• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ich glaube, mein Freund braucht dringend Hilfe...

D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen!

Wie der Titel schon sagt, es geht um meinen Freund. Allerdings halte ich das Thema hier für besser aufgehoben, da es weniger um unsere als seine Probleme geht.
EDIT: Es ist ziemlich lang geworden, ich krieg's einfach nicht kürzer gefasst. Vielen Dank an jeden, der sich trotzdem durchkämpft.

Zum Hintergrund:
Seit einem Jahr wohnen wir zusammen, haben vorher beide jeweils bei den Eltern gewohnt, wobei er aber beinahe jeden Tag bei mir war und am Wochenende auch bei mir übernachtet hat.
Seit WS 07/08 studieren wir beide an der Universität unserer Heimatstadt, er Physik. Das hat im ersten Semester auch wunderbar funktioniert, er lag mit den Noten im guten Durchschnitt, ist regelmäßig zur Uni gegangen, hat Hausaufgaben gemacht usw.
Im 2. Semester (also mehr oder weniger parallel zum Zusammenzug) kam der große Einbruch. Er hat geschätzt mehr als die Hälfte seiner Veranstaltungen geschwänzt, hat nur noch die Pflichthausaufgabe erfüllt (da prüfungswertig). Er ist dann durch seine zwei anderen Prüfungen durchgefallen. In der Nachklausur hat er eine bestanden, die andere nicht. Diese wird jetzt in knapp 3 Wochen mündlich zu wiederholen sein, das ist sein vorletzter Versuch.

Nun gut, geändert hat sich bislang leider nichts. Obgleich er nach dem letzten Prüfungsdisaster gesagt hatte, sich jetzt mehr reinzuhängen, ist nicht viel passiert.
Er sagt, Physik ist zu kompliziert/theoretisch für ihn, in der Analysis habe er seine persönliche Grenze erreicht. Das glaube ich ihm auch.
Nach viel Hin und Her steht der neue Plan: Die Analysisprüfung noch irgendwie bestehen, um nicht zwangsexmatrikuliert zu werden, im kommenden SS arbeiten und den Uni-Schwedischkurs weiterführen, und ab WS 09/10 Geographie studieren. Schöner Plan, alles könnte toll sein.

Aber nun greift das Problem (Vorsicht, ich mag es vielleicht sehr hart formulieren, aber das trifft es):
Er kriegt den Arsch nicht hoch, ist stinkefaul und sulht sich in Selbstmitleid.

Ich versuche alles, um ihm zu helfen, aber ich komm nicht an ihn ran. An guten Tagen sagt er Ja und Amen und nichts ändert sich, an schlechten Tagen wird er gleich sauer und abweisend.
Er ist diese Woche nicht einmal rechtzeitig aufgestanden, um zur Uni zu gehen. Selbst zu dem Schwedischkurs, der ihm eigentlich Spaß macht, hat er es gestern nicht geschafft. Er hat Mittwoch versucht, für Analysis zu lernen, hat festgestellt, dass er es nicht versteht. Fertig. Ich versuche ihn dazu zu bewegen, einen Kommilitonen um Hilfe zu bitten. Er stimmt mir manchmal sogar zu, aber es passiert wiederum nichts.
Bis spät in die Nacht spielt er PC-Spiele, aber für die Uni nichts. Dann schläft er lange und wieder nichts für die Uni. Ja, das ist etwas pauschalisiert (siehe Mittwoch), aber es trifft den Kern.

Wenn es weiter so geht, besteht er Analysis diesmal wieder nicht. Wenn es dann immer noch weiter so geht, auch nicht im SS. Das ist kein Weltuntergang, aber schön wär's auch nicht.
Wenn seine jetzige Einstellung allerdings dann immer noch präsent ist, dann geht auch das Geo-Studium schief.

Wir haben grad miteinander geredet. Er sagte, er hat Angst zu versagen. Dann kam der Satz, der mir Angst macht: "Ich mach doch eh immer alles falsch."
Klingt vielleicht harmlos, scheint aber leider sein Motto zu sein. Ich habe das ungute Gefühl, dass er sich darauf ausruht. Vielleicht KANN er aber auch gar nicht anders. So niedergeschlagen und unruhig und gereizt, wie er ist, hab ich langsam ernsthaft Angst, dass er vielleicht depressiv ist/wird.

Auf jeden Fall ist er massiv überfordert mit der Aufgabe "Selbstdisziplin". Er hat es nie gelernt.
Beim Leistungssport früher stand seine Mutter dahinter, da gab es für ihn keinen Widerspruch. Die Disziplin zum Leistungssport kam also gar nicht von ihm.
Die Schule ging ihm leicht von der Hand, das Lernen hat er also auch nie gelernt.
Daheim war früh aufstehen und viel Hausarbeit die Regel - wieder kein Widerspruch, aber auch keine eigene Disziplin.

Und jetzt?
Uni ist nicht mehr so leicht wie Schule, er müsste lernen. Keine Lust, kein Interesse, keine Kraft, sich aufzuraffen.
Haushalt? Mama ist ja nicht hier. Ich hab anscheinend nicht ihre Macht. Wenn ich möchte, dass wir aufräumen, gibt's Ärger. Er ist genervt, sieht es nicht ein (und hier herrscht Saustall!). An der Unordnung hab ich meine Mitschuld, das weiß ich und sehe es ein. Fakt ist aber, dass wir bestimmte Dinge von vornherein aufgeteilt hatten (Wäsche aufhängen ist seins, weil im Keller riesige Spinnen hausen; Kochen, weil ich vom Stehen Rückenschmerzen kriege usw). Doch auch diese Dinge nerven natürlich.

Ich kann nicht in hin hineingucken. Ich sehe nur von außen, dass es so einfach nicht weitergeht. Ich sehe, dass er an sich arbeiten muss (Stichwort Selbstdisziplin). Doch kann oder will es nicht sehen. Oder er hat keine Kraft dafür. Er scheint überzeugt, dass er versagen wird.

Unnötig zu erwähnen, dass die Situation sowohl mich persönlich als auch die Beziehung massiv belastet.
Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll... Ich will helfen, doch ich kann nicht. Ich hab Angst um ihn, ich hab Angst um uns... was soll ich nur tun?
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Nun ja, erstmal: Wer sich nicht helfen lassen will, dem kann auch nicht gehlfen werden.

Zweitens bist du vermutlich die falsche Person um zu helfen. Vor dir als Freundin will er vielleicht nicht als Versager dastehen?

Gibt es eventuell andere Instanzen, die eher an ihn rankommen? Freunde, Familie? Vielleicht auch die psychologische Studierendenberatung?

Wichtig ist auch, dass ihr die Probleme im Haushalt von den Uni-Problemen trennt.
Wird ihm das selbst nicht zu bunt "im Saustall" zu leben? Und kochen, ich mein: man muss ja mal was essen? Hat er nie gelernt sich selbst zu versorgen?
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Nun ja, erstmal: Wer sich nicht helfen lassen will, dem kann auch nicht gehlfen werden.

Zweitens bist du vermutlich die falsche Person um zu helfen. Vor dir als Freundin will er vielleicht nicht als Versager dastehen?
Ja, damit hast du sicher recht, mit erstens und zweitens.
Aber:

Gibt es eventuell andere Instanzen, die eher an ihn rankommen? Freunde, Familie? Vielleicht auch die psychologische Studierendenberatung?
Andere Instanzen gibt es nicht wirklich. Freunde hat er nicht viele, eigentlich nur zwei, die nicht auch meine sind. Und die sind beide weit weg. Der Kontakt ist sporadisch.
Zu seiner Familie hat er zum Glück wieder recht guten Kontakt. Er hat ihnen auch von der Überforderung erzählt, aber wirklich an ihn heran kommen sie auch nicht.
Ich bin eigentlich die einzige Person, der gegenüber er sich wirklich öffnet.Und das tut er ja ab und zu auch wirklich, nur Hilfe annehmen ist dann wieder was anderes...
Psychologische Studierendenberatung wär sicher hilfreich - aber auf die Idee müsste er wohl alleine kommen, um sie nicht abzulehnen.

Wichtig ist auch, dass ihr die Probleme im Haushalt von den Uni-Problemen trennt.
Wird ihm das selbst nicht zu bunt "im Saustall" zu leben? Und kochen, ich mein: man muss ja mal was essen? Hat er nie gelernt sich selbst zu versorgen?
Ihm wird's leider nicht zu bunt, jedenfalls nicht so sehr, dass er aufräumen würde ohne sich zu beschweren. Ironischerweise komme ich aus dem Chaoshaushalt und er aus der Picobello-Familie. Aber ihm ist das Chaos egaler als mir. Wenn ich nicht sage, wir müssen, dann tut sich nichts.
Und essen kann man(n) ja auch Tiefkühlpizza. :zwinker:


Naja, er kam eben nochmal rein und es scheint doch etwas angekommen zu sein. Er will die Prüfung diesmal bestehen, denn 1) liegt der 4. Versuch im Ermessen des Prüfers (das wusste ich noch gar nicht) und 2) müsste er sich selbst krankenversichern, wenn er exmatrikuliert würde. Und der Sprachkurs würde dann auch wegfallen.
Ich hoffe nur, das hat jetzt Bestand. (Nach)Hilfe will er immer noch nicht, er versucht es jetzt erstmal mit einem Computerprogramm...

Ich konnte ihm grad noch ausreden, jetzt eine neue Sprache lernen zu wollen. Ich hab den Eindruck, er sucht verzweifelt nach Verdrängungsbeschäftigungen. Neues Pc-Spiel, neue Sprache...
 
R
Benutzer78885  (71) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
hallo drusilla,
ich habe die vermutung, dass dir hier aus dem kreis nicht wirklich jemand helfen kann. mein rat ist nach professioneller hilfe zu suchen. aus meiner sicht befindet sich dein freund in einem loch aus dem er nicht selbstständig herausfindet auch nicht mit deiner alleinigen hilfe.
ganz wichtig und richtig ist wie bereits angesprochen, er selbst muss dazu bereit sein einen weg der hilfe zu gehen.
wie ihr beide nun an professionelle hilfe kommt mag ich nicht wirklich sagen. aus meiner sicht gibt es noch hausärzte, die erlären können an wehn man sich wenden kann. bin aber der überzeugung, dass diese eher in der minderzahl sind.
ganz wichtig finde ich auch, das du ihm die situation verdeutlichst und deine stärken aber auch grenzen mit einbeziehst aber keinen druck aufbaust.
ob dir das nun wirklich weiter hilft bezweifele ich aber vll hilft dir ja schon, dass da jemand ist, der sich im hintergrund auch gedanken dazu macht.
viel glück an euch beide.
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Rosenstock, du hast ja Recht.
Das ist es ja, was ich befürchte: Dass er professionelle Hilfe braucht und ich hilflos daneben stehe, bis er es selbst einsieht.
Ich hoffe so sehr, dass meine ziemlich deutlich Ansage vorhin zu ihm durchgedrungen ist...
Ich bin der Überzeugung, dass er raus muss aus diesem Loch, aus dem "Ich kann's doch eh nicht". Nur, solange er die Augen davor verschließt...

Übrigens: Ja, es hilft tatsächlich, dass noch andere sich kurzfristig ihre Gedanken zum Thema machen. Auch wenn es letztlich beinahe die gleichen sind, die ich mir so mache, hilft es, nicht alleine zu sein. Danke dir!
 
R
Benutzer68311  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Hi,

Klingt vielleicht ein bisschen doof, aber ich war genau das, vor ein paar Jahren, was dein Freund jetzt durchmacht. Es passt einfach alles. Der ganze Antrieb kam von zuhause, sprich meine Mama hat für die Disziplinierung gesorgt. Dann als ich auszog und mit studieren anfing, kam auch ganz schnell der Schlendrian und wenn man einmal was versäumt hat, ist es ganz schwer, das wieder aufzuholen, hat kein Erfolgserlebnis, der ganze Teufelskreis eben.

Ist natürlich schlimm, dass ihr Beide darunter leidest und du anscheinend nicht die Autorität über ihn hat, wie damals seine Mutter. Aber hey, auch wenn das vielleicht ein heikles Thema ist, warum erzählst du's nicht seiner Mutter. Ich weiß ja nicht, in welchem Verhältnis ihr alle zueinander steht, aber ich finde, ein Versuch wäre es wert, bevor er noch weiter abrutscht... Ich meine, wer sagt dir denn, dass er bei Geographie nicht genau dasselbe erlebt.

Und was den HH angeht ist es schonmal gut, dass ihr klare Regeln habt, wer was macht. Die denkbar schlechteste Lösung wäre wohl zu sagen, wer er nichts macht, machst du auch nichts mehr.. Da werdet ihr euch sehr bald Beide nicht mehr wohlfühen. Hm, er ist für die Wäsche zuständig. Er macht es nicht, wie wäre es, wenn du eine zeitlang nur noch deine Sachen machst, deine eigene Wäsche und er muss sehen, wie er dann klarkommt. Und kochen.. hm.. das ist natürlich so ein Punkt...Hm...
Was sagt er denn dazu, warum er sich an eure Absprachen im HH nicht hält? Das Studium ist ja vielleicht noch seine Sache, aber die Wohnung betrifft euch Beide!
 
tiefighter
Benutzer79395  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Hi,

in der Lage deines Freundes bin ich aur Zeit mehr oder weniger auch. Und ich studiere Geographie ;-). (noch)

Vorher habe ich 2 Semester Meteorologie studiert, was mir aber auch viel zu theoretisch war. Von daher kann ich gut nachempfinden, wie sich dein Freund in seinem Studiengang fuehlt, da Meteo eigentlich nix anderes als Physik ist.

Warum ich mich zur Zeit zu nichts aufraffen kann, dass moechte ich nicht so gern oeffentlich machen. Ich kann dir und deinem Freund aber sagen, dass er eine Art Initialzuendung braucht. Wenn moeglich von ausserhalb.
Ich wuerde deinem Freund bezueglich des Wechselns erstmal raten, in den Ferien zur Studienberatung zu gehen, falls er das nicht schon getan hat. Fuer weitere Infos haben auch die Geo-Professoren, zumindest an meiner Uni, auch in den Ferien Sprechzeiten. Und wenn es gute Profs sind, dann werden sie sich auch relativ viel Zeit fuer deinen Freund nehmen.

Off-Topic:
fuer weitere Infos kannst du mir gern auch `ne PN schreiben
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Hi,

Klingt vielleicht ein bisschen doof, aber ich war genau das, vor ein paar Jahren, was dein Freund jetzt durchmacht. Es passt einfach alles. Der ganze Antrieb kam von zuhause, sprich meine Mama hat für die Disziplinierung gesorgt. Dann als ich auszog und mit studieren anfing, kam auch ganz schnell der Schlendrian und wenn man einmal was versäumt hat, ist es ganz schwer, das wieder aufzuholen, hat kein Erfolgserlebnis, der ganze Teufelskreis eben.

Schön, mal die andere Seite betrachten zu können. :smile:
So ungefähr hab ich mir das schon gedacht...

Ist natürlich schlimm, dass ihr Beide darunter leidest und du anscheinend nicht die Autorität über ihn hat, wie damals seine Mutter. Aber hey, auch wenn das vielleicht ein heikles Thema ist, warum erzählst du's nicht seiner Mutter. Ich weiß ja nicht, in welchem Verhältnis ihr alle zueinander steht, aber ich finde, ein Versuch wäre es wert, bevor er noch weiter abrutscht... Ich meine, wer sagt dir denn, dass er bei Geographie nicht genau dasselbe erlebt.

Kein gutes Verhältnis, gar nicht. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mir die Schuld gibt für das Abstürzen ihres Sohnes. Außerdem finde ich nicht, dass ich das Recht habe, quasi zu "petzen". Ich hab auch Probleme und vertraue meinem Freund, dass er das nicht an meine Eltern heranträgt, dann kann ich das aber andersherum auch nicht machen.

Und was den HH angeht ist es schonmal gut, dass ihr klare Regeln habt, wer was macht. Die denkbar schlechteste Lösung wäre wohl zu sagen, wer er nichts macht, machst du auch nichts mehr.. Da werdet ihr euch sehr bald Beide nicht mehr wohlfühen. Hm, er ist für die Wäsche zuständig. Er macht es nicht, wie wäre es, wenn du eine zeitlang nur noch deine Sachen machst, deine eigene Wäsche und er muss sehen, wie er dann klarkommt. Und kochen.. hm.. das ist natürlich so ein Punkt...Hm...
Was sagt er denn dazu, warum er sich an eure Absprachen im HH nicht hält? Das Studium ist ja vielleicht noch seine Sache, aber die Wohnung betrifft euch Beide!

Naja, er macht seine Sachen ja. Aber eben oft nur mit viel Gemurre... da bin ich vielleicht auch zu harmoniesüchtig. Ich komm nicht gut damit klar, wenn er schlechte Laune bekommt, wenn ich was sage. Da bräuchte ich wahrscheinlich auch ein dickeres Fell. Ist nur grad schlecht, ich hab ja auch Prüfungen. Meine Nerven sind bis zum Zerreißen gespannt, da belastet mich das schon genug, wenn er murrt und "herumzickt".
 
R
Benutzer68311  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Oh ok, dann besser nicht zu Mama... :zwinker: Mir hat es damals geholfen..*g*

Das Problem ist einfach, du hast selber jede Menge zu tun und kannst dich nicht ständig darum kümmern, dass er was für die Uni macht. Verstehe ich vollkommen. Habt ihr denn manchmal wenigstens den selben Weg oder müsst zu gleichen Zeit aufstehen? Ansonsten hätte ich vielleicht noch vorgeschlagen, dass ich mal versucht morgens mal eine zeitlang zusammenaufzustehen, wenn das irgendwie möglich ist. Erzähl doch mal ein bisschen, wie das bei euch so unter der Woche abläuft, dann hat man vllt einen besseren Ansatzpunkt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ungemein hilft, wenn man am Anfang nicht alles "alleine" machen muss. Das heißt, gemeinsames Aufstehen - falls möglich, frühstücken, zur Uni, lernen.. etc...

Hm und das Murren... Ich weiß, was du meinst, das ist scheiße, wenn jemand ständig meckert, während er lediglich seinen ganz normalen Pflichten nachkommt. Ist das womöglich nur eine Phase oder war das schon immer so? Vielleicht hiflt kurzzeitiges Ignorieren dieses negativen Verhaltens. Einfach nicht hinhören, überhören... solange er es ja dennoch macht... Natürlich ist das kein dauerhaft tragbarer Zustand, deshalb die Frage, ob er das erst seit Kurzem macht...
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Hi,

in der Lage deines Freundes bin ich aur Zeit mehr oder weniger auch. Und ich studiere Geographie ;-). (noch)

Vorher habe ich 2 Semester Meteorologie studiert, was mir aber auch viel zu theoretisch war. Von daher kann ich gut nachempfinden, wie sich dein Freund in seinem Studiengang fuehlt, da Meteo eigentlich nix anderes als Physik ist.

Warum ich mich zur Zeit zu nichts aufraffen kann, dass moechte ich nicht so gern oeffentlich machen. Ich kann dir und deinem Freund aber sagen, dass er eine Art Initialzuendung braucht. Wenn moeglich von ausserhalb.
Ich wuerde deinem Freund bezueglich des Wechselns erstmal raten, in den Ferien zur Studienberatung zu gehen, falls er das nicht schon getan hat. Fuer weitere Infos haben auch die Geo-Professoren, zumindest an meiner Uni, auch in den Ferien Sprechzeiten. Und wenn es gute Profs sind, dann werden sie sich auch relativ viel Zeit fuer deinen Freund nehmen.

Off-Topic:
fuer weitere Infos kannst du mir gern auch `ne PN schreiben

Initialzündung... meinst du also irgendetwas, das ihn "aufrüttelt" und ihm vielleicht auch neue Energie gibt? Ein neues Hobby oder z.B. ein "Schreckerlebnis", dass ihn motiviert, härter für die Uni zu arbeiten? Ich weiß nicht genau, was du damit meinst...

Studienberatung werd ich ihm auf jeden Fall vorschlagen, auch , mal in Vorlesungen zu gehen, wenn die öffentlich sind. Mal schauen, ob ich ihn zu einem persönlichen Gespräch mit einem Professor überreden kann. Wobei wir da wohl beide irgendwie Angst hätten, dass er merkt, das Geo auch nicht das Richtige ist. Und dann ist der ganze schöne Plan B futsch. Irrationale Angst, ja. Aber sie ist so...

Erzähl doch mal ein bisschen, wie das bei euch so unter der Woche abläuft, dann hat man vllt einen besseren Ansatzpunkt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es ungemein hilft, wenn man am Anfang nicht alles "alleine" machen muss. Das heißt, gemeinsames Aufstehen - falls möglich, frühstücken, zur Uni, lernen.. etc...

Na gut. Also:
Dieses Semester hatten wir nur einen Tag, an dem wir zur gleichen Zeit anfangen mussten. Aber da geht's schon los: Ich muss mind. ne halbe Stunde früher aus dem Haus, also steh ich früher auf.
Ansonsten sieht es allgemein so aus:
Mein Wecker klingelt 2.5 Stunden, bevor ich an der Uni sein muss. (Morgenmuffel, brauche viiiiel Zeit zum wach werden :tongue:), er steht später auf (hat nur 5 Minuten Weg und braucht auch im Bad und beim Anziehen nicht so lang). Das Frühstück besteht aus Müsli/Kellogs etc nebenher beim Anziehen.

An der Uni sind wir unterschiedlich lange. Meine Institute sind halt weiter weg als sein (20 min mit dem Rad, 20-30 min mit dem Auto). Deshalb fahr ich bei einzelnen Freistunden nicht nach Hause, er schon.

Der Lernaufwand/stil ist auch sehr unterschiedlich. Ich studiere Sprachwissenschaften, da braucht es ein ganz anderes Lernen als bei Naturwissenschaften. Ich lerne ehrlich gesagt auch während des Semesters nicht viel, da bin ich mit Lesen von Texten und Übungen beschäftigt. Gelernt wird erst zur Prüfungszeit hin. Er hingegen muss Übungen, Übungen, Übungen machen. Zum Lernen gibt's da nicht viel, es muss verstanden werden. Aber dazu braucht er Ruhe, gemeinsam Lernen ist nicht so toll.

Hm und das Murren... Ich weiß, was du meinst, das ist scheiße, wenn jemand ständig meckert, während er lediglich seinen ganz normalen Pflichten nachkommt. Ist das womöglich nur eine Phase oder war das schon immer so? Vielleicht hiflt kurzzeitiges Ignorieren dieses negativen Verhaltens. Einfach nicht hinhören, überhören... solange er es ja dennoch macht... Natürlich ist das kein dauerhaft tragbarer Zustand, deshalb die Frage, ob er das erst seit Kurzem macht...

Das kann ich gar ncht einschätzen... das wechselt immer mal wieder. Ist wohl tagesformabhängig und auch davon, wie passend der Zeitpunkt ist, zu dem ich damit ankomme. Jetzt grad wäscht er völlig freiwillig Wäsche und hängt sie auf und nimmt sie ab...
 
tiefighter
Benutzer79395  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Initialzündung... meinst du also irgendetwas, das ihn "aufrüttelt" und ihm vielleicht auch neue Energie gibt? Ein neues Hobby oder z.B. ein "Schreckerlebnis", dass ihn motiviert, härter für die Uni zu arbeiten? Ich weiß nicht genau, was du damit meinst...

Studienberatung werd ich ihm auf jeden Fall vorschlagen, auch , mal in Vorlesungen zu gehen, wenn die öffentlich sind. Mal schauen, ob ich ihn zu einem persönlichen Gespräch mit einem Professor überreden kann. Wobei wir da wohl beide irgendwie Angst hätten, dass er merkt, das Geo auch nicht das Richtige ist. Und dann ist der ganze schöne Plan B futsch. Irrationale Angst, ja. Aber sie ist so...


Mit der Initialzuendung meine ich eher beides. Etwas, das ihn aufruettelt und an die Tuer klopft und sagt:" Kollege, jetzt wirds aber mal Zeit". Denn ehe man sich versieht ist man ein paar Jaehrschen aelter und hat immer noch nicht die Scheine, die man braucht.

Das persoenliche Gespraech mit dem Prof sollte er auf jeden Fall annehmen, denn wer weiss, vllt ist Geo ja auch nicht das Richtige fuer ihn. Der Prof kann ihn auf jeden Fall etwas darueber aufklaeren.

Aengstlich solltest du jetzt auf keinen Fall sein, denn das macht die Sache ja auch nicht besser. Jetzt sind ja erstmal mehr oder weniger Ferien. Ich weiss ja nicht, was fuer Klausuren er noch schreiben muss, aber in den Ferien ergibt sich bestimmt die moeglichkeit fuer euch zu einem etwas ernsteren Gespraech. Er hat immerhin den Vorteil, dass er jemanden hat, mit dem er darueber reden kann, im Gegensatz zu mir.
 
R
Benutzer68311  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Das kann ich gar ncht einschätzen... das wechselt immer mal wieder. Ist wohl tagesformabhängig und auch davon, wie passend der Zeitpunkt ist, zu dem ich damit ankomme. Jetzt grad wäscht er völlig freiwillig Wäsche und hängt sie auf und nimmt sie ab...

Hey, LOB IHN!!! Glaub mir, er braucht das. Zeig ihm, dass du das super klasse, wahnisinnig toll findest. Übertreib ruhig, aber nicht so, dass er es merkt. Zeig ihm, wie schön du das findest.. Er wird sich das merken bestimmt...


Könntet ihr nicht vllt einen Plan ausarbeiten, wann er aufstehen muss für seine Uni und wie lange er dann wo ist? Quasi ein Stundenplan mit Aufstehzeiten und Lernzeiten etc. Vllt sieht er dann mal schwarz auf weiß, wie oft er nicht geht, was er alles versäumt...? Das heißt, er oder du hakt immer ab, ob alles geklappt oder eben nicht und redet auch darüber.
Und was das späte sitzen am PC anbelangt, stellt doch auch dafür einen Zeitplan auf, dh. baut das in seinen Stundenplan irgendwo ein und setzt auch einen GEMEINSAMEN Zeitpunkt fest, wann ihr schlafen geht.

Klingt alles total überzogen und bescheuert, vor allem für dich, da du keine Probleme hast, aber ich glaube, es würde ihm helfen. Mir haben derartige strikte Pläne geholfen, vor allem in Zusammenhang mit jemandem, der sie überwachte... Er braucht das. Er braucht Disziplinierung und die kann zum momentanen Zeitpunkt nur dann erfolgen, wenn alles etwas extremer aufgezogen wird. Denn er wird sich natürlich nicht 100% daran halten. Aber 65% von extrem viel sind immer noch besser, als 100% Schlendrian...
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
@ Tiefighter:

Scheine gibt's ja hier gar nicht mehr, der Studiengang wär bereits auf Bachelor. :zwinker: Da darf man gar nicht in so ewig viel Verzug kommen.
Zu den Ferien: Heute war letzter Vorlesungstag. Er hätte noch ne Klausur in Theoretische Physik, aber die hat er wohl nicht vor zu bestehen. Und dann eben die mündliche Analysisprüfung, die er bestehen MUSS. Ich bin diesmal die, die mehr Prüfungen hat und deshalb eigentlich keinen Nerv für solche Probleme.
Mal sehen, was im März wird - dann ist endlich Zeit für Gespräche. Jetzt biete ich es ja auch an, aber wenn er sich dann wegdreht und schweigt, dann fühlt es sich so kurz vor den Prüfungen halt schon nach Zeitverschwendung an. Klingt gemein, aber es ist halt so...

@ roset: Ja, ich werd ihn mal ganz fest in den Arm nehmen, wenn er wieder hochkommt. ;-)

Über solche Pläne hab ich auch schon nachgedacht... Wenigstens für die Uni. Sowas hatten wir schonmal, vielleicht machen wir das im nächsten WS wieder.
Nur gegen das Abhaken usw wird er sich wehren. Aber im Prinzip möchte ich ja auch nicht, dass er stur nach Plan arbeitet, sondern eben sich einfach mal überwunden kriegt, wenn er keine Lust hat. Mal nicht hingehen ist ja ok, mach ich auch, macht jeder mal. Das darf aber eben nicht in "gar nicht mehr hingehen" ausarten. Mal ne TK-Pizza zum Essen, oder BurgerKing, ist ja auch toll - aber ansonsten sollte es schon halbwegs gesund sein.

Na, mal schauen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wenn er jetzt durchfällt, dann soll's wohl so sein. Dann braucht er den Schock wohl zum wach werden. Aber wünschen tu ich ihm das ehrlich nicht...
 
D
Benutzer71062  Meistens hier zu finden
  • #14
Hallo Drusilla,

ich glaube, dein Freund ist einfach mit dem Studium überfordert gewesen. Und jetzt einfach das Fach wechseln um zu studieren?Warum muss es überhaupt ein Studium sein? Steckt da vielleicht auch die Mutter hinter?

Wenn man die Selbstdisziplin zum Lernen nicht aufbringt, ist vielleicht eine Berufsausbildung besser.
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Hallo Drusilla,

ich glaube, dein Freund ist einfach mit dem Studium überfordert gewesen. Und jetzt einfach das Fach wechseln um zu studieren?Warum muss es überhaupt ein Studium sein? Steckt da vielleicht auch die Mutter hinter?

Wenn man die Selbstdisziplin zum Lernen nicht aufbringt, ist vielleicht eine Berufsausbildung besser.

Ich denke auch, dass er mit Physik überfordert war. Beim Studium generell bin ich mir nicht so sicher. Er ist ja definitiv nicht zu dumm dafür, höchstens zu faul. Sein Abi war jedenfalls super.
Ein weiteres Studium war seine Idee. Er will ja studieren, sagt er. Ob da jetzt echtes Interesse, Stolz oder "Angst" vor der Mutter hintersteckt, weiß ich nicht.

Ich hätte mit einer Ausbildung jedenfalls keine Probleme. Aber da weiß er gar nicht, was er machen soll. Sein Interesse liegt doch eher an der Uni... in (Human-)Geographie hat er wenigstens schonmal einen kleinen Einblick bekommen, weil meine Mutter sich beruflich damit beschäftigt.

Mir ist es recht, wenn er nur etwas wirklich macht. Wenn aber eben Selbstdisziplin das Problem sein sollte, dann wär eine Ausbildung entweder heilsam - oder aber eine Katastrophe, wenn er nicht aus dem Bett kommt. Und lernen müsste er da ja auch...
Mal sehen, wie das SS wird. Da wollte er ja jobben gehen. Vielleicht funktioniert das besser.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #16
Ich glaube eher ja auch, er ist jetzt einfach nicht so der Typ für ein Studium, es verlangt nunmal von einem, dass man sich oft selbst in den Arsch tritt, um durchzukommen.
Und ich kann deinen Freund wohl auch ganz gut verstehen, ich habe auch ein Physikstudium hinter mir und bin oft nicht so der allermotivierteste gewesen, zum Teil musste ich mich echt extremst aufraffen, um es durchzuziehen.

Geographie...ich weiss nicht. Ich kenne zwei Leute die da gemacht haben und jetzt keinen gescheiten Job finden, wenn man sich da nicht extrem reinhängt, könnte es später sehr hart werden.

Wie wäre es denn mit einer FH? Da ist es im Normalfall eine Spur einfacher und das ganze ist noch ein bißchen mehr verschult, so das man etwas mehr "mitgezogen" wird.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #17
Da alles andere schon gesagt worden ist:

mich befremdet irgendwie eure ganze Lebenssituation. Du bist verzweifelt weil dein Freund ein Unitief hat, zu wenig Hausarbeit macht und nicht jeden Abend ein vollwertiges Essen kocht???

Ihr müsst doch nicht den Lebensstil eurer Eltern direkt weiterführen?

Mein Gott, ihr seid frisch an der Uni, da sind große Überlegungen, Fächerwechsel und auch mal ein Semester kein-Plan ganz normal, genau wie Unordnung und Tiefkühlpizza. Ich hab in den ersten beiden Semestern einen einzigen Schein gemacht. :schuechte Hab das Rauchen angefangen, zum ersten Mal in meinem Leben an nem Joint gezogen, die Freuden des Alkohols und der langhaarigen Metaler entdeckt, mich von Nutella und Cola Light ernährt und war immerzu auf irgendwelchen Parties, kleidete mich von oben bis unten in schwarz, ging mit fiesem Goth-Make up und Schmuck in die Uni (und das auch nur zum Rumposen, Klatschen, in der Cafeteria Rumsitzen und Männer aufreißen) und erst im 3. (!) Semester hab ich (nachdem ich einmal das Nebenfach gewechselt und wieder zurückgewechselt habe) endlich meinen Arsch hochgekriegt und Land gesehen.

Vielleicht hättet ihr auch erstmal in getrennte Studentenbuden ziehen sollen, die Uni ist nicht die Fortführung der Kindheit (nur ohne Eltern) sondern eine Zeit des Experimentierens, der großen und kleinen Abenteuer und Entdeckungen, des Erwachsenwerdens,meiner Meinung nach. Bei soviel selbstgeschaffener Enge wie bei euch würd`s mir auch fad werden (ist nicht böse gemeint).

Motivation und Inspiration kommen von innen, und holen tut man sich die, indem man sich ins pralle Leben stürzt.
 
H
Benutzer37284  (39) Benutzer gesperrt
  • #18
wieso will er diese prüfung überhaupt machen, wenn er sowieso wechselt? Ich kann mir vorstellen, dass die Motivation dadurch eher sinkt, weil er diesen Schein ja nicht unbedingt benötigt.

ansonsten kann ich mich Piratin nur anschließen und wahrscheinlich muss er eben selbst mal auf den arsch fallen um zu merken, dass er eben was dafür tun muss :zwinker:
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
mich befremdet irgendwie eure ganze Lebenssituation. Du bist verzweifelt weil dein Freund ein Unitief hat, zu wenig Hausarbeit macht und nicht jeden Abend ein vollwertiges Essen kocht???

Ihr müsst doch nicht den Lebensstil eurer Eltern direkt weiterführen?

Nein. Ich bin nicht verzweifelt, weil es kein vollwertiges Essen gibt. Ich bin verzweifelt, weil er zutiefst unglücklich scheint.

Weil er nächtelang nicht schlafen kann, weil er sich weinend in meine Arme kuschelt und sagt "Ich hab Angst" und mich dann wieder fort stößt. Deshalb bin ich verzweifelt.

Er ist nicht glücklich. Er hat massive Versagensängste. Ich finde es doch nicht schlimm, dass er das Studium wechselt! Ich befürworte das, er soll machen, womit er glücklich wird.
Ich finde es schlimm, dass er weiß, dass er etwas ändern muss - für sich - und es scheinbar einfach nicht kann. Ich finde es schlimm, dass mein Freund scheinbar jedes Vertrauen in seine Fähigkeiten verloren hat und nur noch davon redet, wie unfähig er ist. Diese Hoffnungslosigkeit zu sehen tut mir auch weh.

Übrigens geht es nicht um Unordnung, sondern um Dreck. Mir wird übel, wenn ich die Küche betrete. Und sorry, aber auf das Experiment "Wie lange halte ich es ohne Essen aus, weil ich die Küche nicht betreten kann und mein Freund keinen Bock hat?" verzichte ich gerne.
So "eng" ist unser Leben wahrlich nicht.

@ Hyperbolikuss:
Er muss die Prüfung machen, um nicht exmatrikuliert zu werden. Um im nächsten Semester noch eingeschrieben zu bleiben, muss er die Prüfung jetzt bestehen. Das möchte er aus zwei Gründen:
1. Wegen eines Sprachkurses, den er als Nicht-Student nicht mitmachen könnte
2. Wegen der Krankenkasse

Das Geo-Studium fängt halt erst im WS an.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Ich kann die Probleme deines Freundes in Physikstudium gut verstehen. (Ich studiere selbst Physik - aber zum Glück noch auf Diplom)
Wenn man es nicht schafft, in den ersten beiden Semestern eine ordentliche Frustrationstoleranz aufzubauen und trotz bestenfalls mittelmäßigen Leistungen bei Klausuren, die so schwierig waren, dass der Professor den Schnitt zum Bestehen stark senken musste, so dass überhaupt mehr als die Hälfte der Leute den Schein bekommt, motiviert zu bleiben, hat man in diesem Studiengang verloren.
Denn auch wenn man dann den Schein bekommt, hat man leicht den Eindruck, dass man diesen Schen überhaupt nicht verdient hat, sondern ihn nur aus Gutmütigkeit des Profs bekommen hat...

Gerade wenn man in der Schule immer ziemlich gut war, ohne viel dafür zu tun, ist das schon eine ziemliche Herausforderung.
In der Schule wurde einem Alles hinterhergetragen und zig mal vorgekaut - und dann kommt man an die Uni, wird ins Kalte Wasser geworfen und muss auf einmal selbstständig diszipliniert arbeiten...

Hätte ich außer Studium, Lernen und etwas Haushaltsarbeit (was bei mir Dank Hotel Mama sehr wenig ist) nichts zu tun gehabt, hätte ich das auch niemals geschafft.
Man muss erst mal lernen, dass man im Studium niemals alles so gut schaffen kann wie in der Schule. - Das schaffen vielleicht ein paar wenige Überflieger, aber ein normaler, intelligenter Mensch schafft das nicht.
Man muss es erst mal schafen, ein teilweise richtig gelöstes Übungsblatt als Erfolgserlebnis zu verbuchen.

Ohne meinen Sport, der mir einen absolut notwendigen körperlichen Ausgleich zum Stubenhocken und Denken bringt; ohne meine wenigen, aber guten Freunde; ohne meine ehrenamtliche Tätigkeit, die mir so viel gibt und ohne meine Familie hätte ich das kaum geschafft.

Von daher: Auch wenn er viel fürs Studium tun muss, sollte er nicht auf einen Ausgleich verzichten, da ihm sonst langfristig die Motivation fehlt!
Wenn ich mal wegen einer leichten Erkältung oder einer kleinen Verletzung auch nur eine Woche auf meinen Sport verzichten muss, merke ich, wie die allgemeine Motivation nachlässt und ich unbedingt schnell wieder einen Ausgleich zur Kopfarbeit brauche.
 
D
Benutzer16821  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Von daher: Auch wenn er viel fürs Studium tun muss, sollte er nicht auf einen Ausgleich verzichten, da ihm sonst langfristig die Motivation fehlt!
Wenn ich mal wegen einer leichten Erkältung oder einer kleinen Verletzung auch nur eine Woche auf meinen Sport verzichten muss, merke ich, wie die allgemeine Motivation nachlässt und ich unbedingt schnell wieder einen Ausgleich zur Kopfarbeit brauche.

Ja, der Ausgleich... ich schrieb ja schon, dass seine einzigen Freunde weit weg sind. Sport betreibt er momentan nicht, aber er hat vor, regelmäßig Schwimmen zu gehen. Mal sehen, ob er das durchzieht.
Ansonsten bleiben als Ausgleich leider nur ein Sprachkurs, der PC und ich. Vielleicht findet er ja wieder ein Hobby, ich würd mich freuen...
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #22
Ja, der Ausgleich... ich schrieb ja schon, dass seine einzigen Freunde weit weg sind. Sport betreibt er momentan nicht, aber er hat vor, regelmäßig Schwimmen zu gehen. Mal sehen, ob er das durchzieht.
Ansonsten bleiben als Ausgleich leider nur ein Sprachkurs, der PC und ich. Vielleicht findet er ja wieder ein Hobby, ich würd mich freuen...
Dann hoffe ich, dass er wieder anfängt, zu schwimmen und Spaß daran findet.

Und falls er auf die Idee kommt, dass ihn das nur vom Lernen abhält, versuche ihn, von dieser Idee wegzubekommen und im klar zu machen, dass ein gewisser Ausgleich notwendig ist und stark zur Motivation und damit zum Lernerfolg beiträgt.
 
Y
Benutzer46362  (52) Meistens hier zu finden
  • #23
Physik ist zu schwer, so einfach ist das. Das ist jetzt subjektiv, aber ein schwereres Studium fällt mir gerade nicht ein.

Jeder reagiert anders, wenn er gegen seine geistige Grenze stößt und jeder geht anders mit der Erkenntnis um, dass etwas möglicherweise zu schwer ist. Frust ist da nicht unverständlich und Trost statt Vorwurf nötig.

Gruß
Yrr.
 
P
Benutzer29024  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Ich glaube dein Freund braucht dringend mal ein Erfolgserlebnis. Wenn er es z.B. schafft die Prüfung in Analysis zu bestehen, dann löst das vielleicht nicht gleich alle sonstigen Probleme, aber ich denke, das könnte schon einen Impuls in die richtige Richtung geben.
Wenn er alles alleine versucht und nicht mit anderen zusammen lernt, dann ist das vermutlich der größte Fehler, den er dabei machen kann. Es gibt wie überall natürlich auch Ausnahmen, aber in der Regel ist Einzelkämpfertum beim Mathestudium fatal. Man darf nur keine Angst davor haben, vor anderen zuzugeben, dass man etwas nicht verstanden hat. Wenn man dann genauer nachfragt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder der andere hat es verstanden und erklärt es nochmal. Oder es kommt dabei raus, dass der andere es eigentlich auch gar nicht so wirklich wusste. Dann schaut man es sich zusammen nochmal an und hinterher sind beide schlauer.
Angst davor, andere Mathestudenten um Hilfe zu bitten, ist jedenfalls völlig unangebracht. Klar gibt es immer ein paar arrogante, aber wer das ist hat man schnell raus und die meidet man dann halt. Die große Mehrheit ist in der Regel ziemlich hilfsbereit. Das Wiederholen und Erklären bringt ja auch dem "besseren" durchaus was.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren