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Die Liebe,.. und meine Angststörung

P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich habe nun seit 1 1/2 Jahren eine Angststörung. Davor hatte ich allerdings schon die Anzeichen die sich größtenteils in Schüchternheit äußerten, wobei ich dachte das dies noch normal wäre. So richtig gings aber damit los als ich meine erste Panikattacke aus heiterem Himmel bekam und überhaupt keine Ahnung hatte was mit mir los war, bis ich dann beim Arzt war. Die ersten 4 Monate hatte ich permanent Herzrasen, egal wo. Ausgerechnet in meinem letzten Schuljahr, als ich mein Abi machte und deshalb gezwungen war zur Schule zu gehen. Es war purer Horror, es fühlte sich so surreal an und ich hatte nur gehofft das das einfach ein Alptraum ist.

Allerdings hatte ich Glück im Unglück und meine Lage "stabilisierte" sich und ich konnte dann gegen Januar 2015 ohne große Probleme wieder mein Alltag hinbekommen. Panikattacken habe ich sogut wie gar nicht mehr und meine Angststörung beeinträchtigt mich eigentlich gar nicht. Allerdings habe ich halt dieses Mindset, zu jeder Situation jedes Worst-Case-Szenario zu durchdenken, jede Variable, was passieren könnte etc. Zusätzlich leichte Depressionen, wodurch ich auch immer das schlimmste erwarte, wenn etwas auf mich zukommt.
Wenn ich z.b auf eine Party gehen will, dann bin ich jedesmal davor kurz bevor ich los gehe zu zögern. Was ist wenn ich auf der Party meine Freunde verliere und dann alleine rumstehe? Denken die Leute ich hätte dann keine Freunde? Wie soll ich mich dann verhalten? Was ist wenn die Leute denken ich wäre ein weirdo? etc.

Sorry, ich bin etwas abgeschweift, nun zu meinem eigentlichen Problem;
Während der Abizeit hatte ich einmal eine Gruppenarbeit mit einer Mitschülerin, die für mich bisher nie wirklich hervorgestochen ist. Wir verstanden uns so gut und fingen an uns nach der Schule zu treffen. Ich hatte dann nach 2 Monaten mich total in sie verliebt und sie empfand auch etwas für mich. Aber hier kam dann wieder meine Angststörung ins Spiel. Ich war so extrem schüchtern und habe nichts riskiert oder eher mich überhaupt nicht getraut und mich selber in die Friendzone katapultiert. Sie musste denken das ich wohl schwul bin oder auf keine Beziehung aus bin,.. Ich hatte permanent wieder diese Worst-Case-Szenario Gedanken das sie sowieso nicht auf mich stehen wird, obwohl sie eindeutige Signale gezeigt hatte,.. was dran ändern kann ich auch nicht mehr, da sie weggezogen ist zum studieren.

Das ganze hat mich ziemlich in ein tiefes Loch geworfen und ich kämpfe immernoch damit irgendwie rauszukommen, da ich wirklich sehr viele Gefühle für sie hatte. Es ärgert mich einfach so sehr, das ich ausgerechnet eine Angststörung mit mir rumschleppen muss,.. ich meine ich sollte glücklich sein das es nichts schlimmeres ist und das es wirklich nur eine leichte Angststörung ist die mich im Alltag nicht sonderlich behindert. Dafür schränkt sie mich sehr stark in meinem Liebesleben ein, da ich eben sehr schüchtern,introvertiert und unsicher bin, was nicht gerade gute Werte in der Liebeswelt sind.

Was mich am meisten fertig macht ist das ich nicht nochmal so eine Chance bekommen werde wo mir quasi die perfekte direkt vor die Nase gepackt wird. Es war perfekt für meine Situation das ich sie schon kannte und daher nicht mit einer "fremden" Person konfrontiert war, ansonsten hätte ich nichtmal mit ihr sprechen können.

Ich will jetzt auch nicht weiter rumheulen und im Selbstmitleid ertrinken, aber zur Zeit dreh ich mich einfach nur noch im Kreis. Zum einen Teil bin ich immernoch nicht über sie hinweggekommen und das ganze nagt ziemlich an mir. Zum anderen weiß ich nicht wie ich weitermachen sollte, selbst wenn ich irgendwann mal über sie hinweggekommen bin. Es ist für mich schier unmöglich eine fremde Frau kennen zu lernen, da ich mich nicht überwinden kann eine Frau anzusprechen oder überhaupt zu zeigen das ich interessiert bin.

Wäre für Tipps o.ä dankbar, wie ich mich aus der Situation befreien kann:smile: Oder vielleicht jemand mit ähnlicher Erfahrung, der sich aus dem Teufelskreis befreien konnte?
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich hatte auch lange Jahre aehnliche Probleme und ich finde, Du bist ein bisschen zu hart zu Dir selbst. Manche Leute sind eben etwas sensibler als andere, und das sollte man sich auch nicht selbst vorwerfen. Abgesehen davon ist das Leben ein stetes Kommen und Gehen von Menschen; klar, bedauerlich, dass die Holde nun weitergewandert ist, aber das haette sie vielleicht ohnehin gemusst. Ich wuerde mich mal entspannen und einfach der Dinge harren.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #3
Bist Du in therapeutischer Behandlung?
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Danke für die Antworten,

klar, bedauerlich, dass die Holde nun weitergewandert ist, aber das haette sie vielleicht ohnehin gemusst..

Ja, das ist mir bewusst, allerdings ist sie nicht am anderen Ende der Welt, wäre zwar eine lange Fahrt (glaube so 1 1/2 Std) aber eine Fernbeziehung wäre es für sie wert und ich wäre auch bereit dazu gewesen die lange Strecke zu fahren.

Bist Du in therapeutischer Behandlung?

Nein, ich hatte kurzweilig eine Therapeutin, aber sie wirkte so indoktriniert mit ihren Ansichten. Ausserdem habe ich das Problem, auch gerade wegen meiner Schüchternheit, das ich überhaupt mich nicht öffnen konnte.

Ist beides ärztlich diagnostiziert?

Ja. Als ich meine erste Panikattacke hatte und danach beim Hausarzt war weil ich dachte ich hätte etwas mit meinem Herz, hatte die mich aufgrund "psychosomatischer Symptome" (oder so ähnlich) zu einer Psychatrie weitergeleitet, wo ich dann von einer Psychologen und einer Psychaterin die Diagnose bekommen habe. Die meinten allerdings das die Angststörung in der Regel immer eine Depression mit sich bringt, da unter anderem das Denkverhalten eines Angstgestörten gute Voraussetzungen für eine Depression hat. Zudem bin ich auch melancholisch
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #6
Die meinten allerdings das die Angststörung in der Regel immer eine Depression mit sich bringt, da unter anderem das Denkverhalten eines Angstgestörten gute Voraussetzungen für eine Depression hat. Zudem bin ich auch melancholisch
Also ist erstmal nur die Angststörung gesichert. Die Depression vermutest du nur? Da würde ich nicht sofort schwarzmalen, kann auch eine normale schlechte Phase sein, die jeder mal hat.

Natürlich nervt diese Einschränkung, aber du kriegst dein Leben ja einigermaßen auf die Kette; Sprich du hast Zeit mal in Ruhe nach einem Psychiater/Psychologen (ich verwechsel die beiden immer :ashamed:) zu schauen mit dem du auf einer Wellenlänge bist. Das kann eine ganze Weile dauern, frag ruhig bei deiner Krankenkasse nach Unterstützung bei der Suche. Die helfen bestimmt auch per Mail weiter falls telefonieren nicht so dein Ding ist :zwinker:
Für die Zwischenzeit würde ich nochmal nachdenken ob du von der ersten Ärztin irgendwas mitnehmen konntest. Falls nicht könntest du dich online mal umschauen, spontan habe ich z.B. das hier gefunden. Musst du schauen ob es dir taugt, ansonsten spuckt google auch noch anderes aus bei "Angststörung Selbsthilfe".
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #7
Ein Mädel, mit dem Du keinen Kontakt außer Lächeln hattest....und Du sagst sie sei eine Fernbeziehung wert? Ich denke Deine Erfahrung mit Menschen ist gleich 0 und das wird sich nicht ändern, bis Du aktiv beginnst, an Dir zu arbeiten. Vergiss die Frau und das Daten erstmal eine Weile. Es wird eh nicht funktionieren, wenn Du selbst auf wackeligen Beinen stehst. Such Dir einen guten Verhaltenstherapeuten und fang an. Das Leben wartet nicht auf Dich.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Ein Mädel, mit dem Du keinen Kontakt außer Lächeln hattest
Sie sind in eine Stufe gegangen und haben in dem Kontext eine gemeinsame Gruppenarbeit gemacht. Dabei haben sie sich so gut verstanden das sie auch privat Kontakt hatten und das mehrere Monate. Ich denke schon das es möglich ist hier von verliebt sein zu sprechen :zwinker:
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Sprich du hast Zeit mal in Ruhe nach einem Psychiater/Psychologen (ich verwechsel die beiden immer :ashamed:) zu schauen mit dem du auf einer Wellenlänge bist.

Ja, ich hatte schon befürchtet das ein Therapeut die einzige Lösung ist. Meine Therapeutin war mir anfangs ja ganz symphatisch, deswegen hatte ich sie ja auch ausgesucht. Aber ich hab einfach eine krasse Blockade über meine Gefühle zu reden. Am ende hatte ich nur vorgegeben das es mir besser ging. Ja ich weiß, das ist dann auch nicht ihre Schuld, sondern meine. Trotzdem konnte ich nie wirklich klartext reden, auch wenn ich es mir fest vorher vorgenommen habe. Bevor ich eine Therapeutin aufsuche sollte ich das erstmal irgendwie hinbekommen.
Ein Mädel, mit dem Du keinen Kontakt außer Lächeln hattest....und Du sagst sie sei eine Fernbeziehung wert?

Nee,.. wir hatten eigentlich fast jeden Tag etwas gemacht (bevor ich mich in sie verliebte), waren sehr oft essen, shoppen und auch ab und zu nur zu zweit in einer Cocktailbar.. Dann wurde irgendwann daraus, das sie mich manchmal um 1 Uhr morgens (am Wochenende natürlich) angeschrieben hat das sie nicht schlafen kann, dann bin ich immer zu ihr rübergefahren. Sie ist manchmal wenn ich bei ihr war zu mir unter die Decke gekrabbelt und hat sich an mir rangekuschelt. Wir hatten, wenn ich mal zurück denke, zum Ende hin sehr sehr viel immer gekuschelt. Aber ja, dann merkte sie wohl das mir die Eier fehlen und hatte abstand genommen.
 
N
Benutzer Gast
  • #10
Trotzdem konnte ich nie wirklich klartext reden, auch wenn ich es mir fest vorher vorgenommen habe. Bevor ich eine Therapeutin aufsuche sollte ich das erstmal irgendwie hinbekommen.

Vielleicht könnte auch ein Therapieziel sein, Klartext reden zu lernen. Also, quasi, das erste Therapieziel.

Ich denke nicht, dass du der einzige Mensch bist, der je eine Therapie machen wollte und dann Schwierigkeiten dabei hatte, sich zu öffnen. Das fällt vermutlich allen Menschen schwer - mehr oder weniger, eben.

Wenn du dieses Problem in der Therapie kommunizierst, sollte dein Therapeut nicht sonderlich überrascht sein.
Vielleicht hast du ja auch ein paar Ideen, was es dir leichter machen könnte?
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Trotzdem konnte ich nie wirklich klartext reden, auch wenn ich es mir fest vorher vorgenommen habe.
Dann wäre so eine Onlineberatung doch vermutlich ganz gut. Da musst du nicht von Angesicht zu Angesicht Klartext reden, sondern kannst schreiben.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #12
Puh, dann habe ich das überlesen. Immerhin. ^^ Aber ich bleibe dabei: es ist unheimlich schwer, Beziehungen aufzubauen, wenn man keine Beziehung in sich selbst hat, die man als gefestigt bezeichnen könnte. Ich leide seit einem Jahr selbst an einer Angststörung und weiß genau, dass die Krankheit alles filtert. Das, was Du von außen wahrnimmst und das, was Du selbst nach außen gibst. Die Beziehung zu anderen Menschen funktioniert so nur im seltensten Fall.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Online Therapie? Sowas gibt es? Danke, ich werde mich mal danach umschauen.
[doublepost=1480805251,1480791053][/doublepost] Demetra Demetra

Dürfte ich fragen, ob du zur Zeit in Behandlung bist? Wenn ja, konntest du Erfolge verbuchen?
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #14
Ich bin seit April in ambulanter Psychotherapie und war auch 6 Wochen in einer Klinik. Meine Alltagstherapeutin ist Verhaltenstherapeutin und wir kommen sehr gut aus. Wir verbringen viel Zeit damit, mein Verhalten und meine Gefühle in bestimmten Situationen zu analysieren. Dabei lässt sie mich selbst meine Schlüsse ziehen bzw. gibt mir sanfte Hinweise. Ich habe eindeutig bei der Bewertung meiner Handlungen Fortschritte gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ich habe zahlreiche Angebote gefunden für Online Therapie, aber allerdings ist das alles extrem teuer, da die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. Eine Sitzung kostet teilweise 50€, das könnte ich mir nie im Leben leisten, selbst wenn ich dazu noch einen Nebenjob anfangen würde.

Kennt jmd zufällig Fälle wo die KK die Kosten trägt?
 
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N
Benutzer Gast
  • #18
Kennt jmd zufällig Fälle wo die KK die Kosten trägt?

Wieso muss es denn eine Onlinetherapie sein?

Du könntest auch einen zugelassenen Therapeuten auswählen und ihn darüber aufklären, dass dir das direkte Gespräch streckenweise nicht allzu leicht fällt.
Vielleicht würde es dir helfen, dir vor der Sitzung Notizen zu machen, was du sagen möchtest - gerne auch, was du in der letzten Sitzung falsch dargestellt hast und nun korrigieren wolltest.
Vielleicht würde es dir helfen, deinem Therapeuten das ein oder andere per Mail zu schreiben oder ihm Notizen mit in die Stunde zu bringen.
Vielleicht könntest du mit Hilfe eines Therapeuten auch ganz neue, andere Strategien finden, um im direkten Gespräch die Themen anzugehen, die für dich wichtig sind.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Hast du sowas in der Richtung schon mal probiert?

Ne, aber Panikattacken habe ich eigentlich gar nicht mehr, selbst wenn ich mal im seltenen Fall eine habe, hab ich die gut unter Kontrolle und kann die recht schnell auflösen.

Wie wäre es mit einem normalen Therapeuten?

Ich müsste teilweise 3 Monate warten für einen Termin und dann ist auch die Frage ob ich mit dem Therapeuten überhaupt klar komme. Ausserdem wäre das tolle an der Online Therapie das ich dem Therapeuten nicht direkt über sitzen und auch nicht ins Gesicht gucken muss.

Wieso muss es denn eine Onlinetherapie sein?

Du könntest auch einen zugelassenen Therapeuten auswählen und ihn darüber aufklären, dass dir das direkte Gespräch streckenweise nicht allzu leicht fällt..

Zum einen würde das viel schneller gehen ein Termin zu bekommen und auch das wechseln wäre um einiges schneller. Zudem ist das immer recht zeitlich Stressig wegen meinem Job, da ich nicht will das mein Arbeitgeber davon Wind bekommt.

Auch wäre es mir extrem unangenehm wenn irgendein bekannter sieht wie ich zum Therapeuten gehe, oder mein Wagen da steht etc.

Notizen o.ä bräuchte ich nicht, da ich ja ganz genau meine Probleme kenne, aber ich "trau" mich einfach nicht darüber zu reden oder das anzusprechen
 
N
Benutzer Gast
  • #20
Notizen o.ä bräuchte ich nicht, da ich ja ganz genau meine Probleme kenne, aber ich "trau" mich einfach nicht darüber zu reden oder das anzusprechen

Aber ist das nicht eigentlich das gleiche Problem wie hier?
Aber hier kam dann wieder meine Angststörung ins Spiel. Ich war so extrem schüchtern und habe nichts riskiert oder eher mich überhaupt nicht getraut und mich selber in die Friendzone katapultiert.

Also das Problem, wegen dem du eigentlich überhaupt hauptsächlich professionelle Hilfe in Erwägung ziehst?

Glaubst du nicht, dieses Problem mit Hilfe eines Therapeuten direkt anzugehen, könnte dir weiter helfen, als ihm über eine Onlineberatung aus dem Weg zu gehen?

Versteh mich nicht falsch, ich halte schreiben für ne gute Sache, ich denke auch nicht, dass für jeden eine "normale" Therapie die beste Hilfe bei der Lösung seiner Probleme angeht - aber deine gerade bevorzugte Lösung klingt für mich nach der bevorzugten Lösung, um sich einzureden etwas anzugehen und es dabei nicht angehen zu müssen.

Auch wäre es mir extrem unangenehm wenn irgendein bekannter sieht wie ich zum Therapeuten gehe, oder mein Wagen da steht etc.

Naja. Das hast du doch schon mal überwunden, wenn du bereits einen Therapieversuch hattest. Im Zweifel kannst du ja auch einfach deinen Wagen 3 Straßen weiter parken, den Therapeuten 30km entfernt suchen oder in einem großen Gebäude, in dem diverse Ärzte ihre Praxis haben.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Doch ich verstehe schon was du meinst, wahrscheinlich hast du auch recht. Aber die Situation mit einem Therapeuten kann man nicht zu meinem Vorfall vergleichen. Beim Therapeuten bespreche ich viel mehr persönliche Aspekte und muss dem mich ja komplett öffnen. Ausserdem befürchte ich das es wieder in der gleichen Situation endet, wo ich mich nämlich gar nicht öffne. Ich weiß es klingt so dumm, aber mein Kopf hält mich einfach gefangen
 
N
Benutzer Gast
  • #22
Beim Therapeuten bespreche ich viel mehr persönliche Aspekte und muss dem mich ja komplett öffnen. Ausserdem befürchte ich das es wieder in der gleichen Situation endet, wo ich mich nämlich gar nicht öffne. Ich weiß es klingt so dumm, aber mein Kopf hält mich einfach gefangen

1. Nein, es klingt überhaupt kein bisschen dumm.

Und: Ich kenne das. Also, natürlich nicht, keine Ahnung, ich bin ja nicht in deinem Kopf. Aber mit meinem Kopf hat man es ganz sicher auch nicht leicht. Gerade mit Schwierigkeiten, sich zu öffnen und zu reden habe ich eine ganze Menge eigene Erfahrungen. Und auch wenn es viel besser geworden ist und ich schon lange nicht mehr wirklich stumm gewesen bin: Von meinem Kopf gefangen gehalten zu werden, ist bei mir Normalzustand :zwinker:

ABER:

Genau dafür sind Therapeuten eigentlich da. Für die Probleme. Für die richtigen handfesten Probleme, die uns so gefangen halten, dass wir da alleine keinen Ausweg mehr finden.
Und Therapeuten sollten eigentlich genau das sein: Pfadfinder. Nicht für uns, denn das können sie gar nicht, aber mit uns.
Mit Taschenlampen durch einen dunklen Wald. Aber eben gemeinsam, nicht allein. Mutmacher, wenn man auf der Suche nach dem Weg verzweifelt, Begleiter, wenn man Angst hat vor dem nächsten Schritt und Hinweisgeber, wenn man sich verirrt.


Und was du meinst, beim Therapeuten besprichst du viel mehr persönliche Aspekte: Ja, tust du. Aber auch zwischenmenschliche Beziehungen kommen nicht ohne persönliche Aspekte aus. Je emotionaler und inniger die Verbindung sein soll, um so mehr von dir braucht die Beziehung, um zu funktionieren.
Liebesbeziehungen werden schwer, wenn sich ein Partner nicht öffnen kann.

Glaubst du, nach den Startschwierigkeiten mit einem Menschen, den du gern hast, würde es dir leichter fallen?
Wenn ja, würde es dir sicher auch nach den Startschwierigkeiten mit einem guten(!) Therapeuten leichter fallen.
Wenn nein, würde dir ein guter(!) Therapeut noch um einiges mehr helfen können. Nämlich dabei, Probleme im Vorfeld auszuräumen, die du bis jetzt noch nicht hattest :zwinker:

Ich war schon bei einigen Psychologen, Therapeuten, Psychiatern. Viele davon fand ich persönlich einfach doof. Es gibt aber auch solche, denen man anmerkt, dass sie wirklich helfen wollen. Die empathisch zuhören, auf dich eingehen, ihre eigenen Erfahrungen einbringen um dir Hilfestellungen an die Hand geben zu können - und dabei gleichzeitig nie vergessen, dass du und nur du der absolute Experte in deiner eigenen Sache bist.

Wenn du es schaffst, einen Therapeuten zu finden, der zu dir passt (und, ja, dieser Weg kann unfassbar frustrierend sein), dann könntest du als erstes und wichtigstes Thema genau dieses eine ansprechen:
Du möchtest dir sehr gerne helfen lassen - stehst dir aber selbst im Weg. Bist gefangen in deinem Kopf und kannst dich nicht öffnen.
Dann sagst du, was passiert, wenn du dich nicht öffnen kannst.
Vergisst du, wie es sich eigentlich verhält? Lügst du? Schweigst du? Und dann findet ihr einen Weg damit umzugehen.

Und weißt du was du dabei lernst?

In einem sicheren und geschützten Rahmen lernst du, dass dir nichts passiert, wenn du die Mauern in deinem Kopf durchbrichst.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #23
Ich habe zahlreiche Angebote gefunden für Online Therapie, aber allerdings ist das alles extrem teuer, da die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. Eine Sitzung kostet teilweise 50€, das könnte ich mir nie im Leben leisten, selbst wenn ich dazu noch einen Nebenjob anfangen würde.
Ich hatte auch nicht von Onlinetherapie gesprochen, sondern von Onlineberatung (und meinte da z.B. Selbsthilfegruppen wie die die ich dir verlinkt habe) um die Zeit zu überbrücken bis du überhaupt einen Termin zur Therapie bekommst.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #24
Deinen Chef geht es nichts an, bei welchem Arzt Du welchen Termin hast. Und sollten Dir Nachteile entstehen, weil Du eine Erkrankung (!) behandeln lässt, dann solltest Du Dich konsequent von den Menschen trennen, die Dir Probleme machen. Erfahrungsgemäß bist Du ohne solche Menschen besser dran.

Momentan sorgt Deine Angst dafür, dass Du die Angst nicht behandeln lässt. Du legst Dir für jedes gute Argumente ein "aber" zurecht, das Deine Ängste vorerst beruhigt, während sie in einem anderen Bereich weiter wachsen.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Ja, ihr habt wohl alle recht.

Rosoideae Fragaria Rosoideae Fragaria
Sorry, dann hatte ich dich wohl falsch verstanden mit der Online Therapie bzw. Beratung.

Ich hatte eben nochmal nachgeguckt, bin aber ein bisschen durcheinander was für eine Art Therapeut ich nehmen sollte. Psychiater,Psychologe,Psychotherapeut,Heilpraktiker für Psychotherapie. Hatte ein paar der Arten gegoogelt und durchgelesen, bin mir aber trotzdem noch unsicher welcher die beste für meine Angststörung ist. Weiß jemand welches das beste für mich wäre, oder wo ich mich erkundigen kann welche Art ich wählen sollte?
 
N
Benutzer Gast
  • #26
Du kannst dich über Therapieformen bei der Krankenkasse informieren, beim Hausarzt, beim Psychiater oder bei psychosoozialen Beratungsstellen.

Wenn du in der gesetzlichen Krankenkasse bist und über die Kasse abgerechnet werden soll, bist du ohnehin auf kassenzugelassene Psychotherapeuten beschränkt.

Das sind in der Regel psychologische Psychotherapeuten (mit Psychologiestudium) oder ärztliche Psychotherapeuten (vorangegangenes Medizinstudium)

Dann zahlt die Krankenkasse 3 Therapieformen: Psychoanalyse, Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische Psychotherapie.

Für Angststörungen wird in der Regel eine Verhaltenstherapie empfohlen.
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #27
Solltest Du Medikamente benötigen, halte ich den Kontakt zu einem erfahrenen Psychiater oder Neurologen für unerlässlich. Das sind dann Ärzte, die entsprechende Verschreibungen machen können.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
Ja, das weiß ich noch von meinem alten Therapeuten. Ich hatte Duloxetin á 90mg für ne Zeit lang genommen, aber dann abgesetzt weil ich sonst am Wochenende nichts trinken konnte. Von daher will ich sowieso keine
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #29
N
Benutzer Gast
  • #31
Ja. Deswegen habe ich mir gestern Abend auch schon heftig gegen die Stirn geschlagen....

Ich möchte ja nicht sagen, dass mich das nicht auch gewundert hätte.

Letztenendes ist es aber seine Entscheidung, welche Therapiemöglichkeiten er in Anspruch nehmen möchte und auf welcher Grundlage er diese Entscheidungen trifft.

Wenn der Nutzen des Duloxetin als überragend empfunden worden wäre, hätte er es vermutlich nicht abgesetzt :zwinker:

Und wenn sein Therapeut die Ansicht vertritt, dass eine Begleitende Medikation hilfreich sein könnte, wird er das sicher mal ansprechen.
 
P
Benutzer163421  (27) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #32
Mein Therapeut war nicht komplett gegen Medikamente, aber er meinte das ich das auch ohne kann, also nicht brauche. Aber das AD hatte mir geholfen aus einer schweren depressiven Phase herauszukommen, quasi wie ein Booster. Und wenn ich dann mal am Wochenende feiern wollte, will ich auch etwas trinken, was ist daran so verwerflich. Weiterbringen wird mich die Medikation ja auch nicht
 
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