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Den Chef zu sich nach Hause kommen lassen?

Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • #1
Liebe Community,

ich fange nächsten Montag einen neuen Job in einem Büro an.
Das Stellenangebot habe ich vom Jobcenter bekommen und ich muss sagen, dass ich mir diesen Job nicht richtig zutraue. Beim Vorstellungsgepräch habe ich mich auch nicht gut verkauft, weil es mir an Selbstbewusstsein fehlt, nach einigen Jahren wieder im kaufmännischen Bereich zu arbeiten. Ich tue mich auch schwer mit Arbeiten am PC.
Daher wunderte es mich, dass ich schon beim Vorstellungsgespräch eine Zusage bekam.
Heute habe ich den Arbeitsvertrag unterschrieben.

Der Chef sagte mir, dass ich Outlook und Powerpoint auf jeden Fall beherrschen sollte.
Allerdings müsse ich mir auch firmeninterne Programme aneignen. Was diese Programme betreffe, so sei das natürlich eine komplexere Sache. Doch für diesen Fall könne er gern mal an einem Samstag zu mir nach Hause kommen und mir das, was ich brauche, auf meinen Rechner kopieren. So könne man sich alles in Ruhe mal am Wochenende ansehen und brauche das nicht zwischen Tür und Angel erklären.

Ich gehe mal davon aus, dass er mir nach längerer Arbeitslosigkeit eine Chance geben will und sich deshalb so hilfsbereit zeigt. Allerdings habe ich ein Problem damit, einen Chef - und vor allem einen ja dann noch recht neuen - in meine Wohnung zu lassen, damit er mir sozusagen Nachhilfe in Sachen Computer gibt. Ich meine, er sieht ja dann auch gleich, wie ich wohne und irgendwie empfinde ich das als Eindringen in meine Privatsphäre.
Irgendwie habe ich kein gutes Gefühl dabei.

Wie ist eure Meinung dazu?

Liebe Grüße,
Stormy
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen und hätte auch große Probleme damit und würde das auch nicht zulassen. Selbst wenn wir annehmen, dass er kein Axtmörder/Vergewaltiger/Creep ist (was nicht gesagt ist), ist das ein Eindringen in deine Privatsphäre, das ja nicht sein muss.
Könnt ihr euch nicht auf der Arbeit treffen und du nimmst deinen Laptop mit? Oder in einem Café?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #3
Ich finde Crouchbacks Idee auch ganz gut.
Dowas gehört nicht in die Privatsphäre.
Schön, dass er Dich unterstützen möchte und sich um gute Einarbeitung kümmert, aber dann biete das doch eher auf neutralem Boden an. Gibts keinen Mitarbeiter, der das in den ersten Tagen übernehmen kann? Ist doch eigentlich üblich...
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #4
Ich kann deine Bedenken gut nachvollziehen und hätte auch große Probleme damit und würde das auch nicht zulassen. Selbst wenn wir annehmen, dass er kein Axtmörder/Vergewaltiger/Creep ist (was nicht gesagt ist), ist das ein Eindringen in deine Privatsphäre, das ja nicht sein muss.
Könnt ihr euch nicht auf der Arbeit treffen und du nimmst deinen Laptop mit? Oder in einem Café?


Ich habe leider keinen Laptop.
Wäre es denn nicht möglich, mir die firmeninterne Software auf einen Stick zu kopieren und mit nach Hause zu nehmen?[DOUBLEPOST=1390933391,1390933284][/DOUBLEPOST]
Ich finde Crouchbacks Idee auch ganz gut.
Dowas gehört nicht in die Privatsphäre.
Schön, dass er Dich unterstützen möchte und sich um gute Einarbeitung kümmert, aber dann biete das doch eher auf neutralem Boden an. Gibts keinen Mitarbeiter, der das in den ersten Tagen übernehmen kann? Ist doch eigentlich üblich...

Anscheinend gibt es keinen Mitarbeiter, der Zeit für eine Einarbeitung hätte (es ist eh nur ein kleines Büro mit sieben Mitarbeitern). Daher sprach er ausdrücklich vom Wochenende, weil man da Ruhe hätte.
 
C
Benutzer136306  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich habe leider keinen Laptop.
Wäre es denn nicht möglich, mir die firmeninterne Software auf einen Stick zu kopieren und mit nach Hause zu nehmen?


Das weiß ich nicht, weil ich weder die Software noch deinen PC kenne und ich auch nicht übertrieben viel Ahnung von diesen Dingen habe. Häufig wird es aber nicht möglich sein und wenn du nicht sehr computerbeschlagen bist, weiß ich auch nicht, ob dir das Einrichten der Software gelänge.

Mmh, einen guten Vorschlag habe ich nicht, aber ein mulmiges Gefühl bei der Sache.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #7
hmmm.... scbwierig..
Einerseits ist es ja toll wenn er sich deiner so annimmt und eine derart große Hilfsbereitschaft an den Tag legt. Andererseits ist das wohl keine übliche Methode denke ich mal.
So lange das seine (einzigen) Beweggründe sind, wäre es ja löblich und ich finde es jetzt nicht allzu schlimm einen solchen Vorschlag zu machen, vl. hat er sich nichts weiter dabei gedacht aber mir wäre auch nicht ganz wohl. Also bisschen skeptisch darf man da schon werden.

Das mit dem Stick wird wohl nicht klappen, ich würde entweder gucken, dass es doch mal in der Firma klappt mit dem Einlernen und wenn er wirklich kommen würde, eine Freundin/ Verwandten etc. auch in der Whng. behalten zur Sicherheit...

Wenn du es dir zutraust und es wirklich ein Problem für dich ist, könntest du dies ja auch ihm gegenüber offen und ehrlich zugeben, würde ich mir aber genau überlegen... Kann auch falsch verstanden werden...
 
G
Benutzer Gast
  • #8
falls du sorgen hast, allein mit ihm zu sein (?) dann bitte ne freundin oder familie an dem tag dabei zu sein.
generell ist es ja ein nettes angebot. aber ich würde auch ähnliche bedenken haben, wenn ich ganz neu in der firma bin:zwinker:

edit: oh, die idee mit ner freundin gab es schon.. :ashamed:
 
T
Benutzer Gast
  • #9
Berufliche Einarbeitung in der Freizeit und noch dazu in der Privatwohnung, ich weiß nicht.... das ist schon mehr als ungewöhnlich, und ich finde es auch reichlich unpassend, das überhaupt vorzuschlagen. Ich denke, das kann man dem Chef auch so sagen - höflich, aber bestimmt: "Vielen Dank für Ihr freundliches Angebot, und dass Sie mir Ihre Freizeit widmen wollen, aber ich denke, die Arbeit sollten wir lieber in der Firma erledigen." Dagegen kann der Chef doch schlecht was sagen.

Dass man die erste Zeit in einem neuen Job mit Einarbeitung verbringt und erstmal noch nicht so viel beiträgt, ist doch vollkommen normal. Du kannst außerdem immer noch anbieten, in den ersten 1-2 Wochen etwas Zeit dranzuhängen, damit du schneller reinkommst!
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Ich würde auch dafür sorgen, dass eine Freundin oder irgendwer anders (Kumpel, Mitbewohner, Nachbar, ...) anwesend ist, wenn der Chef vorbeikommen möchte.

An sich klingt das für mich schon seltsam. Logischer fände ich, dass man seinen Laptop mit ins Büro nimmt und sich die Dateien dort kopiert. Dass du keinen hast, macht es natürlich komplizierter.
 
T
Benutzer Gast
  • #11
Gibt es vielleicht einen Dienst-Laptop, den du dir für ein paar Tage leihen könntest?

Dass die Einarbeitung überhaupt in der Freizeit stattfinden soll, finde ich schon komisch. Ich mein, dafür gibts doch das niedrigere Gehalt in der Probezeit, weil man eben noch nicht so viel leistet...
Lass dir nicht einreden, dass das nur bei dir so gemacht wird, weil du vielleicht nicht so qualifiziert bist, oder dich nicht so fühlst! Jeder, egal wie fähig, muss am Anfang eingearbeitet werden, vor allem in neue Software.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (38) Benutzer gesperrt
  • #12
Sowas habe ich noch nie erlebt und wirkt auch sehr unprofessionell.
1. wird man normalerweise nicht direkt vom Chef eingelernt weil dieser andere Dinge zu tun hat.
2. Bei dir daheim? gehts noch? für sowas hat er Büros. Er könnte dir ja zum Lernen einen Laptop zur Verfügung stellen.
 
T
Benutzer Gast
  • #13
Danke @ CoreyTaylor CoreyTaylor , unprofessionell ist der richtige Ausdruck! Und unseriös stell ich noch dazu.
 
M
Benutzer18889  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Dass die Einarbeitung überhaupt in der Freizeit stattfinden soll, finde ich schon komisch. Ich mein, dafür gibts doch das niedrigere Gehalt in der Probezeit, weil man eben noch nicht so viel leistet...

Niedrigeres Gehalt in der Probezeit? Das habe ich noch bei keinem meiner 4, 5 Arbeitgeber erlebt. Fände ich auch sehr seltsam.

Gibt's sowas wirklich?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #15
Ich würde auch dafür sorgen, dass eine Freundin oder irgendwer anders (Kumpel, Mitbewohner, Nachbar, ...) anwesend ist, wenn der Chef vorbeikommen möchte.

An sich klingt das für mich schon seltsam. Logischer fände ich, dass man seinen Laptop mit ins Büro nimmt und sich die Dateien dort kopiert. Dass du keinen hast, macht es natürlich komplizierter.

Er hat mich auch nicht einmal danach gefragt, ob ich einen Laptop habe und ihn dann mit ins Büro bringen könne.
Er hat gleich davon gesprochen, dass man sich das ganze in Ruhe bei mir zu Hause ansehen könne. In der Arbeitszeit ist es wohl schlecht, weil ja dann seinen Worten nach ständig das Telefon klingelt und man dann immer wieder rausgerissen wird.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Hintergedanken hat, denn schmierig wirkt er nicht. Eher wie eine Mischung aus dominant und väterlich (nachdem wir heute den Vertrag unterschrieben hatten, zeigte er mir die Teddybären, die im Regal diverser Büros sitzen).
 
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Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #57
@ Shiny Flame

Ja, du magst recht haben, dass er die Situation ausnutzen will. Indem er erkannt hat, dass ich ein schüchternes Dummchen bin und nicht fähig bin, Grenzen zu setzen.
Ich war ja fast schon geschockt, dass er im Bewerbungsgespräch so schnell die Zusage gab!
Warum sollte er eine Bewerberin einstellen wollen, die eh nicht mit den Leistungen der vorherigen Empfangsdame mithalten kann? Die Buchhalterin sagte mir zumindest, dass meine Vorgängerin einen guten Job gemacht hat.

Gestern beim Unterschreiben des Vertrages habe ich noch mal auf meine ganzen fehlenden Kenntnisse hingewiesen.
Ein anderer Chef hätte mich wahrscheinlich gefragt, warum ich mich überhaupt dort beworben habe.
Er aber lachte da sogar noch und meinte:"Kaffee kochen können Sie doch wohl. Das kann ich ja sogar!"

Ich dachte einfach nur noch, dass er mich eigentlich für eine blöde Nuss halten müsste. Denn er erzählte mir, welchen Beruf seine Frau und seine Tochter haben. Beide haben studiert.
Auch die Buchhalterin, die für ihn schon viele Jahre arbeitet, wirkt auf mich sehr selbstbewusst und kompetent.

Ok, vielleicht ist er ja auch einfach nur altruistisch und sagt sich bevor er in naher Zukunft sein Büro wegen Ruhestand schließt, möchte er noch einem schüchternen Mäuschen die Chance auf einen Arbeitsplatz geben?

Das schlimme ist, dass ich im Moment an nichts anderes denken kann und schon Bauchschmerzen habe.
Ich hoffe, es wird anders sein, als es jetzt gerade scheint.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #74
@ Shiny Flame

Ich weiß nicht, ob es gut wäre, schon vor Arbeitsbeginn dem Jobcenter mitzuteilen, dass man aus bestimmten Gründen Ängste hat.
Schließlich haben sie meine psychischen Erkrankungen in meiner Akte stehen. Seit zwei Jahren bin ich auch der Reha-Abteilung zugewiesen.
Sie könnten denken, dass ich paranoid bin oder einfach eine Ausrede suche, weil ich nicht arbeiten möchte.
Leider weiß ich auch nicht, wie ich es lernen kann, jemanden charmant in seine Schranken zu weisen.
In der Vergangenheit war es immer so, dass ich keine Grenzen gesetzt habe, und wenn ein Mann übergriffig wurde, fiel ich in eine regelrechte Schockstarre.

Im Moment kommt es mir vor wie in einem Alptraum, dass ich den Vertrag unterschrieben habe!
Meine Bekannte meinte auch, dass ich hätte anders vorgehen müssen, wenn ich mir den Job überhaupt nicht zutraue.
Ich hätte dem Chef zwei oder drei Probearbeitstage anbieten sollen. Dann hätten wahrscheinlich beide Seiten schon festgestellt, dass ich mich für den Job nicht eigne.

Mir geht halt nicht aus dem Kopf, wenn ich bedenke, wie schlecht ich mich dargestellt habe, und trotzdem gab es sofort eine Zusage. Ich habe mir doch beim Vorstellungsgespräch gleich zu Beginn den Respekt des Chefs verspielt.
Es spricht ja schon dafür, wenn er witzelt, dass ich ja wohl Kaffee kochen könne und er mir die Teddys in den verschiedenen Büroräumen zeigt.
Was soll jetzt noch positives dabei herauskommen?
Eigentlich müsste er doch denken, dass sich eine qualifiziertere Kraft als ich sich auf jeden Fall finden ließe.
Es gibt doch genügend Bewerber im kaufmännischen Bereich.
Normalerweise müsste er schon jetzt der Ansicht sein, dass ich niemals an meine Vorgängerin ranreichen werde!

Mal von eventuellen unseriösen Absichten abgesehen, die er vielleicht gar nicht hat, könnte ich trotzdem in eine Falle tappen.
Ich darf doch sicher erst gar nicht zulassen, dass firmeninterne Programme auf meinen privaten Rechner geladen werden, oder nicht? Egal, ob das im Büro oder bei mir zu Hause passieren würde. Es muss doch eine Möglichkeit geben, mir die Programme während der Arbeitszeit oder nach Feierabend zu erklären.

Morgen werde ich einige Stunden von der Buchhalterin eingearbeitet.
Sie wird mir alle möglichen zu erledigenden Aufgaben zeigen. Doch leider hat sie keine Ahnung von den Programmen, mit denen ich werde arbeiten müssen.
Das ganze ist einfach nur Horror![DOUBLEPOST=1391097442,1391097125][/DOUBLEPOST]
Sehe das Problem nicht. Klar ist eine Wohnung Privatsache, aber ist es eine solche Selbstoffenbarung wenn man jemanden einlädt, den man noch nicht lange kennt?

Ich würde mich freuen über einen Chef, der mir die Chance gibt und kostenlos die Programme und alles erklärt. Würde es ihn nicht kümmern würde das es nicht besser machen.

Doch, es ist ein Problem.
Wie kann ein Chef einer Bewerberin noch vor Arbeitsbeginn in der Firma so einen Vorschlag machen?
Ich würde mich freuen, wenn er mir die Programme im Büro erklären würde. Das wäre das selbstverständlichste der Welt.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #92
Ein kurzes Feedback vom heutigen Tag.
Die Buchhalterin hat mir so einiges gezeigt. Es war teilweise schon verwirrend, weil da eben so viel Neues auf mich zukommt. Gerade, was den Computer betrifft, denn ich kenne mich ja nicht mal mit Outlook richtig aus.

Ich sage mir, ich muss da jetzt durch und werde versuchen, das beste daraus zu machen. Auch wenn mir noch kein Bürojob gelegen hat.
Die Buchhalterin sagte mir, dass es eine vielschichtige Tätigkeit sei.
Natürlich nicht so einfach für mich, wo ich nicht gerade flexibel bin und mir manche Dinge nur schwer aneignen kann.
Ein Kollege hat mir auch noch etwas erklärt und mich auch darauf aufmerksam gemacht, dass ich ein dickes Fell haben müsse. Es rufen oft wütende Kunden an, und der Chef sei oft sehr motzig, was ich aber nicht persönlich nehmen solle.
Er selbst habe sich anfangs darüber geärgert, sich aber im Laufe der Jahre daran gewöhnt.

Gut, dass ist nicht gerade positiv, weil ich leicht einzuschüchtern bin.
Im Altenheim bin ich auch einige Male in Tränen ausgebrochen, nachdem ich angeschnauzt worden war.
Auch deshalb wundert es mich wieder, dass ich eingestellt worden bin. Jeder durchschaut mich direkt als sehr sensiblen und labilen Menschen.
Ob der Chef trotzdem der Meinung ist, dass ich da reinwachsen kann?
Woher kommt sein Vertrauen in ein schüchternes Mäuschen mit fehlender Berufserfahrung?

Was IHN betrifft, denke ich jetzt gar nicht mehr so sehr an irgendwelche unseriösen Absichten.
Heute habe ich aber schon bemerkt, dass ich etwas Angst vor ihm habe.
Er kam irgendwann mit brummigen Gesicht ins Büro und grüßte nur kurzangebunden. Später dann war er etwas freundlicher und fragte nach, ob ich schon mit Informationen zugeschüttet worden sei. Daher würde er heute mal seinen Kaffee selbst kochen.
Ich musste dann für ihn ein paar Adressetiketten schreiben und es irritierte mich schon, als er hinter mir stand und mir auf die Finger guckte.
Man spürt sofort, dass er eine sehr autoritäre Art an sich hat.

Doch wie ich schon geschrieben habe, ich werde es versuchen, so gut es geht.
Auch wenn tausend Selbstzweifel mich jeden Tag begleiten werden.
 
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Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #100
Hallo ihr,

jetzt habe ich den ersten Arbeitstag hinter mir.
Es war eine Katastrophe! Ich habe vermasselt, was man nur vermasseln konnte!
Es war einfach nur peinlich, und ich wundere mich, dass ich morgen überhaupt wiederkommen darf.

Am Telefon habe ich mich vor allem beim Weiterverbinden unbeholfen angestellt.
Auch konnte ich mich nicht mehr erinnern, wie man am Computer nach den Telefonnumern von Gesprächspartnern sucht.
Leider hat der Chef alles hautnah miterlebt.
Vor allem, als mir das Malheur beim Kaffeekochen passiert ist. Ich stellte nur die Kanne unter die Maschine, ohne Deckel. Anschließend wunderte ich mich, dass das ganze Wasser im Filter stand. Ich wollte schon alles eilig weggekippen, als er im Türrahmen stand. Ich sagte ihm, dass mir ein Malheur passiert sei. Zuerst war er ziemlich sauer, dann erklärte er mir, dass man die Kanne nicht ohne Deckel drunterstellen dürfe. Er zeigte mir auch freundlicherweise, wieviel Kaffeelöffel ich nehmen müsse.
Er muss doch gedacht habe: zu blöd, um Kaffee zu kochen!
Ein paar Stunden später kam er in mein Büro und wollte eine weitere Kanne. Er lachte dabei und meinte, ich könne jetzt üben, damit mir nicht noch mal so ein Unglücksfall passiere.

Ich habe mich insgesamt angestellt wie der erste Mensch!
Mir wurde ganz anders, als ich sah, welche Programme mir auf meinen PC installiert worden waren. Dazu habe ich ein Handbuch mit den Arbeitsschritten. Das ganze ist so umfangreich und kompliziert, dass ich mich da erst gar nicht ranwage. Ich frage mich, wie ich jemals damit arbeiten soll. Da müsste mich schon jemand mindestens 10 Stunden ranführen.

Ganz ehrlich, wie konnte er mich nur einstellen?
Banale Dinge sind schon ein Problem. Wie soll ich dann komplexe Software anwenden können?

Ein paar der wenigen Mitarbeiter waren heute noch freundlich, einige andere aber beobachteten mich schon so skeptisch.
Einmal rief ich auch die Buchhalterin auf ihrem Handy an, weil ich die Rufumleitung nicht aus dem Telefon kam und nicht schon wieder den einen Kollegen behelligen wollte. Sie reagierte äußerst genervt.

Ich fand, der heutige Tag war eine volle Blamage. :cry:
 
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Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #111
Genau :smile:. Man darf bei Fehlern auch mal ein bisschen über sich selbst lächeln, ganz nach dem Motto: Oh nein, wie dumm von mir, das hast du mir doch gestern schon erklärt!

Dann sind die Leute gleich viel netter und erklären es noch mal. Während, wenn man dann auf dem Stuhl zusammensinkt, werden sie gereizt, weil sie denknen: Nichts von dem, was ich sage, kommt an. Stattdessen lachen und sagen: Du, ich schreibe es mir jetzt doch lieber auf, ich mag dich nicht jedes Mal fragen, hast du einen Moment und erklärst es noch mal Schritt für Schritt, während ich es aufschreibe?

Ich habe mir auch vorgenommen, meine Fehler nicht mehr so verbissen zu sehen.
Vielleicht hilft es wirklich, wenn ich alles lockerer nehme und auch mal über mich selbst lache.
So wie der Chef es heute locker genommen hat, dass auch am zweiten Tag das Kaffeekochen noch nicht perfekt war.
Trotz Deckel auf der Kanne. :zwinker:
War schon süß, wie er in seinem ulkigen Plattdeutsch meinte, dass der Kaffee arg dünn sei.

Ein Kollege hat sich ein bisschen lustig gemacht.
Er hatte Besuch und währenddessen wollte der Chef wissen, wer denn da sei. Leider hatte ich den Namen nicht behalten.
Ich erzählte es dem Kollegen und er fragte grinsend, ob ich geantwortet habe:"Weiß ich nicht."
Nun ja, ich hatte es etwas diplomatischer ausgedrückt.
Vielleicht bedeutet das ja nicht gleich, dass er mich nicht für voll nimmt.

Ich werde sehen, wie es sich weiterentwickelt, auch wenn meine Ängste natürlich nach wie vor da sind.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #117
Ich bin echt dankbar für eure Anteilnahme und eure mutmachenden Worte! :smile:

Leider war heute ein schrecklicher Tag und ich würde am liebsten jetzt schon aufgeben.
Ich erkenne, dass mal wieder im Vorfeld vieles zugesagt wurde wurde, was gar nicht eingehalten werden kann.
Inzwischen glaube ich auch nicht mehr an einen Besuch des Chefs, worüber ich wohl froh sein kann. Allerdings sieht es so aus, dass die Kollegen wohl nicht viel Geduld haben bzw. man mir Erklärungen nur zwischen Tür und Angel geben wird.

Heute morgen fragte ich den Kollegen, an den ich mich bei allgemeinen Computerproblemen wenden soll, wegen eines Problems mit Outlook. Mir war einfach nicht klar, warum die Darstellung des Kalenders so bruchstückhaft war. Ich habe eben nie mit Outlook gearbeitet. Er war entsetzt, als ich ihn fragte und wurde gleich extrem pampig! Nach dem Motto, womit ich denn bisher gearbeitet hätte. Ich sagte kleinlaut, dass ich mich nur mit Word gut auskenne. Dabei war das noch gelogen. Auf meinem PC zu Hause habe ich die alte Version, während man in der Firma Word 2010 hat, wo ich mich auch erst mal zurechtfinden muss.

Anschließend bekam der Chef fast einen Wutanfall. Er hatte im Kalender einen Termin für eine wichtige Sitzung morgen entdeckt und suchte auf meinem Schreibtisch nach den dafür notwendigen Unterlagen. Wollte wissen, wo ich sie hingeräumt habe und dass ich ihn in Teufelsküche bringen würde! Ich war gleich ganz eingeschüchtert, hatte aber keine Ahnung, welche Unterlagen er meinte. Zum Glück fand er sie dann.
Anscheinend hat er auch schon mitbekommen, wie unbeholfen ich mich anstelle - nicht nur beim Kaffeekochen.
Als ich aus seinem Büro einen Katalog und einen kleinen Stapel Unterlagen mitnahm, meinte er grinsend:"Fallen Sie mir aber nicht die Treppe runter."

Das schlimmste kam aber am Nachmittag. Ein Kollege kam mit einer "Herausforderung", die sich für mich als Katastrophe entpuppte. Ich sollte mit einem firmeninternen Programm arbeiten, das er mir in Sekundenschnelle zeigte, so dass ich mir nicht mal ausführlich die vielen Schritte notieren konnte.
Dann ließ er mich allein. Ich kam nicht vor und nicht zurück und musste ihn irgendwann bitten mir zu helfen.
Er war genervt, versuchte aber, halbwegs freundlich zu bleiben. Erstellte die Unterlagen am PC dann mit mir zusammen. Ich versuchte, so gut wie möglich, alles mitzuschreiben.
Nachdem er mein Büro verlassen hatte, musste ich wieder einen Kollegen anrufen, weil der Drucker nicht funktionierte.

Mir war zum Heulen.
Ich möchte nicht dramatisieren, und ihr denkt bestimmt, das alles gehört doch zu einem Neustart dazu.
Doch ich habe Angst, dass ich die ganzen Anforderungen nicht packen werde. :hilfe:
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #125
@ Eswareinmal

Ich glaube, dass es stimmt, dass ich sehr schnell negative Verhaltensweisen auf mich beziehe. Vielleicht bin ich da tatsächlich oft zu sensibel.

Was aber heute abgegangen ist, da interpretiere ich leider nichts falsches oder übertriebenes hinein.
Zweimal pro Woche ist die Buchhalterin im Büro.
Es fing schon damit an, dass ich ihr heute meine Krankenkassenkarte und Bankverbindung geben wollte.
Da pampte sie mich schon an.
Es ging weiter damit, dass ich noch nicht die Kaffeekasse für Januar abgerechnet und noch keine neuen Listen für den Getränkeverbrauch für Februar ausgedruckt hatte. Dabei hatte ich schon danach gesucht, sie aber im Computer nicht gefunden.
Bei Überprüfung der Rechnung von der Post fiel ihr auf, dass ich bei der Frankierung zu zwei Adressetiketten wohl keine Lieferscheine ausgedruckt hatte. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.

Dann fragte sie mich, ob ich mich schon eingehend mit den firmeninternen Programmen befasst habe.
Ich sagte, dass ich mir das nicht allein aneigenen könne und eine Einarbeitung benötige. Woraufhin ihre Antwort war, dass ich das vergessen könne. Da müsse ich selbst gucken, wie ich zurechtkäme. Es gebe doch einen Ordner, wo alles fein säuberlich erklärt sei. Diesen Ordner habe ich mir ja auch genau angesehen, aber ich kann den 30 oder 40 Arbeitssschritten nicht folgen, die für die Ausführung bestimmter Vorgänge erforderlich sind!
Anschließend kritisierte sie auch noch sehr massiv meine Art, mit Kunden zu sprechen. Ich sei nicht förmlich und nicht forsch genug und die Gespräche könnte man auch teilweise als private Gespräche interpretieren!

So ging es in einer Tour, und das alles in einer ziemlich aggressiven Art und Weise.
20 Minuten vor Feierabend kam sie in mein Büro, weil ich für sie etwas in der Datenbank suchen sollte. Als sie mich untätig am Schreibtisch sitzen sah, weil ich nichts mehr zu tun hatte, fragte sie so provokant, ob ich etwa schon in den Startlöchern sitze. :frown:

Ich glaube nicht, dass ich mir das ganze einbilde, doch diese Person hat ganz offensichtlich etwas gegen mich!
Bis zum Schluss hatte ich mich noch gut unter Kontrolle und wünschte ihr noch freundlich ein schönes Wochenende, als ich das Büro verließ. Von ihr kam nur eine knurrige Antwort.

Als ich auf dem Heimweg war, habe ich nur noch geheult.
Ich hatte mir schon ganz fest vorgenommen, diese Firma nicht mehr zu betreten.
Finde es schon schlimm genug, dass mir niemand etwas zeigt, und wenn dann nur ganz hektisch, dass ich kaum folgen bzw. mir etwas notieren kann.
Ich habe mich jetzt etwas beruhigt und denke, ich sollte vielleicht noch nächste Woche durchhalten und dann weitersehen. Auf Dauer gesehen würde ich mir aber wahrscheinlich dort die Nerven kaputt machen.

Wie seht ihr das ganze?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #127
Hallo Eswareinmal,

danke für deine Antwort.

Meinst du wirklich, dass ich auf dem ersten Arbeitsmarkt gar keine Chance habe?
Manchmal denke ich, ich habe nur noch nicht die für mich richtige berufliche Richtung eingeschlagen und bin deshalb überall gescheitert. Andererseits glaube ich, dass sich meine Defizite - vor allem meine Unselbstständigkeit, mein langsames Arbeitstempo, die Konzentrationsschwäche und die mangelnde Flexibilität - überall negativ auswirken würden.

Woran kann es liegen, dass ich überall schlechte Leistungen bringe?
Du hast geschrieben, dass ich mit Sicherheit Potential habe, das ich in einem geschützten Rahmen ausschöpfen könnte.
Es gibt Moment, wo ich denke, ich habe kein Potential, sondern bin minderbemittelt.

Als ich vor zwei Jahren eine Fortbildung gemacht habe, wollte mich eine Mitarbeiterin dieser Maßnahme für ein Praktikum in einer Werkstatt für psychisch behinderte Menschen unterbringen. Da ich aber die Befürchtung hatte, anschließend von der Reha-Abteilung des Jobcenters dorthin "abgeschoben" zu werden, wehrte ich mich nach einer Führung durch die Werkstatt mit Händen und Füßen dagegen!
Allerdings sagte mir auch die Leiterin dieser Einrichtung, dass ich dort eh nur arbeiten könne, wenn ich einen Behindertenausweis habe. Da ich keinen hatte und auch jetzt nicht habe, hatte sich das erst einmal erledigt.

Kennst du dich da näher aus?
Muss man zuerst einen Behindertenausweis beantragen bevor man die Möglichkeit hat, in einem geschützten Rahmen arbeiten zu können?
Oder meinst du mit "geschütztem Rahmen" womöglich gar keine Werkstatt, sondern ein Integrationsunternehmen, das Menschen mit Behinderung einstellt?

So wie bisher kann es jedenfalls nicht weitergehen.
Jede weitere Kündigung drück mein eh minimal ausgeprägtes Selbstwertgefühl noch mehr nach unten.
Ich habe den jetzigen Job angetreten in der Hoffnung, dass es sich ein einziges Mal anders entwickeln würde. Da habe ich wohl an ein Wunder geglaubt. :cry:

Meine Überlegung war, am Montag zu meiner Psychologin zu gehen und mich krankschreiben zu lassen.
Dann würde man mir ja sofort kündigen und die Sache hätte sich schon erledigt.
Doch ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist.
Aber ob es sich lohnt weiterzukämpfen?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #129
Was würdet ihr mir denn in Bezug auf die momentane Situation, gerade was die Hexe von Buchhalterin angeht, raten?
Wie soll ich mich ihr gegenüber verhalten?

Am Dienstag wird sie wohl auch wieder im Büro sein und was ist, wenn sich mich dann wieder so anschnauzt?
Tut mir leid, aber ich kann mit so etwas schlecht umgehen. Vielleicht bin ich oft zu sensibel, aber ich fühle in solchen Situationen die gleiche Ohnmacht und Hilflosigkeit wie als Kind, wenn meine Mutter mich angeschrien und mit üblen Ausdrücken betitelt hat. Dieses Gekeife triggert mich regelrecht.
Deshalb habe ich am Freitag auf dem Nachhauseweg ja auch nur geweint. Ich fühlte mich so etwas von wertlos.
Gestern abend hatte ich auch noch mal einen Heulanfall. Heute empfinde ich eher Aggressionen gegen diese Person, die mir anscheinend das Leben dort zur Hölle machen will.
Ich kann mir schon vorstellen, was in ihrem Kopf vorgeht.
Sie wird sich fragen, warum der Chef mich eingestellt hat. Ob es daran liegt, dass ich blond bin und eine große Oberweite habe.

Soll ich ihr beim nächsten Mal sagen, dass sie sich im Ton vergreift?
Ich kann mich ja schlecht beim Chef über sie beschweren.

Ja, und noch etwas.
Es gibt da einen Kollegen, den ich sehr nett finde.
Er kommt schon mal zwischendurch zu mir ins Büro, einfach um mir mal kurz einen Sachverhalt zu schildern oder mir vom Stress zu erzählen.
Er hat mir auch zugesagt, wenn er mal ein bisschen Luft habe, würde er mir auch mal etwas am Computer erklären.
Freitagmorgen meinte er, dass er heute absolut keine Lust habe. Was ich irgendwie als Vertrauensbeweis empfand, so etwas zu einer ganz neuen Mitarbeiterin und somit noch fremden Person zu sagen. Auch wenn er es sich wohl leisten kann, da er schon ein paar Jahre dort arbeitet.

Normalerweise bringen die Kollegen ihre Post zum Frankieren zu mir ins Büro.
Ich rief ihn am Freitag an und fragte, ob ich seine Post, die ich am Vortag nicht hatte verschicken können (die Buchhalterin hatte das Konto fürs Porto nicht aufgeladen), in seinem Büro auf einer anderen Etage abholen solle.
Er freute sich darüber.
Am Nachmittag kam er noch mal zu mir rein und fragte, ob mit seinen Briefen alles geklappt hätte.

Ich weiß nicht, ob er Mitleid mit mir hat oder ob er mich sympathisch findet.
Jedenfalls ist er für mich auch ein Grund, es weiter dort zu versuchen.
Ich habe mir schon vorgenommen, ihn morgen trotz meiner Angespanntheit einfach mal nett zu fragen, ob er ein schönes Wochenende hatte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #134
Ich werde von Tag zu Tag frustrierter, weil sich an der Situation nichts ändert!
Inzwischen frage ich mich, warum ich eingestellt worden bin, denn ich bin den Kollegen überhaupt keine Unterstützung.
Dabei hat der Chef gewusst, dass es mir an Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich mangelt und ich noch nie mit Datenbänken gearbeitet habe.
Ich versuche mühselig, mir selbst ein bisschen anzueignen, aber an ganz vielen Stellen komme ich ohne Hilfe nicht weiter.

Leider ist der nette Kollege, von dem ich hier geschrieben habe, anscheinend auch schon genervt von mir.
Heute fragte ich ihn, ob er mir bitte helfen könne bei einem Begleitschreiben. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.
Denn ich kam an dem Punkt nicht weiter, wo ich in der Vorlage den Empfänger austauschen wollte. Das nur als Beispiel, damit ihr versteht, dass es schon bei kleinen Dingen hakt. Erst eine Stunde später kam der Kollege in mein Büro, um mir zu erklären, wie es funktioniert.
Später am Telefon bemerkte ich, dass er nicht mehr so besonders freundlich war.
Klar, die Mitarbeiter müssen denken, dass ich von nichts eine Ahnung habe. Vielleicht glauben sie ja eher, dass ich den Chef im Vorstellungsgespräch vor falsche Tatsachen gestellt habe. Dabei bin ich kein bisschen selbstbewusst aufgetreten und habe noch auf meine Defizite hingewiesen.

Teilweise habe ich den Eindruck, dass ich als Zwischenlösung gedacht sein könnte.
Eben aufgrund der fehlenden Einarbeitung und es wurde auch noch keine E-Mail-Adresse für mich angelegt. Ich muss Mails immer noch unter dem Namen meiner Vorgängerin versenden.

Ich glaube, mir bleibt nichts anderes übrig, als Ende der Woche ein Gespräch mit dem Chef zu führen.
So habe ich in der Firma keine Zukunft.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin wirklich lernwillig, will auch nicht immer nur herumjammern, aber ohne Einarbeitung geht es nun mal nicht.

Der Chef scheint im Moment noch alles locker zu sehen. Selbst als ich heute wieder zu blöd war, einen vernünftigen Kaffee aufzuschütten. Ich sah gleich, was ich da wieder für ein Gesöff fabriziert hatte, weil der Filter umgeknickt war. Da aber keine Zeit mehr war, habe ich ihm den Kaffee trotzdem in sein Büro gebracht. Ich erwartete einen Wutanfall, als eine Minute später das Telefon bei mir klingelte. Doch er lachte und meinte, das sei ja Bodenseekaffee.

Am meisten leid tut mir, dass ich für ihn eine Enttäuschung bin.
 
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Eswareinmal
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  • #1.073
Stormy, ein Tipp bzgl. Nachbarn - obwohl ich auch weiß, dass es wohl Typsache ist (wie so vieles...): versuch doch mal, ein bisschen sachlicher zu agieren. Er trommelt mit der Faust gegen die Tür? Schreib Zeit und Datum auf. Er zieht deine Matte weg? Mach ein Foto, notiere Datum und Zeit. Und so weiter.
Wenn du austickst, machst du dich auch angreifbar.

Bzgl. Assistentin hab ich dir schon einmal dargelegt, warum ich es für vollkommen ungünstig halte, und dabei bleibe ich. Du hast dich letztes Mal nicht abgrenzen können. Wärst du eine "volle" Arbeitskraft in meinem Arbeitsumfeld gewesen, hätte ich dich hochkant rausgeschmissen für dein unprofessionelles Verhalten. Ich glaube einfach nicht, dass du das packst. Und ich glaube leider, dass du am Ende die Schuld bei den Anderen (den Kollegen) suchen wirst, anstatt dir und anderen einzugestehen, dass tatsächlich dein Verhalten das Problem ist.
 
Greeny
Benutzer150857  (36) Sehr bekannt hier
  • #1.074
Heute morgen ist mein Psycho-Nachbar wieder ausgeflippt, weil ich eines der Fenster im Treppenhaus geschlossen hatte.
Er schlug mit der Faust ein paarmal gegen meine Wohnungstür und klingelte wie ein Verrückter.
Ich war dann den ganzen Nachmittag unterwegs und als ich nach Hause kam, hatte er meine Fußmatte von der Tür weggezogen. Ich schob daraufhin seine zur Treppe. Da machte er blitzschnell die Tür auf und wollte mich treten.
Da verlor ich die Beherrschung und schrie das ganze Haus zusammen, wenn er mich einmal treten oder schlagen würde, würde ich sofort die Polizei rufen. Er sagte wieder etwas von "hässliche Fot.e" und ich solle mich verpissen. Daraufhin schrie ich noch mal ganz laut, ich würde die Polizei rufen.
Was ist denn daran peinlich? Gut, deine Reaktion war vielleicht etwas hysterisch, aber ganz ehrlich, ich wäre auch ausgetickt, wenn dieser Hans Wurst nach mir getreten und mich so beleidigt hätte. Ich finde, dass deine Reaktion richtig war! Und die Nachbarn haben nicht nur mitbekommen, dass du geschrien und dich ihm gegenüber gewehrt hast, sondern eben auch sein unmögliches Verhalten - sicherlich hat er sich nicht zum ersten Mal so idiotisch aufgeführt, daher können deine Nachbarn die Situation bestimmt einordnen.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #1.075
Danke für euer Feedback.
Ich freue mich, dass ich ein paar von euch doch noch nicht vergrault habe. Mir ist es nämlich eine große Hilfe, die Antworten hier zu lesen.

Bei näherem Überlegen muss ich wohl Diorama Diorama und Eswareinmal Eswareinmal recht geben, wenn ihr mir einen Job in der Altenhilfe nicht zutraut. Ich bin mir auch bewusst, wenn ich in dem Altenheim vor zwei Jahren auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig gewesen wäre, hätte man mich hochkant rausgeschmissen. Es war ja auch trotz Einsatz innerhalb einer Maßnahme vom Jobcenter nach drei Monaten schon so weit, dass man sich von mir trennen wollte. Eben wegen meines Unvermögens, mich abzugrenzen und wegen meiner Langsamkeit. Ich habe alles drangesetzt, noch bis zum Ablauf des befristeten Vertrages dort arbeiten zu können.

Ehrlich gesagt hat auch zu meinem Interesse an der Qualifizierung zu einem Job als Betreuungsassistentin viel meine Bekannte beigetragen. Sie gab mir deutlich zu verstehen, dass ich handeln müsse. Büroarbeit sei nun mal nichts für mich, aber die Betreuung von alten Menschen käme doch infrage, da in diesem Job ein schnelles Arbeitstempo eher eine untergeordnete Rolle spiele. Außerdem würde der Bedarf an Betreuungskräften in Zukunft stark ansteigen.
Vielleicht wird mir ja der Kurs von zweieinhalb Monaten die endgültige Bestätigung bringen, ob es in diesem Bereich tatsächlich keine Zukunftsperspektive für mich gibt.

Ich muss zugeben, ich habe wirklich hysterisch reagiert, was meinen Nachbarn betrifft.
Nach dem Gespräch mit dem Vermieter vor einem Monat war ich so naiv zu glauben, dass der Terror jetzt ein Ende hätte.
Doch der Nachbar schikaniert mich immer wieder aufs neue. Seit ein paar Tagen wirft er auch wieder Papier in meinen Kellerraum.
Daher habe ich mich entschieden, einen Anwalt einzuschalten. Am nächsten Montag habe ich einen Termin.
Auch bei dem Telefonat für einen Termin war es für mich schon wieder etwas unangenehm. Ich wurde gefragt, ob ich eine Rechtsschutzversicherung habe. Ich antwortete, nein, und das ich mit einem Beratungsschein vom Amtsgericht käme.
Hoffentlich hat der Anwalt dann nicht schon riesige Vorbehalte gegen mich, aber ich kann jetzt nicht mehr tatenlos zuzusehen, wie der Terror sich immer weiter steigert.
Auch wenn mein Psychotherapeut heute der Ansicht war, dass rechtliche Schritte sicherlich nicht viel bringen werden. Er kann sich ja nicht vorstellen, wie schwer es ist, eine günstige Wohnung zu finden, die halbwegs passabel ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.076
hiccups
Benutzer1515  (43) Previously MrX
  • #1.077
Stormy Stormy
Top! So kommst du weiter! :thumbsup:
 
DemonPassion
Benutzer138450  (32) Meistens hier zu finden
  • #1.078
Liebe Stormy,
ich habe das Gefühl, du setzt wieder die für dich falschen Prioritäten. Du bist gerade psychisch sehr angeschlagen und willst trotzdem noch in einem Beruf arbeiten, bei dem es schon einige(!) eindeutige Situationen gab, die dir zeigten, dass dieser nicht das Richtige für dich ist? Dann möchte diese Bekannte eben, dass du das machst, super für sie, aber ich sehe einfach nicht, wie dir das helfen kann. Ich habe alle deine alten Threads gelesen und ganz ehrlich, ich denke nicht, dass du gerade Stress dieser Art brauchst. Ja, es ist blöd, länger oder lange nicht zu arbeiten - noch blöder ist es aber, an 200 Fronten zu kämpfen und am Ende des Tages nicht zu wissen, ob man Kraft für den nächsten hat. Mach dir doch einfach mal eine Liste mit Dingen, die du in Angriff nehmen möchtest und sortiere sie nach Priorität für dein Seelenwohl. Wie ich dich aus den Threads kenne, würde meine Liste für dich ungefähr so aussehen:
- Therapie weitermachen, ggf. Therapeuten wechseln (ich weiß, es ist alles andere als einfach, aber einen Versuch wert wenn dein jetziger Therapeut offenbar nicht so ganz das Wahre ist)
- Nachbarn in die Schranken weisen MIT Polizei und den Beweisen, die du gesammelt hast (Und ehrlich, scheiß auf die Nachbarn. Die interessiert das wahrscheinlich ohnehin nicht)
- Neue Wohnung suchen
- Zur Ruhe kommen
- Evaluieren, ob und was ich arbeiten kann

Denk an dich, an dein Wohl, daran, dich erstmal mit allen Mitteln aufzubauen. Dich gibt's immerhin nur ein Mal, Jobs dagegen viele.

Off-Topic:
hiccups hiccups deine Antwort fand ich leider schrecklich daneben. Depressiven Menschen kann man ihre Krankheit echt nicht dermaßen an den Kopf werfen.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #1.079
DemonPassion DemonPassion

Danke für deine super Antwort! :smile:

Vielleicht mache ich einen gravierenden Fehler. Ich glaube wohl immer noch, trotz meiner psychischen Angeschlagenheit in allen Bereichen noch voll funktionieren zu müssen.
Es ist auch gar nicht so einfach, da Prioritäten zu setzen.
Klar ist auf jeden Fall, dass ich die Therapie weitermachen werde, wahrscheinlich bei diesem Therapeuten, da ich bisher zufrieden bin.
Klar ist auch, dass ich mich gegen die Schikanen meines Nachbarn wehren muss.

Was das berufliche betrifft, da ist ja auch meine Befürchtung, dass ich wieder in einer Sackgasse enden werde.
Problem ist nur, dass meine Sachbearbeiterin von mir so langsam mal wissen wollte, was ich genau denn machen möchte. Denn dass ich mich auf Bürojobs nur widerwillig bewerbe, hat sie sicherlich mitbekommen.
Ich möchte ja auch arbeiten, weil ich der Ansicht bin, dass eine Aufgabe für mich hilfreich sein würde. Leider hatte ich keine andere Idee als die, es als Betreuungsassistentin zu probieren. Auch wenn ich zwischenzeitlich einige Male daran gedacht habe, mich für längere Zeit krankschreiben zu lassen, um im Moment wenigstens nicht den Druck vom Jobcenter zu haben.
Doch irgendwie würde ich es dann so empfinden, dass ich nur vor meinen Problemen davonlaufe.
 
Zuletzt bearbeitet:
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1.080
schon so weit, dass man sich von mir trennen wollte. Eben wegen meines Unvermögens, mich abzugrenzen und wegen meiner Langsamkeit. Ich habe alles drangesetzt, noch bis zum Ablauf des befristeten Vertrages dort arbeiten zu können.

Ehrlich gesagt hat auch zu meinem Interesse an der Qualifizierung zu einem Job als Betreuungsassistentin viel meine Bekannte beigetragen. Sie gab mir deutlich zu verstehen, dass ich handeln müsse. Büroarbeit sei nun mal nichts für mich, aber die Betreuung von alten Menschen käme doch infrage, da in diesem Job ein schnelles Arbeitstempo eher eine untergeordnete Rolle spiele.

Deine Bekannte hat da wohl keine Ahnung.

Was ich denke was bei dir gut wäre, wäre ein Job in einem Archiv, einer Bibliothek, vielleicht innerhalb einer einer Behörde oder bei einer Kommune.Vielleicht kannst du ja da in die Richtung mal gucken? Ich habe letztens auch mit einer Frau gesprochen die wenn sie sich aufregt/unter Druck fühlt Lähmungsanfälle/Krampfanfällt kriegt, und die arbeitet da. Das klappt gut bei ihr.

Ich denke auch nicht, das die Alten-arbeit was für dich wäre, du hast es ja schonmal versucht und u.a. die Probleme mit dem älteren Mann gehabt, die du für Dich nicht abgegrenzt bekommen hast.
Ich könnte auch nicht im Altenheim arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
DemonPassion
Benutzer138450  (32) Meistens hier zu finden
  • #1.081
Vielleicht mache ich einen gravierenden Fehler. Ich glaube wohl immer noch, trotz meiner psychischen Angeschlagenheit in allen Bereichen noch voll funktionieren zu müssen.

Was das berufliche betrifft, da ist ja auch meine Befürchtung, dass ich wieder in einer Sackgasse enden werde.
Problem ist nur, dass meine Sachbearbeiterin von mir so langsam mal wissen wollte, was ich genau denn machen möchte. Denn dass ich mich auf Bürojobs nur widerwillig bewerbe, hat sie sicherlich mitbekommen.
Ich möchte ja auch arbeiten, weil ich der Ansicht bin, dass eine Aufgabe für mich hilfreich sein würde. Leider hatte ich keine andere Idee als die, es als Betreuungsassistentin zu probieren. Auch wenn ich zwischenzeitlich einige Male daran gedacht habe, mich für längere Zeit krankschreiben zu lassen, um im Moment wenigstens nicht den Druck vom Jobcenter zu haben.
Doch irgendwie würde ich es dann so empfinden, dass ich nur vor meinen Problemen davonlaufe.
Ich erzähl dir mal, wie das gerade bei mir ist. Bis März 2014 war ich noch in der Uni und hab mich trotz erschütternder Depressionswellen irgendwie durch's vierte Semester gequält. Dann hab ich ein Urlaubssemester gemacht, weil ich einfach nicht mehr konnte und einen Therapeuten brauchte (den ich natürlich nicht gefunden habe). Nebenbei war ich noch arbeiten, hab eine Fernbeziehung geführt und war in einem Tanzverein angemeldet, für den ich jeden Montag über drei Stunden unterwegs war. Klingt toll? Nein. Ende vom Lied war nämlich, dass ich zusammengebrochen bin und am 26.10.2014 beschlossen habe, dass dies mein letzter Tag sein würde. Ich wurde dann mit der Polizei, die eine Freundin aus Sorge gerufen hatte, in eine Klinik gebracht, in der ich zwei Monate verbrachte und die mich beinahe noch mehr Gesundheit und meine Beziehung gekostet hätte. So, und wofür? Weil ich glaubte, unbedingt funktionieren zu müssen. Als Studentin, als Arbeitskraft, als Frau, als normaler, gesunder Mensch eben.
Das ist aber die Sache: Weder du noch ich können als gesunde Menschen funktionieren, weil wir nicht gesund sind. Wir können uns auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, das macht uns nicht von heute auf morgen gesund. Ich bin jetzt seit de facto fast einem Jahr krank geschrieben und mache seit Ende Oktober letzten Jahres nichts. Wirklich absolut nichts. Glaub mir, das fühlt sich nicht gut an, ich fühle mich streckenweise wirklich nutzlos, aber ich habe eben erkannt, dass ich gerade nicht anders kann. Ich WILL arbeiten, aber jetzt gerade geht's halt nicht. Lieber ziehe ich mich ein Mal eine längere Zeit aus dem Verkehr und stabilisiere mich so weit es geht, als dass ich alle paar Monate ausfalle. Ich bin jetzt in Therapie, nehme Medikamente, ziehe in eine neue Wohnung mit meinem Freund, weil auch mich die Nachbarn hier zum Wahnsinn treiben und sorge mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, dass es mir besser geht. Beim Jobcenter bin ich raus aus allen Maßnahmen, die wollen gar nichts von mir außer Updates, wann ich arbeiten kann. Ich habe Ruhe und genau das ist es, was ich brauche.
Was ich dir damit sagen will, ist das: Du MUSST nicht funktionieren, weil du nicht KANNST. Niemand erwartet es von dir außer dir selbst (und die, die es erwarten, haben keine Ahnung, mit welchen Dämonen du es zu tun hast). An erster Stelle stehst DU und DEIN Wohlergehen, denn ohne das läuft einfach mal gar nichts. Dann arbeitest du eben vier, sechs, zwölf oder achtzehn Monate nicht, das ist kein Weltuntergang. Niemand wird dem Finger auf dich zeigen, niemand wird dich verurteilen, und wer es tut, streichst du aus deinem Leben. Ich sage immer "Ich bin krank, ich kann gerade eben nicht. Ich tue aber alles, damit das bald besser wird, danke der Nachfrage." Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, dass es dir schlecht geht. Vor niemandem. Du solltest dich nicht darin suhlen und alles darauf schieben, das ist klar, aber das tust du ja auch nicht.

tl;dr: Kümmer dich bitte erstmal um dich, und wenn es heißt, dass du eine lange Zeit nicht arbeitest, dann ist das eben so.
 
K
Benutzer109430  (46) Benutzer gesperrt
  • #1.082
ja, dass sehe ich ähnlich - mir ging es mit Anfang zwanzig ähnlich schlecht wie dir Stormy, ich kann jetzt - mehr als 15 Jahre später - nicht mehr sagen, wie lange ich damals "krank" zu hause war, denke aber zwischen einem und zwei Jahren! Erst danach war ich wieder soweit auf dem Damm, dass ich eine relativ stressfreie Tätigkeit im öffentlichen Dienst antreten konnte - dort verbrachte ich dann weitere rund fünf Jahre, bis es wieder besser ging - zurück in ein Angestelltenverhältnis bin ich nie mehr gekommen - ich bin seit rund zehn Jahren selbstständig in meinem ursprünglich erlernten Beruf - ich kann mir meine Arbeit einteilen und bin mein eigener Chef - hätte ich diese Möglichkeit nicht gehabt, wäre ich vermutlich bis zum heutigen Tag nicht mehr in einem "normalen" Arbeitsverhältnis untergekommen!
Und heute, ja ich bin nicht zu 100% "geheilt", ABER ich fühle mich glaub so gut, wie zehn Jahre nicht :smile: .
 
hiccups
Benutzer1515  (43) Previously MrX
  • #1.083
T
Benutzer7078  Sehr bekannt hier
  • #1.084
Ich lese hier auch schon lange mit und möchte dir jetzt auch mal meine Gedanken sagen.
Ich denke auch, das eine Anstelllung im Bereich Betreuung nicht das richtige für dich ist, das haben deine damaligen Erfahrungen gezeigt. Sicherlich gefällt dir der Beruf und deswegen kommst du immer wieder darauf zurück, aber von der Belastung die dort herrscht, die nötige Abgrenzung die du benötigst etc. Wird dir das zum einen auf Dauer nicht gut tun und du wirst immer wieder an deine Grenzen kommen. Du solltest dich wirklich nach etwas anderem umsehen.

Und auch wenn du der Meinung bist, Bürotätigkeit ist nichts für dich, es gibt soviele unterschiedliche Tätigkeiten im "Büro" und ähnlichem, das du das nicht Pauschal ausschließen solltest.

Nur mal ein paar Anregungen:
- Postabteilung in großen Unternehmen - da wird die Post für die Abteilungen sortiert, evtl. weggebracht, die abzuschickende Post muß bearbeitet werden, das sind da so die Hauptaufgaben und kleine Dinge kommen da nochmal zu, das ist aber sicherlich etwas, was du schaffen kannst.
- Empfangsmitarbeiterin - in einem mittelständischen Betrieb, so bis 100 Mitarbeiter. Da geht es hauptsächlich um das Telefon, E-Mails, Post, Besucher empfangen und ankündigen vielleicht noch ein paar Zusatzaufgaben (Reisebuchen, Büromaterialbestellungen, eindecken für Meetings oder Cateringbestellungen) das sind durchaus Dinge die ich dir zutraue und wo kein enormer Druck herrscht (Gerade im Bereich Empfang gibt es Dienstleister die sich vollständig darauf spezialisiert haben und nur Empfangsmitarbeiter vermitteln
Es gibt noch weitere Berufe, die in etwa in eine solche Richtung gehen, wo dir deine kaufmännische Ausbildung durchaus von Nutzen ist, man aber eben nicht erwartet, das du das anwendest, denn dafür bist du nicht angestellt. Das denke ich ist für dich eher von Vorteil, du kannst dich langsam wieder einfinden, kannst deine Fähigkeiten die du hast nutzen und ein wenig was dazulernen, aber in einem gemütlichen Tempo, wo du nicht sofort für alle möglichen Tätigkeiten ins kalte Wasser geworfen wirst.

Davon ab, ist die Idee dich vielleicht mal für 6-8 Wochen krankschreiben zu lassen um den Druck vom Job-Center ein wenig rauszunehmen gar nicht verkehrt. Kümmere dich um deine Therapie, nutze die Zeit um ganz in Ruhe für dich nach Alternativen an Job-Möglichkeiten nachzudenken ohne das dir jemand da reinredet und versuche auch deinen Nachbarn einfach links liegen zu lassen. Vermutlich ist das einfach nur ein verbittertes dummes Ar...l... der an irgendjemandem seinen Frust ablassen muß.
Lasse dich nicht von ihm provozieren, aber dokumentiere alles, was er so macht.
Was du übrigens bzgl. des Kellerraumes machen kannst. Schnappe Dir große Kartons falte diese zusammen und "verkleide" damit den Gitterverschlag von Innen, aber so das diese doppellagig sind (Ich hoffe du verstehst, was ich meine), dann kann er zum einen nix mehr reinschmeißen und auch nicht mehr mit irgendeinem langen Stock in deinem Verschlag rumstochern und was umschmeißen. Das kostet ihn deutlich mehr Mühe da dann ein Loch oder was auch immer reinzubekommen. Und auch sonst versuche ihm keine Angriffsfläche zu bieten, mache den Türkranz ab, dann kann er ihn nicht runterschmeißen. Zur Not leg deine Fußmatte hinter die Tür, also in deine Wohnung, dann kann er da auch nichts mit machen. Einzig der Briefkasten bliebe dann noch, soll er den doch vollmüllen, du räumst es aus, machst ein Foto davon, schaust ob evtl. irgendwo sein Name drauf steht und dann schmeißt du es weg. Nichts zurückstopfen.
Wenn er dir im Hausflur begegnet grüßt du ihn ein wenig übertrieben freundlich und gehst direkt weiter.
Es wird wahrscheinlich nicht lange dauern und ihm ist das alles zu blöd, weil er merkt, das du auf nichts eingehst und er auch keine Möglichkeiten mehr hat dich anzugreifen.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #1.085
DemonPassion DemonPassion und K keineahnung78

Es tat mir leid, eure Geschichte zu lesen, auch wenn keineahnung78 zum Glück Wege aus der Depression gefunden hat. Freut mich für dich. :smile:
Für DemonPassion hoffe ich, dass es dir bald wieder besser geht. Zumindest machst du ja einen einen Schritt in die richtige Richtung, wenn du bald dein unerträgliches Wohnumfeld verlässt.

Im Moment ist bei mir auch das Gefühl sehr stark, dass ich gar nicht arbeitsfähig bin und ein Job in der Altenhilfe mich wirklich schnell an meine Grenzen bringen würde.
Keine Ahnung, warum ich mir immer noch versuche einzureden, dass ich trotzdem noch funktionieren muss.
Da sind zum einen meine Eltern, die für psychische Erkrankungen überhaupt kein Verständnis haben und das als massive Schwäche auslegen würden. Mein Vater ist auch immer schnell damit, jemanden als faul abzustempeln statt mal zumindest bei der eigenen Tochter hinter die Fassade zu blicken.
Auch meine Bekannte und ihr Mann können nicht nachvollziehen, wenn jemand keinen Job findet. Ihr Mann fragt mich grundsätzlich bei jedem Treffen, ob ich denn immer noch keine neue Arbeit gefunden habe. Es müsse doch langweilig sein den ganzen Tag zu Hause.

Wie würdet ihr das denn anstellen?
Soll ich meiner Sachbearbeiterin beim Jobcenter sagen, dass es mir psychisch sehr schlecht geht?
Schließlich werde ich ja von der Reha-Abteilung betreut, doch Verständnis kann ich wohl nicht erwarten, auch wenn in meiner Akte ja Depressionen und eine Angststörung vermerkt sind.
Oder lieber so tun als wenn alles in Ordnung wäre und mich noch vor Beginn des Kurses für Betreuungsassistenten krankschreiben lassen?

Ich möchte ja gerne etwas machen, nur befürchte ich, der psychischen Belastbarkeit in einem Altenheim nicht gewachsen zu sein. Habe Angst mich zu blamieren, wenn ich negativ kritisiert werde und ich dann sofort in Tränen ausbreche.
Denn ich wünsche mir im Moment nichts so sehr wie Anerkennung und mal ein positives Feedback.

T twinkeling-star

Danke für deinen Rat hinsichtlich eines Bürojobs.
Nur, was du angeführt hast, ist für mich leider absolut ungeeignet. Genau diese Aufgaben hatte ich ja in meinem Job im letzten Jahr: Bedienung der Telefonzentrale, Bearbeitung der Post, Büromaterial bestellen, Ordner und Angebote erstellen und hin und wieder mal ein wenig Korrespondenz, Empfang der Besucher. Im Grunde nichts weltbewegendes, doch ich war damit heillos überfordert!
Daher möchte ich nicht mehr in einem Büro arbeiten. Ich hatte seit meiner Ausbildung fünf kaufmännische Arbeitsstellen und habe in jeder zwischen einem Monat und einem Jahr gearbeitet. Bis auf einen waren es alle ziemlich anspruchslose Jobs. Es war überall ein Fiasko. Ich muss mir spätestens seit letztem Jahr eingestehen, dass ich mich dafür überhaupt nicht eigne. Denn wie es nun mal meine Art ist, habe ich oft den Kollegen die Schuld gegeben, weil sie sich nicht genügend um mich bemüht und mich nicht ausreichend eingearbeitet haben.

Jetzt werde ich erst mal sehen, was morgen der Termin beim Anwalt ergibt.
Große Hoffnungen habe ich nicht, aber ich will es nicht unversucht lassen, auch wenn ich mich schon nach einer neuen Wohnung umschaue.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #1.086
Mein Vorschlag ist immer noch: wende dich an den SPDI!
Kannst du mir vielleicht nochmal sagen, ob du das einfach immer wieder vergisst oder ob du das nicht möchtest?
Du musst zur richtigen Anlaufstelle, und deine Sachbearbeiterin ist weder deine Therapeutin noch für sowas geschult (vermutlich). Das ist schade, ist aber nun mal so. Und deine Anlaufstelle in Bezug auf deine psychischen Probleme ist zum Beispiel der SPDI und nicht deine Sachbearbeiterin.

Das finde ich hier beim Antworten manchmal schwierig, Stormy, dass ich das Gefühl habe, mich immer zu wiederholen.
 
DemonPassion
Benutzer138450  (32) Meistens hier zu finden
  • #1.087
Da sind zum einen meine Eltern, die für psychische Erkrankungen überhaupt kein Verständnis haben und das als massive Schwäche auslegen würden. Mein Vater ist auch immer schnell damit, jemanden als faul abzustempeln statt mal zumindest bei der eigenen Tochter hinter die Fassade zu blicken.
Auch meine Bekannte und ihr Mann können nicht nachvollziehen, wenn jemand keinen Job findet. Ihr Mann fragt mich grundsätzlich bei jedem Treffen, ob ich denn immer noch keine neue Arbeit gefunden habe. Es müsse doch langweilig sein den ganzen Tag zu Hause.
Die Sache ist aber, niemand von denen kann in dich reinsehen, offenbar können sie sich auch nicht in dich einfühlen und auch wenn es gut für sie ist, dass sie offenbar diese Lähmung einer Depression nicht verstehen, weil sie das Gefühl nicht kennen - du darfst dich davon nicht beeinflussen lassen. Es ist eben leider immer noch so, dass psychische Krankheiten gar nicht anerkannt werden, als anstellen oder faul sein betrachtet werden, da muss sich noch viel tun. Denn im Gegensatz zu körperlichen Krankheiten gibt da ja selten etwas, was man sehen kann oder ein konkreter Verlauf oder eine konkrete Diagnose, an der man sich fest halten kann. Ich würde Leute, die für meine Situation und meine gesundheitliche Lage kein Verständnis haben, so weit es geht daraus eben auch ausschließen. Du redest nicht über das Thema, basta. "Lieber Mann von meiner Bekannten, danke für das offensichtliche Interesse an MEINEM Berufsleben, aber darüber möchte ich aktuell nicht sprechen. Gibt's sonst was Neues?"

Wie würdet ihr das denn anstellen?
Soll ich meiner Sachbearbeiterin beim Jobcenter sagen, dass es mir psychisch sehr schlecht geht?
Schließlich werde ich ja von der Reha-Abteilung betreut, doch Verständnis kann ich wohl nicht erwarten, auch wenn in meiner Akte ja Depressionen und eine Angststörung vermerkt sind.
Oder lieber so tun als wenn alles in Ordnung wäre und mich noch vor Beginn des Kurses für Betreuungsassistenten krankschreiben lassen?
Ich würde von Anfang an die Karten offen auf den Tisch legen, damit später nicht gefragt und sich nicht gewundert wird. Wenn du jetzt so tust, als sei alles in Ordnung und dich dann kurz vor knapp krank schreiben lässt, am besten noch für ein paar Wochen, was würde das denn signalisieren? "Aber Frau Stormy, Sie sagten doch immer, alles sei gut, wir haben fest mit Ihnen gerechnet, blabla." Dann hast du wieder ein schlechtes Gewissen und arbeitest am Ende doch als Betreuungsassistentin, was ich persönlich als echt nicht die beste Idee gerade erachten würde.
 
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