• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Es hätte so ein schöner Tag werden können... den Tod vor den Augen...

~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Leute Leute... stellt euch vor, ihr habt Feierabend, seid auf dem Weg nach Hause und siehst ne Unfallstelle. Da du eh daran vorbei musst, siehst du einen Mann auf dem Boden liegen. Er stürzte rund 10m von einer steilen Rolltreppe in die Tiefe und eine riesige Blutlache lag dann am Hautbahnhof in Hannover.

Als ich ankam, waren die Rettungsärzte schon dort, haben versucht diesem älteren Mann zu helfen. Nun ja, ich kam dort an, musste sogleich meinen Kopf betroffen zur Seite wegdrehen, denn der Anblick liess in mir die Übelkeit ausbrechen. :wuerg:

Nun ja, als ich mich umgedreht hatte und zu Boden schaute, meinen Zen Touch ausmachte, hörte ich nur noch das EKG einen einzigen Ton von sich geben. :kopfschue
Die Ärzte wurden dann immer nervöser, bestellten einen Helikopter aus der MHH, haben dann noch alles versucht. Frauen die vorbeigingen, fingen an zu weinen, Väter schützten ihre Kinder vor diesem Anblick. Männer nahmen ihre Frauen decken in den Arm und man sah, das diese Damen anfingen zu weinen. Und du stehst mittendrinn und möchtest irgendwie helfen und weißt, das es vorbei istund du den Ärzten nicht mehr helfen kannst. :cry: Du stehst da wie geschockt, keine Kraft zum Zug zu gehen. Schaust dich um, siehst das viele Blut, dort lag sowas dickes wie eine Aorta, denke das war die Hauptschlagader vom Gehirn. :geknickt:
Siehst die vielen Menschen die, wie du einer, nur noch betroffen dort stehen. Diese Menschen, die nix mit diesem Menschen zu tun hatten, fingen an zu weinen und sich umarmen (die sich persönlich kannten, siehe oben)

Ich selber hab das Zugunglück von Eschede erlebt. Ich war um die 12 Jahre jung, wollte nach der Schule nur noch dorthin um dort zu helfen, als ich dort ankam, sah ich das Unglück, den Gestank der Verwesung... hatte einen kleinen Knirps wie mich damals ein wenig resistent gemacht.

Doch dieses Unglück heute... es hatte was persönliches... dieser eine Mensch stirbt vor deinen Augen, da konntest dich nicht mehr innerlich verschliessen. Diese Bilder geistern mir immer noch durch den Kopf. Ich hoffe das sie ihn noch retten konnten und dieser im Tiefkoma liegt.

An Tagen wie diesen frage ich mich, warum ich eine Ausbildung zum Elektrotechnik-Designer mache und nicht stattdessen Rettungsarzt werde. Das viele Blut ist mir vollkommen egal, wenn ich sehe, wie Menschen leiden, selbst wenn diesen wie heute wohl nicht mehr geholfen werden konnte...

hach, danke fürs durchlesen. Ich rufe jetzt ne gute Freundin an.
 
S
Benutzer63116  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Oh, das tut mir Leid für dich. Das klingt echt schrecklich. :geknickt:

Mir ist mal sowas Ähnliches passiert. Ich weiß noch, wie ich einmal von der Schule heimgegangen bin und auf einmal seh ich da eine kleinere Menschenmasse am Gehsteig.
Leider liegt mein Haus nur ein paar Meter dahinter, deshalb hab ich durchgehn müssen. Jedenfalls seh ich auf einmal diese Frau am Boden neben einem umgestürzten Fahrrad liegen und ich denk mir noch, warum hilft ihr denn keiner, wo sind denn die Ärzte? Bis ich das Gehirnstückchen daneben gesehn hab, hab ich doch tatsächlich gedacht, dass die mich direkt ansieht.
Jedenfalls war ich total geschockt und der Unfall (die Frau ist mit dem Fahrrad gestürzt und von einem Bus überfahren worden) muss wohl nur wenige Minuten vorher gewesen sein. Aber das Bild werde ich nie vergessen.
 
F
Benutzer Gast
  • #3
Hi,

An Tagen wie diesen frage ich mich, warum ich eine Ausbildung zum Elektrotechnik-Designer mache und nicht stattdessen Rettungsarzt werde.

Du glaubst garnicht wie oft ich mir schon die gleiche Frage gestellt habe. Das einzige Ergebnis was ich bislang daraus gezogen habe ist in meinem Beruf zu versuchen etwas positives Beizutragen damit anderen Menschen geholfen werden kann.
Es tröstet ein wenig, wenn man den Menschen schon nicht direkt helfen kann vielleicht die Möglichkeit zu haben durch eine indirekte Entwicklung eines System/Hardware/Elektronik dem etwas beizusteuern.

Was ich mich dabei besonders immer frage, wie konnte das Geschehen und wie wäre es zu Verhindern gewesen. In diesem Fall also, wie hätte die Rolltreppen aussehen müssen damit sowas nicht passiert wäre.

Gruss
AleX
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Vielleicht hatte er einen Herzinfarkt und ist runtergesegelt...

schien um die 57 zu sein...
 
J
Benutzer37228  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Leute Leute... stellt euch vor, ihr habt Feierabend, seid auf dem Weg nach Hause und siehst ne Unfallstelle. Da du eh daran vorbei musst, siehst du einen Mann auf dem Boden liegen. Er stürzte rund 10m von einer steilen Rolltreppe in die Tiefe und eine riesige Blutlache lag dann am Hautbahnhof in Hannover.

wer oft genug zug fährt kennt sowas.

einmal warte ich gerade auf zug, klettert ein mann auf nem anderen gleis auf einen zug der da steht und packt an die oberleitung. blut gabs zwar keins, aber dafür lag der mann noch ne zeitlang auf dem zug und hat gezuckt. so wirklich geschockt hat das aber eigentlich niemanden! am anfang hat jeder hingeguckt (zum glück waren da soldaten die den bereich dann abgeschirmt haben, aber für irgendwas müssen die ausgebildeten mörder ja auch mal gut sein) aber bald schon haben alle das interesse dran verloren und sich weiter unterhalten! paar kinder habe gespielt und rumgeschrien, eigentlich war alles wie immer. mein erster gedanke war: "man das is ja wie ne flashbang bei cs nur wirklichkeit" mein zweiter gedanke war: "habe ich noch geld auffem handy damit ich anrufen kann und abgeholt werde, das mit zug wird bestimmt die nächste zeit erstmal nix mehr."

ein anderes mal warte ich auch auf zug, als ne frau zu einer bekannten auf der anderen seite will, natürlich einfach über die gleise geht. dann redet die mit der und will dann wieder zurück. in dem moment kommt ein zug, der an dem bahnhof nicht hält und eigentlich schon längst hätte durchgefahren sein müssen aber verspätung hatte. diesmal gabs deutlich mehr blut, die leute waren auch deutlich schockierter! komisch irgendwie! naja das bedürfnis zu helfen hatte ich nicht unbedingt. war ja auch nich mehr nötig.

dein wunsch zu helfen in allen ehren aber ich glaube nicht dass der beruf des rettungsarztes etwas für dich ist. wenn dich schon die geschichte mit dem mann so mitnimmt...glaub mir da gibts noch einiges schlimmeres. wenn du nachts ne bahnstrecke abfahren musst bist du endlich den mann (bzw. die teile von ihm) gefunden hast, der aus dem zug fesnter gesprungen ist. oder plötzlicher kindstod wo mutter und vater nebenbei stehen...
 
F
Benutzer Gast
  • #6
... die ausgebildeten mörder ja auch mal gut sein) ...
:kopfschue

... mein erster gedanke war: "man das is ja wie ne flashbang bei cs nur wirklichkeit" mein zweiter gedanke war: "habe ich noch geld auffem handy damit ich anrufen kann und abgeholt werde, das mit zug wird bestimmt die nächste zeit erstmal nix mehr."

Armes abgestumpftes Daddel/Medienkind. :kopfschue :kopfschue :kopfschue

Gruss
AleX
 
F
Benutzer26712  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Das ist echt übel....ich könnte auch nicht hinschauen weil ich sofort heulen würde.

Mein Vater musste sich damals sehr oft furchtbare "Unfälle" auf seinem alten Posten anschauen. Er arbeite auf einer Schranke direkt am Bahnübergang...und ich weiss noch wie damals die Bahnpolizei meinen Vater total fertig nach Hause begleitet hat, weil sich ein Selbstmörder direkt vor seinen Augen vor den Zug geworfen hat....

Mit 11 habe ich einmal ein Verkehrsunfallopfer tot auf der Strasse liegen sehen...war ein ziemlich schwerer Unfall mit vielen Opfern (LKW ist in einen Lebensmittelladen gefahren) und die Polizei hat sich unheimlich beeilt um die Opfer abzudecken und mit 16 kamen wir mit einem Bus am Hbf an und mussten an einem Gleis vorbei an dem sich einer kurz vorher vor einen Zug geworfen hat.....sowas werde ich nie nie vergessen....verstehe auch nicht die Selbstmörder die andere noch mitleiden lassen.....der Zugführer und mein Vater waren total am Ende und der Zugführer konnte und wollte nicht mehr arbeiten :traurig:
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Justpeat. Überleg dir mal folgendes. Der Zug hat noch genug Zeit, denn er kam erst noch, das alles passierte an der Ubahn station am Bahnhof, bzw am Kröpke, für die Hannoveraner hier...

Mich nimmt das nur ein wenig mit, da das alles so persönlich war. Dieser EINE Mensch stirbt vor deinen Augen weg... und die Reaktionen der Passanten, lies doch mal, wie das alles abging... man man

Hab jetzt schon mit zwei Leuten getelt und es geht mir schon viel besser und kann wieder das klar beurteilen. :smile:

Es ist dennoch was schlimmes, was vorgefallen war. Überleg mal, ich war als kleiner Junge am Unglück von Eschede vor Ort... hab geholfen...

diese Bilder machen einen innerlich schon ein wenig erwachsen, da du über die Dinge anders nachdenkst. und von wegen der beruf sei nix für mich, zwei bekannte von mir sind Rettungsassistenten und haben mir schon so manches erzählt und deren Worte waren. Beim ersten Einsatz übergibt man sich IMMER. Das nimmt einen dann richtig mit und für mich heute war das eine sehr reale Erfahrung. Mir wurde schlecht. Wollte eigentlich noch was zum Essen kaufen. Hab keinen Hunger mehr gehabt und hab seit 12 Uhr auch nix mehr gegessen. Weil es sonst hochgekommen wäre... dieses viele Blut und die Teile.. *wuarg*

Auch wenn ich durch meinen Job über zwei Ecken dafür sorgen kann, das bsp. der neue A380 euch Leute sicher transportieren kann, ist eine Genugtuung aber ich bin einer der unbedingt gerne mit anpackt, egal wieviel Blut und egal wieviele Arme, Beine, etc da rumfliegen... Ich möchte aktiv und nicht passiv mithelfen, daher dieser Wunsch nach dem Rettungsassistenten. Ist ein sehr harter Job und macht einen auch hart und gefühlslos um das alles zu verarbeiten, aber dieser Wunsch, den Menschen aktiv zu helfen, der treibt mich immer wieder, selbst als Passant an. Ich wollte wenigstens den Ärzten helfen und das Blut bsp wegwischen. Hauptsache die können sich voll auf den Einsatz konzentrieren. War aber leider wie gelähmt und konnte nicht helfen. (Durfte ich auch nicht, war ja abgesperrt, aber ihr wisst was ich sagen möchte)
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Ich hab auch ohne Ende BF42 gezockt... (bis zum Exzess teilweise und hab heute noch hin und wieder Lust dazu)

ABER mein lieber... das Leben ist kein Shooter, kein Shooter wie im Irak wo man Leute einfach so neiderballert... (nur als Beispiel!)

Das was heute passierte, ist für die betroffene Familie eine Katastrophe.

Ich habe nicht ohne Grund den Wehrdienst verweigert.
 
J
Benutzer37228  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
und von wegen der beruf sei nix für mich, zwei bekannte von mir sind Rettungsassistenten und haben mir schon so manches erzählt und deren Worte waren. Beim ersten Einsatz übergibt man sich IMMER.
Ist ein sehr harter Job und macht einen auch hart und gefühlslos um das alles zu verarbeiten,

klar stumpft das ab (um einiges mehr wahrscheinlich als cs spielen) aber es kommt auch jeder mit unterschiedlichen vorraussetzungen. kenne auch rettungssanitäter und assistenten. will jetzt nicht alle fragen ob die beim ersten mal gekotzt haben (also bei ihrem ersten einsatz!!!!) aber hab schon mit nen paar von denen über den beruf geredet (u.a. weil ich da zivi machen will) und die meinten auch der erste einsatz sei nich so schlimm gewesen.

aber dieser Wunsch, den Menschen aktiv zu helfen, der treibt mich immer wieder, selbst als Passant an. Ich wollte wenigstens den Ärzten helfen und das Blut bsp wegwischen. Hauptsache die können sich voll auf den Einsatz konzentrieren. War aber leider wie gelähmt und konnte nicht helfen. (Durfte ich auch nicht, war ja abgesperrt, aber ihr wisst was ich sagen möchte)

klar würde ich auch helfen, wenn ich was ausrichten könnte! das ist doch klar! aber die wissen schon warum die das da immer absperren. nämlich dass niemand kommt und ihnen hilft, damit sie sich voll auf ihren einsatz konzentrieren können.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #12
Wenn ich dir als Rettungsassistentin was sagen darf:

Wenn du diesen Beruf nur wegen diesem einen Vorfall ergreifen willst, wirst dus nicht durchhalten. Es ist eigentlich ein scheiß Job und braucht sehr viel mehr als ein wenig Idealismus - der ist nämlich genau so schnell weg wie er gekommen ist, wenn du das erste mal vor einem Patienten stehst, dem du nicht mehr helfen kannst.

Ich hab damals mit einem ähnlichen Gedanken angefangen: "Ich will niemals hilflos neben einer Person stehen, die Hilfe braucht." Das war vor 10 Jahren :zwinker: In der Zeit hab ich gelernt, was dieser Beruf bedeutet, du verbringst sehr viel mehr Zeit mit Dokumentation, Putzen und Krankentransporten (Oma Erna von Altenheim zum Augenarzt fahren) als mit Menschenrettung. Ich mag meinen Beruf - wirklich - und ich bin absoluter Idealist und Weltverbesserer, aber man braucht mehr als nur eine Portion Idealismus, sonst endet man so verbittert wie einige Kollegen von mir.


Du willst lernen zu helfen? Mach einen Erste Hilfe Kurs.

Die meisten Maßnahmen, die man ohne besonderes Material ergreifen kann, sind auch für Rettungsdienstler nichts anderes als sehr gut sitzende Erste Hilfe Maßnahmen. Wenn du diese beherrschst, wirdst du nie wieder völlig hilflos neben einem Unfall stehen - und wenn du dann wirklich Spaß dran findest, kannst du dich immer noch entsprechend weiterbilden.


Ich hab übrigens noch nie gekotzt :zwinker:
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
will jetzt nicht alle fragen ob die beim ersten mal gekotzt haben (also bei ihrem ersten einsatz!!!!)

Hab mich dann nicht deutlich genug ausgedrückt. Entschuldige.

Bei dem ersten richtigen Einsatz. Bsp. Autounfall am Baum, Gurt durchschneidet Hals beim Aufprall, oder vor gut zwei Jahren... Nachbar aufm Motorrad in der Kurve weggerutscht, an der Eiche "kleben" geblieben, Motorrad beschädigt, Körper durchtrennt... davon rede ich... da ham se sich alle übergeben und ich würde das auch ehrlich gesagt... :ratlos:

Danke Serenity für deine Worte. Es ist nur der Wunsch mithelfen zu wollen, egal wo und was passiert, das war bei mir schon immer so.

Klar, das ist ein drecksjob, ich werde ihn auch nicht durchführen. Meiner einer ist im besitz des großen Erste Hilfe Lappens. Und das was ich da gelernt hab, reicht auch für einen Passanten, wenn einer z.B. vom Dach segelt...

Will dich jetzt auch vor aller Mannschaft für loben, dafür das du das durchführst. Ist ja viel mehr mit verbunden, offenbar. :tongue:
 
B
Benutzer53748  (35) Meistens hier zu finden
  • #14
Omg *Knuddel* ich komm auch aus Hannover, wird bestimmt morgen was in der Zeitung stehen. Das ist ja grauenvoll. Die müssen dort echt mal was machen, das ist so einfach zu gefährlich auch für Kinder usw...

Ich find es ganz große Klasse das du versucht hast zu helfen... viele schauen einfach nur weg...


*Biene*
 
J
Benutzer37228  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Hab mich dann nicht deutlich genug ausgedrückt. Entschuldige.

Bei dem ersten richtigen Einsatz. Bsp. Autounfall am Baum, Gurt durchschneidet Hals beim Aufprall, oder vor gut zwei Jahren... Nachbar aufm Motorrad in der Kurve weggerutscht, an der Eiche "kleben" geblieben, Motorrad beschädigt, Körper durchtrennt... davon rede ich... da ham se sich alle übergeben und ich würde das auch ehrlich gesagt... :ratlos:

körper glatt durchtrennt? das is wirklich eklisch...
aber hatte dich schon verstanden. klar gibt viele die sich beim ersten richtigen einsatz übergeben. aber auch viele die es nicht tun. alle die ich kenne und schon länger dabei sind und keine macke haben :zwinker: haben beim ersten richtigen nich gekotzt, sondern ihr ding durchgezogen. wahrscheinlich nich besonders souverän haben sie gemeint, aber halt gemacht. und ja der job is auch scheiße aber hat auch seine schönen momente! jemanden wieder treffen den man nach einer stunde reanimation wieder hergestellt hat zum beispiel
 
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~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Ich find es ganz große Klasse das du versucht hast zu helfen... viele schauen einfach nur weg...

Viele schauten auch weg und fingen an zu wimmern...

Könnte sein, das morgen was in der HAZ steht.
 
SottoVoce
Benutzer11686  (41) Sehr bekannt hier
  • #17
Mein Freund arbeitet als Rettungsassistent. Was der erzählt, nimmt mich manchmal auch mit, wobei er mir die wirklich schrecklichen Sachen glaub sowieso vorenthält (wenns was mit Kindern zu tun hat, kann ichs nicht ruhig anhören). Er hat das gelernt, weil er HELFEN will, weil er was tun will. Er liebt seinen Job und geht total darin auf. Er wird Medizin studieren, sobald er einen Studienplatz bekommt und wenn es nach ihm geht, wird er Kinderarzt.

Für mich wäre das nichts. Ich möchte auch HELFEN, aber man kann als Arzt / Rettungsmensch doch nur äußerlich helfen. Und oft halt auch nicht mehr, weil die Hilfe zu spät kommt oder der Unfall zu schlimm war. Das würde mich jedes einzelne Mal fertig machen - ich wäre ZU idealistisch für den Job, wie Serenity sagte. Ich würde wohl nicht verbittert werden - ich würde den Job irgendwann hinschmeißen und was anderes machen. Meine Hilfe kann ich anders leisten. Ich hab BWL gelernt und würde gern mal ein Heim irgendwie mitorganisieren - damit helfe ich auch, aber muss nicht gleich "an der Front" kämpfen.

Bei solchen Bildern kann ich auch nciht wirklich kalt bleiben. Mir tun die Menschen immer schrecklich Leid - oder deren Familie, die jetzt einen geliebten Menschen entweder verloren hat oder wo der geliebte Mensch schwer verletzt ist... Ich fang entweder zu heulen an (selten, ich weine nicht in der Öffentlichkeit), oder ich hab den ganzen Tag diese Bilder im Kopf und kriege und kriege sie nicht wieder raus...
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Ja, die Bilder ausm Kopf kriegen. Diese Bilder von heute gehen mir so schnell nicht raus. Alleine die Bilder von den Passanten und deren Reaktionen, die nehmen mich eigentlich mit. Egal welcher Rang der Mensch hat, ob Security (protec) oder Arzt oder nur ein Passant... wenn ein Mensch stirbt sind alle gleich.

Und diese Reaktionen. Man hatte richtig das Gefühl an dem Ort, das alle Menschen zusammenhielten und das macht einen innerlich auch stark..

Nur die Ärzte, bei allem Respekt, das war ne saugute Arbeit, wie die nervös wurden und nach dem Heli gerufen hatten, beinahe im Stil von mayday! mayday! da wird einem schon angst und bange, wenn selbst hartgesottene und ausgebildete Menschen den Mut verlieren und verbissen weiterkämpfen. *wow*

Edit: Der passende Song derzeit ist von Fettes Brot.... an Tagen wie diesen...

Absolute Warnsinsshow
im Fernsehen und im Radio (oder morgen die zeitung)
die Sonne lacht so schadenfroh (heute fing seit langem an, die Sonne in Hannover zu scheinen... )
an Tagen wie Diesen.
 
J
Benutzer37228  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Edit: Der passende Song derzeit ist von Fettes Brot.... an Tagen wie diesen...

Absolute Warnsinsshow
im Fernsehen und im Radio (oder morgen die zeitung)
die Sonne lacht so schadenfroh (heute fing seit langem an, die Sonne in Hannover zu scheinen... )
an Tagen wie Diesen.

sorry den kann ich mir nich verkneifen...irgendwie finde ich den neuen von bushido passender...

jaja schon gut ich schäm mich ja selber auf grund solch makaberen aussagen
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
*sarkasmus modus an*

Das Leben geht weiter

*sarkasmus modus aus*
 
N
Benutzer8944  Verbringt hier viel Zeit
  • #21
expired
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Ja gerade drum. www.ilfa.de für die die wissen wollen, wo ich arbeite.

Airbus ist wohl der prominenteste Kunde von uns. Bin in einem Bereich, wo ich nicht direkt mit der Herstellung zu tun hab, jedoch, wenn ich Mist baue, wird die Platine falsch bedruckt und die SMDs werden falsch besetzt und schon macht eine Platine nicht das, was sie soll..

Stellt euch vor.. Autopilot, soll bremsen und gibt Gas...
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #23
oh, die ewig langen und recht steilen rolltreppen am kröpcke...da gibts einige, auf denen ich nicht ausrutschen möchte. :ratlos:

ich war im mai zeugin bei einem verkehrsunfall, lkw gegen fußgänger. unschöne geräusche, unschöner anblick, offene brüche, kopfverletzung usw.

ich war dann die erste der viiiielen passanten, die zu dem verletzten hinging, mit mir dann noch zwei andere leute und mein exfreund...

als dann endlich notarzt und rettungssanitäter da waren, nahmen die meinen sportrucksack als kopfkissen. der mann ist noch am unfallort gestorben, was mir aber erst bei der zeugenaussage am nächsten tag die polizistin erzählt hat.

innere verletzungen, zu viele organe geschädigt, er sei verblutet.

ich war am unfalltag beim helfen gefasster als ich vorher angenommen hätte. aber es hat noch nachwirkungen, ich reagiere deutlich stärker auf unfallsituationen, denen ich hier in berlin schon oft "ausgesetzt" bin.

im herbst werd ich meine kenntnisse in lebensrettenden sofortmaßnahmen etc. auffrischen. sowas wie stabile seitenlage ist mir noch ein begriff, aber ich fühlte mich schon ziemlich unsicher.
 
F
Benutzer27866  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Ich bin Feuerwehrmann und habe in den 2 1/2 Jahren aktiven Dienstes in der Einsatzabteilung auch schon schlimme Dinge gesehen...Sei es bei Verkehrsunfällen oder bei Wohnungsbränden....Mir hat sich auch schon mehrmals die Frage gestellt, was hätte anders sein müssen, damit so etwas nicht passiert wäre.. .Ewig gekämpft und doch verloren...Es ist ein scheiß Gefühl. Andersherum ist es natürlich auch ein unglaubliches Gefühl, wenn man ein Leben gerettet hat.
Eins muss ich dir jedoch sagen. Die Absperrungsmaßnahmen haben schon ihren Sinn. Denn zu häufig kommt es vor, dass uns und den anderen Einsatzkräften, Gaffer oder Schaulustige im Weg stehen. Auch wenn manche helfen wollen....DAS behindert nur bei der Arbeit. Ich finde es wirklich löblich von dir, dass du unbedingt helfen willst, jedoch solltest du, wenn die ersten Einsatzkräfte vor Ort sind zurücktreten und ihnen Vertrauen, denn sie wissen, was sie tun. Denn damit hilfst du am meisten.

Off-Topic:
Das war jetzt natürlich nicht nur auf dich bezogen :tongue:
Aber man kann immer wieder nur an die Menschen appellieren, dass sie wenn so etwas passiert und Einsatzkräfte vor Ort sind lieber weitergehen sollten, da sie den Einsatz so nur behindern und dem Opfer folglich nur noch mehr Schaden..Ich denke Serenity wird mir da voll und ganz zustimmen können, da ihr sowas auch bekannt sein dürfte....5 Minuten später aus einem Fahrzeugwrack geholt oder 5 Minuten später medizinisch versorgt können schon den Tod bedeuten..


Aber trotzdem nochmal: Schön, dass du helfen wolltest! So hat sicherlich nicht jeder gedacht.

@ mosquito: Wenn man sowas "live" erlebt ist man oft gefasster, als man dachte. Man überwindet seine eigenen Grenzen...Das die Leute ihre Kenntnisse in Lebensrettenden Sofortmaßnahmen auf eigene Faust auffrischen passiert übrigens auch net so oft....Also auch hier: :jaa: Coole Sache!


Ich hab übrigens auch noch net gekotzt..:tongue:

Tschau!
Feel
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Guten Morgen!

Zum Glück sind die Absperrungen da. Man hat nichts im Arbeitsbereich der Fachkräfte zu suchen.

Habe mir heute die HAz gekauft und nach einem Artikel gesucht. Steht leider nix drinne. Wird wohl ein "einfacher" Einsatz gewesen sein, der nicht publik gemacht werden sollte.

Bestimmt auch aus Rücksichtnahme der betroffenen Familie gegenüber.
 
T
Benutzer28635  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Dafür, dass dich das Ganze angeblich so mitnimmt, hast du in meinen Augen aber ziemlich genau hingeschaut.
Ich persönlich gehöre eher zu den Leuten, die an so nem Ereignis vorbeigehen, einfach weil ich es ätzend finde daneben zu stehen und zu gaffen. Ich selbst kann es ja schon nicht leiden, wenn mir Leute bei der Arbeit über die Schulter sehen, wie muss es da erst Menschen gehen, die um das Leben von anderen Leuten kämpfen.
 
~Majo~
Benutzer55106  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Bin mehr oder weniger dran vorbeigegangen, ich gehe nunmal mit offenen Augen durchs Leben und sehe nicht nur den Einsatz sondern auch die Menschen drumherum. Mit Gaffen hat dies nichts zu tun, was würdest du machen, wenn jemand da liegt und du gehst dran vorbei?

Mein Gewissen und das Verantwortungsbewusstsein verbieten mir, tatenlos dastehen zu bleiben. Ich muss was tun. Habs aber nicht getan, da der ältere Herr schon professionelle Hilfe bekam.
 
T
Benutzer28635  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Wie ich schon geschrieben habe, würd ich einfach weitergehen, wenn sich Leute um den betroffenen kümmern, die deutlich mehr davon verstehen als ich.
Das ganze sieht natürlich anders aus, wenn ich Ersthelfer bin, aber alles andere ist für mich Sensationsgeilheit.
 
S
Benutzer51684  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #29
:eek: omg, zum glück war ich nicht da, nicht zu diesem zeitpunkt! bin jeden tag am kröpcke und ich glaube heut nachmittag wird es anders sein als sonst ...
 
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