanden holen, der sehr gut stechen kann.
Wenn du das aushaltest und dir Blut abnehmen lässt (selbst wenn Tränen kommen und du die Hand ganz fest drücken musst), dann ist das eine ganz normale Angst.
Ich habe schon sehr oft Leute beim Blutabnehmen weinen gesehen und es haben viele Leute davor Angst. Auch wenn sie daran denken mal operiert werden zu müssen ist das normal davor Angst zu haben. Ich hab bei meiner ersten Blutabnahme Rotz und Wasser geheult :zwinker:

Erst wenn du wirklich Panikattacken bekommst müsstest du dir Sorgen machen. Aber Angst ist ein natürliches Gefühl, das wir alle haben. Die meisten wohl vor dem Zahnarzt, du vor der Blutabnahme. Es ist eben kein angenehmes Gefühl, wenn wir wissen, dass gleich an unserem Körper gearbeitet wird.
 
O
Benutzer94347  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Seine Angst ist sicher realistisch und er empfindet sie auch so, aber die Frage ist, ob er einen Therapeuten braucht oder selbst gegen die Angst ankämpfen kann.

Hallo Krava :winkwink:

Es gibt die "natürliche, angeborene" Angst und eben Angst- und Panikattacken.
Das letztere ist der blanke Horror und läßt sich leider im seltensten Fall ankämpfen, weil man förmlich "überfallen" wird und man im akuten Anfall erstmal nicht weiß, ist das jetzt körperlich oder psychisch :frown:.

Ich weiß aber schon was Du meinst :smile:.
 
S
Benutzer48909  (43) Meistens hier zu finden
  • #9
Es ist ja nicht so, dass mir einfach nur mulmig wird. Wenn ich schon z.B. nur höre, dass anderen (Freunden, etc.) Blut abgenommen wurde, reagiere ich schon panisch. Wenn ich nur allein höre, dass mir Blut abgenommen werden soll, wird mir schlecht, ich bekomme Schweißausbrüche, werde halb ohnmächtig, etc...

Ich kenn das. Wenn nur eine Arbeitskollegin erzählt, dass sie zum Blutabnehmen war, dann wird mir schon komisch, und wenn sie dann noch sowas sagt wie "Ich schau dabei zu" oder "Der hat das so und so gemacht", dann muss ich den Raum verlassen, sonst werde ich ohnmächtig.

Wenn ich selber zum Blutabnehmen soll, dann bin ich vorher schon panisch, mit übergeben, Kreislaufproblemen usw. Hinterher muss ich auch erstmal zwischen einer halben Stunde und zwei Stunden da liegen bleiben, weil ich sonst ohnmächtig werde. Der ganze Körper kribbelt, als wenn Ameisen da druchlaufen.

Von daher: Ja, ich glaub dir, dass du Panik hast und ich find es gut, wenn du da eine Therapie machen willst. Es gibt Therapien, da da helfen. Ich selber habe auch schon darüber nachgedacht und mich informiert, wie das abläift, aber kann mich nicht dazu durchringen, da die Therapie halt so funktioniert, dass man dann im Laufe der Therapie auch Blut abgenommen bekommt. Ich schaff es bisher noch nicht, mich da zu überwinden und anzufangen.

Erkundige dich mal bei deiner Krankenkasse, ob die die Kosten übernehmen.

Wenn du die Therapie durchziehst, dann würde ich mich freuen, wenn du mal berichtest. Und: Meinen Respekt hast du dann auf jeden Fall!
 
M
Benutzer75282  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Vielen lieben Dank für die Antworten. Ich werde mich wohl in den nächsten Wochen erkundigen und dann wohl auch eine Therapie starten. :smile:

Und @Schmusekatze05 wenn ich mich zu einer Therapie durchgerungen habe, werde ich sicher davon berichten :winkwink:

LG Marco
 
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