• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Fernbeziehung - meine Freundin tut sich schwer! Was kann ich tun?

D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey Leute,

ich bin seit über einem Jahr mit meiner Freundin zusammen. Ich habe meinen Bachelor gemacht und wir haben die Zeit über in der selben Stadt gelebt. Nun bin ich Anfang April für meinen Master aber umgezogen - etwa 110 km entfernt. Studienbedingt ging es eben in der einen Stadt nicht mehr weiter und dazu kam auch noch, dass sie zum Wintersemester studienbedingt auch die Stadt verlassen wird. Selbst wenn ich also da geblieben wäre, wäre es in einem halben Jahr auch eine Fernbeziehung.

Nun gut, die Situation ist eben nun wie sie ist. Ich werde min 1,5 Jahre in der Stadt bleiben. Falls das jetzt alles kaltherzig klingen sollte - ich versuche hier eben rational und realistisch zu bleiben. Wir sehen uns aber eigentlich jedes Wochenende. Und dann auch meistens von Freitag Mittag bis Montag morgen. Sooo groß ist die Entfernung ja auch nicht. Jetzt bin ich z.B. über Ostern auch zu meiner Familie gefahren und sie auch und so sehen wir uns knapp 10 Tage nicht. Ich komme da irgendwie schon ganz gut mit klar - aber sie eben nicht. Es gibt Tränen beim Abschied oder telefonieren und ich habe das Gefühl ich sollte irgendwie etwas tun um komme mir auch ein bisschen schuldig vor weil ich weggezogen bin - aber wir waren uns schon einig, dass alles andere Schwachsinn gewesen wäre und das das beste ist. Ich bin dafür ja auch nicht ans andere Ende von Deutschland sondern eben nur knapp eine Stunde entfernt.

Nun, im Endeffekt sagt sie auch selber, dass sie damit ja eigentlich besser klarkommen sollte, weil es eben auch normal ist bzw. sein kann, dass man sich jetzt nicht jeden Tag sieht. Ich habe auch das Gefühl, dass sie jetzt schon besser klar kommt, als noch vor 2 Wochen. Und trotzdem läuft es eben nicht optimal. Sie vermisst mich, wäre gerne bei mir usw. Mit macht das einfach weniger aus. Klar, wenn ich sie jetzt (übertrieben gesagt) ein paar Monate nicht sehen würde. Aber so geht es meiner Meinung nach ja wirklich gut - für mich...

Naja, vielleicht hat ja jemand Tipps oder war selber mal in so einer Situation und kann einfach was dazu schreiben.
 
L
Benutzer128084  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hey, bin zwar jünger & wesentlich kürzer in einer beziehung (knapp einen Monat), da wir 60 km auseinander wohnen & beide sehr viel für die schule tun müssen, sehen wir uns sehr wenig also erst wieder voraussichtlich in 3 wochen. da wir es nicht anderst kennen ist es normal aber er hat trotzdem weniger zu kämpfen als ich. Nach dem sehen bin ich immer traurig aber nach ein paar tagen geht es wieder aber wir telefonieren zurzeit gar nie & schreiben nur, weil ich ihn dann mehr vermissen würde. Aber vielleicht würde deiner freundin helfen wenn du ihr kleine aufmerksamkeiten schickst/gibst.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #3
Was hat sie denn sonst so an den Tagen gemacht, an dene ihr euch nicht gesehen hat? Wie hat sie sich beschäftigt?
Vielleicht kann sie davon mehr machen, ein neuens Hobby oder sowas anfangen oder sonstwie irgendwas neues oder was vom alten, was zu kurz kam während der "Nahbeziehung" - irgendwas, was sie beschäftigt und sie vom zu sehr vermissen abhält.

Ich denke, dass der Faktor Entfernung derzeit bei ihr auch noch eine Rolle spielen dürfte. 110km klingt weiter weg, als es ist, und in der Nähe wohnend hättet ihr euch ja vlt jobbedingt auch nicht unter der Woche treffen können oder so. Entfernung kann Vermissen denk ich schon ziemlich mitbeeinflussen.

Wie ist denn der Kontakt zuenander unter der Woche? Täglich? Seltener? auch mal skypen oder wenigstens normales telefonieren? Vielleicht macht es ihr das auch leichter, wenn ihr da erstmal euren neuen, ich nenn es mal so, Kontaktrhytmus gefunden habt. Das wird sich aber auch noch einpendeln denk ich, auf ein Maß, mit dem beide gut klarkommen.
 
VioletBlue
Benutzer140768  (31) Benutzer gesperrt
  • #4
So unglaublich viel tun kannst du leider nicht. Wie deine Freundin damit umgeht, hängt hauptsächlich von ihr bzw. ihrer Einstellung (positiv/negativ) bezüglich dieser Fernbeziehung ab. Je nachdem, wie sie die Situation sieht, wird sich das Vermissen "verbessern" und sie wird besser damit umgehen können, oder "verschlechtern" und sie wird damit noch weniger klar kommen und nichts Gutes daran finden, dass euch diese gut 100 km trennen.

Ich habe auch 6 Monate eine Fernbeziehung mit meinem Freund geführt, uns hat das auch überhaupt nicht gefallen. Dass du selber besser damit zurecht kommst und es dir nicht so sehr weh tut, wenn ihr euch einige Tage mal nicht seht, wird deine Freundin spüren. Bei mir war es eine Zeit lang ähnlich: Mein Freund hat viel unternommen, sich abgelenkt und hatte mit seiner Ausbildung wahnsinnig viel zu tun, sodass er mich nicht mehr so arg vermisst hat bzw. meistens nur noch davon geredet hat, dass er sich zwar auf mich freut, mich aber nicht so doll vermisst. Dadurch habe ich ihn aus irgendeinem Grund noch viel mehr vermisst, habe auch ein wenig angefangen zu klammern. Vielleicht geht es deiner Freundin ähnlich. Die Lösung ist in dem Fall natürlich nicht, dass du so tust, als würdest du unglaublich unter der Fernbeziehung leiden, aber vielleicht hilft es ihr, wenn du ihr auch mal sagst, dass du sie so richtig vermisst. Wenn mein Freund das zu mir gesagt hat, habe ich mich direkt sicherer und stärker gefühlt.
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Wäre sicher schon mal ein gute Zeichen, wenn ihr einfach fixe Termine ausmacht, wo ihr euch seht... bzw, es versucht... Dann ist die Zeit bis dahin nicht so lange, und man kann sich auf etwas freuen...

Skype ist doch immer ein gutes Ding.. Macht ihr das wenigstens??
 
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Wenn Du erst Anfang April umgezogen bist, dann bestehen sehr gute Chancen, dass sich das Ganze noch einspielt. So etwas dauert, denke ich, schon einige Wochen. Außerdem ist die Dauer, für die ihr eine Fernbeziehung führt, ja absehbar. Anders wäre es, wenn gar kein Ende in Sicht wäre. Und in der vorlesungsfreien Zeit – also in gut 18 Wochenenden – könnt ihr euch dann auch wieder längere Zeit am Stück sehen. Deine Freundin kann also die Wochenenden (und die Semester) rückwärts zählen. Vielleicht hilft ihr das ja.

Und falls sich die Situation wider Erwarten nicht einspielen sollte, müsst ihr eben eine andere Lösung finden. Wenn Deine Freundin nach diesem Semester sowieso den Studienort wechseln muss, kann sie dann nicht an Deinem neuen Studienort oder zumindest in der Nähe weiterstudieren? Solange die Entfernung zwischen euren Studienort nicht größer als 150 Kilometer wird, kann man die Strecke natürlich auch täglich pendeln. Entweder zieht einer von euch an den Studienort des anderen oder ihr zieht in eine Stadt zwischen euren beiden Studienorte und teilt euch das Pendeln. Ob das für euch in Frage kommt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hey, danke mal für die Antworten! Und frohe Ostern euch! Ich gehe mal auf die wichtigsten Sachen ein.

Was hat sie denn sonst so an den Tagen gemacht, an dene ihr euch nicht gesehen hat? Wie hat sie sich beschäftigt?
Vielleicht kann sie davon mehr machen, ein neuens Hobby oder sowas anfangen oder sonstwie irgendwas neues oder was vom alten, was zu kurz kam während der "Nahbeziehung" - irgendwas, was sie beschäftigt und sie vom zu sehr vermissen abhält.

Ich denke, dass der Faktor Entfernung derzeit bei ihr auch noch eine Rolle spielen dürfte. 110km klingt weiter weg, als es ist, und in der Nähe wohnend hättet ihr euch ja vlt jobbedingt auch nicht unter der Woche treffen können oder so. Entfernung kann Vermissen denk ich schon ziemlich mitbeeinflussen.

Das Ding ist, dass ich seit Dezember fertig bin und sie in letzter Zeit auch nicht viel Fixes hatte. Deswegen waren wir natürlich sogar viel öfters zusammen als vorher. Haben im Schnitt wahrscheinlich 2 Tage die Woche NICHT beim anderen übernachtet. Wir waren auch noch 4 Wochen gemeinsam im Urlaub im Januar/Februar. Einerseits haben wir so natürlich die "verbliebene Zeit" genutzt - auf der anderen Seite macht das ein "Wir sehen uns nicht mehr so oft" natürlich auch nicht einfacher. Aber eigentlich hat sie genug zu tun bzw. kann sich schon beschäftigen.
Aber Hobbys und Beschäftigung-das sind ja eh Sachen, die sie tun muss. Ich kann ja schlecht sagen "Oh, du vermisst mich? Dann mach doch mal was anderes und beschäftige dich, dann ist es nicht so schlimm".

So unglaublich viel tun kannst du leider nicht. Wie deine Freundin damit umgeht, hängt hauptsächlich von ihr bzw. ihrer Einstellung (positiv/negativ) bezüglich dieser Fernbeziehung ab. Je nachdem, wie sie die Situation sieht, wird sich das Vermissen "verbessern" und sie wird besser damit umgehen können, oder "verschlechtern" und sie wird damit noch weniger klar kommen und nichts Gutes daran finden, dass euch diese gut 100 km trennen.

Mmmh, leider trifft der erste Satz genau. Es ist ihre Einstellung dazu. Und deswegen komme ich mir auch so hilflos vor. Ich kann ihr ja schlecht alle Vorteile einer Fernbeziehung aufzählen.

Ich habe auch 6 Monate eine Fernbeziehung mit meinem Freund geführt, uns hat das auch überhaupt nicht gefallen. Dass du selber besser damit zurecht kommst und es dir nicht so sehr weh tut, wenn ihr euch einige Tage mal nicht seht, wird deine Freundin spüren. Bei mir war es eine Zeit lang ähnlich: Mein Freund hat viel unternommen, sich abgelenkt und hatte mit seiner Ausbildung wahnsinnig viel zu tun, sodass er mich nicht mehr so arg vermisst hat bzw. meistens nur noch davon geredet hat, dass er sich zwar auf mich freut, mich aber nicht so doll vermisst. Dadurch habe ich ihn aus irgendeinem Grund noch viel mehr vermisst, habe auch ein wenig angefangen zu klammern. Vielleicht geht es deiner Freundin ähnlich. Die Lösung ist in dem Fall natürlich nicht, dass du so tust, als würdest du unglaublich unter der Fernbeziehung leiden, aber vielleicht hilft es ihr, wenn du ihr auch mal sagst, dass du sie so richtig vermisst. Wenn mein Freund das zu mir gesagt hat, habe ich mich direkt sicherer und stärker gefühlt.

Wie schon geschrieben - trifft genau zu. Ich glaube auch, dass sie "erwarten" würde, dass ich sie eben auch so vermisse wie sie mich. Ich glaube auch, dass es genau ihre Angst ist, zu stark zu klammern. Ich will ihr aber auch nichts vorheucheln.

Wenn Du erst Anfang April umgezogen bist, dann bestehen sehr gute Chancen, dass sich das Ganze noch einspielt. So etwas dauert, denke ich, schon einige Wochen. Außerdem ist die Dauer, für die ihr eine Fernbeziehung führt, ja absehbar. Anders wäre es, wenn gar kein Ende in Sicht wäre. Und in der vorlesungsfreien Zeit – also in gut 18 Wochenenden – könnt ihr euch dann auch wieder längere Zeit am Stück sehen. Deine Freundin kann also die Wochenenden (und die Semester) rückwärts zählen. Vielleicht hilft ihr das ja.

Ich hoffe mal, dass sich das noch eher einspielt. Das Problem ist eben, dass du das andere eigentlich nicht mir, sondern meiner Freundin sagen müsstest.

Und falls sich die Situation wider Erwarten nicht einspielen sollte, müsst ihr eben eine andere Lösung finden. Wenn Deine Freundin nach diesem Semester sowieso den Studienort wechseln muss, kann sie dann nicht an Deinem neuen Studienort oder zumindest in der Nähe weiterstudieren? Solange die Entfernung zwischen euren Studienort nicht größer als 150 Kilometer wird, kann man die Strecke natürlich auch täglich pendeln. Entweder zieht einer von euch an den Studienort des anderen oder ihr zieht in eine Stadt zwischen euren beiden Studienorte und teilt euch das Pendeln. Ob das für euch in Frage kommt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.

Mmmh, also hier Studieren geht nicht und groß näher ran geht auch nicht. Im Umkreis von 100 km gibt es jetzt nicht sooo viele Unis. Aber es bestehen große Chancen, dass die Entfernung quasi nicht größer wird. 150 km pendeln wäre für mich nichts, zumindest im Moment kann ich mir das nicht vorstellen.

Zum Thema Kontakt: Wir schreiben uns eigentlich oft am Tag und telefonieren all paar Tage auch. Da wir uns effektiv von Montag morgen bis Freitag Mittag nicht sehen dann halt am Mittwoch oder so.

Das Problem ist glaube ich eben wirklich (wie schon oben geschrieben), dass nicht ich das wirkliche Problem mit der Entfernung habe-sondern sie. Im Prinzip müsste sie ein Thread hier eröffnen und dann könntet ihr ihr genau das selbe schreiben. Aber ich komme mir ja auch dumm vor, wenn ich ihr das alles sage und im Prinzip weiß sie das ja auch alles. Sie sagt ja auch selber, dass so eine zeitlich begrenzte Fernbeziehung ja auch mehr oder weniger normal ist und das ja gut zu schaffen sein müsste. Und trotzdem sehe ich dann eben wie ihr die Tränen kommen und weiß nicht genau was ich eben machen kann, damit sie eher damit klar kommt. Im Prinzip will ich ja auch tatsächlich in der Stadt leben, Leute kennen lernen und etwas machen und will und kann nicht immer zu ihr fahren oder jeden Tag 5 Stunden telefonieren. Das würde sie ja auch nicht wollen, weil sie mich ja auch nicht zu viel beanspruchen will. Das sagt sie ja auch so. Mmmmmh...
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Jeden Abend kurz(!) telefonieren vielleicht?
 
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich hoffe mal, dass sich das noch eher einspielt. Das Problem ist eben, dass du das andere eigentlich nicht mir, sondern meiner Freundin sagen müsstest.
Vielleicht hilft es Deiner Freundin ja, wenn Du ihr das mal so sagst.

Mmmh, also hier Studieren geht nicht und groß näher ran geht auch nicht. Im Umkreis von 100 km gibt es jetzt nicht sooo viele Unis. Aber es bestehen große Chancen, dass die Entfernung quasi nicht größer wird. 150 km pendeln wäre für mich nichts, zumindest im Moment kann ich mir das nicht vorstellen.
Vielleicht könnte sie sich vorstellen, jeden Tag zu pendeln? Schließlich leidet im Moment vor allem sie unter der Fernbeziehung.
 
VioletBlue
Benutzer140768  (31) Benutzer gesperrt
  • #10
Ich habe das in meinem ersten Beitrag ja schon deutlich geschrieben, aber ich würde trotzdem gerne nochmal etwas dazu sagen: Ich finde, du kommst ein wenig kalt rüber. Es ist zwar schön, dass du dir so Gedanken machst, wie sich die Situation für sie besser könnte, aber an ihrer Stelle hätte ICH irgendwann die Schnauze voll von einem Freund, der mich null vermisst, super mit der Entfernung klar kommt und absolut keine Probleme hat. Das würde mich zuerst einmal traurig machen, ich würde mich schwach dadurch fühlen und dazu käme noch, dass ich das Gefühl hätte, absolut keine Priorität zu haben. Zu mir würdest du einfach nicht passen, aber das ist nur meine Meinung.
 
Six
Benutzer96363  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Falls das jetzt alles kaltherzig klingen sollte - ich versuche hier eben rational und realistisch zu bleiben. Aber so geht es meiner Meinung nach ja wirklich gut - für mich...

Ja, leider klingt das alles recht rational. Es kommt eben so rüber, dass für dich alles super ist. Man kann es nicht ändern und somit ist das Problem nicht lösbar, also zerbricht man sich deswegen nicht den Kopf. Eine auch in vielerlei Hinsicht oft angetroffene Haltung von Männern. Man denkt zielorientiert. Was nicht lösbar ist, wird nicht thematisiert.
In vielen Dingen eine sehr gute Herangehensweise, die einem das Leben leichter macht. Nur leider hängt in dieser Situation auch deine Freundin mit drin, die eben anders mit solchen Dingen umgeht. Sagen wir: emotionaler.

Wenn eine Frau Sorgen und Kummer hat und sich bei dir darüber beklagt, dann will sie oftmals nicht die logische Lösung, sondern Beistand in Form von Worten. Ein "Du armes Ding, das tut mir leid" wirkt Wunder.

Ein Dialog zwischen Mann und Frau liest sich dann folgendermaßen:
Frau: "Ich vermisse dich soooo....ich hab ja gewusst, dass es nicht anders geht, aber ich find's immer noch doof."
Mann: "Ich weiß, ich kann da auch nichts machen."

Und die Frau ist traurig, weil der Mann nicht "Ich find's auch doof und vermisse dich" sagt. Jemandem zu sagen, dass man ihn vermisst, stellt seinen Selbstwert in einer Beziehung wieder her, indem man dem anderen die Bedeutung gibt, die er für einen gerne haben würde. Du zeigst dadurch, dass dir der andere wichtig ist. Du ihn liebst.
Aus Männersicht ist der Satz überflüssig, weil er das Problem nicht löst. Aber es bringt der Frau emotionale Sicherheit, dass der Mann trotz der Entfernung an ihr hängt und nicht unter der Woche in einer Studentenkneipe eine andere Frau aufgabelt.

aber an ihrer Stelle hätte ICH irgendwann die Schnauze voll von einem Freund, der mich null vermisst, super mit der Entfernung klar kommt und absolut keine Probleme hat. Das würde mich zuerst einmal traurig machen, ich würde mich schwach dadurch fühlen und dazu käme noch, dass ich das Gefühl hätte, absolut keine Priorität zu haben. Zu mir würdest du einfach nicht passen, aber das ist nur meine Meinung.

Wenn ich denke, dass mich mein Freund nicht vermisst, würde ich an der Beziehung zweifeln. Ich hätte Angst, dass er eine Frau in seinem Studienort kennenlernt, mich vergisst und mich dann verlässt. So irrational das auch klingen mag, so präsent ist diese Angst dennoch oft. In ihren Augen hat sie für dich leider keine Priorität.
All die Zweifel kommen hoch und äußern sich in Tränenausbrüchen während der Telefonate...

Zum Thema Kontakt: Wir schreiben uns eigentlich oft am Tag und telefonieren all paar Tage auch. Da wir uns effektiv von Montag morgen bis Freitag Mittag nicht sehen dann halt am Mittwoch oder so.

Daher befürworte ich diesen Vorschlag:
Jeden Abend kurz(!) telefonieren vielleicht?

Als ich meinen Ex nur 1 Mal pro Woche gesehen habe, haben wir dennoch jeden Abend unserer mehrjährigen Beziehung miteinander telefoniert. Seine Stimme zu hören half mir sehr.

Allgemein möchte ich noch anmerken zur angeblichen Kaltherzigkeit des Fragestellers wie hier angemerkt:
Ich finde, du kommst ein wenig kalt rüber.

Viele Menschen sind so. Ich sage extra nicht Männer, da die Unterschiede zwischen den Geschlechtern oftmals nicht so groß sind wie man denkt.

Mein Freund ist beispielsweise ein Mensch, der ungern über Gefühle redet. Wir hatten eine Kennenlernphase, die zwei Monate dauerte, bis wir danach ein Paar wurden. Jetzt sind wir bald ein Jahr zusammen. In den ersten Monaten unserer Beziehung baute sich eine gewisse Unsicherheit meinerseits auf, da er nie "ich freue mich auf dich", "ich vermisse dich" oder ähnliche Sätze von sich gab. Ich sagte sie ihm, von ihm kam nichts zurück. Abgesehen von der fehlenden Verbalisierung seiner Gefühle war er ein Mann aus dem Bilderbuch und unheimlich lieb zu mir.

Und wie ich mich fühlte? Ein bisschen wie deine Freundin, dreader.
Denn ich hatte keine Bestätigung meiner Bedeutung für ihn. Und ich habe einige Nächte durchgeweint, weil ich mir klar wurde, dass er mir nicht dieselbe Zuneigung entgegenbringt wie ich ihm. Man fühlt sich nicht wichtig...

Mittlerweile ist das alles kein Thema mehr :smile: Er ist zwar hoffnungslos unromantisch, aber wenn wir uns schreiben, kommt nun ab und zu ein "ich mag dich", "ich freue mich auf dich" und wenn wir uns wie in den Osterferien nicht sehen, ein "ich vermisse dich". Er will von sich aus telefonieren, wenn wir uns länger nicht sehen. Ich bin verwundert, wie es sich ins Positive verändert hat.

Es sind "nur" Worte, aber sie zeigen mir, dass ich ihm wichtig bin. Er ist rational, denkt zielorientiert und bekommt kitschige Sätze nicht über die Lippen, selbst "ich liebe dich" ist ihm zu viel, weswegen er es abwandelt.
Aber indem ich weiß, dass er an mich denkt, geht es mir besser. Ich bin nicht mehr so traurig wie früher, wenn wir uns länger nicht sehen konnten. Allgemein hebt es das Wohlbefinden, obwohl sie das Problem des Nicht-Sehens nicht lösen können. Aber sie erzeugen Wärme.
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Ich habe das in meinem ersten Beitrag ja schon deutlich geschrieben, aber ich würde trotzdem gerne nochmal etwas dazu sagen: Ich finde, du kommst ein wenig kalt rüber. Es ist zwar schön, dass du dir so Gedanken machst, wie sich die Situation für sie besser könnte, aber an ihrer Stelle hätte ICH irgendwann die Schnauze voll von einem Freund, der mich null vermisst, super mit der Entfernung klar kommt und absolut keine Probleme hat. Das würde mich zuerst einmal traurig machen, ich würde mich schwach dadurch fühlen und dazu käme noch, dass ich das Gefühl hätte, absolut keine Priorität zu haben. Zu mir würdest du einfach nicht passen, aber das ist nur meine Meinung.

Puh, das ist ja schön, dass wir nicht zusammen passen würden. Aber auch wenn du vielleicht mit einigem recht hast - alles lasse ich mir auch nicht an den Kopf werfen. Ich habe nicht absolut kein Problem mit der Sache, ich vermisse sie nicht "absolut null" und komme auch nicht "super mit der Entfernung klar". Ja, ich denke sehr lösungsorientiert und rational. Aber das heißt nicht dass ich überhaupt keine Gefühle habe. Sorry aber das muss ich jetzt doch mal deutlich so sagen!

Ja, leider klingt das alles recht rational. Es kommt eben so rüber, dass für dich alles super ist. Man kann es nicht ändern und somit ist das Problem nicht lösbar, also zerbricht man sich deswegen nicht den Kopf. Eine auch in vielerlei Hinsicht oft angetroffene Haltung von Männern. Man denkt zielorientiert. Was nicht lösbar ist, wird nicht thematisiert.
In vielen Dingen eine sehr gute Herangehensweise, die einem das Leben leichter macht. Nur leider hängt in dieser Situation auch deine Freundin mit drin, die eben anders mit solchen Dingen umgeht. Sagen wir: emotionaler.

Wenn eine Frau Sorgen und Kummer hat und sich bei dir darüber beklagt, dann will sie oftmals nicht die logische Lösung, sondern Beistand in Form von Worten. Ein "Du armes Ding, das tut mir leid" wirkt Wunder.

Ein Dialog zwischen Mann und Frau liest sich dann folgendermaßen:
Frau: "Ich vermisse dich soooo....ich hab ja gewusst, dass es nicht anders geht, aber ich find's immer noch doof."
Mann: "Ich weiß, ich kann da auch nichts machen."

Und die Frau ist traurig, weil der Mann nicht "Ich find's auch doof und vermisse dich" sagt. Jemandem zu sagen, dass man ihn vermisst, stellt seinen Selbstwert in einer Beziehung wieder her, indem man dem anderen die Bedeutung gibt, die er für einen gerne haben würde. Du zeigst dadurch, dass dir der andere wichtig ist. Du ihn liebst.
Aus Männersicht ist der Satz überflüssig, weil er das Problem nicht löst. Aber es bringt der Frau emotionale Sicherheit, dass der Mann trotz der Entfernung an ihr hängt und nicht unter der Woche in einer Studentenkneipe eine andere Frau aufgabelt.

Trifft es ganz gut würde ich sagen. Zwar überspitzt aber ja. Ich finde mich in einigem teilweise wieder. Das haben mir auch schon andere Leute gesagt, die mit Problemem zu mir gekommen sind. Ich komme ihnen mit Lösungsvorschlägen, dabei wollen sie einfach nur hören wie "scheiße doch alles ist". Und erstmal nicht mehr. Dabei komme ich mir aber seltsam vor, weil (wie du schon so schön sagst) das ja das Problem nicht löst und zu keinem Ziel führt.

Wenn ich denke, dass mich mein Freund nicht vermisst, würde ich an der Beziehung zweifeln. Ich hätte Angst, dass er eine Frau in seinem Studienort kennenlernt, mich vergisst und mich dann verlässt. So irrational das auch klingen mag, so präsent ist diese Angst dennoch oft. In ihren Augen hat sie für dich leider keine Priorität.
All die Zweifel kommen hoch und äußern sich in Tränenausbrüchen während der Telefonate...

...

Mein Freund ist beispielsweise ein Mensch, der ungern über Gefühle redet. Wir hatten eine Kennenlernphase, die zwei Monate dauerte, bis wir danach ein Paar wurden. Jetzt sind wir bald ein Jahr zusammen. In den ersten Monaten unserer Beziehung baute sich eine gewisse Unsicherheit meinerseits auf, da er nie "ich freue mich auf dich", "ich vermisse dich" oder ähnliche Sätze von sich gab. Ich sagte sie ihm, von ihm kam nichts zurück. Abgesehen von der fehlenden Verbalisierung seiner Gefühle war er ein Mann aus dem Bilderbuch und unheimlich lieb zu mir.

Und wie ich mich fühlte? Ein bisschen wie deine Freundin, dreader.
Denn ich hatte keine Bestätigung meiner Bedeutung für ihn. Und ich habe einige Nächte durchgeweint, weil ich mir klar wurde, dass er mir nicht dieselbe Zuneigung entgegenbringt wie ich ihm. Man fühlt sich nicht wichtig...

...

Es sind "nur" Worte, aber sie zeigen mir, dass ich ihm wichtig bin. Er ist rational, denkt zielorientiert und bekommt kitschige Sätze nicht über die Lippen, selbst "ich liebe dich" ist ihm zu viel, weswegen er es abwandelt.
Aber indem ich weiß, dass er an mich denkt, geht es mir besser. Ich bin nicht mehr so traurig wie früher, wenn wir uns länger nicht sehen konnten. Allgemein hebt es das Wohlbefinden, obwohl sie das Problem des Nicht-Sehens nicht lösen können. Aber sie erzeugen Wärme.

Danke mal dafür, das hilft mir, meine Freundin besser zu verstehen.


Er ist zwar hoffnungslos unromantisch, aber wenn wir uns schreiben, kommt nun ab und zu ein "ich mag dich", "ich freue mich auf dich" und wenn wir uns wie in den Osterferien nicht sehen, ein "ich vermisse dich". Er will von sich aus telefonieren, wenn wir uns länger nicht sehen. Ich bin verwundert, wie es sich ins Positive verändert hat.

Das ist bei mir z.B. nicht so. Ich telefoniere sehr gerne, rufe auch selber meistens an, bringe ihr kleine Geschenke mit persönlichen Erinnerungen usw. Ich habe sie ja auch echt gerne aber im Gegenzug heißt es eben nicht, dass ich sie sofort vermisse wenn ich sie mal einen Tag nicht sehe.
Und das ist ja das Ding: Wenn ich ihr etwas vorspiele bringt das doch auch keinen von uns weiter. Wie kann ich ihr schreiben "Ich vermisse dich so sehr und wäre am liebsten jede Minute alleine mit dir" (übertrieben gesagt) wenn das nicht stimmt? Das ist doch auch irgendwie Quatsch denke ich.
Ihr schreibt, dass es Gut tut so etwas zu hören. Aber auch wenn es nicht ehrlich gemeint ist?

Anstatt vieler (in meinen Augen nicht so zielbringender) Worte plane ich eben Sachen und überlege mir, was uns weiterbringt. Um ein Beispiel zu nennen - ich habe mir jetzt einen Handyvertrag zugelegt, damit ich kostenlos mit ihr telefonieren und SMS schreiben kann. Schaue nach Mitfahrgelegenheiten und Bahnverbindungen und wie man was am besten regeln kann. Wie ich mir Zeit freischauflen kann um verlängerte Wochenenden zu haben oder wohin wor da fahren könnten.
Da habe ich das Gefühl - das bringt uns weiter, damit kann man die Entfernung verkürzen oder die Zeit oder oder.


Mmmmmh, auch wenn ich das jetzt so lese weiß ich trotzdem nicht genau ob es mich weiterbringt. Ja, wahrscheinlich bringt manchen Leuten (und auch ihr) ein "Ich vermisse dich" mehr als pragmatisches "Ich habe mir jetzt meine Vorlesungen so gelegt, dass ich Montags noch bei dir bleiben kann". Aber ich glaube das bin einfach nicht ich. Und ich weiß nicht, ob ich so werden kann und auch nicht ob ich so werden will. Für einige von euch würde das ja schon das aus der Beziehung bedeuten so wie es sich anhört. Aber so hat sie mich auch kennen gelernt.

Mittlerweile ist das alles kein Thema mehr :smile:
Was hat sich denn geändert? Hat er sich geändert? Oder hast du dich daran gewöhnt. Sagt er jetzt öfters etwas und wenn ja, hast du das Gefühl, dass er das für dich sagt oder weil er es will. Oder ist das auch egal...?
Das interessiert mich jetzt ja schon.
 
T
Benutzer Gast
  • #13
Wenn eine Frau Sorgen und Kummer hat und sich bei dir darüber beklagt, dann will sie oftmals nicht die logische Lösung, sondern Beistand in Form von Worten.
:jaa: Oder auch Beistand in anderen Formen wie Umarmungen, Liebesbriefen, süßen Youtube-Links, Gute-Nacht-SMS... was eben grade passt.

Auch den Rest kann ich quasi so unterschreiben. Würde mein Partner mir sagen, dass er mich so gut wie nicht vermisst und mit der Fernbeziehung alles paletti ist, würde ich auch an seinen Gefühlen zweifeln. Eine gewisse Sehnsucht sollte bei aufrichtiger Liebe schon dabei sein - auch wenn viele Männer diese Sehnsucht dann nicht so leidenschaftlich ausleben wie viele Frauen. :zwinker: Aber wenn man gar nicht vermisst wird, fällt es verdammt schwer, sich dann noch geliebt und gebraucht zu fühlen.
Da solltest du mal in dich gehen, deine Gefühle für deine Freundin sortieren und das dann entsprechend mit ihr kommunizieren.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Naja, was diese grundsätzliche Beziehungskiste angeht, emotional versus rational müsstet ihr euch halt schon irgendwo entgegen kommen. Euch irgendwo in der Mitte treffen - dass sie nicht erwartet dass du dich ausdrückst wie es in ihrem Drehbuch stehen würde, und dass du sie verstehst, dass ihr bei purer Lösungsorientierung einfach was fehlt.

Ich persönlich würde keine "Floskeln" hören wollen, von denen er glaubt, dass sie mir gefallen, die er jedoch nicht so meint. Klar ist es doof, wenn sie schwerer dran knabbert als du. In meiner früheren (jahrelangen ohne absehbares ende und über 800 km!) Fernbeziehung hat sich das auf uns beide verteilt. Ich hab ihn weniger vermisst, dafür hat er mich häufiger mal für sein "Leben vor Ort" zurück gesetzt, bzw mich zu besuchen war ihm eh zu anstrengend. War beides mäßig gut.

Aber ich versteh dich irgendwie, für dich hat was cooles neues angefangen, du willst dich da auch einleben, Anschluss finden und fühlst dich von ihr mit schlechtem Gewissen unter Druck gesetzt.
Irgendwie kann ich auch sie verstehen, dass sie das Gefühl hat, eher aus deinem Leben ausgeschlossen zu werden.
Der der geht, hat es immer einfacher. Für den der bleibt, ist da einfach ein Loch im Alltag - der der gegangen ist hat ein cooles, aufregendes, neues Leben, OHNE Loch.
Ist eben so, war für mich so, als mein Ex für 7 Monate nach Frankreich ging, war für ihn so als ich für einige Monate nach Afrika ging. letztendlich war das dann schon auch eine Anzahl an Entfremdungen, die die Beziehung nicht mehr weggesteckt hat.

Es ist eine Frage von Wichtigkeitsgefühl, und Zugehörigkeit. Die Sicherheit einen festen, wichtigen Platz im Leben des andern zu haben, nicht ausgeschlossen zu werden und sich auf etwas Neues einpendeln zu können.

Allerdings gibt es eben auch Leute, die ertragen eine Fernbeziehung einfach schlechter als andere. Für mich war es ideal, für ihn hat es (unter anderem) nach und nach die Gefühl gekillt, weil er viel mehr ein "aus den Augen aus dem Sinn" Mensch ist, der die Nähe braucht, um Wichtigkeit zu spüren.
Ich persönlich bin ein großer Fan von Fernbeziehungen, vor allem solche wie eure, so nahe und sowieso praktisch eine Wochenendbeziehung.
Nur wie gesagt, manche können das eben besser als andere - ich finde da hilft primär kein bisschen zielorientiertes offenes reden darüber, wie es einem warum jetzt damit geht. Ohne Heuchelei, aber trotzdem einfühlsam. Die Unsicherheit, warum ihm jetzt was wichtiger sein könnte kann sehr nagend sein.
Vielleicht schreibst du ihr mal eine längere Mail? Einen Brief? In dem du ihr erklärst, wie deine Ansätze sind, dass du eben lieber versuchst Lösungen zu finden, als ihr verbal irgendwas zu beteuern, dass du nur dein Leben so ihrem anpasst, weil es dir eben wichtig ist ... und so weiter.
Praktisch ein Brief, der ihr erklärt, wie du ihr zeigst, dass dir an ihrer Rolle in deinem Leben viel liegt. So dass sie etwas zum anfassen und immer wieder lesen hat.

Mir hat das immer recht gut getan, wenn er mich mal wieder vergessen hatte... *seufz*[DOUBLEPOST=1398196867,1398196125][/DOUBLEPOST]
:jaa:
Auch den Rest kann ich quasi so unterschreiben. Würde mein Partner mir sagen, dass er mich so gut wie nicht vermisst und mit der Fernbeziehung alles paletti ist, würde ich auch an seinen Gefühlen zweifeln. Eine gewisse Sehnsucht sollte bei aufrichtiger Liebe schon dabei sein - auch wenn viele Männer diese Sehnsucht dann nicht so leidenschaftlich ausleben wie viele Frauen. :zwinker: Aber wenn man gar nicht vermisst wird, fällt es verdammt schwer, sich dann noch geliebt und gebraucht zu fühlen.
Da solltest du mal in dich gehen, deine Gefühle für deine Freundin sortieren und das dann entsprechend mit ihr kommunizieren.

Naja, aber was nutzt es denn, sich sehnsüchtig zu verzehren, wenn man an der Situation nichts ändern kann?? Ich sehe darin nun auch nicht viel Sinn, und ich bin kein Mann :zwinker:
Man kann doch auch wenn man jemanden liebt seine Tage ohne denjenigen genießen, und darf nicht nur dann wahrhaft glücklich sein, wenn der Partner da ist - weil man ihn sonst nicht wirklich liebt?
Würde man das von mir erwarten, würde ich eine latente Krise anzetteln.

Jeder zeigt Wichtigkeit auf unterschiedliche Weise, und ein bisschen muss man sich da schon akzeptierend entgegen kommen, dass nur sich auch ohne den anderen schöne Tage vorstellen zu können, nicht gleich einen Mangel an Gefühlen darstellt.

Man kann dem anderen zum Beispiel einfach GLAUBEN was er SAGT, oder eben ERKENNEN was er TUT- anstatt irgendwelche Beweise aus dem eigenen Drehbuch zu brauchen, dass er einen auch wirklich ausreichend liebt.
 
Y
Benutzer Gast
  • #15
Ich führe jetzt seit über einen Jahr eine Fernbeziehung- 500 Kilometer trennen uns.
Eure Fernbeziehung ist noch nicht allzu lange, natürlich tut sie sich schwer. Ging mir auch nicht anders, hab die Sonntage verflucht, die Freitage geliebt und mich in der Woche total allein gefühlt, hab wenig von meinen Freund gehört...
Ich kann sagen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Man gewöhnt sich nach und nach daran, dass der andere nicht dauerhaft da ist. Bei euch kommt hinzu, dass ihr euch vorher oft gesehen habt und das nun komplett rausfällt. Natürlich fällt es den einen leichter, sich an die Fernbeziehung zu gewöhnen, manchen fällt es schwerer.
Ich gehöre zu denen, die sich auch noch nach einem Jahr schwer damit tun. Er findets ganz gut- er kann sich auf seine Arbeit/ Schule konzentrieren, hat eh 24 Stunden Lernstress... Aber irgendwo muss man auf einen Nenner kommen. Mir tat/tut es zum Beispiel gut, wenn ich spüre, das mich mein Freund vermisst, das ich merke, wie viel Zeit er sich nimmt auch in der Woche, obwohl er die Zeit gar nicht hat... Gib ihr das Gefühl, dass sie trotzdem weiterhin zu deinem Leben gehört, der Mittelpunkt bei ihr und eurer Beziehung liegt. Ihr wird es so vorkommen, als ob du dein Leben dorthin verfrachtest, das alles dort ist, nur sie nicht.

Punktum: Zeige ihr, dass sie wichtig ist. Versuch sie zu verstehen, mach ihr aber auch klar, dass sie dich ebenfalls verstehen muss. Schließe sie nicht aus deinem Leben aus, zeig ihr, dass sie dennoch weiterhin dazu gehört. Mache ihr klar, dass 100 Kilometer keine Ewigkeit sind und dass ihr euch 'schnell' sehen könnt, wenn etwas ist. Geb ihr Zeit. Rational denken geht nicht immer, wenn der andere, gerade am Anfang der Fernbeziehung, sehr leidet.

Mein Freund sagt mir immer, wie weit er mit seinen Lehrgang ist, was für gute Noten er hat, was ihm Spaß gemacht hat etc. Mich freut das, weil ich weiß, so ist es gut für ihn, und man will ja für seinen Partner das Beste.
Am Ende lohnt sich die Fernbeziehung. Sie bringt dir etwas- deinen Master, es bringt ihr etwas- sie kann sich auf ihr Studium konzentrieren, sie bringt euch etwas- man lernt auf alle Fälle, was Vertrauen und Empathie ist, es bringt Zusammenhalt, zudem schätzt man die gemeinsamen Momente umso mehr. Das wird sie auch, hoffentlich, irgendwann sehen und verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Six
Benutzer96363  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich habe sie ja auch echt gerne aber im Gegenzug heißt es eben nicht, dass ich sie sofort vermisse wenn ich sie mal einen Tag nicht sehe.
Und das ist ja das Ding: Wenn ich ihr etwas vorspiele bringt das doch auch keinen von uns weiter. Wie kann ich ihr schreiben "Ich vermisse dich so sehr und wäre am liebsten jede Minute alleine mit dir" (übertrieben gesagt) wenn das nicht stimmt? Das ist doch auch irgendwie Quatsch denke ich.
Ihr schreibt, dass es Gut tut so etwas zu hören. Aber auch wenn es nicht ehrlich gemeint ist?

Ich beziehe mich mal auf den ersten von mir fett markierten Satzteil. "Echt gerne" würde ich nicht über meinen Partner sagen. Liebst du sie? Habt ihr euch eure Liebe "gestanden", wie man so schön sagt?

Wenn es nicht ehrlich gemeint ist...puuuuh. Richtig schwierige Frage. Ich mag keine Heucheleien. Dann wäre es mir lieber, man wäre ehrlich. Im Gegenzug würde ich mir überlegen, wie tief seine Gefühle für mich sind und ob dies als Basis für eine Beziehung reicht. Daher verknüpfe ich den zweiten fetten Satz mit dem ersten, da ich vermute, dass diese Dinge zusammenhängen. Korrigiere mich, falls ich komplett falsch liege.

Anstatt vieler (in meinen Augen nicht so zielbringender) Worte plane ich eben Sachen und überlege mir, was uns weiterbringt. Um ein Beispiel zu nennen - ich habe mir jetzt einen Handyvertrag zugelegt, damit ich kostenlos mit ihr telefonieren und SMS schreiben kann. Schaue nach Mitfahrgelegenheiten und Bahnverbindungen und wie man was am besten regeln kann. Wie ich mir Zeit freischauflen kann um verlängerte Wochenenden zu haben oder wohin wor da fahren könnten.
Da habe ich das Gefühl - das bringt uns weiter, damit kann man die Entfernung verkürzen oder die Zeit oder oder.

Das finde ich toll. Du musst das ihr gegenüber betonen...sagen, wie schwer es war, aber für sie hast du es hinbekommen (Zeit freischaufeln). Sie übersieht es wahrscheinlich vor lauter Sehnsucht nach netten Worten. Dabei sind Taten genauso wichtig. Was bringt ein Schwätzer, der sich nicht für unsere gemeinsame Zeit ins Zeug legt? - Gar nichts.

Aber so hat sie mich auch kennen gelernt.

Hmmm....hat sie das vor Beginn der Fernbeziehung gestört, dass du eher weniger gefühlsduselig bist?

Was hat sich denn geändert? Hat er sich geändert? Oder hast du dich daran gewöhnt. Sagt er jetzt öfters etwas und wenn ja, hast du das Gefühl, dass er das für dich sagt oder weil er es will. Oder ist das auch egal...?
Das interessiert mich jetzt ja schon.

Wir verbrachten letztes Weihnachten getrennt und ich gab ihm eine Karte mit, in der ich ihm meine Liebe (stand nur auf der Kartenoberseite, nicht im Text) gestand. Als wir uns wiedersahen, erwiderte er mein Geständnis.
Seit diesem Tag kann er endlich als erster sagen, dass er mich vermisst hat, sich auf mich freut etc.. Er sagt es von sich aus und weil er es will. Ich habe ihn nie dazu gedrängt, auch jetzt nicht; nur vor dem Geständnis ein Mal (!) lapidar gesagt, dass diese Sätze für ihn wohl nicht existieren. Er schreibt diese Dinge mittlerweile genauso oft wie ich, an manchen Tagen sogar öfter. Manchmal gibt es natürlich Wochen, in denen man sich regelmäßiger sieht als sonst, dann nimmt die Sehnsucht und das Vermissen ab, das ist normal. Dafür kommt dann wieder ein "Ich mag dich", wenn ich nicht damit rechne.

Der Grund für seine fehlende Verbalisierung: er hatte Angst, von mir in den ersten Monaten verlassen zu werden, da er zuvor von allen seinen Freundinnen verlassen wurde (mir unbegreiflich). Deswegen bekam ich nur das "Sparprogramm", wie er es nannte. Durch die Gewissheit, dass ich ihn liebte, verschwand die Angst, sich zu sehr auf mich einzulassen und dadurch noch tiefer verletzt zu werden. Ich wusste, dass er es gerne vor mir gestanden hätte, doch es kam einfach nicht über seine Lippen.
 
Y
Benutzer Gast
  • #17
Off-Topic:
ich hab mir diesen Thread noch einmal durchgelesen und bin erstaunt, wie sehr du mit deiner Denkweise und deiner Gefühlswelt meinem Freund ähnelst..
ich wiederum erkenne mich in deiner Freundin
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Anstatt vieler (in meinen Augen nicht so zielbringender) Worte plane ich eben Sachen und überlege mir, was uns weiterbringt. Um ein Beispiel zu nennen - ich habe mir jetzt einen Handyvertrag zugelegt, damit ich kostenlos mit ihr telefonieren und SMS schreiben kann. Schaue nach Mitfahrgelegenheiten und Bahnverbindungen und wie man was am besten regeln kann. Wie ich mir Zeit freischauflen kann um verlängerte Wochenenden zu haben oder wohin wor da fahren könnten.
Da habe ich das Gefühl - das bringt uns weiter, damit kann man die Entfernung verkürzen oder die Zeit oder oder.

Ist ihr das eigentlich alles bewusst? Vielleicht nimmt sie das gar nicht richtig wahr. Ich würde an deiner Stelle öfter darauf hinweisen. Wenn sie sagt, dass sie dich vermisst, könntest du sagen, dass du es auch tust und deshalb gerade besonders viel arbeitest, um an Wochenende XY (mehr) Zeit zu haben o. ä. - Natürlich nur, wenn das mit dem Vermissen stimmt.

Off-Topic:
Es scheint wohl wirklich eher ein Frauen-Ding zu sein, mit der Fernbeziehung nicht so klar zu kommen. Mir gehts manchmal ähnlich wie deiner Freundin. Nur selten ist die Situation in meiner Fernbeziehung umgekehrt (dass er mich mehr vermisst). Und es haben sich hier ja auch weitere Frauen gemeldet, denen es ähnlich ging oder geht. Sein Lieblings-Satz zu mir ist: "Daran kann ich jetzt leider nichts ändern."
 
N
Benutzer129692  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Der der geht, hat es immer einfacher. Für den der bleibt, ist da einfach ein Loch im Alltag - der der gegangen ist hat ein cooles, aufregendes, neues Leben, OHNE Loch.
Ich glaube, das ist ein ganz zentraler Punkt, den caotica caotica hier erwähnt. Egal wo sie ist, ob sie in ihrem Zimmer ist, durch die Stadt schlendert oder an der Uni ist – überall wird sie an Dich erinnert und daran, dass Du nicht da bist. Bei Dir hingegen ist das nicht so, da Du Dein neues Zimmer, Deine neue Stadt und Deine neue Uni gedanklich wohl nicht sofort unmittelbar mit Deiner Freundin in Verbindung bringen wirst. Daher ist es ganz normal, dass sie öfter an Dich denkt und Dich stärker vermisst als Du. Und vermutlich ist ihr dieser Umstand gar nicht bewusst. Vielleicht solltet ihr darüber mal sprechen.

Allerdings gibt es eben auch Leute, die ertragen eine Fernbeziehung einfach schlechter als andere.
Und manche kommen (leider) gar nicht damit klar.

Naja, aber was nutzt es denn, sich sehnsüchtig zu verzehren, wenn man an der Situation nichts ändern kann??
In diesem Fall könnte man an der Situation aber etwas ändern, wenn der Leidensdruck zu groß wird. Eine Entfernung von 100 Kilometer kann man durchaus täglich pendeln.
 
Y
Benutzer Gast
  • #20
Off-Topic:
Sein Lieblings-Satz zu mir ist: "Daran kann ich jetzt leider nichts ändern."

Mein Freund hat den selben Spruch drauf. Wenn ich zum Beipsiel sage, dass ich ihn gern öfter sehen möchte oder mehr als einmal am Tag eine Nachricht haben möchte, kommt immer dieser Satz. Ich hasse es...
 
T
Benutzer Gast
  • #21
Naja, aber was nutzt es denn, sich sehnsüchtig zu verzehren, wenn man an der Situation nichts ändern kann?? Ich sehe darin nun auch nicht viel Sinn, und ich bin kein Mann :zwinker:
Man kann doch auch wenn man jemanden liebt seine Tage ohne denjenigen genießen, und darf nicht nur dann wahrhaft glücklich sein, wenn der Partner da ist - weil man ihn sonst nicht wirklich liebt?
So meinte ich das überhaupt nicht, sondern eben genau so:
Es ist eine Frage von Wichtigkeitsgefühl, und Zugehörigkeit. Die Sicherheit einen festen, wichtigen Platz im Leben des andern zu haben [...]
:zwinker:

Ich finde auch nicht, dass man als Partner permanent seine Sehnsucht (die ja grade nicht erfüllt werden kann) beteuern muss, und das sollte man erst recht nicht, wenn man es nicht so meint und das Vermissen nicht so fühlt. Aber dem anderen Partner dieses Gefühl von Zusammengehörigkeit zu geben, trotz der räumlichen Trennung, das finde ich wichtig. Wie auch immer man das dann gestaltet.

Es ist ja ein Unterschied, ob man sagt: "Nö, ich vermiss dich eigentlich gar nicht." Punkt.

Oder ob man sagt: "In meinem neuen Alltag in der neuen Stadt denke ich zwar nicht andauernd an dich und wie schrecklich ich dich vermisse, aber trotzdem liebe ich dich und freue mich sehr, wenn wir uns dann endlich wiedersehen."
 
VioletBlue
Benutzer140768  (31) Benutzer gesperrt
  • #22
Puh, das ist ja schön, dass wir nicht zusammen passen würden. Aber auch wenn du vielleicht mit einigem recht hast - alles lasse ich mir auch nicht an den Kopf werfen. Ich habe nicht absolut kein Problem mit der Sache, ich vermisse sie nicht "absolut null" und komme auch nicht "super mit der Entfernung klar". Ja, ich denke sehr lösungsorientiert und rational. Aber das heißt nicht dass ich überhaupt keine Gefühle habe. Sorry aber das muss ich jetzt doch mal deutlich so sagen!

Ich wollte dich nicht angreifen! :zwinker:

Das ist einfach mein Eindruck von der ganzen Sache und eventuell könnte es bei deiner Freundin genauso oder ähnlich ankommen, was ihr extremes Vermissen zumindest erklären könnte!

Es hat schon jemand geschrieben: Du hast jetzt gerade super viel um die Ohren, hast ein ganz neues Umfeld und lernst so viele neue Dinge kennen. Es ist verständlich, dass du sie nicht so sehr vermisst bzw. gar nicht so sehr die Gelegenheit hast, so viel darüber nachzudenken, weil du abgelenkt bist. Habe ich das richtig gelesen, dass sie auch bald anfängt zu studieren? Und ist es auch korrekt, dass sie dafür ebenfalls in eine andere Stadt, als eure Heimatstadt geht? Wenn ja, kannst du ja vielleicht noch einmal abwarten, ob sich dann etwas an der ganzen Situation ändert. Wenn sie selber ein neues Umfeld kennen lernt, wird es ihr vielleicht ähnlich wie dir ergehen und das Vermissen pendelt sich sozusagen dann auch bei ihr ein.
 
D
Benutzer31012  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
So, hier ist ja eingies zusammengekommen. Ich versuche mal noch weiter zu antworten.


Ich beziehe mich mal auf den ersten von mir fett markierten Satzteil. "Echt gerne" würde ich nicht über meinen Partner sagen. Liebst du sie? Habt ihr euch eure Liebe "gestanden", wie man so schön sagt?

Um es einfach zu machen, ja haben wir.
Die kompliziertere Variante wäre, dass das bei mir auch über ein Jahr gedauert hat das zu sagen. Von ihr kam aber auch nichts, da sie "auf den richtigen Zeitpunkt gewartet hat. Hier ist mir natürlich auch wieder der Kopf dazwischen gekommen. Ich habe lange gebraucht um Liebe für mich zu definieren bzw. sie von Abhängigkeit abzugrenzen.

Liebe ich eine Person erst, wenn ich 24 h am Tag mit ihr zusammen sein will weil ich nur dann richtig glücklich bin. Muss ich mein Leben komplett aufgeben und mich komplett nach ihr richten? Hab ich das Gefühl, dass sie ein Loch füllt und ich nur so ganz bin? Manche definieren vielleicht so wahre Liebe, ich nenne das eher Abhängig.

Für mich ist sie die tollste, schönste Frau, kein Zweifel. Ich habe mit ihr die besten Gespräche, mag was sie macht und wie sie es macht. Ich werde sie immer unterstützen und vertraue ihr und sie mir auch. Ich könnte auch noch ewig weiterschreiben. Viele sagen ja immer, dass das Zeigen der Liebe höher ist als das Sprechen. Und das mache ich oft, und wenn es Kleinigkeiten sind. Was ich jetzt nicht machen würde, wären 100 Rosen und Teelichter auf dem Bett - dann überrasche ich sie doch eher mit einem Kurzurlaub in Prag.
Natürlich wird man automatisch "abhängig". Liebe ist wie eine Droge. Ich würde nie sagen "scheiß darauf was sie denkt, ich gehe jetzt nach Australien". Und doch weiß ich nicht, wie ich im Ernstfall handeln würde, wenn es mein Lebensziel wäre. Hierbei muss man eben auch Kompromisse machen - wie z.B. ein Studiengang "in der Nähe"


Das finde ich toll. Du musst das ihr gegenüber betonen...sagen, wie schwer es war, aber für sie hast du es hinbekommen (Zeit freischaufeln). Sie übersieht es wahrscheinlich vor lauter Sehnsucht nach netten Worten. Dabei sind Taten genauso wichtig. Was bringt ein Schwätzer, der sich nicht für unsere gemeinsame Zeit ins Zeug legt? - Gar nichts.
Ist ihr das eigentlich alles bewusst? Vielleicht nimmt sie das gar nicht richtig wahr. Ich würde an deiner Stelle öfter darauf hinweisen. Wenn sie sagt, dass sie dich vermisst, könntest du sagen, dass du es auch tust und deshalb gerade besonders viel arbeitest, um an Wochenende XY (mehr) Zeit zu haben o. ä. - Natürlich nur, wenn das mit dem Vermissen stimmt.

Und diesen Satz finde ich irgendwie befremdlich. Ich tue sehr viel für sie, auch nebenher, und weil ich es will und es mir Spaß macht wenn es ihr eine Freude macht. Das ist auch im Bezug auf Freunde so. Ich war schon als Kind der Typ, der "heimlich" am Sonntag Frühstück gemacht hat und sich gefreut hat, wenn sich die Eltern gefreut haben. Der etwas repariert weil ich es eben reparieren kann und nicht weil mich jemand bittet. Usw.
Und jetzt soll ich damit anfangen rauszuhängen was ich für ein toller Mensch bin?


Der Grund für seine fehlende Verbalisierung: er hatte Angst, von mir in den ersten Monaten verlassen zu werden, da er zuvor von allen seinen Freundinnen verlassen wurde (mir unbegreiflich). Deswegen bekam ich nur das "Sparprogramm", wie er es nannte. Durch die Gewissheit, dass ich ihn liebte, verschwand die Angst, sich zu sehr auf mich einzulassen und dadurch noch tiefer verletzt zu werden. Ich wusste, dass er es gerne vor mir gestanden hätte, doch es kam einfach nicht über seine Lippen.

Mmmh, also das ist bei mir jetzt nicht der Grund. In dieser Hinsicht habe ich keine Angst.

Nur wie gesagt, manche können das eben besser als andere - ich finde da hilft primär kein bisschen zielorientiertes offenes reden darüber, wie es einem warum jetzt damit geht. Ohne Heuchelei, aber trotzdem einfühlsam. Die Unsicherheit, warum ihm jetzt was wichtiger sein könnte kann sehr nagend sein.
Vielleicht schreibst du ihr mal eine längere Mail? Einen Brief? In dem du ihr erklärst, wie deine Ansätze sind, dass du eben lieber versuchst Lösungen zu finden, als ihr verbal irgendwas zu beteuern, dass du nur dein Leben so ihrem anpasst, weil es dir eben wichtig ist ... und so weiter.
Praktisch ein Brief, der ihr erklärt, wie du ihr zeigst, dass dir an ihrer Rolle in deinem Leben viel liegt. So dass sie etwas zum anfassen und immer wieder lesen hat.

Gesagt habe ich es ihr schon öfters und ich glaube sie versteht es auch einigermaßen auch wenn es ihr anders manchmal lieber wäre. Vielleicht wäre ein Brief aber tatsächlich eine Möglichkeit, wenn manche Leute gerne etwas "in der Hand" haben.

Naja, aber was nutzt es denn, sich sehnsüchtig zu verzehren, wenn man an der Situation nichts ändern kann?? Ich sehe darin nun auch nicht viel Sinn, und ich bin kein Mann :zwinker:
Man kann doch auch wenn man jemanden liebt seine Tage ohne denjenigen genießen, und darf nicht nur dann wahrhaft glücklich sein, wenn der Partner da ist - weil man ihn sonst nicht wirklich liebt?
Würde man das von mir erwarten, würde ich eine latente Krise anzetteln.

Jeder zeigt Wichtigkeit auf unterschiedliche Weise, und ein bisschen muss man sich da schon akzeptierend entgegen kommen, dass nur sich auch ohne den anderen schöne Tage vorstellen zu können, nicht gleich einen Mangel an Gefühlen darstellt.

Man kann dem anderen zum Beispiel einfach GLAUBEN was er SAGT, oder eben ERKENNEN was er TUT- anstatt irgendwelche Beweise aus dem eigenen Drehbuch zu brauchen, dass er einen auch wirklich ausreichend liebt.

Danke, das das jemand anders auch mal so sieht. Ich dachte schon, da wäre ich der einzige.

Ich wollte dich nicht angreifen! :zwinker:
Das ist einfach mein Eindruck von der ganzen Sache und eventuell könnte es bei deiner Freundin genauso oder ähnlich ankommen, was ihr extremes Vermissen zumindest erklären könnte!

Passt schon. Ich wollte das nur klarstellen, dass das bei mir nicht soooo lala ist. In solchen Situationen schreibe ich nur gerne nüchtern weil eine vorausgehende 2-seitigeLobeshymne in meinen Augen eben erst mal nicht zielführend ist. Was ist das Problem - Problem schildern - auf Antwort warten. Daraus schließen dann nur wieder einige Leute, dass ich kaltherzig bin nur weil ich das eben nicht schreibe...

Habe ich das richtig gelesen, dass sie auch bald anfängt zu studieren? Und ist es auch korrekt, dass sie dafür ebenfalls in eine andere Stadt, als eure Heimatstadt geht? Wenn ja, kannst du ja vielleicht noch einmal abwarten, ob sich dann etwas an der ganzen Situation ändert. Wenn sie selber ein neues Umfeld kennen lernt, wird es ihr vielleicht ähnlich wie dir ergehen und das Vermissen pendelt sich sozusagen dann auch bei ihr ein.

Ich glaube, das ist ein ganz zentraler Punkt, den caotica caotica hier erwähnt. Egal wo sie ist, ob sie in ihrem Zimmer ist, durch die Stadt schlendert oder an der Uni ist – überall wird sie an Dich erinnert und daran, dass Du nicht da bist. Bei Dir hingegen ist das nicht so, da Du Dein neues Zimmer, Deine neue Stadt und Deine neue Uni gedanklich wohl nicht sofort unmittelbar mit Deiner Freundin in Verbindung bringen wirst. Daher ist es ganz normal, dass sie öfter an Dich denkt und Dich stärker vermisst als Du. Und vermutlich ist ihr dieser Umstand gar nicht bewusst. Vielleicht solltet ihr darüber mal sprechen.

Sie fängt erst im Oktober an...Wäre mir lieber gewesen wenn das auch jetzt wäre, ja. Dann wären wir irgendwie in der gleichen Situation. Es ist mir auch klar, dass für sie ein Stück wegbricht während für mich etwas dazukommt. Ich habe einiges um die Ohren hier, ja. Sie hat "mehr Zeit". Aber das ist eben wieder nur meine Seite die ich ändern kann. Ich kann sie ja nicht im Sportverein anmelden. Hätte ich die Wahl gehabt, wäre ich gerne im gleichen Zeitraum wie sie weggezogen, so dass wir beide etwas "Neues" haben. Aber die Wahl hat man eben nicht immer...

Puh, jetzt habe ich schon wieder einiges geschrieben. Ich hoffe mal, ich bin auf das Wichtigste eingegangen. Ich bin dann mal im Sport...
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Und diesen Satz finde ich irgendwie befremdlich. Ich tue sehr viel für sie, auch nebenher, und weil ich es will und es mir Spaß macht wenn es ihr eine Freude macht. Das ist auch im Bezug auf Freunde so. Ich war schon als Kind der Typ, der "heimlich" am Sonntag Frühstück gemacht hat und sich gefreut hat, wenn sich die Eltern gefreut haben. Der etwas repariert weil ich es eben reparieren kann und nicht weil mich jemand bittet. Usw.
Und jetzt soll ich damit anfangen rauszuhängen was ich für ein toller Mensch bin?

Nein, du sollst nicht sagen, "Schau mal, was ich wieder tolles gemacht habe und lobe mich dafür" - Verpack es lieber als Kompliment. Wenn du ihr sagst "Ich vermiss dich, ich möchte dich nächstes Wochenenende gerne sehen. Eigentlich steht bei mir Uni-mäßig gerade echt viel an, aber ich versuche, das alles bis Donnerstag fertig zu bekommen, damit wir uns schon Freitag sehen können" wird sie sich wahrscheinlich sehr freuen. Dann sieht sie, dass die viele getrennte Zeit auch nicht so toll findest und etwas dafür tust, damit ihr euch seht.
Wenn du ihr einfach nur sagst "Ich komme dann schon Freitag zu dir." nimmt sie das Kompliment, was in diesem Satz liegt, unter Umständen gar nicht wahr. Dann könnte es ja auch sein, dass einfach nicht viel los ist bei dir und es Freitag super reinpasst.

Wie auch immer du es verpackst - ich denke, dass es ihr helfen könnte, wenn du sie auf deine Bemühungen und "Opfer" aufmerksam machst - weil du ihr damit zeigst, was sie dir wert ist. Und das will sie spüren, davon merkt sie im Moment nicht genug (damit meine ich nicht, dass du es ihr im Moment gar nicht zeigt, aber in einer Fernbeziehung kann man manchmal einfach nicht genug davon haben). Ich spreche dabei aus eigener Erfahrung - ich habe auch manchmal gar nicht gesehen, was mein Freund für mich tut. Es passiert leicht, dass man nur die eigenen "Opfer" für die Fernbeziehung sieht (Party X absagen, Uni Veranstaltung verlegen, Treffen mit Freund A verschieben, um das Wochenende wegfahren zu können etc.) und dabei übersieht, wie sehr der andere sich auch bemüht.
 
Zuletzt bearbeitet:
VioletBlue
Benutzer140768  (31) Benutzer gesperrt
  • #25
Wenn die "emotionale Schiene" nicht so dein Ding ist, dann verpacke es rational. Ich finde das Beispiel, das RiaSommer angeführt hat, sehr gut. Dann musst du ihr nicht vorschmachten, wie sehr du sie vermisst und wie unerträglich das alles für dich ist, da das nicht deine Art ist und ja auch SO nicht den Tatsachen entspricht. Denn vermissen tust du sie zwar, aber die Situation ist nicht unerträglich für dich. Wenn du ihr also ganz rational sagst, dass du deine Aufgaben vor bspw. Freitag alle erledigst, damit du früher zu ihr kommen kannst, bleibst du einerseits dir selber treu und andererseits gibst du deiner Freundin ein besseres, sicheres Gefühl, was deine Gefühle anbelangt.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren