• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Erwarte ich zuviel vom Leben?

K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,

da heute mal wieder Sonntag ist, hatte ich wieder viel Zeit über das Leben nachzudenken, über mein Leben im Speziellen und wozu das ganze gut ist.

Da frage ich mich z.B., warum wir es uns immer selbst so schwer machen, obwohl wir mittlerweile mit unserer Technologie die Welt weitgehend beherrschen, knöpfen wir uns ein Korsett aus Arbeit und Verpflichtungen. Sicher ganz ohne geht es nicht, sonst würde es nur zu Chaos führen und der Wohlstand würde verloren gehen, aber ein bisschen mehr laissez-faire wäre manchmal auch nicht verkehrt.

Irgendwie fühle ich mich immer gegängelt, ich muss immer brav zur Arbeit kommen, umgänglich sein, zusehen, daß Geld rein kommt, meine Freizeit fällt im Gegensatz eher bescheiden aus und wenn ich welche habe, bin ich meistens zu platt oder die Zeit rennt mir davon.

Es gibt nur wenige Dinge, die mir Freude bereiten und die sind meistens ziemlich teuer, was bedeutet, daß ich erst recht arbeiten muss. Meine Arbeit selbst macht mir aber meistens keinen Spaß, es ist irgendwie zu abstrakt und doch banal zugleich, ich sitze immer im Büro und wollte aber andererseits auch nicht wirklich für unsere mäßigen Produkte beim Kunden den Kopf hinhalten.

Dabei macht es mir schon Spaß durch die Gegend zu fahren, vorwärts zu kommen, die Welt zu sehen. Nur leider bekommt man dafür alleine noch kein Geld:zwinker:.

Manchmal fände ich es besser etwas Bodenständigeres, Handwerkliches auszuüben, oder etwas Kreatives, oder etwas bei dem ich etwas in der Welt bewegen kann.

Im Prinzip wäre ich auch noch jung genug, nochmal beruflich umzusatteln, andererseits wäre dann der bescheidene Wohlstand, den ich mir bisher erarbeitet habe, gefährdet.

So schwebe ich immer zwischen 'schaffe, schaffe, Häusle baue', was mir im Prinzip von kleinauf eingetrichtert wurde, andererseits bin ich auch Freigeist und möchte mir nichts vorschreiben lassen und möchte keine Verpflichtungen eingehen.

Wenn ich dann wieder auf der Arbeit sitze und beschäftigt bin, habe ich gar keine Zeit für solche Gedanken, das ist einerseits ganz gut so, andererseits komme ich so nicht wirklich vorwärts.

Ich frage mich, wie andere Menschen mit ihrem Lebensinhalt zurecht kommen, das dürfte doch meistens aus 50% Einkommenserwerb, vielleicht 30% Familie, 10% sonstige Verpflichtungen und gerade mal 10% Zeit für sich selbst bestehen.

Aber anscheinend reicht es den meisten aus, sich ab und zu mal eine Kleinigkeit zu gönnen und zwei Wochen im Jahr in Urlaub zu fahren, um glücklich und erfüllt zu sein.

Ich bin damit irgendwie nicht zufrieden, ich vermisse es, mich wirklich selbst verwirklichen zu können. Vielleicht fehlen mir auch nur etwas Ausgleich und soziale Kontakte, denn sich wirklich selbst zu verwirklichen, dazu dürften nur die wenigsten Menschen die (finanziellen) Möglichkeiten haben.

Andererseits, es gab Zeiten, da waren die Menschen noch schlechter dran, da lebten sie nur um ihr nacktes Überleben zu sichern oder um anderen zu dienen. Von daher dürfte ich mich ja nicht beschweren, andererseits wenn man nichts anderes gewohnt ist, dann hat man vermutlich auch kein Bedürfnis nach mehr.

So, das war mal ein kurzer Auszug aus meinen Gedankengängen, Kommentare, Meinungen und eigene Erfahrungen erbeten.

Grüße,
karlhugo
 
G
Benutzer82316  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
gibt es Gründe wieso es dir nicht gut geht? du siehst gerade alles bodenlos negativ und dafür gibt es doch sicher einen Grund?

Deine Arbeite gefällt dir nicht habe ich gelesen... vllt kannst du dich weiterbilden oder eine neue Stelle/Arbeit anfangen die dir mehr Freude bereitet? oder gefällt sie dir nur momentan mit deiner Situation nicht?

Auch habe ich gelesen du hättest zu wenig soziale Kontakte?
Findet sich da niemand auf der Arbeit oder gehst du zu wenig raus?

Es liest sich so, als wärst du etwas einsam:/
 
P
Benutzer80667  (36) Benutzer gesperrt
  • #3
Da musst du eben Prioritäten setzen.
Hab da auch schon drüber nachgedacht.
Wär schon toll ein Job zu haben, bei dem man an 2 tagen der Woche genug Geld verdienen würde :grin:
Stimm schon, dass das eigentlich Kackmist ist, wenn man einen so großen Teil seines Lebens im Geschäft "verschwendet".
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert.

Wenn dir dein Beruf nicht gefällt, oder du zu wenig Zeit hast, kannst du dich ja nach was anderem umschauen, mit anderen Zeiten, wahrscheinlich weniger Geld, aber mehr Freizeit.

Musst du wissen, mit was du glücklicher bist.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ein Grund ist mit Sicherheit die Krebserkrankung meines Vaters. Ich war schon zuvor nie so richtig zufrieden, dachte aber immer, 'du bist ja noch jung, das wird schon noch besser', mittlerweile denke ich mir 'es kann schneller vorbei sein, als du glaubst und du hast dein Leben nie gelebt, sondern immer nur Zeit verplempert'.

Das mit den sozialen Kontakten ist noch eine Sache, eigentlich bin ich von Natur aus eher Einzelgänger und auch meine Eltern haben nie wirklich Kontakte gepflegt, so daß es da auch keine anderen Vorbilder gab.

Die meiste Zeit war mir das auch absolut recht so, ich wollte mein eigenes Ding machen und nicht anderen hinterherdackeln. Mittlerweile stelle ich mir die Frage, ob das aber nicht vielleicht zum Leben dazu gehört, mit anderen zusammen zu sein. Gerade wenn ich stimmungsmäßig eher down bin, ist eine kleine Gesellschaft schon eine Ablenkung. Auf Dauer wird mir das aber dann meist zuviel und ich will wieder alleine sein.

Einerseits beneide ich auch die Leute, die am WE abends weggehen und Spaß haben, andererseits vergeht mir meist schnell die Lust, wenn ich denn mal abends weggehe. Hinzu kömmt mein empfindliches Gehör, Diskos oder Konzerte sind daher eh Tabu.

Vielleicht wurden mir als Kind einfach falsche Bilder vermittelt, da hieß es immer: 'Wenn du groß bist, kannst du machen, was du willst.'
 
G
Benutzer82316  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Eben genau wegen der Erkrankung deines Vaters brauchst du Ablenkung. Nicht, dass du ihn vergessen sollst, aber es hilft weder dir noch ihm wenn du zuhause rumhockst, denkst dass das Leben keinen Sinn hat und keine Veränderungen in Betracht ziehst.

Und ich denke, dass dir soziale Kontakte gut tun würden.
(wir leben ja schliesslich in einer mehr oder weniger sozialen Gesellschaft:smile:)

So wie du schreibst brauchst du wenige, dafür gute Freunde/Freundinnen was ja auch ok ist du musst dir die aber auch suchen.

du musst ja nicht unbedingt in die Disco oder an ein Konzert, aber zusammen in eine Bar einen trinken gehn oder ins Kino oder einkaufen gehn oder was auch immer... es gibt genug Alternativen.

Ich weiss nicht wie deine Kindheit war, aber denk nicht zulange darüber nach sondern handle lieber:zwinker: Es gibt ja auch einige hier in Forum die ab und zu Threads eröffnen weil sie einsam sind, vielleicht findest du sogar hier im Forum Freunde?:smile:

naja jedenfalls viel Glück!
 
F
Benutzer70524  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ich kann dein Denken voll verstehen. Mit 17 hatte ich auch ähnliche Gedanken, die mit dem Tod meiner Tante und einer gleichaltrigen Mitschülerin einhergingen. Ich hatte aber so etwas wie einen Mentor der mir rechtzeitig bewußt gemacht hat, dass ich an mich selbst glauben und vor allem mehr Mut entwickeln muss. Das Ende vom Lied war der Abbruch meiner Bankkaufmann-Lehre und der spätere Studienbeginn. Heute arbeite ich in der medizinischen Forschung und bin absolut froh über meine Entscheidung.
Was ich damit sagen will, schwing deinen Hintern auf. Du bist ganz allein für dich und dein Leben verantwortlich. Also mach was draus. Wenn du an deiner beruflichen Situation nichts ändern möchtest, dann mach es im Privatleben. Engagiere dich. Such dir etwas was dich interessiert oder bewegt und entwickle dich selbst. Zu spät ist es erst wenn der Tod kommt und du über dein Leben reflektierst.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #7
I. Wenn ich jetzt tot umkippen würde, würde ich glücklich sterben. Die meisten Leute würden dieser und jener Person noch etwas mitteilen wollen, diese oder jenes noch machen wollen usw … Klar, es würde nicht schaden, noch einmal Bungee-Jumpen zu gehen, aber auch ohne sterbe ich glücklich. Was ich damit sagen will: Manchmal lebt es sich eben besser in den Tag hinein, als Jahre vorweg zu planen und ständig an die Zukunft zu denken. Manche Menschen vergessen sich in den Ängsten vor der Zukunft, sodass die Gegenwart komplett verpassen.

II. Die meisten Menschen kommen mit dem Lebensinhalt von 50 : 30 : 10 : 10 nicht wirklich zurecht. Wir sind gesellschaftlich einfach so abgerichtet, man nimmt es hin. Immer mehr Menschen erkranken doch an psychischen Krankheiten und verkümmern mental. Manchmal meint man, die Menschen wüssten schon innerlich gar nicht mehr, dass es banale Dinge gibt, die sich (noch) glücklicher machen könnten.

III. Freigeister scheinen recht hoch auf der Glücklichkeits-Skala. Von der Gesellschaft als Freaks verschrien, scheinen mir die Menschen, die z.B. ihren Job kündigen um dann mal ein, zwei Jahre etwas völlig anderes zu machen (z.B. Weltreise), innerliche Ruhe und Freude auszustrahlen.
 
G
Benutzer82316  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
III. Freigeister scheinen recht hoch auf der Glücklichkeits-Skala. Von der Gesellschaft als Freaks verschrien, scheinen mir die Menschen, die z.B. ihren Job kündigen um dann mal ein, zwei Jahre etwas völlig anderes zu machen (z.B. Weltreise), innerliche Ruhe und Freude auszustrahlen.

Du übertreibst meiner Meinung nacht:O
Es gibt viele, die 1-2 Jahre ins Ausland ziehen um mal schauen wie das Leben dort läuft und halt etwas neues zu entdecken. Soweit ich weiss werden solche Leute nicht niedergemacht/beschimpft:zwinker:
Mein Bruder hat das auch gemacht ohne verschrien zu werden:smile:

Ob sie glücklicher sind ist schwer zu sagen. Aber jedenfalls ist man nach so einem Auslandsjahr froh über die Erfahrungen, Bekanntschaften und über das neu Entdeckte
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Das ist auch Teil meiner Erwägungen, wenn ich beruflich keine Erfüllung finden sollte, dann wenigstens im Privatleben. In Beidem wäre natürlich optimal.

Meine Überlegungen bzgl. neuer Berufswahl bzw. eines zweiten Studiums stoßen bei meinen Eltern nur bedingt auf Sympathien, da sie mich nicht mehr finanziell unterstützen können, muss ich dann eben selbst zusehen, wie ich meinen Lebensunterhalt finanzieren kann. Aber ein Studi-Nebenjob wäre halt schon ein ziemlicher Rückschritt. Ist ja auch nicht gesagt, daß mir mein neues Berufsfeld dann noch gefällt, ich glaube sogar, Dinge verlieren für mich ihren Reiz, wenn ich mich zuviel damit beschäftigen muss.

Und einfach mal 1-2 Jahre durch die Lande tingeln um auszutesten, was mich begeistern könnte, kommt halt auch gerade ungelegen, da ich dann meinen Vater nicht mehr oft sehen könnte und da die Bindung zwischen mir und meinen Eltern doch recht stark ist, würde das auch sie belasten.

Ich glaube um mit einer Lösung zufrieden zu sein, bin ich einfach innerlich zu zerrissen:kopfschue .
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #10
Off-Topic:
Du übertreibst meiner Meinung nacht:O
Es gibt viele, die 1-2 Jahre ins Ausland ziehen um mal schauen wie das Leben dort läuft und halt etwas neues zu entdecken. Soweit ich weiss werden solche Leute nicht niedergemacht/beschimpft:zwinker:
Mein Bruder hat das auch gemacht ohne verschrien zu werden:smile:

Ob sie glücklicher sind ist schwer zu sagen. Aber jedenfalls ist man nach so einem Auslandsjahr froh über die Erfahrungen, Bekanntschaften und über das neu Entdeckte
Und du verstehst mich meiner Meinung nach nicht richtig.

Ich meinte eine Weltreise (als Bsp.) und nicht ein oder zwei Jahre irgendwo im Ausland verbringen um dort wieder in den Alltag abzurutschen. Ich habe auch zwei Jahren in den USA gelebt und werde nicht als Freak abgestempelt, eben weil so etwas heutzutage fast normal geworden ist.

Ich meine Mensche, die mit dem Fahrrad durch Europa, Asien und Afrika radeln, Menschen die mit Beduinen im Zelt sitzen, mit indischen Mönchen auf einem Berg oder mit Tibetern verkehren. Menschen die den Nord- oder Südpol besuchen. Menschen die sich ein wenig von der westlichen Welt absondern und abschotten. Menschen die nach einer solchen Reise heimkehren und nicht mehr vollkommen einblenden. Menschen die sich dann eine Buddha Statur aufstellen, stundenlang im Schneidersitze beten und meditieren oder meinetwegen Karten legen, aus der Hand lesen etc … Solche Menschen werden von einem Großteil der Bevölkerung als Freaks verschien, aber sie sind oft die glücklichsten Menschen, die man findet.
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #11
Ich glaube, man macht sich durch solches Wünschen unglücklich. Dadurch verschwendet man viel zu viel Zeit mit negativen Gedanken, die man sinnvoller für andere Dinge nutzen könnte.
Auch wenn ich deine Gedanken gut nachvollziehen kann würde ich versuchen, mich mehr auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren als über die Sinnlosigkeit/Ungerechtigkeit/whatever zu fabulieren.

Off-Topic:
Off-Topic:

Und du verstehst mich meiner Meinung nach nicht richtig.

Ich meinte eine Weltreise (als Bsp.) und nicht ein oder zwei Jahre irgendwo im Ausland verbringen um dort wieder in den Alltag abzurutschen. Ich habe auch zwei Jahren in den USA gelebt und werde nicht als Freak abgestempelt, eben weil so etwas heutzutage fast normal geworden ist.

Ich meine Mensche, die mit dem Fahrrad durch Europa, Asien und Afrika radeln, Menschen die mit Beduinen im Zelt sitzen, mit indischen Mönchen auf einem Berg oder mit Tibetern verkehren. Menschen die den Nord- oder Südpol besuchen. Menschen die sich ein wenig von der westlichen Welt absondern und abschotten. Menschen die nach einer solchen Reise heimkehren und nicht mehr vollkommen einblenden. Menschen die sich dann eine Buddha Statur aufstellen, stundenlang im Schneidersitze beten und meditieren oder meinetwegen Karten legen, aus der Hand lesen etc … Solche Menschen werden von einem Großteil der Bevölkerung als Freaks verschien, aber sie sind oft die glücklichsten Menschen, die man findet.
Genau das macht eine ehemalige Lehrerin von mir gerade und die Reaktionen darauf waren durchweg positiv, sowohl von der Schüler- als auch der Lehrerschaft.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Manchmal wäre ich echt, froh, wenn ich mit dem zufrieden sein könnte, was ich habe. Aber anscheinend bin ich nie zufrieden.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Manchmal wäre ich echt, froh, wenn ich mit dem zufrieden sein könnte, was ich habe. Aber anscheinend bin ich nie zufrieden.
das ists.
zufrieden bist du eh nie, und sobald du das eingesehen hast, kannst du halbwegs mit dem leben was du hast.

ich versteh dich, ich sehe das leben ansich auch als genauso sinnlos an. arbeiten, nach hause kommen, hausarbeit machen, bisschen freizeit, schlafen gehen müssen damit man morgens fit ist, arbeit.... um dann, wenn man eh zu alt ist um wirklich fun zu haben (ist jedenfalls meine momentane sicht :grin:) freizeit zu haben, wenig geld, und zu warten dass man stirbt.

also was tun? am besten ists noch, meiner erfahrung nach, die arbeit als notwendiges übel zu sehen und zu akzeptieren, und aus der freizeit das beste zu machen. wochenends was unternehmen solange man sich irgendwie aufraffen kann, und wenn man das nicht kann, dann wirklich ganz gepflegt ausruhen und die freie zeit geniessen.
hast du denn nen hobby für abends, wenn du heimkommst? etwas, worauf du dich freuen kannst?
an etwas basteln, planen, was programmieren, was spielen..?
z.b. etwas schnitzen, langsam und gemütlich immer mehr herausarbeiten, und tags bei ner freien minute schon vorstellen wie es weitergeht.
oder, was mir in der wirklich lustlosen zeit weitergeholfen hat, nen mmorpg spielen. da kann man eben wirklich für nen paar stunden in ne andere welt abtauchen, da erreicht man was.

du musst wissen was dir abends spass machen würde, aber mit nur schimpfen wirds nicht besser :zwinker: und dich nur auf den urlaub und die wochenenden "zu freuen" ist zu wenig.
 
J
Benutzer56108  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich denke, dass sehr viele Menschen in der heutigen, vor allem westlichen, Zivilisation die gleichen Gedanken haben. Ich auch.

Ich mach jetzt mein Abi und bin innerlich noch total unentschieden, was für einen Beruf ich später ausüben möchte. Weil die Vorstellung irgendwo angestellt zu sein, jeden Tag im Büro langweiligen Kram erledigen, mich für Geld so abzurackern (und das wird die Tendenz der Zukunft)...das macht mich absolut depressiv.
Es ist wohl wirklich DIE Kunst schlechthin, einen Job zu finden, der halbwegs gut bezahlt ist, und der einem Freude macht. Handwerkliche Berufe sind schlechter bezahlt, weil dazu keine so hohe Bildung nötig ist, aber ich höre es immer wieder, und weiß aus eigener Erfahrung, das solche Berufe glücklicher machen, als am Schreibtisch zu versauern.

Naja ich werde nach dem Abi erstmal ein Jahr weltwärts in Südamerika machen, das ist ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst, der vom Staat finanziert wird (kann man bis 26 Jahre teilnehmen). Ich glaube es ist wichtig, einfach mal was ganz anderes, eine ganz andere Perspektive, Kultur, Sprache, usw. kennenlernen zu müssen, bevor ich meinen Standpunkt in der Welt finde. Ich war in den letzten Jahren viel im Ausland (diverse Schüleraustausche) und finde, dass man durch solche Erfahrungen viel offener und flexibler für den Rest der Welt wird. Und man bekommt eine ganz neue Sichtweise auf sich und seine Umgebung.

Da dein Vater jetzt Krebs hat, ist es wirklich schwierig, sich jetzt mal loszulösen. Aber schon allein der Gedankenanstoß, den der Krebs bei dir ausgelöst hat, zeigt doch, dass du nicht so weiterleben willst. Ich glaube, wenn du deinen Eltern deine Gedanken ganz offen aussprichst, werden sie Verständnis zeigen.

Kennst du das Buch "Haben oder Sein" von Erich Fromm? Das könnte dir sicherlich helfen, da es die Entwicklung der Gesellschaft sehr prägnant darstellt, und Alternativen aufzeigt. Mir hat es sehr geholfen.

(vlt. ist ja das eine oder andere hilfreich, obwohl ich ein ganzes Stück jünger bin...)
 
T
Benutzer86971  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ich würd mich fragen, was an meinem Leben mit unglücklich macht.
Ist es der Beruf oder dein soziales Leben.

Und wenn es der Beruf ist, dann würd ich ihn hinschmeißen. Scheiß drauf. Lieber arm als unglücklich. Du lebst nur einmal und das nicht besonders lange, was hast du davon jeden Tag nur damit zu verbringen einen Job zu machen den du hasst um Zeug zu kaufen, dass du nicht brauchst (die Anleihe an Tyler Durden sei mir erlaubt.^^) Sich aus Angst an etwas festzuklammern und deswegen unglücklich zu sein, ist nicht der richtige Weg.

Vielleicht ist es auch dein soziales Leben, deine Hobbies, deine Freundin, deine Freunde,... mit dem du nicht glücklich bist.
Vielleicht brauchst du nur einen guten Ausgleich zu deiner Arbeit. Einen Grund um dort hinzugehen, etwas auf das du hinarbeiten kannst, damit sich jeder Tag für dich lohnt. Vielleicht hast du nichts im Leben für das es sich wirklich zu arbeiten lohnt?
 
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K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
ich versteh dich, ich sehe das leben ansich auch als genauso sinnlos an. arbeiten, nach hause kommen, hausarbeit machen, bisschen freizeit, schlafen gehen müssen damit man morgens fit ist, arbeit...

also was tun? am besten ists noch, meiner erfahrung nach, die arbeit als notwendiges übel zu sehen und zu akzeptieren, und aus der freizeit das beste zu machen. wochenends was unternehmen solange man sich irgendwie aufraffen kann, und wenn man das nicht kann, dann wirklich ganz gepflegt ausruhen und die freie zeit geniessen.
hast du denn nen ho

Irgendwie fehlt es mir an Möglichkeiten mich selbst zu verwirklichen, bzw. überwiegend Dinge zu tun, die ich mag. Nur für andere zu arbeiten und zu leben ist mir eben zuwenig. Andererseits schlagen irgendwie zwei Herzen in meiner Brust, das eine ist brav und fleißig, um das Einkommen zu sichern, daß andere will einfach raus in die Welt und etwas erleben.

Hobby für abends, wenn du heimkommst? etwas, worauf du dich freuen kannst?

Ich bin meistens schon froh, wenn ich noch was gutes zu Essen bekomme und mich dann noch ein Weilchen auf die Couch vor den Fernseher hauen kann. Manchmal betätige ich mir ein paar Kollegen noch sportlich, das ist aber eher unregelmäßig, da zu wenig Zeit und meist ist man abends auch ziemlich ausgelaugt.

Computerspiele o.ä. spiele ich nur noch ganz selten, so wirklich kann ich mich nicht mehr dafür begeistern, außerdem sitze ich eh schon 8-10 Stunden am Tag vor der Kiste.


Tobi08 schrieb:
Ich würd mich fragen, was an meinem Leben mit unglücklich macht.
Ist es der Beruf oder dein soziales Leben.

Ich würde sagen beides, wenn eins davon in Ordnung wäre, wäre ich vielleicht schon zufrieden oder zumindest ausgeglichener.

Ganz ohne geregeltes Einkommen wäre ich wahrscheinlich auf Dauer auch unzufrieden, wenn man sich gar nichts leisten kann, ist es ja auch deprimierend. Andererseits bin ich meistens zu geizig um etwas zu kaufen, und die Dinge, die ich mir gerne kaufen würde sind zu teuer. Wenn ich mir dann nach langen Erwägungen doch etwas kaufe, bin ich meistens auch wieder unzufrieden, weil wieder nur ein Kompromiss dabei rausgekommen ist, da meine rationale Seite meine unvernünftige überstimmt hat.

Was mich zur Zeit auch noch runterzieht ist die allgemein schlechte Stimmung wegen der Wirtschaftskrise, die Medien tun ja gerade so, als ob die Welt morgen unterginge:mad:. Irgendwie wird einem durch die ganze Stimmungsmache, insbesondere auch gegen Autos, auch alles madig gemacht.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Um das Thema nochmal aufzuwärmen:

Irgendwie habe ich auch das Gefühl den Zenit schon erreicht zu haben, als Kind hatte man ja immer Ziele vor Augen, groß werden, ABI machen, Studium, die Welt 'erobern'. Mittlerweile habe ich bis auf den letzten Punkt alles erreicht und leider auch die Erkenntnis gewonnen, daß eine Steigerung kaum mehr möglich ist, dazu müsste ich schon im Lotto gewinnen oder auf unehrliche Arbeit umschwenken.

Auch körperlich geht es ab jetzt ja eher nur noch bergab, man sieht älter aus, wird anfälliger und ist nicht mehr so unverwundbar wie als Kind. Wenn man sich dann noch mit der ganzen Krebsgeschichte beschäftigt, kommt man sich selbst schon krank vor.

BTW: Soziale Kontakte und Kommunikation: Selbst online sind die Reaktionen auf mich schon sehr verhalten, irgendwas muss ich wohl grundsätzlich falsch machen.
 
M
Benutzer87580  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Herr Gott nochmal!
Was soll das denn? Nur weil du Abi, Studium und Arbeit hast, heißt es noch lange nicht, dass es nur noch bergab gehen kann.
Diese Schwarzmalerei. Ich bin empört :zwinker:

Also im Ernst. Du hast schon für dich erkannt, dass das Leben sinnlos ist, gut. Trotzdem kannst du in der Zeit das Leben genießen, deine Erfahrungen machen, Spaß haben.

Deine Arbeit hat dich ziemlich im Griff. Wenn sie dich so nervt und hindert und du endlich was erleben willst, weißt du ja was zu tun ist!
Es hat niemand gesagt, dass es leicht ist und es gehört auch viel Mut dazu sein Leben umzukrempeln. Du musst dir auch dem Risiko bewusst sein, dass es schief gehen kann. Aber es kann sich ja auch lohnen und du wirst glücklicher als jetzt?

Die Entscheidung kann dir aber keiner abnehmen. Da musst du selbst wissen, ob es dir das wert ist einen Teil deines Lebens für einen anderen aufzugeben.
Aber wenn du bei deinem Job bleibst, heul nicht rum, dass du nicht genug Zeit für dich hast.
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Ich habe vor paar Monaten meinen Eltern mal vorgeschlagen, daß ich zum Ende des Jahres kündige, um dann im folgenden Wintersemester nochmal zu studieren. In der Zwischenzeit hätte ich mir Gedanken gemacht, in welche Richtung genau ich gehen möchte, hätte von meinen (durchaus ausreichenden) Reserven gelebt oder vielleicht etwas gejobbt. Die Reaktionen lagen irgendwo zwischen Ohnmacht und Morddrohungen:kopfschue :kopfschue :grin:.

Sicher, ich könnte natürlich sagen, ich scheiß auf meine Eltern, ich bin alt genug um zu machen, was ich will. Aber andererseits stünde ich dann im Zweifelsfall ziemlich alleine da, da ich quasi keine anderen Bezugspersonen habe. Und meinem Vater möchte ich in seiner schwierigen Zeit nicht noch mehr Sorgen bereiten. So stehe ich mal wieder zwischen den Stühlen.
 
G
Benutzer82316  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Ich habe vor paar Monaten meinen Eltern mal vorgeschlagen, daß ich zum Ende des Jahres kündige, um dann im folgenden Wintersemester nochmal zu studieren. In der Zwischenzeit hätte ich mir Gedanken gemacht, in welche Richtung genau ich gehen möchte, hätte von meinen (durchaus ausreichenden) Reserven gelebt oder vielleicht etwas gejobbt. Die Reaktionen lagen irgendwo zwischen Ohnmacht und Morddrohungen:kopfschue :kopfschue :grin:.

Sicher, ich könnte natürlich sagen, ich scheiß auf meine Eltern, ich bin alt genug um zu machen, was ich will. Aber andererseits stünde ich dann im Zweifelsfall ziemlich alleine da, da ich quasi keine anderen Bezugspersonen habe. Und meinem Vater möchte ich in seiner schwierigen Zeit nicht noch mehr Sorgen bereiten. So stehe ich mal wieder zwischen den Stühlen.

Hm wenn dir das Geld reicht, dann mach es einfach. Deine Eltern werden sich schon damit abfinden, und wenns schiefläuft, kannst du ja trotzdem wieder bei deiner alten Stelle anfangen?
deine Eltern haken dich ja nicht ab nur weil du selbstständig denkst.

Wenn du die Welt erobern gehen willst musst du deine eigenen Entscheidungen durchbringen und vertreten können:zwinker:
 
M
Benutzer87580  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #21
Sicher, ich könnte natürlich sagen, ich scheiß auf meine Eltern, ich bin alt genug um zu machen, was ich will. Aber andererseits stünde ich dann im Zweifelsfall ziemlich alleine da, da ich quasi keine anderen Bezugspersonen habe.
Und was hast du jetzt vor?
 
K
Benutzer34471  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Erstmal werde ich mich um meinen Vater kümmern und dann mal weiter sehen. Bis zum nächsten WS wäre ja noch Zeit.

In letzter Zeit hatte die Arbeit zumindest ein klein wenig Positives, ich war von den Problemen zu Hause abgelenkt. Früher war ich am WE bei meinen Eltern um nich von der Arbeit zu erholen, mittlerweile ist es umgekehrt.
 
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