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Fühle mich benutzt (Sex unter Alkoholeinfluss)

elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hi. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen... da dies kein Thema ist, das ich in meinem offline-Umfeld besprechen möchte.

Ich war noch nie verliebt und fand den Gedanken an Sex nie so interessant wie die meisten anderen, aber wenn ich sexuelle Gedanken hatte, waren die immer auf andere Jungs bezogen. Dass ich nicht hetero bin, ist also keine neue Erkenntnis für mich und daher nicht das Problem hier. (Ich erwähne das, weil ich vermute, dass man direkt denken wird, dass das das Problem ist.)

Bis vor knapp einem Jahr waren meine sexuellen Erfahrungen eher begrenzt, außer Küssen lief meistens nicht so viel.
Bis letzten Herbst, wo sich zwischen einem Kumpel und mir eine Art sexuelle Beziehung entwickelt hat. Ich weiß nicht, wie man das nennen würde, wir sind nicht zusammen, wir hängen nur zusammen ab, schauen Pornos und was man halt so macht... Er hat immer darauf gedrängt, weiterzugehen, also AV. Was ich nicht wollte. Ob nur noch nicht oder nur nicht mit ihm, weiß ich nicht.
Er hat es immer wieder versucht, obwohl ich denke ich deutlich gemacht habe, dass ich nicht will. Das Problem dabei war, dass ein Teil von mir schon wollte, aber ich gleichzeitig das Gefühl hatte, dass ich einfach noch nicht so weit bin und ich deshalb warten wollte. Das hat er nie verstanden, er meinte, wenn mich der Gedanke daran geil macht, dann gäbe es keinen Grund, zu warten.
Letzte Woche habe ich nachgegeben und ich bereue es und fühle mich seitdem einfach beschissen. Einerseits ausgenutzt und übergangen, andererseits schäme ich mich. Ich hatte keine genaue Vorstellung von meinem ersten Mal, aber mich komplett abzuschließen und mich dann von jemanden, den ich nicht liebe, ficken zu lassen, war nicht, was ich gewollt hätte.
Ich schäme mich, weil ich es so weit habe kommen lassen und ich bin massiv angepisst davon, dass er meinen schwachen Moment sozusagen ausgenutzt hat. Ich hätte nein sagen können, aber ich bin auch der Meinung, dass man unter Alkoholeinfluss nicht komplett zurechnungsfähig ist und man das nicht ausnutzen sollte.
Sex sollte doch eigentlich etwas Positives sein, aber ich hatte welchen und fühle mich seitdem richtig beschissen.
 
M-Teddy
Benutzer139331  Sehr bekannt hier
  • #2
Nun ich kann es ansatzweise nachvollziehen, ich war zwar nie in so einer Situation, kann aber schon verstehen wie scheiße du dich fühlst. Das Kind ist zwar in den Brunnen gefallen, aber das heißt ja nicht, dass es jedes Mal so laufen muss. Versuchst du auch andere Leute kennen zu lernen? Denn Sex bzw die Anbahnung des ganzen hängt meiner Meinung nach, u.a. auch von der zwischenmenschlichen Beziehung ab und die ist bei deinem Kumpel vom lesen her keine Ausgangsbasis für Sex
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #3
Es klingt so, als würdest du die Verantwortung nur deinem Kumpel zuschieben. Wenn du Dir klarmachst, dass du zu den Geschehnissen einen erheblichen Teil zu beigetragen hast, wird das schlechte Gefühl vielleicht besser.
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Ich weiß, dass ich selbst schuld bin, wenn ich mich auf jemanden einlasse, der meine Grenzen überschreitet. Wenn ich nicht stark und konsequent genug bin, nein zu sagen, dann müsste ich mich wohl entweder komplett auf sexuellen Situationen fern halten oder mir einen Partner suchen, der akzeptiert, dass ich unsicher bin und Zeit brauche.
Mein Kopf sagt mir das, mein "Herz" sagt das auch, aber weiter unten sind die Signale komplett anders... wenn ihr wisst, was ich meine.

Ist es normal, so zwiegespalten zu sein? Auf emotionaler Ebene interessiert mich Sex eigentlich absolut nicht. Aber sobald ich sexuell erregt bin, schaltet sich mein Gehirn aus. Direkt nach dem Orgasmus bereue ich alles.

Ich kann das schon so weit reflektieren, dass ich weiß, dass es besser wäre, ich würde den Kontakt abbrechen und das Thema Sex erst mal vergessen. Mein Körper aber sieht das komplett anders.
 
M-Teddy
Benutzer139331  Sehr bekannt hier
  • #5
Schwer zu sagen, da die Details des ganzen ja nicht bekannt sind. Gut du hast dich abgeschossen, wurdest weich und er hat es ausgenutzt. Das ist jedoch die Kurzfassung, jedoch ist da auch die Frage interessant, wie es zu dem Absturz kam. Wenn du eine Scheißzeit hattest und einfach keinen anderen Ausweg fandest und dann schwar wurdest ist das etwas anderes als wenn dein Kumpel dich abgefüllt hat. Gut, das Ergebnis bleibt gleich, aber da ist die Gewichtung, meiner Meinung nach, eine andere. Desweiteren

mir einen Partner suchen, der akzeptiert, dass ich unsicher bin und Zeit brauche.

Genau das solltest du tun!
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #6
Ist es normal, so zwiegespalten zu sein? Auf emotionaler Ebene interessiert mich Sex eigentlich absolut nicht. Aber sobald ich sexuell erregt bin, schaltet sich mein Gehirn aus. Direkt nach dem Orgasmus bereue ich alles.
Heißt das du fandest den Sex eigentlich gut und hattest (deswegen) hinterher Schuldgefühle?
Oder war er schlecht und du fühlst dich dementsprechend, weil du dich hast hinreißen lassen?
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich habe die Idee, dass das Problem in dir selbst ist.. Zumindest zu nem großen Teil. Du sagst es ja selbst: ein Teil von dir wollte es. Ich frage mich, warum genau du dich schämst - und vor wessen Urteil.

Ich kenne es auf jeden Fall von mir selbst (von früher), dass ich nach Sexdates, die nichts mit Liebe zu tun hatten, ein großes Gefühl der Leere hatte.

Und vielleicht liegt da ja auch n bisschen das Problem. Du scheinst auf den Sex mit der Person zu warten, die du liebst. Keine schlechte Idee. Sehr romantisch. Aber dein Körper hat scheinbar ganz bodenständig das Bedürfnis Sex zu haben.

Kommt das der Sache nahe?
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Es klingt so, als würdest du die Verantwortung nur deinem Kumpel zuschieben. Wenn du Dir klarmachst, dass du zu den Geschehnissen einen erheblichen Teil zu beigetragen hast, wird das schlechte Gefühl vielleicht besser.
Mir kommt es so vor, als hätte der TS schon deutlich gemacht, nicht weiter gehen zu wollen...

Er hat immer darauf gedrängt, weiterzugehen, also AV. Was ich nicht wollte. Ob nur noch nicht oder nur nicht mit ihm, weiß ich nicht.
Er hat es immer wieder versucht, obwohl ich denke ich deutlich gemacht habe, dass ich nicht will. Das Problem dabei war, dass ein Teil von mir schon wollte, aber ich gleichzeitig das Gefühl hatte, dass ich einfach noch nicht so weit bin und ich deshalb warten wollte. Das hat er nie verstanden, er meinte, wenn mich der Gedanke daran geil macht, dann gäbe es keinen Grund, zu warten.
Letzte Woche habe ich nachgegeben und ich bereue es und fühle mich seitdem einfach beschissen. Einerseits ausgenutzt und übergangen, andererseits schäme ich mich. Ich hatte keine genaue Vorstellung von meinem ersten Mal, aber mich komplett abzuschließen und mich dann von jemanden, den ich nicht liebe, ficken zu lassen, war nicht, was ich gewollt hätte.

Trotz "ein Teil von mir wollte schon" klingt das Ganze für mich nicht sehr einvernehmlich. Der TS wurde bedrängt.

elyctric elyctric
Ich finde es absolut verständlich, dass man sich in so einer Lage schlecht und benutzt fühlt und würde so eine Person definitiv zukünftig meiden. Das Verhalten deines Kumpels war mindestens übergriffig, wenn nicht mehr...
Ich sehe auch kein Verschulden bei dir. Du warst unerfahren, unsicher und alkoholisiert und ja, offensichtlich hat er das ausgenutzt. Wenn du daraus lernst, selbstbewusster auf deine Meinung zu bestehen, ist das eine gute Sache. Aber doch, als erfahrener Partner hätte er das merken müssen, dass du nicht wolltest bzw. noch nicht so weit warst. Du trägst keine Schuld daran.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #9
Mir kommt es so vor, als hätte der TS schon deutlich gemacht, nicht weiter gehen zu wollen...
Das habe ich auch so verstanden. In meinem Beitrag habe ich (zugegebenermaßen hineininterpretiert) vorausgesetzt, dass beide getrunken haben. Daher könnte ich mir vorstellen, dass er die Grenze auch nicht mehr hinbekommen hat.

Und ich meine auch nicht, dass die Schuld alleine beim TS liegt, keinesfalls.
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Schwer zu sagen, da die Details des ganzen ja nicht bekannt sind. Gut du hast dich abgeschossen, wurdest weich und er hat es ausgenutzt. Das ist jedoch die Kurzfassung, jedoch ist da auch die Frage interessant, wie es zu dem Absturz kam. Wenn du eine Scheißzeit hattest und einfach keinen anderen Ausweg fandest und dann schwar wurdest ist das etwas anderes als wenn dein Kumpel dich abgefüllt hat. Gut, das Ergebnis bleibt gleich, aber da ist die Gewichtung, meiner Meinung nach, eine andere.

Ich glaube, es war eine Mischung aus beidem. Er hat den Alkohol besorgt, aber er hat mich nicht zum trinken gezwungen. Ich hab schon halb geschlafen, als er anfing, an mir rumzumachen, aber ich kann mich nicht erinnern, ob ich aktiv mitgemacht habe oder nicht. Ich habe schon noch mitgekriegt, was er wollte und habe mich wohl nicht dagegen gewehrt.

Heißt das du fandest den Sex eigentlich gut und hattest (deswegen) hinterher Schuldgefühle?
Oder war er schlecht und du fühlst dich dementsprechend, weil du dich hast hinreißen lassen?

Weiß ich nicht. "Gut" fand ich es nicht, hauptsächlich schmerzhaft, wenn auch nicht so sehr, wie ich erwartet hätte. Ich bin auf jeden Fall gekommen, obwohl ich ja ziemlich neben der Spur war, also schien zumindest mein Körper es geil zu finden.

Ich habe die Idee, dass das Problem in dir selbst ist.. Zumindest zu nem großen Teil. Du sagst es ja selbst: ein Teil von dir wollte es. Ich frage mich, warum genau du dich schämst - und vor wessen Urteil.

Ich kenne es auf jeden Fall von mir selbst (von früher), dass ich nach Sexdates, die nichts mit Liebe zu tun hatten, ein großes Gefühl der Leere hatte.

Und vielleicht liegt da ja auch n bisschen das Problem. Du scheinst auf den Sex mit der Person zu warten, die du liebst. Keine schlechte Idee. Sehr romantisch. Aber dein Körper hat scheinbar ganz bodenständig das Bedürfnis Sex zu haben.

Kommt das der Sache nahe?

Das mit der Liebe stimmt nicht so ganz, ich habe jetzt nicht das Bedürfnis, mich zu verlieben oder eine Beziehung zu haben. Aber es stimmt, dass mein Körper andere Bedürfnisse hat als mein Kopf oder meine Gefühle oder was auch immer. Vielleicht ist das einfach ein ganz primitiver Trieb, gegen den ich nicht ankomme.
Ich schäme mich, weil einfach die komplette Situation falsch ist. Sagen wir beispielsweise, ich wäre nüchtern und gut drauf gewesen und hätte mich bewusst dazu entschieden, Sex haben zu wollen - das wäre ok gewesen. Die reale Situation war aber, dass ich mit keine Ahnung wie viel Alkohol intus im Halbschlaf irgendwo rum lang während mir jemand die Hose runter zog und so lange seinen Schwanz an mir gerieben und an mir rumgespielt hat bis ich selbst so geil war dass mir alles egal war. Ich war nicht nüchtern, es war kein Gefühl dabei, es ging dabei garantiert nicht mal um mich. Sorry wenn das jetzt vulgär klingt, aber er wollte wahrscheinlich einfach irgendein Loch, in das er rein wichsen konnte, und ich war halt verfügbar. Deshalb schäme ich mich. Weil es alles falsch und schmutzig und irgendwie vulgär ist und ich finde, dass Sex (für mich) so nicht sein sollte.
[doublepost=1567626591,1567626328][/doublepost]Ich hab ab nächsten Morgen einen totalen Absturz gehabt, ich geheult und hyperventiliert und mir war total schlecht. Und er hat nicht mal kapiert, was jetzt mein Problem war.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #11
Was ich schon recht auffällig finde, ist deine starke Trennung zwischen "Körper" und "Geist". Hast du da schon immer so stark unterschieden, bzw, beides nicht in Übereinstimmung bringen können?
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #12
Was ich schon recht auffällig finde, ist deine starke Trennung zwischen "Körper" und "Geist". Hast du da schon immer so stark unterschieden, bzw, beides nicht in Übereinstimmung bringen können?

Das Problem habe ich erst, seit ich sowas wie sexuelle Bedürfnisse habe.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #13
Hast du das selbe Phänomen auch bei der Selbstbefriedigung?

Wie wäre deine Wunschvorstellung, wie ein (erneuter) sexueller Kontakt ablaufen soll?
Erstmal gar nicht mehr?
Mit jemandem, zu dem du erstmal Vertrauen aufbaust, bevor du weitergehst?
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Hast du das selbe Phänomen auch bei der Selbstbefriedigung?

Wie wäre deine Wunschvorstellung, wie ein (erneuter) sexueller Kontakt ablaufen soll?
Erstmal gar nicht mehr?
Mit jemandem, zu dem du erstmal Vertrauen aufbaust, bevor du weitergehst?

Bei SB ist es bei mir so, dass ich ohne Pornos nicht wirklich geil werde. Wenn ich Pornos schaue, kann ich mich auch darauf einlassen und habe oft Gedanken, dass ich das gerne auch mal in real erleben will. Das geht dann genau bis zum Orgasmus und nicht weiter. Ich fühle mich danach nicht schlecht, aber mein Interesse an Sex ist sofort danach wieder bei null.

Im Normalzustand kann ich mir nicht vorstellen, in den nächsten Monaten oder Jahren noch mal irgendwelche sexuellen Kontakte haben zu wollen. Bei der SB heute habe ich das wieder anders gesehen, aber eben auch nur bis zum Orgasmus.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #15
Bei der SB heute habe ich das wieder anders gesehen, aber eben auch nur bis zum Orgasmus.
Naja, das ist jetzt nicht ungewöhnlich, dass direkt nach dem Orgasmus (erstmal) das Verlangen nach Sex deutlich reduziert ist.

Im Normalzustand kann ich mir nicht vorstellen, in den nächsten Monaten oder Jahren noch mal irgendwelche sexuellen Kontakte haben zu wollen.
Wenn das für dich so gut ist und du deine Anflüge von sexueller Begierde über SB regeln kannst, spricht doch auch eigentlich nichts dagegen, es so langsam anzugehen, wie du dich damit wohlfühlst?!

Und dein Erlebnis war jetzt natürlich sehr unschön. Aber einen sehr holprigen Einstieg ins Sexleben haben nicht wenige. Ich brauchte nach meinem Ersten Mal über 2 Jahre, bis ich mich wieder getraut habe:thumbsup:
 
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elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #16
Wenn das für dich so gut ist und du deine Anflüge von sexueller Begierde über SB regeln kannst, spricht doch auch eigentlich nichts dagegen, es so langsam anzugehen, wie du dich damit wohlfühlst?!

Ich weiß wie unlogisch das klingt, aber ich kann das nur kontrollieren solange mich niemand anfasst. Ich würde nie von mir aus etwas sexuelles initiieren, aber wenn der andere damit anfängt, legt sich bei mir irgendein Schalter um. Ich müsste jetzt also konsequent sein und den Kontakt zu meinem Kumpel komplett abbrechen. Ich weiß sonst, wozu das früher oder später sonst führt. Aber ich weiß nicht, wie ich so konsequent sein und ihn komplett aus meinem Leben streichen kann.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #17
Also so ganz hab ichs immer noch nicht: der Sex war schon einvernehmlich, aber für dich schmerzhaft?
War ihm das währenddessen klar?
Möchtest du mit jemandem Kontakt halten, der dich zur Befriedigung seiner Bedürfnisse bedrängt und manipuliert? Dem deine Bedürfnisse egal sind?
 
G
Benutzer Gast
  • #18
Ich hab ab nächsten Morgen einen totalen Absturz gehabt, ich geheult und hyperventiliert und mir war total schlecht. Und er hat nicht mal kapiert, was jetzt mein Problem war.

Ich finde schon, dass das so ähnlich auch Leute beschreiben, die tatsächlich vergewaltigt worden sind.
Und das, was dir passiert ist, hat ja Züge davon. Du warst nicht ganz Herr deiner Sinne und Handlungen. Und du hast dich auf etwas eingelassen, dem du nüchtern nicht zugestimmt hättest. Einvernehmlich ist das nicht.

Vielleicht kannst du dich auch fragen, ob dich das soweit belastet, dass du mal ne Beratungsstelle ansteuern würdest.

Die Fragen könnten sein: Wie kannst du das Erlebte mit deinem Selbstbild und deinem Leben verstehen und verarbeiten? Welches Verhältnis hast du zu Sex und Liebe und wie sehen deine Bedürfnisse genau aus?
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #19
Also so ganz hab ichs immer noch nicht: der Sex war schon einvernehmlich, aber für dich schmerzhaft?
War ihm das währenddessen klar?
Möchtest du mit jemandem Kontakt halten, der dich zur Befriedigung seiner Bedürfnisse bedrängt und manipuliert? Dem deine Bedürfnisse egal sind?

Es war mehr "ok dann mach halt" als "ja ich möchte das". Wenn ich ihn weggestoßen hätte, hätte er mich meiner Einschätzung nach nicht zum Sex gezwungen, also kann man es wohl einvernehmlich nennen.
Schmerzhaft war es trotzdem, aber es war erträglich. Keine Ahnung ob ihm das bewusst war und ob es ihn interessiert hat.

Ich will eigentlich schon länger keinen Kontakt mehr, wenn ich ehrlich bin. Aber sonst habe ich im Moment auch nicht wirklich jemanden, also weiß ich nicht, was das kleinere Übel ist.
[doublepost=1567630836,1567630694][/doublepost]
Die Fragen könnten sein: Wie kannst du das Erlebte mit deinem Selbstbild und deinem Leben verstehen und verarbeiten? Welches Verhältnis hast du zu Sex und Liebe und wie sehen deine Bedürfnisse genau aus?

Ich habe da zwar Ideen zu, aber die würden extrem melodramatisch klingen.
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #20
Ich will eigentlich schon länger keinen Kontakt mehr, wenn ich ehrlich bin. Aber sonst habe ich im Moment auch nicht wirklich jemanden, also weiß ich nicht, was das kleinere Übel ist.
Das kannst nur du entscheiden, aber Kontakt zu Menschen, die einem selbst nicht gut tun, halte ich persönlich nie für die bessere Wahl. Auch wenn das erstmal bedeutet, alleine zu sein.
 
G
Benutzer Gast
  • #21
Ich habe da zwar Ideen zu, aber die würden extrem melodramatisch klingen.

Ich hab nix gegen Melodramatik. :zwinker:
Wenn dir das hier dafür zu öffentlich ist, du da aber noch weiter denken und schreiben willst, kannst du mich auch gerne privat anschreiben.
[doublepost=1567631774,1567631325][/doublepost]Ich will nochmal dazu sagen, dass diese Fragen nur für dich selbst gedacht sind und für irgendeine Art von Beratung.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #22
Naja, du kannst zwei Dinge tun: Dich scheiße deswegen fühlen oder aber daraus lernen. Oder beides, weil beides okay und richtig ist.

Jetzt in dem Moment ist es wichtig, dass du für dich einen Weg findest, der dir helfen könnte. Was wünschst du dir jetzt? Willst du das alles mit jemand Vertrautem nochmal durchsprechen? Willst du herausfinden, wie du deinem Kumpel demnächst unter die Augen treten kannst? Möchtest du ein klärendes Gespräch mit ihm? Was tut dir jetzt gerade in dem Moment gut, um dich wieder ins Lot zu bringen?

Abgesehen davon will ich dir mal ein bisschen zu Denken für die Zukunft mitgeben.

Du hast also etwas mit dir machen lassen. Woher kommt das?

Ich habe mich schon ähnlich gefühlt. Nicht aufgrund einer solchen extremen Situation wie du, aber ähnlich genug um es hier zu erwähnen. Ich hyperventiliere schonmal, wenn mir etwas (sexuelles) zu viel wird. Ich lasse oft Sachen mit mir machen. Manchmal weiß ich nicht, ob ich etwas probieren will oder nicht, und lasse es dann geschehen. Weil ich eben nicht weiß, was ich will und was nicht. Und in dem Moment denke ich auch gar nicht daran, mich das zu fragen.
Der Unterschied in der Situation bei dir und bei mir ist nur der, dass mein Partner genug emotionale Intelligenz besitzt, um seine Erfahrung zu nutzen und mich zu fragen. Und wenn ich erst hinterher merke, dass es doch nicht okay war, reden wir im Nachhinein darüber und überlegen, wie ich nächstes Mal dran denken kann oder was er tun kann. Eben weil ich nicht dran denke. Und dadurch lerne ich langsam auch, von mir aus dran zu denken. Auch in Situationen, in denen ich nicht ganz bei mir bin. Das alles hat dein Kumpel bei dir nicht gemacht, und ich habe das Gefühl, dass dir ebenfalls eine grundsätzliche Orientierung fehlt, was für dich okay ist und was nicht.

Das hast du jetzt ziemlich schmerzhaft gelernt. Jetzt kannst du die Lektion auch weitergehen und dafür sorgen, dass es bei dem einen Mal bleibt. Indem du dich demnächst immer wieder fragst, was du willst und was nicht. Ganz klar.
Kannst du hinterher damit leben, oder nicht? Was wird dir durch den Kopf gehen morgen, wenn du daran denkst? Wie wirst du dich wahrscheinlich fühlen?
Dient das, was du tust, einem Zweck? Oder tust du es "einfach so"? Hast du in den letzten Tagen einen bestimmten Wunsch gehabt, dem das, was du jetzt tun würdest, entgegenkäme? Dient dieser Wunsch einem bestimmten Zweck oder entspricht der Wunsch sich selbst?

Was ich aber auch denke, ist, dass du absolut noch gar nicht zu deiner Sexualität stehen kannst. Wenn du erst aktiv werden kannst, sobald du Eindrücke von Außen bekommst (Pornos, Initiative des Anderen), dann heißt das, dass du für dich, vor dir selbst, nicht dazu stehen kannst, sondern erst etwas brauchst, dem du die "Schuld" oder die Verantwortung zuschieben kannst. Das ist nicht gut. Wenn du trotzdem mit jemandem schlafen möchtest, dann muss das wirklich jemand sein, der auf dich eingeht und dir das Gefühl gibt, so in deiner Sexualität in Ordnung zu sein. Nicht jemand, der so wenig Rücksicht auf dich nimmt. Eher jemand, der mehr Rücksicht nimmt, als nötig wäre.
Gleichzeitig musst du aber auch daran arbeiten. Such dir einen sicheren Ort, an dem du dich austesten kannst. Berühr dich, streichel dich, mach dich mit dir selbst vertraut, auch (nicht nur) auf sexuelle Weise. Ohne Außenwirkung. Und dann schau mal, was dir durch den Kopf geht und wie du dich fühlst. Dann hast du eine Ausgangsbasis und weißt, welche Mauern du einreißen solltest. Fühlt sich das objektiv gesehen schön an? Warum? Warum nicht? Warum erregt dich das oder warum nicht?
Daran kannst du ansetzen.
Vielleicht ist dir das Thema erst bewusst geworden, seit du ihn kennst. Für dich ist das wahrscheinlich alles ziemlich neu.
Du klingst für mich einfach so, als wolltest du eigentlich schon, weißt aber gar nicht, wie es für dich richtig wäre. Als hättest du nie verstanden, dass deine Sexualität ein Teil von dir ist. Weder ein schmutziger, noch ein falscher, noch ein guter, noch ein peinlicher Teil. Einfach nur noch ein Puzzleteil in deinem Wesen.

Es ist okay, sich ausprobieren zu wollen. Es ist auch okay, dabei Fehler zu machen. Es ist auch okay, seine Grenzen nicht zu kennen und dann versehentlich darüber hinauszuschießen.
Was das angeht, ist die Schuld nicht bei dir. Die kommt erst, wenn du nicht daraus lernst (und ich bin mir sicher, das wirst du).

Dein erstes Mal ist nicht das wichtigste, um perfekt zu werden, sondern das erste, bei dem die meisten realisieren, dass sie noch viel zu lernen haben. Du weißt jetzt für dich, dass geil sein und auch wirklich wollen zwei Paar Schuhe sind. Und dass du, wenn du Bedenken hast, ganz offensichtich nicht einfach nur unsicher, sondern vielleicht wirklich nicht bereit bist. Du hast da trotz schlechter Gefühle schon sehr viel gewonnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #23
Mein größtes Problem ist, dass ich meine eigenen Gründe bzw. Hintergedanken nicht kenne. Ich weiß nicht, ob das jemand verstehen kann, aber ich traue meinen eigenen Gedanken nicht.
Ein Teil von mir sagt, dass ich das mitgemacht habe, weil ich es verdient habe, benutzt zu werden. Weil ich wegen anderer Dinge Schuldgefühle habe, und mich benutzen zu lassen bzw. über meine eigenen Grenzen zu gehen eine angemessene Bestrafung ist.
Ein anderer Teil von mir aber sagt, dass ich das nur vorschiebe, weil es eine gute Entschuldigung ist und ich damit die Verantwortung weg schieben kann und mir nicht eingestehen muss, dass ich es erregend finde, mich benutzen und erniedrigen zu lassen.
Es wird mir auch kein Außenstehender sagen können, was jetzt meine wahren Beweggründe sind. Jedenfalls ist diese Zwiegespaltenheit der Grund, warum ich meine eigenen Gefühle nicht verstehe und viele Fragen nicht richtig beantworten kann.
 
G
Benutzer Gast
  • #24
Beeindruckend, wie du das für dich reflektiert hast und wie klar du das formulieren kannst.

Wie möchtest du denn weiter damit umgehen?
[doublepost=1567697698,1567697327][/doublepost]Diese beiden Stimmen, oder Teile, die du beschreibst, sind beide sehr kritisch. Nicht besonders liebevoll oder verständnisvoll mit dir..
Gibt es da noch einen Teil, der das ein bisschen empathischer sieht?
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #25
Möglichst nicht darüber nachdenken. Wobei das wahrscheinlich auch nicht die beste Lösung ist.
Ich schaffe es auch nicht, endlich den Kontakt zu meinem Kumpel abzubrechen. Ich habe es schon mal versucht, weil ich mich von ihm benutzt und übergangen gefühlt habe, aber irgendwann habe ich dann wieder nachgegeben. Ich befürchte, dass das diesmal wieder so ist.
Ich sage das, als hätte ich selbst keinen Einfluss darauf, und auch wenn es nicht stimmt, fühlt es sich so an.
Manchmal scheint sich mein Gehirn einfach komplett abzuschalten. Meistens dann, wenn ich etwas getrunken habe, erregt oder deprimiert bin. Oder eine Kombination aus allem. Ich bin dann einfach nicht mehr Herr meiner Sinne.
 
G
Benutzer Gast
  • #26
Okay, im Moment scheint es für dich wichtig zu sein, nicht so viel darüber nachzudenken. Irgendwann kommt vielleicht mal der Moment, wo du herausfinden willst, was genau bei dir los ist. Ich hoffe, du findest dann jemanden, der dir helfen kann. Bis dahin alles Gute!!
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #27
Mein größtes Problem ist, dass ich meine eigenen Gründe bzw. Hintergedanken nicht kenne.
Wenn die Angaben in deinem Profil stimmen bist du erst 17. Dein Leben besteht wahrscheinlich bisher nur aus Schule und vielleicht einer Ausbildung oder Nebenjobs. Du hast erst einen winzig kleinen Teil des Lebens kennengelernt, wie kannst du da alles an dir selbst kennen? Mach dich deswegen mal nicht verrückt.
Wenn du merkst, dir fehlt etwas: Schau, wie du da dran kommst. Ja, die Leute sagen immer, das kommt mit der Erfahrung. Aber Erfahrung fällt nicht vom Himmel, sondern Erfahrung kommt durchs Machen.
Was helfen kann: Dich immer wieder fragen, wie es dir gerade geht. Situationen reflektieren, nachdem sie vorbei sind (z.B. ein Gespräch mit den Eltern, ein Gespräch mit dem Kumpel...): wie ging es dir dabei, wie geht es dir danach? Würdest du es wieder so machen?
Es könnte dir auch helfen, Apps zu nutzen, in denen du jeden Tag deine Stimmung und Gedanken kurz festhältst, z.B. Moodpath oder Daylio. Wenn du deprimiert bist kann ich noch Wysa empfehlen, das ist eine App die mit dir Chattet bis du dich besser fühlst, und die dir hilft, wieder rationaler über dich nachzudenken. Du scheinst ja reflektiert zu sein, dir fehlen vielleicht einfach die richtigen Fragen.

Jedenfalls ist diese Zwiegespaltenheit der Grund, warum ich meine eigenen Gefühle nicht verstehe
Viele Leute denken bei Emotionen an Entweder-Oder. Man kann etwas nicht hassen und es gleichzeitig lieben, aber woher kommt das Wort Hassliebe dann? Natürlich kann es sein, dass du dich im Bett gerne benutzen und erniedrigen lässt. Der Punkt ist, dass sowas erst schön wird, wenn man sich trotz einer solchen Behandlung durch den Partner sicher in der Situation fühlt. Das hast du nicht. Also ja, es kann gut sein, dass dich die Situation erregt und angezogen hat. Du hast, so wie du es beschreibst, aber ja sehr wohl gemerkt, dass dir die Sicherheit und das Vertrauen zum Partner fehlen. Und dass du ihn trotzdem hast machen lassen, zeigt vielleicht einfach nur, dass du neben dem Problem, deine Grenzen nicht zu kennen und dich nicht gut zu kennen, eben auch noch andere Probleme mit dir selbst hast. Das ist aber okay. Solange du dich nicht darauf ausruhst. Nichts davon ist falsch und nichts davon widerspricht sich. Menschen sind kompliziert, manchmal etwas willkürlich, aber niemals vollkommen unerklärbar.

Manchmal scheint sich mein Gehirn einfach komplett abzuschalten.
Das passiert jedem Menschen. Wenn man wütend ist, wenn man extrem müde ist (ich bin dann immer wie betrunken), wenn man betrunken ist, wenn man extrem traurig ist... Der Trick ist, das zu wissen. Und dann in dem Moment zu sagen: "Du, ich bin gerade nicht bei Sinnen, lass uns nochmal darüber reden wenn ich wieder normal drauf bin." Und das kannst du lernen.

Ich befürchte, dass das diesmal wieder so ist.
Ganz ehrliche Einschätzung: Ließe dein Kumpel mit sich reden? Würde er verstehen oder zumindest verstehen wollen, warum es dir damit so schlecht geht? Wäre er für Lösungsvorschläge (nur noch nüchtern, wir reden vorher darüber...etc.) aufgeschlossen? Würde er auf dich hören, wenn du nein sagst?
Würde er, wenn er davon weiß, wie du dich damit fühlst, mehr Rücksicht nehmen?
Wenn die Antwort nein ist, dann hör auf, das mit ihm zu machen. Und hör auf, in seiner Gegenwart zu trinken. Vermeide Situationen, in denen du dir (noch) nicht trauen kannst, wenn du ihm nicht trauen kannst, dass er das nicht ausnutzt.
Ansonsten: würde diese Freundschaft auch ohne die sexuelle Komponente noch funktionieren? Wenn du ihn nicht aufgeben möchtest, wäre das die vernünftigste Lösung.
 
elyctric
Benutzer175204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #28
Ich hatte diese Unsicherheit bezüglich meiner Gefühle früher nicht, deshalb kann ich da so schlecht mit umgehen. Früher fand ich aber auch Sex uninteressant und habe nicht verstanden, was an Alkohol gut sein soll. Wenn ich könnte, würde ich wieder so sein wie früher, als mich das alles noch nicht interessiert hat und ich sozusagen im Einklang mit meinem Körper und meiner Seele war.

Ich hab früher schon versucht, meinem Kumpel zu erklären, warum ich unsicher bin und bestimmte Sachen nicht will. Er hat das nicht verstanden und eigentlich immer nur versucht, mir zu erklären, warum meine Gedanken falsch sind. Am Ende habe ich bisher auch fast immer irgendwann nachgegeben, weil ich dachte, jetzt ist auch alles egal, also kann man vielleicht verstehen, warum er denkt, dass ich eigentlich doch will.
Unsere "Freundschaft" ist ohne das sexuelle nicht existent, deshalb denke ich nicht, dass man da etwas aufbauen könnte.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Wenn ich könnte, würde ich wieder so sein wie früher, als mich das alles noch nicht interessiert hat und ich sozusagen im Einklang mit meinem Körper und meiner Seele war.
Sieh es mal so herum: Damals hattest du das alles nicht, was du jetzt hast. Aber sobald du dich da durchgewurschtelt hast, was dir jetzt gerade so Schwierigkeiten macht, hast du ganz viele neue Welten offen, jede Menge neue Dinge, die du tun und entdecken und mögen lernen kannst. Letztendlich gewinnst du daran. Dass das gerade keinen Spaß macht für dich, kann ich sehr gut verstehen, aber da muss eigentlich jeder auf seine Weise durch und wer nicht aufgibt, für den lohnt es sich.

Das mit deinem Kumpel klingt absolut ungesund. Ihr habt da eine Dynamik, die dir so nicht gut tut und du solltest definitiv Abstand von ihm nehmen. Sofern eure Freundschaft nicht auch ohne sexuelle Handlungen funktionieren kann, läuft da einiges schief. Schließlich bist du quasi gezwungen, nachzugeben, wenn du die Beziehung aufrecht erhalten willst, und so sollte das nicht sein.
 
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