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Hat er ein ernstes Problem?

Freya
Benutzer124870  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,

bei diesem Post geht es nicht um einen festen Partner sondern um meine Affäre. Ich habe keine Gefühle für ihn, allerdings haben wir fast jeden Tag Kontakt und reden viel. Momentan bin ich nicht in Deutschland und deswegen ist der Text teilweise in der Vergangenheit verfasst.

Vor über einem Jahr habe ich ihn ganz zufällig in der Stadt, in der wir beide studieren, kennengelernt. Schnell hat sich aus unserer Bekanntschaft eine Affäre entwickelt. Ich fand ihn nicht gut aussehend aber anziehend, da er sehr männlich, irgendwie aufregend und so ein bisschen "bad boy" war. Außerdem hatte er mich sehr schnell von seinem Können im Bett überzeugt. Immer haben unsere Treffen ziemlich lange gedauert und wenn er frühabends zu mir kam, ist er erst dann wieder verschwunden, als es draußen schon fast hell war. Fast immer haben wir ein bisschen was geraucht, Wein getrunken und sehr sehr viel geredet. Eigenltich gab es kein Thema, das wir nicht besprochen haben. Ich mochte es, dass er viele Dinge aus einer anderen Persepektive betrachtete, auf viele Dinge eine kluge Antwort wusste und meinen Charakter erstaunlich gut durchschauen konnte. Dinge, die ich irgendwann mal erwähnt hatte, hat er oft Wochen später wieder aufgefriffen und mit neuen Geschehnissen verglichen usw. Er hat Ahnung von Literatur, Politik, Geschichte, Kunst... also niemand, der dumm oder desinteressiert ist.

Trotzdem hängt er seit ein paar Jahren in seinem geisteswissenschaftlichen Bachelor fest und kommt nicht richtig voran. Immer mal wieder hat er Freunde erwähnt, die nicht mehr hier wohnen, weil sie fertige Juristen, Ärzte, Lehrer... sind. Er macht seit Jahren jedes Wochenende völlig maßlos Party. Allein in der Zeit, in der wir uns kennen, kam es schon vor, dass er plötzlich in einer anderen Stadt aufgewacht ist und nicht mehr wusste, dass er in den Zug gestiegen ist, hunderte Euro an einem Abend "zum Fenster rausgeworfen" hat, (kleinere) Probleme mit der Polizei hatte usw. Sehr oft hat er zu mir gesagt, dass er am Wochenende zuhause bleiben und lernen will und dann ist es wieder in irgendeiner Form total eskaliert. Irgendwie scheint er das alles aber nicht zu bereuen und erzählt es, als ob es total witzig gewesen wäre und sich der Abend sehr gelohnt hätte.

Er kommt aus einem kleinen Land aus dem östlichsten Teil Europas und er hat mal gesagt, dass er schon gar nicht mehr nach Hause fahren und seine Verwandten sehen will, weil die ihn immer alle fragen, wann er den endlich mal mit dem Studium fertig sei. Es kommt hinzu, dass es mit seiner Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland langsam eng wird und er vielleicht zurück muss, ohne sein Studium beendet zu haben. Kürzlich hat er mal erwähnt, dass er einen 30jährigen Bekannten hat, der auch in Deutschland studiert hat aber keinen Job gefunden hatte und zurück musste. Jetzt sitzt er ohne Job, ohne Frau/Freundin mit nichts bei seinen Eltern und langweilt sich. Scheinbar beschäftigt ihn das ja dann doch ein bisschen und er hat Angst, dass ihm das gleiche Schicksal droht.

Seine Eltern sind nicht reich und er hat sich den Traum von Deutschland erstmals als Schüler erfüllen können, da die Kinder mit den besten Noten in halbes Jahr in einer deutschen Gastfamilie leben durften. Nach Ende eines Studiums in seiner Heimat, wollte er eigentlich einen Master in Deutschland machen. Leider wurde daraus ein weiterer Bachelor, in dem er ja so gar nicht voran kommt. Das Leben in Deutschland finanziert er sich selbst, indem er nebenbei Behinderte betreut. Seine Kindheit war aufgrund der politischen Lage ziemlich hart, später sind viele Freunde in seiner Heimat im Krieg ums Leben gekommen, seine kleine Schwester hat bereits zwei Kinder.

Ich fasse zusammen: Er ist wirklich nicht blöd, hat es damals durch Fleiß alleine geschafft, nach Deutschland zu kommen, kennt den "Ernst des Lebens" wahrscheinlich besser als die meisten anderen und verhält sich seit Jahren so, wie ein schwererziehbarer Jugendlicher. Manchmal kommt scheinbar doch die Angst vor der Zukunft zum Vorschein. Trotzdem kriegt er nicht viel auf die Reihe und ist total unvernünftig. Er macht einfach immer das, was Spaß macht und einen Reiz hat und denkt nicht an die Konsequenzen. (Andererseits geht er doch irgendwie sorgsam mit seinem Körper um, war immer mal wieder bei verschiedenen Ärzten, hat sehr bereitwillig jedes Mal ein Kondom benutzt)
Ich habe außerdem den Eindruck, dass es ihm nicht viel ausmacht, Andere durch sein Verhalten zu verletzen. Selbst hat er mal gesagt, dass er nicht weiß, ob er ein Narzisst ist.

Natürlich ist jeder Mensch anders und man kann nicht sagen "Ja, der ist auf jeden Fall soundso und das liegt genau daundaran" aber vielleicht habt ihr ja irgendwelche Ideen oder Erfahrungen oder vielleicht erkennt jemand doch das Profil einer psychischen Störung. Vielen Dank schon mal!

Freya
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #2
Ich verstehe das Problem nicht. Der Mann scheint mit seinem Leben ziemlich zufrieden zu sein und will da nichts ändern. Warum denkst du, er habe eine psychische Störung?

Off-Topic:
Um welches Land/Region geht es denn? Moldawien oder den Balkan?
 
Blue_eye1980
Benutzer138371  (43) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Mal ganz ehrlich gesagt... warum stört dich das so?
Ihr seid ja nicht zusammen?


Wenn er meint, das es so für ihn ok ist,...

Besorglich würde ich es dann finden, wenn er dich um Geld anschnorrt, oder sonstiges.

Aber wenn einer nicht selber will, dann kannst ihn auch nicht dazu zwingen sein Leben zu ändern.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Ich glaube das lässt sich kurz und knapp beantworten: Jap, er hat ein Problem und läuft davor weg.

Das war die Antwort auf deine Frage...
Ich glaube aber, dass da noch ein bisschen mehr dahinter steckt..das wirst du aber noch erzählen müssen.
Einen Teil vermute ich schon und die Antwort wäre: Nein, du kannst absolut nichts, garnichts machen.
 
Freya
Benutzer124870  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Ich verstehe das Problem nicht. Der Mann scheint mit seinem Leben ziemlich zufrieden zu sein und will da nichts ändern. Warum denkst du, er habe eine psychische Störung?

Off-Topic:
Um welches Land/Region geht es denn? Moldawien oder den Balkan?

Ich glaube es einfach nicht, dass man mit fast 30 damit zufrieden ist, jedes Wochenende richtig abzustürzen und rein gar nichts zu erreichen, während die meisten Freunde schon längst erfolgreich sind. Da kann doch was nicht stimmen.
Es handelt sich um Georgien.

Mal ganz ehrlich gesagt... warum stört dich das so?
Ihr seid ja nicht zusammen?

Es beunruhigt mich mehr als dass es mich stört und ich empfinde auch ein bisschen Mitleid. Früher hatte er so große Pläne und jetzt klappt es einfach nicht mehr...

Ich glaube das lässt sich kurz und knapp beantworten: Jap, er hat ein Problem und läuft davor weg.

Ich glaube aber, dass da noch ein bisschen mehr dahinter steckt..das wirst du aber noch erzählen müssen.
Einen Teil vermute ich schon und die Antwort wäre: Nein, du kannst absolut nichts, garnichts machen.

Worauf genau willst du hinaus?
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #6
Ich glaube es einfach nicht, dass man mit fast 30 damit zufrieden ist, jedes Wochenende richtig abzustürzen und rein gar nichts zu erreichen, während die meisten Freunde schon längst erfolgreich sind. Da kann doch was nicht stimmen.
Es handelt sich um Georgien.
Kaukasus habe ich auch vermutet. Aber der ist doch schon in Asien.

Ich schreibe, wie ich die Situation sehe, da ich mich mit beiden Seiten mehr oder weniger auskenne: habe als Ausländerin in Deutschland studiert und habe einige gute Bekanntschaften aus Georgien und Armenien.

Zuerst zu seiner aktuellen Lage: es ist völlig nachvollziehbar, warum er zurück nach Hause nicht will. 30 Jahre alt ist nicht das Gleiche wie 30 Jahre in Europa. Georgien (vor allem ländliche Gebiete) ist ein sehr traditionelles Land mit einer speziellen Mentalität. Hat man mit 25-35 keine Familie, Geld und Status, gilt man als Versager, für den sich seine Familie schämt. Zudem gibt es pragmatische Gründe, warum sich die Eltern ins Leben ihrer Kinder einmischen und der gesellschaftlicher Druck allgemein so groß ist: im Gegensatz zu Europa existieren in ehemaligen USSR-Staaten so gut wie keine Sozialsysteme. So sind erwachsene Kinder quasi verpflichtet, ihre alte Eltern selbst zu finanzieren. Traditionell sind die Jungs für den Wohlsein der Eltern zuständig. Zudem ist man im Privatleben nicht so frei wie in Europa: es ist z.B. immer noch häufig verbreitet, dass die Mädels der Familie ihrer Verlobten ihre Unschuldigkeit nachweisen sollen.

Natürlich ist es ein ganz anderes Leben und ein ganz anderer sozialer Druck als der, an den sich dein Freund in Deutschland gewöhnt hat. In seinem Fall sieht es aber so aus, dass die europäische Freiheit ihm doch zu viel war, so dass er etwas an Selbstkontrolle verloren hat.... und so kommen wir zum Thema Studium als Ausländer.

Aus meiner Erfahrung und von meinen Freunden kann ich sagen, dass wenn man es ernst meint - also ein Studium absolvieren und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben will - kann man sich so ein Luxus wie ein geisteswissenschaftliches Studium (dazu erst Bachelor) einfach nicht leisten. Nicht wegen dem Studium an sich, sondern weil sogar einheimische Absolventen mit solchem Abschluss es schwer haben, einen Job zu finden und für einen Ausländer ist es nahezu unmöglich. Es war ein sehr kurzsichtig Schritt solches Studium überhaupt anzufangen, während man eine Chance hatte, einen IT, Ing-Wiss o.ä. Bachelor zu machen.
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plötzlich in einer anderen Stadt aufgewacht ist und nicht mehr wusste, dass er in den Zug gestiegen ist, hunderte Euro an einem Abend "zum Fenster rausgeworfen" hat, (kleinere) Probleme mit der Polizei hatte usw. Sehr oft hat er zu mir gesagt, dass er am Wochenende zuhause bleiben und lernen will und dann ist es wieder in irgendeiner Form total eskaliert. Irgendwie scheint er das alles aber nicht zu bereuen und erzählt es, als ob es total witzig gewesen wäre und sich der Abend sehr gelohnt hätte.
Das wundert mich jetzt sehr, da als ausländischer Student man sich solche Bespaßungen nicht wirklich leisten kann. Nur zur Info: um eine gleiche Leistung wie die deutschen Kommilitonen zu bringen, braucht man 1,5-2Mal mehr Zeit und Fleiß. Jede Stunde ist wert, weil man einfach zu wenig Zeit hat. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wenig Selbstkontrolle und Motivation muss man haben, um werte Zeit so zwecklos auszugeben :cautious: Kann mir aber vorstellen, dass es schnell zu Problemen führt.

Ergo: so hart es auch klingt - er lebt sein Leben, trifft seine eigenen Entscheidungen und trägt die Konsequenzen dafür. Solange er jung und gesund ist, kann er sich selbst doch retten.
 
Freya
Benutzer124870  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Kaukasus habe ich auch vermutet. Aber der ist doch schon in Asien.
Haha, ja das ist so eine endlose Diskussion. So ganz genau sind die Grenzen ja nicht gesteckt. Er selbst sieht sich als Europäer.

Zuerst zu seiner aktuellen Lage: es ist völlig nachvollziehbar, warum er zurück nach Hause nicht will.
Er sagt, dass er auf Dauer mit den Leuten nichts mehr anfangen kann und er viel Ärger hinunterschlucken muss, wenn er da ist.

So sind erwachsene Kinder quasi verpflichtet, ihre alte Eltern selbst zu finanzieren. Traditionell sind die Jungs für den Wohlsein der Eltern zuständig.
Dann ist es ja doppelt nachlässig, dass er nichts tut.

Nur zur Info: um eine gleiche Leistung wie die deutschen Kommilitonen zu bringen, braucht man 1,5-2Mal mehr Zeit und Fleiß.
Kann man gar nicht so pauschal sagen, finde ich. Wenn die Sprache kein Problem (mehr) darstellt und man sich auf seinem Gebiet gut auskennt, intelligent ist und Interesse zeigt, muss man nicht unbedingt doppelt so viel leisten wie die deutschen Kommilitonen.

Ergo: so hart es auch klingt - er lebt sein Leben, trifft seine eigenen Entscheidungen und trägt die Konsequenzen dafür. Solange er jung und gesund ist, kann er sich selbst doch retten.
Wenn er ohne Studienabschluss abgeschoben wird, sieht es nicht so besonders gut führ ihn aus. Dass ihm keiner helfen kann, ist mir schon klar. Ich frage mich nur, warum er so ist wie er ist und wie ich damit umgehen soll. Am Wochenende habe ich zu ihm gesagt, dass er weder für Deutschland noch für Georgien eine Bereicherung ist, da er keine Verantwortung übernimmt und seine Ziele nicht verfolgt. Das hat ihn ziemlich hart getroffen, denke ich. Ich würde gerne irgendwie herausfinden, ob er tatsächlich ein ernstes Problem hat und möglichwerweise gar nichts dafür kann oder aus irgendeinem anderen Grund einfach so ist wie er ist. Da wir jeden Tag reden und ich die Person bin, mit der er im Moment am meisten Kontakt hat, möchte ich keinen Fehler machen. Ich fühle mich schon ein kleines bisschen verantwortlich irgendwie.
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #8
Kann man gar nicht so pauschal sagen, finde ich. Wenn die Sprache kein Problem (mehr) darstellt und man sich auf seinem Gebiet gut auskennt, intelligent ist und Interesse zeigt, muss man nicht unbedingt doppelt so viel leisten wie die deutschen Kommilitonen.
Auch wenn das Studium ihm relativ leicht fällt, ist solcher Lebenensstil dafür trotzdem nicht förderlich. Er hat doch eine befristete Aufenthaltserlaubnis und es wäre schlauer gewesen, diese Zeit möglichst effektiv auszunutzen. So wenn man viel Freizeit nach den Vorlesungen hat, kann man als Werkstudent arbeiten. Oder Zusatzkurse machen. Oder seinen Notendurchschnitt verbessern. Oder mehr Kurse in einem Semester machen und ein Praktikum im nächsten absolvieren. Das alles bringt in langfristiger Perspektive viel mehr als "yahoo, fertig mit der Vorlesung, jetzt kann man wieder feiern".

Wenn er ohne Studienabschluss abgeschoben wird, sieht es nicht so besonders gut führ ihn aus. Dass ihm keiner helfen kann, ist mir schon klar. Ich frage mich nur, warum er so ist wie er ist und wie ich damit umgehen soll. Am Wochenende habe ich zu ihm gesagt, dass er weder für Deutschland noch für Georgien eine Bereicherung ist, da er keine Verantwortung übernimmt und seine Ziele nicht verfolgt. Das hat ihn ziemlich hart getroffen, denke ich. Ich würde gerne irgendwie herausfinden, ob er tatsächlich ein ernstes Problem hat und möglichwerweise gar nichts dafür kann oder aus irgendeinem anderen Grund einfach so ist wie er ist. Da wir jeden Tag reden und ich die Person bin, mit der er im Moment am meisten Kontakt hat, möchte ich keinen Fehler machen. Ich fühle mich schon ein kleines bisschen verantwortlich irgendwie.
Das kommt mir alles sehr bekannt vor.

Ich denke nicht, dass du in aktueller Situation etwas Wesentliches machen kannst und dabei nicht als Spaßverderberin rüberkommen. Man muss seine Grundeinstellungen ändern.

Kommt für ihn ein anderes Studium in Frage? Du kannst ihm anbieten, euch gemeinsam mit dem Studienangebot auseinanderzusetzten und einen anderen Studiengang auszusuchen. Natürlich einen, der ihn dann wirklich vollzeit beschäftigen würde und gute Berufschancen gäbe. So wäre z.B. ein Dual-Studium für ihn gut.
 
Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #9
Wow... Sorry ich seh das ganz nuechtern.... Wenn er wirklich gut ist sollte er abstuerzen koennen und trotzdem etwan hinbekommen... oder?
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #10
Worauf genau willst du hinaus?
Ich gebe die Frage an dich zurück: Worauf willst du genau hinaus?
Willst du ihm helfen? Wenn ja, warum?
Willst du ihn verstehen? Wenn ja, warum?
Wenn das alles nicht zutrifft: Was genau willst du?
 
Freya
Benutzer124870  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ich gebe die Frage an dich zurück: Worauf willst du genau hinaus?
Willst du ihm helfen? Wenn ja, warum?
Willst du ihn verstehen? Wenn ja, warum?
Wenn das alles nicht zutrifft: Was genau willst du?

Wenn er sich selber nicht helfen lassen will, kann ich ihm nicht helfen.
Ja, ich würde ihn gerne verstehen um zu wissen, wie ich ziesbezüglich am besten mit ihm umgehen sollte. Sollte ich Mitleid haben, ihm sein Versagen vor Augen führen, denken, dass er ein Problem hat...

Ich finde es einfach interessant und hilfreich zu erfahren, wie Außenstehende die Situation einschätzen.

Weil das mit der Abschiebung immer realistischer wird, hat er noch gefragt, ob ich ihn vielleicht heiraten würde. Ich bin ja eh nicht in Deutschland und dann würden wir beide von einer auf dem Papier existierenden Ehe ja gar nichts mitbekommen. Ich hab tatsächlich mal kurz drüber nachgedacht aber bin jetzt zu dem sicheren Entschluss gekmmmen, dass ich das nicht mache. Er konnte es verstehen und ist mir nicht böse.
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #12
Naja, dass du dich auf sowas einlässt, nur weil er sich nicht aufraffen kann, seine guten Chancen richtig zu nutzen und sein Studium abzuschließen, wäre auch reichlich daneben, zumal das ja rechtlich Verpflichtungen für euch beide mit sich bringt. Mit "wir bekommen davon nichts mit" ist es ja nicht getan.

Er muss sich bewegen und etwas aus den Möglichkeiten machen, die er noch hat. Eine bessere Lösung gibt es nicht. Was du tun kannst: Nicht viel wenn er nicht will. Vielleicht magst du ihm ja mal klarmachen, dass es gerade im Moment Tausende gibt, die gerne seine Chance hätten (siehe Flüchtlingsstrom) und wie dumm es im Grunde ist, wenn er die wegwirft. Eine zweite wird er, denke ich, nicht so schnell bekommen in der momentanen Situation. Angesichts dessen habe ich persönlich auch nur wenig Verständnis, wenn ich sowas lese.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #13
Wenn er sich selber nicht helfen lassen will, kann ich ihm nicht helfen.
Ja, ich würde ihn gerne verstehen um zu wissen, wie ich ziesbezüglich am besten mit ihm umgehen sollte. Sollte ich Mitleid haben, ihm sein Versagen vor Augen führen, denken, dass er ein Problem hat...

Ich finde es einfach interessant und hilfreich zu erfahren, wie Außenstehende die Situation einschätzen.
Es soll dir nicht egal sein. Das wäre unmenschlich. Du darfst es aber gleichzeitig nicht zu deinem Problem machen.
Manche Menschen haben nicht gelernt, dass es Konsequenzen hat, wenn man immer nur das macht, was sich für den Moment gut anfühlt. Im übertragenen Sinne futtert man dann nur noch Sahnetorte und wird krank und dick.
Manche haben Krankheiten wie Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen und können bestimmte Dinge nicht. Alle haben sie aber eins gemeinsam: Wenn sie nicht von selbst auf den Gedanken kommen, dass sie ihren Hintern hoch kriegen müssen und dann anfangen etwas zu tun, wird sich nichts ändern. Nicht wenn du eine goldene Zunge an den Tag legst und nicht wenn der beste Therapeut der Welt danaben steht und ihm sagt, wie's geht.
Du hast eigentlich nur 2 Möglichkeiten: Dir das Ehlend weiter ansehen oder dich irgendwann dazu entscheiden es nicht mehr zu tun. Du würdest nicht ihm als Person den Rücken kehren. Du würdest nur in einer Situation entscheiden, was besser für dich ist.
Weil das mit der Abschiebung immer realistischer wird, hat er noch gefragt, ob ich ihn vielleicht heiraten würde. Ich bin ja eh nicht in Deutschland und dann würden wir beide von einer auf dem Papier existierenden Ehe ja gar nichts mitbekommen. Ich hab tatsächlich mal kurz drüber nachgedacht aber bin jetzt zu dem sicheren Entschluss gekmmmen, dass ich das nicht mache. Er konnte es verstehen und ist mir nicht böse.
Da schrillen bei mir ja gleich mehrere Alarmglocken! Jemand der auf diese Art und Weise bereit ist einen Betrug zu begehen. Der lieber jemanden heiratet, den er nicht liebt, anstatt den besseren Weg zu gehen, der halt mit mehr Arbeit verbunden ist...oh oh...
Der erste Gedanke, der sich mir da spontan aufdrängt ist: Wenn jemand, der rein rechtlich Anspruch auf die Hälfte der Zugewinngemeinschaft hat und keinen Bock oder keine Kraft hat selbst für Einkünfte zu sorgen, sich in der Ecke sieht....was wird er dann tun?
Vielleicht ist er nicht wirklich so...vielleicht wird er mal so sein...vielleicht auch keins von beidem. Aber spätestens bei dem Satz würde er für mich nicht mehr als Freund oder Partner oder auch nur als Sexspielzeug in Frage kommen. Ich könnte mit ihm keine dieser Beziehungen auf Augenhöhe mehr führen. Ich hätte da meinen Respekt gänzlich verloren.

Ich an deiner Stelle, würde wohl den Rückzug antreten...
 
Hedonistin
Benutzer141862  Sehr bekannt hier
  • #14
Weil das mit der Abschiebung immer realistischer wird, hat er noch gefragt, ob ich ihn vielleicht heiraten würde.
pozor.gif
 
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