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Depression durch Job

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Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • #1
Liebe Community,

ich muss mich gerade mal entlasten.
Ich bin 35 Jahre und arbeite seit 2009 im sozialen Bereich. Ich war im betreuten Wohnen für geistig behinderte Menschen, danach habe ich psychisch kranke Menschen im therapeutischen Einzelwohnen betreut und von da aus bin ich ins Streetwork gewechselt. Ich habe dann gemerkt, dass ich aus dem Betreuungsbereich raus möchte, Beratungsstelle, Jobcoaching, Berufsreha oder ähnliches intessiert mich. Diese Stellen sind überwiegend nur für studierte Personen, weshalb ich mich entschied ein berufsbegleitendes Studium zu beginnen. Im Streetwork war es nicht möglich dies mit der Arbeit zeitlich zu vereinbaren, auch viele Umbewebungen scheiterten daran.

Schlussendlich bin ich wieder in die Betreuung geistig behinderter Menschen eingestiegen, obwohl ich nicht in diesen Arbeitsbereich zurück wollte, aber mir blieb nichts anderes übrig. Dort bin ich jetzt seit 2 Jahren. Schnell merke ich, das ich unterfordert bin. Von 6h täglicher Arbeitszeit sitze ich locker 4-5 Stunden rum. Zum einen sind einige Klienten so fit, das sie viel selbständig erledigen und zum anderen wollen die restlichen Klienten nicht viel machen, lieber in der WG sein. Hinzu kommt, das die Gespräche mit den Klienten immer um die gleichen Themen drehen, oft habe ich den Eindruck ich rede gegen Wände. Situationen und Dinge in Veränderung zu bringen habe ich auch mehrfach ganz praktisch versucht, aber ich merke immer wieder, das die Klienten aufgrund ihrer Retardierung Sachverhalte nicht gut verarbeiten können. Als ich damals in dem Bereich war, war das kein Problem für mich. Nun habe ich aber die letzten Jahre mit Klienten gearbeitet ohne geistige Behinderung, wo eine ganze andere Art der Kommunikation möglich war, Perspektivwechsel, Hinterfragen, Selbstreflexion etc.

Mein einziger direkter Kollege hat sich arrangiert und angepasst. Er lässt einfach geschehen, macht kaum etwas. Alles was ich versucht habe, um Probleme und Belastungen der Klienten zu mildern, wurde von ihm 0 unterstützt, auch dies ist ein Grund warum nichts fruchtet, es wird Kontinuität von allen Seiten gebraucht. Zudem habe ich viele Dienste mit diesem Kollegen, wir sitzen also oft zu Zweit im Büro. Als ich dort anfing versuchte ich mehrere Monate ein gutes Verhältnis aufzubauen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Er nahm dies in sofern an, das er viel erzählte, aber wenn ich Bedarf hatte über berufliche Situationen zu sprechen, hat er mir deutlich Desinteresse gezeigt. Zudem ist er immer wieder pampig, hat generell eine unterschwellige negative Aura. Irgendwann habe ich dann aufgehört immer die Positive zu sein und gutes Karma zu versprühen, es war mir zu einseitig.

Ich gehe seit Monaten so ungern zur Arbeit, das ich auf dem Weg stets angespannt bin. Ich sehe keinen Sinn in der Arbeit, für mich fühlt es sich wie verschwendete Lebenszeit an. Ich habe seit letzter Woche meinen Studienabschluss in der Tasche. Aber ich fühle mich depressiv. Dadurch scheue ich mich, mich aktuell umzubewerben, ich hab Sorge das ich unterschwellig jetzt auch Negatives ausstrahle und dadurch keinen neuen Job finde. Es ist ein Dilemma 😭
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Vielleicht wäre es angebracht, mal zu einem Arzt zu gehen und deine eigendiagnose zu bestätigen.

Deine frustration kann ich zwar verstehen aber wenn dein Plan ist, sowieso zu studieren und was anderes zu machen..... was machst du dein persönliches Glück von einem Kollegen abhängig ab, der völlig anders tickt?

Nachtrag:

Du hast deinen Abschluss ja schon in der Tasche. Also ab zum Arzt!
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
Ich denke auch, dass ein Arztbesuch mal der erste Schritt wäre.
Der kann dir ggf Medikamente verschreiben.
 
F
Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich war beim Arzt, ich habe eine depressive Episode infolge eines Bore outs. Kein guter Arzt greift sofort zu Medikamenten.
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Ich war beim Arzt, ich habe eine depressive Episode infolge eines Bore outs. Kein guter Arzt greift sofort zu Medikamenten.
Und was sagt er zur Behandlung?

Nur mal nebenbei, kein guter Arzt stellt eine psychologische Diagnose in 10 Minuten.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #6
Ich war beim Arzt, ich habe eine depressive Episode infolge eines Bore outs. Kein guter Arzt greift sofort zu Medikamenten.
Es gibt ja auch Stimmungsaufheller, muss nicht gleich die Bombe sein. Johanniskraut kann man zb testen.

Ich würde aber an deiner Stelle gucken, dass du dich bewirbst. Der Grund deines Zustandes ist klar, du hast jetzt alle Möglichkeiten, du hast nichts zu verlieren, im Gegenteil. Im Prinzip hindert dich deine Angst, zu versagen und mit deiner aktuellen Stimmung keinen Job zu finden - aber an der Stimmung wird sich nichts ändern, und außerdem bezweifle ich, dass man in einem kurzen Bewerbungsgespräch so viel negative Schwingungen verbreiten kann.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #7
Ich war beim Arzt, ich habe eine depressive Episode infolge eines Bore outs. Kein guter Arzt greift sofort zu Medikamenten.
konnten wir ja nicht wissen, dass du schon beim Arzt warst 🤨🤷🏼‍♀️

war das ein Facharzt oder dein Hausarzt?
und mit welcher Therapieform hat der dich aus der Praxis entlassen?
 
F
Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Als erste Anlaufstelle war es mein Hausarzt. Nach Check körperlicher Ursachen,hat er mich mit einer Überweisung zum Therapeuten entlassen
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
und warst du bei dem Therapeuten bzw hast einen Termin?
 
F
Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
F
Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #11
Es gibt ja auch Stimmungsaufheller, muss nicht gleich die Bombe sein. Johanniskraut kann man zb testen.

Ich würde aber an deiner Stelle gucken, dass du dich bewirbst. Der Grund deines Zustandes ist klar, du hast jetzt alle Möglichkeiten, du hast nichts zu verlieren, im Gegenteil. Im Prinzip hindert dich deine Angst, zu versagen und mit deiner aktuellen Stimmung keinen Job zu finden - aber an der Stimmung wird sich nichts ändern, und außerdem bezweifle ich, dass man in einem kurzen Bewerbungsgespräch so viel negative Schwingungen verbreiten kann.
Ja du bringst es auf den Punkt, Versagensangst in der aktuellen Befindlichkeit ist der Hinderungsgrund. Ich sollte vielleicht einfach Bewerbungen schreiben und dann schauen wie es läuft
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #12
Hast du denn mal versucht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen? Und was hast du studiert? Auch was im sozialen Bereich?

Als es mir mal schlecht ging wegen der Arbeit habe ich professionelle Hilfe in Anspruch genommen und dann den Job gewechselt. Die Kombination aus Beidem hat mir sehr gut getan und ich bin regelrecht im neuen Job aufgeblüht und bekomme sehr regelmäßig gutes Feedback. Ich weiß, dass man das nicht so sieht, wenn man in der Situation steckt, deshalb würde ich schnellstmöglich nach psychologischer Unterstützung und neuen Jobs Ausschau halten.


Gibt's in deinem Job nicht die Möglichkeit einer Supervision oder zum allg. Austausch mit Psychologen? Würde eventuell schon einen wenig weiterhelfen.
 
F
Benutzer201964  (23) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #13
Hast du denn mal versucht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen? Und was hast du studiert? Auch was im sozialen Bereich?

Als es mir mal schlecht ging wegen der Arbeit habe ich professionelle Hilfe in Anspruch genommen und dann den Job gewechselt. Die Kombination aus Beidem hat mir sehr gut getan und ich bin regelrecht im neuen Job aufgeblüht und bekomme sehr regelmäßig gutes Feedback. Ich weiß, dass man das nicht so sieht, wenn man in der Situation steckt, deshalb würde ich schnellstmöglich nach psychologischer Unterstützung und neuen Jobs Ausschau halten.


Gibt's in deinem Job nicht die Möglichkeit einer Supervision oder zum allg. Austausch mit Psychologen? Würde eventuell schon einen wenig weiterhelfen.
Ja ich habe Soziale Arbeit studiert. Aktuell suche ich einen Therapeut*in, was aber sehr schwierig ist, da viele keine Kapazitäten haben. Ja ich habe interessante Stellen gefunden, werde mich überwinden und bewerben
 
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