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Benutzer130663
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Liebe PLer,
ich brauche eure Hilfe. Momentan weiß ich irgendwie gar nicht mehr, was ich machen soll und weiß zwar einerseits, was ich besser schon vor Jahren hätte durchziehen sollen, doch andererseits sind da die Gefühle und .... erst mal von vorne.
Also. Wir (beide Mitte/Ende 20) sind jetzt seit gut 7,5 Jahren zusammen und teilen uns seit 5 Jahren eine Wohnung. Naja. Als wir uns kennenlernten machte er ein FSJ und ich war dabei mein Abi zu machen und wir kamen dann zusammen, führten aber eine Fernbeziehung. Ich zog weg zwecks Studium und er kam später nach als er in derselben Stadt von einer Berufsschule angenommen wurde. Das war für ihn ein riesen Erfolg, denn er wollte unbedingt in diese Branche reinkommen, hat zuerst eine Absage bekommen und ewig nachtelefoniert bis er dann nachgerutscht ist. Und dann auch noch in derselben Stadt, in der ich studiere! Er bezog zuerst ein Einzelzimmer, während ich in einer WG lebte, aber wir sind wenige Monate später in unsere erste gemeinsame Wohnung eingezogen. Und da lebten wir jetzt bis vor 6 Monaten. Ich habe in der Zwischenzeit meinen Bachelor gemacht und hänge jetzt den Master hintendran. Und bei ihm ... steht es seit Jahren auf Stillstand.
Er wurde nach dem 1. Ausbildungsjahr nicht versetzt, das weiter auszuführen würde den Rahmen sprengen. Kurzum: er flog von der Schule. Und danach fand er einfach keinen Anschluss mehr. Er hat sich jedes Jahr in Agenturen beworben, wurde auch eingeladen, aber über die Top 3 hat er es nie geschafft. Zwischendurch hat er hier und da mal gejobbt, aber seit über einem Jahr ist er daheim. Nun sind wir vor einem halben Jahr weggezogen, da ich den Master an einer anderen Hochschule mache und da wir anfangs keine Wohnung gefunden haben, sind wir übergangsweise zu seinen Eltern gezogen. Das zerrt seitdem ziemlich an meinen Nerven, weil ich jeden Tag 3-4 Stunden pendeln muss und die Umstände nahezu katastrophal sind. Vor allem in der Prüfungsphase geht mir das an die Substanz und ich habe seitdem (was aber auch seinen Vorteil hat *g*) 13 Kilo abgenommen.
Er weiß das auch, aber obwohl er die ganze Zeit daheim ist, hat er keinen einzigen Besichtigungstermin organisiert - das habe alles ich gemacht, weil er nicht in die Pötte gekommen ist. Gefunden haben wir bis heute keine und jetzt hat das neue Semester angefangen und ich pendele wieder jede Woche. Wir sind natürlich auch keine Traummieter - Studentin mit einem Hartzer .... ich habe sogar eine Elternbürgschaft, sodass sich meine Mutter schon bereit erklärt für ihn zu haften. Trotzdem jedesmal Absagen.
Nun ja. Da er schon so lange von Sozialhilfe lebt, konnten wir meistens auch nicht die Nebenkostenabrechnungen oder ähnliches begleichen. Dann habe ich meine Mutter Jahr für Jahr anpumpen müssen, weil seine Eltern genauso pleite sind. Oder ich habe es alleine bezahlt und seinen Anteil nur unregelmäßig zurückbekommen.
Das andere Kapitel ist der Führerschein. Er bekam vor ca 1,5 Jahren von seiner Oma den Führerschein gesponsert. Seitdem hat er zwar alle Theoriestunden abgesessen und ihm fehlen nur noch ein paar wenige Fahrstunden, aber das schiebt er seitdem vor sich her. Er hat zwischenzeitlich die Theorieprüfung gemacht, ist aber durchgefallen. Und seitdem hat er, glaube ich, kein einziges Mal das Buch aufgeklappt.
Er hat einige Probleme. Wir haben uns die ganzen Jahre häufig darüber unterhalten, gestritten, geweint, gelacht. Und dann ist da auch noch seine andere Seite. Er ist sehr warmherzig und kümmert sich sehr liebevoll um mich. Wie oft ist er abends für mich kurz vor 10 noch in den nächsten Supermarkt gejumpt, weil ich akuten Appetit auf Tortellonis mit Tomatensoße hatte. Er hat immer ein offenes Ohr für mich und er ist der einzige Mensch auf der Erde, dem ich mein Herz ausschütten würde. Er ist ein großer, stämmiger Typ, der entweder einem zahmen Schmuseteddy gleichen kann, oder aber man mag ihn nicht zu viel provozieren, so angsteinflößend kann er wirken. Zum Beispiel als mir jemand im Supermarkt beim Vorbeilaufen auf den Hintern guckte. *g* Außerdem kann er unheimlich gut mit Kindern und Hunden. Unsere Zukunftspläne stehen schon seit Beginn der Beziehung fest, eigene Kinder, ein eigener Hund, wir passen also auch da wie Arsch auf Eimer. Aber es sind immer noch Träume in weiter Ferne, die trotz der vielen Jahre kein Stückchen nähergerückt sind.
Ich fühle mich bei ihm total wohl, wir sind verlobt und ich liebe ihn von ganzem Herzen. Wenn ich mich also von ihm trennen würde, würde es mich wohl umbringen. Ein Kontaktabbruch würde mir mein einziges soziale Umfeld, das ich noch habe, zerstören. Ich bin von ihm emotional abhängig. Ich habe die ganzen Jahre meine alten Freunde aus der Schulzeit vernachlässigt und schlicht keine mehr gehabt. Auch an der Uni nicht, dort fühlte ich mich gar nicht mehr wohl. An der neuen sieht es schon ganz anders aus, die Leute sind nett und zuvorkommend. Einige Nummern sind schon ausgetauscht und ich kann mir auch langfristig vorstellen in der Stadt zu bleiben. Aber ich bin ja erst seit ein paar Monaten da und es muss noch alles reifen.
Außerdem hatten wir gestern und heute einschneidende Gespräche gehabt. Er glaubt, dass er Hilfe braucht. Dass er eventuell in einen Teufelskreis hineingerutscht ist, aus dem er alleine nicht mehr rauskommt. Er weiß, dass er sich um die Sachen kümmern muss, aber er ist einfach antriebslos. Er sagte Sachen wie dass er so dunkle Gedanken hat, die er niemandem anvertraut hat und deshalb zu einem Therapeuten möchte. Um sich absichern zu lassen, ob das noch normal ist. Es sind Dinge gefallen, die mir richtig Angst gemacht haben, die ich nie von ihm gedacht hätte. Ich hätte am liebsten losgeheult.
Was soll ich nun also tun? Ich kann und möchte ihn gar nicht verlassen und dafür könnte ich mir selbst ins Gesicht schlagen. Es würde mich fertig machen und ich wüsste gar nicht, wo ich hin soll. Ich habe hier niemanden, zu dem ich übergangsweise könnte oder dem ich mal mein Herz ausschütten kann. Aber wie viele Jahre will ich denn noch warten bis etwas passiert? Vielleicht hatte er sich ja gestern Abend etwas eingestanden, was ihm endlich die Augen geöffnet hat, aber was wenn es nur wie die tausende Male davor wieder im Sande verläuft. Ich möchte einfach nicht mehr warten.
Ich weiß gar nicht, ob man das, was ich geschrieben habe, überhaupt nachvollziehen kann oder ob ich mich nicht zu wirr ausgedrückt habe. Wer bis hierher gelesen hat, verdient meinen Dank!
ich brauche eure Hilfe. Momentan weiß ich irgendwie gar nicht mehr, was ich machen soll und weiß zwar einerseits, was ich besser schon vor Jahren hätte durchziehen sollen, doch andererseits sind da die Gefühle und .... erst mal von vorne.
Also. Wir (beide Mitte/Ende 20) sind jetzt seit gut 7,5 Jahren zusammen und teilen uns seit 5 Jahren eine Wohnung. Naja. Als wir uns kennenlernten machte er ein FSJ und ich war dabei mein Abi zu machen und wir kamen dann zusammen, führten aber eine Fernbeziehung. Ich zog weg zwecks Studium und er kam später nach als er in derselben Stadt von einer Berufsschule angenommen wurde. Das war für ihn ein riesen Erfolg, denn er wollte unbedingt in diese Branche reinkommen, hat zuerst eine Absage bekommen und ewig nachtelefoniert bis er dann nachgerutscht ist. Und dann auch noch in derselben Stadt, in der ich studiere! Er bezog zuerst ein Einzelzimmer, während ich in einer WG lebte, aber wir sind wenige Monate später in unsere erste gemeinsame Wohnung eingezogen. Und da lebten wir jetzt bis vor 6 Monaten. Ich habe in der Zwischenzeit meinen Bachelor gemacht und hänge jetzt den Master hintendran. Und bei ihm ... steht es seit Jahren auf Stillstand.
Er wurde nach dem 1. Ausbildungsjahr nicht versetzt, das weiter auszuführen würde den Rahmen sprengen. Kurzum: er flog von der Schule. Und danach fand er einfach keinen Anschluss mehr. Er hat sich jedes Jahr in Agenturen beworben, wurde auch eingeladen, aber über die Top 3 hat er es nie geschafft. Zwischendurch hat er hier und da mal gejobbt, aber seit über einem Jahr ist er daheim. Nun sind wir vor einem halben Jahr weggezogen, da ich den Master an einer anderen Hochschule mache und da wir anfangs keine Wohnung gefunden haben, sind wir übergangsweise zu seinen Eltern gezogen. Das zerrt seitdem ziemlich an meinen Nerven, weil ich jeden Tag 3-4 Stunden pendeln muss und die Umstände nahezu katastrophal sind. Vor allem in der Prüfungsphase geht mir das an die Substanz und ich habe seitdem (was aber auch seinen Vorteil hat *g*) 13 Kilo abgenommen.
Er weiß das auch, aber obwohl er die ganze Zeit daheim ist, hat er keinen einzigen Besichtigungstermin organisiert - das habe alles ich gemacht, weil er nicht in die Pötte gekommen ist. Gefunden haben wir bis heute keine und jetzt hat das neue Semester angefangen und ich pendele wieder jede Woche. Wir sind natürlich auch keine Traummieter - Studentin mit einem Hartzer .... ich habe sogar eine Elternbürgschaft, sodass sich meine Mutter schon bereit erklärt für ihn zu haften. Trotzdem jedesmal Absagen.
Nun ja. Da er schon so lange von Sozialhilfe lebt, konnten wir meistens auch nicht die Nebenkostenabrechnungen oder ähnliches begleichen. Dann habe ich meine Mutter Jahr für Jahr anpumpen müssen, weil seine Eltern genauso pleite sind. Oder ich habe es alleine bezahlt und seinen Anteil nur unregelmäßig zurückbekommen.
Das andere Kapitel ist der Führerschein. Er bekam vor ca 1,5 Jahren von seiner Oma den Führerschein gesponsert. Seitdem hat er zwar alle Theoriestunden abgesessen und ihm fehlen nur noch ein paar wenige Fahrstunden, aber das schiebt er seitdem vor sich her. Er hat zwischenzeitlich die Theorieprüfung gemacht, ist aber durchgefallen. Und seitdem hat er, glaube ich, kein einziges Mal das Buch aufgeklappt.
Er hat einige Probleme. Wir haben uns die ganzen Jahre häufig darüber unterhalten, gestritten, geweint, gelacht. Und dann ist da auch noch seine andere Seite. Er ist sehr warmherzig und kümmert sich sehr liebevoll um mich. Wie oft ist er abends für mich kurz vor 10 noch in den nächsten Supermarkt gejumpt, weil ich akuten Appetit auf Tortellonis mit Tomatensoße hatte. Er hat immer ein offenes Ohr für mich und er ist der einzige Mensch auf der Erde, dem ich mein Herz ausschütten würde. Er ist ein großer, stämmiger Typ, der entweder einem zahmen Schmuseteddy gleichen kann, oder aber man mag ihn nicht zu viel provozieren, so angsteinflößend kann er wirken. Zum Beispiel als mir jemand im Supermarkt beim Vorbeilaufen auf den Hintern guckte. *g* Außerdem kann er unheimlich gut mit Kindern und Hunden. Unsere Zukunftspläne stehen schon seit Beginn der Beziehung fest, eigene Kinder, ein eigener Hund, wir passen also auch da wie Arsch auf Eimer. Aber es sind immer noch Träume in weiter Ferne, die trotz der vielen Jahre kein Stückchen nähergerückt sind.
Ich fühle mich bei ihm total wohl, wir sind verlobt und ich liebe ihn von ganzem Herzen. Wenn ich mich also von ihm trennen würde, würde es mich wohl umbringen. Ein Kontaktabbruch würde mir mein einziges soziale Umfeld, das ich noch habe, zerstören. Ich bin von ihm emotional abhängig. Ich habe die ganzen Jahre meine alten Freunde aus der Schulzeit vernachlässigt und schlicht keine mehr gehabt. Auch an der Uni nicht, dort fühlte ich mich gar nicht mehr wohl. An der neuen sieht es schon ganz anders aus, die Leute sind nett und zuvorkommend. Einige Nummern sind schon ausgetauscht und ich kann mir auch langfristig vorstellen in der Stadt zu bleiben. Aber ich bin ja erst seit ein paar Monaten da und es muss noch alles reifen.
Außerdem hatten wir gestern und heute einschneidende Gespräche gehabt. Er glaubt, dass er Hilfe braucht. Dass er eventuell in einen Teufelskreis hineingerutscht ist, aus dem er alleine nicht mehr rauskommt. Er weiß, dass er sich um die Sachen kümmern muss, aber er ist einfach antriebslos. Er sagte Sachen wie dass er so dunkle Gedanken hat, die er niemandem anvertraut hat und deshalb zu einem Therapeuten möchte. Um sich absichern zu lassen, ob das noch normal ist. Es sind Dinge gefallen, die mir richtig Angst gemacht haben, die ich nie von ihm gedacht hätte. Ich hätte am liebsten losgeheult.
Was soll ich nun also tun? Ich kann und möchte ihn gar nicht verlassen und dafür könnte ich mir selbst ins Gesicht schlagen. Es würde mich fertig machen und ich wüsste gar nicht, wo ich hin soll. Ich habe hier niemanden, zu dem ich übergangsweise könnte oder dem ich mal mein Herz ausschütten kann. Aber wie viele Jahre will ich denn noch warten bis etwas passiert? Vielleicht hatte er sich ja gestern Abend etwas eingestanden, was ihm endlich die Augen geöffnet hat, aber was wenn es nur wie die tausende Male davor wieder im Sande verläuft. Ich möchte einfach nicht mehr warten.
Ich weiß gar nicht, ob man das, was ich geschrieben habe, überhaupt nachvollziehen kann oder ob ich mich nicht zu wirr ausgedrückt habe. Wer bis hierher gelesen hat, verdient meinen Dank!