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fehlende Beziehungserfahrung "schlimmer" als fehlende sexuelle Erfahrung?

N
Benutzer97029  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
In vielen Threads geht es ja darum, dass sich speziell junge Leute viele Gedanken darum machen, ob der erste Partner damit klar kommt, dass man noch gar keine/ sehr wenige Erfahrungen gesammelt hat.
In diesen Umfragen kam ja meistens das selbe raus; nämlich das 9 von 10 Leuten damit kein Problem hätten und es fast nix gäbe woran man nicht arbeiten könne..
Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass mehrere Leute gesagt haben, ihnen wäre die fehlende Beziehungserfahrung eher "ein Dorn im Auge" als die fehlende Sexuelle..

Aber wie kann das denn sein?
Ich mein, ich gehöre auch zu denen die genau gar nix an Beziehungs- / und sexueller Erfahrung mitbringen würde, aber ich denke doch das ich trotzdem eine sehr gute Freundin sein würde.
Denn ich denke, jeder der mit anderen Menschen Kontakt hat, sprich Freunde, Kollegen, Familie, entwickelt ja ein gewisses Gespür und kann das in die Beziehung mit einbringen..
Verstehe also da das Problem nicht so wirklich?
Läuft da was so grundlegend unterschiedlich?:confused:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #2
Das Problem ist:

- Der Mensch hat keine Vergleichswerte (vor allem, was seinen Gefühlshaushalt anbelangt und dann kommt es eventuell zu Einschätzungsschwierigkeiten und verqueren Vorstellungen/Erwartungen)
- Der Mensch hat keine Beziehungsroutine (es gibt Dinge, die passieren einem einfach nur in Beziehungen, sind dort aber eben extrem wichtig)
- In der ersten Beziehung ist/verhält man sich dann doch oft anders als hinterher. Ist auch klar. Alles ist neu.

Ich sage nicht, dass ein Mensch MIT Beziehungserfahrung automatisch ein besserer Beziehungspartner ist. Aber ich weiß auch, ich werde keine Beziehung mehr mit jemandem eingehen, bei dem ich die erste bin. Die sexuelle Erfahrung ist mir allerdings tatsächlich relativ egal, solange die Herangehensweise an Sexualität mit der meinigen kompatibel ist.
 
Fine Frenzy
Benutzer118675  Meistens hier zu finden
  • #3
Ich sehe weder das eine noch das andere als Problem ... allerdings seh ich schon manchmal, sowohl bei mir damals als auch im Umfeld, dass die erste Beziehung manchmal schon nicht einfach ist und man anders ragiert als man sich das in der Theorie dachte. Man ist gewöhnlich anders emotional involviert als bei platonischen Freunden oder Familie. Wenn der Partner keine Zeit hat, reagiert man darauf z. B. empfindlicher als bei den normalen Freunden, vielleicht ist man entgegen der vorherigen Erwartung doch mal eifersüchtig, man ist bei Problemen wie unterschiedlichen sexuellen Vorstellungen vielleicht mal überfordert ... ich jedenfalls reagiere z. B. bei Streitigkeiten mit Verwandten oder Freunden sehr viel relaxter als wenn es da Unstimmigkeiten mit dem Partner gibt, das reibt mich viel mehr auf und belastet mich mehr.
Muss alles nicht sein, nur manchmal, wenn ich von Leuten, die noch nie eine Beziehung hatten, höre "Ich würde das in einer Beziehung ja so und so angehen ..." und das alles so vernünftig klingt, denk ich mir ab und zu: "Ja, so sah ich das auch vor der ersten Beziehung." <g>
 
L
Benutzer Gast
  • #4
- In der ersten Beziehung ist/verhält man sich dann doch oft anders als hinterher. Ist auch klar. Alles ist neu.

Also ich hab mich bisher, trotz Erfahrung, noch zu Beginn jeder Beziehung angestellt wie ein Tölpel... Mir fallen jetzt spontan auch kaum "Erfahrungen" aus früheren Beziehungen ein, die mir in einer Neuen großartig helfen würden. Sicherlich stellt man sich beim ersten Kuss oder Sex mit der neuen Partnerin nicht mehr ganz so doof an, wie beim allerersten Mal, aber aufgeregt genug um Mist zu bauen bin ich trotzdem noch :smile:

Mich würde bei fehlender Beziehungserfahrung einfach nur das Warum interessieren. Gibt sicherlich genug gute Gründe noch keine Beziehung geführt zu haben, aber vielleicht auch ein paar No-Gos.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Also, ich bin eine, die ihren ersten Partner inzwischen geheiratet hat. ... Mit ihm musste ich während der Beziehung alles lernen, was andere Leute durch vorherige Beziehungen schon können, und das ohne dass sie kaputt geht. Ganz ehrlich: das war nicht einfach und unsere Beziehung stand im ersten Jahr immer wieder auf wackligen Füßen. Erschwerend kam hinzu, dass ich ebenfalls seine erste Partnerin war und wir daher beide viele Anfängerfehler machten. Wir waren aus Angst oftmals nicht ehrlich zueinander, wir mussten lernen mit so einer festen Bindung zu einem anderen Menschen umzugehen, wir mussten lernen wie man Kompromisse eingeht und wie man die Gefühle des anderen richtig deutet. Vielleicht sagst du jetzt: "Aber das kann ich doch alles schon." Aber das glaube ich nicht. (Ich dachte nämlich das gleiche.) Eine Beziehung ist - meistens - vollkommen anders als eine normale Freundschaft. Die Bindung ist fester, die Ziele sind anders und zukunftsgewandter, man hat mehr Angst etwas falsch zu machen, ... Damit können Probleme auftauchen, die man zuvor gar nicht bedacht hat. Man muss sich eben "zusammen raufen" - und ich bin sicher, das geht viel, viel leichter und unkomplizierter, wenn man schon Erfahrung damit hat. Den Beweis dafür bleibe ich allerdings schuldig (habe schließlich nicht vor mich scheiden zu lassen :grin:).

Trotz dieser möglichen Probleme, würde ich jemanden ohne Beziehungserfahrung in Betracht ziehen, weil ich das trotz allem irgendwie sympathisch finde (zumindest bis zu einem gewissen Alter). :zwinker:

Allgemein gesagt finde ich, dass 21 noch kein Alter ist, in dem man "unbedingt" Beziehungserfahrung haben muss. Wenn jemand mal über 30 ist, würde ich mich fragen, warum derjenige noch keine Partnerschaft hatte und ob er vielleicht generell ein paar "menschliche" Defizite hat, aber in den unteren 20ern, würde ich mir noch keine Sorgen machen... viele meiner Freunde und Freundinnen (22 bis 26 Jahre alt) sind bislang beziehungslos.
 
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HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Bei mir ist es umgekehrt: Fehlende sexuelle Erfahrung schreckt mich ab, fehlende Beziehungserfahrung nicht.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ja fehlende Beziehungserfahrung kann schwierig sein.
Derjenige hat womöglich keine Vorstellungen davon was ihn erwartet und auch was er sich von der Beziehung erhofft.

Ich glaube es macht schon Einiges aus wie viel Erfahrung man gesammelt hat.
Auch bei der Bewältigung von Problemen.
Man geht mit manchen Situationen grundlegend anders um aber das soll doch nie niemals heißen, dass jemand, der keinerlei Erfahrung hat, keine gute Freundin sein kann!!

Es ist einfach anders, ich kann das gar nicht so gut in Worte fassen.
Erfahrungen sind halt immer im Leben sehr hilfreich aber jede/r fängt mal damit an und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen :zwinker:

Ich finde es von Vorteil, wenn beide ungefähr (!) auf dem selben Level sind, dann gibts bestimmt in der Hinsicht keine Probleme!
 
V
Benutzer Gast
  • #8
Danke, Hrina, ich kann deinen Beitrag zu großen Teilen so für mich unterschreiben.

Beziehungserfahrung ist nicht einfach so da. Man muss sie sich aneignen und das geht nur in einer Beziehung. Das ist wie in der Fahrschule: Alle Theorie nützt einem nichts ohne die Praxis. Deswegen würde man jemandem, der die praktische Fahrprüfung noch nicht bestanden hat, niemals den Führerschein in die Hand drücken - so wie viele keine Beziehung mit jemandem haben wollen, der Beziehungen nur aus der Theorie kennt, aber niemals selbst eine hatte.

Ich hielt mich vor meiner Beziehung immer für eine sehr gute Partnerin - bis ich in meiner Beziehung merkte, was für Defizite ich in verschiedenen Bereichen aufwies.
Ginge ich eine neue Beziehung ein, hätte es mein neuer Partner wesentlich einfacher mit mir als es mein Mann hatte. Einfach weil ich mittlerweile erfahrener bin und aus meinen vergangenen Fehlern gelernt habe.

Aber, um dir vielleicht einen Lichtblick zu geben: Ich bin meine erste (und einzige) Beziehung mit 21 Jahren eingegangen. Mein Partner war damals fast 23 und er hatte vor mir ebenfalls keine andere Beziehung.
Heute sind wir seit 7,5 Jahren zusammen und verheiratet und auch wenn es nicht immer super-easy gewesen sein mag: Wir sind glücklich miteinander. Und ich sehe, dass die Leute in meinem Freundeskreis, die schon mehrere Beziehungen hatten, auch ihre ganz eigenen Probleme haben. Völlig problemlos und konfliktfrei sind wohl die wenigsten langen Beziehungen. Ich persönlich kenne keine einzige.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Ich würde das nicht so verallgemeindernd sagen. Sicher ist man eher gegen "Anfänger"fehler gefeit, wenn man schon Beziehungserfahrung hat, aber andererseits ist auch jede Beziehung (zum Glück!) wieder neu, die Partnerin (hoffentlich!) ganz anders als die Vorherigen.
Das mit der ersten Beziehung kann man auch anders sehen: Du bist nicht vorbelastet, kannst Dich frei von evtl. schlechten Erinnerungen und Erfahrungen in die neue Beziehung fallen lassen. Gerade wenn ich hier im Forum immer wieder lese, dass Leute sich nicht vertrauen können, keine Nähe zulassen können usw, weil sie schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, dann kann es nicht so schlimm sein, wenn Du noch keine Erfahrung hast.

Aber letztendlich kommt es einzig und allein auf die beiden Partner an. Dass sie in wichtigen Dingen auf einer Gefühls- und Gedankenebene sind, dass sie ähnliche (und ergebnisorientierte) Kommunikationsformen besitzen, dass sie sexuell kompatibel sind und und und. Probleme gibt es eh irgendwann, und dann zählt der Charakter und die Kommunikationsfähigkeit der Beiden, nicht die Beziehungserfahrung.

Und noch ein Gedanke: wenn mir ein z.B. 25jähriger erzählt, er hätte schon sooo viel Beziehungserfahrung, weil er schon 10 Beziehungen hatte, dann kann ich ihn nur auslachen. Er hat nämlich Null. Wirkliche Erfahrungen sammelt man erst in langjährigen Beziehungen, dann, wenn die rosa Brille ausgezogen ist, wenn sich Alltag, Routine und Probleme einstellen. Wenn man es dann gemeinsam geschafft hat, die Beziehung wieder auf gesunde Beine zu stellen.
Und von denen wird es in Deinem Alter noch nicht so arg Viele geben...
 
M
Benutzer Gast
  • #10
Beziehungserfahrung ist nicht einfach so da. Man muss sie sich aneignen und das geht nur in einer Beziehung. Das ist wie in der Fahrschule: Alle Theorie nützt einem nichts ohne die Praxis. Deswegen würde man jemandem, der die praktische Fahrprüfung noch nicht bestanden hat, niemals den Führerschein in die Hand drücken - so wie viele keine Beziehung mit jemandem haben wollen, der Beziehungen nur aus der Theorie kennt, aber niemals selbst eine hatte.
Huch, das finde ich aber ganz schön hart. :zwinker:

Von welcher "Erfahrung" sprichst Du denn genau? Was lernt man in der Praxis und was ist in der Praxis so komplett anders als in der Theorie? Was sind das für konkrete Eigenschaften, die man in einer Beziehung erlernt?

Die übergeordnete Sozialkompetenz (Kompromissbereitschaft, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Loyalität, Ehrlichkeit etc.) zeigt sich doch nicht nur in einer Partnerschaft, sondern auch im Umgang mit Freunden und Familie. Ich meine, wer es gebacken kriegt, enge und jahrelange Freundschaften zu pflegen, wird doch wohl auch theoretisch (und praktisch!) dazu in der Lage sein, eine Beziehung zu führen. Das ist doch nun wirklich kein Mysterium, das sich so grundlegend von anderen zwischenmenschlichen Beziehungen unterscheidet, oder? :hmm:

Ich hielt mich vor meiner Beziehung immer für eine sehr gute Partnerin - bis ich in meiner Beziehung merkte, was für Defizite ich in verschiedenen Bereichen aufwies.
Falls Dir das nicht zu privat ist, darf ich fragen, welche? Ich kann mir da gerade nichts drunter vorstellen...

Ginge ich eine neue Beziehung ein, hätte es mein neuer Partner wesentlich einfacher mit mir als es mein Mann hatte. Einfach weil ich mittlerweile erfahrener bin und aus meinen vergangenen Fehlern gelernt habe.
Da fällt mir auch irgendwie kein Beispiel ein. Logisch (bewusst plattes Beispiel gewählt): wenn ich Freund Nr. 1 betrüge und er daraufhin Rotz und Wasser heult, weiß ich, dass ich Freund Nr. 2 besser nicht mehr betrüge, weil das weh tut. Aber weiß ich sowas nicht auch so?

(Sorry, dass ich ausgerechnet Deinen Beitrag jetzt so auseinandernehme, ich fühle mich nur als quasi-schon-immer-Single gerade ein wenig herabgewürdigt... :ashamed:)
 
whipyahead
Benutzer54534  Meistens hier zu finden
  • #11
Scheiße, dann habe ich ordentlich verkackt, obwohl ich schon einige Beziehungen hatte. :grin:

Ich weiß nicht, ich bräuchte selbst in einer Beziehung meinen unheimlich großen Freiraum.
 
V
Benutzer Gast
  • #12
Off-Topic:
@Mìa: Ich antworte dir privat. Mir ist das in der Tat zu intim, um das öffentlich zu schreiben.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Wahrscheinlich wirst du bei deiner ersten langjährigen Beziehung ein gutes Stück weiter sein, als ich damals. Erstens, weil du älter und reifer sein wirst und zweitens weil du dich sicher schon mehr mit ähnlichen Themen (zum Beispiel hier im Forum oder mit Freunden) auseinander gesetzt hast, als ich damals. Wahrscheinlich wirst du die Beziehung auch bewusster eingehen. Du wirst also "vorbereiterer" sein. Dennoch wirst du bestimmt auch ein paar Dinge entdecken, die du dir vorher so nicht gedacht hast. Das ist ja meistens so, wenn man etwas Neues macht. Das muss deswegen natürlich nicht weiter dramatisch sein. :smile:

Wenn ich auf meine Beziehung zurückblicke, dann fällt mir auf wie kontraproduktiv ich mich zu Anfang verhalten habe. Das ist schwer zu beschreiben. Ich wusste theoretisch, wie ich mich eigentlich hätte verhalten sollen, aber in meinem Gefühlswirrwarr ging viel von diesem theoretischen Wissen auf dem Weg in die Praxis verloren.

Ein Problem war, dass wir nicht vollkommen ehrlich zueinander sein konnten. Ich nahm Kritik aus Angst viel zu persönlich, er traute sich sowieso nicht so richtig Probleme anzusprechen, wir passten uns erst zu viel aneinander an und dann zu wenig, ... Ich glaube, diese Dinge würde ich heute sehr viel besser machen. Aber keine Sorge: wir haben es ja geschafft. Außerdem waren unsere Probleme teilweise auch tiefer verwurzelt und nicht nur der Unerfahrenheit geschuldet. Und ich war eben auch erst 18 oder 19, also was weiß ich schon. :grin:
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer97029  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Die übergeordnete Sozialkompetenz (Kompromissbereitschaft, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Loyalität, Ehrlichkeit etc.) zeigt sich doch nicht nur in einer Partnerschaft, sondern auch im Umgang mit Freunden und Familie. Ich meine, wer es gebacken kriegt, enge und jahrelange Freundschaften zu pflegen, wird doch wohl auch theoretisch (und praktisch!) dazu in der Lage sein, eine Beziehung zu führen. Das ist doch nun wirklich kein Mysterium, das sich so grundlegend von anderen zwischenmenschlichen Beziehungen unterscheidet, oder? :hmm:

Genau das meinte ich!
Natürlich ist eine Beziehung wieder ganz anders als eine Freundschaft in gewissen Bereichen, klar.
Aber es ist doch durchaus vergleichbar, oder?
Von daher verstehe ich immer noch nicht so ganz wo da die großen Probleme (evtl) mit der fehlenden Beziehungserfahrung liegen sollen :confused:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #15
Nun ja, auch wenn ich es nicht gerne sage: Aber ich glaube, man muss wirklich erst eine Beziehung haben und sich selbst dabei beobachten, um zu sehen, was das "Problem" wirklich ist (ein echtes Problem ist es ja nicht, bzw. höchstens für bestimmte Leute wie mich und das auch erst, seit ich die Erfahrung gemacht habe, übrigens von beiden Seiten).
 
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W
Benutzer114418  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Off-Topic:
Aber ich weiß auch, ich werde keine Beziehung mehr mit jemandem eingehen, bei dem ich die erste bin.

Durch Zufall bin ich auf diese Aussage gestoßen, und ich muss sagen, dass sie mich schon ziemlich schockiert. Wenn nämlich alle Frauen so reagieren, sind die Chancen für Menschen wie ich, die als junge Erwachsene immer noch keine Bezioehung hatten, jemals eine Partnerin zu finden, doch recht gering. Es sei denn, wir suchen uns unter sehr jungen Frauen eine Partnerin aus.


Zur eigentlichen Frage der Threadstarterin: Ich würde sagen, dass es überhaupt kein Problem gibt. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass jeder Mensch anders ist: Ich kenne Menschen, die seit vielen Jahren mit ihrem Partner sehr glücklich zusammen sind, obwohl es für sie die erste Beziehung war. Andersrum kenne ich Leute, die quantitativ wie qualititativ eine große Beziehungserfahrung haben und es trotzdem nie geschafft haben, mit einem anderen Menschen glücklich zu werden. Es gibt also kein allgemeingültiges Rezept.

Hinzu kommt, dass Erfahrung nicht unbedingt etwas Positives ist. Nehmen wir mal das Beispiel eines Menschen, der von sich behaupten würde, beziehungsfähig zu sein, weil in seiner/seinen bisherigen Beziehung(en) alles gut gelaufen ist. Das bedeutet keineswegs, dass seine künftige Beziehung genau so gut laufen wird. Auch da gilt wieder: Jeder Mensch ist anders, was mit einem gut funtkioniert, funktioniert mit dem anderen nicht unbedingt gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #17
Off-Topic:


Durch Zufall bin ich auf diese Aussage gestoßen, und ich muss sagen, dass sie mich schon ziemlich schockiert. Wenn nämlich alle Frauen so reagieren, sind die Chancen für Menschen wie ich, die als junge Erwachsene immer noch keine Bezioehung hatten, jemals eine Partnerin zu finden, doch recht gering. Es sei denn, wir suchen uns unter sehr jungen Frauen eine Partnerin aus.

Ich versteh nicht, warum du schockiert bist. Hier im Thread siehst du ja, dass nicht alle Frauen so reagieren, oder? Jeder hat so seine Vorlieben und NoGos. Ich persönlich steh auch nicht auf übergewichtige Menschen, auf Couchpotatoes oder auf Raucher. Ich nehm's mir frei heraus, bei der Partnerwahl zu diskriminieren. Ich denke auch, da bin ich nicht die einzige. Du hast sicherlich auch Dinge, die für dich ein NoGo sind (und btw. ich bin halt ein gebranntes Kind. NOCH einmal würd ich es nicht machen).
 
W
Benutzer114418  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Off-Topic:
Ich versteh nicht, warum du schockiert bist. Hier im Thread siehst du ja, dass nicht alle Frauen so reagieren, oder? Jeder hat so seine Vorlieben und NoGos. Ich persönlich steh auch nicht auf übergewichtige Menschen, auf Couchpotatoes oder auf Raucher. Ich nehm's mir frei heraus, bei der Partnerwahl zu diskriminieren. Ich denke auch, da bin ich nicht die einzige. Du hast sicherlich auch Dinge, die für dich ein NoGo sind (und btw. ich bin halt ein gebranntes Kind. NOCH einmal würd ich es nicht machen).

Deine Argumentation ist schon schlüssig, und ich kann ihr an sich auch nur zustimmen. Ich habe selbst meine Vorlieben, und es geht sogar so weit, dass mich sehr zahlreiche Frauen überhaupt nicht anziehen, eben weil sie Sachen haben, die mich an ihnen stört, sei es nur, dass die ein Tatoo haben, rauchen, Pickel haben, usw. Und in der Tat: Es ist solchen Frauen gegenüber ungerecht. Insofern mache ich im Grunde genommen genau das, was ich dir "vorgeworfen" habe.

Deshalb muss ich auch genauer erklären, weshalb mich deine Reaktion "schockiert" hat (wobei der Begriff vielleicht zu stark ist). Die Sache ist die: Wenn Erfahrung in Sachen Partnersuche ein Kriterium ist, sei es nur für einige Frauen, bedeutet es, dass die Anzahl an potentiellen Partnerinnen für mich noch geringer wird, als sie eh schon ist. Das ist der erste Punkt. Hinzu kommt, dass Unerfahrenheit etwas ist, wofür man nichts kann: Ein Raucher hat freiwillig damit angefangen und kann, auch wenn es sehr schwierig ist, jederzeit damit aufhören; es gibt kaum Menschen, die gezwungen wurden, sich tätowieren oder piercen zu lassen; wenn man schlechte Charaktereigenschaften hat, kann man zumindest teilweise dara arbeiten. Unerfahrenheit lässt sich aber nicht so leicht ändern, und dafür kann man auch wenig; ebenso wenig für gewisse Dinge an seinem Ausssehen (Körperbau, Pickel, usw.). Und genau deshalb ist es ein wenig schmerzhaft, wenn man hört, dass solche Aspekte für gewisse Menschen Aussschlusskriterien sind. Beim Aussehen wusste ich das, bei der Erfahrungsfrage nicht - daher meine Überraschung. Das nur als Erklärung, den natürlich hat jeder das Recht, seine eigenen Ausschlusskriteren zu definieren.
 
radl_django
Benutzer48403  (54) SenfdazuGeber
  • #19
Man sollte nämlich nicht vergessen, dass jeder Mensch anders ist: Ich kenne Menschen, die seit vielen Jahren mit ihrem Partner sehr glücklich zusammen sind, obwohl es für sie die erste Beziehung war. Andersrum kenne ich Leute, die quantitativ wie qualititativ eine große Beziehungserfahrung haben und es trotzdem nie geschafft haben, mit einem anderen Menschen glücklich zu werden. Es gibt also kein allgemeingültiges Rezept.
Das will ich meinen. Es gibt keine allgemeingültige Aussage, dass ein Mensch ohne Beziehungerfahrung zwangsläufig Nachteile in einer Beziehung haben muss. Einer meiner besten Kumpels war seit seiner Jugend immer in Beziehungen, mal kurz, mal länger. Er war eigentlich höchstens für einige Wochen Single. Ein Frauenheld, während ich in die Röhre guckte, denn alle Frauen hatten nur Augen für ihn.
Heute dümpelt er immer noch von einer Beziehung in die andere, und bekommt auch ansonsten nichts im Leben auf die Reihe, während ich aber meinen Weg gegangen bin und trotz langjährigem Singledasein und nur kurzen Beziehungen eine Partnerin gefunden hatte, welche mich heiraten wollte. Dabei hatte ich weder sonderlich Erfahrung, noch weniger sexuelle Erfahrung und schon gar keine Erfahrung damit, mal längere Zeit zuvor zusammen gewohnt zu haben. Dazu hatten meine Beziehungen einfach nicht lange genug gedauert.
Ich denke daher, ob man beziehungsfähig ist oder nicht, hängt auch grundlegend davon ab, dass man einen klaren Menschenverstand hat und einige Fehler gar nicht erst macht.
Zustimmen muss ich auch Deiner Aussage, wenn man schon ü25 ist und noch immer keine Erfahrung hat, andere voreilig davon ausgehen, mit dem könne was nicht stimmen. Da wird man für potentielle Partner schnell unattraktiv, und das wird auch zu einem echten Teufelskreis: Je älter man wird, umso geringer wird die Partnerauswahl. Man hört ja auch oft von Frauen "Ich möchte nicht die Lehrerin sein". Wobei ich mich echt frage, wo da das Problem sein soll. Ich hätte nämlich null Probleme mit einer 30jährigen ohne Beziehungserfahrung. Es könnte ja durchaus der Fall sein, dass ihr der Richtige einfach nicht über den Weg gelaufen ist. Und falls jemand Defizite hat, merkt man das meistens schon beim ersten Kennenlernen.

Von daher finde ich, dass ein Partner mit viel Beziehungserfahrung nicht gerade repräsentativ sein sollte, dass es mit einer neuen Partnerin automatisch besser funktionieren sollte. Ok, mache Fehler macht man nicht ein 2tes Mal, aber im Grunde ist es doch so: Jeder Mensch ist anders, und ich kann aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass ich bei jeder neuen Partnerin wieder bei null anfangen musste; eben weil sie alle grundverschieden waren.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #20
Das will ich meinen. Es gibt keine allgemeingültige Aussage, dass ein Mensch ohne Beziehungerfahrung zwangsläufig Nachteile in einer Beziehung haben muss. Einer meiner besten Kumpels war seit seiner Jugend immer in Beziehungen, mal kurz, mal länger. Er war eigentlich höchstens für einige Wochen Single. Ein Frauenheld, während ich in die Röhre guckte, denn alle Frauen hatten nur Augen für ihn.
Heute dümpelt er immer noch von einer Beziehung in die andere, und bekommt auch ansonsten nichts im Leben auf die Reihe, während ich aber meinen Weg gegangen bin und trotz langjährigem Singledasein und nur kurzen Beziehungen eine Partnerin gefunden hatte, welche mich heiraten wollte. Dabei hatte ich weder sonderlich Erfahrung, noch weniger sexuelle Erfahrung und schon gar keine Erfahrung damit, mal längere Zeit zuvor zusammen gewohnt zu haben. Dazu hatten meine Beziehungen einfach nicht lange genug gedauert.
Ich denke daher, ob man beziehungsfähig ist oder nicht, hängt auch grundlegend davon ab, dass man einen klaren Menschenverstand hat und einige Fehler gar nicht erst macht.

Niemand hat hier geschrieben, dass einer MIT Beziehungserfahrung automatisch besser ist. Das hab ich sogar dezidiert in meinem ersten Post hier geschrieben. Auch hat hier niemand geschrieben, dass es besser ist, wenn einer von einer Beziehung in die nächste springt. Deinen Bekannten würde ich aufgrund der Umstände vermutlich auch nicht daten wollen, weil ich nicht mit Leuten klar komme, die nicht alleine sein können, sondern ständig in Beziehungen sind. Man könnte es auch positiv formulieren: Eine längerfristige Beziehung gehabt zu haben ist für mich in meiner Partnerwahl ein eindeutiges Plus. Einerseits sagt das etwas über den Menschen aus (nämlich dass er dazu fähig ist), andererseits kann der Mensch Praxis- und Routinewissen aus seiner alten Beziehung mitnehmen, denn natürlich lernt man enorm viel in einer Beziehung. Es wäre seltsam, wenn das alles NICHT zählen würde. Zusätzlich hat er ein besseres Einschätzungsvermögen und mehr Distanz zu den Dingen, wenn er alles (von Verliebtheit über Liebe, Verlustangst, Liebeskummer bei einem LANGFRISTIGEN Partner. Das ist nämlich doch nochmal was anderes als bei einem Flirt oder sowas) schon mal erlebt hat. Der Mensch ist dann auch einfach realistischer und nicht idealistisch (wie man es in seiner ersten Beziehung gerne noch ist). Und die Geduld für Idealismus in der Partnerschaft, die hab ich (ich red nur von mir) einfach nicht mehr.

Off-Topic:

Deshalb muss ich auch genauer erklären, weshalb mich deine Reaktion "schockiert" hat (wobei der Begriff vielleicht zu stark ist). Die Sache ist die: Wenn Erfahrung in Sachen Partnersuche ein Kriterium ist, sei es nur für einige Frauen, bedeutet es, dass die Anzahl an potentiellen Partnerinnen für mich noch geringer wird, als sie eh schon ist. Das ist der erste Punkt. Hinzu kommt, dass Unerfahrenheit etwas ist, wofür man nichts kann: Ein Raucher hat freiwillig damit angefangen und kann, auch wenn es sehr schwierig ist, jederzeit damit aufhören; es gibt kaum Menschen, die gezwungen wurden, sich tätowieren oder piercen zu lassen; wenn man schlechte Charaktereigenschaften hat, kann man zumindest teilweise dara arbeiten. Unerfahrenheit lässt sich aber nicht so leicht ändern, und dafür kann man auch wenig; ebenso wenig für gewisse Dinge an seinem Ausssehen (Körperbau, Pickel, usw.). Und genau deshalb ist es ein wenig schmerzhaft, wenn man hört, dass solche Aspekte für gewisse Menschen Aussschlusskriterien sind. Beim Aussehen wusste ich das, bei der Erfahrungsfrage nicht - daher meine Überraschung. Das nur als Erklärung, den natürlich hat jeder das Recht, seine eigenen Ausschlusskriteren zu definieren.

Die Sache mit der "Freiwilligkeit" spielt da nur für den Verschmähten eine Rolle und auch da gibt es oft Graubereiche. Ich weiß, du redest dich gerne drauf aus, dass du wenig Glück und viel Pech in deinem Leben hast. Du kannst da nichts dafür und deswegen hattest du bisher noch nicht die Gelegenheit, deine Partnerin zu finden. Letztendlich kann ich dir sagen, dass ganz viele Dinge für viele Menschen ein NoGo sind, aber sie am Ende trotzdem mit jemandem zusammen kommen, der die ein oder andere "Qualität" hat. Wenn du überzeugend in deiner Persönlichkeit bist, dann wirst du sehen, dass Menschen sich auch sehr schnell umentscheiden können und viele Dinge auf einmal trotzdem gehen. So habe ich früher auch gesagt "Er darf nicht mehr als 10 Jahre älter sein. Er muss (gesellschafts/)politisch eine ähnliche Einstellung haben. Er muss studiert sein. etc.". Und dann landet man trotzdem bei so jemandem und wundert sich über sich selbst. Das sind dann die Dinge, wo man sich eingestehen muss, dass es einem doch wohl nicht so wichtig gewesen ist bzw. dass es doch auch anders geht.

Und dann gibt es noch Dinge, wo man einfach schon Erfahrung sammeln konnte, und zwar keine positive. So gesehen: Ein Mensch, der negative Erfahrung mit einem depressiven Partner hatte, wird sich vermutlich nicht mehr auf eine Beziehung einlassen mit jemandem, der depressiv ist. Ein Mensch, der negative Erfahrung mit einem alleinerziehendem Elternteil und dem dranhängendem Ex hatte, wird sich nicht mehr auf eine ebensolche Beziehung einlassen. Ein Mensch, der negative Erfahrung mit einem andersgläubigen Partner hatte, wird dies in Zukunft lassen. Ein Mensch, der negative Erfahrung mit einem Partner mit Drogenproblem hatte, wird sich von so jemandem eher fern halten. Verstehst du? Das ist natürlich jetzt ärger die Klischeekiste und ich habe diese Fälle gewählt, weil sie eben klischeemäßig von vornherein Konfliktpotenzial bergen. Ein Partner ohne Beziehungserfahrung IST für mich auch jemand, der von vornherein Konfliktpotenzial birgt, dem ich mich einfach NICHT NOCH EINMAL aussetzen will, weil ich das schon gehabt habe. Andere Leute mögen damit kein Problem haben. Mir persönlich hat es zugesetzt und ich bin dann doch so egoistisch, dass ich mir das Risiko nicht nochmal antun will.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #21
Natürlich ist eine Beziehung wieder ganz anders als eine Freundschaft in gewissen Bereichen, klar.
Aber es ist doch durchaus vergleichbar, oder?
Ich finde es offen gesagt nicht so problematisch. Das ist aber alles Typsache, Haltung, Einstellung...
Mich hätte jemand mit vielen sexuellen Erfahrungen aber ohne Beziehungserfahrung/nur Affären einfach eher abgeschreckt als jemand, der eine langfristige Beziehung gesucht aber nicht gefunden hat.
Von daher kommt es doch einfach auf den persönlichen Background an. Wie z.B. auch bei Lotusknospe.
Und eben auf die eigenen Einstellungen zu Sex und zu Beziehung.

Btw.: Ich hätte jemanden, der beziehungslos langjährige Freundschaften pflegt und eine integre Persönlichkeit ist für passender für mich gehalten als jemand, der zwar schon mal eine kurze ( ca. 1 Jahr max.) Beziehung hatte, aber eben sonst wenig längerfristige Sozialkontakte.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #22
Off-Topic:
Btw.: Ich hätte jemanden, der beziehungslos langjährige Freundschaften pflegt und eine integre Persönlichkeit ist für passender für mich gehalten als jemand, der zwar schon mal eine kurze ( ca. 1 Jahr max.) Beziehung hatte, aber eben sonst wenig längerfristige Sozialkontakte.

Ich auch. Aber im Leben stellen sich die Fragen ja nie so ausgeblendet und kontextlos, ob Person A oder B besser für einen wäre aufgrund von irgendwelchen eingeschränkten Fakten. Meistens stellt sich eher die Frage "Person A oder nicht Person A". Und da würde ich dann zu zweiterem tendieren, nämlich mich gar nicht erst drauf einlassen :smile:
 
F
Benutzer50283  Sehr bekannt hier
  • #23
Huch, da muss ich mal nachfragen: Welche mysteriösen Dinge lernt man denn ausschließlich in Beziehungen? Mir fallen da nämlich leider keine ein. Wenn man den Begriff "Beziehung" durch "innige Bindung irgendeiner (bestenfalls nicht-familiären) Art" ersetzt, würde ich eindeutig zustimmen. Aber exklusiv in Beziehungen? Informiert mich :grin:.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #24
Off-Topic:
Huch, da muss ich mal nachfragen: Welche mysteriösen Dinge lernt man denn ausschließlich in Beziehungen? Mir fallen da nämlich leider keine ein. Wenn man den Begriff "Beziehung" durch "innige Bindung irgendeiner (bestenfalls nicht-familiären) Art" ersetzt, würde ich eindeutig zustimmen. Aber exklusiv in Beziehungen? Informiert mich :grin:.

Nimm jedes Problem, das es gibt, und potenziere es mit dem Ausdruck "tiefste emotionale Involviertheit", dann hast du deine Formel :zwinker:

Nee, jetzt ernsthaft: Freunde entwickeln sich unabhängig voneinander. Liebespaare nicht. Man arbeitet in einer ernsthaften Beziehung gemeinsam auf ein abstraktes Etwas hin. Man gestaltet sich die Zukunft zusammen, man schließt Kompromisse, bindet den Partner in wichtige Entscheidungen ein, man ist jemandem so nah wie sonst niemandem, ist ständig gefordert, sich selbst und seine Handlungen zu überdenken (das passiert automatisch beim Kennenlernprozess), etc. Es wäre irrsinnig zu behaupten, dass eine Beziehung menschlich/persönlich/entwicklungstechnisch nicht enorm wertvoll ist.
 
T
Benutzer65676  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #25
Auch wenn ich grundsätzlich der Meinung bin, dass stark enttäuschende Beziehungserfahrungen ähnlich erschwerend sein können, wie mangelnde Beziehungserfahrung, halte auch ich mangelnde Beziehungserfahrung für schwerwiegender als mangelnde sexuelle Erfahrung.

Sex ist nun wirklich nichts kompliziertes, solange man eine einigermaßen normale Herangehensweise an Sexualität hat, sollte das kein unüberwindbares Hindernis sein - falls man mehr als Sex will, jedenfalls.
Verhaltensmuster dagegen, die man in Beziehungen ganz natürlich lernt, gerade in jungen Jahren, sind später wirklich schwer zu verinnerlichen. Und meiner Meinung nach unterscheiden sich romantische Beziehungen auch (beim einen mehr, beim anderen weniger) von anderen sozialen Beziehungen wie "nur" Freundschaft.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #26
Huch, da muss ich mal nachfragen: Welche mysteriösen Dinge lernt man denn ausschließlich in Beziehungen? Mir fallen da nämlich leider keine ein. Wenn man den Begriff "Beziehung" durch "innige Bindung irgendeiner (bestenfalls nicht-familiären) Art" ersetzt, würde ich eindeutig zustimmen. Aber exklusiv in Beziehungen? Informiert mich :grin:.

Also vorweg: Für mich wäre "Beziehungsunerfahrenheit" auch kein Ausschlusskriterium oder ein Mangel, und ich habe auch gelernt, dass manche Leute das einfach mit ihrem gefestigten Charakter und/oder ihrem gesunden Menschenverstand oder intelligentem Sozialverhalten ausgleichen können.

Aber um ein Beispiel zu nennen, was man vermutlich so nur in Beziehungen lernt:

Jede Beziehung kriselt mal. Man streitet sich wegen irgendwas. Am nächsten Tag streitet man sich nochmal wegen irgendwas. Am dritten Tag taucht plötzlich diese andere Person auf, die total charmant ist, dich spontan zum Essen einlädt, und wo du plötzlich merkst, dass alles viel angenehmer und schöner ist, als mit dem Vollidioten zu Hause, mit dem ja eh nur die ganze Zeit gestritten wird.

Beziehungserfahrene Leute sollten an dieser Stelle eine größere Chance haben, die ganze Situation richtig einzuschätzen, und zwar aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit sich selbst (!): Was bedeutet das, dass wir streiten? Ist das grad was wichtiges? Lieben wir uns noch? Ist das normal, dass wir uns streiten? Hab ich da vielleicht eine Mitschuld dran? Passiert das halt einfach einem von uns mal, dass wir ne schlechte Phase haben? Oder muss ich mir ernsthaft Gedanken machen? Und... dass ich mich grad in der Gegenwart eines anderen so wohlfühle... ogottt, heißt das, dass ich mich neu verknallt habe? Muss ich mich jetzt schämen? Will ich vielleicht lieber den/die anderen?

Und so weiter.

Ich sage nicht, dass es auf alle diese Fragen eine objektive, immer gleich gültige Antwort gibt. Das hängt natürlich auch wirklich davon ab, was da gerade in der Beziehung passiert.

Ich glaube aber, dass beziehungsunerfahrene Menschen sich leichter dazu hinreißen lassen würden, falsche Schlüsse zu ziehen oder falsch zu reagieren. Weil sie sich selbst "in einer Beziehung" noch nicht gut genug kennen, und weil sie vielleicht auch schneller davon frustriert sind, wenn gewisse Probleme in einer Beziehung auftauchen. Während beziehungserfahrene Leute dann möglicherweise denken: "Ach... bei Mark, Fabian und Stefan war's doch ganz genauso. Da haben wir uns gestritten, und ich hab voll gezweifelt, und mir Panik gemacht, und am Ende waren wir noch ellenlang zusammen, und es war schön." Oder auch: "Mh, okay, grad ist ne miese Phase. Aber ernsthaft: Michael ist aktuell das Beste, was ich jemals hatte, und ich hatte schon einige, ich weiß es echt zu schätzen, dass er bei Qualität X und Vorzug Y so gut zu mir passt, so gut passen einfach nicht viele, weil ich da halt auch speziell bin. Ich werde das jetzt nicht in den Sand setzen, nur weils etwas kriselt."

Natürlich können beziehungsunerfahrene Leute zum selben Ergebnis kommen. Sie können sagen: "Michael ist echt toll! Den will ich behalten!". Sie haben aber nicht die eigene Absicherung durch Erfahrung. Im Gegenteil, ihre Freunde könnten ihnen sogar sagen: "Du, es gibt da auch noch andere draußen!" oder "Du rennst dem Kerl hinterher, obwohl ihr ständig streitet, du bist voll abhängig, weil's dein erster Freund ist!".

Insofern kann Beziehungserfahrung halt einen zusätzlichen Halt und Sicherheit geben. Und etwas Routine mit solchen Alltagsschwierigkeiten. Und das wiederum ist auch für den Partner entspannender, weil er etwas gelassener sein kann, dass der/die Parterin weiß, was sie will und was sie tut.

Dass das natürlich kein Schutz vor blödisinnigem Verhalten ist, ist vollkommen klar. Auch beziehungserfahrene Leute können haufenweise Fehler in Beziehungen machen, und beziehungsunerfahrene Leute können intuitiv alles richtig machen.

Da ist halt auch dann der Partner gefragt.

Wenn ich eine Freundin mit wenig Erfahrung habe, weiß ich, dass ich z.B. in Auseinandersetzungen etwas anders mit ihr umgehen muss. Vielleicht ihr helfen, Dinge einzuordnen.

Verständlich?
 
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