• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ein vollkommen falsches Leben geführt

K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hi,

ich habe immer mehr das Gefühl, mein Leben vollkommen falsch gelebt zu haben. Ich liege abends im Bett und werde panisch, weil ich eine der besten Zeiten meines Lebens einfach verpasst habe. Die letzten 13 Jahre sind kaum mehr als einen einzige Vergeudung.

Kaum jemand wird verstehen können, wie es mir geht. Ich galt früher als überdurchschnittlich intelligent, arbeite neben der Schule und verdiene sehr viel Geld (und habe auch noch Spaß dabei), habe materiellen Reichtum, von dem andere nachts träumen - aber ich habe keine Freunde, geschweige denn eine Freundin.

In dem Job, den ich neben der Schule ausführe, bin ich beinahe erstklassig, weil ich in den letzten Jahren zu Hause gesessen habe, anstatt mich mit anderen Menschen zu beschäftigen. Ich weiß nicht, woran es lag, aber ich war die ganze Zeit bloß der Außenseiter. Der, der als letzter im Sport in die Mannschaft gewählt wurde. Der alleine nach Hause fuhr. Von dessen Geburtstag niemand Notiz nahm. Mit dem keiner etwas zu tun haben wollte.

Vor drei Jahren trug es sich zu, dass mich ein Mädchen wohl irgendwie interessant fand. Was genau sie getrieben hat, ist mir unbegreiflich, aber sie nahm mich mit, zwar nicht zu Partys, aber immerhin zu einigen treffen, während denen ich dann plötzlich andere Menschen kennen lernte.

Es war, als hätte von einem Tag auf den anderen ein neues Leben begonnen. Oder zumindest ein neuer Lebensabschnitt. Plötzlich freuten sich andere Menschen auf mich, fragten, ob ich Zeit für sie hätte. Ich hatte plötzlich Freunde. Einfach so.

Und ich konnte nicht mit ihnen umgehen. Ich war das ja überhaupt nicht gewöhnt. Ich kannte bisher meinen Computer und meine Software und beide taten für gewöhnlich, was sie sollten. In der wirklichen Welt war ich unendlich schüchtern und vorsichtig, um keinen meiner neuen Freunde zu verlieren.

In dieser Zeit habe ich mir vermutlich mein weniger angebrachtes Verhalten angewöhnt, meine eigenen Bedürfnisse hinter die meiner Freunde zu stellen. Meine Freunde waren mir wichtiger als ich selbst. Ich hätte alles für sie getan. Und so süß das auch klingen mag, ist es eigentlich eine ziemlich gefährliche Einstellung.

Wie es die Zeit so will, kommen und gehen Freunde. Übrig blieb bis gestern meine beste Freundin. In Ermangelung anderer Menschen habe ich sie vermutlich in den letzten drei Jahren viel zu sehr beansprucht. Ich will nicht ausschließen, dass ich mich zwischenzeitlich in sie verliebt habe und es möglicherweise immer noch bin, jedenfalls wies unser Verhältnis mehr Merkmale einer Liebesbeziehung als einer Freundschaft auf.

In der Zeit, in der ich mit ihr befreundet war, kam immer stärker der Kontrast zwischen uns beiden zum Vorschein. Sie war intelligent, erfolgreich, attraktiv. Sie hat viele Freunde, geht auf Partys und in Discotheken, hat seit drei Jahren ständig irgendeinen Freund.

Und ich gehe vollständig in ihrem Schatten unter - denn ihr Erfolg ist mein Untergang. Es liegt wohl daran, dass diese „Wir sind eins“-Stimmung vom Anfang unserer Freundschaft ziemlich schnell verflogen ist, nachdem sie ihren ersten Freund kennengelernt hatte.

Wann immer sie glücklich war, wurde ich beinahe automatisch unglücklich. Wenn sie strahlend erzählte, dass sie in den Ferien zu irgendwelchen Uni-Tagen fährt, am nächsten Wochenende wieder eine Fahrradtour mit ihrem Freund macht oder ab jetzt mit ihrer besten Freundin jedes Wochenende die Discotheken unsicher machen möchte, werde ich gleich daran erinnert, dass wir in den Ferien viel Zeit miteinander verbringen wollten, dass ich seit Monaten auf eine Fahrradtour warte oder sie auch mal mit mir in die Disco gehen wollte.

Wenn ich sie nach derartigen Aktivitäten frage, holt sie ihren Terminkalender raus. Ein grausiges Teil. Er ist so voll, dass ich Treffen teilweise lange im Voraus arrangieren muss. Und wenn ich über ihre Schulter einen Blick hineinwerfe, sehe ich die vielen tollen Dinge, die sie in nächster Zeit mit anderen Freunden erlebt.

Andere Freunde sind etwas, was ich mir leider nicht zugelegt habe. Und das rächt sich jetzt. Das ist das erste Problem.

Das zweite Problem ist ihre unglaubliche Arroganz, die sich mit ebensolcher Naivität paart. Ein paar Beispiele?

Wir sind für einen Nachmittag verabredet. Ich stehe pünktlich vor ihrer Haustür, aber sie ist nicht da. Ich rufe sie an, sie geht nicht ran. Fünf Stunden später bekomme ich eine SMS, dass sie noch zu tun hatte.

Keine Entschuldigung, keine Spur davon, dass ihr das Leid tat. Ich sprach sie darauf an und erfuhr, dass sie anscheinend so viel zu tun hatte, dass zwar Zeit war, zu Hause ihr Mittagessen abzusagen, aber keine Zeit war, mir vorher mal eine Nachricht zu schicken. Und sie sah auch überhaupt keinen Grund, sich zu entschuldigen, weil sie ihrer Ansicht nach überhaupt keine Schuld traf. Sie redete mich einfach in Grund und Boden. Ich kam nicht dagegen an.

Wir wollten gemeinsam zu unserem Abi-Ball gehen. Das war fest vereinbart, als ihr Freund sie wohl fragte, ob er mit ihr hingehen könne. Den Wunsch konnte sie ihn nicht abschlagen und schickte mir eine SMS von wegen, dass es doch nicht klappt. Keine Entschuldigung, kein Bezug auf unsere Vereinbarung, einfach so dahin geschmiert. Stellt man sie zur Rede, trifft sie keine Schuld. Sie kann ihrem Freund seinen Wunsch schließlich nicht abschlagen.

Seit zwei Jahren freue ich mich darauf, in diesem Sommer mit ihr in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Das war seitdem ebenso fest vereinbart. Weil sie in Hamburg ein duales Studium beginnt, sah ich mich nach Zivildienststellen im Hamburger Raum um. Und plötzlich beschloss sie, dass ihr Freund am Wochenende bei ihr sein solle. Und weil ihr Freund mich aufgrund unser vielen Streitereien nicht ausstehen kann, müsste einer von uns beiden die Wohnung am Wochenende verlassen. Und sie wird nicht mit mir eine Wohngemeinschaft gründen, bis ich dieses Problem gelöst habe. Sie kann sich das anscheinend erlauben.

Und beim letzten Thema reichte es mir. Es war mir zu eindeutig, dass sie andauernd irgendwelche Bedingungen stellt, die ich erfüllen muss, um ihr zu gefallen. Und darauf habe ich einfach keine Lust.

Denn so langsam habe ich begriffen, dass wir uns nicht dauernd stritten, weil ich so an ihr hing, wie ich erst dachte, oder gar so ein schlechter Mensch war, wie ich später dachte, sondern weil sie eine seltsame Art hat, mit ihren Freunden umzugehen.

Ich möchte nicht länger zu Hause sitzen und über ihren Terminkalender mitbekommen, wie sie die Dinge, die wir gemeinsam machen wollten, lieber mit anderen Menschen erlebt und mich zu Hause sitzen lässt. Mein gesamter Jahrgang an der Schule hält mich für das letzte Arschloch, weil wir beide uns andauernd in den Haaren liegen, aber so langsam merke ich, dass ich daran nicht allein Schuld bin, wie mir jeder suggeriert.

Und nun? Nun bin ich wieder alleine. Wie vor drei Jahren. Niemand da, der mit mir irgendwas unternehmen möchte. Oder mich irgendwie lieb hat.

Mag sein, das vieles von dem, was ich beschrieben habe, die geplatzten Träume eines verrückten Teenagers sind - aber ich bin nicht einmal so weit, mich als Teenager bezeichnen zu können. Ich weiß noch immer nicht, inwiefern mein Verhalten meiner - ehemaligen - besten Freundin richtig war und wann ich der Idiot gewesen bin.

Und ich weiß noch immer nicht, wo ich die Freunde finden soll, die ich so dringend nötig habe. In der Disco, klar, und dann? Ich kann’s mir einfach nicht vorstellen.

Und so werde ich weiter alleine bleiben. Im Sommer werde ich meinen Zivildienst antreten, danach vielleicht studieren, vielleicht eine Ausbildung beginnen. Mein Traum wäre, mich einfach so selbstständig zu machen - genügend qualifiziert wäre ich. Bloß bin ich das gewinnen nicht mehr gewöhnt.

Aber egal, was ich tue: vermutlich werde ich es alleine tun.

So wünsche ich mir nichts mehr, als die Zeit zehn Jahre zurückdrehen zu können und dort den Weg einzuschlagen, den auch alle anderen gegangen sind. Aber stattdessen sitze ich hier mit fast zwanzig Jahren und habe weniger Lebenserfahrung als so mancher Teenie. Vielleicht wäre es schon mal ein Anfang, nicht in Selbstmitleid unterzugehen. Noch so eine Sache, in der ich erstklassig bin.
 
L
Benutzer76959  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
1) Du bist nicht der Einzige mit solchen oder ähnlichen Problemen. Mir geht's in Sachen "echte" Freundschaften auch so und deshalb kann ich ganz gut nachvollziehen wie du dich jetzt fühlst.

2) Willst du deine Probleme wirklich anpacken? Denn dazu braucht's mehr als in Selbstmitleid zu versinken und sich daheim einigeln. Irgendwas muss "klick" machen. Wenn das noch nicht passiert ist, kannste den Rest meines Posts getrost in den Wind schlagen. Du musst es wirklich wollen und die Probleme bei dir suchen. Menschen um dich rum werden sich nicht verändern, aber du kannst was an dir oder deinem Verhalten ändern.

3) Fixier dich nicht so auf deine vermeintlich "beste" Freundin! Es sieht für mich so aus als wärest du ihr nun relativ egal, aber sobald sie sich wieder in einem emotionalen Tief befindet, darfst du als Tröster herhalten. Ich finde es schade das sie nicht fähig ist Prioritäten abzustecken und wenn sie nicht merkt wie sehr sie dich enttäuscht, dann ist sie es auch nicht wert ihr eine Träne nachzuweinen. "Wie du mir, so ich dir!", so würde ich vorgehen. Steck nicht mehr in die Freundschaft als du herausbekommst. Wenn sie wirklich Interesse an dir hat, wird sie schon merken wie sehr du ihr fehlst.

4) Brust raus und Kopf hoch! Du bist kazaa, ein überaus attraktiver, junger und intelligenter Mann dem die Welt zu Füßen liegt :tongue:
Ernsthaft! Auch wenn's dir jetzt nicht so vorkommt, du bist ein extrem liebenswerter Mensch. Wieso ich die Behauptung einfach mal in den Raum stelle obwohl ich dich kein Stück kenne? Ganz einfach und auch wenn's ausgelutscht klingt: Auf jeden Topf passt ein Deckel. Irgendwo da draußen gibt's Mädels und Jungs die suchen jemanden wie dich und denken sich warscheinlich auch "Man, wieso finde ich nicht das was ich suche". Gib die Suche nicht auf! Du bist kein Freak, du hast andere Interessen, du bist etwas besonderes. Versteh das endlich mal! Sei selbstbewusst und lass dich von Niederlagen nicht sofort entmutigen.

5) Soziale Kontakte entstehen nicht einfach so aus dem Nichts. Erster Schritt ist folgender: Was macht mir Spaß und lässt sich super mit neuen Bekanntschaften verbinden? Zweiter Schritt: Recherchieren, Informationen besorgen, vllt. Preise vergleichen etc.. Dritter Schritt: Nicht nachdenken! z.B. ohne zu zögern ein Probetraining in einem Verein absolvieren. Kein "Ach die kennen mich doch nicht und mögen mich auch alle nicht". Scheiß doch mal drauf. Man geh raus und zeig der Welt mal wer du bist. Fass all deinen Mut zusammen und pack's an. Es gibt so viele Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen du wirst Freunde und sogar eine intelligente und gutaussehende Freundin finden. Aber setz dich selber nicht so unter Druck. Man du bist 19! Das ist kein Alter, sollte sich in 10 Jahren nichts geändert haben kannste dich nochmal beschweren.

6) Komm von deinem Trip runter das du deine Jugend versäumt hast! Du kannst alles nachholen. Party machen, Erfahrungen mit Frauen sammeln und stockbesoffen in nem Vorgarten liegen! Das ist alles mit 19 kein Ding.

Also, jetzt tu auch was! Ansonsten komm ich vorbei und mach dir Beine und glaub mir, das willst du nicht :tongue:
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #3
Ich glaub Du hast einfach nur ein paar Dinge falsch interpretiert und falsche Rückschlüsse draus gezogen.

Sie ist aus Deiner Sicht Deine beste Freundin, einer der wichtigsten Menschen die es für Dich gibt.

Die große Frage ist nur, wie es auf ihrer Seite aussieht. Und ich fürchte, bei nüchterner und objektiver Betrachtung sieht es da eben völlig anders aus. Du bist ein Freund, einer von vielen. In der Priorität liegen wahrscheinlich eine ganze Menge Leute vor Dir, ihr Freund, etc.

Aus dieser Diskrepanz und Deinem Anspruchsdenken (Du verhältst Dich letztendlich als wäre sie Deine Partnerin) ergeben sich eine ganze Menge Probleme, die letztendlich zu einer weiteren Verschlechterung des Verhältnisses geführt haben.

Aus ihrem Verhalten geht zweifelsfrei hervor, dass sie eben diese Wichtigkeit gar nicht wirklich realisiert, die Du in eure "Beziehung" legst. Vielleicht nimmt sie Freundschaften auch insgesamt nicht so ernst, das ist ja durchaus auch verbreitet.

Auch von Deiner Seite aus sind doch etliche Verhaltensweisen bemerkbar, die wenig mit Freundschaft zu tun haben (Missgunst ihr gegenüber).

Die Situation ist wohl mehr als festgefahren und von daher gibt es wohl bezüglich dieser Freundin keinen wirklich guten Rat.

Ich schätze Du kannst das abschreiben, da wird wahrscheinlich so schnell kein normaler Kontakt mehr draus.

Um andere Bekanntschaften solltest Du Dich trotzdem bemühen und nicht völlig aufgeben. Das ist in manchen Situationen schwer, das sollte man gar nicht abstreiten, aber allein bleiben oder wie in Deinem Fall sich völlig auf eine Person fixieren ist sicherlich ungesund.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
2) Willst du deine Probleme wirklich anpacken? Denn dazu braucht's mehr als in Selbstmitleid zu versinken und sich daheim einigeln. Irgendwas muss "klick" machen. Wenn das noch nicht passiert ist, kannste den Rest meines Posts getrost in den Wind schlagen. Du musst es wirklich wollen und die Probleme bei dir suchen. Menschen um dich rum werden sich nicht verändern, aber du kannst was an dir oder deinem Verhalten ändern.

Ich bin dazu durchaus gewillt, trage aber in mir drin so viele Probleme herum, die mich daran hindern. Einer davon ist eben die Vermutung, dass meine soziale Unerfahrenheit jedwede Freundschaften verhindert.

Aber vielleicht ist es noch einmal an der Zeit, dem Schicksal jeden Schritt abzuringen.


3) Fixier dich nicht so auf deine vermeintlich "beste" Freundin! Es sieht für mich so aus als wärest du ihr nun relativ egal, aber sobald sie sich wieder in einem emotionalen Tief befindet, darfst du als Tröster herhalten. Ich finde es schade das sie nicht fähig ist Prioritäten abzustecken und wenn sie nicht merkt wie sehr sie dich enttäuscht, dann ist sie es auch nicht wert ihr eine Träne nachzuweinen. "Wie du mir, so ich dir!", so würde ich vorgehen. Steck nicht mehr in die Freundschaft als du herausbekommst. Wenn sie wirklich Interesse an dir hat, wird sie schon merken wie sehr du ihr fehlst.

Ich find’s gerade interessant, dass du die Problematik mit dem Trösten findest, obschon ich sie gar nicht explizit beschrieben habe. Es ist so, dass ihre Beziehungen meistens vier, fünf Monate lang in der rosaroten Phase sind, wo dann über Heiraten und Kinder gesprochen wird, danach aber die Luft raus ist.

Sie würde mit mir nie über ihre Probleme reden, ich habe mit ihren Partnern meistens nichts zu tun. Ihren jetzigen habe ich noch nicht einmal gesehen. Aber, sobald die Luft raus ist, war ich plötzlich wieder interessant. Dann ging wieder was. Kino, Shoppen, Ausflüge. Dann braucht sie mich, damit ich ihr raten kann, ihre Beziehung zu beenden, weil sie sich in jemanden anders verliebt hat und alles beginnt von vorne.

Genug des Bashings - ich fürchte, diesmal wird’s anders laufen. Erstmal hab ich keine Lust mehr auf sie und zweitens wird sie im Sommer genügend Menschen kennen lernen, die mich ersetzen können.


4) Brust raus und Kopf hoch! Du bist kazaa, ein überaus attraktiver, junger und intelligenter Mann dem die Welt zu Füßen liegt :tongue:
Ernsthaft! Auch wenn's dir jetzt nicht so vorkommt, du bist ein extrem liebenswerter Mensch. Wieso ich die Behauptung einfach mal in den Raum stelle obwohl ich dich kein Stück kenne? Ganz einfach und auch wenn's ausgelutscht klingt: Auf jeden Topf passt ein Deckel. Irgendwo da draußen gibt's Mädels und Jungs die suchen jemanden wie dich und denken sich warscheinlich auch "Man, wieso finde ich nicht das was ich suche". Gib die Suche nicht auf! Du bist kein Freak, du hast andere Interessen, du bist etwas besonderes. Versteh das endlich mal! Sei selbstbewusst und lass dich von Niederlagen nicht sofort entmutigen.

Auch wenn ich diesem Spruch - wie du vermutlich erwartet hast - nicht vollends zustimmen kann, so ergibt sich doch hier das Problem, dass meine Umwelt schon ziemlich abgegrast ist. Ich bin eigentlich stadtbekannt. Warum weiß ich nicht, aber darum möchte ich hier verschwinden, so dass mir eine Zivildienststelle in Hamburg ganz gelegen käme. Ich hoffe, dort quasi noch mal einen unbefleckten Neuanfang wagen zu können - mit 20 Jahren...


5) Soziale Kontakte entstehen nicht einfach so aus dem Nichts. Erster Schritt ist folgender: Was macht mir Spaß und lässt sich super mit neuen Bekanntschaften verbinden? Zweiter Schritt: Recherchieren, Informationen besorgen, vllt. Preise vergleichen etc.. Dritter Schritt: Nicht nachdenken! z.B. ohne zu zögern ein Probetraining in einem Verein absolvieren. Kein "Ach die kennen mich doch nicht und mögen mich auch alle nicht". Scheiß doch mal drauf. Man geh raus und zeig der Welt mal wer du bist. Fass all deinen Mut zusammen und pack's an. Es gibt so viele Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen du wirst Freunde und sogar eine intelligente und gutaussehende Freundin finden. Aber setz dich selber nicht so unter Druck. Man du bist 19! Das ist kein Alter, sollte sich in 10 Jahren nichts geändert haben kannste dich nochmal beschweren.

Für Vereine und ähnliches fehlt mir leider momentan vollends die Zeit. In einem Monat schreibe ich mein Abitur und bis dahin müsste ich noch etwas an Material wiederholen, als dass ich jetzt derartige Dinge in Angriff nehmen möchte. Ich weiß, das klingt gleich wieder nach einer Ausrede.

Immerhin habe ich mich in einige Lerngruppen herein geschummelt. Darunter sind sogar Menschen, die mich noch nicht als Arschloch abgestempelt haben und ich merke, dass sie mir recht gut tun. Ich darf dort ich selbst sein. Das darf ich bei meiner ehemals besten Freundin schon länger nicht mehr.

Und ansonsten? Ich glaube nicht, dass man mit Softwareentwicklung jemanden begeistern kann. Und mit meinem Geld möchte ich niemanden begeistern, das ist mir zuwider. Ich fotografiere sehr gerne - natürlich mit dem neusten Equipment -, schreibe für die örtliche Lokalzeitung. Darüber lerne ich auch hin und wieder Menschen kennen, die mich dann ansprechen, weil sie von mir fotografiert werden möchten. Eigentlich ziemlich peinlich, dass ich diese Gelegenheit nicht weiter genutzt habe.


6) Komm von deinem Trip runter das du deine Jugend versäumt hast! Du kannst alles nachholen. Party machen, Erfahrungen mit Frauen sammeln und stockbesoffen in nem Vorgarten liegen! Das ist alles mit 19 kein Ding.

Aber bedeutet „Nachholen“ nicht, etwas verpasst zu haben? Vielleicht sollte ich langsam davon absehen, mich an Kleinigkeiten wie Wortbedeutungen festzuhalten. Und stattdessen mal meinen Arsch hochbekommen.
 
L
Benutzer76959  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich bin dazu durchaus gewillt, trage aber in mir drin so viele Probleme herum, die mich daran hindern. Einer davon ist eben die Vermutung, dass meine soziale Unerfahrenheit jedwede Freundschaften verhindert.

Aber vielleicht ist es noch einmal an der Zeit, dem Schicksal jeden Schritt abzuringen.

Aber deine Probleme würden durch neue Freundschaften immer weiter in den Hintergrund rücken. Wenn du jemanden hast der dir zuhört und in schweren Situationen beisteht, dann brauchst du keine Angst vor Problemen haben und diese lassen sich auch leichter bewältigen. Ja, es ist definitiv an der Zeit!

Ich find’s gerade interessant, dass du die Problematik mit dem Trösten findest, obschon ich sie gar nicht explizit beschrieben habe. Es ist so, dass ihre Beziehungen meistens vier, fünf Monate lang in der rosaroten Phase sind, wo dann über Heiraten und Kinder gesprochen wird, danach aber die Luft raus ist.

Sie würde mit mir nie über ihre Probleme reden, ich habe mit ihren Partnern meistens nichts zu tun. Ihren jetzigen habe ich noch nicht einmal gesehen. Aber, sobald die Luft raus ist, war ich plötzlich wieder interessant. Dann ging wieder was. Kino, Shoppen, Ausflüge. Dann braucht sie mich, damit ich ihr raten kann, ihre Beziehung zu beenden, weil sie sich in jemanden anders verliebt hat und alles beginnt von vorne.

Genug des Bashings - ich fürchte, diesmal wird’s anders laufen. Erstmal hab ich keine Lust mehr auf sie und zweitens wird sie im Sommer genügend Menschen kennen lernen, die mich ersetzen können.

Das hatte ich einfach mal vermutet, da es leider ziemlich oft so abläuft. Es ist der richtige Weg nicht mehr nach ihrer Pfeife zu tanzen. Glaub mir, ich spreche auch da aus Erfahrung. Du bist nicht zu ersetzen. Du bist einzigartig, aber sie erkennt das einfach nicht. Aber der Fehler bist nicht du - sondern sie.

Auch wenn ich diesem Spruch - wie du vermutlich erwartet hast - nicht vollends zustimmen kann, so ergibt sich doch hier das Problem, dass meine Umwelt schon ziemlich abgegrast ist. Ich bin eigentlich stadtbekannt. Warum weiß ich nicht, aber darum möchte ich hier verschwinden, so dass mir eine Zivildienststelle in Hamburg ganz gelegen käme. Ich hoffe, dort quasi noch mal einen unbefleckten Neuanfang wagen zu können - mit 20 Jahren...

Dann musste ja aus einer ländlichen Gegend kommen. Hamburg bietet ja genug Möglichkeiten neue Bekanntschaften zu knüpfen und die Dichte an Menschen die zu dir passen könnten ist einfach viel höher. Je früher destso besser! 20 Jahre sind wie gesagt kein Alter, hauptsache du machst jetzt einen Schlussstrich und gehst motiviert deinen Neuanfang an.

Für Vereine und ähnliches fehlt mir leider momentan vollends die Zeit. In einem Monat schreibe ich mein Abitur und bis dahin müsste ich noch etwas an Material wiederholen, als dass ich jetzt derartige Dinge in Angriff nehmen möchte. Ich weiß, das klingt gleich wieder nach einer Ausrede.

Immerhin habe ich mich in einige Lerngruppen herein geschummelt. Darunter sind sogar Menschen, die mich noch nicht als Arschloch abgestempelt haben und ich merke, dass sie mir recht gut tun. Ich darf dort ich selbst sein. Das darf ich bei meiner ehemals besten Freundin schon länger nicht mehr.

Und ansonsten? Ich glaube nicht, dass man mit Softwareentwicklung jemanden begeistern kann. Und mit meinem Geld möchte ich niemanden begeistern, das ist mir zuwider. Ich fotografiere sehr gerne - natürlich mit dem neusten Equipment -, schreibe für die örtliche Lokalzeitung. Darüber lerne ich auch hin und wieder Menschen kennen, die mich dann ansprechen, weil sie von mir fotografiert werden möchten. Eigentlich ziemlich peinlich, dass ich diese Gelegenheit nicht weiter genutzt habe.

Das kann ich verstehen, du stehst kurz vorm Abi, da hätte ich auch keine Zeit. Trotzdem ist es wichtig den Willen zufassen.

Diese Lerngruppe ist doch schon eine erste Möglichkeit. Ich finde Fotografie sogar sehr interessant, kreatives Talent findet man einfach nicht oft.

Aber bedeutet „Nachholen“ nicht, etwas verpasst zu haben? Vielleicht sollte ich langsam davon absehen, mich an Kleinigkeiten wie Wortbedeutungen festzuhalten. Und stattdessen mal meinen Arsch hochbekommen.

Dann hast du halt "etwas" verpasst. Na und?! Der Zug ist noch längst nicht abgefahren. Wer weiß, vllt. wird die nachgeholte Zeit um einiges schöner als mit 15-16. Davon mal ab: Sooo viel hast du garnicht verpasst. Wenn du so viel Wert auf Diskobesuche oder Erfahrungen mit Alkohol legst, dann vielleicht. Aber ich würde wetten, dass der Großteil der diese Erfahrungen gemacht hat, auch nicht erfüllt ist oder behaupten kann Freunde für's Leben gefunden zu haben.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Aus dieser Diskrepanz und Deinem Anspruchsdenken (Du verhältst Dich letztendlich als wäre sie Deine Partnerin) ergeben sich eine ganze Menge Probleme, die letztendlich zu einer weiteren Verschlechterung des Verhältnisses geführt haben.

Ich hab ja gar nicht erzählt, dass früher mal in liebestechnischer Hinsicht an mir interessiert war. Wir haben damals ein paar Mal miteinander herumgeknutscht (immerhin muss ich mich nicht mit dem Prädikat ungeküsst schmücken). Selbst als sie sich dann für jemanden anders entschieden hatte und ich „nur“ ihr bester Freund war, kamen noch immer eindeutige Anspielungen. Sei es, dass wir sicher noch mal ein Paar würden oder ich derjenige wäre, den sie heiratet oder sie plötzlich ihre Hand in meiner Hose hatte. Vermutlich habe ich das damals falsch interpretiert, wenn ich auch der Meinung bin, dass sich sowas von einer vergebenen Person eigentlich nicht schickt.

Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, sie hätte sich auch in mich verliebt. Möglicherweise hätten wir uns längst zerstritten und seit langer Zeit kein Wort mehr miteinander gesprochen, aber ich wäre zumindest für ein paar Wochen oder Monate glücklich gewesen. Und es hätte auch mein Sprungbrett in die wirkliche Welt sein können.


Auch von Deiner Seite aus sind doch etliche Verhaltensweisen bemerkbar, die wenig mit Freundschaft zu tun haben (Missgunst ihr gegenüber).

Es ist ja nicht so, dass ich von Grund auf missgünstig bin, bloß habe ich im Laufe der Zeit so viele Dinge erfahren, dass ich sofort daran denke, welche Auswirkungen etwas auf mich hat. Das läuft inzwischen geradezu automatisch ab. Es ist inzwischen so verzwickt - ich sollte mich eigentlich freuen, wenn sie bei irgendwelchen Einsätzen Geld verdienst und Spaß hat, bloß stehe ich während der gleichen Zeit vor ihrer Haustür, weil wir eigentlich verabredet waren. So lief das in letzter Zeit bei uns.

Für andere freuen kann ich mich allerdings immer noch. Nur bei ihr klappt es eben nicht.


Ich schätze Du kannst das abschreiben, da wird wahrscheinlich so schnell kein normaler Kontakt mehr draus.

So einfach ist das mit ihr nicht. Nachdem wir uns gestern gestritten hatten und ich ziemlich fertig war - nach sowas mache ich nachts meist kein Auge zu - kam sie heute morgen total happy an wie immer und hat mich ganz normal knuddeln wollen, als wäre überhaupt nichts passiert. Das ist für mich wiederum ein Zeichen, wie wenig ihr der Streit zugesetzt hat und sie eben sehr viel weniger davon betroffen ist als ich.


Das ist in manchen Situationen schwer, das sollte man gar nicht abstreiten, aber allein bleiben oder wie in Deinem Fall sich völlig auf eine Person fixieren ist sicherlich ungesund.

Tja. Das nächste „Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben“ werde ich mir erstmal eine lange Zeit aufsparen. Das ist zwar unglaublich süß, aber verschwendet, wenn das Gegenüber damit nichts anfangen kann. Oder eben anders denkt.


Du bist einzigartig, aber sie erkennt das einfach nicht. Aber der Fehler bist nicht du - sondern sie.

Es ist ja nun auch so, dass sie noch genügend andere einzigartige Menschen um sich herum hat. Da ist bei ihr der Bedarf vermutlich nicht allzu groß.


Dann musste ja aus einer ländlichen Gegend kommen. Hamburg bietet ja genug Möglichkeiten neue Bekanntschaften zu knüpfen und die Dichte an Menschen die zu dir passen könnten ist einfach viel höher. Je früher destso besser! 20 Jahre sind wie gesagt kein Alter, hauptsache du machst jetzt einen Schlussstrich und gehst motiviert deinen Neuanfang an.

Eine ländliche Gegend ist das hier eigentlich gar nicht. Aber anscheinend ist hier sehr wenig los, so dass genug Platz für derartige Neuigkeiten ist.

Ich überleg grade, wie das in Hamburg ablaufen müsste. Vermutlich werd sogar ich abends mal aus dem Haus herauskriechen und mich dort aufhalten, wo man andere Menschen kennenlernt. In Hamburg gibt’s ja genügend Universitäten, da fall ich unter den ganzen Nerds nicht so sehr auf.


Dann hast du halt "etwas" verpasst. Na und?! Der Zug ist noch längst nicht abgefahren. Wer weiß, vllt. wird die nachgeholte Zeit um einiges schöner als mit 15-16. Davon mal ab: Sooo viel hast du garnicht verpasst. Wenn du so viel Wert auf Diskobesuche oder Erfahrungen mit Alkohol legst, dann vielleicht. Aber ich würde wetten, dass der Großteil der diese Erfahrungen gemacht hat, auch nicht erfüllt ist oder behaupten kann Freunde für's Leben gefunden zu haben.

Ich trinke überhaupt keinen Alkohol. Aber ich hätte gerne mehr erlebt in meiner Jugend. Discos wären schon cool gewesen, aber auf jeden Fall irgendwas unter Menschen. Hauptsache irgendwas. Und andere quatschen jeden Tag darüber, was sie erlebt haben. Bei mir dauert es immer eine Weile, bis genügend zusammen kommt.
 
sternschnuppe83
Benutzer54518  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
[...]
 
M
Benutzer72397  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
hey!

Kann mir gut vorstellen wies dir geht...

aber ich denke mir wenn du jetzt zum zivildienst gehst und dann studierst lernst du ne menge leute kennen die die selben interessen haben wie du und ich denke da wirst du auch freunde finden die dich so respektieren wie du bist.

hab bis vor en paar ajhren vor meinen freunden auch nich gesagt was ich will und was nich...aber irgendwie musst du lernen deine meinung zu äußern... so wirst du nich ausgenutzt und die anderen lernen dich kennen...
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #9
Du hast dich aber auch echt an eine arrogante Zicke rangeschmissen. Sei froh das die Zeiten vorbei sind.
Im Studium findet man eigentlich immer genug Freunde, selbst wenn man selber eine "Nerd" ist, gibt genug Leute mit ähnlichen Interessen an der Uni. Und beim Zivi findet man eigentlich auch immer genug nette Leidensgenossen.

Ich glaube du könntest auch mal ein wenig "Pick Up" Training vertragen, was Umgang mit anderen Leuts und insbesondere dem anderen Geschlecht angeht.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #10
Aber ich hätte gerne mehr erlebt in meiner Jugend. Discos wären schon cool gewesen, aber auf jeden Fall irgendwas unter Menschen. Hauptsache irgendwas. Und andere quatschen jeden Tag darüber, was sie erlebt haben. Bei mir dauert es immer eine Weile, bis genügend zusammen kommt.

Ich beschränk mich mal nur auf die Sache, dass Du den Eindruck hast, Du hättest nix erlebt und stattdessen so vieles verpasst.
Du bist erst 19, Du hast noch alles vor Dir:smile: Warum ich das sage? Weil ich bis 18 noch viel weiter unten war als Du.
Ich hatte bis dahin:
- kaum Freunde und sonstigen soziale Kontakte
- aufgrund schwerer Krankheit keine Kindheit
- wurde durchgehend von Grundschule bis 10. Klasse gemobbt
- an Kontakten mit Mädels brauchte ich gar nicht erst zu denken.
- Disco? Was ist das? Erst mit 19 hatte ich mal eine von innen gesehen....
- Kneipen? Wozu? Hatte ja eh keine Freunde......

Quasi fing meine Jugend, die bei anderen mit 13/14 beginnt, erst mit 19 an, als ich zum ersten Mal einen guten Kumpel kennengelernt hatte, der mich mal unter die Leute genommen hatte. Dann ging es sehr schnell. Ich hatte in kürzester Zeit eine Menge Freunde, mit denen ich was unternehmen konnte. Ich begann auch mich Für Frauen zu interessieren, und verliebte mich zu ersten Mal. Mit 20 hatte ich nen Job. Ich hatte keinen Schulstress mehr, und hatte meine gesamte Freiziet zur verfügung, umherzuziehen und mit Leuten was zu unternehmen. Ich liess auch keine Gelegenheit aus. So von 20-30 tobte ich mich in einer Weise aus, die andere blass aussehen liessen.
Zumindest kann ich jetzt sagen, dass ich meine Jugend ausgelebt hatte. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass ich halt einige Jahre später dran war. Ja und? Auch jetzt fühle ich mich noch immer jung, auch wenn ich jetzt Familienvater bin:schuechte
Das ganze Geheimnis besteht darin einfach nur, Gelegenheiten, wo was los ist, wo man Leute kennenlernt, wahrzunehmen. Ich hatte das sehr schnell raus.

Mit meiner Geschichte will ich Dir sagen, dass bei Dir noch alles drin ist, dies und das zu erleben, diese und jene Ziele erreichen zu wollen. Betrachte es mal so: Wenn Du schon alles hinter Dir hättest, wäre es doch jetzt langweilig, oder?:smile:

Verpasst hast Du nix. Du hast lediglich noch einiges vor Dir:zwinker: Also freu Dich schon mal darauf:cool1:
 
D
Benutzer80931  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Kaum jemand wird verstehen können, wie es mir geht. Ich galt früher als überdurchschnittlich intelligent, arbeite neben der Schule und verdiene sehr viel Geld (und habe auch noch Spaß dabei), habe materiellen Reichtum, von dem andere nachts träumen - aber ich habe keine Freunde, geschweige denn eine Freundin.

Du bist 19 und verdienst sehr viel Geld, Geld ermöglicht dir alles!
Ich bin 18, hab keine Freunde, geschweige denn eine Freundin, geschweige denn Geld.
Vielleicht gehst du bald auf eine Universität (Da du ja ne Schule besuchst und überdurchschnittlich intelligent bist), dort findet man Freunde und Freundinen.

Ich geh auf eine HöHa, mit Leuten mit denen man nix anfangen kann, bin Polizeibekannt und sitze schon deshalb zuhause um nicht irgendwas falsches zu machen, habe nur meine PS3 und warte auf irgendwelche Demos mein Leben lang weil die Spiele auf Dauer zu teuer sind. Meine Wochenenden verbringe ich mit irgendwelchen anderen Versagern hinterm Supermarkt, sinnlos "saufen".

Das schreibe ich auf, damit du siehst das es anderen Leuten noch schlechter geht. Du schriebst, das du eine beste Freundin hattest, dann klappt es doch mit dem Leute kennenlernen und das in Verbindung mit Geld, du kannst dir schöne Kleidung kaufen, auffallen, in Discotheken gehen, du hast ne Zukunft. Und das mit 19!
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #12
Ich kann django da nur zustimmen. Du bist zumindest nicht jemand der sich zu hause verkriecht. Also nimm nach dem Abi die neuen Dinge und die Herausforderung an. And er Uni lernt man sehr schnell echt nette Leute kennen. Dazu muss man sich nicht in Kneipen rumdrücken.

Außerdem kannst du froh sein, dass das mit der WG nicht geklappt hat. Das wäre doch die pure Selbstgeißelung gewesen.

celavie
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #13
Ich werde im folgenden nicht auf ihre Fehler eingehen. Das erscheint mir uninteressant, denn an denen kannst Du nichts ändern. Wenn ich jetzt nur auf Dinge eingehe die Du verbessern hättest können und Dinge aus denen Du lernen kannst, sollte bei Dir nicht der Eindruck entstehen es wäre alles nur Deine "Schuld". Aber es ist eben immer viel wichtiger sich an die eigene Nase zu packen.

Ich hab ja gar nicht erzählt, dass früher mal in liebestechnischer Hinsicht an mir interessiert war. Wir haben damals ein paar Mal miteinander herumgeknutscht (immerhin muss ich mich nicht mit dem Prädikat ungeküsst schmücken). Selbst als sie sich dann für jemanden anders entschieden hatte und ich „nur“ ihr bester Freund war, kamen noch immer eindeutige Anspielungen. Sei es, dass wir sicher noch mal ein Paar würden oder ich derjenige wäre, den sie heiratet oder sie plötzlich ihre Hand in meiner Hose hatte. Vermutlich habe ich das damals falsch interpretiert, wenn ich auch der Meinung bin, dass sich sowas von einer vergebenen Person eigentlich nicht schickt.

Selbst wenn immer mal irgendwelche Sachen da waren, selbst wenn ihr vielleicht beinahe ein Paar gewesen seid: Ihr seid eben kein Paar. Du verhältst Dich aber als wäre sie Deine Partnerin. Noch dazu bist Du einengend.

Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, sie hätte sich auch in mich verliebt. Möglicherweise hätten wir uns längst zerstritten und seit langer Zeit kein Wort mehr miteinander gesprochen, aber ich wäre zumindest für ein paar Wochen oder Monate glücklich gewesen. Und es hätte auch mein Sprungbrett in die wirkliche Welt sein können.

Das ist relativ typisch für die Dinge die Du immer wieder schreibst. Sie hätte als die Funktion eines Sprungbrettes für Dich übernehmen können. Sie hatte die Funktion Dir soziale Kontakte zu verschaffen. Die Funktion das Dich jemand braucht und das Dich jemand mag. Und so weiter...

Du erwartest da verdammt viel von einem anderen Menschen. Mit Freundschaft in dem Sinn hat das nicht so viel zu tun, wenn man jemand als Mittel zum Zweck sieht, und wenn Du mal ganz ehrlich bist, ist das bei diesem Verhältnis durchaus auch der Fall.

Sie ist ein ganz normaler Mensch, weder Dein persönlicher Engel, noch die personifizierte Lösung all Deiner Probleme.

Es ist ja nicht so, dass ich von Grund auf missgünstig bin, bloß habe ich im Laufe der Zeit so viele Dinge erfahren, dass ich sofort daran denke, welche Auswirkungen etwas auf mich hat. Das läuft inzwischen geradezu automatisch ab.

Das zeigt eben leider, wie schlecht das Verhältnis inzwischen ist. Missgunst sollte unter wirklichen Freunden nicht vorhanden sein.

Für andere freuen kann ich mich allerdings immer noch. Nur bei ihr klappt es eben nicht.

Das ist doch zumindest ein gutes Zeichen. Entweder ziehst Du Dich zurück, bist Du das auch bei ihr wieder kannst oder Du siehst sie einfach nur als eine Bekannte, mit der Du hin und wieder ein paar nette Stunden verbringen kannst.


So einfach ist das mit ihr nicht. Nachdem wir uns gestern gestritten hatten und ich ziemlich fertig war - nach sowas mache ich nachts meist kein Auge zu - kam sie heute morgen total happy an wie immer und hat mich ganz normal knuddeln wollen, als wäre überhaupt nichts passiert. Das ist für mich wiederum ein Zeichen, wie wenig ihr der Streit zugesetzt hat und sie eben sehr viel weniger davon betroffen ist als ich.

Sie hat nicht die geringste Ahnung von den Erwartungen, die Du an sie hast und könnte das auch nicht nachvollziehen. Du bist ein Freund für sie und sie sieht das alles viel viel lockerer.

Wenn Du drei Tage nichts von ihr hörst, bist Du enttäuscht. Sie würde sich nach drei Wochen wieder melden und wüsste gar nicht, warum Du erwarten solltest, dass sie sich öfters meldet.

Tja. Das nächste „Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben“ werde ich mir erstmal eine lange Zeit aufsparen. Das ist zwar unglaublich süß, aber verschwendet, wenn das Gegenüber damit nichts anfangen kann. Oder eben anders denkt.

Du bist eben nicht der wichtigste Mensch in ihrem Leben. So leid mir das tut, Du wirst Dich damit abfinden müssen.

Es ist ja nun auch so, dass sie noch genügend andere einzigartige Menschen um sich herum hat. Da ist bei ihr der Bedarf vermutlich nicht allzu groß.

Damit wirst Du wahrscheinlich recht haben.

Ich würde Dir insgesamt raten, in Zukunft genauer hinzuschauen und Dein Verhältnis zu anderen Menschen objektiver zu betrachten und vor allem darauf zu achten, was von denen zurückkommt. Wenn nicht allzuviel kommt, dann bist Du eben nicht so wichtig für die. Das ist ja leider nicht immer völlig ausgeglichen, dass Du den Leuten genauso wichtig bist, wie sie Dir.

Ansonsten konzentrierst Du Dich jetzt eben auf Dein Abi, sammelst wieder neue Energie und startest dann in Hamburg durch.

Deine Gedanken, was Du versäumt haben könntest und das Du ein "falsches" Leben geführt haben könntest, kannst Du getrost vergessen.

Du bist nicht die anderen. Du bist Du und da lief eben einiges anders, als bei anderen. Es gehört zu Dir, dass Du eben nicht in den Discos warst etc., es hätte Dir ja freigestanden da hin zu gehen und Du hast es aus irgendwelchen Gründen nicht getan. Du hast eben Deine Dir eigenen Stärken und Schwächen, Deine Eigenarten und damit musst Du leben oder versuchen die zu ändern.

Dann aber bitte im hier und jetzt und nicht in Deinen Gedanken und in Deiner Vergangenheit. Da brauchen wir uns gar nicht weiter drüber zu unterhalten, dass das Zeitverschwendung und Selbstzerfleischung ist. Die Vergangenheit ist, wie sie war, versuch sie und Dich zu akzeptieren und mach jetzt das Beste aus Deinem Leben.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Selbst wenn immer mal irgendwelche Sachen da waren, selbst wenn ihr vielleicht beinahe ein Paar gewesen seid: Ihr seid eben kein Paar. Du verhältst Dich aber als wäre sie Deine Partnerin. Noch dazu bist Du einengend.

Dass ich einengend bin, steht wohl außer Frage, wenngleich ich mir doch relativ häufig Gedanken gemacht habe, was genau an mir denn ein einengendes Verhalten darstellt. Ich sehe sie geradezu als meine Partnerin an und verlange von ihr ein Verhalten, dass meiner Vorstellung entspricht. Ich glaube, aus der Tatsache lässt sich das alles ganz gut ableiten.

Wahrscheinlich ist es einfacher, für den nächsten Schritt noch einmal die Gesamtsituation zu betrachten: es ist ja so, dass ich - aufgrund meiner Unerfahrenheit - quasi alles auf mich zukommen ließ. Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen, selbst die Initiative zu ergreifen und ihr etwaige Vorschläge für Freizeitunternehmungen zu unterbreiten. Und wenn sie nun ankommt und mir eine lange Liste von Dingen, die sie gerne mit mir unternehmen möchte, runterbetet, im Endeffekt den ganzen Kram aber mit ihrem Freund oder anderen Bekannten unternimmt, ist doch meine Nachfrage, wann ich denn mal an der Reihe bin, eigentlich legitim, oder?

Nun ist mir durchaus klar, dass mein einengendes Gebaren ihr gegenüber sich nicht bloß auf die Freizeitgestaltung bezieht, aber ich denke, dass sie doch einen ganz wesentlichen Teil dazu beigetragen hat, dass ich sie in dieser Hinsicht bedrängt habe.


Das ist relativ typisch für die Dinge die Du immer wieder schreibst. Sie hätte als die Funktion eines Sprungbrettes für Dich übernehmen können. Sie hatte die Funktion Dir soziale Kontakte zu verschaffen. Die Funktion das Dich jemand braucht und das Dich jemand mag. Und so weiter...

Du erwartest da verdammt viel von einem anderen Menschen. Mit Freundschaft in dem Sinn hat das nicht so viel zu tun, wenn man jemand als Mittel zum Zweck sieht, und wenn Du mal ganz ehrlich bist, ist das bei diesem Verhältnis durchaus auch der Fall.

Sie ist ein ganz normaler Mensch, weder Dein persönlicher Engel, noch die personifizierte Lösung all Deiner Probleme.

Ob nun der Begriff „Freundschaft“ für unser Verhältnis seit längerem noch angebracht ist, mag ich ja durchaus bezweifeln. Früher waren wir Freunde, aber dann, nach ein paar Monaten, ging das ja auseinander. Sie war plötzlich immer unterwegs und ich saß alleine zu Hause. Das wäre der Punkt gewesen, an dem ich meine bisher erlangte Sozialkompetenz zum Aufbau weiterer Freundschaften hätte nutzen sollen.

Es war wohl so, dass der Zeitraum, der sich als Freundschaft betiteln ließe, seitdem Vergangenheit ist. Ich wünschte mir damals immer, ich könnte auch mal mitkommen zum Billiard, in die Disco oder irgendwelchen anderen Partys, um auf diesen Weg mal neue Menschen kennenzulernen.

Aber sie war ja durchaus nicht bloß mein Mittel zum Zweck. Denn ganz gleich, ob ich nun in sie verliebt war oder nicht, so war es dennoch mein ständiges Bemühen, unser Verhältnis wieder zu verbessern. Allerdings hätte auch das zu keinem guten Ende geführt, denn egal, ob meine Bemühungen zu einer Verbesserung unserer freundschaftlichen Situation oder gar zu einer Beziehung geführt hätten, so hätte ich noch immer das Problem, dass sich mein ganzes Leben ausschließlich um sie gedreht hätte. Und das ist selbst für eine Beziehung eine sehr schlechte Basis.


Das zeigt eben leider, wie schlecht das Verhältnis inzwischen ist. Missgunst sollte unter wirklichen Freunden nicht vorhanden sein.

Ist es denn aus der Situation heraus halbwegs „normal“, dass ich diese Missgunst aufgebaut habe, oder bin ich sowas wie ein schlechter Mensch?


Das ist doch zumindest ein gutes Zeichen. Entweder ziehst Du Dich zurück, bist Du das auch bei ihr wieder kannst oder Du siehst sie einfach nur als eine Bekannte, mit der Du hin und wieder ein paar nette Stunden verbringen kannst.

Ich glaube nicht, dass ich bei ihr eines Tages wieder happy sein werde, weil sie wieder irgendwo so unglaublich erfolgreich war. Dazu hänge ich viel zu sehr in der Vergangenheit fest, wie man in diesem Thread unschwer erkennen kann. Das würde höchstens funktionieren - und das klingt jetzt wieder besonders scheiße - wenn ich auch ein Stück abbekommen könnte von ihrem Erfolg, weil wir beispielsweise beide als Krönung eines Geschäftsabschlusses gemeinsam verreisen oder zumindest ins Restaurant oder Kino gehen.

Ein paar nette Stunden möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht mit ihr verbringen. Ich weiß überhaupt nicht, ob die Zeit, die wir bisher miteinander verbracht haben, überhaupt auch für sie nennenswert „schön“ war oder ob es ganz andere Gründe gab, die sie dann noch ein kleines bisschen an mir gehalten haben.

Denn im Grunde genommen zeigt sie in letzter Zeit nie, was andere Menschen für sie bedeuten. Ich weiß, dass ihr Partner geradezu in „Ich liebe dich“ und ähnlichen Komplimenten ertrinkt, aber beispielsweise kann sie nichts damit anfangen, wenn ich ihr sage, dass ich sie lieb habe. Sowas käme von ihrer Seite aus nie. Ich habe ihr eine ganze Zeit lang abends immer eine Gute-Nacht-SMS geschrieben, aber höchst selten eine zurückbekommen. Sie meinte, sie hätte kein Geld oder wäre schon im Bett gewesen - sie hätte ja auch schreiben können, wenn sie als erster ins Bett steigt. Um mal wieder meinen Neid aufzugreifen: Freund und andere Bekannte haben über den Tag verteilt dutzende Nachrichten bekommen. By the way: Ist das wieder ein Beispiel dafür, dass ich einengend bin?

Sie zeigt ja auch nie, dass sie es schade findet, wenn ein Treffen nicht stattfinden kann oder tröstet mich nicht, wenn mir etwas misslingt. Genau betrachtet ist sie eigentlich ziemlich gefühlskalt. So gesehen ist momentan auch meine Motivation relativ gering, etwas mit ihr zu unternehmen.


Sie hat nicht die geringste Ahnung von den Erwartungen, die Du an sie hast und könnte das auch nicht nachvollziehen. Du bist ein Freund für sie und sie sieht das alles viel viel lockerer.

Sie müsste eigentlich ganz gut um unsere Situation bescheid wissen. Ich habe ihr häufig genug erläutert, warum ich zu einem Zeitpunkt so reagiert hatte und sie schien es eigentlich auch verstanden zu haben. Dass wir beide eine ziemlich asymetrische Beziehung führen, ist mir ja nichts neues.


Wenn Du drei Tage nichts von ihr hörst, bist Du enttäuscht. Sie würde sich nach drei Wochen wieder melden und wüsste gar nicht, warum Du erwarten solltest, dass sie sich öfters meldet.

Das hingegen funktioniert so einfach nicht, weil sie nicht einfach für drei Wochen verschwindet, ohne zuvor ausgiebig zu versprechen, mir andauernd zu schreiben und mindestens einmal am Tag zu telefonieren. Und wenn ich dann drei Wochen lang nichts von ihr höre, bliebe auch wieder die Frage, ob mein Ärger dann nicht auch berechtigt wäre.


Du bist eben nicht der wichtigste Mensch in ihrem Leben. So leid mir das tut, Du wirst Dich damit abfinden müssen.

Mir hätte es seit längerer Zeit schon gereicht, wieder einer der wichtigeren Menschen in ihrem Leben zu werden. Aber ich konnte mich abstrampeln, so viel ich wollte, für mich ging es trotz allem immer wieder abwärts.


Ich würde Dir insgesamt raten, in Zukunft genauer hinzuschauen und Dein Verhältnis zu anderen Menschen objektiver zu betrachten und vor allem darauf zu achten, was von denen zurückkommt. Wenn nicht allzuviel kommt, dann bist Du eben nicht so wichtig für die. Das ist ja leider nicht immer völlig ausgeglichen, dass Du den Leuten genauso wichtig bist, wie sie Dir.

Wie erkennt man denn am Besten, wie wichtig ich jemandem bin? Sind die einzigen Indikatoren dafür, welches Gefühl er mir in meiner Nähe vermittelt und ob er den jeweiligen Level der freundschaftlichen Basis mithalten kann?


Ansonsten konzentrierst Du Dich jetzt eben auf Dein Abi, sammelst wieder neue Energie und startest dann in Hamburg durch.

Ich habe ja einen kurzen Moment gedacht, dass es ja ganz cool und naheliegend wäre, sich dann mal mit einigen Menschen hier aus dem Forum zu treffen, um mal ein bisschen über den Dom oder den Weihnachtsmarkt zu laufen. Aber vermutlich wäre das auch wieder kein glatter Start, weil die anderen über meine vielen Vergangenheitsprobleme und Selbstzweifel schon bescheid wüssten. Aber lustig wär’s ja trotzdem. Dann kennt man immerhin schon mal jemanden in der großen, dunklen Stadt.


Du bist nicht die anderen. Du bist Du und da lief eben einiges anders, als bei anderen. Es gehört zu Dir, dass Du eben nicht in den Discos warst etc., es hätte Dir ja freigestanden da hin zu gehen und Du hast es aus irgendwelchen Gründen nicht getan. Du hast eben Deine Dir eigenen Stärken und Schwächen, Deine Eigenarten und damit musst Du leben oder versuchen die zu ändern.

Dann aber bitte im hier und jetzt und nicht in Deinen Gedanken und in Deiner Vergangenheit. Da brauchen wir uns gar nicht weiter drüber zu unterhalten, dass das Zeitverschwendung und Selbstzerfleischung ist. Die Vergangenheit ist, wie sie war, versuch sie und Dich zu akzeptieren und mach jetzt das Beste aus Deinem Leben.

Eben. Aber ich wünschte, damals auch viel mehr am Leben teilgenommen zu haben. Wie auch immer - die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und liegt nicht umsonst in der Vergangenheit. Ich werde mal zusehen, es in Zukunft besser zu machen.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Sie hat gemerkt, dass ich mich von ihr distanziere. Was los ist, wollte sie wissen.

Also erzählte ich ihr, dass ich mich von ihr genervt fühle. Falscher Ansatz für ein solches Gespräch, ich weiß, und vollkommen falscher Ansatz, um bei ihr etwas zu erreichen. Sie biss sich sofort am „genervt sein“ fest. Es ging ihr nicht um die Gründe, warum ich mich so genervt fühle, sondern eher darum, was mir überhaupt einfällt, ja, dass ich es überhaupt wage, mich an Dingen zu stören, die für mich zwei Jahre lang in Ordnung waren.

Nachdem ich sie dahingehend irgendwie niedergerungen habe, erklärte ich, dass mit ihr ja keine vernünftige Diskussion möglich sei. Ich brüllte in diesem Moment fast so laut wie sie. Denn Diskussionen zwischen uns, so ist mir langsam aufgegangen, laufen leider viel zu häufig so ab, dass sie eine These vertritt und ich eine These vertrete. Im Unterschied zu ihr bringe ich jedoch auch Argumente, während ich mich nicht erinnern kann, dass ihre Thesen irgendwann einmal gestützt gewesen wären.

Stattdessen versucht sie mich niederzuringen. Sie prügelt so lange verbal auf mich ein und versucht, meine Argumente zu zerstören, aber nicht, indem sie etwa Gegenargumente liefert, sondern so lange nachstochert, bis ich mich nicht mehr erklären kann. Dann gilt das Argument als ungültig. Nachdem wir alle meine Argumente auf diese Art durchgekaut haben, gilt ihre These als bewiesen. So läuft das bei uns.

Ganz oft beispielsweise in Physik oder Informatik. Da habe ich glücklicherweise mehr Ahnung als sie. Sie behauptet irgendetwas, was sie irgendwo mal aufgeschnappt hat, wovon sie meint, es sei richtig, was nach meiner Ansicht nach völliger Blödsinn ist. Dann diskutieren wir nach obigem Schema und am Ende gebe ich mich geschlagen, zweifelsohne mehr als nur etwas überfordert mit der gesamten Situation.

Dann ging es darum, dass wir uns eigentlich nicht mehr wie beste Freunde, nicht mal mehr wie bessere Bekannte verhalten. Sich mit ihr zu verabreden gestaltet sich inzwischen noch schwieriger, nicht etwa der langen Wartezeiten oder die relativ häufigen Versetzungen, so fällt mittlerweile jede dritte Verabredung aus, ohne dass sie sich vorher oder überhaupt mal meldet. In den Tagen, die ich auf ein Treffen warten muss, werde ich hin und her geschoben. Erst waren wir Sonnabend verabredet, dann möchte sie sonnabends mit einer Freundin lieber shoppen gehen, also fällt unser Treffen auf Sonntag. Da hatte sie aber auch nicht viel Zeit, weil sie abends noch mit ihrem Freund verabredet war und nachmittags noch irgendetwas erledigen musste. Später hat ihr Freund sie wohl zum Essen eingeladen, so dass Sonntag jetzt auch nicht mehr klappt. Also bin ich Freitag dran. Dachte ich bis eben. Freitag will sie kurzfristig mit ihrem Freund zu seinen Eltern fahren. Jetzt wurde ich erstmal auf die nächste Woche verschoben. Da bin ich gut aufgehoben. Es handelt sich dabei übrigens um einen DVD-Abend. Auf den warte ich seit über anderthalb Monaten.

Sie wird schon wissen, was sie tut. Ich hoffe, dass mir das mittlerweile egal ist. So habe ich am Wochenende immerhin Zeit zum Lernen.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Nun stehe ich an der Wand. Abgesehen davon, dass ich die Vergangenheit noch immer nicht so ganz vergessen kann (fuck, um ehrlich zu sein, macht sie mir noch immer verdammt zu schaffen), hat sich meine Erfolgskurve in den letzten Wochen etwas gelegt.

Ich gehe zwar immer noch mit anderen Leuten in die Disco, aber das scheint mir nur bedingt der Ort zu sein, an dem man neue Leute kennen lernt. Bisherige Bekanntschaften vertiefen klappt dort sehr gut, aber jemanden kennen lernen? Nicht so mein Fall.

Macht ja aber nichts, ich hab ja ICQ. Das mag zwar feige sein oder unkonventionell, aber es klappt immerhin so gut, dass ich an jedem zweiten Tag mit irgendjemandem was unternehmen kann. Vorzugsweise übrigens mit Mädchen.

Die sind dann immer am Anfang etwas zurückhaltend, weil man ja weiß, was ich für ein seltsamer Typ bin, aber spätestens nach einer Stunde quatschen wir hemmungslos über alles mögliche. Oder gehen shoppen. Oder Eis essen. Oder so.

Zumindest hole ich mir jetzt im Zeitraffer alles das ab, was ich in den letzten Jahren verpasst habe. Die Formulierung ist vermutlich nicht gerade glücklich, aber ich bekomme die Vergangenheit leider ja nicht ganz aus dem Kopf.

Ich schaue übrigens kein Fernsehen mehr. Ich habe mir immer fünf, sechs Lieblingsserien angesehen, aber jetzt bis auf Grey’s Anatomy alles abgesetzt. Überall dreht sich alles bloß um Sex und das grausige Älterwerden. Das vertrag ich grad nicht so. Grey’s Anatomy dreht sich zwar auch bloß um Sex, aber dort gibt’s immerhin ein paar Figuren, denen es ähnlich geht wie mir.

Denn wie geht das nun, dass aus einer Bekanntschaft etwas mehr wird? Also, ich treff mich zwar nicht mit meinen neuen Bekanntschaften, weil ich bloß auf schnellen Sex aus bin, aber bei der einen oder anderen würde ich mir schon wünschen, dass daraus etwas mehr würde. Vielleicht gar nicht unbedingt eine Beziehung, ich möchte mich erstmal austoben, wie man so schön sagt, denn schließlich habe ich mit dem Toben erst gerade angefangen und will mich nicht gleich binden.

Und nun? Teilweise flirten wir schon etwas kräftiger, aber irgendwie geht’s nicht so richtig voran. Mir ist schon klar, dass sowas keineswegs wie im Fernsehen oder in der Literatur abläuft — bloß wie macht man das nun richtig?
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #34
Langsam habe ich Erfolg. Nachdem ich die ersten Partys alle abgeklappert hatte und durchaus auch gerne gesehen war, kamen die Einladungen so nach und nach auch von selber. Wenn ich eben an einem Abend nirgendwo eingeladen war, fragte ich eben nach, wo was los ist ? und lud mich selbst ein. Ich weiß, das ist nicht die feine Art und vielleicht macht man sich auch nicht übermäßig beliebt, aber es hat geholfen, der Einsamkeit zu entkommen.

Ich schreibe, erstmal über ICQ, regelmäßig mit neuen Menschen. Einfach so. Wir unterhalten uns bestens und ich muss nicht nicht immer derjenige sein, von dem das Gespräch ausgeht. Das ist so ganz angenehm. Man interessiert sich für mich.

Mit meiner ehemaligen besten Freundin läuft nichts mehr. Man sieht sich nur noch in der Schule und sie ist verdammt arrogant geworden. Irgendwie ist ihr das andauernde lebensbejahende Gefühl zu Kopf gestiegen. Die Art, wie sie sich gibt, wie sie spricht, wie sie ihre Sätze in einem hochnäsigen Kichern ertränkt, machen sie in der Schule ziemlich unbeliebt. Den Rest des Tages verbringt sie bei ihrem Freund. Soll sie das eben tun. Wenn es sie glücklich macht...

Nur glücklich, das bin ich noch immer nicht. Nicht etwa, weil ich noch immer einsam bin, sondern weil ich einsam war. Je mehr ich entdeckte, wie die anderen Menschen ihr Leben führen, umso mehr wurde mir klar, wie wenig ich bisher erlebt, erreicht und getan habe.

Nach der Schule trifft man sich normalerweise mit seinen Freunden zum Quatschen, zum Shoppen, im Eiscafé oder im Freibad. Ich bin nach der Schule alleine nach Hause gefahren, habe mich vor meinen Computer gesetzt und programmiert. Oder irgendwie die Zeit totgeschlagen.

Am Wochenende geht man weg, wie man so schön sagt. Zu irgendwelchen Partys oder zur Not auch in die Disco. Ich bin in den letzten vier Wochen auf mehr Partys gewesen als in meinem bisherigen Leben.

Und das macht mich wieder so fertig.

Es ist gar nicht mal, dass ich bisher keine Freundin hatte, mich nicht selbst befriedigen konnte und mein Schwanz aber mal richtig klein ist, was mich so fertig macht ist die schreckliche Tatsache, dass ich bisher kaum soziale Kontakte hatte.

Für mich ist es wirklich grauenvoll, vor die Tür zu gehen, die Vögel zwitschern zu hören, die Sonne und den blauen Himmel zu genießen, eben weil es mich daran erinnert, dass ich die letzten Jahre bloß hinter der Jalousie vor meinem Bildschirm hockte und programmierte. Ich hasse das Programmieren. Ich will es nie wieder.

Ich sattle gerade um auf die Fotografie. Das ist scheints nach meiner Erinnerung das einzige, was mich hin und wieder aus dem Zimmer herausgetrieben habe, aber was ich dann doch viel zu sehr vernachlässigt hatte. Mit meiner Kamera komme ich immerhin unter andere Menschen. Vielleicht lerne ich dann mal jemanden kennen, vielleicht klappt?s dann mal mit irgendwelchen Partys, vielleicht dann auch endlich mal mit einer Freundin. Und mit Sex. Darum geht es mir ja auch schließlich. Schließlich läuft hier ?ne Umfrage. Und bald läuft mir die Zeit davon.

Das mit der Zeit ist sowieso ein Problem. Ich bin wie bescheuert hinterher, auf irgendwelche Partys zu gehen. Es ist wie ein Zwang. Ich habe zwar Spaß, kann sie auch genießen, aber ich mache mir schon Vorwürfe, dass ich Mittwoch krank im Bett geblieben bin anstatt in den Mai zu feiern. Gestern war ich nur eine DVD ansehen. Und bis jetzt weiß ich noch immer nicht, wo es heute Abend hingeht.

Jeder, den ich anschreibe, bleibt zu Hause. Ist es schon so weit, dass ich das Alter erreicht habe, in dem man schon sesshaft wird? Oder ist es gar normal, dass man mal einen Abend einfach mal locker zu Hause bleibt, ganz alleine?

Ich weiß es nicht.

Nachdem es 2003 mit der Leichtathletik nicht mehr so recht klappte, verlor ich den Kontakt zu einigen Leuten, mit denen ich dort noch zu tun hatte, mit denen ich nach dem Training zu mir nach Hause fuhr und noch ein bisschen am Computer daddeln konnte. Irgendwann machte die Kondition nicht mehr mit und ich ließ den Sport bleiben. Fortan blieb ich alleine zu Hause.

Man muss sich das mal vorstellen. Ich stand auf, fuhr zur Schule, kam nach Hause, lernte, programmierte, machte sinnloses Zeug und ging ins Bett. So ging das bis 2005. Da lernte ich eben jenes Mädchen kennen, das mich dann ein wenig aus der Misere herausholte.

Aber Partys, die liefen noch immer nicht. Wir waren abends zwar hin und wieder unterwegs, bei McDonald?s und sogar mal beim Eiscafé, aber das war keineswegs jeden Abend. Die meisten Abende blieb ich alleine zu Hause.

Und jetzt bin ich 19. Habe selten mit Freunden im Fluß gebadet. War selten im Kino. Nie in der Disco. Nie beim Eiscafé. Selten draußen auf der Blumenwiese gelegen. Nie in irgendwelchen Tierparks gewesen. Nie shoppen gegangen. Selten am Kanal Fahrrad gefahren.

Jedenfalls nie so richtig. Höchstens Mal mit meinen Eltern etwas unternommen. Mit den war ich auch drei Mal im Jahr im Urlaub, das ist aber auch so ziemlich das größte, was ich erlebt habe.

Das kann?s noch nicht so ganz gewesen sein. Ich hielt mich für einen einigermaßen sozialisierten Menschen. Ich wusste, dass ich nicht gerade viele Freunde hatte, aber es genügte mir irgendwie.

Und jetzt könnte ich mich umbringen dafür. Ich hasse mein bisheriges Leben. Ich merke gerade, wie einsam ich eigentlich war. Wie unglaublich einsam ich war. Ich hatte ja wirklich kaum jemanden. Das ist ein ziemlich schreckliches Gefühl.

Und vor allem habe ich noch nicht mal etwas aus der Einsamkeit gemacht. Ich kann zwar sehr gut programmieren, aber was fange ich damit nun an? Essentielle Sachen beherrsche ich noch immer nicht. In der Schule könnte es auch längst besser laufen.

Tja. Jetzt bin ich 19. Das alles hätte mir auch ein paar Jahre früher einfallen können. Jetzt kommt es langsam in Ordnung. Aber alles, was davor war, damit schaffe ich es kaum zurechtzukommen.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #35
Langsam habe ich Erfolg. Nachdem ich die ersten Partys alle abgeklappert hatte und durchaus auch gerne gesehen war, kamen die Einladungen so nach und nach auch von selber. Wenn ich eben an einem Abend nirgendwo eingeladen war, fragte ich eben nach, wo was los ist ? und lud mich selbst ein. Ich weiß, das ist nicht die feine Art und vielleicht macht man sich auch nicht übermäßig beliebt, aber es hat geholfen, der Einsamkeit zu entkommen.

Ich schreibe, erstmal über ICQ, regelmäßig mit neuen Menschen. Einfach so. Wir unterhalten uns bestens und ich muss nicht nicht immer derjenige sein, von dem das Gespräch ausgeht. Das ist so ganz angenehm. Man interessiert sich für mich.

Mit meiner ehemaligen besten Freundin läuft nichts mehr. Man sieht sich nur noch in der Schule und sie ist verdammt arrogant geworden. Irgendwie ist ihr das andauernde lebensbejahende Gefühl zu Kopf gestiegen. Die Art, wie sie sich gibt, wie sie spricht, wie sie ihre Sätze in einem hochnäsigen Kichern ertränkt, machen sie in der Schule ziemlich unbeliebt. Den Rest des Tages verbringt sie bei ihrem Freund. Soll sie das eben tun. Wenn es sie glücklich macht...

Nur glücklich, das bin ich noch immer nicht. Nicht etwa, weil ich noch immer einsam bin, sondern weil ich einsam war. Je mehr ich entdeckte, wie die anderen Menschen ihr Leben führen, umso mehr wurde mir klar, wie wenig ich bisher erlebt, erreicht und getan habe.

Nach der Schule trifft man sich normalerweise mit seinen Freunden zum Quatschen, zum Shoppen, im Eiscafé oder im Freibad. Ich bin nach der Schule alleine nach Hause gefahren, habe mich vor meinen Computer gesetzt und programmiert. Oder irgendwie die Zeit totgeschlagen.

Am Wochenende geht man weg, wie man so schön sagt. Zu irgendwelchen Partys oder zur Not auch in die Disco. Ich bin in den letzten vier Wochen auf mehr Partys gewesen als in meinem bisherigen Leben.

Und das macht mich wieder so fertig.

Es ist gar nicht mal, dass ich bisher keine Freundin hatte, mich nicht selbst befriedigen konnte und mein Schwanz aber mal richtig klein ist, was mich so fertig macht ist die schreckliche Tatsache, dass ich bisher kaum soziale Kontakte hatte.

Für mich ist es wirklich grauenvoll, vor die Tür zu gehen, die Vögel zwitschern zu hören, die Sonne und den blauen Himmel zu genießen, eben weil es mich daran erinnert, dass ich die letzten Jahre bloß hinter der Jalousie vor meinem Bildschirm hockte und programmierte. Ich hasse das Programmieren. Ich will es nie wieder.

Ich sattle gerade um auf die Fotografie. Das ist scheints nach meiner Erinnerung das einzige, was mich hin und wieder aus dem Zimmer herausgetrieben habe, aber was ich dann doch viel zu sehr vernachlässigt hatte. Mit meiner Kamera komme ich immerhin unter andere Menschen. Vielleicht lerne ich dann mal jemanden kennen, vielleicht klappt?s dann mal mit irgendwelchen Partys, vielleicht dann auch endlich mal mit einer Freundin. Und mit Sex. Darum geht es mir ja auch schließlich. Schließlich läuft hier ?ne Umfrage. Und bald läuft mir die Zeit davon.

Das mit der Zeit ist sowieso ein Problem. Ich bin wie bescheuert hinterher, auf irgendwelche Partys zu gehen. Es ist wie ein Zwang. Ich habe zwar Spaß, kann sie auch genießen, aber ich mache mir schon Vorwürfe, dass ich Mittwoch krank im Bett geblieben bin anstatt in den Mai zu feiern. Gestern war ich nur eine DVD ansehen. Und bis jetzt weiß ich noch immer nicht, wo es heute Abend hingeht.

Jeder, den ich anschreibe, bleibt zu Hause. Ist es schon so weit, dass ich das Alter erreicht habe, in dem man schon sesshaft wird? Oder ist es gar normal, dass man mal einen Abend einfach mal locker zu Hause bleibt, ganz alleine?

Ich weiß es nicht.

Nachdem es 2003 mit der Leichtathletik nicht mehr so recht klappte, verlor ich den Kontakt zu einigen Leuten, mit denen ich dort noch zu tun hatte, mit denen ich nach dem Training zu mir nach Hause fuhr und noch ein bisschen am Computer daddeln konnte. Irgendwann machte die Kondition nicht mehr mit und ich ließ den Sport bleiben. Fortan blieb ich alleine zu Hause.

Man muss sich das mal vorstellen. Ich stand auf, fuhr zur Schule, kam nach Hause, lernte, programmierte, machte sinnloses Zeug und ging ins Bett. So ging das bis 2005. Da lernte ich eben jenes Mädchen kennen, das mich dann ein wenig aus der Misere herausholte.

Aber Partys, die liefen noch immer nicht. Wir waren abends zwar hin und wieder unterwegs, bei McDonald?s und sogar mal beim Eiscafé, aber das war keineswegs jeden Abend. Die meisten Abende blieb ich alleine zu Hause.

Und jetzt bin ich 19. Habe selten mit Freunden im Fluß gebadet. War selten im Kino. Nie in der Disco. Nie beim Eiscafé. Selten draußen auf der Blumenwiese gelegen. Nie in irgendwelchen Tierparks gewesen. Nie shoppen gegangen. Selten am Kanal Fahrrad gefahren.

Jedenfalls nie so richtig. Höchstens Mal mit meinen Eltern etwas unternommen. Mit den war ich auch drei Mal im Jahr im Urlaub, das ist aber auch so ziemlich das größte, was ich erlebt habe.

Das kann?s noch nicht so ganz gewesen sein. Ich hielt mich für einen einigermaßen sozialisierten Menschen. Ich wusste, dass ich nicht gerade viele Freunde hatte, aber es genügte mir irgendwie.

Und jetzt könnte ich mich umbringen dafür. Ich hasse mein bisheriges Leben. Ich merke gerade, wie einsam ich eigentlich war. Wie unglaublich einsam ich war. Ich hatte ja wirklich kaum jemanden. Das ist ein ziemlich schreckliches Gefühl.

Und vor allem habe ich noch nicht mal etwas aus der Einsamkeit gemacht. Ich kann zwar sehr gut programmieren, aber was fange ich damit nun an? Essentielle Sachen beherrsche ich noch immer nicht. In der Schule könnte es auch längst besser laufen.

Tja. Jetzt bin ich 19. Das alles hätte mir auch ein paar Jahre früher einfallen können. Jetzt kommt es langsam in Ordnung. Aber alles, was davor war, damit schaffe ich es kaum zurechtzukommen.
 
N
Benutzer48866  Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Dass man mal einen Tag für sich bleibt und nicht auf Parties geht muss dich nicht beunruhigen.

Mache ich auch hin und wieder so und kenne einen ganzen Haufen der das auch so macht.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #39
Dass man mal einen Tag für sich bleibt und nicht auf Parties geht muss dich nicht beunruhigen.

Mache ich auch hin und wieder so und kenne einen ganzen Haufen der das auch so macht.

Und sonst? Trifft man sich denn nun jeden Tag mit irgendjemandem? Oder geht man auch mal alleine nach Hause?

Früher, als ich dauernd programmiert hatte, saß ich ja bloß zu Hause herum und hatte selten außerhalb der Schule Kontakt zu anderen Menschen. So blieb es dabei, dass ich Tag für Tag zu Hause hockte.

Drum werf ich die Programmierung über den Haufen und mach mit der Fotografie weiter, denn dort kann ich während der Arbeit unter die Leute kommen. Scheiß auf all das, was ich in den letzten fünf Jahren gelernt habe. Es ist doch eh nichts sinnvolles dabei.

Den Gewerbeschein habe ich bereits, jetzt hole ich mir noch ein portables Blitzsystem und werde ein paar nette Fotos in der untergehenden Sonne schießen. Ein paar Mädchen haben schon Interesse angemeldet.

Meine heutige größte Angst ist in der Tat die Möglichkeit, wieder alleine zu bleiben. Das ist heute mein größter Horror. Mal sehen, was morgen kommt. Morgen werde ich mir jedenfalls mal wieder einen Termin bei meinem Therapeuten holen.

So kann es schließlich nicht weitergehen.
 
N
Benutzer48866  Verbringt hier viel Zeit
  • #40
Hm.. Ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Ich lege ab und zu mal einen Tag ein, an dem ich garnichts mit anderen unternehme... Und ich glaube da geht es vielen ähnlich.
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #41
Hm.. Ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Ich lege ab und zu mal einen Tag ein, an dem ich garnichts mit anderen unternehme... Und ich glaube da geht es vielen ähnlich.

Tja. Bei mir war es umgekehrt. Ich hatte bisher nur ab und zu mal einen Tag, an dem ich was mit anderen gemacht habe.
 
H
Benutzer82013  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Bewege dich am besten in eine Therapie udn arbeite ab, so hab ich es auch gemacht :smile:
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #43
Man darf nicht warten. Wenn man erst einmal damit beginnt, fällt es irgendwann schwer, wieder aufzuhören. Das ist wie mit dem Rauchen. Als meine Mitschüler irgendwann mit Partys und Beziehungen anfingen, wusste ich irgendwie, dass es doch ganz klar war, dass ich in nächster Zeit keine Beziehung haben würde. Es war irgendwie so. Ich wartete auf eine bessere Zeit.

Nun habe ich immerhin noch halbwegs rechtzeitig gemerkt, wie sinnlos die Warterei ist. Ich lebe jetzt und nicht erst in zwei Jahren. Und ich muss dieses Leben nutzen. Warum ich erst jetzt damit anfange, vermag ich nicht zu sagen — vielleicht war meine damals doch arg verminderte Sozialkompetenz daran Schuld, dass ich keinen Anschluss finden konnte und geradezu aufgab.

Und ich hatte ja wirklich nichts. Von ein paar kleinen Aktivitäten in größeren Abständen einmal abgesehen bin ich nach der Schule nach Hause gefahren und habe gearbeitet. Bloß am Wochenende war es anders: da war schließlich keine Schule. Es ist wirklich irre, dass mein Leben beinahe neun Jahre lang auf diese Art verlaufen ist.

Ich bin weder abends mal weggegangen noch hat mich jemand mal zu einer Party eingeladen. Ich bin nie mit anderen Leuten ins Freibad gegangen und habe nie zusammen gegrillt. Ich hatte gar nichts. Gar nichts. Heftig.

Ich kenne niemanden, der ein so einsames Leben geführt hat wie ich. Die meisten treffen sich eben mit ihren Freunden, gehen aus, erleben irgendwie etwas. Ich saß nur zu Hause.

Irgendwie schaffen es auch die größten Idioten, sich eine Freundin zuzulegen. Ich hab’s jahrelang bloß geschafft, dass mich kein Mädchen angesehen hat.

Mein Leben verlief dermaßen abseits des üblichen, dass es in der Tat kein Wunder ist, wenn ich irritiert in die Vergangenheit zurückblicke.

Was nicht sein müsste, ist der doch recht heftige Druck, unter dem ich momentan stehe. Ich muss zwanghaft etwas „erleben“, um nicht noch einen weiteren Tag zu verschwenden. Und wenn in den ICQ-Away-Meldungen überall Strand aufploppt, ich aber an der Abizeitung arbeiten muss oder nur am Tanzkurs teilnehme, dann fühle ich mich — gelinde gesagt — ziemlich scheiße. Obwohl ich ja was erlebe.

Fernsehen schaue ich kaum noch, programmieren ist völlig weggefallen, weil mir einfach die Zeit dazu fehlt. Früher war ich teilweise über zwölf Stunden täglich online, jetzt ist es gerade mal eine Viertelstunde. Schnell die E-Mails checken, dann geht’s ab ins Freibad. Oder eben an den Strand.

Es gibt da jemanden im meinem Jahrgang, der immer nur sehr gute Noten schreibt. Er sieht verdammt gut aus und ist eigentlich immer unterwegs. Er hat viele Freunde, mindestens alle drei Tage mit einer anderen Sex. Irgendwie hat er das perfekte Leben.

Nur mal so zwischendurch: ich mach mir keine Vorstellungen, dass ich plötzlich der Typ für eine Beziehung wäre. Ich weiß, dass ich nicht treu sein könnte, weil ich nach Jahren der sozialen Abstinenz noch etwas erleben möchte.

Und ich muss aufpassen, dass ich mich nicht immer mit dem besagten Mitschüler da vergleiche. Er hat eigentlich nur einen Computer zu Hause stehen, um seine ICQ-Away zu aktualisieren, was er grad wieder erlebt. Das baut einen ziemlichen Druck bei mir auf, denn er treibt sich an jedem Tag am Strand herum und geht jeden Tag abends in die Disco und kann wirklich von sich behaupten, etwas zu erleben.

Ich dagegen stehe ganz schön arm dran. Ich muss unbedingt davon abkommen, mich immer mit ihm zu vergleichen. Vielleicht sollte ich ihn aus meiner Liste löschen, damit ich nicht immer seinen Status lese. Und dann sollte ich mich mit jemandem vergleichen, der eher meiner Ebene entspricht.

Nur was entspricht denn meiner Ebene? Und wie sieht überhaupt ein erstrebenswertes Leben aus?

Ich könnte mich mit einem Computerfreak vergleichen und würde mich toll fühlen, weil ich meines Erachtens ein besseres, erfüllteres Leben als er habe. Vergleiche ich mich mit einem normalen Menschen, so geht’s mir wieder scheiße, wenn ich merke, was er alles erlebt und ich nicht. Es ist wirklich verteufelt. Wenn jemand an einem Wochenende zwei Mal an den Strand fährt, sehe ich erstaunt zu ihm auf. Fahre ich an einem Wochenende zwei Mal an den Strand, glaube ich noch immer nichts erlebt zu haben.

Ist es eigentlich so, dass sich ein erfülltes Leben über das erlebte Sozialleben definiert? Wenn jemand Spaß dabei hat, World of Warcraft zu zocken und stattdessen eben nicht in die Disco geht, verschwendet er dann nicht auch sein Leben?

Ist es Verschwendung, wenn sich jemand lieber seiner Modelleisenbahn widmet, statt an den Strand zu fahren? Oder lieber eine DVD schaut, anstatt mit zum Grillen zu kommen? Oder sich ehrenamtlich engagiert, anstatt ins Freibad zu gehen?

Ich weiß es einfach nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass jeder Tag, ja, jede Stunde, die ich nicht mit anderen Menschen zusammen verbringe, vollkommen verschwendet ist.

Das schlimmste aber ist: momentan bin ich für eine Woche krankgeschrieben. Sogar mit Bettruhe. Das sind acht vollkommen verschwendete Tage. Ungefähr ein 40stel eines Jahres. Ein 3200stel eines Lebens. Schlimmer als die Schmerzen, derer wegen ich zu Hause bleiben muss, ist der Gedanke, dass ich jetzt nichts erlebe.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #44
Mein Jung, du hast doch irgendwie voll die Komplexe. Ist ja schon zwanghaft bei dir dieses "Nix verpassen wollen". Man muss doch nicht jeden Tag irgendwas sinnvolles unternehmen, es gibt halt Tage, wo einfach nix los ist.

Und das du dir irgendeinen Spacken der jeden Tag am Strand rumlungert und saufen geht als Vorbild nimmst, finde ich irgendwie auch bedenklich.

Und, lol, wie kann man sich bitte an ICQ-Away-Messages:eek: so runterziehen??
 
~Raven~
Benutzer29290  Meistens hier zu finden
  • #45
Mein Jung, du hast doch irgendwie voll die Komplexe. Ist ja schon zwanghaft bei dir dieses "Nix verpassen wollen". Man muss doch nicht jeden Tag irgendwas sinnvolles unternehmen, es gibt halt Tage, wo einfach nix los ist.

Und das du dir irgendeinen Spacken der jeden Tag am Strand rumlungert und saufen geht als Vorbild nimmst, finde ich irgendwie auch bedenklich.

Und, lol, wie kann man sich bitte an ICQ-Away-Messages:eek: so runterziehen??
Ja, ich finde das auch bedenklich. Ist doch nicht schlimm mal daheim zu sein und am PC zu sitzen oder auf dem Sofa zu liegen und fernzusehen.

Ich weiß es einfach nicht mehr. Ich habe das Gefühl, dass jeder Tag, ja, jede Stunde, die ich nicht mit anderen Menschen zusammen verbringe, vollkommen verschwendet ist.

Das schlimmste aber ist: momentan bin ich für eine Woche krankgeschrieben. Sogar mit Bettruhe. Das sind acht vollkommen verschwendete Tage. Ungefähr ein 40stel eines Jahres. Ein 3200stel eines Lebens. Schlimmer als die Schmerzen, derer wegen ich zu Hause bleiben muss, ist der Gedanke, dass ich jetzt nichts erlebe.
Sorry, aber das ist wirklich nicht mehr normal. Nur weil frueher nicht viel los war, musst du jetzt nicht krankhaft Tag- und Nacht unterwegs sein. Hast du ueberhaupt Spass an dem was du unternimmst oder machst du es nur aus dem Zwang heraus, unbedingt die verlorene Zeit aufholen zu muessen?
 
K
Benutzer81170  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #46
Sorry, aber das ist wirklich nicht mehr normal. Nur weil frueher nicht viel los war, musst du jetzt nicht krankhaft Tag- und Nacht unterwegs sein. Hast du ueberhaupt Spass an dem was du unternimmst oder machst du es nur aus dem Zwang heraus, unbedingt die verlorene Zeit aufholen zu muessen?

Doch, Spaß habe ich dabei. Sonst wäre es ja noch schlimmer. Schlimm genug ist ja gerade dieser innere Zwang, irgendetwas mit anderen Menschen zu unternehmen.

Zum Beispiel saß ich letzten Montag wieder zu Hause und wusste nichts mit mir anzufangen, bis mir das Freibad einfiel. Ich überlegte mir, dass ich zwar das Freibad im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor der Tür habe, aber eigentlich in den letzten Jahren nie dort war. Es hatte bereits zwei Wochen lang geöffnet und ich musste ja nunmal irgendwie hin. Es waren ziemlich beschissene Gedankengänge, wie ihr selbst bereits gemerkt habt.

Ich fuhr also hin, es war rappelvoll, doch kennen tat ich dort niemanden. Und dann kam der Zeitpunkt, ab der die Sache ganz großen Spaß machte: im Wasser spielten ein paar Leute mit einem Ball, ich bekam ihn plötzlich an den Kopf und spielte kurzerhand mit. Sieben neue Bekanntschaften gefunden, mit denen ich jetzt öfter ins Freibad gehen kann. Später traf ich noch mal ein paar Mitschüler, mit denen ich dann noch mal eine Stunde lang rumgealbert habe.

Ich hatte also wirklich großen Spaß und habe die Zeit sinnvoller genutzt, als hätte ich zu Hause gesessen. Bloß der ganze Vorlauf mit den unnötigen Gedanken, der könnte noch wegfallen. Aber daran kann ich ja noch mal arbeiten.
 
D
Benutzer80610  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Es gibt keine Leiste, die am Ende des Lebens bei 100 Punkten stehen sollte, weil man sonst nix erlebt hat....

Erst machst du gar nix.... jetzt zwingst du dich wirklich alles abzugraßen und machst dir selber Stress und Sorgen.

Um aus dem einen Extrem rauszukommen, versuchst du ins andere überzugehen. Das kann dich auf Dauer nicht glücklich machen.

Versuch lieber, dir ein paar > feste < Kontakte aufzubauen, auf die Verlass ist.

Aber alles in allem find ich machst du ne ziemlich positive Entwicklung, wenn man mal so vom Anfang bis zum Ende liest :zwinker:

Und nein, es gibt keine Defintion für erfülltes Leben.
Wenn ein Mensch bis zum Ende seines Lebens glücklich ist, die ganze Zeit nur WOW zu zocken, dann soll er das tun.
Doch fast alle spielen so viel, weil ihnen irgendetwas fehlt, meistens soziale Kontakte.

Für mich besteht ein erfülltes Leben aus 2 Aspekten:

1. persönlicher Erfolg (Schule, Beruf, einfach genug Geld zu haben um ein sorgenfreies Leben zu führen)

2. Anerkennung (jeder Mensch braucht Anerkennung. Damit meine ich nicht die neidischen Blicke, wenn du mit deinem dicken BMW um die Häuser ziehst, sondern ich meine die echte Wertschätzung, die dir andere gegenüberbringen.... also echte Freunde, Liebe, etc....
--> ergo: du sollst merken, dass du auch für andere lebst, du nicht sinnlos bist)

Der 2. Aspekt hat dabei deutlich mehr Gewichtung.
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #48
Du neigst ja echt nur zu Extremen. Kein Wunder stehst Du dann immer wieder da und blickst auf Dein Leben zurück und hast etwas zu bemängeln.

Man hat das Gefühl, dass Du ein Getriebener bist und nicht selber einfach entscheidest was Du aktiv tun willst. Du krempelst Dein Leben komplett um und dann gibt es nur noch eine Sache.

Klar ist das eine ziemlich schwierige Entscheidung, ob man sein Leben lang ca. 10 h am Tag nur programmieren soll oder ob man 10 h jeden Tag unterwegs ist um was zu unternehmen und andere zu treffen.

Die Entscheidung, ob man mal eine Stunde Fernseh schaut, auf dem Balkon ein Buch liest oder sich mit jemandem auf einen Kaffee trifft ist relativ belanglos. Aber bei Dir geht es immer gleich um alles oder nichts und so blockierst Du Dich selber und redest Dir alles schlecht.

Als Vergleich suchst Du Dir natürlich auch jemand der Extreme praktiziert. Jeden Tag am Strand, alle 3 Tage ne andere und Massen an "Freunden", das imponiert Dir. Aber wie toll ist das wirklich?

Man sollte bei solchen Sachen mal genauer hinschauen. Bei den Leuten die ich kenne, die tausende von Freunden haben, ist das alles doch recht oberflächlich. Denen gelingt es immer wieder glanzvoll im Mittelpunkt zu stehen und beliebt zu sein und auf den ersten Blick ist es beneidenswert, wenn sich an deren Geburtstag über 100 Leute melden die gratulieren.

Aber bei den Leuten die ich kenne, ist es dann auch so, dass sie von den 100 Leuten an deren Geburtstag vielleicht 10 eine schnelle SMS oder ein Mail schicken und damit ist die Sache erledigt. Nachdem sie diese Leute erstmal etwas genauer kennen gelernt haben, stehen ja schon wieder neue und interessante Personen bereit, denen die Aufmerksamkeit gehört. Bei der nächsten Geburtstagsparty sind auch wieder ein Haufen tolle Leute da, aber zu 80% andere als im Vorjahr. :ratlos: Aber bei denen sind sie natürlich auch wieder beliebt und geschätzt.

Die Zeit ist einfach begrenzt und kein Mensch kann wirklich so viele gute Freunde haben. Zum Teil sieht mir das eher nach Sammelwut aus, die nicht wirklich einen emotionalen Wert haben kann.

Such doch Deinen eigenen Weg und halte Dich ein bisschen von den Extremen fern. Die Welt hält Millionen von tollen Möglichkeiten für Dich bereit, versuch doch einfach die ein bisschen weniger verkrampft zu sehen. "Leben" ist doch kein Leistungssport, wo der der "am meisten und besten gelebt hat" am Schluss eine Medaille zu erwarten hat.
 
N
Benutzer66580  (35) Meistens hier zu finden
  • #49
Es gibt da jemanden im meinem Jahrgang, der immer nur sehr gute Noten schreibt. Er sieht verdammt gut aus und ist eigentlich immer unterwegs. Er hat viele Freunde, mindestens alle drei Tage mit einer anderen Sex. Irgendwie hat er das perfekte Leben.

:kopfschue ja, wirklich, so klingt für mich das perfekte Leben ... oh Mann :kopfschue


Nur mal so zwischendurch: ich mach mir keine Vorstellungen, dass ich plötzlich der Typ für eine Beziehung wäre. Ich weiß, dass ich nicht treu sein könnte, weil ich nach Jahren der sozialen Abstinenz noch etwas erleben möchte.

Dass du nicht treu sein könntest, mag sein, aber glaub mir, das hat nix mit vorheriger Abstinenz zu tun. Von diesem "sich erstmal austoben, danach ist man treu" - Kram halte ich gar nix, ich sehe zu oft das komplette Gegenteil.
 
M
Benutzer60490  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #50
auch wenn es sich jetzt sehr altklug anhört, eigentlich bist du auf dem richtigen weg. du lernst viele leute kennen und merkst irgendwann dass viele bekannte nicht gleich gute freunde sind. ich finde unter 100 bekannten vielleicht ein oder zwei richtig tolle, deren freundschaft den namen auch verdient.

dann tobst du dich vielleicht sexuell aus. das ist bestimmt auch erstmal nötig. und um nicht noch altkluger daher zu kommen, spreche ich mal von meinen erfahrungen. irgendwann habe ich gemerkt, dass auch das langweilig werden kann. sex mit unterschiedlichen personen war nicht so unterschiedlich wie ich dachte. dann habe ich mich auf einen mann richtig eingelassen. es war toll, ich hab ihn mit haut und haaren geliebt. er hat mich knall auf fall verlassen und ich stand wieder total einsam da, weil ich in der beziehung meine freundschaften vernachlässigt habe.

das war der zeitpunkt wo ich etwas wichtiges gelernt habe. bau dein leben nicht auf einem bein auf. für mich sind drei dinge wichtig: mein freund, meine freunde und meine eigenen hobbies. nur wenn das ausgewogen ist bleibt alles interessant und man selber bleibt für den partner oder freunde interessant, weil man vielseitig ist.

also verurteil deine eigenbrötlerkeit nicht so sehr. mit sich selbst etwas anfangen zu können ist etwas sehr wichtiges. man hat spaß mit sich alleine. es ist ein geständnis, dass man sich selbst schätzt und das ist meiner meinung auch die grundlage, dass man von anderen geschätzt wird.

zusammengefasst: sei dir selber wichtig und bewahre dir eine unabhängigkeit in dem du ALLEN bereichen deines lebens zeit widmest.
 
M
Benutzer52699  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Doch, Spaß habe ich dabei. Sonst wäre es ja noch schlimmer. Schlimm genug ist ja gerade dieser innere Zwang, irgendetwas mit anderen Menschen zu unternehmen.

Zum Beispiel saß ich letzten Montag wieder zu Hause und wusste nichts mit mir anzufangen, bis mir das Freibad einfiel. Ich überlegte mir, dass ich zwar das Freibad im wahrsten Sinne des Wortes direkt vor der Tür habe, aber eigentlich in den letzten Jahren nie dort war. Es hatte bereits zwei Wochen lang geöffnet und ich musste ja nunmal irgendwie hin. Es waren ziemlich beschissene Gedankengänge, wie ihr selbst bereits gemerkt habt.

Ich fuhr also hin, es war rappelvoll, doch kennen tat ich dort niemanden. Und dann kam der Zeitpunkt, ab der die Sache ganz großen Spaß machte: im Wasser spielten ein paar Leute mit einem Ball, ich bekam ihn plötzlich an den Kopf und spielte kurzerhand mit. Sieben neue Bekanntschaften gefunden, mit denen ich jetzt öfter ins Freibad gehen kann. Später traf ich noch mal ein paar Mitschüler, mit denen ich dann noch mal eine Stunde lang rumgealbert habe.

Ich hatte also wirklich großen Spaß und habe die Zeit sinnvoller genutzt, als hätte ich zu Hause gesessen. Bloß der ganze Vorlauf mit den unnötigen Gedanken, der könnte noch wegfallen. Aber daran kann ich ja noch mal arbeiten.

Ich fühl mit dir mein Freund. Mir geht es genau so wie dir nur das ich 2 Jahre älter bin. Halte uns ruhig weiter auf dem laufenden, damit ich eine zusätzliche Motivationsquelle habe :smile:

Grüßle
 
R
Benutzer83100  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #52
Ich bin bald 20 und hatte noch nie eine Freundin, noch nie das Gefühl der Geborgenheit und ganz nebenbei erwähnt war ich nie so richtig glücklich,...

Ich weiss nicht ob es dir Mut macht aber ich kann dir versichern, du bist nicht allein und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels.

Ich war vor zweieinhalb Monaten noch Single und bis dahin hatte ich erst eine Freundin mit 16. Diese "Beziehung" war mehr ein einmonatiger Kindergarten, also nichts Nennenswertes.

Gewisse Freunde wechselten ihre Freundinnen öfter als ihre Unterwäsche und ich war immer etwas neidisch, da mir es, genau wie dir, nicht gelingen wollte. Im Moment arbeite ich für ein halbes Jahr in Südostasien. Ich nahm mir diese Auszeit, unter anderem weil ich mich nicht wohlfühlte zu hause (Familie ist top aber der Alltag war zu anstrengend), ich war emotional "ausgelaugt" und fühlte mich einsam.

Ich wollte mich hier nicht verlieben, sondern im Gegenteil. Ich wollte Distanz von meinem Zwang eine Freundin zu finden , gewinnen. Obwohl ich eine tolle Frau (erst noch eine Landesgenossin :smile: ) kennenlernte schloss ich kategorisch aus irgendetwas zu versuchen, da ich genau das nicht wollte. 1 Monat später waren wir zusammen :herz: . Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ich erst durch die Überwindung dieses Wunsches ihn erfüllen konnte. Ich versuchte nicht (wie in den Jahren zuvor :wuerg: ) sie davon zu überzeugen wie toll und nett ich bin und das ich alles für sie machen würde. Ich war einfach ich, den ganzen Tag!

Dir empfehle ich das Gleiche. Melde dich beim Unisport an, kauf dir ein Theaterabo, geh Abends mal auf den Bolzplatz, tritt einer Lesegruppe bei oder wasauchimmer - lerne neue Menschen kennen aber gestalte das ganze extrem zwanglos. Ein einmaliges kurzes Gespräch mit jemandem ist bereits Gold wert. Wenn sich so Freunde finden lassen - super, wenn es nur ein Gespräch war, auch gut! Es ist so oder so eine Situation in der du gewinnst. Wenn du es sofort versuchst deinem Gegenüber recht zu machen verlierst du. Menschen mögen Ecken und Kanten, sie wollen niemanden der nur "nett" ist! Versuche es nie allen Recht zu machen. Versuche niemanden dazu zu bewegen dein Freund zu sein, versuche den anderen nur zu zeigen "so bin ich" - du magst mich oder du magst mich nicht, es liegt an dir. Löse dich vom Wunsch Freunde/eine Freundin zu finden und versuch einfach neue Leute kennenzulernen, der Rest ergibt sich von alleine.


kazaa schrieb:
Nur mal so zwischendurch: ich mach mir keine Vorstellungen, dass ich plötzlich der Typ für eine Beziehung wäre. Ich weiß, dass ich nicht treu sein könnte, weil ich nach Jahren der sozialen Abstinenz noch etwas erleben möchte.

Warum das? Es ist genau umgekehrt! Ich bekomme hier viele "Angebote" und da meine Freundin im Moment 600km weit weg ist wäre es ein Leichtes. Wie dumm müsste ich sein etwas das Zukunft hat, etwas das nach diesem halben Jahr in der Heimat (nur noch 2xx km) weiterbestehen wird, für eine Nacht (oder von mir aus auch diese Nächte) zu opfern. Natürlich würde meine Freundin es nicht herausfinden aber ich könnte ihr nie wieder in die Augen blicken! Wenn du erst einmal eine Beziehung "erfahren" darfst, wirst du das doch nicht bei der erstbesten Möglichkeit zerstören :ratlos: !

Sorry falls ich zuviel über mich geschrieben habe, aber es gibt durchaus Parallelen.
 
Es gibt 19 weitere Beiträge im Thema "Ein vollkommen falsches Leben geführt", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren