• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ich hab keinen Bock mehr auf Konfrontation!

Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • #1
Leute, so langsam kotz ich hier echt ab!

Wie viele wissen leide ich seit meinem 16 Lebensjahr an Panikattacken und seit 1,5 Jahren noch an ziemlich häufig auftretender Übelkeit.

Es ist nun halt so, dass ich besonders Zugfahren verabscheue. Ich bin schon morgens, wenn ich weiß ich muss abends fahren, nervös und aufgeregt. Schlecht ist mir selbstverständlich dann auch immer.

Und morgen ist es dann wieder soweit. Ich muss fahren. Ich fahr direkt von der Arbeit aus mit dem Bus zum Bahnhof (Bus find ich übrigens auch echt nich so geil) und dann ab in' Zug.

Wenn ich nur an die ganzen Menschen denke könnte ich mich schütteln. Busfahren ist schon so ne Geschichte für sich, aber da kann ich ja sogut wie jederzeit raus, der hält ja alle 2 Minuten. Der Zug aber nicht. Ich kann nicht raus wenn ich will.

Ich hab dann halt immer Schiss, dass mir schlecht wird und ich mich vor allen Leuten übergeben muss. Oder dass mir sonst irgendwas peinliches passiert. Oder eben, dass ich wieder schlimme Attacken hab. Keine Ahnung ey, es ist einfach beschissen, ganz ehrlich.

Seit fast 7 Jahren hab ich den Scheiß hier. Ich geh nicht mal ins Vermeidungsverhalten. Ich fahr mindestens jedes zweite Wochenende nach Hause, also jeweils 2 Fahrten pro WE dann. Ich MACH also wirklich was. Ich sitz nicht nur rum und bemitleide mich. Aber im Moment bin ichs echt einfach nur leid!

Es kotzt mich nur noch an. Es wird nicht besser und wird immer undurchsichtiger. Mal ist die Fahrt der Horror, mal ist überhaupt nichts, mal "genieße" ich sogar dann die Aussicht, es ist iiiiimmer anders. Aber hauptsächlich ist es scheiße.

Ich hab einfach keinen Bock mehr. Morgen abend muss ich eben wieder fahren. Der ganze Tag heute ist versaut, weil mir total schlecht ist. Ich hab ein richtiges Drücken im Bauch.

Ich versuch mich während der Fahrt mit Musik hören, lesen, schreiben abzulenken. Das bringt dann was für ein paar Fahrten und dann isses wieder der selbe Spaß.

Ich hab langsam einfach keine Lust mehr stark zu sein. Am liebsten würde ich mir n Auto kaufen und NIE wieder in dieses scheußliche Höllenteil einsteigen und NIE wieder nen Bahnhof von innen sehen. Nichts hilft, es ist beschissen, es wird nicht besser. Ich will am liebsten meinen Freund fragen, ob der mich nicht abholen kann. Aber ich trau mich nicht. Es sollen ja auch nicht ständig Leute nach meiner Nase tanzen, nur weil ich hier rumattacke :ratlos:

Außerdem WEIß er, wie schlimm es jetzt heute wieder ist. Das sind knappe 50km, die könnte man wohl mal fahren, so schlimm wäre das nicht. Ich würde ihm sogar Spritgeld geben. Aber er sagt eben von sich aus auch nichts ...

Ja, ihr habt übrigens richtig gehört, knappe 50km. Ich fahre sage und schreibe 34 (!) Minuten Zug und hab Panik. Lächerlich, oder?!

Leute, was mach ich denn jetzt?! :geknickt:

Ach ich wollte mich einfach mal auskotzen, heute ist ein doofer Tag :schuettel:
 
ThirdKing
Benutzer91926  (35) Benutzer gesperrt
  • #2
Wie viele wissen leide ich seit meinem 16 Lebensjahr an Panikattacken und seit 1,5 Jahren noch an ziemlich häufig auftretender Übelkeit.
Zuerst mal die Standartfrage: Warst du damit schonmal beim Artzt?
Wenn nicht, zum Hausartzt gehen und zu einem Psychologen überweisen lassen- Für den Fall, dass der dir nicht helfen kann, wechsel den Therapolten.
Ahja, und deinem Berreich, der relativ häufig auftritt, sollte es auch Selbsthilfegruppen geben. Die haben sehr oft bessere Ratschläge, als die "offiziellen Experten".

Es ist nun halt so, dass ich besonders Zugfahren verabscheue. [...]
Du sagst zwar schon im Titel, dass du keine Lust auf Konfrotation hast, aber genau das würd ich dir raten. Bei Zugfahren kannste dir zum üben Linien raussuchen, die nicht so voll sind und dich dann langsam hocharbeiten. Zumindest meine Höhenangst hab ich so auch ganz gut inen Griff gekriegt... naja, zumindest ungefähr so.

Mal ist die Fahrt der Horror, mal ist überhaupt nichts, mal "genieße" ich sogar dann die Aussicht, es ist iiiiimmer anders.
In dem Fall Buch führen. Du solltest versuchen heraus zu finden, was dieser Faktor ist, der das beinflusst... Anzahl der Leute, Bauart des Zuges, Füllstand des Mülleimers usw. Damit kannste dein Problem dann besser kalibrieren.

ThirdKing
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Es ist nun halt so, dass ich besonders Zugfahren verabscheue. Ich bin schon morgens, wenn ich weiß ich muss abends fahren, nervös und aufgeregt. Schlecht ist mir selbstverständlich dann auch immer.

Das ist sicher ein Teil des Problems: Du denkst schon dran, bevor es überhaupt aktuell ist, und Du denkst sofort negativ. Da kann die Bahnfahrt danach nur schlecht werden. Denk nicht drüber nach! Je eher Du Bahnfahren als etwas ansiehst, das Du einfach so machst (Du musst es nicht mögen oder gar genießen, ich mochte das in diesem Winter auch nicht, aber ich bin einfach zum Bahnhof gefahren, hab 'ne Karte gekauft, bin eingestiegen, einmal umgestiegen und am Ziel wieder raus.), weil es zu den normalen, überhaupt nicht besonderen Dingen gehört, desto leichter wird's Dir fallen.

Wenn ich nur an die ganzen Menschen denke könnte ich mich schütteln.

Was ist da Dein Problem? Angst vor Blicken bzw. vor dem, was andere über Dich denken könnten, kann's kaum sein, sonst würdest Du Dich nicht hier ausbreiten. Angst vor übertragbaren Krankheiten, Gerüchen, Gesprächsfetzen, Lautstärken, Enge?

Oder dass mir sonst irgendwas peinliches passiert.

Was kann da schon passieren? Ich bin im Februar mit der Bahn zu meiner Freundin gefahren, in Lübeck umgestiegen. Dachte: Ach, haste noch 'ne halbe Stunde Zeit, bis der nächste Zug fährt, also gehste zum Klo und mal kurz zu Mäcces rein. Nehm dann auch den Zug, und kurz vorm nächsten Etappenziel fällt mir auf: Wann fährt jetzt eigentlich der nächste Bus zu meiner Freundin? Guck auf den Zettel: Vor 20 Minuten. Ich hatte meinen Zug verpasst, der mir den Anschluss sicherte. Tja, und als ich schließlich den Zug verließ, saß ich fast zwei Stunden auf dem Bahnhof herum und wartete auf den nächsten Bus. Reisezeit: Normalerweise etwa 2 1/2 Stunden, jetzt 4 1/2... Mir war's endlos peinlich - vor meiner Freundin, mittlerweile steh ich drüber. Andere haben davon nix mitbekommen.

Wie gesagt: Was kann Dir schon passieren? Du könntest beim Einsteigen stolpern. Passiert anderen auch. Du könntest kotzen müssen - dann achte vorher auf Deine Ernährung und mach Dir keinen Kopp über's Bahnfahren und was da alles passieren könnte. Dann bist Du automatisch ruhiger. Dir könnte auch alles aus der Tasche fallen - ist auch schon anderen passiert. So what? Ich find's viel peinlicher, wenn auf einem Samstagmorgen die ganzen Quartalssäufer, die schon kilometerweit nach Bier und Pisse riechen und die sich so zuschütten, damit ihnen ihr erbärmliches Dasein nicht mehr peinlich ist...

Ich fahr mindestens jedes zweite Wochenende nach Hause, also jeweils 2 Fahrten pro WE dann.

Siehste - Dich daran zu erinnern, ist doch schon mal ein Anfang. Wie oft ist Dir dabei denn wirklich was passiert, das Deine Horrorvorstellungen erfüllt? Und wie oft ist nichts passiert? Mach Dir diesen Umstand bewusst. Mach Dir klar: Da ist nix dabei!

Am liebsten würde ich mir n Auto kaufen und NIE wieder in dieses scheußliche Höllenteil einsteigen und NIE wieder nen Bahnhof von innen sehen.

Das klappt solange, bis Ihr Eure Hochzeitsreise macht und es nur den "Zug zum Flug" gibt...
 
Pure Honey
Benutzer42447  (38) Meistens hier zu finden
  • #4
Nur mal kurze Zwischenfrage, weil mir das grade so eingefallen ist..
Du hast geschrieben, dass es immer anders ist beim Zugfahren, mal gehts dir gut, mal nicht. Und um dich abzulenken, liest du, schreibst usw. Kannst du ausschließen, dass es dir von soetwas generell übel wird? Wird es dir als Beifahrerin auch im Auto übel, wenn du liest?
Sorry, falls die Frage affig ist, aber ist mir grade so eingefallen, dass es ja auch sein könnte, dass du die Übelkeitszustände gar nicht mehr differenzieren kannst und diese Übelkeit(beim Lesen im Auto/Bus/Bahn)manchmal gar nicht deine Angst-Übelkeit ist, du sie aber sofort als solche identifizierst.
 
S
Benutzer Gast
  • #5
Hallo,

die eigentliche Ursache für Panikattacken werden wir hier im Forum kaum lösen können, dehalb machen Bemühungen á la "warum Panik - Zugfahren ist doch gar nicht so schlimm" - wenig Sinn...

Deshalb natürlich auch von mir die Frage, inwieweit du damit schon beim Arzt warst...

Bis zu dem Zeitpunkt, ab dem du die Panikursache an sich im Griff hast, solltest du immer eine Gesichtsmaske mit Atemluftbeutel bei dir tragen. Während der Panikattacke hyperventilierst du in einem Maße, dass der Sauerstoffgehalt in deinem Blut so stark ansteigt, dass es zu richtiggehenden Blackouts kommen kann - Tunnelblick - Schweißausbrüche...

Das ruhige Atmen in diesen Atemluftbeutel senkt den Sauerstoffgehalt in deinem Blut recht schnell wieder ab... Mit der Zeit solltest du mehrere Dinge lernen:

- Nicht warten, bis die Attacke galoppiert - beizeiten anfangen mit dem Atemluftbeutel...
- Verbinde mit dem Atemluftbeutel schöne Gedanken - Strand - Wandern - etc.. - such dir was aus...
- Das Atmen in den Beutel entgeht deiner Umgebung vielleicht auch nicht - und vielleicht tuschelt auch jemand - aber das ist immer noch angenehmer, als wenn du ständig dicht vor dem Blackout durch einen Zug geisterst...

Sobald du gelernt hast, dass du mit dem Atemluftbeutel ein probates Mittel für den Moment gefunden hast, lässt auch meist das ungute Gefühl in der Zeit vor der Zugfahrt - zumindest - nach. Du bist der Situation nicht mehr hilflos ausgeliefert und kannst sie in Grenzen beherrschen...

Vor einem Arztbesuch und der folgenden Behandlung schützt das nicht - aber es erleichtert die Situation ohne Zeitverzögerung. Atemluftbeutel bekommst du in der Apotheke für wenige Euro - Ersatzbeutel und Reinigungsmittel nicht vergessen...

Grüße vom Seeker
 
O
Benutzer94347  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Während der Panikattacke hyperventilierst du in einem Maße, dass der Sauerstoffgehalt in deinem Blut so stark ansteigt, dass es zu richtiggehenden Blackouts kommen kann - Tunnelblick - Schweißausbrüche...

Was auch gut funktioniert ist, während der Panikattacke konsequent nur durch die Nase zu atmen. So kommt eine Hyperventilation garnicht erst zustande. Soviel dazu nach 20 Jahren :zwinker:.
 
S
Benutzer Gast
  • #7
Was auch gut funktioniert ist, während der Panikattacke konsequent nur durch die Nase zu atmen. So kommt eine Hyperventilation garnicht erst zustande. Soviel dazu nach 20 Jahren :zwinker:.

Moin :smile: - ja, damit verringerst du deine Atemfrequenz. Da wir aber mit jedem Atemzug nur einen geringen Prozentsatz des (in der Frischluft) enthaltenen Sauerstoffs entziehen - und mit jedem neuen Atemzug ja wieder unverbrauchte Frischluft hinzukommt - wird diese Methode nur langsam wirken...

Dagegen verbraucht man beim Atmen durch den Atemluftbeutel mit jedem Atemzug wieder sie selbe Menge an Sauerstoff aus der zuvor bereits ausgeatmeten Atemluft.

Nach 7 - 10 Atemzügen ist dann der Sauerstoffgehalt in diesem Beutel so gering, dass der Körper den Sauerstoff im Blut endlich verbraucht und der Pegel drastisch sinkt. Das ist also die "schnelle Methode" :zwinker:

Unauffälliger ist das Atmen durch die Nase - am besten noch einen Nasenflügel zu halten... Das verlangsamt zumindest die Frequenz...

Grüße vom Seeker
 
Moewmoew
Benutzer95651  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Wie ist es denn, wenn du dich im Zug in die Nähe der Toiletten setzt.
Da hast du die Gewissheit, dass du dich schnell dort übergeben könntest, im Notfall.

Das ist keine Lösung, aber vielleicht eine kleine Hilfe und Sicherheit. (Du würdest dich nicht vor allen Leuten übergeben)
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Ihr Lieben,

ich hatte den Thread ganz vergessen. Tut mir Leid, dass einige sich die Mühe gemacht haben zu antworten, aber nichts darauf zurückbekommen haben! Das werd ich jetzt nachholen.

Da alles im Moment wieder sehr akut ist, schreib ich einfach mal:

Zuerst mal die Standartfrage: Warst du damit schonmal beim Artzt?

Ich war damit schon so oft beim Arzt, das kann sich keiner mehr vorstellen!
Die Zeit von 16-18, als ich noch nicht wusste was das alles ist und ich dachte, dass das körperliche Beschwerden sind, war ich etwa jede Woche beim Arzt. Da ich ständig in der Schule deshalb gefehlt hab brauche ich ja auch Krankmeldungen. Ich bin von einem zum anderen gegangen, bin bei Neurologen, Ohren- und Augenärzten gewesen, nichts.

In therapeutischer Behandlung war ich schon und bin ich jetzt wieder. Aber es nützt alles nicht wirklich viel. Dadurch, dass ich in dem Bereich sehr selbstreflektiv und auch abgeklärt bin, erzählen die mir alle nicht wirklcih viel neues. Ich kenne die Gründe, ich weiß woher das alles kommt, aber es bringt irgendwie nichts.

Du sagst zwar schon im Titel, dass du keine Lust auf Konfrotation hast, aber genau das würd ich dir raten. Bei Zugfahren kannste dir zum üben Linien raussuchen, die nicht so voll sind und dich dann langsam hocharbeiten. Zumindest meine Höhenangst hab ich so auch ganz gut inen Griff gekriegt... naja, zumindest ungefähr so.

Der Zug, mit dem ich fahre, der ist ja nicht mal sonderlich voll. Hier würden einige Leute wahrscheinlich darüber lachen was ich als "voll" bezeichne. Ich fahr ja schon immer zu den Zeiten, wo nicht so viel los ist. Am liebsten echt so gegen 23 Uhr, das ist dann auch der letzte Zug, da kann ich mir sicher sein, dass nich sooo viel los ist.

Und Konfrontation, klar. Aber irgendwann ist meine Geduld einfach am Ende.

In dem Fall Buch führen. Du solltest versuchen heraus zu finden, was dieser Faktor ist, der das beinflusst... Anzahl der Leute, Bauart des Zuges, Füllstand des Mülleimers usw. Damit kannste dein Problem dann besser kalibrieren.
ThirdKing

Glaub mir, das hab ich alles schon zig mal durchanalysiert.

Das ist sicher ein Teil des Problems: Du denkst schon dran, bevor es überhaupt aktuell ist, und Du denkst sofort negativ. Da kann die Bahnfahrt danach nur schlecht werden. Denk nicht drüber nach!

Ja richtig ist das ein großes Problem. Aber mit Sachen wie "Denk nicht drüber nach" komm ich echt nicht weiter. Ich KANN nicht anders! Das passiert automatisch. Ich versuch mich jedes Mal ruhig zu kriege, sag mir, dass alles cool ist und nichts passiert. Es ist noch NIE was passiert! Ich HAB ja noch NIE gekotzt. Aber auch mir das andauernt einzureden bringt nichts. Ich denk dann "Ja gut, aber vielleicht passierts heute, irgendwann ist immer das erste Mal". Ich weiß, dass das bescheuert ist. Aber es ist nunmal so, dass mir ständig schlecht ist und ich ständig kurz davor bin mich zu übergeben und ich andauernt irgendwelche Attacken kriege die mich fertig machen.

Was ist da Dein Problem? Angst vor Blicken bzw. vor dem, was andere über Dich denken könnten, kann's kaum sein, sonst würdest Du Dich nicht hier ausbreiten. Angst vor übertragbaren Krankheiten, Gerüchen, Gesprächsfetzen, Lautstärken, Enge?

Natürlich die Angst darüber was die anderen denken, das ist mit hier ja gar nicht vergleichbar. Selbst wenn ich mich jetzt hier übergeben würde, da würdest du ja nichts von mitkriegen, das wäre also egal. Wenn der ganze Zug über meine komplette Lebensgeschichte Bescheid wüsste, dann wäre das nochmal was anderes irgendwie.

Ich hab nicht die Angst davor, dass Leute wissen was mit mir los ist. Ich hab Angst vor diesem Kotz-Ding. Davor, dass das jemand sieht/hört. Ich musste irgendwann schon mal meinen Freund rausschmeißen, weil mir so schlecht war, dass ich Angst hatte, dass es gleich passiert. Es wäre mir einfach unendlich peinlich, wenn er das mitkriegen würde, dabei sind wir seit 6,5 Jahren zusammen. Ich weiß auch, dass es ihm scheiß egal wäre, wenns passiert. Aber ich komm da trotzdem nicht drauf klar.


Nur mal kurze Zwischenfrage, weil mir das grade so eingefallen ist..
Du hast geschrieben, dass es immer anders ist beim Zugfahren, mal gehts dir gut, mal nicht. Und um dich abzulenken, liest du, schreibst usw. Kannst du ausschließen, dass es dir von soetwas generell übel wird? Wird es dir als Beifahrerin auch im Auto übel, wenn du liest?
Sorry, falls die Frage affig ist, aber ist mir grade so eingefallen, dass es ja auch sein könnte, dass du die Übelkeitszustände gar nicht mehr differenzieren kannst und diese Übelkeit(beim Lesen im Auto/Bus/Bahn)manchmal gar nicht deine Angst-Übelkeit ist, du sie aber sofort als solche identifizierst.

Im Auto wird mir beim Lesen schlecht. Im Zug nicht. Bzw. wäre mir nicht eh schon schlecht, dann würde mir vom Lesen allein nicht schlecht werden :zwinker:

Ich les ja nicht nur um mich abzulenken. Ich lese, ich hör Musik, ich schreib SMS, ich telefoniere, ich spiel Sudoku, ich guck ausm Fenster, ich mach einfach nichts oder oder oder. Ich versuche alles. Wenn ne Attacke kommt, dann lass ich sie inzwischen auch zu und wehr mich nicht mehr so sehr. Dann geeeeht das schon etwas besser. Aber diese Übelkeit ist trotzdem einfach kaum zu ertragen. Sie ist ja eben auch nicht immer da. Mal so, mal so. Es ist alles total undurchsichtig.

Wie ist es denn, wenn du dich im Zug in die Nähe der Toiletten setzt.
Da hast du die Gewissheit, dass du dich schnell dort übergeben könntest, im Notfall.

Das ist keine Lösung, aber vielleicht eine kleine Hilfe und Sicherheit. (Du würdest dich nicht vor allen Leuten übergeben)

Das mach ich schon. Und ja, dann würde ich mich nicht vor anderen übergeben, aber ich die Leute würdens hören, was fast genauso schlimm ist.
Was mir jetzt besonders peinlcih ist: Ich würde nur im äußersten Notfall da aufs Klo gehen. Selbst DAS wäre mir unangenehm. Einfach, weil ich im Zug KEIN Stück auffallen möchte. Ich weiß nicht wieso. Im "echten Leben" bin ich eigentlich recht offen, ich jobbe i Einzelhandel und hab kein Problem damit irgendwelche Menschen anzuquatschen oder sonst was - mit dem Unterschied, dass ich mich im Laden sicher fühle und dass ich flüchten könnte. Ach ich weiß doch auch nicht.



Jetzt die letzten Tage ist es wieder schlimmer mit der Übelkeit. Heute Abend dreh ich hier voll am Rad und komm ausm Heulen kaum noch raus. Ich fühl mich einfach total einsam. Ich kann das alles nicht mehr ertragen und weiß nicht, wie ich da rauskommen soll. Ich hab erst am 18. August wieder nen Termin bei meiner Psychologin. Ich hab am 2. jedenfalls noch nen Termin bei nem anderen, gucken ob ich mit dem besser klar komme.

Ich versteh das alles nicht mehr. Ich versuche alles damits mir besser geht und halte hier ständig alles aus und mach und mach und mach. Aber es nützt nichts. Ich bin so neidisch auf andere, denen es gut geht, die diesen Scheiß nicht haben. Und dann darf ich mir noch oft genug anhören, dass ich mich mal nicht so anstellen soll.

Ich glaub meine Mutter ist da auch ein großes Thema. Sie liebt mich, das weiß ich, aber da sind große Probleme vorhanden, die wir irgendwie nicht ausm Weg geräumt bekommen. Ständig bekomm ich Vorwürfe, ständig gemeine Kommentare, alles, egal obs auch mal gut ist, wird ins negative gezogen. Ich fühl mich, als wäre alles schlecht und scheiße was ich mache, als könnte ich quasi nichts. Ich krieg Augenrollen und stöhnen,wenn mir schlecht ist. Dadurch entwickel ich schon Gedanken wie "dir darf nicht schlecht sein, wenns dir nicht gut geht, dann ist das was böses", wisst ihr? Die ganze Geschichte ist so verzwickt und da ist so viel miteinander verbunden, ich vergess hier bestimmt auch die Hälfte, tut mir leid, falls sich das alles wirr liest.

Samstag steht wieder Zugfahren bevor. Ich fühl mich so machtlos, ich will das einfach nciht mehr.


Keine Ahnung ob sich jetzt überhaupt wer die Mühe macht den Kram noch zu lesen oder zu antworten. Aber selbst wenn nich, dann benutz ich das einfach als persönlichen kleinen Kummerkasten für schwere Stunden :zwinker:
 
B
Benutzer93210  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Bist du sicher dass es nur am Zug fahren selbst liegt oder kann es auch sein das du sehr ungern nicht weißt was nun passiert? Ich mein man hat in den seltensten Fällen die Ausblick nach vorne, überall schon.

Ich weiß du hast geschrieben das du nicht schnell genug rauskommst wenn der Zug nicht jedes Dörfchen ansteuert, imho wäre es aber das gleiche auf der Autobahn. Deshalb denke ich dass das Zugfahren nur ein Symptom ist aber nicht die Ursache.

Hast du was ähnliches wie einen Kontrollzwang oder Verlustängste?
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #12
In therapeutischer Behandlung war ich schon und bin ich jetzt wieder. Aber es nützt alles nicht wirklich viel. Dadurch, dass ich in dem Bereich sehr selbstreflektiv und auch abgeklärt bin, erzählen die mir alle nicht wirklcih viel neues. Ich kenne die Gründe, ich weiß woher das alles kommt, aber es bringt irgendwie nichts.

Hm, sicher dass Du die richtige Therapie für Dich gefunden hast? Ich halte es für viel sinnvoller, weniger über Gründe zu sprechen und stattdessen lieber konkrete Verhaltensweisen herauszuarbeiten.
Sprich eine Verhaltenstherapie. Kann es sein, dass diese typischen Angsttherapien da anders arbeiten? Etwa, wie Dein Titel andeutet, mit Konfrontation...und weniger mit langsamem Annähern?
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Danke für die Antwort :smile:

Bist du sicher dass es nur am Zug fahren selbst liegt oder kann es auch sein das du sehr ungern nicht weißt was nun passiert? Ich mein man hat in den seltensten Fällen die Ausblick nach vorne, überall schon.

Richtig, ich fühl mich nicht wohl, wenn ich nicht weiß was auf mich zukommt, weil ich dadurch irgendwie meine "Sicherheit" verliere.

Ich weiß du hast geschrieben das du nicht schnell genug rauskommst wenn der Zug nicht jedes Dörfchen ansteuert, imho wäre es aber das gleiche auf der Autobahn. Deshalb denke ich dass das Zugfahren nur ein Symptom ist aber nicht die Ursache.

Ja aber im Auto ist das was anderes. Da bin ich entweder allein oder höchstens zu 4. Dann ist es nicht ganz so schlimm. Es kommt natürllich auf die Fahrt an. Also wenn ich jetzt 5 Stunden autofahren müsste, dann wäre das genauso schlimm. Ich bin letztes Jahr bei meinem besten Freund gewesen, der wohnt so 3-4 Stunden von mir weg. Ich hab mich getraut, bin mit anderen Freunden im Auto mitgefahren. Hinfahrt ging auch. Als wir da waren, abends, wurds richtig schlimm. Ich konnte kaum schlafen, war am zittern wie sonst was, mir war furchtbar schlecht, eben weil ich nicht weg konnte.

Wenn ich jetzt nur meine Nachhausefahrt nehme, also die lächerliche knappe halbe Stunde, dann ist mir ne Autofahrt wesentlich lieber. Da KÖNNTE man jeder Zeit an den Seitenstreifen fahren und ich hab eben nicht 200 fremde Menschen um mich rum.

Hast du was ähnliches wie einen Kontrollzwang oder Verlustängste?

Verlustängste, ja. Daher kommt auch die Panik. Meine Mutter hat Krebs bekommen, da war ich 15. Ich hatte wahnsinnige Angst, dass sie stirbt, dann wäre ich völlig alleine gewesen. Zum Glück ist sie wieder gesund geworden!
Etwa ein halbes Jahr später fingen die Panikattacken an. ÜBERALL. Nicht nur Zug. Sobald ich von zu Hause weg war, auch wenn ich bei Freunden eine Straße weiter war. Ich denke weil ich unterbewusst immer Angst hatte, dass meiner Mutter was passiert und ich nicht da bin.

Die Übelkeit fing an, weil ich mit meinem damaligen Studium totunglücklich war und ich mich nicht getraut hab es abzubrechen. Das heißt, das Übelkeitsproblem hab ich jetzt seit etwa 1,5 Jahren. Das hat sich nun mit der Panik vermischt und sich vollkommen verselbstständigt - und das obwohl ich das Studium jetzt im Februar abgebrochen habe. Wahrscheinlich zu spät.

---------- Beitrag hinzugefügt um 00:24 -----------

Hm, sicher dass Du die richtige Therapie für Dich gefunden hast? Ich halte es für viel sinnvoller, weniger über Gründe zu sprechen und stattdessen lieber konkrete Verhaltensweisen herauszuarbeiten.
Sprich eine Verhaltenstherapie. Kann es sein, dass diese typischen Angsttherapien da anders arbeiten? Etwa, wie Dein Titel andeutet, mit Konfrontation...und weniger mit langsamem Annähern?

Ich bin momentan noch in einer tiefenpsychologischen Therapie. Da hat man mich hingeschickt, eben weil so viele Probleme mit meiner Mutter zusammenhängen. Allerdings komm ich mit der Therapeutin auch nicht sonderlich super zurecht und ich hab das Gefühl, dass ich bei ihr überhaupt nicht weiterkomme.

Ich hab mir jetzt wen neues gesucht, einen Verhaltenstherapeuten. Da hab ich Anfang August einen Termin, mal sehen was das bringt. Ich denke ich brauch da so nen Mix aus beidem. Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische. Meine Therapeutin spricht sogar von sowas wie nem Trauma, das ich wohl mitbekommen habe, als das mit meiner Mutter passiert ist.
 
B
Benutzer30706  Meistens hier zu finden
  • #14
Allerdings komm ich mit der Therapeutin auch nicht sonderlich super zurecht und ich hab das Gefühl, dass ich bei ihr überhaupt nicht weiterkomme.
Ganz schlecht. Meine Erfahrung bei mir, aber auch bei Freunden ist: wenn es menschlich nicht passt, bringt auch die Therapie nicht viel. Oder anders: die Therapie ist auf einer gewissen Vertrauensbasis viel fruchtbarer. Darüber gibt es sogar Studien, die das bestätigen.
Wichtig ist da auch die Frage nach dem Geschlecht, so blöd das klingt. Vor ein paar Jahren war es für mich genau das Richtige, eine Frau als Therapeutin zu haben. Sowas "Mütterliches" hab ich damals gebraucht. Wenn ich jetzt endlich mal eine Therapie kriegen würde (ist hier schwer), hätte ich glaube ich ganz gern einen Mann...weil ich mir von dem erhoffe, dass er andere Bereiche bedient als eine Frau.
Ähm, verstehst Du wie ich das meine? :zwinker:
Man sollte sich in der Therapiesitzung rundum wohl fühlen, so gut das eben unter den Umständen geht. Nur dann kann man diese wirklich intimen Dinge ausplaudern, die oftmals am wichtigsten sind, wenn es wirklich voran gehen soll.

Ich denke ich brauch da so nen Mix aus beidem. Verhaltenstherapie und tiefenpsychologische.
Würde ich auch so sehen. Das Gute ist: mmer häufiger arbeiteten Therapeuten auch mit einer Mischung aus verschiedenen Methoden, quasi dem Besten aus allen Welten. Sprich Deine Chancen sind relativ hoch. Zumal die Verhaltenstherapie glaub ich auch nie ganz ohne Betrachtung der Vergangenheit auskommt...
ähnlich wie BlauerDrache das ja schon gesagt hat: der Zug ist wahrscheinlich nicht die Ursache.

Ich finds übrigens sehr gut, dass Du so stark bist und Dir schon einen Termin bei einem anderen Therapeuten organisiert hast! :smile: Drück Dich!

PS: Ich find Konfrontation auch schrecklich! Zumindest, wenn sie so erzwungen ist und ich mir den Zeitpunkt nicht selbst aussuchen kann, oder nicht genug Zeit habe, mich darauf vorzubereiten.

PPS:
Wahrscheinlich zu spät.
Achwas. Gerade bei einem Studium geht es um viel und deswegen kann man auch nicht so "leichtfertig" hinschmeissen. So eine wichtige Entscheidung braucht Zeit. Du hast eben 1,5 Jahre gebraucht. Normalerweise tendiert man ja zu Durchhalteparolen wie "Lieber durchziehen, wenns nicht allzu unerträglich wird, dann hab ich wenigstens was vorzuweisen" und "Wird schon besser werden". Dieses Denken loszuwerden ist ganz schön schwer. Und Du kannst auch nicht von Dir selbst verlangen, dass Du vorraussiehst, was zu schlimm für Dich ist. Ich würde sagen, da bist Du in der Lernphase und vermutlich lernt man da auch nie aus. Ich sag da immer: egal, wie lange es braucht - es braucht halt so lang.
Eine Freundin von mir hat 3 Jahre lang ein Studium durchgezogen, dass sie nicht mag für einen Beruf, von dem sie von Anfang an wusste, dass sie den nicht ausüben möchte. Einerseits, weil ihre Eltern so Druck gemacht haben. Und andererseits wegen diesen bescheuerten Durchhalteparolen, die in allen Köpfen drin sind. Bis einer Zusammenbricht. Und selbst dann werden die noch gepredigt. Dagegen anzukommen ist echt schwer und erfordert viel Mut. Immerhin muss man sich dann Alternativen überlegen, muss sich was Neues organisieren - und sich zwangsläufig viele Gedanken machen "Was passt wirklich gut zu mir? Wie kann ich den nächsten Reinfall vermeiden?".
Du hast eine sehr mutige Entscheidung getroffen:knuddel:

PPPS: Sorry, dass ich so unstrukturiert bin! Hatte heute Semester-Endpräsentation und bin viel zu müde und noch voll aufgedreht :zwinker:
 
B
Benutzer93210  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Verlustängste, ja. Daher kommt auch die Panik. Meine Mutter hat Krebs bekommen, da war ich 15. Ich hatte wahnsinnige Angst, dass sie stirbt, dann wäre ich völlig alleine gewesen. Zum Glück ist sie wieder gesund geworden!
Etwa ein halbes Jahr später fingen die Panikattacken an. ÜBERALL. Nicht nur Zug. Sobald ich von zu Hause weg war, auch wenn ich bei Freunden eine Straße weiter war. Ich denke weil ich unterbewusst immer Angst hatte, dass meiner Mutter was passiert und ich nicht da bin.

Die Übelkeit fing an, weil ich mit meinem damaligen Studium totunglücklich war und ich mich nicht getraut hab es abzubrechen. Das heißt, das Übelkeitsproblem hab ich jetzt seit etwa 1,5 Jahren. Das hat sich nun mit der Panik vermischt und sich vollkommen verselbstständigt - und das obwohl ich das Studium jetzt im Februar abgebrochen habe. Wahrscheinlich zu spät.


Off-Topic:
Vieleicht dort mal ansetzen, einfach zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten (<---ich kann die nie ganz Unterscheiden wer was nun macht :grin:) gehen und ihn fragen kann es daran liegen und dich dann evtl zu einem Spezialisten schicken.

Sorry hab dein Edit nicht geshen :smile:

Ist jetzt vieleicht nicht ganz passend, aber wenn ich sauviel Streß habe dann haue ich mir immer Baldrian Tabletten rein, ist zwar nur in Extrem Situationen so, aber sie helfen :zwinker:
 
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Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #16
Ganz schlecht. Meine Erfahrung bei mir, aber auch bei Freunden ist: wenn es menschlich nicht passt, bringt auch die Therapie nicht viel. Oder anders: die Therapie ist auf einer gewissen Vertrauensbasis viel fruchtbarer. Darüber gibt es sogar Studien, die das bestätigen.
Wichtig ist da auch die Frage nach dem Geschlecht, so blöd das klingt. Vor ein paar Jahren war es für mich genau das Richtige, eine Frau als Therapeutin zu haben. Sowas "Mütterliches" hab ich damals gebraucht. Wenn ich jetzt endlich mal eine Therapie kriegen würde (ist hier schwer), hätte ich glaube ich ganz gern einen Mann...weil ich mir von dem erhoffe, dass er andere Bereiche bedient als eine Frau.
Ähm, verstehst Du wie ich das meine? :zwinker:
Man sollte sich in der Therapiesitzung rundum wohl fühlen, so gut das eben unter den Umständen geht. Nur dann kann man diese wirklich intimen Dinge ausplaudern, die oftmals am wichtigsten sind, wenn es wirklich voran gehen soll.

Ich verstehe total wie du das meinst! Ich war eigentlich immer nur bei Frauen, einmal bei einem Mann, und das hat ganz gut hingehauen. Jetzt hab ich wieder nen Termin bei nem Mann. Vielleicht ist es genau das, was ich brauche, mal was anderes :zwinker:


Würde ich auch so sehen. Das Gute ist: mmer häufiger arbeiteten Therapeuten auch mit einer Mischung aus verschiedenen Methoden, quasi dem Besten aus allen Welten. Sprich Deine Chancen sind relativ hoch. Zumal die Verhaltenstherapie glaub ich auch nie ganz ohne Betrachtung der Vergangenheit auskommt...
ähnlich wie BlauerDrache das ja schon gesagt hat: der Zug ist wahrscheinlich nicht die Ursache.

Ich finds übrigens sehr gut, dass Du so stark bist und Dir schon einen Termin bei einem anderen Therapeuten organisiert hast! :smile: Drück Dich!

Danke! :smile:

Das einzige Problem ist nur, dass ein neuer Therapeut da wohl nen neuen Bericht oder so schreiben muss und dass das viele wohl nicht wollen. Der muss wohl meinen Wechsel und so begründen. Also da wird noch viel Papierkram und Warterei und Krankenkassenanrufe auf mich zukommen. Ich hoooooffe erstmal, dass der neue Therapeut nett ist und ich mich da aufgehoben fühle. Ich möchte endlich jemanden finden, der mir helfen kann. Ich bins chon fast so weit mir nen Termin bei nem Psychiater zu holen und Medikamente zu nehmen. Allerdings hätte ich da auch wieder Angst vor Nebenwirkung "Übelkeit". haha, Ironie des Schicksals :rolleyes:
 
A
Benutzer Gast
  • #17
Hallo Jolle,

was Du auch mal probieren könntest, wäre ein Antihistaminikum, gibt es als rezeptfreie Reisetabletten in der Apotheke, z.B. von Stada. Die haben natürlich keinen Einfluß auf Panikattacken, helfen aber ziemlich gut gegen Übelkeit. Ich hatte auch mal das Problem, dass mir morgens in einem total überfüllten Regionalzug immer schlecht wurde. Und die Angst, den Leuten vor die Füße zu kotzen, bewirkte dann wiederum, dass ich einen Horror vor der morgentlichen Bahnfahrt bekam - und das waren gerade mal 20 Min. Abends, beim normal gefüllten Zug oder in der Schnecken-S-Bahn, nie Probleme.

Ich habe dann eine zeitlang morgens eine Tablette genommen und die Fahrt war zwar immer noch unangenehm, aber das Kotzgefühl war weg. Nach einiger Zeit ging es dann auch wieder ohne, vermutlich weil ich das Gefühl hatte, dem nicht mehr so ausgeliefert zu sein und im Zweifelsfall etwas tun zu können. Kannst es ja mal probieren, 10 Stück kosten so um 4€.
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
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  • #18
Hallo Augenblick :smile:

Also Medikamente gegen Übelkeit hab ich natürlich, und die helfen auch ziemlich gut. Das Problem ist nur, dass ich nicht immer von Medikamenten abhängig sein möchte. Mir ist ja auch nicht immer schlecht, es ist mal so und mal so. Das Problem sind meine Gedanken. Ich steigere mich da total rein, kann damit aber einfahc nicht aufhören.

Mir muss gar nicht schlecht sein. Wenn irgendwas (es muss nicht mal die Zugfahrt sein) ansteht, was mir nicht gefällt, dann hab ich so Angst, dass mir ja schlecht werden könnte, DASS mir dann auch wirklich schlecht wird. Ich habs schon oft genug erlebt, dass ne Zugfahrt gut war, denke dann auch beim nächsten Mal "Ach, guck, letzte Woche war doch auch alles gut", und dann gehts wieder los :geknickt:




Im Moment ist es die Hölle. Seit gestern Abend hab ich das Gefühl einfach zusammenzubrechen. Gestern hab ich mich vor lauter heulen fast übergeben, wei lich mit dem ganzen psychischen Druck nicht mehr klarkomme. Ich hab so viele Gedanken und so viele Dinge im Kopf, das übermannt mich total.
Heute werd ich dann meinen Job kündigen, ich hab ab Anfang August nen neuen. Und ich bin wirklihc am überlegen, ob ich dann gleich sage, dass ich den Rest den Montas nicht mehr komme (ich müsste noch 5 Mal), weil ich einfach nicht mehr kann. Ich fühl mich so dermaßen ausgebrannt und bin so fertig, dass ich einfach ne Auszeit brauche. Ich hab wirklich Angst zusammen zu brechen. Ich muss einfach nach Hause, ich muss mit meiner Mutter reden, muss das mit ihr versuchen aus der Welt zu schaffen, denn meine Mutter ist der Punkt in meinem Leben, der mich viel zu sehr beeinflusst. Ich kann so einfach nicht mehr.

Meine Ärztin ist jetzt allerdings im Urlaub. Kann man so ne 2-Wochen-Krankschreibsache auch rückwirkend bekommen?
Ich meine, sie weiß ja was mit mir los ist. Wie mach ich denn das am besten? :geknickt:
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #19
ich glaub es wär gut, wenn du dich mal wieder übergeben müsstest. dann würdest du merken, dass das nur halbsoschlimm ist. manchmal geht es einem danach sogar richtig gut, weils einfach mal raus ist. im grunde genommen ist es ne natürliche schutzfunktion, auch mal bei psychischem stress.
 
Jolle
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  • #20
ich glaub es wär gut, wenn du dich mal wieder übergeben müsstest. dann würdest du merken, dass das nur halbsoschlimm ist. manchmal geht es einem danach sogar richtig gut, weils einfach mal raus ist. im grunde genommen ist es ne natürliche schutzfunktion, auch mal bei psychischem stress.

Was meinst du, wie ich mir das manchmal wünsche! Einfach raus mit dem Scheiß! Wenn ich manchmal hier zu Hause sitze und ichs vor Übelkeit kaum noch aushalte, dann versuch ichs echt zu provozieren und rauch eine nach der anderen um endlich zu kotzen. Ich hab auch schon mal versucht mir den Finger in' Hals zu stecken, damit das endlich vorbei ist, aber es geht nicht. Es GEHT einfach nicht. :geknickt:


Mir ist jetzt schon wieder völlig übel, weil ich an das Gespräch gleich auf der Arbeit denke :frown:
 
G
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  • #21
Jöllchen, ich wollte dich nur mal :knuddel: und dir sagen, dass ich immer mitlese bei dir! Wenn was ist, kannst du dich auch immer gerne melden :smile:
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
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  • #22
Jöllchen, ich wollte dich nur mal :knuddel: und dir sagen, dass ich immer mitlese bei dir! Wenn was ist, kannst du dich auch immer gerne melden :smile:

Das ist total lieb von dir und hilft schon ein wenig, danke! :knuddel:
 
Caelyn
Benutzer87573  (35) Sehr bekannt hier
  • #23
Ohne jetzt alle Antworten außer deinen genau durchgelesen zu haben würde ich dir bei deinem Problem eher empfehlen eine Verhaltenstherapie zu machen.
Das was du erwähnst mit den Gedanken die in der Situation kommen nennt man "automatische negative Gedanken" und da kann man wohl mit einer Verhaltenstherapie mit dran arbeiten.
Das hat zmd meine Therapeutin bei meiner Verhaltenstherapie angefangen, da ich auch in depressiven Phasen unter Panikattacken leide. Hat sich zumindest vernünftig angehört was sie da vorgeschlagen hatte. Und da dich das Problem so belastet würde ich einfach mal alles probieren was sich dir an Möglichkeiten bietet dein Problem loszuwerden oder zumindest ansatzweise zu lösen.
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #24
also ich hab da so ne technik *g* wenn ich getrunken hab, kotze ich meistens absichtlich, damit ich keinen kater bekomme (funktioniert, is nich schön, aber tut seinen zweck :zwinker: ). kann leider nicht erklären wie ich das genau mache.

wenns nicht klappt könntest du aber beruhigt sein, dann wirds nie vorkommen, dass es in der öffentlichkeit passiert, wenn du es nichtmal allein hinbekommst :zwinker:

ich hatte jedenfalls früher mal ein ähnliches problem. ich hatte immer und überall angst durchfall zu bekommen und hab mich so reingesteigert, dass es klar passieren musste. ich bin immer weniger weggegangen und nur dahin wo es toiletten gab. baggersee? festivals? ein echtes problem. aber bei mir hat dann die nummer mit dem relaxen und mir einreden, dass alle anderen leute das auch ohne probleme schaffen und ich mal wieder runterkommen muss von dem trip.
das hat langsam aber sicher funktioniert. jetzt renn ich ahlt immer mit klopapier durch die gegend und wenns mal garnich anders gehen sollte, kann ich auch nichts dafür. wird schon keiner denken ich kack mit absicht irgendwohin ^^

is natürlich noch nie was passiert ^^
 
Jolle
Benutzer53548  (36) Meistens hier zu finden
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  • #25
Guten Morgen! :smile:

Also, ich hab gestern gekündigt weil ich ja ab Anfang August was neues hab. Und ich hab dann auch gesagt, dass ich die 5 anderen Termine, die ich noch hätte kommen sollen, nicht kommen werde. Ich hab meiner Chefin alles genau erklärt, hab von meinem Problem erzählt und ja... ich war suuuper aufgeregt und hab wieder ganz falsche Erwartungen gehabt.
Ich dachte echt, wenn ich das jetzt sage sind die vielleicht böse oder sowas. Aber sie hätte da fast mit mir mitgeheult und meine Kollegen waren auch ziemlich traurig :geknickt:
Sooft ich mich über den Job beschwert war, jetzt wos vorbei ist, ist man trotzdem irgendwie traurig. Aber das ist ja immer so :zwinker:

Auf jeden Fall ist das soweit echt gut gelaufen, die haben super reagiert, mich lieb verabschiedet, nochmal gesagt wie tolle Arbeit ich da gemacht hab (tat gut sowas auch mal zu hören!).

Heute fahr ich dann nach Hause, zu meiner Mutter. Und da wird dann auch das Gespräch auf mich zukommen. Ich hab da schon richtig Schiss vor. Meine Mutter ist ein wahnsinns Sturrkopf und wir haben schon so oft über unsere Streipunkte gesprochen, aber geändert hat sich dann nie wirklich was. Und wenn ich ihr all das sagen würde, was ich ihr eigentlich mal an den Kopf knallen müsste, wäre sie wahnsinnig verletzt. Ach :geknickt:
 
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