• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Er hängt auf dem Sofa, ich will raus ins Leben

M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,
ich habe mich eben angemeldet weil ich so ziemlich in allem unentschlossen bin, was mich als Mensch, als Frau aber vor allem meine Beziehung angeht. Bei mir ist alles käse, aber mein größtes Problem ist, das ich permanent ein schlechtes Gewissen habe.
Fangen wir bei meinem o.g. ersten Problem an.
Mein Lebensgefährte ist am liebsten Zuhause. Weg gehen, unter Menschen gehen, Trubel, Musik, ach einfach alles ist ihm ein Graus. Mal mit Freunden essen gehen, dafür ist er zu haben, aber ansonsten hockt er am liebsten Daheim und kuckt seine Lieblingssendungen.
Wir sind seit 17 Jahren zusammen, kinderlos, unverheiratet. Unsere Beziehung ist eigentlich seit einigen Jahren nur noch Mist. Aber dazu komme ich später.

Also, ich gehe sehr gerne aus, treffe mich mit Freundinnen, gehe gerne auf Open Airs, in Biergarten, auf Weinfeste, und und und. Ich bin also das krasse Gegenteil. Und je älter ich werde desto mehr habe ich das Gefühl Zuhause zu versauern. Es ist einfach nur ein stinklangweiliges Leben, arbeiten, Haushalt und Garten, essen, schlafen. Und natürlich vor der Glotze hocken.
In den letzten 1 1/2 Jahren gehe ich öfters mit meinen Freundinnen weg. Ihre Kinder sind jetzt langsam so alt, daß sie keinen Babysitter mehr brauchen und somit können meine guten alten Freundinnen jetzt wieder viel öfters aus gehen.
Wenn ich es mir genau überlege, könnte ich sicher 2-3 mal wöchentlich mit ihnen treffen. Und wenn wir zusammen sind geht's auch mal länger.
Mein Lebensgefährte findet das ätzend und macht mir ständig ein schlechtes Gewissen. Und er zettelt Streit an und meint wenn es mir nicht mehr passt kann ich ja zu meinen Freundinnen ziehen.
Wenn ich es wirklich durchziehen würde, wäre ich sicher 2-3 mal wö. aus, ohne ihn, aber mir geht dieser ewige Streit, diese Diskussionen so auf die Nerven, daß ich öfter mal absage obwohl ich gerne dabei wäre.
Meine Schwester sagt: Du hast nur das eine Leben und wenn Du Spaß haben willst dann geh raus und habe Spass. Es ist nicht egoistisch sondern einfach nur gut für Dich selbst. Und den anderen Männern macht es doch auch nichts aus.

Ich tu mich da echt schwer. Und ja, alles was er mir vorwirft stimmt. Dieses unseres Leben ist mir nicht mehr gut genug. Das kanns doch nicht gewesen sein, ich bin 48, sehe weder so aus noch fühle ich mich so. Und ja, jedes mal wenn ich einen Anruf bekommen "gehst Du mit ..." würde ich gerne mitgehen, aber wenn ich dann schon 2 mal weg war bekomme ich ein schlechtes Gewissen weil ich ihn ständig auf seinem Sofa sitzen lasse. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Das ist doch nicht zu fassen. Ich weiß, ich muss es nicht haben. Und es geht nicht darum andere Männer aufzureissen, wir haben so viel Spaß zusammen, da haben Männer sowieso keine Platz, und die anderen Frauen sind glücklich verheiratet. Nach all den Jahren für den Nachwuchs sind wir wieder zusammengerückt. Wir haben wieder was voneinander, wir kennen uns teilweise schon 25 Jahre. Wir blühen nochmal auf und geben nochmal Gas. Und deren Männer haben auch ihre Interessen, Musik machen, Sport, Fussballplatz. Die haben alle keine Diskussionen, sondern sie gönnen sich gegenseitig die neugewonnene Freiheit nach Jahren mit Pampers, Schulprobleme, Pubertät.

Mein Lebensgefährte ist irgendwie stehen geblieben. Und er hat Probleme mit Veränderungen. Für ihn soll alles bleiben wie es ist. Er hat sich in seiner Komfortzone prima eingerichtet und wächst da langsam fest. Wir hatten beide Jahre mit schlimmen gesundheitlichen Problemen, und unser beider Eltern werden immer tüdeliger und verlangen uns (vor allem mir) viel ab. Und gerade deshalb muss man doch auch die wenige Freizeit in vollen Zügen genießen. Wir haben beide viel erreicht.
Er verdient in leitender Position recht viel Geld, ich habe eine eigene kleine aber gut laufende Firma. Wir haben genug Geld, ein schönes Zuhause, keine wirklichen Sorgen. Wir könnten zusammen so viel Spaß haben, aber er ist einfach nicht zu bewegen. Er kuckt am liebsten DMAX. Am besten 24 Stunden. Und das kann einfach nicht sein.

Ich denke, jeder wird hier sagen: Muffel geh raus und lass ihn auf seinem Sofa sitzen. Du bist für Dich selbst verantwortlich, und er für sich. Jeder muss das für sich selbst tun was ihm gut tut. Und Sofa tut Dir nicht gut. Du gehst ein wie eine Primel ohne Wasser. Und pfeif auf schlechtes Gewissen. Du lebst nur einmal.
Vielleicht brauche ich wirklich die Bestätigung, daß ich lernen muss meinen Weg zu gehen. Und wenn er dabei auf der Strecke, oder eher auf dem Sofa, bleibt, dann ist das nicht mein Problem.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #2
Ich denke, jeder wird hier sagen: Muffel geh raus und lass ihn auf seinem Sofa sitzen. Du bist für Dich selbst verantwortlich, und er für sich. Jeder muss das für sich selbst tun was ihm gut tut. Und Sofa tut Dir nicht gut. Du gehst ein wie eine Primel ohne Wasser. Und pfeif auf schlechtes Gewissen. Du lebst nur einmal.
Ja, was soll man da noch mehr sagen? :zwinker:
This.

Das eigentliche Problem ist doch, dass er dir ein schlechtes Gewissen einredet. Ich würde ihm da ganz klar machen, dass du deine eigenen Entscheidungen triffst und keinen Spaß daran hast, vor dem TV zu sitzen. Er kann ja Spaß vor dem TV haben, dazu sagst du ja auch nichts.
Lass ihn meckern und geh nicht groß drauf ein.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Mein Lebensgefährte findet das ätzend und macht mir ständig ein schlechtes Gewissen. Und er zettelt Streit an und meint wenn es mir nicht mehr passt kann ich ja zu meinen Freundinnen ziehen.
Wenn ich es wirklich durchziehen würde, wäre ich sicher 2-3 mal wö. aus, ohne ihn, aber mir geht dieser ewige Streit, diese Diskussionen so auf die Nerven, daß ich öfter mal absage obwohl ich gerne dabei wäre.

Das klingt nach einer völlig unbefriedigenden Situation – für Euch beide.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass Du bereitwillig DMAX-Beiträge guckst, während Dein Naturell Dir zu verstehen gibt, kommunikativeren Aktivitäten nachzugehen. Es kann sich für ihn ebenfalls nicht wahrhaft anfühlen, wenn Du derart erzwungen gegen Deine Interessen handelst.
Ist er damit zufrieden?
Und noch eine Frage, ist Dein Mann eifersüchtig?
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Muffel geh raus und lass ihn auf seinem Sofa sitzen. Du bist für Dich selbst verantwortlich, und er für sich. Jeder muss das für sich selbst tun was ihm gut tut. Und Sofa tut Dir nicht gut. Du gehst ein wie eine Primel ohne Wasser. Und pfeif auf schlechtes Gewissen. Du lebst nur einmal.
Dem schließe ich mich an.

Klar bist du verheiratet, aber das macht euch doch nicht zu einer einzigen trägen Masse.
Du bist ein Mensch für dich mit Bedürfnissen, die gestillt werden müssen.
Vielleicht ist er doch ganz zufrieden, wenn er sein DMAX hat und du draußen Spaß haben kannst, ansonsten würde ich an deiner Stelle da definitiv mal eine Ansage machen, dass dich nur TV einfach nicht glücklich macht, und du das brauchst.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #5
Die Frage, die ich mir erstmal stellen würde wäre: Was hält euch eigentlich noch zusammen?
 
M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Nein, er ist nicht wirklich eifersüchtig. Es gibt einen einzigen Mann auf den er etwas allergisch reagiert. In den war ich Mitte 20 verknallt, es hat nicht geklappt aber wir sind wirklich dicke Freunde geblieben. Und mein Lebensgefährte kennt ihn seit Beginn unserer Beziehung und kann ihn auch gut leiden. Wenn ich erzähle wo ich den einen zufällig getroffen habe, dann kommen Sprüche wie: Ah, da hast Du dich aber gefreut??!! Habt sicher wieder stundenlang die gesamte Welt durchgelabert.
Oder er sagt gar nichts. Aber dieser Freund ist in den ganzen Jahren ein Freund geblieben. Alte Gefühle sind da nicht wieder hoch gekommen.
Ich kucke ja auch gerne mal DMAX. Oder ich liebe diesen Baumhausbauer, dem könnte ich ewig zusehen.
Aber halt nicht ständig.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Könntest du deinen Kerl nicht in Minischritten überreden, auch mal wieder raus zu kommen? Es muss ja gar nichts großes sein, langsam die Dosis steigern :grin:
 
M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Wir sind nicht verheiratet. Nachdem klar war, daß wir keine Kinder haben werden war mein Interesse daran erloschen. Und er wollte es im Grunde seines Herzens nie.

Ich denke ich habe die meisten Fehler schon zu Beginn der Partnerschaft gemacht. Ich war damals schon ein Hansdampf, aber wenn man frisch verliebt ist zieht man sich ja erst einmal zurück bis man sich aneinander ausgetobt hat.
Was ich nicht verschweigen möchte, aber was nicht relevant sein sollte ist, mein Lebensgefährte hat in der Kindheit bei einem Unfall ein Bein verloren. Als wir zusammen kamen war das grundsätzlich kein Problem, er meinte damas nur er könne halt nicht jeden Mist mitmachen da er durch das jahrelange Gehen mit einer Prothese schon einen gewissen Verschleiß hat. Aber ich könne ja trotzdem machen was ich will. Ich habe damals aus Liebe und Rücksicht auf vieles verzichtet. Wahrscheinlich falsche Rücksicht und zu viel Mutter-Teresa-Syndrom.
Und das hat sich dann so eingeschlichen und ich muss auch zugeben, ich habe ihm sein Leben um vieles einfacher gemacht. "Der Arme kann ja nicht so". Und seine Eltern haben mir immer wieder über diese schwierige Kindheit erzählt und ihm bis in ihr eigenes hohes Alter immer und immer wieder Zucker in den Arsch geblasen. Das muss er doch nicht machen, und dies und jenes, das kann er doch nicht .... . Ich bin bei uns der "Mann" im Haus, erledige die körperlichen und handwerklichen Sachen.
Seine Behinderung heißt aber nicht, daß er beruflich eingeschränkt wäre. Für seinen Job und diese Firma gibt er jeden Tag alles, 100 Prozent. Dort muss er viel körperliche Bewegung leisten, und da geht das auch. Er ist sogar so unterwegs, daß wir nur in den Betriebsferien in Urlaub gehen können. Also jetzt, im Hochsommer, in der teuersten Zeit. Das müssen wir nicht, da keine Kinder. Wir können gehen wann immer wie lustig sind. Aber nein, den Rest des Jahres geht er nicht. Ganz einfach, entweder in den Betriebsferien oder gar nicht. Er hält sich für unabkömmlich in der Firma.

Und er hat die letzten Jahre so viele dumme Angewohnheiten entwickelt. Wir haben keinen Freundeskreis mehr. Ich habe meine alten Freundinnen, er hat von früher niemanden mehr und die, die wir mal gemeinsam hatten haben sich immer mehr von uns abgewendet. Er stänkert gerne andere an und provoziert mit dummen Sprüchen. Bsp.: Bei Lidl einkaufen aber teure Klamotten tragen.
Er meint er müsse anderen seine Werte aufs Auge drücken und wenn die nicht seiner Meinung sind, kann er da ewig drauf rumreiten. Er hört auch Zuhause nicht damit auf.

Er wird immer engstirniger in allem. Wenn ich etwas anders machen will dann unterstellt er mir immer gleich mir wäre nichts mehr gut genug.
Und er ist ein Perfektionist. Und ich halt nicht. Bei mir sind 5 öfters gerade.
Wir haben Hunde, ja mein Gott, da ist es halt nicht sooo sauber. Wenn er seine 5 Minuten hat, knallt er mir vor den Latz das es bei uns so dreckig wäre das man niemanden rein lassen kann. Haha, zu uns kommt ja gar niemand mehr.
Und im übrigen, bei uns ist es so sauber das ich immer wieder gefragt werde wie ich das schaffe. Wohlgemerkt: ich.

Diverse Dinge gehen mir in letzter Zeit öfters durch den Kopf. Ein Gelähmter hat mal zu mir gesagt: Mädchen, jeder Rollstuhlfahrer hat mehr Pfeffer im Arsch als Dein Faulpelz der sich hinter dem Verlust von 60 cm Bein versteckt.
Jemand anderes hat zu mir gesagt: deiner stänkert immer nur rum. Jemand der ständig andere kritisiert ist mit sich selbst nicht zufrieden. Aber es geht ihm besser wenn er jemanden runterputzen kann. Das gibt ihm ein gutes Gefühl, über dem anderen zu stehen, und es lenkt ihn davon ab sich mit sich selbst zu beschäftigen.
[doublepost=1533822158,1533820518][/doublepost]Je mehr ich hier schreibe und je mehr ich über alles nachdenke was uns mehr und mehr voneinander getrennt hat und noch immer tut, wäre es wahrscheinlich das Beste die Geschichte zu beenden.
Ich bin unglücklich und mag so nicht weiter leben bis zu meinem letzten Atemzug.
Er ist sicher auch unglücklich weil nichts mehr ist wie früher. Wir haben keine Sex mehr, wir küssen uns 1 x am Tag morgens flüchtig zum Abschied. Wir berühren uns überhaupt nicht. Manchmal versucht er es und dann merke ich das ich das nicht will.
Wir streiten manchmal handfest, meistens um Kleinigkeiten die dann so eskalieren weil wir komplett unterschiedliche Ansichten haben und keiner bereit ist sich mit denen des anderen wenigsten zu befassen. Wenn ich mich quer stelle und mein Ding durchziehen will knallt er Türen, geht beleidigt ins Bett, spricht kein Wort mehr oder nur ganz wenig sehr kurz angebunden. Wir haben uns soweit auseinander gelebt wie man es nur tun kann. Und keiner traut sich das Offensichtliche auszusprechen. Keiner wagt es diesen einen entscheidenden Schritt in die Wege zu leiten.
Ich müsste ausziehen weil es seine Wohnung in seinem Elternhaus ist. Es fällt mir schwer, denn es war 17 Jahre mein Zuhause und ganz vieles trägt meine Handschrift.
Man reisst 2 Familien auseinander die zusammen gewachsen ist. Unsere Eltern und Geschwister. Keine gemeinsamen Familienfeste mehr.
Ich denke, das Leid der anderen setzt mir mehr zu als mein eigenes.

Wir hatten vor einigen Jahren schon mal eine ernsthafte Krise. Da bin ich 2 Wochen ausgezogen. Ich bin zurück gegangen weil ich der Meinung war jeder hat eine 2. Chance verdient. Er wusste das er Schuld war und er hat Besserung gelobt. Einiges hielt er ein, anderes hat sich wieder eingeschlichen. Aber ich denke, der Bruch war damals schon zu groß um diese Partnerschaft wirklich zur retten.
Im Grunde müssen wir uns eingestehen, daß eine WG oder ein Zusammenleben wie Geschwister für uns beide nichts ist. Und wir sollten uns gegenseitig den Weg frei machen für ein Leben das unseren Vorstellungen entspricht, vielleicht sogar mit einem neuen Partner der besser zu uns passt.
Ich weiß, man kann nur mit jemanden glücklich sein wenn man es auch mit sich selbst sein kann. Man darf sein Leben nicht jemand anderes übergeben und sagen: so du, du hast die Verantwortung für mein Glück übernommen weil du mit mir zusammen sein wolltest. Und wehe du machst mich nicht glücklich.
Wir können uns nicht glücklich machen, weil wir uns selbst nicht mehr glücklich machen können.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Bündelt man diese Dinge zusammen kommt dabei schon ein ganzer Strauß an Unzufriedenheit heraus. Mir fällt auf, dass Du ihn charakterlich in Frage stellst, was ich für ein schlechtes Zeichen halte. Eure Partnerschaft würde ich als äußerst kritisch bedroht einstufen. Um noch mal etwas aufzugreifen, was Schweinebacke Schweinebacke schon so ähnlich gefragt hatte.
Hältst Du die positiven Seiten für ausreichend und die schlechten Dinge für so 'formbar', dass Eure Beziehung eine Zukunft haben könnte?
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Ich müsste ausziehen weil es seine Wohnung in seinem Elternhaus ist. Es fällt mir schwer, denn es war 17 Jahre mein Zuhause und ganz vieles trägt meine Handschrift.
Man reisst 2 Familien auseinander die zusammen gewachsen ist. Unsere Eltern und Geschwister. Keine gemeinsamen Familienfeste mehr.
Ich denke, das Leid der anderen setzt mir mehr zu als mein eigenes.
Wäre es nicht in eurem Alter und in dieser Situation eventuell möglich, in gutem auseinander zu gehen? Es liegt ja kein echter Argwohn zwischen euch, ihr habt euch doch ganz klassisch auseinandergelebt und lebt jetzt nur noch in so was beziehungsähnlichem nebeneinander her. Vielleicht muss das offensichtliche ja nur mal ausgesprochen werden.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Trenn Dich jetzt. Jetzt kann es noch im einigermaßen Guten gehen, ohne große Verletzungen, Schweinebacke Schweinebacke hat da m.E. den genau richtigen Gedanken.

Zwischen Euch ist nichts mehr, was Dich glücklich und zufrieden machen kann. Ich finde es mehr als klasse von Dir, dass Du nicht nur an Dich, sondern auch an das Wohl und die Gefühle Deines Partners denkst. Aber letzten Endes geht es doch nur um Dich, darum, dass Du selber Sorge tragen musst, Dich selber wohl zu fühlen. Das geht mit Deinem Freund aber nicht mehr. Da hat niemand Schuld, da hat niemand versagt. Ihr habt Euch "einfach" auseinander entwickelt und Du hast Dich entliebt. Ist traurig, aber passiert eben.

Trenn Dich jetzt. Bevor vll ein anderer Mann ins Spiel kommt und die Trennung häßlich und für Deinen jetzigen Partner noch schmerzhafter wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Warum seid ihr überhaupt noch zusammen? Scheint doch null zu passen.
Würde ja sagen, mach einfach dein Ding und lass ihn labern - aber wer hat schon Lust, sich ständig dumme Kommentare anzuhören?!
Trenn dich halt, was sonst. Wir haben nur dieses eine Leben und Lebenszeit ist begrenzt - da gilts, keine Zeit zu vergeuden.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Im Wesentlichen geht es ja nur darum, dass jeder sich wohlfuehlt. Und da braucht's meiner Meinung nach nicht viel:
  • er soll eben akzeptieren, dass Du Deine Freundinnen triffst, und
  • Du musst halt akzeptieren, dass er nicht dabei sein wird.
Das laesst sich ja vielleicht erstmal so einrichten, ohne sofort die gesamten Lebensumstaende zu demontieren?
Und fuehrt das dann irgendwann zu einem weiteren Auseinanderleben, kann man ja sehen, was man dann macht.
 
M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Danke für eure Antworten. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht um nachzudenken.
Auf die Frage nach seinen guten Eigenschaften: Er kann gut organisieren, d.h. wenn ich etwas bestimmtes brauche sucht er es sofort für mich im Internet und bringt mir diverse Vorschläge. Er kauft gerne Lebensmittel ein. Finde ich ätzend.
Er saugt oft. Allerdings muss ich dann von vorne anfangen weil Staubwischen für mich dazu gehört und die alte Hausfrauenregel sagt: von oben nach unten. Und meistens macht er nicht die ganze Wohnung sondern nur den Eingangsbereich.
Humor? Über andere lachen, sehr gerne. Über sich selbst, meistens weniger.
Ist für mich echt schwierig was konkretes zu finden. Dabei stellte ich mir die Frage: Welche Eigenschaften würde ich denn an einem Mann mögen? Hilfsbereitschaft, Eigenständigkeit, Mit- und Vorausdenken, Humor, Spontanität, Geselligkeit, Verständnis wenn ich mal eine Weile brauche um runter zu kommen, Kritikfähigkeit, nicht klammern, die Bereitschaft Sichtweisen zu ändern und eingefahrene Denkmuster zu ändern. Teamwork, Dinge auch einfach mal bleiben zu lassen - morgen ist auch noch ein Tag, Respekt, Anstand, ein gutes Herz und eine gesunde Einstellung zum Leben. Mann sein, :smile: das ich nicht immer die Spinnen oder die Kotze der Tiere weg machen muss. Frühstück im Bett, oder das zumindest er mal das Frühstück macht und frische Brötchen holt. Und das er meine Eigenheiten, meine Fehler und das ich manchmal chaotisch bin, nicht ständig kritisiert sondern auch darüber lachen kann das ich halt manchmal verstrahlt bin. Das er meine Meinungen und Worte respektiert und mir Zuhause keinen Einlauf verpasst wenn ich unter Leuten mal etwas gesagt habe was nicht jedem gefällt. Oder wenn er sagt, daß er gerne bald nach Hause will und ich mir erst noch einen Schorle hole und dann eine Stunde mit anderen weiter quatsche und dafür angeschnauzt werde, ich sei egoistisch und würde immer nur an mich denken. Das er auf für ihn Fremde zugehen kann. Zu Anfang ist er immer mal wieder zu Freunden von mir mitgegangen. Aber er konnte dann echt stundenlang mehr oder weniger schweigend da sitzen. Die Leute interessierten ihn einfach nicht und Zuhause hatte er dann über jeden was zu meckern. Oder das er überhaupt mit Fremden einfach mal ins Gespräch kommt = Kontaktfreudigkeit.
Das ich nicht angemault werde weil ich gerne laut Musik höre. Das ich nicht dafür verurteilt werde das ich Leute kenne und mag die nicht seinem Geschmack entsprechen. Das ich nicht zurecht gewiesen werde weil ich einen Fleck auf dem T-Shirt habe und nicht immer das trage was ihm gefällt.
Das ich nicht sein siamesischer Zwilling bin.
Und das er regelmäßig seine Kumpels trifft und mit denen etwas unternimmt, damit ich auch einfach mal Zuhause Zeit für mich habe.
Ich will keine Verrenkungen beim Sex und ich möchte auch einfach nur mal schmusen ohne das es gleich in Sex mündet.
Ich möchte mich auch gerne mal am Abend bei einem Glas Rotwein unterhalten, oder lesen, und die Glotze bleibt aus.
Der Vergleich, was ich gerne hätte zudem was ich habe ist extrem im Ungleichgewicht.

Sich einzugestehen das man in der Beziehung gescheitert ist, daß beide sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben und man nicht mehr zueinander zurück findet, ist ziemlich hart. Ich glaube, wenn er eine andere hätte würde mir das weniger zusetzen. Wenn wir permanent streiten würden, wäre es einfacher. Wenn es Gründe gäbe wahnsinnig wütend zu sein, wäre es einfacher.
Aber nun dazustehen, mit leeren Händen, ist fast schlimmer. Und ich weiß, er wird sich nicht verändern, er hasst Veränderungen und er fühlt sich wohl so wie er ist. Und ich müsste mich verbiegen, mich und meine Wünsche wie mein Leben sein soll begraben, wenn ich diese Beziehung weiter laufen lasse. Ich würde nur noch funktionieren. Und das darf ich mir selbst nicht antun.

Als ich damals kurzzeitig ausgezogen bin, hat er wahnsinnig gelitten. Er wurde regelrecht krank und als ich mal Zuhause war um nach den Tieren zu sehen stellte ich fest das er gesoffen hatte. Er tat mir einerseits leid und andererseits war ich so wütend auf ihn weil er sich so gehen lies. Ich spürte ganz arg, daß er sein Wohlergehen von mir abhängig machte. Ich war verantwortlich für seine Qualen, ich war verantwortlich für sein Leben. Und dieses Paket kann und will ich nicht tragen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Auf die Frage nach seinen guten Eigenschaften: Er kann gut organisieren, d.h. wenn ich etwas bestimmtes brauche sucht er es sofort für mich im Internet und bringt mir diverse Vorschläge. Er kauft gerne Lebensmittel ein. Finde ich ätzend.
Er saugt oft. Allerdings muss ich dann von vorne anfangen weil Staubwischen für mich dazu gehört und die alte Hausfrauenregel sagt: von oben nach unten. Und meistens macht er nicht die ganze Wohnung sondern nur den Eingangsbereich.
Off-Topic:
Das würde Amazon Alexa und ein Saugroboter auch abdecken :seenoevil:
 
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M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Einen Saugroboter habe ich zumindest im Büro :ROFLMAO:
[doublepost=1533890149,1533888875][/doublepost]Und wie geht man überhaupt eine Trennung an? Ich musste noch nie ausziehen.
Suche ich mir erst eine Wohnung und organisiere den Umzug meiner eigenen Möbel? Viel ist es ja nicht was ich damals mitgebracht habe. Und wenn das in trockenen Tüchern ist suche ich das Gespräch mit ihm?
Wenn man das so hintenrum, heimlich machen muss, fühlt sich das total hinterlistig an, geplant um ihn dann vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Aber erst reden und dann alles in Angriff nehmen, könnte eine Zeit des Krieges und Schlammschlacht mit sich bringen wenn ich nicht schnell genug weg komme.
Finanzelle Interessen habe ich zumindest keine. Und ich will ihm auch nicht die Bude ausräumen. Nur das was mir gehört, und das ist nicht viel und würde ihm auch nicht die Wohnung ruinieren. Ein paar wenige alte Möbelstücke von meiner Oma.
Die Tiere sind ein hartes Thema. Eines habe ich selbst von Hand aufgezogen und könnte mich nicht davon trennen. Es wäre sowieso besser wenn ich sie mitnähme weil ich aufgrund meiner Selbständigkeit viel mehr Zeit habe tagsüber, und weil sie auf mich mehr fixiert sind.
Aber er liebt sie trotzdem heiß und innig. Bei dem Gedanken fühle ich mich elend, ihn in einer Wohnung ohne etwas Lebendiges zurück zu lassen. O.k., seine Familie wohnt ja noch im Haus. Und wenn sie weg wären käme das seinem Bedürfnis nach Sauberkeit in der Wohnung sehr entgegen. Und er müsste sie nicht pflegen, füttern, zum Tierarzt gehen, was er sowieso noch nie gemacht hat.
Eigentlich müssten mich da keine Schuldgefühle plagen.
 
boarnub
Benutzer153493  Meistens hier zu finden
  • #17
Ich hab mir mal alle Beiträge durchgelesen und weiß wirklich nicht worauf du wartest Mädel.

Im Prinzip hast du alles schon selbst reflektiert und gibst dir selbst bessere Antworten als wir hier teilweise geben können.

Ich kann nur sagen, so wie es jetzt ist es für dich ungesund und wenn er nicht in der Lage ist
in Gesprächen Kompromisse zu finden, mit denen es dir wieder gut gehen würde bleibt halt nicht viel.

Beziehung beenden oder damit leben.

Und in der heutigen Zeit wüsste ich einfach nicht, was dafür sprechen soll mit seinem Unglück zu leben.
Ich kann verstehen, dass du ein herzensguter Mensch bist und wenn du es dir vorstellst ihn zu verlassen und
welches Leid das für ihn, deine Hunde und andere bringen würde, du dich unsicher fühlst und glaubst, dass es eine
humanere Lösung geben sollte, aber damit es die gibt muss er was dafür tun und anscheinend kannst du nicht darauf bauen...

Klar es gibt bestimmt weißgott schlimmere Beziehungen als deine, aber tut das wirklich etwas zur Sache wenn du unglücklich bist? Ich mein ihr habt anscheinend keinerlei körperliche Intimität mehr, also ist er eigentlich nur noch dein Mitbewohner aber schlimmer noch, in einer WG könntest du zu mindestens weg gehen wenn du bock darauf hast, aber er macht dir lieber ein schlechtes Gewissen wenn du dir Zeit für dich nehmen willst.

Lies deine Texte in ruhe durch und überlege was du einer Frau raten würdest die diesen Thread verfasst hat oder stell dir vor eine Freundin wäre in dieser Situation. Würdest du ihr wirklich raten die Zähne zusammen zu beißen und zu sagen, überleg doch mal was du den anderen antust, wenn du ihn verlässt?

Ich glaube nicht.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #18
Eure Naturelle scheinen sehr unterschiedlich zu sein. Was eine Partnerschaft nicht zwangsläufig unmöglich macht. Allerdings scheinen mir Eure Bedürfnisse auf eine Weise verschieden, die man kaum als Basis für eine erfüllende Beziehung legen kann. Bei Dir haben sich Wünsche bereits in tiefe Sehnsucht verwandelt. Ich fürchte, er wird das nicht können, der Mann zu sein, den Du Dir an Deiner Seite wünscht. Es ist kein Gedankenspiel mehr, wenn Du das so aussprichst:

Und wie geht man überhaupt eine Trennung an?
Mit Respekt. Eine respektvolle Trennung, geht man am besten mit Respekt an.
Mit der Einsicht, dass zwei Menschen mit guten Absichten gescheitert sind. Woran das im Detail gelegen hat, spielt, wenn man den inneren Schlussstrich gezogen hat, nicht die erste und wichtigste Rolle. Es braucht Zeit zur Reflexion das aufzuarbeiten. Jeder für sich und gegebenenfalls gemeinsam, dann ist es hilfreich und vielleicht sogar heilsam.
Die Suche nach den Ursachen und Schuld bedient im ersten Schmerz nur das Ego.

Du wirst einen Weg finden müssen, Dich von "Verantwortlichkeiten", die keine sind zu lösen. Sein offenbarer Hang Verluste mit Alkohol zu betäuben ist tragisch, unterliegt aber seiner Kontrolle, nicht Deiner.
Dein Mann scheint verstandesmäßig jemand zu sein, der Autarkie schätzt und logistisch vorgeht. Möglich, dass ihn ein solcher Bruch im Privaten aus der sprichwörtlichen Bahn wirft. Aber nochmal, das kann kein passives Mittel sein, Dich zu halten. Genauso wenig wie ein Möbelstück von Oma und – ungleich schmerzhafter – ein Haustier.
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #19
Ich hab mir mal alle Beiträge durchgelesen und weiß wirklich nicht worauf du wartest Mädel.
ich glaube die ts hat in der tat schon ihren eigenen fahrplan gemacht und sucht hier wohl nur noch eine bestätigung:
Eigentlich müssten mich da keine Schuldgefühle plagen.

M Muffel , wie siehts denn eigentlich aus?
hast du überhaupt noch ein interesse an einer gemeinsamen zukunft oder suchst du tatsächlich nur eine art absolution, die dir bestätigt, das (d)eine trennung das richtige für dich und ihn ist?
eine paarberatung würde nichts bringen? (ja, jetzt sagst du wahrscheinlich gleich, das er das nicht mitmachen würde ... man kanns ihm aber anbieten .... sozusagen als allerletzten versuch? :zwinker: )

grundsätzlich halte ich ein heimliches abwenden und denjenigen, mit dem man 17 jahre zusammen verbracht hat, dann vor vollendete tatsachen setzt, nach dem motto: "nächste woche ziehe ich aus! ich habe bereits eine neue wohnung.", für wenig erstrebenswert.
man ist schließlich erwachsen und sollte auch nach 17 jahren zumindest aug in aug miteinander reden können. soviel eier sollte jeder mensch besitzen und ja, eine trennung gerade nach so langer zeit, ist immer schwierig, schmerzhaft und mit vielen gefühlen verbunden.
zumindest solltest du ihm aber meiner meinung nach reinen wein einschenken und eben all das was du hier aufzählst, was dich an ihm, der beziehung und an der gesamten situation stört derart viel ist, das du bereit bist zu gehen.

offenbar stehst du allein auch finanziell nichts aus, was das ganze natürlich erheblich einfacher macht, als das er dich noch unterstützen müsste.

hier schreibe ich nur meine persönliche meinung aus der weiten ferne. allein DU kannst deine situation analysieren und versuchen den richtigen weg einzuschlagen. :zwinker:
 
M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #20
Die Paartherapie habe ich damals, als es den ersten großen Krach gab, vorgeschlagen.
Seine Antwort: das mache ich nicht und unsere Probleme gehen niemand was an, ich gehe doch nicht damit hausieren und bezahlen noch dafür.
Ich bin dann alleine gegangen, und weil wir nicht als Paar dort waren haben wir sehr wenig über meine Partnerschaft gesprochen sondern hauptsächlich über mich. Konditionierungen war ein großes Stichwort. Ich habe damals leider Dinge über mich herausgefunden, die zu meinem Selbstbild bis dahin gar nicht gepasst haben.
Ab da habe ich angefangen mich mit meinen Gedanken in schwierigen Momenten zuerst in meinem Kopf auseinander zu setzen, und dann erst den Mund aufzumachen. Und was ich dann raus lies hat ihn völlig überrascht. Und weil es nicht mehr zu mir passte wurde er gleich wieder pampig. "Aha, die Dame macht jetzt einen auf überlegen. Sie steht über den Dingen, will alles analysieren, prüfen, und sie bleibt ruhig. Sie schreit nicht mehr und will lieber eine Stuhlkreis bilden.".

Mir ist ab da oft aufgefallen, dass ihn die Veränderungen in meinem Verhalten pure Angst bereiten und er sich intellektuell mir unterlegen fühlt. Er hatte nie Macht über mich, ich bin ein friedlicher Mensch, hasse Streit und dachte oft:
du hast Recht, ich meine Ruhe. Und am nächsten Tag war alles wieder in Ordnung.
In geschäftlichen Dingen, mit meinen Mitarbeitern funktioniert das auch wunderbar. Auch da habe ich früher Fehler gemacht, und seit ich gelernt habe mein Temperament in den Zügeln zu halten ist vieles einfacher geworden. Es gibt keine Missverständnisse und daraus resultierende schlechte Gefühle mir als Chefin gegenüber. Nur in der Partnerschaft hat das nicht geklappt.

Eigentlich warte ich auf einen Impuls auf den ich selbst noch gar nicht gekommen bin. Wenn hier jetzt ein Mann wäre, der sich in meinen Worten selbst erkennt und genau so unterwegs ist wie meiner, dann würde er mir vielleicht sagen können was er sich wünschen würde.
Es täte mir wirklich sehr leid nach alle den Jahren mit vielen gemeinsamen schlechten Momenten, die wir als Team gut überstanden haben, und mit vielen schönen Momenten die wir gemeinsam gestaltet haben, unser Leben auslaufen zu lassen. Ihr habt ja gemerkt, ich tu mich da sehr schwer.
Und ja, würde eine andere Frau mir genau diese Geschichte erzähle, würde ich sagen: kuck das du das mit Anstand zu Ende bringst und geh deinen Weg.
Aber keiner von uns geht in den Schuhe des anderen.
Ich fühle mich wie auf einem 10 Meter Brett, ich habe übrigens Höhenangst. Und ich kann mich noch nicht dazu überreden zu springen. Statt dessen stehe ich oben und überlege hin und her, ein Schritt nach vorne, 2 zurück. Wenn ich die Leiter wieder runter gehe, bin ich von mir selbst enttäuscht. Wenn ich springe wird es spannend oder könnte sehr schmerzhaft werden.
Meine Suche nach Ratschlägen und neuem Input wird wohl nix.
Meine Therapeutin hat mir damals angeboten mich im Falle einer Trennung zu unterstützen. Sie hat mir damals sogar dazu geraten es sofort zu tun, das ist jetzt immerhin fast 4 Jahre her. Mir war dieser Ansatz etwas zu voreilig, wie schon geschrieben, jeder hat eine 2. Chance verdient. Aber vielleicht hatte sie damals Recht mit dem was sie mir sagte. Zumindest muss ich mir nicht den Vorwurf machen zu voreilig gehandelt zu haben und das mir alles scheißegal ist. Vielleicht brauche ich etwas mehr "scheißegal", mehr Bauch weniger Kopf.

Obwohl er gerade Urlaub hat, ich musste meinen leider in den Müll kicken weil 2 Angestellte krank geworden sind und ich selber arbeiten muss, werde ich morgen mit meinen Freundinnen auf ein sehr schönes Stadtfest gehen. Und ich werde kein schlechtes Gewissen haben, und mir auch keins machen lassen. Schau mer mal wie sich das für mich anfühlt und wie der Rest des Wochenendes dann verlaufen wird.
 
G
Benutzer Gast
  • #21
Liebe M Muffel ,

auch ich habe mir alle Beiträge durchgelesen und deine Situation klingt wirklich vertrackt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie hin- und hergerissen du dich fühlst. Ich würde wohl an deiner Stelle einerseits an dem gemeinsamen Leben hängen, an allen Erinnerungen die man gemeinsam gemacht hat, aber gleichzeitig scheinst du zu realisieren, dass du dir so selbst nicht gerecht wirst.

Es wurde ja bereits häufiger erwähnt, dass es durchaus verständlich/ratsam wäre, sich zu trennen. Ich denke, dass ihr keine Kinder habt, lässt diese Entscheidung noch plausibler wirken. Ich kann aber auch verstehen, dass man sowas nicht leicht fertig aufgibt.

Ich frage mich, in wie weit es helfen könnte, all diese Gedanken und Sorgen ruhig, aber sehr offen so deinem Partner mitzuteilen?
Das ist von außen natürlich sehr schwer einzuschätzen, vor allem, da ich nicht weiß, wie es ist so lange den Weg mit einem Menschen zu gehen. Vielleicht realisiert dein Partner ja, wie ernst es ist, wenn du ihm das alles sagst und ihr könnt gemeinsam eine Lösung finden?

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es sich zu festgefahren anfühlt, um ein solches Gespräch in einer gewinnbringenden Weise zu führen.

Jedenfalls wollte ich auch schreiben, um dir einfach viel Kraft zu wünschen. Ich denke, dass man bei sowas irgendwann einfach weiß, was man zu tun hat. Auch wenn einem ewig der Kopf davor brummt und eine sinnvolle Entscheidung unmöglich scheint.
 
M
Benutzer170756  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
In meiner letzten Beziehung war SIE es, die kaum was unternehmen wollte... auch das war ein Trennungsgrund! Das Leben bietet so viele schöne Facetten, als dass man nur daheim rum gammelt...
 
Papalapap
Benutzer138994  (42) Meistens hier zu finden
  • #23
In meiner letzten Beziehung war SIE es, die kaum was unternehmen wollte... auch das war ein Trennungsgrund! Das Leben bietet so viele schöne Facetten, als dass man nur daheim rum gammelt...
Da verallgemeinerst du aber ganz extrem und romantisierst das Draußen etwas zu sehr. :zwinker:
 
M
Benutzer170770  (53) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #24
Guten Morgen allerseits,
erst einmal wieder Danke für eure Gedanken. Auch an Dich haarefan.
Vielleicht bin ich in den vielen Trennungsgeschichten die ich meiner Familie und im Freundeskreis miterleben musste ein Stück weit gefangen weil ich da immer wieder erleben musste wie viel Schmerz so etwas verursacht.
Als mein Bruder sich damals von seiner ersten Frau trennte hat meine Mutter bitter geweint. Meine Nichte war damals gerade einmal 2 Jahre alt und vor allem meine Mutter hatte große Verlustangst das sie nicht nur die Schwiegertochter, die sie sehr gerne hatte, sondern auch ihr einziges Enkelkind damit verlieren würde.
Es gab leider eine schwierige Zeit in der meine Eltern dieses kleine Mädchen nur sehr selten zu sehen bekamen, aber zwischenzeitlich ist sie 17. Mein Bruder wie auch seine Ex haben neue Familien gegründet und alle kommen gut miteinander klar. Es war ein harter Weg bis hier hin aber es hat geklappt.
Und ich weiß nicht wie viele Nächte ich bei Freunden verbracht habe die verlassen wurden und wir haben uns permanent im Kreis gedreht weil sie gedanklich nicht aus diesem Irrsinn raus kamen. Aber eigentlich jeder und jede hat irgendwann die Kurve bekommen und hat das Leben wieder in den Griff bekommen.
Vor 3 Monaten hat sich ein lieber guter Freund das Leben genommen. Er hatte schwere Depressionen und nach einer langen Zeit des Kampfes um ihn dachten wir alle eigentlich er sieht am Ende des Tunnels nun endlich das Licht. Pustekuchen. Er lies seine Frau, meine beste Freundin, und 2 Kinder im Teenageralter zurück. Bei all dem Elend kam dann noch heraus, daß er schon länger eine Freundin hatte und er sich nicht entscheiden konnte. Er hatte beiden Seiten gegenüber so ein schlechtes Gewissen, wollte niemanden verletzen, und dann hat er sich für niemanden entschieden und viele Leben zerstört. Auch wir, der Freundeskreis, sind nach wie vor geschockt und versuchen uns selbst, aber auch seine Frau und die Kinder wieder Stück für Stück aus diesem Sumpf raus zu ziehen. Es wäre so leicht gewesen für ihn in ein neues, glückliches Leben zurück zu finden, aber er hat diesen Weg nicht mehr gesehen.
Also ich bin da jetzt wirklich nicht gefährdet, aber es hat mich sehr nachdenklich gemacht und mir auch ein Stück weit meine frühere Leichtigkeit genommen.
Aber es hat mich auch härter gemacht.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und jeder ist "seines Glückes Schmied".
Ich habe noch nie in solch menschliche Abgründe geschaut wie in der Zeit nach seinem Tod. Manche Dinge haben mein Hirn komplett überfordert und ich konnte und wollte einfach nicht weiter denken. Ich brauchte Hirnpausen.
Und andersherum erfahre ich jetzt wie wichtig echte Freundschaft ist und wie eine Handvoll Menschen zusammen rücken können um so etwas gemeinsam zu überleben. Und das diese Freundschaft auch phasenweise sehr anstrengen ist weil wir aus dem Schmerz und der Fassungslosigkeit nur schwer raus kommen. Und trotzdem geht das Leben weiter. Wir haben Pflichten, Dinge müssen geregelt werden, wir müssen die Kinder versuchen zu stabilisieren, und manchmal muss man auch spät nachts nochmal hin fahren und die halbe Nacht reden, weinen, den kommenden Tag organisieren, Papiere wälzen.

Wahrscheinlich hat dieses Erlebnis meine Lebenseinstellung rapide verändert. Das Leben ist schön, mit all seine Höhen und Tiefen. Und wir Mädels geniessen es heute anders als davor, wir schaffen uns schöne Momente und gehen anders mit uns und mit jedem Problem um. Nichts auf der Welt kann so schlimm sein, daß man so etwas als Lösung vorzieht. Und der Witz ist, nicht einmal meine eigene Krebserkrankung vor einigen Jahren hat diese Umdenken bei mir ausgelöst. Ich habe alles durchgezogen, überlebt und gut ist.

Aber was in mir blankes Entsetzen hervor gerufen hat ist das Verhalten meines Partners. Er beklagt sich darüber das wir viel Zeit miteinander verbringen. Er meint ich würde "springen" wenn meine Freundin "pfeift". Und sie und die Kinder sollen das alles jetzt mal hinter sich lassen und wieder"normal" werden. Von Normalität sind wir Jahre entfernt. Er beklagt sich das "wir" keine Zeit mehr füreinander haben. Für was denn? Ich verstehe ihn nicht mehr und kann seine Nüchternheit und Kälte nicht nachvollziehen.
Er kannte diesen Freund selbst viele Jahre. Er kannte ihn, wirklich gemocht hat er ihn nicht. Es gab ihn weil er der Mann meiner Freundin war, aber ansonsten interessierte er ihn nicht. Und da ist dann wieder das Gefühl das mein Partner keine Ahnung hat was echte Freundschaft ist und das man Freunde im Leben braucht. Aber er hat keine und offenbar braucht er keine. Und meine sieht er als Konkurrenz an.
Als er 50 wurde hat er zig Leute eingeladen, die ich als Bekannte bezeichnen würde. Er wollte ein großes Fest und hat Hinz und Kunz eingeladen. Keiner von denen hat uns je eingeladen. Er hat sein großes Fest gehabt, aber ich fand es armselig. Leute einladen nur damit man ein großes Fest hat.
Er lügt sich da selbst was in die Tasche, und ist nicht einmal sauer das niemand von diesen Leuten uns auf ihre 50-ger eingeladen hat. Er verschließt die Augen davor.
Und als ich ihm erklärte wenn ich 50 werde wird es kein solches Fest geben und ich werde all diese Leuten nicht auch noch einladen, war er außer sich.
Er warf mir vor "ich würde keine Freundschaften pflegen und Menschen beliebig austauschen". Und wegen so was verliert man Freunde.
Ich habe 8 enge Freunde und mit denen möchte ich zusammen sein, ich will keine 50 Leute um mich haben die mir nichts bedeuten und denen ich nichts bedeute.

Wisst ihr, es muss ja einen Grund gegeben haben warum wir ein Paar wurden und einen Teil dieser 17 Jahre glücklich miteinander waren. Und ich weiß nicht wann dieses sich voneinander Entfernen angefangen hat. Es waren vermutlich viele Kleinigkeiten die mich immer weiter von ihm weg getrieben haben. Und er sitzt es im wahrsten Sinne aus und wartet bis ich wieder "normal" werde, so wie früher. Früher ist aber vorbei, wir sind im hier und jetzt und es gibt nur morgen und nicht gestern. Und das er stehen geblieben ist, sich in seiner eigene Welt eingerichtet hat, das er nicht erkennen will das Menschen sich verändern und weiter entwickeln, das sich das Leben nicht nur in den eigenen 4 Wänden abspielt, das kann ich echt nicht glauben. Aber ich bin da mitten drin. Warum habe ich das nicht früher erkannt? War ich zu sehr mit mir beschäftigt? Wann wurde "du hast Recht und ich meine Ruhe" zum Standard? Und warum hat keiner von uns die Initiative ergriffen? Er hat doch auch gemerkt das wir uns im Sinkflug befinden. Er hat gemotzt und mir gesagt ich würde mich zum Nachteil verändern und er hat mir auch ein paar mal gesagt meine Veränderung wäre gefährlich für uns. Aber statt selbst aktiv zu werden, wartet er ab das ich wieder "normal" werde. Ich bin nicht fehlerfrei und Superwoman. Weiß Gott nicht. Aber, ich bin auf der Suche nach mehr Lebensfreude und Lebenssinn. Und das ist sicher nicht das schlechteste.
Tatsächlich hilft es mir sehr das alles hier nieder zu schreiben. O.k., ein Tagebuch hätte es auch getan.
Mir hilft es jedenfalls und vielleicht liest hier auch mal jemand der auf dem Weg ist zu scheitern ohne das es hätte sein müssen und nimmt aus meiner Geschichte es für sich mit.
 
Unisex
Benutzer154152  Meistens hier zu finden
  • #25
ich würde dir wirklich empfehlen erstmal alles um dich herum ins lot zu bekommen. Wohnung finden und anmieten. schon mal fehlende möbel bestellen. und dann erst die trennung aussprechen. wenn du zuerst die trennung aussprichst und er will das du sofort gehst steht du ansonsten ohne wohnung da und das ist kein zucker schlecken. spreche da aus erfahrung.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #26
In meiner letzten Beziehung war SIE es, die kaum was unternehmen wollte... auch das war ein Trennungsgrund! Das Leben bietet so viele schöne Facetten, als dass man nur daheim rum gammelt...
Für dich vielleicht, für viele andere nicht. Denn nicht für jeden gehören Unternehmungen zu einer Beziehung dazu - und nicht jeder ist gern oft unterwegs mit dem Partner oder überhaupt. Ich z. B. bevorzuge es, die Zweisamkeit bei Treffen zu genießen - nichts weiter. Unternehmungen können meine Männer auch mit anderen Menschen in die Tat umsetzen.
Und btw: zuhause sein heißt nicht, dass man rumgammelt... Keine Ahnung, wie du auf so einen Blödsinn kommst. Ich z.B. bin auch fast immer Zuhause, von rumgammeln kann aber nicht die Rede sein; entweder arbeite ich oder ich backe, bilde mich weiter etc pp. Und selbst wenn ich ausnahmsweise mal gerade nichts produktives tue, sehe ich das Ansehen von einem tollen Film oder ausgewählter Serien, das ich mit meist selbstgemachten Snacks zelebriere, keineswegs als gammeln an...
Außerdem solltest du bedenken, dass es für viele kein Spaß, sondern Anstrengung bedeutet, unterwegs und unter Leuten zu sein. Jeder hat ein individuelles Ruhebedürfnis.
Zudem braucht es für Unternehmungen keinen Partner, der darauf Lust hat, gibt ja noch sowas wie Freunde ne.^^
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Vor 3 Monaten hat sich ein lieber guter Freund das Leben genommen. Er hatte schwere Depressionen und nach einer langen Zeit des Kampfes um ihn dachten wir alle eigentlich er sieht am Ende des Tunnels nun endlich das Licht.
Nichts auf der Welt kann so schlimm sein, daß man so etwas als Lösung vorzieht.
Er war depressiv und dass Suizidalität meist Bestandteil schwerer Depressionen ist, sollte bekannt sein. Und doch, Depressionen können für viele eben doch so schlimm sein, dass sie leider keinen anderen Ausweg sehen!
Bitte tätige nicht solche Äußerungen, Betroffenen kann das massiv schaden! Es wird Zeit, dass Depressionen als sehr schwere Erkrankung endlich ernst genommen werden.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und jeder ist "seines Glückes Schmied".
Selbstverständlich, sehe ich genauso.
Wer aber psychisch schwer krank ist und vllt nicht einmal die passende Behandlung erhält, kann das aber nun mal meist aufgrund seiner Krankheit nicht so sehen.
 
G
Benutzer Gast
  • #27
Hallo zusammen,
ich habe mich eben angemeldet weil ich so ziemlich in allem unentschlossen bin, was mich als Mensch, als Frau aber vor allem meine Beziehung angeht. Bei mir ist alles käse, aber mein größtes Problem ist, das ich permanent ein schlechtes Gewissen habe.
Fangen wir bei meinem o.g. ersten Problem an.
Mein Lebensgefährte ist am liebsten Zuhause. Weg gehen, unter Menschen gehen, Trubel, Musik, ach einfach alles ist ihm ein Graus. Mal mit Freunden essen gehen, dafür ist er zu haben, aber ansonsten hockt er am liebsten Daheim und kuckt seine Lieblingssendungen.
Wir sind seit 17 Jahren zusammen, kinderlos, unverheiratet. Unsere Beziehung ist eigentlich seit einigen Jahren nur noch Mist. Aber dazu komme ich später.

Also, ich gehe sehr gerne aus, treffe mich mit Freundinnen, gehe gerne auf Open Airs, in Biergarten, auf Weinfeste, und und und. Ich bin also das krasse Gegenteil. Und je älter ich werde desto mehr habe ich das Gefühl Zuhause zu versauern. Es ist einfach nur ein stinklangweiliges Leben, arbeiten, Haushalt und Garten, essen, schlafen. Und natürlich vor der Glotze hocken.
In den letzten 1 1/2 Jahren gehe ich öfters mit meinen Freundinnen weg. Ihre Kinder sind jetzt langsam so alt, daß sie keinen Babysitter mehr brauchen und somit können meine guten alten Freundinnen jetzt wieder viel öfters aus gehen.
Wenn ich es mir genau überlege, könnte ich sicher 2-3 mal wöchentlich mit ihnen treffen. Und wenn wir zusammen sind geht's auch mal länger.
Mein Lebensgefährte findet das ätzend und macht mir ständig ein schlechtes Gewissen. Und er zettelt Streit an und meint wenn es mir nicht mehr passt kann ich ja zu meinen Freundinnen ziehen.
Wenn ich es wirklich durchziehen würde, wäre ich sicher 2-3 mal wö. aus, ohne ihn, aber mir geht dieser ewige Streit, diese Diskussionen so auf die Nerven, daß ich öfter mal absage obwohl ich gerne dabei wäre.
Meine Schwester sagt: Du hast nur das eine Leben und wenn Du Spaß haben willst dann geh raus und habe Spass. Es ist nicht egoistisch sondern einfach nur gut für Dich selbst. Und den anderen Männern macht es doch auch nichts aus.

Ich tu mich da echt schwer. Und ja, alles was er mir vorwirft stimmt. Dieses unseres Leben ist mir nicht mehr gut genug. Das kanns doch nicht gewesen sein, ich bin 48, sehe weder so aus noch fühle ich mich so. Und ja, jedes mal wenn ich einen Anruf bekommen "gehst Du mit ..." würde ich gerne mitgehen, aber wenn ich dann schon 2 mal weg war bekomme ich ein schlechtes Gewissen weil ich ihn ständig auf seinem Sofa sitzen lasse. Ich habe ein schlechtes Gewissen. Das ist doch nicht zu fassen. Ich weiß, ich muss es nicht haben. Und es geht nicht darum andere Männer aufzureissen, wir haben so viel Spaß zusammen, da haben Männer sowieso keine Platz, und die anderen Frauen sind glücklich verheiratet. Nach all den Jahren für den Nachwuchs sind wir wieder zusammengerückt. Wir haben wieder was voneinander, wir kennen uns teilweise schon 25 Jahre. Wir blühen nochmal auf und geben nochmal Gas. Und deren Männer haben auch ihre Interessen, Musik machen, Sport, Fussballplatz. Die haben alle keine Diskussionen, sondern sie gönnen sich gegenseitig die neugewonnene Freiheit nach Jahren mit Pampers, Schulprobleme, Pubertät.

Mein Lebensgefährte ist irgendwie stehen geblieben. Und er hat Probleme mit Veränderungen. Für ihn soll alles bleiben wie es ist. Er hat sich in seiner Komfortzone prima eingerichtet und wächst da langsam fest. Wir hatten beide Jahre mit schlimmen gesundheitlichen Problemen, und unser beider Eltern werden immer tüdeliger und verlangen uns (vor allem mir) viel ab. Und gerade deshalb muss man doch auch die wenige Freizeit in vollen Zügen genießen. Wir haben beide viel erreicht.
Er verdient in leitender Position recht viel Geld, ich habe eine eigene kleine aber gut laufende Firma. Wir haben genug Geld, ein schönes Zuhause, keine wirklichen Sorgen. Wir könnten zusammen so viel Spaß haben, aber er ist einfach nicht zu bewegen. Er kuckt am liebsten DMAX. Am besten 24 Stunden. Und das kann einfach nicht sein.

Ich denke, jeder wird hier sagen: Muffel geh raus und lass ihn auf seinem Sofa sitzen. Du bist für Dich selbst verantwortlich, und er für sich. Jeder muss das für sich selbst tun was ihm gut tut. Und Sofa tut Dir nicht gut. Du gehst ein wie eine Primel ohne Wasser. Und pfeif auf schlechtes Gewissen. Du lebst nur einmal.
Vielleicht brauche ich wirklich die Bestätigung, daß ich lernen muss meinen Weg zu gehen. Und wenn er dabei auf der Strecke, oder eher auf dem Sofa, bleibt, dann ist das nicht mein Problem.
Liebe Muffel, geh doch Raus!
Kannst dein Leben wie es jetzt ist nicht handhaben.
Redet dich selbst kein Gewissensproblem ein.
Manchmal muss man sich durch setzen. Ihr habt keine Kinder, seid froh. Wenn ich es gut verstehe habt ihr nichts mehr zusammen. Finde dich damit ab und dann kommt wieder Licht in dein Leben.
 
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