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Ich bin schwanger und ich will das Kind nicht...

F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #1
Liebes Forum,

ich wusste nicht so recht, was für einen Titel ich auswählen soll, aber ich habe mich dann doch dazu entschieden, dass es direkt zur Sache kommen soll.

Man kann sich wohl denken, dass meine Schwangerschaft alles andere als geplant oder gewünscht war. Ja, es war ein 'Unfall' gewesen, der mir/uns leider nicht aufgefallen war. Und auch wenn man sich weiterhin den Kopf darüber zerbrechen kann, warum man verdammt nochmal nicht besser aufgepasst hatte, bringt einem diese Gedankengänge nicht mehr, weil ich nun mal schwanger bin und ich die Zeit nicht zurückdrehen kann.

Mein Partner und ich sind Ende 20, fast am Ende unseres Studiums und seit weniger als ein halbes Jahr zusammen. Der eine oder andere könnte denken, dass die Rahmenbedingungen nicht schlecht stehen, weil wir nich so wahnsinnig jung sind und wir auch schon lange nicht mehr in die Schule gehen. Aber wir fühlen uns alles andere als bereit jetzt Eltern zu sein und wir wissen vor allem auch nicht, ob wir später im Leben jemals Eltern sein wollen. Wir hatten nie einen ausgeprägten Kinderwunsch gehabt (ich hatte das im sehr viel jüngeren Alter, aber je älter ich wurde, umso mehr hatte es abgenommen) und auch jetzt scheint sich nichts zu entwickeln. Irgendwie war mir sehr schnell klar, dass ich mich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden werde, aber gut geht es mir natürlich nicht. Auch glaube ich nicht, dass das ein Spaziergang sein wird, sowohl physisch als auch psychisch.

Wir wissen es seit 2 Tagen, weil ich knapp 2 Wochen überfällig war und er sollte beim Einkauf einen Test mitbringen. Warum es mir nicht schneller komisch kam, lag wohl daran, dass ich bis in der ersten Augustwoche meine Abschlussarbeit geschrieben habe und ziemlich stark im Stress stand. Ich habe mehrere Nächte durchgemacht und einmal war ich kurz davor die Abschlussarbeit hinzuschmeißen. Mir ging es zu dem Zeitpunkt sehr schlecht und ich war physisch und psychisch komplett am Ende gewesen. Deswegen hatten wir zuerst gedacht, dass aufgrund des Stresses die Periode sich verzögert. Kurz nach dem wir den Test gemacht haben, habe ich auch direkt meinen FA angerufen und habe am Freitag einen Termin. Ich habe mich natürlich bereits informiert, wie ein Abbruch abläuft und ich schätze, dass es zeitlich noch passt, dass ich Medikamente nehmen kann. Ich bin sehr wahrscheinlich in der 6. Woche.

Ich schreibe diesen Thread, weil ich das Bedürfnis danach habe mich auszutauschen, gerne auch mit Anderen, die bereits diese Erfahrungen gemacht haben. Mir ist durchaus bewusst, dass es auch einige Leser geben wird, denen das schwer aufstößt, weil hier Abtreibungen seltener thematisiert werden. Und auch weiß ich, dass einige Stammuserinnen nun seit kurzem Mütter sind und auch einige momentan schwanger sind.
Vielleicht gibt es hier im Forum wen, der/die bereits diesen Schritt gegangen ist und könnte mir davon erzählen, wie das Ganze ablief.

Viele Grüße
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #2
Ich habe diese Erfahrung nicht gemacht und werde sie wohl auch nie machen - zum Einen, weil ich für mich es nicht könnte/wollte und zum Anderen, weil ein Zweites kein Drama wäre.
Nichtsdestotrotz finde ich es straight von Dir, eine solche Entscheidung zu treffen.
Habt ihr Euch Gedanken über Alternativen gemacht? Schon eine Beratungsstelle rausgesucht? Dort kannst du auch Beratung zum Thema "Umgang mit dem Abbruch/psychische Folgen" bekommen.
 
Blauäugige21
Benutzer66223  (38) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Off-Topic:
Ich kann dazu nix sagen ausser dass ich meinen Hut vor dir ziehe für diese Entscheidung. Ich wünsche dir nur das Beste für die Zukunft!
 
A
Benutzer Gast
  • #4
Meine Eltern haben mich auch mit 30 bekommen, als sie noch nicht so richtig wussten, was sie mit mir anfangen sollen. Ihr wisst es erst seit kurzem, deswegen würde ich dir einfach raten, dass ihr es erst mal sacken lasst, wenn zeitlich möglich, und euch dann genau überlegt, wie ihr es zusammen schaffen könnt, oder wie ihr weiter vorgeht. Ob ihr das Kind später zur Adoption freigebt, oder den Embryo abtreiben lasst, solltet ihr wirklich entscheiden, wenn ihr euch da ganz sicher seid. Ich persönlich bin in der Frage ziemlich katholisch, deswegen halte ich mich da zurück - das muss jeder selbst entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #5
Arsene, ich persönlich stelle mir eine operative Abtreibung noch blöder vor als eine medikamentöse. Allzu lange warten würde ich dann doch irgendwie nicht mehr...
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Meine Eltern haben mich auch mit 30 bekommen, als sie noch nicht so richtig wussten, was sie mit mir anfangen sollen. Ihr wisst es erst seit kurzem, deswegen würde ich dir einfach raten, dass ihr es erst mal sacken lasst und euch dann genau überlegt, wie ihr es zusammen schaffen könnt, oder wie ihr weiter vorgeht. Ob ihr das Kind später zur Adoption freigibt, oder den Embryo abtreiben lasst, solltet ihr wirklich entscheiden, wenn ihr euch da ganz sicher seid. Ich persönlich bin in der Frage ziemlich katholisch, deswegen halte ich mich da zurück - das muss jeder selbst entscheiden.

Na ja... natürlich sollte man sich bei der Entscheidung ganz, ganz sicher sein... aber ich kann durchaus auch verstehen, wenn es für F FräuleinPalm leichter ist, "eine Fruchthöhle" abzutreiben, als ein Embryo in der 12. Woche, wenn das Herz bereits schlägt.

In diesem frühen Stadium gibt es eventuell sogar noch die Möglichkeit, mit Medikamenten abzutreiben, so dass eine Ausschabung nicht zwingend erforderlich ist. Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #7
Ist sicher keine leichte Entscheidung und wie immer du dich entscheidest, es ist letztendlich dein Körper, deine Entscheidung, dein Kind.

Wie steht er den zu der Frage, ob ihr das Kind bekommen wollt oder nicht?

Ich kann nur sagen, dass ich bzw. wir damals auch immer gesagt haben, dass wir nie Kinder wollen. Als sie dann schwanger wurde, war Abtreibung bei uns kein Thema und auch, wenn später alles sicherlich deutlich komplizierter wurde durch Trennung, usw.. Ich möchte es nicht missen, zu wissen, dass meine Tochter da ist. Perspektiven ändern sich, wenn du dein eigenes Kind im Arm hälst.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #8
Habt ihr Euch Gedanken über Alternativen gemacht? Schon eine Beratungsstelle rausgesucht? Dort kannst du auch Beratung zum Thema "Umgang mit dem Abbruch/psychische Folgen" bekommen.
Alternativen wie Kind austragen und zur Adoption freigeben? Nein, das wäre für mich überhaupt keine Option. Wir haben auch noch keine Beratungsstelle rausgesucht. Am Freitag beim FA werden wir mehr erfahren und sicherlich kann er mir/uns alle Fragen beantworten, die uns bis dahin einfallen.

Wie steht er den zu der Frage, ob ihr das Kind bekommen wollt oder nicht?
Er überlässt mir die Entscheidung. Wir sind beide sehr ähnlich eingestellt im Leben. Wir haben keinen Kinderwunsch und können uns in der Rolle der Eltern gar nicht wissen. Auch wissen wir nicht, ob wir jemals Kinder auf die Welt setzen werden, weil wir nicht der Meinung sind, dass Kinder unbedingt eine Bereicherung sind.

Ich kann nur sagen, dass ich bzw. wir damals auch immer gesagt haben, dass wir nie Kinder wollen. Als sie dann schwanger wurde, war Abtreibung bei uns kein Thema und auch, wenn später alles sicherlich deutlich komplizierter wurde durch Trennung, usw.. Ich möchte es nicht missen, zu wissen, dass meine Tochter da ist. Perspektiven ändern sich, wenn du dein eigenes Kind im Arm hälst.
Ja, Perspektiven können sich ändern, sobald man selbst Eltern wird. Aber was ist, wenn ich genau jetzt keine emotionale Bindung zu dem Embryo in mir habe? Wenn ich einfach keine Gefühle dafür empfinde? Es trotzdem darauf ankommen lassen und es gebären? Das halte ich persönlich für weitaus mehr verantwortungsloser, weil ich nicht wissen kann, ob ich meinem Kind alles bieten kann. Und damit meine ich nicht nur das Materielle, sondern auch das Emotionale.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #9
Erstmal tut es mir sehr Leid, dass "das" bei dir nicht wirklich planmäßig verlief.
Das ist für mich eine der höchstpersönlichsten Entscheidungen, die ein Paar gemeinsam bzw. eine Frau alleine nur treffen kann/muss. Ich habe großen Respekt vor Deiner Entscheidung. Ich werde erst in den kommenden Wochen meine Ausbildung abschließen und bin froh, zukünftig unter keinen Umständen in so eine Situation kommen zu können.

Ich rate dir allerdings, die Beratungs"pflichten" sehr ernst zu nehmen und die Entscheidung gut zu überdenken. Es geht um ein Menschenleben, für das du die für alle Beteiligten beste Entscheidung treffen musst.

Ich drück dir die Daumen
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #10
Beantworten kann dir der Doc sicher auch einiges, aber das, was die Beratungsstelle betrifft, wird er dieser auch überlassen. Hin musst du ja ohnehin. Empfehlen darf er dir keine.
 
blackinmind
Benutzer27300  (47) Meistens hier zu finden
  • #11
Du brauchst dich wegen meines Posts nicht zu rechtfertigen. Wie ich Eingangs geschrieben habe. Es ist dein Körper, nur du kannst entscheiden, ob du ein Kind möchtest und ob du dich bereit fühlst, ein Kind großzuziehen. Es würde dein Leben grundsätzlich ändern, in welche Richtung auch immer. Daran gibt es nichts zu Zweifeln.

Ich wollte dir nur meine Sicht aus der Perspektive eines Mannes schildern, der bevor seine damalige Lebensgefährtin schwanger wurde, auch immer gesagt hat, er will keine Kinder.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
mal was zur physischen belastung,falls eine ausschabung notwendig sein sollte:ich hatte zwar damals keine abtreibung,aber bei mir wurde (glaub da war ich 14) eine ausschabung wegen einer zyste gemacht,die anders nicht weg ging.und der eingriff war wirklich harmlos;ich bekam rein gar nix mit,wollte als ich aufwachte direkt aufstehen (meine mutter hielt mich zurück),hatte es aber etwas am kreislauf und war noch "beduselt" von den medis - und dann weiß ich nur noch,dass wir zuhause ankamen und ich mich hinlegte.ich hatte nicht mal schmerzen (und ich bin extremst schmerzempfindlich!),sondern fühlte mich nur noch 1-2 tage unwohl und hatte halt noch am selben tag starke blutungen,das wars.soviel dazu.

zur psychischen:die muss auch nicht stark sein,sowas ist völlig individuell.eine damalige freundin von mir wurde mit 17 schwanger und ließ abtreiben - und sie hats nie bereut,war nachher nur erleichtert und hat keinerlei psychischen schaden erlitten oder so.(heute ist sie übrigens glückliche mama.)
außerdem denke ich,dass die gründe für den abbruch im jeweiligen einzelfall auch dazu beitragen können,dass man damit etwas besser umgehen kann.wenn man zb weiß,dass man einem kind weder gerecht werden kann noch will und auch die schwangerschaft selbst ablehnt aus guten gründen (denn dann käme ja auch adoption in frage),gibt es zumindest mMn wenig grund für zb ein schlechtes gewissen.natürlich sind gefühle nicht rational - aber man selbst entscheidet,wie man mit ihnen umgeht.und bei einer vernunftentscheidung gegen das austragen eines kindes kann man sich zb sagen,man hat diesem kind womöglich eine miese kindheit erspart...ich hoffe man versteht,was ich meine.

zur moralischen problematik lässt sich übrigens auch noch sagen,dass nicht in allen ethischen thorien ein schwangerschaftsabbruch als ein,ich sag mal,riesen übel angesehen wird.zb geht es bei pathozentrischer ethik darum,leid zu vermeiden.ein embryo in diesem stadium aber kann noch keinen schmerz empfinden und hat kein bewusstsein - ergo kann er nicht leiden unter dem abbruch.aber ein kind,dass sich ungewollt und nicht geliebt fühlt,das würde leiden.
vielleicht hilft dir dieser ansatz ja etwas weiter...

ansonsten bleibt mir nur, dir bzw alles gute und liebe zu wünschen.:knuddel::herz:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
Ich kann dich verstehen. Ich hätte in vielen bisherigen Lebensphasen auch zu einem Schwangerschaftsabbruch tendiert. Wenn man sich recht sicher ist, das ein Kind eben wirklich keine Bereicherung wäre sondern nur eine Belastung... dann wäre es meiner Meinung nach auch nicht unbedingt das Beste, das Kind zu bekommen.
Wissen tut man es nie - weder ob man nicht doch ein ganz tolles Leben mit Kind gehabt hätte, oder wie das Leben geworden wäre ohne Kind.

Lass' dich ausführlich beraten, und gib' dir auf jeden Fall ausreichend Zeit um darüber nachzudenken und zu -fühlen.
Du kannst dich trotzdem eines Tages noch für ein Kind entscheiden, wenn du dich jetzt dagegen entscheidest.
 
T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #14
Es mag Gründe für eine Abtreibung geben.

Den Ansatz "Für das Kind ist das besser so" finde ich jedoch nicht unproblematisch.
Eine gute Freundin von mir hat keine besonders tolle Kindheit gehabt und hadert auch heute noch mit ihrer Mutter. Ich habe sie mal direkt gefragt und sie hat sich niemals gewünscht, dass sie abgetrieben worden wäre.

Wer sich sagt "Für das Kind ist das besser wenn es abgetrieben wird, weil wir keine guten Eltern wären" wird dadurch auch kein besserer Elternteil.
Wer sich sagt "Das Kind wird abgetrieben, weil es für mich besser ist" lügt sich nicht selbst in die Tasche.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Diese Überlegung ist an sich eigentlich Mumpitz. Das Kind, das noch keins ist sondern nur potentiell eins werden könnte wird nie darüber sinnieren können ob es hätte geboren werden wollen. :hmm:
 
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M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #57
Off-Topic:
Dabei wäre es gar nicht so abwegig, einer ungeplant schwangeren Frau grundsätzlich alle Wege aufzuzeigen.
Ist das denn nicht so? Ich würde mal frei raus behaupten, dass so gut wie jeder Frau in Deutschland die Möglichkeit des straffreien Schwangerschaftsabbruchs bekannt ist. Umgekehrt gilt das für mögliche Hilfen und Unterstützung beim Austragen des Kindes nicht unbedingt - das bleibt oft schwammig, irgendwie "Beratung" halt.

Als meine beste Freundin ungeplant von dem Typ, mit dem sie eigentlich Schluss machen wollte schwanger wurde habe ich das sogar getan, ich habe zwar nicht gesagt "Willst du nicht lieber abtreiben?" aber ihr durchaus zu verstehen gegeben das es in meinen Augen mehrere Wege gibt.
In so einem Fall (gescheiterte Beziehung) würde sogar ich es ganz konkret ansprechen. Nicht um es zu raten, aber um die Option nochmal direkt ins Blickfeld zu rücken.

Was ich aber viel wichtiger finde ich das man Menschen in ihren Entscheidungen unterstützt, wenn sie gesetzt sind. Und dann ist es auch nicht mehr der richtige Zeitpunkt um die Entscheidung als Solche zu hinterfragen.
Da bin ich ganz bei dir und es ist nicht meine Absicht, bei der TS Zweifel zu säen oder ihre Entscheidung zu hinterfragen. Vielleicht ist das ungeschickt formuliert gewesen, dann sorry.

Ich kann nachvollziehen das es aus der Warte einer Frau, die abtreiben wird oder abgetrieben hat nicht unbedingt toll ist, gefragt zu werden ob sie eigentlich nie überlegt hat wie toll es sein könnte das Kind zu bekommen.
Nee, toll ist das nicht. Aber sie wirkt (soweit man das aus ihren Beiträgen abschätzen kann) auch nicht wie jemand, den eine solche Frage aus der Bahn wirft. Sie schreibt ja selbst, dass sie sich bewusst ist, dass manche das sicher kritisch sehen werden.

Denn ich bin mir ziemlich sicher das sie sich all diese Fragen schon mal gestellt hat, nämlich als sie zu dem Schluss gekommen ist das sie generell keine Kinder bekommen möchte. Das sagt man ja normalerweise nicht einfach so morgens beim Kaffee ohne jemals darüber nachzudenken.
Das man dann, wenn man ungeplant trotzdem schwanger wird, nicht unbedingt neu mit der Entscheidungsfindung anfängt kann ich verstehen. Nicht für jeden ändert der positive Test etwas.
Ja. Aber lies nochmal ihren ersten Post. Da steht nur, dass sie und ihr Partner sich aktuell nicht bereit fühlen Eltern zu werden und sie sich bezüglich der Frage, ob sie überhaupt einmal Kinder haben will, unschlüssig ist. Das klingt für mich nicht nach unumstößlich festem Lebensplan, sondern lässt noch Raum für andere Optionen. Daher kann man nicht unbedingt davon ausgehen, dass die grundsätzliche Entscheidung zur Abtreibung mit all den meist dazu gehörigen Zweifeln und Bedenken schon im Vorfeld irgendwann mal getroffen wurde. Aber das ist was, was nur die TS erklären könnte - wenn sie mag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #58
Off-Topic:
Sehr wahr. In der gleichen Situation hätte wohl niemand gesagt "Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, das Kind nicht zu bekommen? Das könnte dein Leben auch bereichern!".
Ich würde das einfach daran festmachen, dass ja nun die Tatsache, dass jemand ein Kind austrägt, der Regelfall ist - und eine Abtreibung eben die Ausnahme. Wenn es nun so wäre, dass Kind bekommen / Kind nicht bekommen normalerweise 50/50 ist, dann wäre es anders. Aber so ist es ja nunmal nicht. Das hat für mich keine Wertung, sondern ist einfach eine Frage des Regel-Ausnahme-Verhältnisses. Sofern eine Frau im gebärfähigen Alter ist, eine Beziehung hat und schwanger wird, ist es ja nun meistens Grund zur Freude. Und insofern wäre es bei mir auch immer so, dass ich zu Schwangerschaften erstmal gratuliere und mich freue, anstatt zu fragen, "Willst dus denn haben?" :zwinker:


F FräuleinPalm : Weißt du denn schon, wann der Eingriff stattfindet und war deine Beratung schon? Mich würde interessieren, wie so eine Beratung abläuft, wenn du davon erzählen magst. :smile:
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #59
Sehr wahr. In der gleichen Situation hätte wohl niemand gesagt "Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, das Kind nicht zu bekommen? Das könnte dein Leben auch bereichern!".
Doch, ich kenne frauen/mädchen, denen genau das gesagt wurde.
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #60
[/OT]
F FräuleinPalm : Weißt du denn schon, wann der Eingriff stattfindet und war deine Beratung schon? Mich würde interessieren, wie so eine Beratung abläuft, wenn du davon erzählen magst. :smile:
Mich auch. Ich hatte damals nur den Termin vereinbart, dann aber abgesagt, weil wir uns entschieden hatten.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #61
Ich habe momentan nicht so viel Zeit (und auch nicht so viel Lust) umfangreich zu antworten. Ich habe mir zwar jeden Beitrag durchgelesen, aber ich bin gerade unmotiviert jeden User zu zitieren, also verzeiht mir...

Ich kann euch erstmal auf den neuesten Stand bringen: ich war schon vor 1 Woche beim FA gewesen, habe mir die Schwangerschaft bestätigen lassen und wir haben das kleine Embryo auch auf dem Ultraschall gesehen. Es war definitiv eine sehr ungewohnte Situation für mich und meinen Freund gewesen, und wir haben auch das Bild bekommen. Wir waren ziemlich bald direkt danach bei Pro Familia gewesen und ich habe mir auch den Schein ausstellen lassen, dass ich bei der Schwangerschaftskonfliktberatung war. Der Mitarbeiter war sehr nett und hat zum Glück nicht so viel darüber gelabert, was es für Alternativen gibt, weil ich ihm am Anfang des Gesprächs gesagt habe, dass ich zu einem Abbruch tendiere.

Danach waren mein Freund und ich ein paar Tage weggewesen. Wir hatten natürlich überlegt, ob wir nicht alles stornieren wollen wegen der ganzen Situation, aber wir haben uns doch entschieden, einfach mal für uns zu sein, versuchen sich zu entspannen und über das Ganze nachzudenken.
Jedenfalls habe ich bislang keine wirkliche emotionale Bindung zu dem Embryo aufgebaut und ich muss sagen, dass ich sicherlich nicht lebensmüde bin und ein 'Menschenexperiment' wage, das Kind bekomme, um hinterher zu gucken, ob sich nicht doch etwas entwickelt. Vielleicht habe ich auch zu viel 'Regretting Motherhood' gelesen.

Und ja, ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, nicht abzutreiben. Und mein Freund hat sich auch Gedanken darüber gemacht. Wir beide sogar gleichzeitig, aber unabhängig voneinander - irgendwann haben wir darüber gesprochen und wir haben bislang über alles offen geredet. Aber wir sehen uns leider gar nicht in der Rolle als Eltern/Mutter/Vater. Mir geht es nicht nur um den finanziellen Aspekt und Studium usw. Es gibt wesentlich schlechtere Voraussetzungen und wir beide stehen als fast-fertig-Studierte sogar wesentlich besser da als so manch andere Frauen/Paare.
Meine Gedanken zu der Abtreibung sind durchaus nervenaufreibend. Ich bin heute 7 + 4 und bei mir wäre ein medikamentöser Abbruch möglich und ich habe mich auch dafür entschieden. Ich habe auf jeden Fall Angst vor den Schmerzen, dem ganzen Blut und die ausgestoßene Fruchthöhle. Aber nichtsdestotrotz habe ich wesentlich mehr Angst das Kind auszutragen. Eine Abtreibung ist sicherlich nie ein Spaziergang und jede Frau, die sich wie ich von Anfang an dafür entschieden hat, wird daran auf jeden fall physisch (und manche auch psychisch) daran gelitten haben.

Mein Freund und ich mögen Kinder sehr. Wir haben auch gerne mit Kindern zu tun, aber wir mögen uns lieber in der Rolle als Erzieherin/Onkel/Tante usw. Aber die Betrachtung der Rolle als Eltern ist irgendwie bei uns nicht existent.
Wir beide haben keinen Kinderwunsch und mit fast 30 wissen wir auch noch nicht, ob das jemals kommen wird. Aber wir schließen es halt nicht komplett aus, weil wir nicht wissen, wie es mit Ende 30 ausschaut. Vielleicht kommt da doch noch was bei mir, aber dann würde ich mich auch für die Schwangerschaft entscheiden.

Wahrscheinlich ist der Termin für den Abbruch im Laufe nächster Woche.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #62
Meine Gedanken zu der Abtreibung sind durchaus nervenaufreibend. Ich bin heute 7 + 4 und bei mir wäre ein medikamentöser Abbruch möglich und ich habe mich auch dafür entschieden.
das ist gut, dass es so früh festgestellt wurde und das noch möglich ist.

ich verstehe deine gedanken absolut - ich mein, ich nehm seit vielen jahren die pille, achte peinlich genau drauf und trotzdem mache ich alle nase lang nen schwangerschaftstest um eben, im dümmsten aller fälle, genau diese option zu haben: es, wenn es soweit kommen sollte, so früh wie möglich zu beenden - bevor es weiter entwickelt wäre als nötig.

ich halte es auch für möglich, dass ich irgendwann mal kinder will, aber jetzt? nein, definitiv nicht, auf garkeinen fall. meine entscheidung zur abtreibung stände - soweit ich das beurteilen kann, ohne in der situation zu sein - genauso klar wie deine. mit herzschmerz, ja, aber trotzdem klar und eindeutig. ist jetzt grade halt nicht.

ich drück dir fest die daumen, dass das alles wie geplant läuft und du damit gut leben kannst. meldest du dich dann nochmal, wenn das durch ist?
 
M
Benutzer Gast
  • #63
Edit

Die TS hat es gelesen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #64
Thema regretting motherhood:
Ich habe 2 geplante, wundervolle, gesunde kinder. Einen lieben Mann und Vater. Und trotzdem gibt es ganz kurze Momente, da fühle ich mich wie Lily in HIMYM (ab 1:40)
Manchmal ist das alles scheiße anstrengend, nervig, man fühlt sich emotional ausgelaugt, steht über Wochen mit den Bedürfnissen zurück, vegetiert vor sich hin.
Ich habe jedes Mal aus solchen Phasen gelernt. Ich löse mich nicht mehr im babystrudel auf. Ich merke, wenn ich in die lily-auf-dem-dach-momente rutsche und ziehe an der Reißleine. Das geht nicht immer sofort, aber immer besser.
Ich nehme meine “Pinsel“ nicht mehr für Monate nicht in die Hand. Und genau deshalb, weil ich mich nicht mehr selbst verliere, zweifel ich heute viel seltener an meiner Rolle und an meinem Lebensweg, als noch vor 3, 4'jahren.
Wir schaffen uns gegenseitig Oasen. Und so bleibt man einfach ein bisschen mehr man selbst.
Ich behaupte nicht, dass es RM nicht existiert. Aber ich behaupte, dass viele unglückliche Frauen ihr Unglück oder ihre Unzufriedenheit auf ihre Kinder projezieren.
 
Caelyn
Benutzer87573  (35) Sehr bekannt hier
  • #65
Off-Topic:
T tortenesser ich gehöre auch zu denen, die sich schon oft gefragt haben warum zum Teufel meine Eltern bitte unbedingt ein Kind wollten und die sich schon mehr als einmal gewünscht haben sie wären nicht geboren worden. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich ein unschönes Leben gehabt hätte. Im Gegenteil, ich hatte in sehr großen Teilen eine tolle Kindheit und bin sehr behütet aufgewachsen.


Wenn ich selbst heute feststellen würde, dass ich schwanger bin würde ich auch ohne weiteres sofort abtreiben obwohl ich knapp 30 bin und die Rahmenbedingungen für ein Kind eigentlich o.k. wären, von daher kann ich die TS gut verstehen..
Ich hoffe, dass mir, sollte ich in diese Situation kommen, keine Leute versuchen, ihre Meinung über Abtreibung aufs Auge zu drücken. Was der Großteil der Gesellschaft zu Abtreibungen sagt, wenn eigentlich geeignete Rahmenbedingungen bieten kann das weiß man doch. Und es ist ja nicht so, als ob man sich in einem solchen Fall selbst nicht überlegt hätte, wie man handeln möchte. Die TS hat sicher nicht im Bruchteil einer Sekunde entschieden, abtreiben zu wollen, sondern sich schon Gedanken dazu gemacht. Dass sich die Gedanken im Verlauf der Beratung nicht mehr ändern kann doch vorkommen.

Off-Topic:

Auch wenn meine Sicht vermutlich für Aufruhr sorgt: ich hätte glaube ich auch null schlechtes Gewissen, einen Zellhaufen abzutreiben. Für mich sind selbst Babies noch keine "richtigen" Menschen und die Vorstellung, so ein Ding in mir wachsen zu haben verursacht bei mir zum momentanen Zeitpunkt buchstäblich Albträume.
Ich schließe nicht aus, vielleicht doch irgendwann mal noch ein Kind zu bekommen, da ich Kinder mag, wenn sie so 5+ sind, aber vor einer Schwangerschaft und der Baby- und Kleinkindzeit graut mir wirklich.
 
Frau Antje
Benutzer166598  Öfter im Forum
  • #66
Die Entscheidung ab zu treiben ist Herzenssache. Das habe ich jetzt schon öfters miterlebt. Und wenn man sich dann dagegen entscheidet, genau dann geht es tatsächlich schief. Kinder spüren es von Anfang an (diese Grenze ist nicht genau zu definieren) wenn sie nicht gewollt sind. Und als Eltern wird man es immer wieder (unbewusst) durchblicken lassen.

Liebe TS: ich finde deine Entscheidung stark und mutig und wünsche Dir einen guten Verlauf.

Off-Topic:
Meine Mutter hat meinen "Vorgänger" auch ab treiben lassen. Währen meiner Schwangerschaft hat sie es mir erzählt, auch als Option sollte ich das Kind nicht wollen. Sie war mir eine wunderbare Mutter, hat mir aber ehrlich erzählt, dass sie es dem 1. Kind nicht hätte sein können. Ich fand es erschütternd und mutig zugleich, dass sie es mir so ehrlich erzählt hatte.
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #67
Off-Topic:
Frau Antje Frau Antje Eigentlich wollte ich hier nichts mehr schreiben, aber jetzt muss ich doch kurz, es kribbelt zu sehr in den Fingern :zwinker: Ich habe mit "sehe ich anders gestimmt", weil ich deine These, dass es schief gehen muss (?), wenn eine Frau über eine Abtreibung nachdenkt und sich dann doch für das Kind entscheidet, so nicht stehen lassen kann. Du magst Recht haben, wenn es um tatsächlich ungewollte Kinder geht. Um Schwangerschaften, die die Mutter nie akzeptiert hat, sie nur ausgetragen hat, weil sie von ihrem Umfeld bequatscht wurde oder sich aufgrund religiöser oder moralischer Überzeugung gezwungen sah. Dann mag das zutreffen. Aber nicht jede Frau, die sich im Falle einer ungeplanten Schwangerschaft mit einem Abbruch zunächst auseinander setzt und sich dann doch dagegen entscheidet, bereut das später, liebt ihr Kind nicht und lässt es das spüren! Ich kenne x Frauen, die ungewollt schwanger wurden und etliche haben sicher zumindest kurzzeitig auch einen Abbruch in Erwägung gezogen. Ich selbst eingeschlossen. Und obwohl ich meine große Tochter tatsächlich nicht wollte, es unvorstellbar war Mutter zu werden, liebe ich sie über alles und sie spürt und weiß das auch. Ein Kind muss kein durchgeplantes Wunschkind sein, um von ganzem Herzen geliebt zu werden!
Und ja, manchmal fluche und heule ich, weil ich mein altes Leben vermisse - siehe den Post von LULU1234 LULU1234 oben, Lilly und Ted. Aber ich liebe sie, kein Fitzelchen weniger als Wunschkindmütter ihre Kinder lieben - obwohl ich ernsthaft an Abtreibung gedacht und mir in den ersten Wochen sogar eine Fehlgeburt gewünscht hatte! Ich bereue nichts.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #68
Off-Topic:
Schön gesagt, M Miss_Marple , bei meiner besten Freundin ist es ziemlich genauso. :knuddel:
 
B
Benutzer Gast
  • #69
Wie geht es dir denn jetzt?
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #70
weg :cool::tongue:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wentj
Benutzer144187  Sehr bekannt hier
  • #71
Ich bin mir sicher, dass es vielen von euch komisch aufstößt sowas überhaupt zu lesen, weil manche von euch eher annehmen, dass ich einen psychischen Schaden davon bekomme.
Off-Topic:
Wieso sollte es? Ich habe hier nur still mitgelesen, aber du hast eigentlich von Anfang an so sicher in deiner Entscheidung gewirkt, dass ich es mir nicht anders vorstellen könnte. Freut mich für dich, dass es dir jetzt so gut geht :smile:
 
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