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"Darf" man als StudentIn faul sein?

M
Benutzer161031  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey :smile:

Ich hätte da mal ne Frage an euch.. Findet ihr, dass man als StudentIn faul sein darf?
Also ich beispielsweise studiere Medizin (eigentlich ein ziemlich anspruchsvolles Studium) aber dennoch habe ich das Gefühl, ich habe mehr Zeit denn je.
Vorlesungen gehe ich selten, und ich könnte auch nicht mal genau sagen was ich den ganzen Tag so mache. Aber irgendwie vergeht er doch..

Dann gehe ich beispielsweise einen Café trinken und sehe die Leute arbeiten, Geschäftsmänner die total beschäftigt sind, meinen Freund, der jeden Tag 11 Stunden arbeitet.. und dann ich, die eigentlich (noch) komplett nutzlos für die Gesellschaft ist.. Klar, ich könnte jeden Tag lernen und an etwas arbeiten, aber ich habe meist nur 1-2 große Prüfungen im Semester für die ich dann auch viel und konzentriert lerne.. aber dazwischen gibt es immer so viele Leerläufe in denen ich mich dann echt nutzlos fühle und mir denke: eigentlich kannst du so etwas nicht tun.. länger schlafen, Netflix gucken usw..

Aufgrund meiner Fernbeziehung kann ich auch nicht wirklich nebenbei fix arbeiten, da ich meine freie Zeit eigentlich meist bei ihm verbringe... wo ich mir dann noch fauler vorkomme.
ich freue mich schon sehr wenn ich dann endlich fertig bin und einer geregelten Arbeit nachgehen kann.

Geht's euch da ähnlich? Wie wars/ists bei euch?
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich habe 2 Freundinnen, die Medizin studieren und die haben viele Pflichtvorlesungen und müssen wenn sie nicht in der Uni sind sehr, sehr viel lernen. Beide haben absolut keine Zeit für einen Nebenjob.

Ich könnte das ehrlich gesagt nicht, denn ich bin jemand der selten mal komplett faul ist und nur Netflix schaut und länger schläft. Ich möchte wenigstens etwas Geld verdienen und nicht komplett auf der Tasche meiner Eltern liegen. Und ich würde mich wirklich nicht als ganz besonders fleißig bezeichnen.

Aber ich denke so ein Leben wie du haben ziemlich viele Studenten.
Wieso kannst du dir nicht unter der Woche einen Job suchen? Da müsste dein Freund doch auch arbeiten.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Och wenn man gut auswendig lernen kann, und an einer angenehmen Uni mit wenig Pflichtveranstaltungen ist, kann man schon so "durchschwimmen" - man muss nicht sehr fleißig sein. Aber du klingst unzufrieden, wieso suchst du dir nicht ne Aufgabe?
Volontieren, Praktika, Nebenjob in medizinischer Richtung? So ein bisschen echtes Leben, sozusagen?
 
oOmuffinOo
Benutzer113048  Sehr bekannt hier
  • #4
Wenn dir dein Nichtstun zu langweilig und unangenehm ist, dann tu irgendwas :zwinker:
Du wirst nämlich nie wieder so viel freie Zeit haben um dir deine Wünsche zu erfüllen.
Ich finde es übrigens nicht besonders schlimm, wenn man sich so durch seine Studienzeit faulenzt. Schließlich geht jeder seinen Weg anders und man muss sich ja auch nicht immer in das enge "so-machen-es-alle-Korsett" zwängen.
 
casanis
Benutzer77547  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Jeder Mensch darf "faul" sein, so lange er sein Leben auf die Reihe bringt.
Wenn man "Faulheit" als "Contemplatio" begreift und die faule Zeit nicht einfach "verschwendet", dann ist das m.E. kein Laster, sondern eine Tugend. Entspricht halt so gar nicht dem heutigen Zeitgeist....

Mein Studium war die schönste Zeit meines Lebens. Regelstudienzeiten haben mich nicht interessiert und es war im Prinzip (für mich) das optimale Verhältnis zwischen "Leben" und sich motiviert mit spannenden Dingen beschäftigen bzw. zu lernen und mich weiter zu entwickeln.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #6
Warum schwänzt Du die Vorlesungen denn? Bist du so ein Überflieger?
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Doof wird es halt, wenn irgendwann der Druck anzieht, man aber nicht so recht aus seinem Gammelmodus herauskommt.
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich studiere auch Medizin und hatte auch sehr viel Zeit. Allein in den Prüfungsphasen (1x im Jahr) musste ich sehr viel Zeit dem Lesen widmen, ansonsten musste ich bloß einen wöchentlichen Rapport abgeben.
Inzwischen bin ich im klinischen Teil und habe sehr viel weniger Zeit, es sei denn, ich schreibe an einer Hausarbeit, wie momentan. Da trödle ich auch ganz schön herum.
Während des theoretischen Teils habe ich aber freiwillig im Krankenhaus gearbeitet und dieser Kontakt zu Patienten hat mir sehr gut getan, neben dem Theoretischen, das ich doch recht langweilig und wenig herausfordernd fand. Diesen Kontakt zu Patienten kann ich echt empfehlen, da ich vielen anderen jetzt im klinischen Teil sehr weit voraus bin.

Aber ich habe auch gesehen, dass es verschiedene Typen Studenten gibt; manche fokussieren sich nur aufs Studium, haben kein Sozialleben und haben dennoch Mühe zu bestehen, andere haben viel Freizeit und haben trotzdem gute Noten. Ich hatte bisher immer Top-Noten in sämtlichen Prüfungen, bin also mit meiner Methode sehr gut gefahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Warum schwänzt Du die Vorlesungen denn? Bist du so ein Überflieger?
Weil Vorlesungen einen gerne mal NULL weiterbringen? :ninja: Gibt da so viele Sackgesichter, die nur ihr Skript schlecht und unmotiviert vortragen.

Oft habe ich da echt nur drin gehockt weil Socializing. Und Physik war sicher noch eines der Fächer mit den besseren Vorlesungen :grin:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #10
Weil Vorlesungen einen gerne mal NULL weiterbringen? :ninja: Gibt da so viele Sackgesichter, die nur ihr Skript schlecht und unmotiviert vortragen.

Oft habe ich da echt nur drin gehockt weil Socializing. Und Physik war sicher noch eines der Fächer mit den besseren Vorlesungen :grin:

Möglicherweise hab ich da eine Menge Glück gehabt - sowas gab es bei uns nicht. Bis auf zwei Vorlesungen hätte ich bei mir nichts ausfallen lassen können, dürfen oder wollen.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #11
Ich bin auch eher faul im Allgemeinen - im Moment noch. Für Herbst suche ich mir ein Praktikum um ein bisschen aus dem Trott zu kommen und mir wieder mal bewusst zu werden, weshalb ich überhaupt studiere.
Das mit den Vorlesungen kann ich nachvollziehen, ich kenne auch zu viele unmotivierte Dozenten, die da vorne einfach ihren Text vorlesen und dann wieder nach Hause verschwinden. Die vielen Seminare halten mich davon ab einfach ganz zu Hause zu bleiben :zwinker:
So lange du gut damit klar kommst: Warum nicht? Aber, da du die Frage hier stellst bist du wohl nicht so ganz zu 100% zufrieden? Wenn du die Zeit nicht zum Lernen brauchst würde ich dir auch dazu raten ein Praktikum zu machen. Mich zumindest motiviert es einfach ungemein wieder mal zu sehen wofür ich das eigentlich mache.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Warum schwänzt Du die Vorlesungen denn? Bist du so ein Überflieger?

Off-Topic:
Muss nicht sein, aber wenn man praktisch das Gegenteil eines auditiven Typs ist, nutzen einem Vorlesungen herzlich wenig. Ich hab auch so ein Studium hinter mir, und kann die Vorlesungen in denen ich war an zwei Händen abzählen. Und aus 6 Jahren habe nicht mal einen Ordner voller Unterlagen :zwinker: Ich musste so oder so die Bücher lernen, Vorlesungszeit war für mich wirklich verschwendet.
Ich war auch nie jemand der diszipliniert kontinuierlich gelernt hat :grin: Hochphase -Vollgas, Zwischenzeiten - bummeln. Muss man selbst rausfinden, wie man tickt - ich wurde meist für komisch gehalten. Und zu Gesprächstherapien heran gezogen weil "du wirkst irgendwie NIE gestresst, während wir alle unser Leben hassen" :grin:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #13
Off-Topic:
Off-Topic:
Muss nicht sein, aber wenn man praktisch das Gegenteil eines auditiven Typs ist, nutzen einem Vorlesungen herzlich wenig. Ich hab auch so ein Studium hinter mir, und kann die Vorlesungen in denen ich war an zwei Händen abzählen. Und aus 6 Jahren habe nicht mal einen Ordner voller Unterlagen :zwinker: Ich musste so oder so die Bücher lernen, Vorlesungszeit war für mich wirklich verschwendet.
Ich war auch nie jemand der diszipliniert kontinuierlich gelernt hat :grin: Hochphase -Vollgas, Zwischenzeiten - bummeln. Muss man selbst rausfinden, wie man tickt - ich wurde meist für komisch gehalten. Und zu Gesprächstherapien heran gezogen weil "du wirkst irgendwie NIE gestresst, während wir alle unser Leben hassen" :grin:

Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen - schätzungsweise weil ich ein sehr auditiver Typ bin :zwinker:
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Off-Topic:
Warum schwänzt Du die Vorlesungen denn? Bist du so ein Überflieger?
Vorlesungen waren für mich die größte Zeitverschwendung, auch, wenn manche Professoren super waren oder besonders lustig. Ganz ehrlich, da erklärt ein Dozent wofür AIDS oder HIV stehen und so weiter. Ich lese das alles lieber in einem Buch. Dort kann ich es mir nämlich gedanklich "abfotografieren" und weiß jetzt noch genau, auf welcher Seite und in welchem Absatz genau das stand - wortwörtlich. Und das kann ich innerhalb von einer Minute beim drüber lesen, da brauche ich keine lange Vorlesung für.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Off-Topic:


Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen - schätzungsweise weil ich ein sehr auditiver Typ bin :zwinker:

Off-Topic:
:tongue: daran mag es liegen. Ich kann auch alle Filme so oft schauen wie ich will, sie sind immer neu für mich :grin: Dinge die ich "nur höre" nutzen mir gar nichts, ich merk mir auch nichts davon. War schon in der Schule so, ich hab im Unterricht Romane gelesen, nebenbei ein bisschen zugehört und zuhause aus Büchern gelernt. Ich bin in der Oberstufe auch nur mehr in ausgewählte Kurse gegangen :tongue:

Ich weiß jetzt nicht, ob das bei der TS auch der Fall ist, aber je nach Uni wird man bei Medizin schnell aussortiert, wenn man nicht auswendig lernen kann. Allerdings kenn ich auch Unis, da bummelt man halt irgendwie durch :zwinker:
 
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Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #45
Auch Praktika in nem Krankenhaus.. Klar sind die interessant, aber man wird nicht bezahlt und irgendwie würde ich in der Zeit lieber nichts tun als Freiwilligenarbeit zu leisten.
Ich weiss nicht wie das im Medizinstudium ist, aber es gibt viele Studiengänge, wo du nicht um Freiwilligenarbeit drum rum kommst. Und irgendwie widersprichst du dir selber ein bisschen:
Ich kann es kaum erwarten bis ich mit dem Studentendasein fertig bin.
Aber da musst du ja genau das tun, was du jetzt freiwillig nicht machen willst?
Wie gesagt, ich mache nur etwas, wenn ich wirklich muss..
Klingt nicht so motiviert. Korrigier mich, wenn ich mich täusche. Für mich hört sich das einfach nicht so an als ob das wirklich deine Leidenschaft wäre.
Ich habe bisher auch jede Prüfung bestanden, habe also das gleiche Wissen wie die meisten meiner Mitstudenten..
Zum Zeitpunkt der Prüfung. Aber kannst du dieses Wissen auch jetzt noch abrufen?
Ich brauche meine geregelte Arbeit und einen geregelten Tagesablauf den man ja als StudentIn selten hat.
Dann würde es sich aber anbieten, dass du in den Vorlesungssaal sitzt und da irgendwas arbeitest. Oder liest. Oder was auch immer. Du hättest ja einen geregelten Tagesablauf, klinkst dich aber selbst aus. Sonata Arctica Sonata Arctica hat das ja schon geschrieben und ich mache das manchmal auch: Rein setzen, Lesen/Lernen, wieder gehen. Bringt mir meist mehr als zuzuhören und dann versumpfe ich auch nicht zu Hause im Bett oder vor dem TV.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #46
Dann würde es sich aber anbieten, dass du in den Vorlesungssaal sitzt und da irgendwas arbeitest. Oder liest. Oder was auch immer. Du hättest ja einen geregelten Tagesablauf, klinkst dich aber selbst aus. Sonata Arctica Sonata Arctica hat das ja schon geschrieben und ich mache das manchmal auch: Rein setzen, Lesen/Lernen, wieder gehen. Bringt mir meist mehr als zuzuhören und dann versumpfe ich auch nicht zu Hause im Bett oder vor dem TV.

Findest du es nicht etwas respektlos, schon mit dem Vorhaben "Ich setze mich nur in die Vorlesung, um währenddessen etwas (anderes) zu lesen" in eine Vorlesung zu gehen? Da steht vorn immerhin jemand, der den Studenten etwas beibringen möchte, sich auf die Sache vorbereitet und es ist wirklich nicht nett, wenn man dann Studenten sieht, die in der Vorlesung lieber in andere Bücher gucken oder aufs Smartphone, eigentlich egal worauf genau.

Und man merkt das als Vortragender, jedenfalls selbst bei uns im dem Raum mit 300 Leuten. Dann würde ich mir denken: "Wenn die Leute eh nicht interessiert, was ich zu sagen habe, sollen sie wenigstens Zuhause bleiben." Wertschätzend ist so ein Verhalten nämlich nicht, sondern doch eher respektlos. Fürs Lesen/Lernen gibt's immerhin eine Bibliothek.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #47
Findest du es nicht etwas respektlos, schon mit dem Vorhaben "Ich setze mich nur in die Vorlesung, um währenddessen etwas (anderes) zu lesen" in eine Vorlesung zu gehen?
Off-Topic:
Nicht zwingend. Ich lese meist nichts anderes, sondern das, worum es in der Vorlesung geht. Dazu google ich Begriffe, die ich nicht verstehe und höre zu, schaue mir die Folien an.
Ausserdem habe ich so einige Dozenten, die einfach das, was ihre HiWis vorbereitet haben vorlesen - wenn ich da nur zuhöre, dann schalte ich nach 5 Minuten ab und Notizen nehmen geht eh nicht, da die das in einem Tempo runterrattern, dass man nichts mehr mitbekommt. Ist es dann besser wenn ich mit glasigem Blick Löcher in die Luft starre oder ein Online-Game spiele?
Mir ist bewusst, dass man das da vorne mitkriegt, ich musste genug Vorträge halten in meinem Studium. Aber ich habe dann halt einfach versucht meine Inhalte so zu gestalten, dass sich möglichst wenige ausklinken können statt einfach meinen Text vorzulesen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #48
Also ich muss sagen, ich finde den Thread etwas irritierend. Klar, mag Studiengänge geben, wo man Zeit übrig hat. Und wo es - vor allen Dingen anfangs - eher gemächlich zugeht.

Ich finde aber, dass es allgemein eine komische Einstellung zum Studium ist, auf nichts richtig Bock zu haben und nur zu warten, bis es vorbei ist - und währenddessen nur das Minimum dessen zu fahren, was nötig ist, um zu bestehen. Und sich dabei zu beklagen, dass man seinen Tag nicht strukturiert kriegt.

Gerade bei einem Studiengang wie Medizin, wo man immenses Wissen aufbauen muss und am Ende vielleicht auch noch bestimmte Social Skills braucht, um in dem Beruf arbeiten zu können, finde ich manche Aussagen schon reichlich unmotiviert und träge. Klingt jedenfalls nicht nach einem angehenden Arzt, zu dem ich später gerne mal gehen würde, sondern eher genau nach der Sorte, die permanent desinteressiert und gelangweilt wirkt. :confused: Und das halte ich bei dem Fach für fatal, da sollte ja schon eine gewisse Leidenschaft mitschwingen, erst Recht, da so ein Studium ja auch nicht schöner, sondern eher härter wird.

Idealerweise sollte bei einem Studium immer ein bisschen "Herzblut" vorhanden sein - und wenn das nicht so ist, dann gibt es Fächer, die einem das eher verzeihen, als andere. Medizin halte ich für so eine lasche Einstellung jetzt für eher nicht die richtige Wahl. :ratlos:

Für mich stellt sich eben auch die Frage, was die TE möchte: Absolution, dass das so in Ordnung ist oder ernsthafte Tipps, um mehr Motivation und Struktur reinzukriegen?
 
GreenAndGrey
Benutzer124223  (47) Meistens hier zu finden
  • #49
Findest du es nicht etwas respektlos, schon mit dem Vorhaben "Ich setze mich nur in die Vorlesung, um währenddessen etwas (anderes) zu lesen" in eine Vorlesung zu gehen? Da steht vorn immerhin jemand, der den Studenten etwas beibringen möchte, sich auf die Sache vorbereitet und es ist wirklich nicht nett, wenn man dann Studenten sieht, die in der Vorlesung lieber in andere Bücher gucken oder aufs Smartphone, eigentlich egal worauf genau.

Off-Topic:
Ich habe gelernt, sowas nicht persönlich zu nehmen. Solange es leise und nicht in Zusammenarbeit mit anderen geschieht, stört es mich nicht. Blöd wird's natürlich, wenn das alle so machen und man als Dozent keine Fragen mehr stellen kann, weil keiner zugehört hat.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #50
Off-Topic:
Off-Topic:
Ich habe gelernt, sowas nicht persönlich zu nehmen. Solange es leise und nicht in Zusammenarbeit mit anderen geschieht, stört es mich nicht. Blöd wird's natürlich, wenn das alle so machen und man als Dozent keine Fragen mehr stellen kann, weil keiner zugehört hat.
Also ich finds mehr als respektlos, wenn Leute mit ihren Smartphones oder - zu meiner Zeit - mit einer Zeitung in der Vorlesung sitzen. Und dann später verkünden, sie wären "immer da gewesen". Ich habe früh gesiebt, wo ich hingehe und wohin nicht und konnte mir dann von manchen anhören, dass ich die Prüfung nicht bestehen werde, wenn ich nicht hingehe. Von Leuten, die mit der Bildzeitung (!) in der Vorlesung saßen.

Dann kann man wirklich besser in der Bibliothek lernen.

Wir hatten aber auch Profs, bei denen ging so ein Verhalten nicht. Die haben das direkt offen angesprochen und Leute auch drangenommen - und das konnte dann peinlich werden. Auch nicht die schöne Art, erst Recht nicht, wenn man betreten daneben sitzt, aber besser, als wenn alle irgendwie anderweitig beschäftigt sind.

Ich habe mich - sofern der Prof irgendwie zumutbar war - immer zu Vorlesungen gezwungen. Alleine durch Mitschriften und aktives Zuhören nimmt man deutlich mehr mit, als wenn man immer nur alleine zu Hause hockt. Und Tendenzen, wer welches Thema gerne mag, sind für Prüfungen immer unentbehrlich. Ich kenne genug Spezialisten, die nur mit Skripten und alten Klausuren lernen und sich dann wundern, dass das nicht drangekommen ist. Das kann man umgehen, indem man ein Gefühl für den Prüfer kriegt und sich den - zumindest ab und zu mal - persönlich anguckt.


@TE: Warum hast du eigentlich angefangen, Medizin zu studieren? Was war deine Motivation dafür?
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #51
Also ich bin jetzt im 6. Semester..
Auch Praktika in nem Krankenhaus.. Klar sind die interessant, aber man wird nicht bezahlt und irgendwie würde ich in der Zeit lieber nichts tun als Freiwilligenarbeit zu leisten.
Das klingt für mich aber schon sehr traurig. Wo ist dein Elan? Macht dir das überhaupt Spaß?
Ich persönlich finde, dass man dennoch Erfahrungen sammeln kann, besonders wenn man etwas unterfordert ist. Es müssen ja nicht viele Stunden sein. Man kann sich als "Freiwilliger" meist die Zeit sehr gut selbst einteilen. Geld bekommt man dafür in der Regel nicht, aber wertvolle Erfahrung. Es gibt so viele spannende Möglichkeiten als Medizinstudent (im 6. Semester). Ich habe im gesamten Krankenhaus gearbeitet, vor allem auf der Kinderstation, in einer Flüchtlingserstaufnahme und seit einiger Zeit arbeite ich mit NGOs in Spanien zusammen. Das ist super spannend!

Wegen den Noten musst du es natürlich selber wissen. Ich persönlich habe schon die Erwartung an mich selbst, die besten Noten zu erzielen, aber da ist jeder anders. Meine Noten sind schon sehr wichtig für meine berufliche Zukunft, aber das kommt sicher darauf an, was man machen möchte. Hier, wo ich wohne, ist jedem ein Platz garantiert, egal welche Note man hat. Wer aber was bestimmtes will, muss schon mit guten Noten und Erfahrungen punkten.
Irgendwie fehlt mir bei dir auch ganz doll die Lust und Freude an der Arbeit als Arzt/mit Menschen. Die sollte man schon aufbringen. Bei dir klingt es wirklich sehr lethargisch. Aber durch das Studium, weiß ich selbst, dass einem diese Freude dort einfach etwas verloren gehen kann. Ich habe diese Freude durch die Arbeit und den Patientenkontakt aber ganz schnell wieder gefunden.
 
M
Benutzer161031  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #52
Wentj Wentj : Ne, ich bin auch nicht moviert. Ich hasse das Studium. Im ersten Jahr ging es mir psychisch so schlecht weil ich komplett überfordert war und ich fühle mich jetzt auch noch oft überfordert, was aber nichts daran ändert, mehr oder früher zu lernen. Aber ich sehe es als Mittel zum Zweck - später Ärztin zu sein. Und es ist meine Leidenschaft, schon als kleines Kind saß ich vor Medizinbüchern und guckte jede Krankheit von der ich hörte in nem Buch meiner Eltern nach.

So meinte ich es nicht, ich tue, was ich machen muss. Und mich würde es auch sehr interessieren, später bei Ärzte ohne Grenzen oder sonstigem zu arbeiten - als fertige Ärztin, nicht als Halblaie mit den Ärzten mitgehen..

Da Vormittags meine beste und effektivste Lernzeit ist, lasse ich vor allem vor den Prüfungen die Vorlesungen sausen und auch sonst habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass sie mir etwas bringen.. Und unsere Professoren sind auch nicht so, dass sie sagen dies und jenes ist wichtig.. weil eigentlich alles wichtig ist. :grin:


Am Anfang des Studiums Dachte ich mir: Wow, das Studieren ist schon cool. Aber mittlerweile macht es keinen Spaß mehr. Vielleicht bin ich auch unmotiviert und träge, weil ich mich permanent überfordert fühle. Als ich heute den neuen Lernstoff für die nächste Prüfung sah dachte Ich mir erstmal, wie soll ich denn das jemals alles können. :cautious:

Ich hätte natürlich genug Zeit unterm Jahr Famulaturen zu machen, aber seit mein Freund im Ausland ist, nutze ich diese Zeit lieber um bei ihm zu sein als etwas anderes zu tun..

Es kommt vielleicht etwas falsch rüber, aber ich bin schon motiviert, mein Studium durchzuziehen und auch wenn ich im Praktikum Patientenkontakt habe oder mein Wissen anwenden muss, werde ich gelobt, dass Ich es gut mache..

Aber wie gesagt, das Studium und alles rundherum hat mir ein wenig die Motivation und Freude genommen
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #53
Off-Topic:
Nicht zwingend. Ich lese meist nichts anderes, sondern das, worum es in der Vorlesung geht. Dazu google ich Begriffe, die ich nicht verstehe und höre zu, schaue mir die Folien an.
Ausserdem habe ich so einige Dozenten, die einfach das, was ihre HiWis vorbereitet haben vorlesen - wenn ich da nur zuhöre, dann schalte ich nach 5 Minuten ab und Notizen nehmen geht eh nicht, da die das in einem Tempo runterrattern, dass man nichts mehr mitbekommt. Ist es dann besser wenn ich mit glasigem Blick Löcher in die Luft starre oder ein Online-Game spiele?
Mir ist bewusst, dass man das da vorne mitkriegt, ich musste genug Vorträge halten in meinem Studium. Aber ich habe dann halt einfach versucht meine Inhalte so zu gestalten, dass sich möglichst wenige ausklinken können statt einfach meinen Text vorzulesen.
Off-Topic:
Eben. Wenn es interessant und gut gemacht ist, hört man ja automatisch zu. Aber ganz ehrlich: Ich hatte zu 90% nicht gerade hochmotivierte Dozenten. Die haben einfach (und das merke man) das 20. Jahr in Folge ihren Stoff runtergerattert und das wars dann auch.
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #54
Stell dir bitte mal diese Fragen:
WAS interessiert dich an der Medizin? Siehst du dich eher im klinischen Alltag oder in der Forschung? Bist du bereit, Schichtdienst, Nächte und Wochenenden zu arbeiten? Wo geht dein Herz auf, womit kannst du dich begeistern?
Wo siehst du dich in der Zukunft? Eigene Praxis, Gruppenpraxis (sozusagen angestellt), Klinik, andere Lösung, Forschung? Gibt es Facharzttitel, die dich interessieren? Weisst du, WAS ein Arzt den ganzen Tag tut im KH oder in einer Praxis?


Und unsere Professoren sind auch nicht so, dass sie sagen dies und jenes ist wichtig.. weil eigentlich alles wichtig ist. :grin:
Entschuldige, aber da kann ich wirlich nur sagen:
Wir hatten in vielen Fächern teils pro Vorlesung nen anderen Dozenten. Manche sind määäh, manche sind ok und manche sind genial. Selten hatten wir einen Block, wo viel von den gleichen Profs gelesen wurde. Deshalb: wenn du nicht hingest, weisst du nicht, ob es gut oder schlecht war.
Und ja: ALLES ist wichtig in der Medizin. Nur kann man selbst den Schwerpunkt aus studentischer Sicht etwas verändern. Aber für einen Profi eines Gebietes ist eben alles wichtig, was er dir in ne Vorlesung packt. (Gute Dozenten, die sich etwas in die studentische Situation versetzten können, setzen Schwerpunkte oder Red Flags)

Dass du überfordert bist, liest man sehr klar. Aber die "ich mach keinen Strich mehr als nötig"-Einstellung wird dir spätestens in der Klinik sehr teuer zu stehen kommen.
Du wirst es vielleicht nicht für möglich halten - aber das sehen meine Freunde und ich immer wieder - je fundierter und intensiver man über eine längere Zeit den Stoff lernt, desto länger bleibt er im Gehirn. Alles, was du dir 6 Wochen vor der Prüfung noch reinschaufelst und vielleciht 2 Mal repetiert hast, wird nicht bleiben - was allerdings z.B. in der VL durchdacht wurde, danach mal zusammengefasst und 2 Mal vor der Prüfung gelesen und repetiert wurde, bleibt sehr viel länger. Es geht dabei nicht um Noten - sondern um dein fundiertes Wissen, dass dich später weiterbringt. Und du wirst es wohl jetzt noch nicht verstehen - aber es hilft ungemein, wenn man sich nicht direkt überlegen muss, wie genau das mit den Elektrolyten damals funktioniert hat, wenn der Oberarzt einem erklärt, dass mein bei ner Hyperkaliämie zuerst Salbutamol und dann Insulin UND Glukose gibt.
Off-Topic:
Warum? Salbutamol = kurzzeitiger Kalium-Shift nach intrazellulär, danach langsamerer Insulin-abhängiger Glukose-Kalium-Co-Transport. Ohne Glucose keine Kalium-Senkung (oder dein Patient wird hypoglykämisch, auch uncool) und das Herzchen deines Patienten geht flöten. Ist einfache biochemische Grundlage, aber rettet Leben (wenn danach so schnell wie möglich mit ner Dialyse begonnen wird).

P.s. bei der Keto-Azidose ist der Mechanismus derselbe. Man gibt Insulin UND Kalium, damit es nicht zu einer Hypokaliämie kommt beim schnellen Glucose-Shift intrazellulär. Sonst droht auch hier wieder ein Kardio-Problem (neben vielen anderen).


Ich frag mich n bisschen, wie man sich beklagen kann, dass das Studium überfordernd sei, aber die Möglichkeiten der Lehrveranstaltungen nicht ernst nimmt. Unbezahlt ist dir zu wieder, du gehst lieber Kaffe trinken? Patientenkontakt ist dir als Student zu blöd? Famulatur willst du nicht machen? (ist das nicht Pflicht bei euch?). Das sind wirklcih genau die Leute, die ich in meinem Studium echt zum Kotzen fand. Ich hatte genug Mitstudenten, die sich die einfachsten PJ-Jobs gesucht hatten, damit sie ja keinen Finger krum machen mussten. Das widert mich an, wenn man dann erzählt, was man alles gerne in der Medizin erreichen möchste. Ich pusche meine Mentis dahingehend, dass ich ihnen mitgebe:" Setz dir realistische Ziele, arbeite dafür, dann wirst du auch belohnt. MACH Medizin. Nur was du selbst gesehen, erlebt und getan hast, wird dir auch bleiben." Ich hätt da so viele Beispiele aus kurzer Zeit in der Klinik zu erzählen, die mir geblieben sind.. Ich hab mir tageweise Schnuppertage organisiert, wo ich Dinge sehen durfte, die mir das Lehrbuch nie so vermitteln konnte (ne Geburt ist was mega eindrückliches zum Beispiel). Plötzlich hatte ich wieder Spass daran und konnte mir auch was vorstellen, was erwartet und gelehrt wurde.

Ich muss Sonata Arctica Sonata Arctica , T Tobias und Dreizehn Dreizehn zustimmen. Deine Ausstrahlung hat nichts von übrig, was man als Patient gerne am Bett stehen hätte. Oder als Auszubildender unterrichten wollen würde.

Wenn du Absolution willst: Von mir kriegst sie jedenfalls nicht.

Off-Topic:
Mir reichts auch später ein "ganz normaler" Arzt zu sein, ich will weder Oberärztin sein, noch ein Krankenhaus leiten oder Sonstiges..
Was bitte ist für dich ein "ganz normaler Arzt"? Ich kenne keinen Arzt, der nicht einen Facharzt angestrebt hat und diesen auch als Oberarzt ausüben wollte. NIEMAND will denn Rest seines Lebens als Assistent herumgammeln. Du bist der Bimbo des Kaders. (Spitalarzt ist so n Zwischending - Oberärztliche Arbeit aber ohne auszubildende/forschende Position. Nur sind diese Stellen sehr rar. Teils gibts noch die "Funktionsoberärzte", die aber zu Assistenten-Lohn bezahlt werden aber trotzdem einiges mehr Verantwortung haben.) Mach dich mal schlau, was man als "normaler Arzt" eigendlich so tut den lieben langen Tag und welche Funktion du damit meinst.
 
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #55
Im ersten Jahr ging es mir psychisch so schlecht weil ich komplett überfordert war und ich fühle mich jetzt auch noch oft überfordert, was aber nichts daran ändert, mehr oder früher zu lernen.
Das wage ich einfach mal zu bezweifeln. Ich bin auch überfordert, wenn ich vor einem riesigen Berg von Büchern sitze vor den Prüfungen - und wenn ich schon Anfang des Semesters versuche zu lernen komme ich nicht in die Pötte. Aber trotzdem ist das besser als mitten in der Nacht vor der Prüfung einen Heulkrampf zu haben, weil ich solche Versagensängste habe. Bei mir sinds jetzt zwei Wochen vor den Prüfungen. Ich habe eine einzige und habe letzte Woche begonnen zu lernen. Aber das ist nicht mit einem Medizinstudium vergleichbar, es ist viel weniger Stoff, es sind viel weniger Themengebiete und ich kann in Ruhe dieses Wissen nachschlagen gehen, wenn ich es wieder einmal brauchen sollte - denn da liegt dann kein Mensch vor mir.
Aber ich sehe es als Mittel zum Zweck - später Ärztin zu sein.
Das ist nicht ein Gefängnis, in dem du bloss deine Zeit absitzen sollst. Dir werden im Studium die Werkzeuge für deine Tätigkeit gegeben, das eine hat sehr wohl etwas mit dem anderen zu tun.
Und es ist meine Leidenschaft, schon als kleines Kind saß ich vor Medizinbüchern und guckte jede Krankheit von der ich hörte in nem Buch meiner Eltern nach.
...das habe ich auch gemacht. Menschenkrankheiten, Tierkrankheiten, Tierarten, -Rassen, ... Wenn es danach ginge wäre ich sowohl eine hervorragende Ärztin, als auch Tierärztin, Polizistin, Psychiaterin, ... Aber manchmal ist das nicht genug. Vor allem wenn man noch gar nicht weiss, wie der Berufsalltag dann wirklich ist. Und auf mich wirkt es so, als ob du dich vor diesem Berufsalltag regelrecht verschliesst.
Off-Topic:
Mir kam plötzlich etwas in den Sinn: Sind deine Eltern etwa Ärzte?

Und mich würde es auch sehr interessieren, später bei Ärzte ohne Grenzen oder sonstigem zu arbeiten - als fertige Ärztin, nicht als Halblaie mit den Ärzten mitgehen..
Warum? Was ist denn dann besser als jetzt?
Ich finde mein Studium auch nicht immer toll und locker-flockig, aber ein Praktikum oder Projekt hat mich noch jedes mal wieder motiviert. Auch wenn ich "Halblaie" bin.
Erhoffst du dir mehr Anerkennung und ein grösseres Mitspracherecht wenn du fertig studiert hast? Ich wage zu prophezeien, dass das nicht einfach so passieren wird.
Ich hätte natürlich genug Zeit unterm Jahr Famulaturen zu machen, aber seit mein Freund im Ausland ist, nutze ich diese Zeit lieber um bei ihm zu sein als etwas anderes zu tun..
In diesem Punkt finde ich, dass du deine Prioritäten falsch setzt. Du vernachlässigst dein Studium für deinen Freund? Das wird dich auf lange Sicht nicht glücklich machen. Es ist wichtig, dass du deine Karriere und dein Fortkommen nicht gefährdest. Vor allem wenn du dann eh bloss Kaffee trinken gehst, weil er von früh bis spät arbeitet. Da wäre es doch wirklich tausend Mal sinnvoller etwas für dein Studium zu tun.

Versteh mich nicht falsch: Du musst nicht alles toll finden und ich stehe immer noch zu meiner Aussage, dass man als Student faul sein darf. ABER bei dir fehlt mir das, was ich an all meinen Medizin studierenden Freunden bewundere: Ehrgeiz, Engagement und Durchhaltewillen. Ich kenne dich nicht persönlich, aber ich vermute, dass auch ich mich bei dir nicht gut aufgehoben fühlen würde.
Meine Empfehlung: Such dir etwas, wo du das Gelernte anwenden kannst, "Halblaie" hin oder her. Du kannst nur davon profitieren - und vielleicht kommt auch die Freude zurück.
 
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #56
Off-Topic:
Und mich würde es auch sehr interessieren, später bei Ärzte ohne Grenzen oder sonstigem zu arbeiten - als fertige Ärztin, nicht als Halblaie mit den Ärzten mitgehen..
Nur so als Nebenbemerkung: MSF etc. wollen nur belastbare Ärzte, deren Wissen auch sitzt. Ergo: Ohne Facharzt ist es enorm schwierig, eine Stelle zu bekommen. Des weiteren: MSF ist selbstfinanziert. Womit wir wieder bei den unbezahlten Praktikas wären, die du nicht machen möchtest. Klar hat man als "fertiger/richtiger Arzt" (ich streube mich noch immer, diese Aussage zu machen) eine höheren Lohn, aber auch sehr hohe Lebenserhaltungskosten (Auto, Wohnung, Versicherungen, Steuern usw.), die vor unbezahlten MSF-Tätigkeiten auch erst mal vorher angespart sein wollen.
 
Das Ich-Viech
Benutzer70527  (34) Sehr bekannt hier
  • #57
Off-Topic:


Ich kann mir das gar nicht so richtig vorstellen - schätzungsweise weil ich ein sehr auditiver Typ bin :zwinker:

Off-Topic:
Ich bin das Gegenteil vom auditiven Typen - und habe in allen Veranstaltungen Anwesenheitspflicht. Gott, stinkt mir das. Es vergiftet auch total die Atmosphäre, wenn da von dreißig Leuten zwanzig keinen Bock haben. Wenn ich mich mal einbringen will (kommt nicht in jedem Seminar vor), dann gehen mir so Leute wie ich tierisch auf den Sack. Weswegen ich auch versuche, in den Null-Bock-Veranstaltungen (in denen ich daheim effektiver lernen kann) nicht zu sehr raushängen zu lassen, dass ich lieber woanders wäre.


Ich bin auch 'ne faule Sau. Die Noten stimmen trotzdem, und ich finde auch, dass ich viel (dazu-)lerne. Dementsprechend: Passt schon. Wenn du bei den Prüfungen nicht kämpfen musst, mehrfach durchfällst oder dich so (wenig) schlau wir direkt vor dem Studium fühlst, hat deine Faulheit offensichtlich keine Konsequenzen - und darauf kommt's an.
 
Erdbeeren_Retter
Benutzer98402  Verbringt hier viel Zeit
  • #58
Ich misch mich einfach mal quereinsteigend ein. Zum Thema "Noten und gut sein". Ich kann nur von mir und auch anderen reden. Es gibt Leute mit guten Noten de praktisch beim "Einsetzen" keinen Plan haben, genauso die Leute, denen es ziemlich egal ist alles auswendig zu wissen, wenn sie die Logik und das Verständnis haben.
Mein bester Freund hat zB Maschinenbau studiert, ohne viel Aufwand, da er einfach ein Genie ist, technisch extrem gutes Verständnis, mathematisch ebenso. Seine Vorstellungskraft bezüglicher technischer Prozesse ist enorm. Aber ich wette, er hätte für ein Jus Studium wahrscheinlich 15 Jahre gebraucht, weil Auswendiglernen kann er einfach überhaupt nicht, zumindest nicht gut. Aber auch er hatte nicht nur gute Noten, weil es ihm gereicht hat, wenn er Sachen verstanden hat, lange Tabellen auswendig zu lernen interessierte ihn nicht, denn "die kann man ja nachschlagen".
Noch dazu kommt halt: Wie schnell lernt man. Wie "talentiert" ist jemand für dieses Fach. Nicht jeder schafft ein Physik Studium, auch wenn die Person vllt ein Wirtschaftsstudium mit bestem Erfolg abschließt. (Nichts gegen Wirtschaftler). Also ich finde ja auch, man sollte was studieren, wo man sich nicht komplett aufhängt und tendenziell fast nur abkackt, weil, dann bin ich der Meinung, dass entweder zu wenig Interesse vorliegt oder es einfach nicht passt.
 
Zuletzt bearbeitet:
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Ich habe mehrere locker umherfliegende Gedanken zu Deinem Problem:

1. Du entziehst Dich und fühlst Dich überfordert, schreibst von einem Wendepunkt Deiner ganzen Arbeitseinstellung, wenn Du erstmal in Lohn und Brot stehst. Aus Erfahrung kann ich Dir versichern: der plötzliche "Klick" - die Motivation, die Antwort auf die Sinnfrage, warum man eigentlich tut, was man tut, wird nicht kommen. Man wird nicht plötzlich ein anderer Mensch. Du träumst. Und nimmst Dir, wie hier schon geschrieben, selbst die Möglichkeit, auf dem Boden der Realität zu landen. "Work life Balance" - wie jemand hier schrieb, da steckt das Wort "Balance" drin. Entsteht die durch das Hin- und Herpendeln zwischen zwei Extremen ?! Das wage ich zu bezweifeln.

Aber darum geht es gar nicht. Aus irgendwelchen Gründen - vielleicht Angst - entziehst Du Dich. Und Du weißt es. Dein Gefühl wird Dich nicht täuschen - es tut Dir nicht gut. Und Prüfungen zu bestehen sind kein Maßstab. Auch ich denke, dass Du so kaum fachliche Expertise wirst entwickeln können, die sich aus Folgendem speist: Erfahrungen durch praktisch Gelerntes, tiefes Wissen durch langandauernde, kontinuierliche und in verdaulichen Häppchen gestreute Lerninhalte, Selbstvertrauen das auch dadurch erwächst, dass man sich überwindet und schwierigie Zeiten durchschreitet und sich selbst auch mal Aufgaben stellt (freiwillige Praktika - s. Tobias: Du zahlst Lehrgeld, aber der Gewinn ist ungleich höher).

2. Intrinsische und extrinsische Motivation, Selbstwirksamkeitsprinzip. Das sind Stichworte, die mir zu Dir weiterhin einfallen.
2a. Goethe: Frei ist, wer will, was er muss.

3. Ich habe nicht den Eindruck, dass irgendjemand hier propagiert hat, auch nicht Tahini Tahini , dass es auf einen ewigfleißigen Aktionismus des Handelns selbst willen ankommt, sondern auf die Hingabe. Auf Qualität statt - oder auch mit gleichzeitiger Quantität. Manchmal kommt der Appetit beim Essen.
Du kannst nicht erwarten, als Praktikant bezahlt zu werden wie eine gelernte Kraft. Du arbeitest als Praktikantin, um etwas für Dich zu lernen - das ist Dein Lohn. Gleichzeitig bist Du jeder Verantwortung entbunden. Andere nehmen sie für Dich auf ihre Schultern, nehmen sich - übrigens auch unbezahlt, die Zeit, um Dir Dinge zu erklären. Außerdem würde es Dir eine regelmäßige verpflichtende Strukturierung Deines Zeitplanes abverlangen.
Wäre das nicht für Dich wichtiger, als - ungerechtfertigte - "gute" Bezahlung (in meinem Job übrigens hat man 0,00€ verdient als Praktikantin. Aufwandsentschädigung? Da hatte ich dann die Lacher und das Kopfschütteln).

4. Theorie - Vorlesungen; bringen Dir nichts. Ok. Lass es, wenn es nicht sein muss. Dann sei aber auch konsequent und nimmt die Praxis. Ja, die unbezahlte, undankbare Praxis, für lau.

Off-Topic:
5. Anekdote aus dem Nähkästchen: Ich habe mit 24, als ich daran dachte, mein erstes abgeschlossenes Studium in die Tonne zu hauen und nochmal neu anzufangen - mit Medizin - ein dreimonatiges - natürlich! unbezahltes Praktikum im Krankenhaus angefangen. In den Sommermonaten. Wo andere also irgendwo schön Urlaub machten, leerte ich Toiletteneimer, wischte ich Kotze, Blut, erbrochenen Stuhl weg, kippte beim Zuschauen eines Patienten, der abgesaugt wurde, um, sowie auch bei einer Lumbalpunktion, bei der eigentlich ich das Händchen zum Mutmachen halten sollte, schlug 6 Wochen mich mit einem wirklich sozial total dämlichen chirurgischen PflegerInnenteam herum. Die anderen 6 Wochen war ich auf der neurologischen Früh-Reha mit tollem Team, unglaublich kompetent. Und wie ich mich hier wie dort manchmal in die Nesseln gesetzt habe, weil ich ahnungslos und tollpatschig war.
Ob auf der einen oder anderen Station - ich habe dort so viel gelernt, dass ich noch immer heute, 10 Jahre später, in einem völlig anderen Beruf (ich bekam keinen Studienplatz in Medizin und bewarb mich damals gleichzeitig auf einen Job in meiner Branche) davon profitiere.


Du studierst Medizin, Dein Traumfach. Sieh es auch als ein großes Geschenk an. Ich habe immer versucht, wie ein großer Schwamm mit zwei riesigen Elefantenohren durchs Leben zu gehen - bis heute. Ich habe es niemals bereut und kann es Dir nur empfehlen.

Mach die Augen und Ohren AUF. Du hast NICHTS zu verlieren, Du kannst nur gewinnen.
 
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