• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Ich habe Angst um meine Ehe (Depressionen, Suizid)

G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich hätte nie gedacht, mal einen Thread in diesem Unterforum eröffnen zu müssen...

Kurzform, meine Frau hat mir vor etwa 2 Wochen die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, sie will so nicht mehr weitermachen. Sie hat das Gefühl ich distanziere mich immer mehr und wir leben wie Bruder und Schwester zusammen.
In dem Moment (wahrscheinlich denkbar ungünstig) habe ich ihr eröffnet, dass ich seit etwa 5 Jahren mit depressiven Verstimmungen kämpfe, Selbstmordgedanken habe und Anfang des Jahres einen Suizidversuch begangen habe.

Aber der Reihe nach:
Ich weiß nicht wirklich mehr warum, aber vor etwa 5 Jahren fing es an, dass ich öfter.... na nennen wir es mal traurige Phasen hatte. An den Tiefpunkten dieser Phasen dachte ich daran, wieviel besser es für alle anderen wäre, wenn ich nicht mehr da wäre. Ich wäre keine Belastung mehr für meine Familie, meine Frau könnte sich nach einem besseren Vater für die Kinder umsehen. Zu dem Zeitpunkt war es jobtechnisch nicht optimal, die Firma hatte Zahlungsprobleme und mein Gehalt kam mit steigendem Verzug. Letztlich habe ich es alles darauf geschoben.

Nachdem sich die Jobsituation durch einen Wechsel entspannt hatte und ich auch wieder mehr Spass an der ARbeit hatte wurde es besser, dafür fing ich an Kritik von meiner Frau mir sehr, viel zu sehr zu Herzen zu nehmen.
Dazu sollte ich erwähnen, dass es von Beginn unserer Beziehung ein Spannungsthema zwischen uns gibt: Ordnung. Ich bin ein recht chaotischer Mensch und mein Umfeld sieht teilweise entsprechend aus. Ich habe mich da - auch wenn ich es versprach - nie wirklich geändert. Meine Frau ist da der genaue Gegenpol.
Wann immer also das Thema z.B. auf "Räum dies, räum das, wie sieht der Dachboden bloß aus," usw kam, wäre ich am liebsten heulend ins Badezimmer gerannt und hätte mir die Pulsadern aufgeschnitten. Weil ich mich selbst dafür so hasse, dass ich in dem Punkt - wirklich fast unser einziger Reibepunkt - nicht der Mann sein kann, den sie verdient.
Irgendwo auf diesem WEg, ich wüsste nicht mehr wo, fing ich an mich zu schneiden. Zuerst nur als Befreiung, als Ventil für den Schmerz, der in meinem Inneren war. Später mit der Absicht meinem Leben ein Ende zu setzen.

An diesem Punkt, als das Schneiden anfing - das weiß ich heute - hätte ich vielleicht mal was sagen sollen.

Das ganze gipfelte Anfang des Jahres darin, dass ich nachts nicht schlafen konnte - ich glaube wir hatten einen Streit, ich weiß es ehrlich gesagt aber gar nicht mehr genau - und mich ins Badezimmer zurück gezogen habe.
Dieses Mal hatte ich die volle Absicht mein Leben zu beenden, doch was nicht gestimmt hat war, dass das tiefe Schneiden doch tatsächlich ganz grauenvoll weh tat. Da war nichts von "Wenn du es willst, spürst du den Schmerz nicht mehr" oder "Der anfängliche Schmerz befreit und danach fühlt man den kaum noch". Nein, es...tat...weh. Ganz schrecklich weh. Und ich habe dann von mir abgelassen.
Diese Narben sieht man leider immer noch.
Aber gesagt, habe ich nichts.

Ich fing an das ganze niederzuschreiben, was ich fühlte, warum - jedenfalls versuchte ich es zu erklären, auch mir selbst gegenüber.
Das war mein einziger Versuch und ich erkannte: naja, eigentlich lebe ich gerne. Irgendwie jedenfalls.

In unserem Familienurlaub über Pfingsten hatte ich schon das Gefühl, meine Frau distanzierte sich von mir.

Und jetzt? Nachdem sie mir das eingangs gesagte an den Kopf warf habe ich beschlossen, ihr zu versuchen zu erklären, warum ich so war, wie ich war. Ich hab ihr gezeigt, was ich niedergeschrieben habe. Alles. Von den Selbstvorwürfen, die Selbstverletzung bis zum versuchten Suizid. Und in jedem Wort als Unterton: Aber ich habe nie jemandem irgendwas gesagt.

Ich versuchte ihr zu erklären, warum ich nichts gesagt habe. Einfach weil ich es selbst nicht erklären konnte. Ich habe doch alles, was ich mir je erträumt habe: eine tolle Frau, tolle Wunschkinder, Haus, Grundstück, einen sehr guten Job (also nach dem Gehaltsausfall) mit pünktlichen Gehaltszahlungen. Ich habe einfach alles, ich habe keinen Grund so zu sein. Ich muss doch glücklich sein, ich habe keinen Grund mir selbst etwas antun zu wollen. Die Frage nach dem Warum, die quält mich selbst.

Ich habe den Entschluss gefasst, dass ich Hilfe brauche, dass ich alleine aus diesem Sumpf nicht mehr herauskomme. Das ich dem jetzt einen Namen geben kann: Depressionen wahrscheinlich. Eine konkrete Diagnose steht allerdings noch aus.
Ich bin am nächsten Montag zu meinem Hausarzt und habe das alles auch erzählt, sie war sehr verständnisvoll und hat mir umgehend einen Termin bei einem Neuropsychiater beschafft, zum ersten Vorgespräch über Symptome und aktuelle Suizidgefahr war ich schon, aber dieser Woche beginnen diese ersten 5 Sitzungen, nach denen Diagnose und weitere Behandlung erarbeitet werden. Die aktuelle Einschätzung ist, ich muss NICHT in eine psychiatrische Klinik, da ich aktuell keine Gefahr für mich darstelle. Da mir Arbeiten gut tut, werde ich auch ganz normal meinen Job weiter machen können. Ich habe auch Tabletten bekommmen, damit ich aktuell ruhiger schlafen kann, die wirken sogar.
Ich habe mich meinem Vorgesetzten anvertraut, ich brauche den Rücken frei, da die Therapiesitzungen während der Arbeitszeit sein werden. Auch hier habe ich Verständnis gefunden und mein Betrieb steht hinter mir. Meine Kollegen wissen davon nichts und so soll es auch bleiben.

Soweit, so gut.
Aber ich habe ganz schreckliche Angst um meine Ehe. Ich schlafe auf der Couch, da meine Frau Zeit für sich haben will. Zeit um zu verdauen, was ich ihr so viele Jahre vorenthalten habe. Verheimlicht und für mich behalten. Ob sie weitermachen will, oder nicht. Ob Vertrauen weg ist und je wieder kommen kann.
Und dieses Warten auf ihre finale Antwort, das macht mich fertig. Jeden Abend sitze ich auf der Couch, warte dass sie nach Hause kommt (sie hat längere Arbeitszeiten als ich, meist geht sie noch zum Sport nach der Arbeit) und habe gleichzeitig Angst, dass heute der Tag ist, an dem sie sagt "Ich habe eine Entscheidung getroffen". Andersrum macht mich jeder Tag, an dem sie es nicht sagt genauso nieder.
Wenigstens - Tabletten oder nicht, ich weiß nicht woran es liegt - bin ich aktuell nicht in meinem Loch gefangen.

Eine richtige Frage habe ich gar nicht, vielleicht hat jemand einen Rat, wie ich mich verhalten soll. Soll ich von mir aus fragen, oder irgendwas sagen? oder einfach abwarten?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Ok, wenn Du keine Fragen hast, dann habe ich welche :zwinker::
- Du hast 5 lange, bittere Jahre Deiner Frau nicht ein Sterbenswörtchen gesagt. Dafür gibt es mind. einen Grund. "Ich weiß es nicht" ist keiner! Ich würde Dir raten: denke darüber mal nach, denn ich bin mir sicher: die Antwort darauf ist wichtig!
- Du hast Dich geritzt, weitergehend selbst verletzt, Du warst traurig, schlecht d'rauf usw. 5 Jahre lang. Und Deine Frau hat nicht einmal gefragt, was los ist? Warum Du Narben an den Adern hast?

Es ist verdammt gut, dass Du den Schritt unternommen hast, Dir professionelle Hilfe zu suchen. Respekt! (das meine ich ernst). Ich schätze, Du wirst noch mit vielen Fragen konfrontiert werden, auf die Du in erster Reaktion erst einmal "Ich weiß es nicht" antworten willst. Und vielleicht wird Dich die eine oder andere Antwort, wenn sie denn gefunden ist, ziemlich überraschen. Und Deine Frau vielleicht auch...

Viel Glück und Kraft wünsche ich Dir!
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #3
Hol deine Frau mit ins Boot und frag den Psychiater/Therapeuten, ob deine Frau mal mit kommen soll zu einer Sitzung oder ob eine Ehe-Therapie parallel begleitend eine weitere Option ist.

Im Grunde muss deine Frau das auch alles erstmal sacken lassen und verarbeiten und da musst Du jetzt auch sehr behutsam vorgehen. Denn ich denke mir, dass deine Frau sich vll. gekränkt fühlt, da Du ihr nichts von deinen Problemen anvertrauen konntest und in ner Beziehung sollte man ja füreinander da sein. Das kann jetzt nur eine Vermutung von mir sein, denn ich kann keine Gedanken lesen, aber wichtig ist auch erstmal, dass Du wieder auf den richtigen Pfad kommst und dann kannst Du das nächste Problem angehen.

Ansonsten kann ich nur sagen "Hut ab", dafür das Du selbst noch die Kurve bekommen hast und Dich in professionelle Hände begeben hast.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Da frage ich mich das gleiche wie Mark11 Mark11 . Du hast sehr ernste Probleme mit deiner psychischen Gesundheit, die dich ohne Übertreibung auch das Leben hätten kosten können. Aber deiner Frau, deiner Partnerin, die eigentlich deine engste Vertraute sein sollte, der konntest du dich 5 Jahre lang nicht anvertrauen. Mich schockt es, dass sie 5 Jahre lang so gar nichts gemerkt hat. Durch SVV entstehen Narben, die sollten doch dem Menschen, mit dem man zusammen lebt, irgendwann einmal auffallen. Genauso wie eine dauernd gedrückte Stimmung usw.
Nun kann sie mit deiner Eröffnung nicht umgehen; andererseits wäre es aber auch mal an ihr, ihr eigenes Verhalten dir gegenüber zu hinterfragen. Du hast ja nicht ohne Grund nie was gesagt nehme ich an.

Darüber solltest du, wie ich finde, einmal nachdenken. Derart schwerwiegende Nöte nicht mit dem Partner besprechen zu können, das spricht m.E. nicht für eine gute Vertrauensbasis...
Ich habe selber seit einer ganzen Weile Depressionen und habe mich auch schon selbst verletzt. Ich bin mittlerweile auch in Behandlung, mache eine Therapie und nehme Antidepressiva. Das alles weiß mein Freund und er war es auch, der mich als es immer schlimmer wurde und es mir immer schlechter ging, dabei unterstützt hat mir Hilfe zu suchen. Er hat mich immer wieder dazu ermutigt und mich zB auch zum ersten Termin beim Psychiater begleitet.
Wenn ich nun überlege, ich hätte mich ihm nicht öffnen können, hätte alles in mich hinein gefressen... sehr unschöne Vorstellung.

Ich finde es aber auf jeden Fall sehr stark und mutig von dir, dass du den Schritt gewagt und dir professionelle Hilfe gesucht hast!
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und dass du die Erkrankung in den Griff bekommst! :knuddel:

Was nun deine Frau angeht: meinst du, du könntest ihr vorschlagen, dass sie dich mal zu einer der Sitzungen begleitet? Leicht ist es für den Partner mit Sicherheit nicht, mit einer derartigen Erkrankung des Partners umzugehen. Aber vielleicht kann es für sie auch hilfreich sein, wenn du sie in die Therapie irgendwie mit einbeziehen kannst. Dann kann sie sehen, was Sache ist und besser verstehen.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Hallo und danke für die Antworten,

zuerst mal: es ist nicht so, dass ich jetzt 5 Jahre dauerhaft schlecht drauf war. Das ganze war immer schubweise. War alles gut und jeder glücklich, so war ich es auch. So richtig schlimm - aus meinem Empfinden - wurde es erst in den letzten Monaten.

Mark11 Mark11 : Warum habe ich nichts gesagt... tja. Aktuell kann ich die Frage tatsächlich nur mit "Ich weiß es nicht " beantworten. Ich nehme an am Anfang hab ich mir selbst noch gesagt, "Kein Problem, das geht vorbei, das kriegst du hin". Den Absprung, die Erkentniss dass ich das eben nicht alleine schaffe, die ist (leider) noch relativ jung.
Warum... ich nehme an, ich habe mich vor der Konfrontation gefürchtet, vor vielen Fragen, auf die ich keine Antwort habe.
Das es ein Fehler war, das sehe ich jetzt auch...

Meine Narben, die habe ich stets versteckt mit langärmigen Sachen, Strickjacken und peniblem drauf-achten, das ja nichts gesehen wird. Wenn doch, es kam vereinzelt vor, konnte ich es abtun.
Vielleicht ahnte sie etwas, ich weiß es nicht.

SnakePlisken SnakePlisken :
eine Eheberatung... auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen. Kurze Recherche zeigt, dass gibt es sogar bei uns in der Nähe. Ich behalte das mal im Hinterkopf und würde das zu gegebener Zeit anbringen.

Blueberry Blueberry :
Was du über die Vertrauensbasis schreibt...trifft mich. Aus dem Winkel habe ich es noch gar nicht betrachtet. Natürlich vertraue ich ihr, ich.... ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.
Was die Sitzungen angeht, ich habe selbst noch keine gehabt. Die erste "richtige" ist erst übermorgen, ich stehe wie gesagt noch ganz am Anfang. Ist das angebracht? So früh?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #6
Ich würde Dir nicht dazu raten, Deine Frau so schnell mit ins Therapieboot zu holen. Es sollte erst einmal um Dich gehen, darum, dass Du mit Dir selber wieder ins Reine kommst.
War alles gut und jeder glücklich, so war ich es auch.
Das lässt mich aufhorchen. Das klingt (Achtung: Laienpsychologie!) stark danach, dass Du Dein eigenes Leben zu sehr dem der Anderen untergeordnet hast. Daher finde ich, Du solltest jetzt erst einmal nur an Dich denken.
Das schließt aber überhaupt nicht aus, dass Du versuchst, Deine Frau mitzunehmen. Nicht zur Therapie, aber in Dein Inneres, das sich (hoffentlich) im Laufe der Therapie ändern wird. Nutze die Erkenntnisse, die Du hoffentlich in den nächsten Wochen und Monaten gewinnst, dazu, mit Deiner Frau wieder ins Gespräch zu kommen. Über Dich, über sie, über Euch. Denn da scheint es gewaltig zu haken und das nicht erst seit gestern...

Kleiner Tipp noch: sprich nicht von Fehlern. Wahrscheinlich hast Du keine gemacht. Es hätten Dinge evtl. anders laufen können, aber niemand weiß, ob es dann heute besser wäre. Du bist jetzt den Schritt Richtung Therapie gegangen, aus eigenem Antrieb, also ist dieser Schritt genau jetzt goldrichtig. Und Du hast jetzt alle Chancen der Welt, Dinge von "vorher" zu klären, zu ändern oder ganz anders anzugehen. Nutze diese jetzt und für die Zukunft, und beklage Dich nicht über Versäumtes der Vergangenheit.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Warum habe ich meiner Frau nichts gesagt...


Diese Frage beschäftigt mich am meisten. Der Ehepartner sollte doch der absolut engste Vertraute sein, der vor dem man keine Geheimnisse haben sollte. Und doch habe ich dir all das mehr oder minder wissentlich vorenthalten.

Ich versuche mich mal zu erklären: Als ich diese Verstimmungen das erste mal bemerkte, habe ich dem fast keine Bedeutung zugemessen. Jeder hat doch mal einen schlechten Tag, morgen ist alles wieder gut. Und so war es auch. Man darf sich das nicht so vorstellen, dass ich jeden Tag der letzten Jahre am seelischen Nervenzusammenbruch stand, nein. Im Gegenteil, bei einem Blick in die Vergangenheit fällt mir fast nur schönes ein: wie wir in die schöne große Wohnung gezogen sind, wie wir uns für ein Kind entschieden haben, Urlaub in New York, die Geburt unserer ersten Tochter, die Entscheidung zu bauen, der Einzug, alles was wir hier geleistet haben. Ich liebe jeden einzelnen Moment davon, ich möchte keinen einzigen davon jemals vermissen. Und doch hatte ich vereinzelt diese komischen Tage, meist wenn ich selbst den Spiegel vorgehalten bekommen habe: zu sehen, dass ich zwar an meinen Aufgaben und Leidenschaften wachsen kann, aber in einigen Punkten absolut still stehe, ja gar rückwärts gehe. Diese Ereignisse legen sich wie ein dunkler Schleier über mein Denken und lässt mich kaum einen Ausweg sehen.

Und ja, das häufte sich, blieb aber trotzdem immer eine Ausnahme zwischen Tagen, Wochen und Monaten voller Glück in meinem Herzen.

Deshalb habe ich wohl damals nichts gesagt: es war zu wenig und zu schnell vorbei als das ich selbst dem eine größere Bedeutung zusprach.

Doch vor... tja... ich glaube während der Elternzeit meiner Frau letztes Jahr ging es los, dass die Verstimmungen mehr und öfter wurden. Ich habe mich gefühlt als sei ich eine Last, jemand der mehr Arbeit bringt als er auffängt. Jemand der dem Glück im Weg steht. Ich habe dort – und erst dort – langsam begriffen, dass ich ein Problem habe, erstmal nur mit mir selbst. Jetzt weiß ich: das war der Moment, in dem ich etwas hätte sagen sollen. Das davor... nun, ich sehe die Zeit davor erst seit heute wirklich als Teil des Problemes.

Aber ich schwieg. Zum einen aus den Gefühlen selbst: ich habe mich als Last gefühlt, also hätte ein „Ich habe Probleme und brauche Hilfe“ mich doch noch viel mehr zur Belastung gemacht. Zum anderen: ich habe mich geschämt. meine Frau ist – in meinen Augen – ein so starker Fels in der Brandung, nichts erschüttert sie, nichts bringt sie aus der Fassung, sie stemmst so viel auf Arbeit und zu hause und trotzdem kommen alle danach zu ihr und bewundern sie, wie toll und einfach du das machst. Da passe ich als „kranker“ Mann nicht dazu. Ich rede nicht von Geschlechterrollen, dass ich nie der hünenhafte Alpha Mann bin, der alle Zügel in der Hand hat, das wissen wir beide. Aber ich konnte nichtmal die starke Schulter im Hintergrund sein, ich war schwach, ich war krank, ich hatte meine Leiden (Tumor, Hörschaden und all die Auswirkungen...)
Kleine Zwischenbemerkung: vor 2 Jahren wurde bei mir ein gutartiger Gehirntumor diagnostiziert, welcher aber ohne OP mit Hormontherapie behandelt werden konnte. Zudem höre ich auf dem rechten Ohr nur mit etwa 80%.

Ich habe mich geschämt und konnte mich nicht überwinden, auf all das noch einen drauf zu setzen.

Bis zu dem Moment war es einfach nur (falsche?) Scham.

Doch dann wurde es ja verstärkt, ich sah keinen Ausweg mehr, ich hatte wirklich einen Moment in dem ich nicht mehr sein wollte. Für sie, für uns, für alle, so absurd das klingt.

Danach sah ich klarer, ich erkannte mein Problem, ich erkannte dass ich vielleicht wirklich an dem litt was allgemein als Depression bekannt war.

Und wieder schwieg ich, teils natürlich aus Scham – ich wollte nicht, dass mich jemand so sieht. Ich empfand mich im Normalzustand schon selbst unerträglich, ich war mir in den dunklen Momenten sogar noch selbst über. Diesmal folgte noch ein Gefühl von Ratlosigkeit und Angst. Was würdest sie sagen, wenn ich mich ihr öffne? Was würdest sie fragen, was könnte ich antworten. Ich kann – auch jetzt nicht – mir selbst nicht erklären, warum ich fühle, wie ich fühle. Ich habe keinen rationellen Grund dafür, mein einziges offenkundiges Problem war: ich hatte zuviel Glück im Leben.

Ich hatte Angst vor der Konfrontation, vor den Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ich hatte (und habe) Angst, sie verlässt mich, ich hatte Angst sie tut das als „Nu reiß dich mal am Schlüpper“ ab, ich hatte Angst all das Glück, dass ich hatte zu verlieren. Ich habe Angst vor den Konsequenzen dieser Krankheit.

Die beste Erklärung die ich dir geben kann „Warum hast du nichts gesagt?“ „Aus Scham, Ratlosigkeit und einer Riesenportion Angst.“
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Ich finde das total klasse, das du das so offensiv angehst jetzt!

Und was auch wichtig ist: du bist ja nicht schuld an deinen Krankheiten - weder am Tumor noch an der Depression (so es denn eine ist), und deswegen auch nicht schwach.

Ich hoffe, das dir jetzt bald auch geholfen werden wird. Wenn du der Krankheit einen Namen geben kannst, dann ist das ja der erste Schritt hin zur Besserung, weil man dann geziehlt behandeln kann.

Ich würde auch nicht zusehr in der Vergangenheit nach "Fehlern" oder Versäumnissen wühlen - wichtig ist, das du jetzt erkannt hast das es so nicht weiter geht und du Hilfe brauchst.

Ich wünsch dir alles Gute! Und wir haben hier immer nen offenes Ohr für Dich :knuddel:
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Update:
Ich hatte am Donnerstag meinen ersten Termin beim Psychiater und ich bin da mit sehr wenig Vorstellungen rangegangen. Meine Fantasie beschränkte sich auf alles, was ich in mehr oder weniger schlechten Filmen gesehen habe.

Es war auf jeden Fall anders, als ich erwartet habe: ich habe halt nur wenig erzählt und er hat mit mehr oder minder vielen Vergleichen mir mein Verhalten dargestellt. Aber es war gut, ich habe mich selbst in einem Spiegel gesehen, aus einem anderen Winkel als jemals zuvor. Ich bekam erste Impulse warum ich sein könnte wie ich bin, woher dieser "Leidensdruck" oder dieser "Seelenschmerz" denn kommen kann. Es war irgendwie schon viel zu schnell vorbei,ich hätte das gern länger gehabt, aber nächste Woche ist ja wieder.

Ich habe auch gleich versucht anzuwenden, was er mir gesagt hat:
erstmal: Ich schlafe nicht mehr auf der Couch. Es war ja meine eigene Entscheidung um meiner Frau den Abstand zu geben, den sie brauchte. Andererseits, wenn an unserer Beziehung noch gearbeitet werden kann, dann ganz sicher nicht, indem ich mich wie ein Haufen Elend auf meine Couch lege und leide.

Also bin ich zurück ins Ehebett gezogen, der Abstand zwischen uns ist natürlich körperlich und auch im Kopf weiterhin vorhanden.

Am Wochenende kamen dann noch viele Themen auf den Tisch zwischen uns und es kam auch heraus, dass ihre gefühlsmäßige Verwirrung mehr Gründe hat, als mein Talent jahrelang ein Chaos zu veranstalten. Das soll jetzt hier kein Thema sein, aber wir haben das Thema so bereinigt, dass dort erstmal keine weitere Baustelle entsteht - die könnte ich gerade nicht auch noch aufnehmen.

Gestern abend, nachdem alle Wahrheiten und "aber wieso soagst du das und meinst das" ausgesprochen waren, ich weiß, wo ich stehe,... ich habe vor meiner Frau vor Glück geheult.
Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, an dessen Ende vielleicht trotzdem kein Happy End steht - dazu war ich zu lange zu ... naja... keine Ahnung, wie ich das nennen soll. AUch wenn keine direkte Schuldzuweisung im Raum stand, so - das ist meine eigene Meinung - trage ich den größten Sack an dem, was uns an diesen Punkt gebracht hat.

Ich habe Hoffnung, dies noch zu kitten, ich bin - so Aussage meine Frau - zum ersten Mal erkennbar auf einem Weg, wirklich endlich was zu ändern. Und das ist für sie Vorraussetzung, überhaupt an dem "uns" zu arbeiten. Sie - und ich noch viel mehr - hofft natürlich, dass dies kein Strohfeuer ist. Denn mit meinem alten ich macht sie es definitiv nicht. Was ich auch verstehe, ich hasse das alte ich auch. Und ich hoffe endlich ein neues ich zu werden und aus all dem Mist als "besserer" Mensch hervorzugehen.

Ich will dieses Chaos nicht mehr, ich will diese Depressionen nicht mehr. Ich will nicht mehr diese Gedanken nicht mehr, dass die Welt ohne mich besser dran ist. Ich will nicht mehr nachts heulen, weil ich nicht schlafen kann und ich will mir nicht mein ganzes Leben lang mehr Vorwürfe machen, was ich für ein schlechter Mensch bin. Ich will nicht mein Leben lang der "Kranke" sein.

ICH.WILL.DAS.NICHT.MEHR.

Ich will Glück, Antrieb, Feuer, Liebe, Familie.
Ich habe ein Ziel, ich habe Motivation, ich habe einen Anfang gemacht.
Ich kann das schaffen, ich werde das auch schaffen. Daran besteht kein Zweifel für mich. Denn Zweifel würden bedeuten, dass ich mir die Chance des Scheiterns eingestehe. Und das wird nicht passieren!
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #10
Ich habe nicht all das durch, was du gerade durchmachst, aber ich habe mich auch lange genug innerlich selbst abgelehnt, klein und schlecht gemacht. Anfangs ist es immer so, dass man hochmotiviert ist und dabei über das Ziel teilweise auch hinaus schießt. Es werde Rückschläge kommen, auf die solltest du auch gefasst sein. Aber: Du kannst sie bewältigen, indem du dir eine andere Einstellung zu dir selbst erarbeitest.

Du bist gut so, wie du bist. Immer wenn du geneigt bist, einen negativen Satz zu formulieren, ob laut ausgesprochen oder in Gedanken, halte inne und schau, wie du statt dessen einen positiven Satz daraus machen kannst. Wenn du glaubst, dass du einen unverzeihlichen Fehler begangen hast, lenk dich erst mal ab statt dich endlos damit zu beschäftigen. Mach etwas anderes und warte, bis du wieder klarer siehst. Schau dir die Situation dann noch mal an und beachte alles, das was gut war und das was nicht so gut war. Es ist nie alles schlecht.


Schau auch, wenn das bei euch Thema ist, ob deine Frau und du eine Kommunikationsebene findet, die positiv ist. Beispiel aus meiner Lebensgeschichte:

Meine Mutter neigt zu Absoluten, mich regt das teilweise gewaltig auf. Da stand man mal gemeinsam in der Küche, ich hab ihr beim Kochen geholfen und mache dann natürlich mein eigenes Ding daraus, statt Anweisungen entgegen zu nehmen - das war auch nie ein Problem. Es wird erst da eins, wo es darum geht, wieder Ordnung zu schaffen, ich bin nämlich auch eher chaotisch veranlagt und übersehe daher gerne mal etwas, das sie mit ihrem feineren Ordnungssinn dann stört.
In der Situation hatte ich schon so einiges wieder weggeräumt, ein oder zwei Teile lagen aber noch auf der Arbeitsfläche, das hatte ich zugegebenermaßen verschusselt. Sie bemerkte es und meckerte gleich los "Du lässt immer alles liegen!"
Man kann es ja auch anders sagen: "Dies und das liegt noch da, hast du sicher übersehen. Bist du so lieb und räumst es noch weg?" Das wäre für beide Seiten weitaus angenehmer.


Mach dir klar, dass die Arbeit, die vor euch liegt, nicht nur deine Arbeit ist. Du hast einen richtigen und wichtigen Schritt getan, du möchtest etwas verändern. Deine Frau ist aber genauso gefragt, Eure Ehe und damit auch dein Befinden darin ist ein Gemeinschaftsprodukt. Daran hast du natürlich Anteil, aber auch sie, eure Kinder und andere Menschen, die dir nahestehen und die Einfluss auf dich oder euch haben könnten.

Ich drück euch die Daumen. Du hast die Kraft die du brauchst definitiv in dir, um wieder glücklich und zufrieden zu sein. Alles andere liegt nicht nur in deiner Hand, wenn es gelingen soll muss jeder seinen Teil dazu beitragen.:knuddel:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #11
Ich will dieses Chaos nicht mehr, ich will diese Depressionen nicht mehr. Ich will nicht mehr diese Gedanken nicht mehr, dass die Welt ohne mich besser dran ist. Ich will nicht mehr nachts heulen, weil ich nicht schlafen kann und ich will mir nicht mein ganzes Leben lang mehr Vorwürfe machen, was ich für ein schlechter Mensch bin. Ich will nicht mein Leben lang der "Kranke" sein.

ICH.WILL.DAS.NICHT.MEHR.

Ich will Glück, Antrieb, Feuer, Liebe, Familie.

Ich auch nicht...:frown: Geht mir genauso.
Ich wünsche dir alles Gute! Du kannst stolz auf dich sein, den Schritt zum Psychiater gewagt zu haben.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Nochmal ein Update
(ich missbrauche diesen Thread auch mal um das alles für mich schriftlich aufzuarbeiten, dabei kommen doch mehr Gedanken und Eingebungen, als in Gesprächen oder dem Grübeln)

Gestern abend hatten wir ein langes Gespräch, aber tatsächlich nicht über unsere Situation, nicht über uns. Es ging um ihre Arbeit, was da los ist, wo Umbruch stattfindet. Dann kamen wir darauf, dass ich ihr gesagt habe, wie bewundernswert ich finde, dass sie all das (Kinder, Haus, Familie, Haushalt, berufsbegleitendes Studium) so mit links schafft. Wie sie in ihrer neuen Leiterposition aufgeht und wie gut sie offensichtlich für das Betriebsklima an dem Standort ist. Das hat sich seit ihrem Stellenwechsel massiv dort verbessert u.a. weil sie auch so eine ruhige Art hat, die vorherige Chefin wurde dann auch lauter und genervter, das spiegelte sich auf das Team wider usw.
Wie sie sich positiv verändert hat (nach den Kindern hat sie jetzt wieder mit Sport angefangen und sie sieht besser aus als je zuvor), wie sie selbstbewusster geworden ist, einerseits die neue tolle Arbeit, andererseits das mehr zufrieden mit sich und seinem Körper. Es war wirklich ein schönes Gespräch, das viel zu lange gedauert hat (in Hinsicht auf den Restschlaf, der uhrzeitbedingt dann noch drin war).
Es ging eben mal nicht um uns, um Zukunft, um Chancen, Veränderungen... das ist alles auf dem Tisch und wartet auf Bearbeitung. Aber die muss auch mal für einkehrende Ruhe in den Gefühlen zurückstecken.

An anderer Front (ich deutete es oben an) ist eine zeitweise Ruhe drin, die ich m.M.n. nutzen sollte um ihr zu zeigen, dass "wir" es wert sind.

Ich habe mich gestern abend meiner besten Freundin anvertraut. Sie war... ja, überrascht wäre gelinde gesagt eine Untertreibung. Sie hat mich ja nie so kennengelernt, hat mich nie so eingeschätzt. Ich hab nie irgendwas vermuten lassen, dass ich solch eine Last auf meiner Seele trage. Sie hat mich ermuntert, dass es gut ist, alles rauszulassen, darüber zu reden. Und sie hat mir (nachdem sie auch um eine Nacht drüber schlafen gebeten hat, es ist ja doch eine ganze Menge schweres Zeug gewesen) Anreize gegeben, wie sie meint dieses "um uns kämpfen" zu führen, ohne dabei den angeordneten Abstand zu ignorieren.

Jetzt habe ich mal eine Frage an euch, was ihr davon haltet:
Meine Frau fährt Freitag für eine Tagung für Arbeit weg und kommt Samstag frühen Nachmittag wieder.
Ich würde die Kinder Samstag vormittag zu Oma und Opa bringen und ein Hotel buchen, in ungefährer Nähe (ich glaub man fährt ne halbe Stunde).
Wenn meine Frau nach Hause kommt, führe ich sie mit Pfeilen auf dem Boden ins Wohnzimmer, mit einem Brief unserer Kinder "Liebe Mama, wir sind auf dem reiterhof (Foto von Opa auf allen vieren). Solang der Gaul läuft, brauchst du uns nicht abzuholen....."
Dazu eine bebilderte Anleitung, wie sie im Navi im Auto ein gespeichertes Ziel "Überraschung" auswählt.

Das führt sie dann zum Hotel, wo ich schon bin und sie (mit allen Sachen natürlich) erwarte.

Dann ein Rahmenprogramm - also kein auf dem Zimmer hocken und Gespräche suchen - raus, unter Leute. Eine Massage für 2... sowas. Abends essen gehen. Dabei (das wird schwer für mich) keine Gespräche in die Richtung unserer Situation, sondern einfach nur einen schönen entspannenden Tag erleben.

Denkt ihr das ist eine gute Idee? Mir ist klar, dass da unterschwellig die Botschaft "so wäre es, wenn wir wieder ein richtiges Paar wären" mitschwebt, das ist auch irgendwo gewollt. Ich will ja um sie kämpfen, in den MItteln, die mir unter den Vorraussetzungen eben gegeben sind.

Ich bin auch für andere Ideen offen.

Vielen Dank schonmal
 
N
Benutzer Gast
  • #13
Denkt ihr das ist eine gute Idee? Mir ist klar, dass da unterschwellig die Botschaft "so wäre es, wenn wir wieder ein richtiges Paar wären" mitschwebt, das ist auch irgendwo gewollt. Ich will ja um sie kämpfen, in den MItteln, die mir unter den Vorraussetzungen eben gegeben sind.

Glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.
Wenn sie von der Tagung zurück kommt hat sie vielleicht anderes im Sinn, als sich überraschen zu lassen und auf eine unverhoffte Situation einzustellen - sondern will einfach nur die Füße hochlegen.
Dann fühlt sie sich vielleicht unter Druck und du dich enttäuscht.

Schlag ihr sowas doch einfach so mal vor, für egal welchen Zeitpunkt?
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Hallo @NovemberMoewe

danke für deine Meinung, das Problem ist ja, dass sie gemeinsame Aktivitäten nicht so richtig zulässt gerade, bzw. diesen Vorschlägen ausweicht nach dem Motto "schauen wir mal wie sich das entwickelt".

Ich denke, Zeit lassen und Abstand natürlich, aber was wenn der Abstand uns jetzt genau so weit voneinander entfernt, dass es nicht mehr reicht? Wenn das an der Kippe steht?

Außerdem entspannen wär eh nicht drin, die Kinder wären ja da :grin:

EDIT: Würde ich mir dann vielleicht irgendwann vorwerfen, nicht genug versucht zu haben? letztlich versuche ich primär Entspannung zu schaffen. Die o.g. unterschwellige Botschaft ist mir bewusst, aber die lässt sich ja nie wirklich ausblenden, die ist ja irgendwo bei jedem "schönen" Moment auch dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer Gast
  • #15
danke für deine Meinung, das Problem ist ja, dass sie gemeinsame Aktivitäten nicht so richtig zulässt gerade, bzw. diesen Vorschlägen ausweicht nach dem Motto "schauen wir mal wie sich das entwickelt".

Naja. Und du meinst, diese Abwehrhaltung wird besser, wenn du sie damit nach ihrer Tagung einfach mal so überrumpelst?

Ich meine.. du kannst ja die Kinder zu den Großeltern bringen.. für ein leckeres Essen sorgen und für eine entspannte Atmosphäre.. und einfach nur ungestörte Zeit zu zweit an diesem Wochenende mit ihr verbringen ... ohne dafür gleich ein ganzes Event zu planen und sie damit zu überfallen?
 
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G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #27
Du musst dich, glaube ich, von ein paar Dingen verabschieden.
Davon, zum Beispiel, dass es eine "gesunde" Alternative zum Schneiden geben könnte, die den gleichen durchschlagenden Effekt hat.
Mehr als kleine Erleichterungen kannst du da, glaube ich, einfach nicht
Naja, der kleine Hoffnungsschimmer darf ja bleiben. Andere schaffen es ja auch zu kanalisieren, warum ich nicht? Ist es die Masse? Oder bin ich zu eingefahren um was anderes noch "gut" zu finden?
Trotz des wirklich fast übermächtigen Dranges habe ich dem Wunsch mich zu schneiden widerstanden. Und jetzt gerade geht es wieder.
Dieses Ab und auf... so war das früher auch nicht, das ist jetzt neu. Und erschreckend. Und auslaugend.

Der Druck, den du da in dir drin hast, der ist ungesund. Und den hast du jetzt, über Jahre, wachsen und wachsen lassen ohne ihn nachhaltig abzubauen.
Das wird nicht verschwinden, von heute auf morgen.
Ja, das ist mir klar.

Und, wenn du mich fragst, dann baust du den Druck weiter auf.
Auch dem stimme ich zu, denn:

Alles meine Frau. Ich bin der Fehler und also liegt jetzt Alles an mir, das wieder in Ordnung zu bringen. Deswegen kriegt sie allen Abstand und alle Freiheiten die sie sich wünscht und ich stelle mich hinten an. Und halte ihr die Abende frei, so viele sie möchte, auch wenn das dem im Weg steht, was ich für mich brauche.
Jetzt wo du es sagst und ich es lese und mir selbst zuhöre. Ja. Das stimmt.
Ich meine ich bin sowas wie die geborene Nummer 2. Ich liebe es meine Frau nach Strich und Faden zu verwöhnen, ihr jeden Wunsch abzulesen. Das hab ich über die Jahre tatsächlich so perfektioniert, dass ich es überhaupt nicht in Frage stelle, sie an die erste Stelle zu setzen. Dadurch hat sie natürlich in der Beziehung.. Oberwasser oder wie man das nennen kann. Schon immer gehabt. Und das ist ja per se auch nichts schlechtes. Aber in diesem Fall? Du hast recht, ich würde wortwörtlich fast ALLES für sie tun, sie bräuchte es nur zu sagen und ich springe. Sie ist auch dankbar, nicht das das jetzt so komplett falsch rüberkommt. Aber vielleicht mach ich das in einem ungesunden Maße. Darüber hab ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht und hab daran auch nie gezweifelt.


Und so zieht sich das, vermutlich, durch ganz viele Bereiche deines Lebens:
Der, die, das, braucht. Jetzt. Ich? Später. Irgendwann.
Ehrlich? Ja. klar. weil es mir damit gut geht.

Mit fällt ein Beispiel ein: der schrecklichste Tag des Jahres für mich: mein Geburtstag. Ich feiere den auch nicht, außer ich werde "gezwungen" (das ist aber nur bei runden Geburtstagen, also 2x in den letzten 15 Jahren). Warum? Weil ich nicht will, dass sich alles um mich dreht, das ist mir ein Graus. Auch an meinem Geburtstag stell ich mich gern in die Küche und zaubere was für meine Familie. So wie an jedem anderen Tag auch.

Deinem Freund schuldest du eine Erklärung? Ich finde nicht.
Ich habe es ihm schon gesagt.
Wenn du das Bedürfnis hast, ihm etwas zu erklären: Ja, dann mach das. Und ich glaube, das kann sich richtig gut anfühlen, und das kann gewaltig Last von dir nehmen. Weil du dadurch Nähe bekommst. Auf einer anderen Ebene als einer Umarmung. Und weil du jemandem die Chance gibt, dich zu verstehen, dich zu sehen und dich trotzdem(!) weiterhin zu akzeptieren und einfach so anzunehmen wie du bist. Vielleicht zum ersten Mal?
was soll ich sagen? Du hast recht.
Ich heute im Arm meines besten Freundes gelegen und geheult. Und er hat noch nicht mal gefragt. Er macht sich Sorgen, weil... so kennt er mich nicht (das wird noch n Running Gag ich seh das). Aber kein wegstoßen oder "krieg dich ein" oder "reiß dich mal am schlüpper" wie ich es erwarten würde. Nein, jeder versucht mir zu helfen und sieht mich nicht als den Aussätzigen, für den ich mich halte. Warum? Das widerspricht allem was ich selbst sehe. Das da was im Argen liegt, klar, das seh ich auch. Aber so gar nichts? Keiner? Ich kann damit irgendwie gar nicht umgehen.
Das ist ein schönes Gefühl, eines wie ich es mir selbst gegenüber nicht kenne

Diese... Erkenntnis trifft mich gerade mit voller Wucht. Ich bin auch froh das meine Frau nicht da ist.
Seit meinem Outing hat JEDER den ich eingeweiht habe - auch ihr hier - mich bestärkt, verstanden, gehalten, mich aufgefangen. Das ging bei meinem Hausarzt los, ich hatte erwartet der schickt mich weg. aber nein, er hat fast 15 Patienten warten lassen, weil er das wichtiger fand. Weil er mich wichtiger fand. Mein Psychiater... gut das ist sein Job. Aber selbst das war angenehm. Zwei Freunde - mehr wissen es nicht - fragen mich, warum ich ein anderer Mensch sein soll? Ich bin noch immer derselbe Mensch, derselbe Freund wie vorher.

Und jetzt: Nur meine Frau, die sieht mich nicht mehr so wie vorher. Die fragt sich, ob sie mit dem, den sie jetzt kennengelernt hat, weiter leben und -lieben kann.
Ist das ein schlechtes Zeichen? Oder kommt das weil man als Partner dem anderen doch noch so viel anders nahe ist.

Und was eine weitere Alternative zum Schneiden - Trostpreis!, versprich dir nicht zu viel - sein könnte:
Ein Nervenrad (Nadelrad nach Wartenberg)
Aber: Nicht benutzen um deine Narben aufzukratzen und tief unter deine Haut zu kommen. Bitte.
Das musste ich erstmal googeln. Nein. Da kann ich mich auch weiter mit Rasierklingeln streicheln.

EDIT: zu deinem Edit schreibe ich gleich was
[DOUBLEPOST=1434566312,1434564969][/DOUBLEPOST]
[DOUBLEPOST=1434564838,1434547943][/DOUBLEPOST]Und weil ich so eine Labertasche bin ... gleich noch etwas von mir - falls ich dich nicht schon vertrieben habe :zwinker:
Keine Sorge, ich bin gerade sehr gerne hier.

Kannst du mir das erklären?

(Ich mag übrigens das Bild wie jemand mit einem Klappspaten einen Tsunami wegwedelt ;o) )

Was passiert da? Deine Frau macht irgendeine Geste. Was könnte das sein? Und dann? Überrollt es dich direkt oder baut es sich erst auf? "Sie hat gerade diese Geste gemacht. Was ich sage, geht ihr auf die Nerven. Passendes einsetzen. Passendes einsetzen." Bis es größer ist als du?
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr was das gestern Abend war. Sie sagte etwas... und mir passte in dem Moment nicht wie sie es sagte oder betonte und dann verdunkelten sich meine Gedanken. Dann dachte ich "so läuft der Hase, du willst doch uns gar keine chance geben, du hast nur nicht die Eier mir das zu sagen. weil du angst hast unser Haus zu verlieren, weil du angst hast, das die Kinderbetreuung nichts mehr wird" (Erklärung: Ihre Arbeitszeiten sind an 4/5 Wochentagen nicht kitakompatibel, dafür hab ich Gleitzeit und fange das gut auf, also in der Organisation keine Probleme). Und dieser Umschwung dauert nur Sekunden. Gestern Abend kam noch dazu, dass ich (ich Idiot) auch noch schneller mit dem Mund als mit dem Kopf war und das ungefähr so ausgesprochen hatte. Das war natürlich...
Ich hab die Rose gemacht, die sie zwar grenzwertig, aber doch schön empfand. Wir hatten einen ruhigen, relativ harmonischen Abend. Und dann mach ich sowas. Als ob ich eine Pflanze eingrabe, aufstehe und mit Stahlkappenschuhen drüber latsche. Mehrfach. diese "Phase" von mir dauerte auch nur ein paar Minuten. Und dann habe ich bereut was ich gesagt habe. Und versucht mich zu entschuldigen, das ganze zu retten. Ihr erklärt, dass ich momentan mit dem Auf und Ab meiner Gefühle und mit diesem Druck den dieser "Schwebezustand" auslöst nicht gut umgehen kann. Das ich sie bitte, wenn mir das wieder passiert, sie mir nur sagen soll: In dem Zustand rede ich nicht mit dir.


Und das hab ich vorhin auch noch außen vor gelassen.
Ich finde nämlich, das hast du richtig gemacht. So richtig richtig :smile:
Danke

Und jetzt noch mal zu diesem Druckaufbau und dem Richtig und Recht machen. Da gibts nämlich noch eine andere Seite: Wenn du immer sofort versuchst, es deinem Gegenüber schön zu machen, ohne auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören und sie dem anderen mitzuteilen: Dann nimmst du dir nicht nur selbst nicht den Raum, den du eigentlich brauchst, du gibst auch den anderen Menschen nicht die Möglichkeit, dir diesen Raum bereitwillig zu überlassen.
Hm, eine interessante Sichtweise. Ich versuche das mal in mein handeln einfließen zu lassen.

Aber jetzt Quizfrage, weil mir da echt die Vorstellung fehlt. Weil ich es auch nie gemacht habe: Nehmen wir mal das Beispiel mit den Abenden aktuell. Was wäre denn richtig? warum ist es falsch ihr die Abende frei zu geben? Wie soll ich mich verhalten? Jetzt mal von der Tablettengeschichte abgesehen, sollte ich (auch für später) meine eigenen Pläne machen? Sagen "da kannst du nicht gehen, ich will das und das"? Wo ist der Unterschied ob einer geht oder der andere? Oder wäre es richtig zu sagen "da kannst du nicht gehen, da möchte ich einen Pärchenabend mit dir machen?"
Ich bin damit überfordert.
Aber ich denke schon dass es auch in einer hoffentlich stattfindenden Zukunft falsch wäre so weiterzumachen wie ich es immer gemacht. Mir gefällt der Gedanke, dass auch ich "mal wichtig" bin, auch wenn das gerade für mich nicht greifbar ist.

Du hast doch gesehen, dass es funktionieren kann: Dein Chef gibt sich alle Mühe, dich zu entlasten und es dir so angenehm wie möglich zu machen. Und dein Freund hat dich in den Arm genommen. Einfach so. Ohne eine Erklärung zu verlangen.
Das können und konnten beide aber nur für dich tun, nachdem du ihnen diese Info gegeben hast. Aber krumm genommen oder abgeschlagen haben sie es dir nicht, oder?
Wie im vorherigen Beitrag schon geschrieben, mich überwältigt gerade wie meine Freunde mit mir umgehen, mich akzeptieren, bzw. ja eigentlich gar nichts ändern. Wie schön es ist zu wissen, wenn es mir schlecht geht, ist er da. Oder sie. Sogar mein Chef hat angeboten, wenn ich reden muss, weil es mir schlecht geht soll ich anrufen.


Noch ein EDIT: Ich habe das jetzt mit dem Wochenende mir so gedacht: sie fährt Freitag los, abends telefonieren und Kindern gute Nacht sagen. Samstag vormittag bring ich die Kinder zu Oma und Opa, klebe ihr einen Brief an die Wohnzimmertür (das mit dem Reiterhof) und sage ihr, dass ich einfach mal mit ihr entspannen möchte nach den letzten anstrengenden Wochen. Wir werden uns massieren lassen (gleichzeitig, aber nicht zusammen), können danach einen schönen Spaziergang (ist ein Kurort) machen und ein Eis essen. Zum Abendessen würde ich gern zu unserem Lieblingsgriechen gehen und sonst nichts weiter. Einmal mal wieder ausschlafen, daran hapert es ja immer. Sonntag mittag habe ich pro forma ein Badminton Feld bestellt, weil wir das beide sehr gern spielen, können wir machen, müssen wir nicht und dann die Kinder wiederholen und noch einen schönen Sonntag nachmittag verbringen.

Und ich will (und das muss ich auch schaffen, das kann ich auch schaffen) die ganze Thematik einfach mal NICHT ansprechen. Gespräche können ja auch Smalltalk oder allerlei aus dem Alltag sein. Kommt sie auf mich zu, weiche ich nicht aus und antworte, aber von meiner Seite aus will ich nichts mehr anbringen. Aktuell ist ja auch alles gesagt.
Das wenigstens in das miteinander wieder etwas Ruhe einkehrt - das brauche ich nämlich genauso wie sie.
 
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Und, nein, ich denke nicht, dass du es nicht schaffen kannst, zu kanalisieren. Ich denke nur, dass das Schneiden der Ferrari ist. Und du findest vielleicht nur einen Rollstuhl, oder einen alten Opel, oder doch immerhin einen VW Passat. Kann man sich mit allem bewegen, ist halt aber kein Ferrari.
Kann einem aber reichen, wenn man weiß, dass es einen dahin bringt, wohin man will.
Hm, ok. ich verstehe was du sagst. Ich denke ich wünsche mir natürlich eine schnelle HEilung, dass ich schnell wieder "normal" bin. Damit ich meine Kraft besser in das Geraderücken meiner Ehe investieren kann.

Weil, völlig davon ab was und wie ich hier über meine Frau schreibe, ich liebe sie. Daran hat sich nichts geändert, das wird es auch nicht. Und ich habe in keiner Form die Absicht diese Ehe oder Beziehung aufzugeben zu wollen. Sicher, ihr eine neue Richtung geben, das wird unerlässlich, aber Kernpunkt ist: ich liebe sie, mit jeder Faser meines Herzens, an jedem Tag, jeder STunde, jede Minute, jede Sekunde.

Erst mal: Aber Jetzt tut es dir gut. Gesehen zu werden. Angenommen zu werden. In deinen Bedürfnissen wahrgenommen zu werden.
Ja, das tut es. Und schon 2 mir wichtige Menschen auf meiner Seite... oder vielleicht eher in meinem Rücken, das passt besser. Vor allem nimmt es den Druck, dieses dringende Bedürfnis unsere Situation jeden Tag und immer wieder mit meiner Frau bereden zu wollen, weg. Für meine Gefühlswelt (jetzt nicht meine Liebeswelt) ist meine Frau tatsächlich in diesem Moment NICHT der richtige Ansprechpartner.
Und natürlich bekomme ich so die dringend benötigte Ruhe in den Umgang zwischen uns rein.

Dann: Aber es geht dir nicht gut, damit. Es geht dir vielleicht so lange gut, wie deine eigenen Bedürfnisse dem nicht entgegenstehen. Oder du dich mit deinen eigenen Bedürfnissen nicht auseinandersetzen musst.
Ich gebe gerne zu, dass ich mich soweit unter Kontrolle habe meine eigenen Bedürfnisse nach wirklich ganz ganz hinten zu stellen.
Aber jetzt hast du Bedürfnisse. Sehr dringliche Bedürfnisse. Nach Erleichterung und Nähe und Verständnis und Rücksicht und Druckabbau. Und vielleicht noch nach so einigem mehr.
Und das ist mir völlig neu. Und ungewohnt. Und ich fühle ich auch schlecht dabei, denn es widerstrebt mir das jemand für mich SEINE momentanen Bedürfnisse nach hinten stellt. Ich verlange nicht von anderen dasselbe wie von mir.

Zur Erklärung: den letzten Satz habe ich geschrieben und jetzt ein paar Minuten innegehalten. Es stimmt. Das tue ich nicht, hab ich auch noch nie. Aber so in Schriftform? So das ich es selbst immer wieder lesen kann, statt mir unbewusst nur immer zu sagen? Diesen satz finde sogar ich falsch...
hm... das wird mich noch beschäftigen...

aber weiter:
Und du schriebst, dass du so einiges in der Form nicht erreichen kannst, wie du es bräuchtest, weil: Du deiner Frau die Abende freihalten musst. Weil sie auch etwas braucht. Und sie vorgeht.
Ja, natürlich. Vorbehaltlos. Und ohne schlechtes Gewissen. Ich stelle das eigentlich nicht mal wirklich in Frage.

Das hast du vielleicht auf der Arbeit genauso gemacht. Vielleicht hättest du mal ein bisschen mehr Ruhe gebraucht. Ein bisschen Arbeitsentlastung. Und hast stattdessen noch etwas mehr auf deinen Schreibtisch gepackt. Weil du gesehen hast, dass jemand anders etwas anderes braucht.
Ich arbeite auch quasi als Dienstleister... also das bringt der Beruf so mit sich.
Passt zu mir... würde ich gerade so sagen.

Ich könnte da noch weiter raten. Vom GebrauchtWerden und vom NützlichSein und vom SelbstWert. Und: Von der Angst, gesehen zu werden. Die du jetzt gerade abzulegen scheinst, weil dich das, was da in dir tobt, dazu zwingt.
Ich muss wirklich sagen, dass ich gerade so viel aufzählen kann, was sich mehr oder weniger offensichtlich in diesem Schema durch mein vergangenes und aktuelles Leben zieht.

Und, wenn du genug Erfahrung gesammelt hast, damit, dass gesehen werden gar nicht so schlimm sein muss und sich sogar richtig gut anfühlen kann, dann magst du vielleicht auch Geburtstage, an denen Menschen sich einfach mit dir über dich freuen und nicht du allein in der Küche stehst.
Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Und es ist nicht so, dass ich mich leise leidend zurück in die Küche ziehe. Aber ich mache dann halt gern was besonderes für meine Familie. In dem Fall sogar etwas was ich gern esse.

Und wenn nicht: Dann lässt du dich vielleicht zumindest nicht mehr dazu zwingen, deine Geburtstage zu feiern, obwohl DU das eigentlich gar nicht willst.
Der runde Geburtstag... ja, das war aber Druck von vielen Seiten, Familie, Eltern, Freunde... es war mir sichtlich unangenehm, und ich habe mehrfach jedem "Nein" gesagt. Aber das war dann eben die gesellschaftliche Norm und ich bin eingeknickt... hmm... weil die Bedürfnisse nach gesellschaftlicher Norm anderer vorgehen... das zieht sich wirklich quer durch mein Leben...

Das ist ein schönes Gefühl. Halt es fest!

Und...

...

..

versuch es, in dich zu integrieren.
Da fehlt mir ehrlich gesagt gerade die Fantasie für. Ich wüsste gar nicht wie. Aber es ist... anders.

Und was ist dieses Gefühl? Ein Klappspaten? Oder könnte man daraus vielleicht doch eine Tsunamischutzmauer machen?

Oder... kann das vielleicht sogar Erdbeben abschwächen?
Wir werden sehen...


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Ich hab da grad einen ganz verrückten Gedanken gehabt.
Das ist vielleicht, weil du heilst?[/QUOTE]
Das weiß ich nicht, aber als Prozess nehme ich es auch war.

Weil da auf der einen Seite all diese Dinge sind, die schon immer (oder lange lange) in dir stecken. Die sagen: Forder bloß nix, beanspruch bloß nix, sei hilfreich gut und nützlich. Bist eh schon schlecht genug, auch wenn du dich anstrengst.

Und auf der anderen Seite all diese neuen Erfahrungen die du machst, mit ganz viel Menschlichkeit.


Da denk ich mir, da muss sich ja einiges in dir streiten und gegenseitig in Frage stellen.
Du hast keine Ahnung. Das ist so viel, ich fühle mich überfordert, fühle mich schuldig, habe Zweifel, stecke in meinen Gedanken und Gefühlen fest. Aber es stimmt schon, es ist schön wahrgenommen zu werden. Trotz Zweifel und Schuldigkeit in letzter Instanz schön.


Und jetzt noch, bevor ich endgültig schlafen gehe, versuche ich mich hieran. Auch wenn ich hoffe, dass nach mir noch jemand kommt, um dir das besser zu erklären. Ich glaube nämlich, dass dir das wichtig sein könnte. Und schwierig für dich.

Die Sache ist nämlich die.. In der Regel ist das eine "Ermessensfrage".

Aber ich fang mal da an, wo ich finde, dass es keine Ermessensfrage ist. Nämlich, wenn du auf der Couch schläfst, weil sie Abstand braucht.
Ich finde nämlich, wenn schon jemand das Schlafzimmer räumt, dann derjenige, der den Abstand möchte. Es sei denn, es gibt da eine Vereinbarung.
Bei mir zum Beispiel ist es so, dass ich ein eigenes Bett habe. Mein Freund hat keins. Würde er sich nun also (aus welchen Gründen auch immer) eine oder mehrere von mir ungestörte Nächte wünschen, würde ich das Schlafzimmer räumen. Weil: Ich ein eigenes Bett habe und er nicht. Und ich ihm mein Bett nicht überlassen würde :zwinker:

Könnte noch andere Gründe geben: Ich kann auf der Couch wunderbar schlafen, er kriegt Rückenschmerzen? Dann gehe ich vielleicht auch auf die Couch.
Ich muss ohnehin früher aufstehen und mache morgens viel Krach, dort wo die Couch steht? Gut, dann gehe ich vielleicht auch auf die Couch.

Wenn es dafür so gar keine halbwegs objektivierbaren Gründe gibt, dass du auf der Couch schläfst, weil sie Abstand möchte, dann liest sich das bei mir wie ein Schuldeingeständnis. Aber welche große Schuld hast du denn begangen? Die, dass es dir nicht gut geht? Die, dass du vieles in dich hineingefressen hast, dass du es versäumt hast, mit ihr über dich zu reden? Ja, hättest du tun sollen.
Aber sie war doch auch da, in dieser Beziehung, in all den Jahren. Ich verstehe nicht, wie man mit jemandem zusammenleben kann und nicht bemerken kann, dass es dem Partner nicht gut geht. Nicht bemerken kann, dass sich der Partner schneidet. Nicht bemerken kann, dass der Partner sich irgendwie als "wenig(er) wichtig" sieht.
Nicht bemerken kann, dass in der Beziehung ein wichtiger Teil fehlt.
Dann denke ich, ihr habt die Beziehung beide geführt und ihr habt die Beziehung beide in der letzten Zeit nicht gut gepflegt. Und sehe nicht, weswegen du das Büßergewand trägst.

Dann gibt es noch andere, "einfache" Fälle von "mein Bedürfnis" "dein Bedürfnis".
Sie geht jeden Dienstag zum Improvisationstheater. Und du möchtest gerne einen Abend in der Woche einen Waldspaziergang machen. Ist einfach. Es gibt keinen gewichtigen Grund, den Waldspaziergang am Dienstag zu machen, ihr könnt beide haben was ihr wollt, ohne dass irgendjemand zurückstecken muss.

Und dann gibt es die Fälle, die schwieriger sind. Die, bei denen man sich irgendwie einigen muss. Sie möchte jeden Dienstag zum Improvisationstheater und du zur Selbsthilfegruppe. Zum Beispiel. Beides ist nur Dienstags. Und da ihr beide wichtig seid, braucht ihr nun eine Lösung. Mit der ihr beide leben könnt.
Die Lösung könnte sein, dass man Möglichkeiten erschließt, wie die Kinder Dienstags fremdbetreut werden.
Die Lösung könnte auch sein, dass du eine andere Selbsthilfegruppe findest (denn du warst da noch nie, deswegen ist es egal, welche neuen Gesichter du kennenlernst), die ist nur unwesentlich weiter entfernt, findet dafür aber immer Mittwoch statt.
Die Lösung könnte sein, dass ihr euch abwechselt. Eine Woche du, eine Woche sie.
Oder, dass sie sagt: Ach, eigentlich mach ich das Improvisationstheater nur noch aus Gewohnheit und ist mir gar nicht mehr wichtig. Deine Selbsthilfegruppe finde ich da viel wichtiger.

Da muss man dann abwägen. Dieses Abwägen funktioniert aber nur, wenn sich zwei Menschen bewusst sind, dass sie genau exakt gleich wichtig sind. Und wenn beide Leute wissen, welches Gewicht dem eigenen Wunsch beizumessen ist.

Es ist, im Grundsatz, nicht falsch, ihr die Abende frei zu geben. Wenn du keine freien Abende brauchst. Wenn sie 7 freie Abende braucht und du brauchst 3, dann braucht ihr eine Lösung. Und die kann nicht sein, dass du das einfach runterschluckst und entscheidest, nicht einen einzigen zu brauchen.

Solltest du deine eigenen Pläne machen? Nein. Du solltest dir bewusst machen, was du gerne hättest, was für dich wichtig ist. Und dann plant ihr gemeinsam. So, dass es für alle funktioniert.

Wäre es richtig zu sagen: Da kannst du nicht gehen, da möchte ich einen Pärchenabend mit dir machen? Sicher nicht.
Du kannst aber sagen: Ich würde wirklich gerne mit dir einen Pärchenabend machen. Das wäre mir wichtig.
Und dann könnt ihr gemeinsam sehen, welcher Abend passt.

Oder, nehmen wir an, du hast eine Überraschung für sie geplant. Am 03. Juli spielt nämlich ihre Lieblingsband und du hast Karten besorgt. Nun erzählt sie dir am Abend vorher, dass sie sich mit ihrer Freundin verabredet hat.
Tja, dumm gelaufen. Du kannst nämlich nicht sagen: Da kannst du nicht gehen, ich habe andere Pläne für dich gemacht.
Du kannst nur sagen: Oh. Mist. Ich hab da nämlich eine Überraschung für dich, Konzertkarten für deine Lieblingsband.
Und musst sie leider selbst entscheiden lassen, was ihr wichtiger ist.


Ich glaube, das ist jetzt alles ziemlich verworren, ich kann nämlich nicht gut erklären, und dieses "welches Bedürfnis hat nun (gerade) Vorrang, deins oder meins?" das folgt auch keinen mathematischen Gesetzen.
Das funktioniert, irgendwie, wenn zwei Leute sich ihrer eigenen Bedürfnisse und der Dringlichkeit derselben bewusst sind, im Stande sind ihre eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren. Und zwei Leute bereit sind, die Bedürfnisse ihres Gegenübers fair zu gewichten.
Es ist auf jeden Fall schonmal viel Input.

Wie wäre es folgendermaßen,ich habe jetzt fürs Wochenende folgendes geplant (steht in Post #27)
Ich habe das jetzt mit dem Wochenende mir so gedacht: sie fährt Freitag los, abends telefonieren und Kindern gute Nacht sagen. Samstag vormittag bring ich die Kinder zu Oma und Opa, klebe ihr einen Brief an die Wohnzimmertür (das mit dem Reiterhof) und sage ihr, dass ich einfach mal mit ihr entspannen möchte nach den letzten anstrengenden Wochen. Wir werden uns massieren lassen (gleichzeitig, aber nicht zusammen), können danach einen schönen Spaziergang (ist ein Kurort) machen und ein Eis essen. Zum Abendessen würde ich gern zu unserem Lieblingsgriechen gehen und sonst nichts weiter. Einmal mal wieder ausschlafen, daran hapert es ja immer. Sonntag mittag habe ich pro forma ein Badminton Feld bestellt, weil wir das beide sehr gern spielen, können wir machen, müssen wir nicht und dann die Kinder wiederholen und noch einen schönen Sonntag nachmittag verbringen.
Natürlich besteht die Gefahr, dass sie nein sagt. Vielleicht auch verletzt ist, weil ich ihr die Zeit mit unseren Kindern vorenthalte.
Andererseits, auf die Massage freue ICH mich. Gibt sie mir keine Chance würde ich ja sagen können: "Ich hab mir viel Mühe gegeben mal was entspannendes für dich und für mich zu machen und möchte darauf nicht verzichten. Ich fahr trotzdem und frag wen anderes ob er/sie sich mit mir massieren lassen will."
Da wir zu dem Zeitpunkt keine Verpflichtungen (Kinderbetreuung oder so was) haben, hätte ich sogar nicht mal ein schlechtes Gewissen sie stehen zu lassen. Weil ich diese Massage auch brauche. Das soll nicht arrogant oder aggressiv sein.
Und ihr vielleicht auch zeigen, ich bin wirklich anders. Und ich bin auch da.

Und zur guten Nacht:


Mir gefällt der Gedanke, dass der Gedanke dir gefällt ;o)
Danke.
ich hab ja gestern abend noch vorm Einschlafen ein bisschen nachgedacht. Sie war nicht da (Veranstaltung mit den Auszubildenden)
Ich hab noch 10 Seiten gelesen und bin dann mit Buch im Arm eingeschlafen. Vorher haben sich die ERkentnisse des gestrigen Tags noch mir beschäftigt. Und wie ich gestern geschrieben habe, ich habe völlig neue Erfahrungen gemacht. Das ich eben nicht der "Aussätzige", der schlechte, der kranke, bin. Ich hab das Gefühl würde ich in ein tiefes Loch fallen, würde ich tatsächlich auch aufgefangen werden. ALso das ich nicht unendlich tief falle, sondern "nur" tief.
Vielleicht habt ihr alle recht (meine Freunde haben mir relativ ähnliche Sachen wie hier an den Kopf geknallt). Vielleicht mache ich wirklich zu viel. Zu viel für sie, nie was für mich. Oder für mich erst als letztes. Deswegen hab ich gesern auch nicht auf sie gewartet bzw. bin wach geblieben (wie ich es sonst machen würde, um eben ihr die Jacke abzunehmen, halt mitzuhelfen, dass sie möglichst schnell ins Bett kommt, denn der Wecker klingelt unerbittlich...). Heute morgen hab ich (da ich die Kinder in die Kita gebracht habe) auch mich straffer gehalten, damit ich pünktlich zur Arbeit komme (hat leider nicht geklappt, blöde Ampeln) und auch viele Kleinigkeiten die ich sonst mache eben nicht gemacht, damit ICH pünktlich komme. Aber nicht bockig, sondern mehr so "Sorry, krieg ich nicht mehr hin, ich muss los, bin schon fast zu spät". Ich gebe zu, ich finde das extrem schwierig, weil es so völlig gegen das geht, wie ich sonst bin.

ich möchte nochmal allen Usern danken, die hier mitwirken und sei es nur lesen. Dir @NovemberMoewe möchte ich besonders danken. Das alles hier gibt mir vieles zu bedenken. Und ich glaube für eine Heilung muss ich einfach auch Strukturen aufbrechen, auch solche die eben mit ursächlich sind, ich aber nie in diesem Kontext gesehen habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn du weiterhin antwortest, solange du noch etwas beitragen kannst. Ich danke dir wirklich sehr.

Jakina Jakina ich antworte nachher, ich hab einen Termin. Nur für mich :zwinker:
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #32
Für die Wochenendidee: Gäbe es irgendetwas, was ihr zu Hause machen könntet? Kinder zu den Großeltern und ein gemeinsamer, schöner Abend, bei dem sie sich erholen kann, klingt nach einer sehr guten Idee. Aber warum machst du keinen Termin in einem Wellnesstempel und erzählst ihr schon vorher, dass du den für euch beide organisiert hast und sie sich Samstag von dir dahinfahren lassen kann, um nach der anstrengenden Arbeit auch mal auszuruhen?
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #33
Genau das habe ich mir auch die ganze Zeit gedacht und versucht, in meinem ersten Beitrag zu sagen, lieber G Gilead .
Du tust unheimlich viel, damit es dir besser geht und vor allem damit eure Ehe wieder besser wird.
Danke schön. Es ist schön das zu hören, nicht nur hier, auch von meinen Freunden. Ich wünschte mir meine Frau würde mir das auch sagen. Sie hat in den letzten Wochen mir auch einmal gesagt, dass sie sieht, dass ich mein Chaos im Griff habe und das sie das freut. Und dieser Moment war für mich innerlich auch ein Hochgenuss, ein Zeichen, ich bin nicht nur auf dem Weg sondern sogar noch auf dem richtigen. Ich musste in dem Moment (war das letzten Freitag oder Samstag?) vor Freude heulen - und hab sie damit auch wieder etwas verschreckt. Sie kennt mich halt so nicht. Niemand kennt mich so.

Ersteres ist genau richtig. Für dein Wohnbefinden bist in erster Linie du verantwortlich - das heißt aber auch, dass du dich selbst wichtig nimmst und deiner Familie, Freunden, Kollegen und Bekannten das auch zeigst. Das heißt ja nicht, dass du ab sofort nicht mehr auf die Bedürfnisse anderer achten musst, es ist aber wichtig für dich, auch deine zu achten. :smile:
Siehe oben. Ich finde das extrem schwierig. Auch eben bedingt dadurch, dass ich so NIE gedacht habe. Niemals. Solange ich mich zurückerinnern kann.
Und es stimmt wirklich, am glücklichsten war/bin ich wenn ich was für andere tun konnte, was nicht gegen meine eigenen Bedürfnisse stand.

Was deine Ehe betrifft, daran, dass sie so ist wie sie ist, hat deine Frau einen Anteil. Sie hat auch einen Anteil daran, die Situation wieder zu verändern - wenn sie immer nur ihren Freiraum braucht, wird wahrscheinlich nichts besser.
Natürlich braucht ihr jetzt beide Zeit und müsst die Sache behutsam angehen. Es ist aber auch wichtig, dass sie dir eine Chance gibt, dass sie euch genauso Zeit einräumt wie du ihr Zeit gibst. Dass sie deine Bedürfnisse wahrnimmt und darauf eingeht.
Ich stimme dir zu. Ich hab nur noch nicht raus, wie ich eigene Bedürfnisse äußern soll. Ich kenne das nicht und sie sicherlich auch nicht von mir.
Ich habe natürlich auch Angst, dass die Veränderung - die absolut und ohne Diskussion notwendig ist! - aus mir jemanden macht, in den sie sich eben nicht wieder verlieben würde.

Ich taumel gerade wieder zwischen Hoffnung, Glück, Zweifeln, Angst und vielleicht dem Anflug von Egoismus hin und her.
Wie sieht es denn aus, wäre sie bereit mit dir gemeinsam zur Eheberatung zu gehen?
Die Therapie nur für dich ist mit Sicherheit richtig und wichtig, aber ich denke auch dass es gut wäre, wenn ihr Unterstützung bekämt, den Ehealltag wieder neu zu gestalten, so dass es für euch beide gut ist. :smile:
Ja, Eheberatung, das ist ein Stichwort. Ich habe das ehrlich gesagt schon angebracht. Sie hat es aber abgeschmettert a la "was sollen die uns erzählen, was wir nicht schon wissen." darauf hatte ich auch keine Antwort. Auch wenn ich genauso argumentieren kann "Was soll mein Psychiater sagen was ich nicht schon weiß. Ich geh ja nicht hin, damit er mir sagt, dass ich "kaputt" bin, das weiß ich ja vorher schon.".. hmm... jetzt klingt das sogar wie eine gute Erwiderung.
Ich würde das eventuell nochmal aufgreifen, aber nicht jetzt. Jetzt empfinde ich den Zustand der Ruhe zwischen uns als absolut richtig.

Für die Wochenendidee: Gäbe es irgendetwas, was ihr zu Hause machen könntet? Kinder zu den Großeltern und ein gemeinsamer, schöner Abend, bei dem sie sich erholen kann, klingt nach einer sehr guten Idee. Aber warum machst du keinen Termin in einem Wellnesstempel und erzählst ihr schon vorher, dass du den für euch beide organisiert hast und sie sich Samstag von dir dahinfahren lassen kann, um nach der anstrengenden Arbeit auch mal auszuruhen?
Ganz ehrlich? Weil ich glaube sie würde es ablehnen. Sie würde es schon ablehnen die Kinder zu Oma und Opa zu geben, denn dort sind sie leider am Wochenende darauf auch. So "hab ich nichts von meinen Kindern".
Andererseits würde sie wahrscheinlich eine Massage zu zweit - aber getrennt voneinander - vielleicht auch nicht wollen. So wie sie die Rose auch nicht gewollt hätte, hätte ich sie gefragt.
Schaffe ich allerdings die richtigen Vorraussetzungen dafür - das denke ich habe ich - kann ich sie "vor Ort" überzeugen. Frei nach dem Motto: kinderfrei haben wir, Termine haben wir. Warum nicht. Am allgemeinen Alltag - der ja die Woche über immer da ist - kann ich solche Dinge nicht anbringen oder eben nur so, dass ich sie allein hinschicke - ohne auf mein (nennen wir es beim Namen) Bedürfnis nach einer Massage im allgemeinen und mit ihr im speziellen zu verzichten. Das würde mir nicht schwer fallen, klar. Aber ich will auch mal aus meiner "Komfortzone" (in dem Zusammenhang ein unpassender name, aber ich denke ihr wisst was ich meine) herauskommen und mal über meinen Schatten springen.
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #34
Ich wünschte mir meine Frau würde mir das auch sagen. Sie hat in den letzten Wochen mir auch einmal gesagt, dass sie sieht, dass ich mein Chaos im Griff habe und das sie das freut. Und dieser Moment war für mich innerlich auch ein Hochgenuss, ein Zeichen, ich bin nicht nur auf dem Weg sondern sogar noch auf dem richtigen. Ich musste in dem Moment (war das letzten Freitag oder Samstag?) vor Freude heulen - und hab sie damit auch wieder etwas verschreckt. Sie kennt mich halt so nicht. Niemand kennt mich so.

Das verstärkt mein Bild, das ich momentan etwas von ihr habe. Sie sieht dich nicht wirklich, als der Mensch der du bist, und nimmt auch deine Bedürfnisse nicht wahr.
Das mag daran liegen dass du dich selbst immer hintenan gestellt hast und/oder dass du sie nicht so nah an dich heran lassen konntest oder wolltest, vorher. Vielleicht auch weil du dich selbst als so klein und unwichtig empfunden hast, verglichen mit ihr?

Siehe oben. Ich finde das extrem schwierig. Auch eben bedingt dadurch, dass ich so NIE gedacht habe. Niemals. Solange ich mich zurückerinnern kann.
Und es stimmt wirklich, am glücklichsten war/bin ich wenn ich was für andere tun konnte, was nicht gegen meine eigenen Bedürfnisse stand.

Es ist ja auch schön, anderen eine Freude zu bereiten wenn man sich dafür selbst nicht hintenan stellen muss. Ich finde nicht so gute Worte wie @NovemberMoewe, weiß aber auch selbst gut, dass es sich irgendwann früher oder später massiv bemerkbar macht, wenn man immer gegen sich selbst oder gegen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse lebt, bzw. sie als unwichtig ansieht und verdrängt. :smile:

Ich habe natürlich auch Angst, dass die Veränderung - die absolut und ohne Diskussion notwendig ist! - aus mir jemanden macht, in den sie sich eben nicht wieder verlieben würde.

Ich kann deine Angst gut verstehen.:knuddel:Natürlich wäre das auch nicht schön, aber ich denke, du hast darauf ob deine Frau sich in dein wahres Ich verlieben würde, wenig Einfluss. Es hängt davon ab, welchen Weg sie, für sich, gehen will. So blöd das klingt, aber in dieser Situation ist die Entscheidung deiner Frau an sich gar nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass du dich selbst lieben lernst. :smile: Selbst wenn sich herausstellt, dass sie es nicht (mehr) können sollte, ist das nicht dein Fehler. Du tust schon was du kannst.

Ich taumel gerade wieder zwischen Hoffnung, Glück, Zweifeln, Angst und vielleicht dem Anflug von Egoismus hin und her.

Gesunder Egoismus ist nicht verkehrt. :smile:

Ja, Eheberatung, das ist ein Stichwort. Ich habe das ehrlich gesagt schon angebracht. Sie hat es aber abgeschmettert a la "was sollen die uns erzählen, was wir nicht schon wissen."

Schade.. das macht auf mich wieder den Eindruck, dass sie dich da ziemlich alleine lässt mit der Situation. Deine gefundene Antwort darauf finde ich gut, vielleicht ergibt sich ja noch mal die passende Gelegenheit, darüber zu sprechen.

Ganz ehrlich? Weil ich glaube sie würde es ablehnen. Sie würde es schon ablehnen die Kinder zu Oma und Opa zu geben, denn dort sind sie leider am Wochenende darauf auch. So "hab ich nichts von meinen Kindern".
Andererseits würde sie wahrscheinlich eine Massage zu zweit - aber getrennt voneinander - vielleicht auch nicht wollen. So wie sie die Rose auch nicht gewollt hätte, hätte ich sie gefragt.

Und all das wirkt einmal mehr auf mich... s. o.
Du strampelst dich ab, sie scheint aber nicht so richtig mitarbeiten zu wollen... schade.

Frei nach dem Motto: kinderfrei haben wir, Termine haben wir. Warum nicht. Am allgemeinen Alltag - der ja die Woche über immer da ist - kann ich solche Dinge nicht anbringen oder eben nur so, dass ich sie allein hinschicke - ohne auf mein (nennen wir es beim Namen) Bedürfnis nach einer Massage im allgemeinen und mit ihr im speziellen zu verzichten. Das würde mir nicht schwer fallen, klar. Aber ich will auch mal aus meiner "Komfortzone" (in dem Zusammenhang ein unpassender name, aber ich denke ihr wisst was ich meine) herauskommen und mal über meinen Schatten springen.

Ich drücke dir fest die Daumen. Und falls es scheitert: Halte daran fest, was du brauchst, und versuch dir das Bewusstsein zu erhalten, dass du nichts falsch gemacht hast. Es ist ihr Wille, sich auf dich einzulassen, der genauso zählt wie dein Wille, an dir zu arbeiten und dich zu verändern. DU machst es gut, du setzt dich mit deiner Ehe auseinander und bist sehr reflektiert dabei, neue Grundlagen zu schaffen. Dazu zeigt deine Frau im Moment, wie ich finde, leider nur wenig Bereitschaft.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
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  • #35
Das verstärkt mein Bild, das ich momentan etwas von ihr habe. Sie sieht dich nicht wirklich, als der Mensch der du bist, und nimmt auch deine Bedürfnisse nicht wahr.
Das mag daran liegen dass du dich selbst immer hintenan gestellt hast und/oder dass du sie nicht so nah an dich heran lassen konntest oder wolltest, vorher. Vielleicht auch weil du dich selbst als so klein und unwichtig empfunden hast, verglichen mit ihr?
Da ist sicher was dran. Sie hatte stets "die Hosen an" in unserer Beziehung. Das ist auch völlig ok so, in diesem Punkt bin ich gern abhängig. Der große mächte ALpha-Männchen-Führer-alles-hört-auf-mein-Kommando... das bin ich nicht. Das werde ich auch nie sein. Besser noch, das will ich auch gar nicht sein. Das ist eine Rolle, die mir nicht steht.
Und sicherlich resultiert mein SElbstbildnis daran, darin, dass ich sie natürlich unbewusst über mich gestellt habe. Und das spürt man sicher auch. Und gewöhnt sich dran.
Bis jetzt war es ja nie ein Problem zwischen uns, es war stets harmonisch. Und wir haben uns unsere Wünsche erfüllt.
Mein Freund hat mir auch gesagt, dass er nie wahrgenommen hat (wir kennen ihn 12 Jahre), dass zwischen uns unbewusst so ein Ungleichgewicht geherrscht hat.

"Sie nimmt meine Bedürfnisse nicht wahr"... schreibe ich das so? Dann muss ich an dieser Stelle ganz klar stellen, dass ich euch ja stets und immer nur meine Sicht der Dinge zeigen kann. Ich versuche natürlich mitzuteilen, WAS sie zu mir sagt, sofern das relevant ist, jedoch kann ich weder widerspiegeln, WIE sie es sagt (maximal WIE es bei mir ankommt), noch WIE IHRE GEDANKEN dazu sind. Für all das hier nehme ich mir viel Zeit, formuliere viel um, analysiere, ändere, schreibe nieder. Dabei erreicht man natürlich eine viel größere Bandbreite an Aussagen und Gedanken, als es im (Streit)gespräch kommen kann.
Sie lässt mich mit meinem Bedürfnis nach Nähe alleine, ja. Das hat sie mir gesagt, dass sie mir das ihrerseits nicht bieten kann und das es ihr leid tut. Mein Bedürfnis nach Familie, nach "heiler Welt" kommt sie sehr wohl nach, deshalb hab ich hier bisher dazu nichts weiter gesagt. Vor unseren Kindern können wir (aktuell) sehr normal und miteinander umgehen. Das ist mir auch sehr wichtig, unsere Kinder sind 4 und 1, NOCH bekommen sie die Probleme der Eltern nicht oder nicht bewusst mit. Ich habe auch ein Bedürfnis nach Ruhe, bzw. nicht nach Spannungen zwischen uns. Auch das klappt aktuell sehr gut - wobei ich da auch mehr die treibende Kraft bin. Meinem Bedürfnis nach Gesprächen weicht sie nicht aus, hat jedoch eine skeptische Grundhaltung, da ich Gespräche nicht wirklich emotionsfrei führen kann. Bestes Beispiel war das mit der Art wie sie etwas sagte, sich eine Art Schleier über meine Gedanken zog, ich unfair und aggressiv wurde.
Es hapert halt wirklich nur mit Gefühlen - die stehen ja bei ihr auf dem Prüfstand, daraus entsteht das alles ja mit. Es hapert an körperlicher Nähe - das hat sie mir gesagt. Vielleicht aktuell noch an Zeit, ja. Aber das sehe ich aktuell verhältnismäßig unkritisch, sie sagt ja selbst, das abschalten und frei machen ist auch ihre Art damit umzugehen. Es hilft ihr zu finden, was sie will. Ich gebe zu, es entzieht sich meinem Verständnis wie man über seine Beziehung nachdenken kann, wenn man sich halt viele Aktivitäten aufbindet. Aber ich glaube auch nicht, dass ich das Maß der Dinge bin. Ich brauche für sowas wirklich Ruhe und Zurückgezogenheit. Mit mir alleine. Reflektiert auf alles lässt sich das sicher auch mal auf den Prüfstand stellen, aber so ist es. Mir hilft auch das darüber Schreiben. Und das erneute Lesen. Weil eigentlich schreibe ich zwischen den Zeilen ja stets was ich will. Bin ich mir unsicher, lese ich es und erkenne vielleicht wieder, was ich im Kopf nicht greifen kann. Aber das bin ich. Und es gibt sicher millionen Wege seine eigenen Lösungen zu finden. Da würde ich ihre nicht verteufeln.
Und mein aktuellstes Bedürfnis ist eben das mitteilen. Ich denke auch, das würde sie mit mir teilen, aber das will ich gerade nicht.

Also das sie meine Bedürfnisse nicht wahr nimmt, das stimmt meines Erachtens nach nicht bzw. nur zum Teil.


Es ist ja auch schön, anderen eine Freude zu bereiten wenn man sich dafür selbst nicht hintenan stellen muss. Ich finde nicht so gute Worte wie @NovemberMoewe, weiß aber auch selbst gut, dass es sich irgendwann früher oder später massiv bemerkbar macht, wenn man immer gegen sich selbst oder gegen die eigenen Wünsche und Bedürfnisse lebt, bzw. sie als unwichtig ansieht und verdrängt. :smile:
Ja, sicher. Das Resultat lebe ich gerade. Ich frage mich, ob es irgendwann einen Punkt gab, an dem ich mich mal entschieden habe SO zu agieren. Ich wüsste es nicht, meines wissens nach war ich immer so.

Ich kann deine Angst gut verstehen.:knuddel:Natürlich wäre das auch nicht schön, aber ich denke, du hast darauf ob deine Frau sich in dein wahres Ich verlieben würde, wenig Einfluss. Es hängt davon ab, welchen Weg sie, für sich, gehen will. So blöd das klingt, aber in dieser Situation ist die Entscheidung deiner Frau an sich gar nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass du dich selbst lieben lernst. :smile: Selbst wenn sich herausstellt, dass sie es nicht (mehr) können sollte, ist das nicht dein Fehler. Du tust schon was du kannst.

Das sehe ich dagegen anders. Wenn ICH es nicht schaffe, dass ICH ein Mensch werde, in den sie sich neu verliebt, der aber trotzdem ICH bin, genau der ICH in den sie sich verliebt hat. Das wäre meine Schuld.
Ich würde es nicht verstehen, wir waren so verliebt, das ideale Paar, die beste Freundin, die mich sogar noch liebt. Ja, ich habe eine Krankheit vor ihr verborgen, ja ich habe versucht meine Familie im Stich zu lassen und nein, ich kann nicht erklären warum. Vieles von dem was ihr mir hier sagt, hat sie über die Jahre auch mal angebracht: "Denk doch mal an dich", "du musst das nicht alles machen", "werd verdammt noch mal ordentlicher", ja sogar (ich zitiere) "Warum machst du das? Du bist auch wichtig." (wobei ich den Zusammenhang nicht mehr weiß). Und ich arbeite genau diese Stellen jetzt ab. Weil ich auch tatsächlich jetzt erst, nach dem weltgrößten Arschtritt der Geschichte, die Motivation, Kraft und Antrieb habe.
Gleichzeitig erzeugt das natürlich neue Reibepunkte. Beispiel heute morgen, sie war natürlich auch genervt, dass nicht alles fertig war von mir wie gewohnt. Bin ich mal wichtig, schränke ich sie unter umständen ein. Usw.
Das ist ein Risiko das ich eingehen muss, aber ich gebe zu, es macht ein ungutes Gefühl in der Magengegend.

Schade.. das macht auf mich wieder den Eindruck, dass sie dich da ziemlich alleine lässt mit der Situation. Deine gefundene Antwort darauf finde ich gut, vielleicht ergibt sich ja noch mal die passende Gelegenheit, darüber zu sprechen.
Ja, vielleicht. Vielleicht habe ich das Thema auch zu früh rausgeholt. Und auch in angespannter Situation.
Ich weiß es nicht.

Und all das wirkt einmal mehr auf mich... s. o.
Du strampelst dich ab, sie scheint aber nicht so richtig mitarbeiten zu wollen... schade.
Wegen dem Wochenende? Wieso arbeitet sie nicht mit? Sie weiß davon gar nichts :smile:
Vielleicht würde sie es auch gut finden, ich weiß es nicht. Vielleicht denke ich so, weil ich auch ANGST habe, dass sie nein sagt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie nein sagen würde, weil sie nicht wollen würde, dass ich dabei eben sowas wie Druck ausüben würde. Oder auf die Knie fallen und betteln würde - ich habe das tatsächlich als Option im Hinterkopf, in dem Fall wirklich Scheiß auf meine Würde. Ne Mitleidsbeziehung würde mir ggf. Zeit verschaffen um das Feuer neu anzuheizen. Aber Schluss wäre Schluss. Und ich habe Angst davor. Auch weil ich nicht versprechen kann, dass ich mir dann nichts antue. Abhängigkeit? Total, keine Frage. Aber bitte versteht, ich liebe diese Frau wie niemanden sonst auf dieser Welt. Deshalb würde ich wortwörtlich fast alles für eine letzte Chance geben. Wenn meine Würde der Preis wäre? Ok, bin ich bereit zu zahlen.


Ich drücke dir fest die Daumen. Und falls es scheitert: Halte daran fest, was du brauchst, und versuch dir das Bewusstsein zu erhalten, dass du nichts falsch gemacht hast. Es ist ihr Wille, sich auf dich einzulassen, der genauso zählt wie dein Wille, an dir zu arbeiten und dich zu verändern. DU machst es gut, du setzt dich mit deiner Ehe auseinander und bist sehr reflektiert dabei, neue Grundlagen zu schaffen. Dazu zeigt deine Frau im Moment, wie ich finde, leider nur wenig Bereitschaft.

Der Wille mich zu verändern, die Ergebnisse die ich geschafft habe, ganz besonders an unseren Streitthemen, die sind für sie auch Vorraussetzung überhaupt weiterzumachen. Mit dem chaotischen unordentlichen Ich von mir erträgt sie das nicht mehr. Und dabei übertreibt sie nicht, ich bin wirklich die Unordnung in Person. Auch das haben mir meine Freunde bestätigt, mein bester Freund ist davon mindestens genauso genervt gewesen wie meine Frau. Die Anerkennung dieser (aktuellen) Leistung geben mir beide und das finde ich auch sehr sehr gut. Weil es mir zeigt, dass ich ihre Bedingungen (die ich verstehe und auch akzeptiere und NICHT in Frage stelle) erfüllen kann. Jetzt heißt es, sie muss noch so viel Gefühle in sich haben, dass ich noch eine Chance bekomme. Drückt mir die Daumen
 
N
Benutzer Gast
  • #38
Mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht viel zu direkt.

Das sehe ich dagegen anders. Wenn ICH es nicht schaffe, dass ICH ein Mensch werde, in den sie sich neu verliebt, der aber trotzdem ICH bin, genau der ICH in den sie sich verliebt hat. Das wäre meine Schuld.

Wer war denn dieses ICH in dass sie sich verliebt hat? Was durfte sie denn sehen, von diesem ICH?

So wie ich das sehe.. habt ihr eine lange Beziehung geführt.. ganz ohne jede Reibung. Weil du jedem Konflikt aus dem Weg gegangen bist. Weil du vielleicht nicht einmal selbst spüren konntest, das gerade jetzt ein Konflikt in der Luft lag. Weil zu einem Konflikt ja nun mal mindestens zwei Seiten gehören, und du dich schwer tust, deine Seite überhaupt wahrzunehmen.

Reibung und Konflikte sind aber nichts schlimmes. Die gehören dazu. Da kann man jede Menge lernen - über sich selbst und über sein Gegenüber. Und gelöste Konflikte (und mit gelöst meine ich auf eine Art bei der es weder Gewinner noch Verlierer gibt) stärken das Vertrauen.

Du kannst nicht zu dem Menschen werden, in den sie sich neu verliebt und der trotzdem DU bist und genau der DU in den sie sich verliebt hat. Weil: Der in den sie sich verliebt hat, der war nur so halb. Du bist aber mehr als dieses Halbe. Und was dieses mehr für sie bedeutet, das könnt ihr beide noch nicht wissen.

Wenn ich davon ausgehe, dass sie sich in einen großzügigen und hilfsbereiten, intelligenten und humorvollen Menschen verliebt hat, einen mit Familiensinn und Verantwortungsgefühl und einem einnehmenden Lachen (was auch immer, passendes eben einsetzen) : Das alles kannst du immer noch sein.

Ich gehe aber davon aus, dass sie sich nicht in einen Kofferträger verliebt hat, denn dann hätte sie nicht immer und immer wieder gesagt: Warum machst du das? Denk doch auch mal an dich.
Aus diesen Sätzen lese ich: In all den Jahren hat sie etwas vermisst. Etwas, von dem du vielleicht nicht einmal wusstest, dass es in dir existieren könnte:
Grenzen.
Du kannst einen Familiensinn haben und Verantwortungsgefühl und hilfsbereit sein - und trotzdem manchmal einfach nur müde und abschalten wollen und die Welt vergessen und einfach nur mal so für dich allein sein.

Und dir kann sogar auch manchmal der Kragen platzen und du kannst sagen: So möchte ich nicht mit mir umgegangen wissen.

Und wenn du jetzt schreibst, es ist deine Verantwortung der Mensch zu werden in den sie sich verliebt hat, dann behaupte ich: Es ist deine Verantwortung, der Mensch zu werden, den sie all die Jahre kennenlernen wollte. Und nicht die Chance dazu hatte. Weil du dich so weit verleugnet hast, bis du verzweifelt genug warst, um zu versuchen sich umzubringen.

Und: Das ist hart! Für dich. Und auch für deine Frau.

Und wieder: Deine Frau hat sich nicht in einen Kofferträger verliebt. Behaupte ich mal, obwohl sie hier nie selbst zu Wort gekommen ist. Wenn du aber schreibst: Sie soll mich nicht verlassen. Notfalls schmeiße ich mich vor ihr auf die Knie und flehe sie an mich nicht zu zertreten, scheiß auf Würde, dann drohst du damit an, genau das zu sein: Der Kofferträger.
Und diese "Drohung" die kann man vielleicht riechen, wenn man mit dir zusammenlebt. In jeder zweiten "unbedeutenden" Geste liegt sie vielleicht, in der Art, wie du deine Schultern nach vorne beugst oder zusammenzuckst und dem Blick ausweichst, wie du vielleicht herumdruckst und sagst: "Ja, Schatz, wie du willst" und dich aufs Sofa verkriechst als wärst du nur noch ein geduldeter Gast im eigenen Haus.
Eurem Haus. Das einer der Wünsche wart, die Ihr Euch erfüllt habt. Gemeinsam!

Ich sagte dir bereits: Dieser Gedanke, diese Option, die du da in den Raum stellst, die ist der große Chancenvernichter. Und solange sie auch nur den Verdacht haben muss, dass diese Option eventuell existiert, solange kann sie sich doch gar nicht freiwillig und aus vollem Herzen für dich entscheiden.

Und eigentlich wollte ich dir heute irgendwann noch schreiben, dass ich fest daran glaube, dass du dahin kommen wirst, wo du keinen Ferrari mehr wünschst und durch einen Corsa ersetzt, weil du einfach keinen fahrbaren Untersatz mehr brauchst. Weil du da angekommen bist, wo du sein wolltest.
Aber:
Mit dieser Überzeugung, da, in dir, dass du dich selbst aufgeben würdest, nur um in ihrer Nähe sein zu dürfen, da kannst du dich genauso gut weiter mit Rasierklingen streicheln.

Bitte, streich diese Sätze aus deinem Kopf. Giftmüll. Weg damit. Ganz weit weg.

Denk lieber an Umarmungen, an weinen dürfen, an den schönen Gedanken, auch einmal wichtig sein zu dürfen.
An all die Menschen, die dir gezeigt haben, dass du sein darfst, ganz vollständig, so wie du bist, und trotzdem noch der selbe Mensch bist, wie vorher, nur noch ein bisschen vollständiger.
Einer den man akzeptieren kann und respektieren, verstehen und in die Arme schließen.
Einer mit dem man gemeinsam lachen kann und den man um Hilfe anhauen kann und um den man sich trotzdem auch einmal Sorgen darf.

Und nimm deiner Frau nicht die Chance, diesen Menschen auch zu lieben.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #39
Hallo ihr beiden,

nur ganz kurz, ich versuche heute abend, alternativ morgen vormittag noch ausführlicher zu antworten. Aber die Frage kam jetzt ein paar Mal, deswegen geh ich da kurz drauf ein:
Sie hat 13 Jahre, davon 9 Jahre und 9 Monate Ehe - und es ist mein Ziel diesen Hochzeitstag als Ehepaar zu erreichen - verheiratet. Und ich trage das seit sagen wir 5 Jahren mit mir rum. Und sie hat nie was bemerkt.

Nun, ich denke das sollte man differenzierter betrachten. Seit etwa einem Jahr bemerke ich, dass die Verstimmungen regelmäßiger und schlimmer werden. Aber - so sagte ich mir - damit komm ich klar, ist eben kein schlechter Tag, sondern mal ne schlechte Woche. Am Anfang des Jahres habe ich mich zum ersten Mal geschnitten. Und dessen ... ganz schlechte Wortwahl... "heilende" Wirkung kennengelernt. Ohne Absichten wohlgemerkt. Vor 3,5 Monaten versuchte ich mir erfolglos das Leben zu nehmen. Dort, erst dort habe ich mir selbst eingestanden, ich habe ein Problem, ich habe ein großes Problem. Und ich schaffe es eben NICHT alleine das zu lösen.
Meine Frau hat diese 5 Jahre sehr wohl gemerkt, dass ich mal eins schlecht drauf war. Und hat mich aufgemuntert, mich geliebt und mir aus dem Loch herausgeholfen. Aber das war - auch für mich - eben mal n doofer Nachmittag oder Abend. Mehr nicht.
Seit einem Jahr merkte sie auch dass ich schlechter drauf war, mich -das ist mir z.B. gar nicht bewusst gewesen - distanzierte. Dort gab es erste Risse an all dem. Aber selbst da waren das für mich einfach nur mal schlechte Tage, eben mal mehr als sonst.

Als ich anfing mich zu schneiden... ich habe versteckt, was auch sonst. Mir ging es danach ja gut. Und ich konnte mein Gedankenkarussell verlassen. Das schneiden war für mich wie... wie ein Reset der Gefühlsspirale, die nach unten gerichtet war. Man bedenke, Januar, kalt. Ich hatte ja stets langärmlig an, habe selbst langärmliges Nachtzeug (ich schlafe gern warm).
Meinen Versuch habe ich bewusst und sehr gut vor ihr versteckt. Einmal spielte mir ein Arbeitsunfall so zu, dass ich einen Schnitt am Arm hatte (einen "richtigen" Unfall), so dass die Narben am Unterarm gar nicht auffielen.
Und ich hätte das auch weiter verstecken können, da bin ich mir sicher.

Aber an dem Abend meines "Outings" wollte ich das nicht mehr. Was danach kam, beginnt ab Post #1 dieses Threads.

Also ich denke nicht, dass man ihr vorwerfen kann nichts gemerkt zu haben. Ich habe es ja selbst nicht benennen können, kam immer wieder raus. Und als es schlimmer wurde, wurde ich kreativ das zu verstecken. Ich hätte was sagen sollen, ja. Aber dann kommen wir wieder zu dem Punkt: ich hatte Angst, ich habe mich geschämt und ich wusste einfach nicht was mit mir los war.

Zu den anderen Beiträgen schreibe ich wie gesagt später oder morgen, mal schauen.

@NovemberMoewe : ich habe jetzt nochmal deinen Beitrag überflogen und er treibt mir einen Kloß in den Hals. Ich lasse das mal sacken und versuche das zu verstehen. Aber wow. Was du schreibst ist so schonungslos ehrlich, so.. hab ich nicht mal ein Wort für.
[DOUBLEPOST=1434654095,1434648042][/DOUBLEPOST]Nachtrag: wir hatten hier gerade eine recht interessante Konfliktsituation.
Meine Frau kam nach Hause vom Badminton, mein bester Freund war hier, wir haben erst meine und dann Technische Probleme gewälzt (ITler eben).
Sie fragte ihn: ich bin noch gar nicht kaputt, wollen wir noch laufen gehen (das machen die beiden öfter zusammen)?
Und dann mich "Wär das für dich in Ordnung?" Und ich sage: "eigentlich wollt ich selbst noch laufen gehen, jetzt wo du zu hause bist."
Dann kleine Pause. "Aber ich wollte das du das Auto noch aussaugst (für die Fahrt zur Tagung morgen)".
und ich "Naja, sonst bleibt Marco kurz wegen der Kinder hier, ich geh Laufen und du fährst zur Tanke aussaugen?"
"Aber dann kann ich ja nicht mit Marco laufen gehen."
"Und wenn ihr erst laufen geht, sind die Sauger hier ab 21 Uhr deaktiviert... sorry, auf eine Sache musst du verzichten"

Man hat gemerkt, dass sie damit tatsächlich überfordert war. Bis jetzt hab ich immer alles möglich gemacht. Und hier konnte ich das nicht und habe sogar noch einen eigenen Plan eingeworfen.

Sie ist jetzt laufen gegangen, Auto saugen hab ich abgelehnt und ihr gesagt, "wenn es so wichtig ist, steh morgen 20min früher auf, ab 6 sind die Sauger wieder aktiv. Geht laufen, sonst ist Marco nachher weg wenn ich wiederkomme, ich geh sowieso lieber alleine laufen (ich mag mich nicht beim Laufen an jemanden anpassen), ich geh dann danach." Dadurch fällt natürlich die Wir-Zeit danach weg, aber wir haben alle was wir wollten.
Und ich habe mich mehr oder weniger durchgesetzt, bzw. ich habe es wirklich geschafft meine Bedürfnisse zu äußern und ... naja, so halbwegs einzufordern.

Ich glaube was einer von euch oben gesagt hat (will jetzt nicht nachlesen, die beiden kommen gleich wieder) stimmt. Diese Veränderung die ich durchgehe, die ist die, die sie selbst auch immer von mir wollte.
Warum sollte das nicht der Mensch sein, in den sie sich verlieben WILL...

Mal schauen, was nachher noch so passiert.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #40
So, neuer Tag, neues Glück. Weiter gehts.
@NovemberMoewe, Jakina Jakina vielen Dank schonmal für alles was ihr geschrieben habt und schreiben werdet.


Ich muss jetzt vorab eine Sache erzählen, die ich bis jetzt außen vor gelassen habe, ich habe es kurz angedeutet, das es noch einen "Nebenkriegsschauplatz" gibt. Bitte erst alles lesen, bevor ihr euch eine Meinung bildet. Beziehungsweise ... lest bitte erstmal zuende.

Das ganze ging ja damit los, dass ich mich im letzten Jahr vermehrt zurückgezogen habe, vermehrt in negative Verstimmungen fiel. Das war der Auslöser für das folgende.
Im März kam ein Arbeitskollege, den sie jahrelang kennt, aber auch nur sehr flüchtig, auf sie zu und gestand ihr, dass er sich in sie verliebt habe. Und sie fühlte sich geschmeichelt, klar. Aber sie horchte auch das erste mal in sich, dass sie so nicht glücklich ist. Und sie ließ sich auf die Schwärmerei ein, denn sie fand ihn faszinierend und anziehend. Aber sie kann es auch nicht wirklich greifen, was da ist.
Es war aber nur eine beidseitige Schwärmerei, es ist nichts passiert. Keine Treffen, keine Umarmungen, keine Küsse, nichts mehr. Allerdings haben sie sich halt Worte gesagt und geschrieben, Worte die halt doch (in meinen Augen) weit mehr waren, als sie für eine glücklich verheiratete Frau sein sollten.
Ich musste das leider herausfinden, ich hatte im Mai schon bemerkt, dass sie im Urlaub mit jemandem schrieb und dies vor mir verborgen hat. Ich fand es komisch, habe aber nichts gesagt. Aber ich las im vorbeigehen mal Fragmente, die mir keinen Sinn ergaben. Als unser Thema jetzt begann und sie sagte, sie sei nicht glücklich und alles, habe ich natürlich einen Zusammenhang hergestellt. Und ich habe es gelesen. Wir haben keine "Mein Handy ist tabu Regelung", bei uns ist es "Lies doch, meine Freunde sind deine Freunde".
Ich habe mich auch entschuldigt das getan zu haben, aber ich finde es irgendwie auch richtig, weil sie mir das nicht gesagt hätte. Und wir haben darüber gesprochen.
Sie sagte mir auch - und ich habe keinen Zweifel ihr da nicht zu glauben - dass die beiden gesprochen haben und sich für eine Freundschaft entschieden haben. Alles andere wäre falsch. Sie wird mich nicht betrügen, das ist mit ihren Werten auch nicht vereinbar. Er stimmte zu und gestern abend zum Beispiel sagte sie mir- aus freien Stücken übrigens - dass der andere sich gerade fast komplett zurückgezogen hat.
Soweit erstmal, also da ist eine Baustelle - nämlich dass es soweit kam, dass meine Frau in der Ehe nicht mehr glücklich ist und daher empfänglich für diesen einen anderen war. Aber da ist ein anderer Mann, der nicht nur an ihr interessiert ist (das juckt mich nicht, ich weiß das ich eine wunderschöne begehrenswerte Frau habe), aber in diesem Fall das in gewissen Maß auf Gegenseitigkeit beruht. Diese Baustelle ist zwar in Ruhe, aber sie ist natürlich da, zumindest in meinen Gedanken, in ihren, so sagt sie, nicht.
Sie will erst uns eine Chance geben können, bevor sie sich lösen kann und überhaupt gedanklich frei werden kann. Weil sie ja Gefühle für mich hat, wir eine Familie sind und wir ja eigentlich auch nicht so richtig dauerhaft unglücklich waren.
Ich gebe zu, dieser andere Typ... es nagt an mir. Und es ist eine unkalkulierbare Variable.
Aber ich glaube ihr wirklich, dass ich mir dort keine Sorgen machen muss.

Jetzt zu gestern, ich wollte zwar nicht, aber meine Frau fing an über "unser" Thema zu reden. Und ich griff es auf, warum auch nicht. ich habe ein Redebedürfnis, warum nicht auch sie.
Und ich nutzte die Chance etwas zu fragen.
Dafür erklärte ich ihr vorab: Ja, ich habe das vor ihr versteckt. Für einen sehr langen Zeitraum. Aber: von was für einem Zeitraum reden wir? Vorwerfen lasse ich mir den Zeitraum, ab dem ich mein Problem überhaupt erkannt habe, an dem ich erkannt habe: alleine schaffe ich das nicht. Entweder ich hole mir Hilfe, professionelle Hilfe oder das nimmt kein gutes Ende mit mir. Diese Erkentnis hatte ich Mitte Februar oder so. ALso vor 4 Monaten, und DA hätte ich was sagen sollen. Ich habe das nicht jahrelang, sondern bewusst 4 MOnate vor ihr und der Welt verheimlicht. Das lasse ich mir ankreiden.
Und dann habe ich sie gefragt, warum hat sie mir die Geschichte mit dem anderen mir nicht gesagt hat (das war im April, also vor all diesem hier). Antwort natürlich "Weil ich dich nicht noch weiter belasten wollte, als du schon warst". Ich meine "Nein, nicht jetzt. Vorher. Als du dir nicht sicher warst. Als dich vielleicht gesellschaftliche Konventionen und Skrupel abgehalten haben, als dein Herz für den MOment was anderes wollte als der Verstand." Ihre Antwort: "Naja, ich hab natürlich Angst gehabt was du sagst, das du so austickst, wie es dann später geschah. Und was sollte ich dir sagen? Ich fühle was für einen anderen und ich weiß nicht was und warum? Wie hätt ich dir das erklären sollen? Und dann ist da stets auch all das was wir zusammen erschaffen haben, das hat mir Angst gemacht."
Das war ehrlich gesagt die Antwort auf die ich spekuliert habe. Ich hatte ihr vorher auch klar gemacht, dass ich mir nicht vorwerfe(n lasse), das jahrelang vor ihr versteckt zu haben, das habe ich nicht. ich kann heute diesen Zeitraum benennen und ihn wohl als Teil meines Problemes erkennen. Aber zu dem Zeitpunkt? Es war einfach nur mal "n schlechter Tag, reiß dich mal am Schlüpper".
Und mit ihrer Antwort konnte ich ihr erklären, dass das die gleichen Gründe sind, aus denen ich mich nicht getraut habe ihr was zu sagen. Angst, Unwissenheit, Unverständnis sich selbst gegenüber.
"Aber deins ist doch viel schlimmer gewesen!" - "Ist es das? Brich es runter, wir haben beide den anderen angelogen, eine Krise verheimlicht. Wir haben beide mit uns gehadert "Schluss" zu machen. ... Wir haben beide fast zeitgleich denselben Fehler gemacht."
Klar, das sind die Symptome, die Ursache liegt zu größten Teilen bei mir. Dessen bin ich mir bewusst. Die Gründe liegen anders, aber das ist hierfür ja eigentlich völlig egal.
Das hat sie eingesehen. Und ich habe ihr auch gesagt, dass das keine Schuldzuweisung sein soll. Ich bin ihr nicht böse, was ihr passiert ist. Wir sind beide Menschen und sind beide nicht fehlerlos. Und wir haben beide fast eine Riesendummheit begangen. Aber wir sind hier, wir sind noch da. Und wir arbeiten beide an uns. Wir können das schaffen, beide. Jeder alleine und wenn du das möchtest auch wir zusammen.
Ich war echt stolz auf meine Wortwahl, obwohl das relativ spontan war.

DAs hat sie so akzeptiert und anerkannt.

Wir hatten dann noch das Thema Zeit und Abstand. Und sie hat mir erklärt, dass sie sich selbst noch blockiert gerade Gefühle für uns zuzulassen. Sie weiß auch nicht wirklich warum, aber es ist so. Aber da sage ich mir: das ist eine Mauer, die ich mit viel Fingerspitzengefühl auch rissig machen kann.

Wir werden sehen.
Ich bin leider nicht wirklich weiter und ich habe leider nicht mal eine Tendenz ihrerseits aus ihr heraus bekommen - was ich mir sehr gewünscht hätte. Und ich hab mich entschuldigt, falls ich unbewusst sie dränge. Falls ich unbewusst signalisiere "Nun entscheide dich endlich". Ich möchte das nicht, bin mir selbst klar, das das schädlich ist. Aber sie soll bitte auch Verständnis haben, dass ich sie immer noch mit jeder Faser meines Herzens liebe. Und - unpassenderweise - auch begehre. Und das sie auch weiß, dass ich mir momentan nichts mehr als eine letzte Chance wünsche. Das kann ich nicht unterdrücken. Es geht einfach nicht. Nicht ohne dafür einen Preis zu zahlen, den ich nicht bereit bin zu zahlen. Ihre Antwort war: das verstehe ich und es tut mir leid, dass ich dir das aktuell einfach geben kann.

Ja... das ist so der aktuelle Stand. Seit heute morgen ist sie zu ihrer Tagung los - sie ist auch wirklich auf einer Tagung, bevor sowas kommt. Ich vertraue ihr in dem Punkt vorbehaltlos. Deshalb möchte ich auch keine Mutmaßungen eurerseits dazu, ich will nicht das vielleicht ein Funken eines Zweifels (der bei mir NICHT existiert, wirklich) aufkommen kann, der für uns im allgemeinen, aber wichtiger für mich im speziellen schädlich ist. Bitte nehmt darauf Rücksicht. Ich habe das mit dem anderen Mann erzählt um euch das Gesamtbild zu verdeutlichen und eben auch unser Gespräch von gestern abend. Aber ich möchte zu der Geschichte keine BEwertung eurerseits, bitte.

Ich hbabe ihr ein kleines Päkchen geschnürt mit Ohrringen in ihrer Lieblingsfarbe mitgegeben, das soll sie heute abend vor dem Abendprogramm aufmachen. Ist Modeschmuck, keine Sorge. Bin mal gespannt, was sie sagt. Und reingeschrieben "damit du sie diesmal noch mehr mit deiner Optik umhaust, statt nur mit deiner eindrucksvollen Persönlichkeit". Das ist allerdings Insiderwissen, sie wird es verstehen :smile:


Soo...
und jetzt zu dem Rest. Dir Jakina Jakina habe ich ja geantwortet. Natürlich habe ich mich versteckt, und das wirklich sehr gut. Und ich bin mir sicher, dieses Versteckspiel meiner Narben, meiner Gefühle, meiner Probleme, ja meiner Krankheit, das hätte ich weiterhin geschafft.
Auf das folgende freue und fürchte ich mich schon zu beantworten, weil deine Worte @NovemberMoewe schon beim Überfliegen wie ein Vorschlaghammer auf mich kamen.
Und wieder nur kurz: Ein paar ganz spontane, völlig undifferenzierte Gedanken. Ich hab nämlich grad nicht die Ruhe, genauer hinzuhören.

Du änderst dich gerade. Heute morgen war nicht alles wie gewohnt, das war für sie anstrengender als sonst. Und: Das ist gut so. Du stellst sie vor eine Herausforderung, der sie sich stellen muss. Sie muss die Dinge neu hinterfragen und bei den geänderten Bedingungen einen neuen Platz definieren. Ihren und deinen. Im Wechselspiel mit dir. UND: Das ist genau das, was sie sich gewünscht hat. Immer dann, wenn sie sagte: "Denk doch auch mal an dich." Das ist jetzt eine Herausforderung, aber diese Herausforderung ist genau das, was eure Beziehung braucht. Und diese Herausforderung ist genau eure Chance. Das zeigt auch, dass du dir eine Chance gibst. Was sie (vielleicht) wissen muss, um die Chance tatsächlich auch in sich selbst zu finden. Ob sie diese Chance nutzen kann und will - das kann dir hier niemand sagen.
Diese Chance an sich sollte dir aber keine Angst machen.
Tja... tut es aber. Vielleicht war ich der Kofferträger wie du das nennst, ich war aber natürlich auch mehr als das. Was wenn sie Facetten von mir vermisst, die sich mit anderem Umschwung nicht mehr vereinen lassen?
Um bei dem oberen Beispiel zu bleiben, was wenn sie es braucht, dass ich mich um sie mitkümmere morgens, ich das aber - aus egoistischen - Gründen nicht mache(n kann)?
Das Beispiel ist da natürlich herrlich unpassend, schließlich könnten wir einfach 10min früher aufstehen. Aber ich meine dieses Konzept.
Ich fürchte mich vor dem, der ich werden muss. Weil ich ihn nicht kenne, ich kenne nur den anderen. Und mit dem anderen konnte ich 35 Jahre abzüglich der oben genannten 4 Monate doch wirklich gut leben, weil er eben die meiste Zeit in seiner Rolle, seinem LEben glücklich war. Das diese Rolle auch Unglück provoziert... damit komme ich noch nicht so richtig klar.

Und in dem Zusammenhang: Streich den Satz mit der Würde. Streich den Satz mit der Mitleidsbeziehung, die dir die Zeit gibt, das Feuer neu anzuheizen.
DAS nämlich ist der große Chancenvernichter. Davor solltest du Angst haben.
Also meinst du, ich würde sie erst wiedergewinnen können, wenn ich akzeptieren würde verlassen zu werden?

Mit Vorsicht zu genießen. Vielleicht viel zu direkt.



Wer war denn dieses ICH in dass sie sich verliebt hat? Was durfte sie denn sehen, von diesem ICH?
Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich reflektiere mich selbst und meine Gedanken, mein Leben, meine Entscheidungen. Und ja, tatsächlich, ich finde Sachen wo ich mich jetzt frage: "Warum hast du das gemacht?! Warum? Egal wie man es dreht und wendet, es ist einfach zu 100 Prozent falsch."
Ich meine damit keine Tätigkeiten, sondern eben mein Umgang mit Mitmenschen, Konflikten, etc.
Um das zu verdeutlichen, hier eine Wiedergabe des Dialogs mit meinem besten Freund gestern abend:
Ich: "Ich glaube ich bin wirklich so, ich bin die geborene Nummer 2, ich würde mich oder meine Bedürfnisse nie in den Vordergrund stellen"
Er: "Nummer 2? Nach wem, nach euren Katzen?"
Ich: "Hm, vielleicht eher nach der gelben Tonne"
Er: "Ja, das sehe ich..."


So wie ich das sehe.. habt ihr eine lange Beziehung geführt.. ganz ohne jede Reibung. Weil du jedem Konflikt aus dem Weg gegangen bist. Weil du vielleicht nicht einmal selbst spüren konntest, das gerade jetzt ein Konflikt in der Luft lag. Weil zu einem Konflikt ja nun mal mindestens zwei Seiten gehören, und du dich schwer tust, deine Seite überhaupt wahrzunehmen.
Konflikte bei uns liefen eigentlich immer gleich ab. Erst kamen Spitzen von meiner Frau, dies und das. Dann passiert nichts, bis das Fass bei ihr überlief und wir in Streit gerieten. Bzw. in eine einseitige Schuldzuweisung. Denn ich habe die Schuld an was-auch-immer stets sang- und klanglos akzeptiert, den Kopf gesenkt und gewartet das es vorbei ist. Wobei ich auch heute sage, diese Schuld von der ich rede, diese Fehler die ich gemacht habe, die den Konflikt provoziert haben, die habe ich auch stets gemacht. Ungerecht behandelt gefühlt habe ich mich eigentlich nie, soweit ich mich erinnere.
Mit viel Glück hatte ic dann mal 2-3 Tage einen Lauf und hab (es war meist meine Unordnung) mich ein bisschen im Griff gehabt, aber das ließ auch schnell wieder nach.
Ein so nachhaltiges ergebnis wie in diesem Fall hatte ich noch nie. Aber nur weil es diesmal länger ist, heißt es ja nicht, dass es nicht wieder nachlassen kann. Und davor fürchte ich mich.

Reibung und Konflikte sind aber nichts schlimmes. Die gehören dazu. Da kann man jede Menge lernen - über sich selbst und über sein Gegenüber. Und gelöste Konflikte (und mit gelöst meine ich auf eine Art bei der es weder Gewinner noch Verlierer gibt) stärken das Vertrauen.
Das mag sein, keine Ahnung. Bei uns gab es stets Gewinner und Verlierer. Und die Rollenverteilung brauche ich nicht erläutern, oder.

Du kannst nicht zu dem Menschen werden, in den sie sich neu verliebt und der trotzdem DU bist und genau der DU in den sie sich verliebt hat. Weil: Der in den sie sich verliebt hat, der war nur so halb. Du bist aber mehr als dieses Halbe. Und was dieses mehr für sie bedeutet, das könnt ihr beide noch nicht wissen.

Wenn ich davon ausgehe, dass sie sich in einen großzügigen und hilfsbereiten, intelligenten und humorvollen Menschen verliebt hat, einen mit Familiensinn und Verantwortungsgefühl und einem einnehmenden Lachen (was auch immer, passendes eben einsetzen) : Das alles kannst du immer noch sein.
Ich danke dir, das hast du wunderschön geschrieben. Es fühlt sich gut an, das über mich zu lesen und gleichzeitig auch noch falsch weil es ein Problem darstellt mich selbst nur in gutem Licht zu lesen. Aber gut, daran will, kann und muss ich arbeiten. DAS weiß ich.

Ich gehe aber davon aus, dass sie sich nicht in einen Kofferträger verliebt hat, denn dann hätte sie nicht immer und immer wieder gesagt: Warum machst du das? Denk doch auch mal an dich.
Aus diesen Sätzen lese ich: In all den Jahren hat sie etwas vermisst. Etwas, von dem du vielleicht nicht einmal wusstest, dass es in dir existieren könnte:
Grenzen.
Du kannst einen Familiensinn haben und Verantwortungsgefühl und hilfsbereit sein - und trotzdem manchmal einfach nur müde und abschalten wollen und die Welt vergessen und einfach nur mal so für dich allein sein.

Und dir kann sogar auch manchmal der Kragen platzen und du kannst sagen: So möchte ich nicht mit mir umgegangen wissen.
Das wird für mich ein sehr schwerer Weg. Weil es so völlig dem widerspricht der ich bin, ja der ich immer war.

Und wenn du jetzt schreibst, es ist deine Verantwortung der Mensch zu werden in den sie sich verliebt hat, dann behaupte ich: Es ist deine Verantwortung, der Mensch zu werden, den sie all die Jahre kennenlernen wollte. Und nicht die Chance dazu hatte. Weil du dich so weit verleugnet hast, bis du verzweifelt genug warst, um zu versuchen sich umzubringen.
...
Mir fallen gerade nicht mal Worte ein, für das was deine Worte in mir auslösen.

Und wieder: Deine Frau hat sich nicht in einen Kofferträger verliebt. Behaupte ich mal, obwohl sie hier nie selbst zu Wort gekommen ist. Wenn du aber schreibst: Sie soll mich nicht verlassen. Notfalls schmeiße ich mich vor ihr auf die Knie und flehe sie an mich nicht zu zertreten, scheiß auf Würde, dann drohst du damit an, genau das zu sein: Der Kofferträger.
Tja, dessen bin ich mir sogar bewusst.
Aber da ich die Situation und vor allem die Gefühlswelt meiner Frau momentan so gar nicht einschätzen kann, liegt für mich halt die Gefahr einer Trennung in der Luft. Das sie jetzt (nach immerhin 3 Wochen) noch wirklich gar nichts gesagt hat, zeigt mir ja auch, dass sie wirklich über alle Maßen verwirrt ist und es wirklich nicht weiß. Es ist kein "Zappeln lassen", kein "Lass ihn mal im eigenen Saft schmoren", sondern wirklich "ich weiß einfach nicht was ich will". Und das empfinde ich als eine so lähmende Angst, das ich wirklich alles tun würde sie loszuwerden. Inklusive des zurückfallens in alte Gewohnheiten. Wobei das natürlich genauso falsch ist... wenn ich das nochmals durchlesen.
Ich bin verwirrt.

Und diese "Drohung" die kann man vielleicht riechen, wenn man mit dir zusammenlebt. In jeder zweiten "unbedeutenden" Geste liegt sie vielleicht, in der Art, wie du deine Schultern nach vorne beugst oder zusammenzuckst und dem Blick ausweichst, wie du vielleicht herumdruckst und sagst: "Ja, Schatz, wie du willst" und dich aufs Sofa verkriechst
ganz bestimmt sogar.
als wärst du nur noch ein geduldeter Gast im eigenen Haus.
Eurem Haus. Das einer der Wünsche wart, die Ihr Euch erfüllt habt. Gemeinsam!
SO hab ich das nie gesehen, du hast recht.

Und eigentlich wollte ich dir heute irgendwann noch schreiben, dass ich fest daran glaube, dass du dahin kommen wirst, wo du keinen Ferrari mehr wünschst und durch einen Corsa ersetzt, weil du einfach keinen fahrbaren Untersatz mehr brauchst. Weil du da angekommen bist, wo du sein wolltest.
Aber:
Mit dieser Überzeugung, da, in dir, dass du dich selbst aufgeben würdest, nur um in ihrer Nähe sein zu dürfen, da kannst du dich genauso gut weiter mit Rasierklingen streicheln.

Bitte, streich diese Sätze aus deinem Kopf. Giftmüll. Weg damit. Ganz weit weg.
So, jetzt sind fast 10 Minuten vergangen und ich weiß immer noch nicht was ich hierauf schreiben soll.
Ich bin einfach nicht so weit. Wirklich nicht.

Denk lieber an Umarmungen, an weinen dürfen, an den schönen Gedanken, auch einmal wichtig sein zu dürfen.
An all die Menschen, die dir gezeigt haben, dass du sein darfst, ganz vollständig, so wie du bist, und trotzdem noch der selbe Mensch bist, wie vorher, nur noch ein bisschen vollständiger.
Einer den man akzeptieren kann und respektieren, verstehen und in die Arme schließen.
Einer mit dem man gemeinsam lachen kann und den man um Hilfe anhauen kann und um den man sich trotzdem auch einmal Sorgen darf.
Das ist wirklich etwas wunderschönes, ein Konzept das ich gerade erlebe, aber nicht greifen kann.

Und nimm deiner Frau nicht die Chance, diesen Menschen auch zu lieben.
Das will ich ja auch gar nicht. Aber sie muss es auch wollen.

Ich glaube ich kann das Problem in meiner Gefühlswelt gerade benennen: Ich erfahre gerade einen solchen... ja Umschwung im positiven Sinne, an mir selbst, meinen Freunden. Würde ich jetzt in "mein" Loch zurückfallen, hätte ich zum ersten Mal das Gefühl es würde jemand hinterherspringen wollen damit ich da nicht alleine bin. Das ich mich auf seine/ihre Schultern stellen kann um nicht ganz so tief darin zu versinken. Das sind Gefühle, die ich nie erwartet, ja eigentlich nie zugelassen hätte.
Auf der anderen Seite meine Frau, die halt gerade nicht mir den bedinungslosen Rückhalt geben kann, obwohl ich ihn mir von ihr so sehr wünsche. Und damit wird "mein" Loch wieder tiefer, so dass es vielleicht nichts mehr bringt, sich auf irgendjemandes schulter zu stellen.
Verwirrt? Ich auch.
 
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N
Benutzer Gast
  • #41
Aber ich möchte zu der Geschichte keine BEwertung eurerseits, bitte.

Das ist schade. Dann überlies den nächsten Satz, wenn es dir ernst damit ist:

Sie hat sich damals für dich entschieden.

Also meinst du, ich würde sie erst wiedergewinnen können, wenn ich akzeptieren würde verlassen zu werden?

Ja.
Weil eine Beziehung auf Freiwilligkeit basiert. Und weil diese Freiwilligkeit in Frage gestellt wird, wenn einer der Überzeugung ist, ohne den anderen nicht mehr zu sein.
Und weil du diese Einstellung brauchst, um wirklich sicher du sein zu können. Im Umgang mit ihr.
Und weil sie den Umgang mit dir braucht, um sich für dich entscheiden zu können.
Und wahrscheinlich könnte ich diese "Und weils" ewig fortführen, sie beißen sich alle wieder selbst in den Schwanz.
Es bleibt bei:
Ja. Das meine ich.

Von hinten bis vorne, in meinem Kopf läuft alles darauf hinaus: Wenn du ihr eine Chance geben willst, dir eine Chance zu geben, damit ihr eine Chance habt.. braucht ihr beide die Sicherheit, dass es für dich immer, in jedem Fall, weitergehen kann.

Ich bin einfach nicht so weit. Wirklich nicht.
Ich sehe das. Und das ist völlig okay.

Wenn ich lese, was du schreibst, denke ich eigentlich fast immer nur: Wow.
So viel. So schnell. So gut.

Und deswegen glaube ich daran, dass du deinen Weg finden wirst. Und dein eigenes kleines Haus am See, an dem du überhaupt keine Fahrzeuge brauchst weil du angekommen bist.

Und weil du wirklich gute Menschen um dich rum hast. Und weil du auf mich den Eindruck machst, als könntest du auch dir selbst ein guter Freund sein.
 
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SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #104
hallo G Gilead ,
nun sind ja wieder einige wochen ins land gezogen... vielleicht hast du ja lust zu erzählen, was sich in der zwischenzeit getan hat?
wie hast du dich in der wohnung eingelebt?
wie ist das verhältnis mittlerweile zu deiner frau?
wie geht es den kindern mit der situation?
oder was du eben sonst erzählen magst... :smile:
würde mich jedenfalls interessieren, und andere sicherlich auch.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #105
Hallo alle zusammen,

ja ich wollte die ganzen Tage schonmal schreiben, bin aber stets und ständig nicht dazu gekommen.

Also: in der Wohnung habe ich mich NICHT eingelebt. Ich muss dazu sagen, als ich den Mietvertrag für diese gelinde gesagt Bruchbude unterschrieben hab, war die Prämisse, nur ein paar Wochen Ruhe und Abstand.
Daraus ist nun eine handfeste Trennung geworden, mit Einreichen der Scheidung.
Momentan suche ich eine "richtige" Wohnung, eine wo ich mit den Kindern auch mal an "meinem" Wochenende sein kann. Das gestaltet sich tatsächlich schwieriger als gedacht, hatte schon mehrere Besichtigungen, aber noch keine Zusage.

Ja, was ist passiert... da klar war, dass das Haus alleine nicht zu halten ist, hat meine Bald-ex-Frau eine Senkung der Raten vereinbart, welche eintritt nachdem ich einen Grundstücksüberlassungsvertrag unterzeichnet habe. Dagegen sträube ich mich momentan ein wenig. Denn ihre Regelung strebt an: sie behält Haus, Mobilar, Anschaffungen und das teure Auto, ich krieg den Zweitwagen und meine Kleidung. Und irgendwie... ich finde es nicht fair. Aber wann immer ich damit komme, dass ich auch gern ne Entschädigung für alles was ich aufgebe hätte, kommt das Argument "ja, dann nimm doch alles, ich sitz dann mit den Kindern auf dem Boden und esse, hauptsache du hast es gut"... ich bin zwar einen weiten Weg schon gegangen, und ich bin mittlerweile auch soweit, dass mir solche Sätze keinen Stich ins Herz mehr geben, aber ich kann nicht dagegen argumentieren.

Momentan ist es so: wenn "mein" Wochenende ist, fahr ich mit den Kindern zu meinen Eltern. Meine jetzige "Wohnung" hat lediglich nen Schreibtisch, STuhl, Luftbett und Kleiderschrank. Ich wohn auch in der Woche meist bei meinem besten Freund (das der mich noch erträgt, Wahnsinn), von da ist der Arbeitsweg kurz.

Sie hält mir immer noch vor "Vielleicht kommen wir nochmal zusammen", "wir müssen uns selbst finden", "mir tut der Abstand gut" und "ich kann mir vorstellen, dass wir uns nochmal annhähern". Es tut weh, gebe ich zu.
Ich finde es ja schön, das ihr das gut tut. Aber was ihr gut tut, ist für mich schlimm. Was ihr hilft, richtet irreparablen Schaden bei mir an.
Vielleicht soll es so sein, vielleicht waren wir zu jung? Zu früh geheiratet? Ich war ihr "Erster". Freund, Kuss, alles. Außer mir hatte sie nie einen anderen Mann, vielleicht ist das auf ein Leben gesehen auch falsch. Ich weiß es nicht. Und ich werde es wohl auch nicht wissen.

Deshalb: Rückbesinnung auf mich. Ich kann wieder lachen. Das hab ich am Wochenende bemerkt, ich war eingeladen bei einer Pizza und Cocktail Party bei Freunden. Für mich natürlich alkoholfrei, ich halte mich an die Packungsbeilage :smile: Keiner hat über "mich" oder "uns" geredet. Kein "wie gehts dir", mit diesem traurigen Unterton.
Einfach nur Spaß - und Monopoly. Es war toll.

An der Front mit dem anderen Mann ist absolute Totenstille eingekehrt, ich bin auch nicht von der Polizei vorgeladen worden bisher. Und er ignoriert meine Frau völlig seitdem. Das wollte ich zwar so auch nicht, aber ganz unglücklich stimmt mich das auch nicht.

Also meine primäre Baustelle ist: ne ordentliche Wohnung finden. EIne hab ich letzte Woche besichtigt, die wäre es. Bis jetzt hab ich noch keine Antwort - auch noch keine Absage. Bitte drückt mir die Daumen mit.
Sekundär: irgendwie nen "Start" aus dem "gemeinsamen" Vermögen kriegen... was mir bisher verweigert wird. Ich hatte eine anwaltliche Beratung, die war insofern gut, als das die Unterhaltsberechnung ihres Anwalts mal korrigiert wurde. Eine richtige Vertretung durch einen Anwalt habe ich (noch?) nicht... ich muss auch gestehen, die ist mir aktuell doch etwas teuer. Ich bin ja leider auch vom gemeinsamen Vermögen abgeschnitten... Na mal schauen was da kommt.

Hab ich was vergessen? Wahrscheinlich. Bitte nicht übel nehmen, einfach Fragen. Ich hab keine Geheimnisse, die Zeit alles zu verheimlichen ist wirklich vorbei.
Ich habe jetzt auch eine tatsächliche Diagnose: narzistisch gestörte Persönlichkeit mit depressiven Schüben. Und eine Behandlung, eine medikamentengestützte Kurztherapie mit 25 Einheiten soll mir auf den richtigen Weg helfen.
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #106
Daraus ist nun eine handfeste Trennung geworden, mit Einreichen der Scheidung.
ich nehme an, der schritt ging von ihr aus?
da finde ich es persönlich ja schon ne frechheit immer noch mit diesen floskeln ("vielleicht wird's nochmal was"...) anzukommen und dir hoffnungen zu machen. ich frag mich z.t. wirklich, wie empathiebefreit sie sein kann :hmm:
Denn ihre Regelung strebt an: sie behält Haus, Mobilar, Anschaffungen und das teure Auto, ich krieg den Zweitwagen und meine Kleidung. Und irgendwie... ich finde es nicht fair.
hattest du das bei der anwaltlichen beratung denn auch mal angesprochen? ich kenn mich in diesen dingen leider wirklich null aus, aber eigentlich würde ich ja davon ausgehen, dass dir mehr zusteht als das.
Bitte drückt mir die Daumen mit.
ich drücke :zwinker: ich glaub, mehr bleibt einem hier auch gar nicht übrig... ich hab schon das gefühl, dass du auf einem gut weg bist und du wirst dein ding schon machen!

ich find den verlauf der ganzen sache nach wie vor...echt hart, und schwer nachvollziehbar. aber gut, vielleicht brauchts dafür auch ne ordentliche portion egoismus, die mir da abgeht...
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #107
ich nehme an, der schritt ging von ihr aus?
VOn uns beiden um ehrlich zu sein.
Schon allein vom finanziellen, ich schaffe es nicht eine Wohnung und Unterhalt und die Kredite zu stemmen, sie allein die Kredite auch nicht. Die Scheidung und damit verbundene Vermögenstrennung war der Weg, den die Bank so aufgezeigt hat. Und daher logisch ihn zu gehen.
Emotional betrachtet: sie liebt mich nicht, warum sollte ich mit ihr verheiratet bleiben wollen?

da finde ich es persönlich ja schon ne frechheit immer noch mit diesen floskeln ("vielleicht wird's nochmal was"...) anzukommen und dir hoffnungen zu machen. ich frag mich z.t. wirklich, wie empathiebefreit sie sein kann :hmm:
Ich weiß. Ich mag das auch nicht hören, genauso wenig wenn sie mir sagt, sie habe mich lieb. Toll. Darauf kann ich mir n Ei braten, mehr auch nicht.

hattest du das bei der anwaltlichen beratung denn auch mal angesprochen? ich kenn mich in diesen dingen leider wirklich null aus, aber eigentlich würde ich ja davon ausgehen, dass dir mehr zusteht als das.
Jaaaa.... das ist n kompliziertes Thema. Ich kriege ja grundsätzlich was dafür, dass ich alles abgebe: Schuldenfreiheit. Ich bin nicht mehr für die Hauskredite haftbar. Das ist nicht zu unterschätzen.
Der Anwalt sagt auch, ich kann natürlich n Angebot machen, das habe ich auch. Ich hab gesagt, ich möchte das neuere Auto, weil das hat genug Restwert um zu verkaufen, günstiges Auto zu kaufen und mir eine Wohnung einzurichten.
Das Angebot hat sie abgelehnt, sie will das Auto behalten.
Aber sie hat Verständnis für mich. Das hat sie mir gesagt. Ne Lösung allerdings nicht.

vergeblich. Ich hatte gerade den negativen Anruf. Man... zum heulen. Dafür wurde mir ne andere Wohnung angeboten, die soll ich mir mal ansehen. Werd ich auch tun (zumal ich bald alle 3-Raum Wohnungen hier durch habe).... aber eigentlich ist sie mir zu teuer. Naja, anschauen kostet nichts.
ich glaub, mehr bleibt einem hier auch gar nicht übrig... ich hab schon das gefühl, dass du auf einem gut weg bist und du wirst dein ding schon machen!
Danke sehr. Das werde ich auch. Irgendwie.

ich find den verlauf der ganzen sache nach wie vor...echt hart, und schwer nachvollziehbar. aber gut, vielleicht brauchts dafür auch ne ordentliche portion egoismus, die mir da abgeht...
Ja, ich verstehe was du sagen willst. Ich denk auch oft ich bin im falschen Film. So kenne ich sie nicht. Sie war nie so... kalt. So...mich im Stich lassend? Ich weiß gar nicht wie ich das sagen soll.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #108
Kleiner Nachtrag: ich hatte heute drei Wohnungsbesichtigungen, eine hat mir sehr gut gefallen.
Also bitte erneut die Daumen drücken :smile:
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #109
Im Moment lese ich nur noch stumm mit, bin aber froh dass du weiter so prima mit der Situation umgehst. Du hast schon das richtige Gespür, denke ich, und freue mich dass du ihm auch folgst. Für die Wohnungsbesichtigung drücke ich dir ganz fest die Daumen. :smile:
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #110
Das Daumen drücken hat geholfen, ich hab eine vernünftige Wohnung :smile:. Ich kann zu Fuß zur Arbeit, ca 1,5km.
Und ich hab mich mit der Vormieterin geeinigt, ich kann schon in 2 Wochen rein. Und ich überneh einen Teil Möbel, u.a. ein Bett, so dass ich gleich da schlafen kann.
Diese Woche läuft wirklich wirklich gut.

Einzig meine große Tochter bricht mir das Herz, wenn sie fragt: "Papa wann kommst du wieder nach Hause und bleibst hier?" Momentan erzählen wir ihr, ich kann noch nicht nach Hause kommen, weil ich noch krank bin und der Arzt gesagt hat ich darf nicht. Weil ich auch noch nicht weiß, wie ich ihr das andere beibringen soll. Hach...
 
Jakina
Benutzer146682  Sehr bekannt hier
  • #111
:frown:
Wie alt ist deine Tochter? Vielleicht versteht sie es doch schon, aber es ist schon schwierig, ihr die Situation diplomatisch zu erklären. Schade, dass deine Frau nicht in der Lage ist, mal über ihre eigenen Bedürfnisse hinaus zu blicken, dann wäre all das gar nicht nötig... :/

Ich freue mich aber darüber, dass du die Wohnung bekommen hast und drücke gerne weiter die Daumen für alles noch Anstehende. Auch das Gespräch mit deiner Tochter...
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #112
Meine Tochter wird nächsten Monat 5.
Wir haben uns gemeinsam für diese "Ausrede" erstmal entschieden. Ich werde das Gespräch mit meiner Tochter führen, wenn Sie dann mal "richtig" ein Wochenende bei mir ist. Bis jetzt fahren wir immer nach Oma und Op, kann ja nirgendwo sonst mit ihnen hin. Und verzichten auf sie werde ich auch nicht.

Tja... meine Frau... ich weiß es nicht. Aber es beginnt die Zeit jetzt, in der mir das alles mehr oder weniger mir egal wird. Soll sie tun was sie will. Ich sehe unter den gegebenen Vorraussetzungen keine Form von Zukunft mehr für uns.
 
M
Benutzer139070  Verbringt hier viel Zeit
  • #113
Du hast Dich wirklich toll in dieser Krise entwickelt.
Ich würde Dir wünschen, dass Du noch mehr aus Deiner Opferrolle heraus kommst und Deine Position auch selbstbewusst vertrittst was die materiellen Gesichtspunkte im Rahmen Eurer Trennung betrifft.
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #114
Guten Morgen,

ich wollte mal ein Update bringen.

Ich habe eine schöne Wohnung gefunden und sofort kamen meine Freunde und haben mit mir bis zum Umfallen geackert, das möglichst schnell ein Kinderzimmer entstehen kann. Und was soll ich sagen: ein (Alb)Traum in Rosa ist es geworden. Aber für die Kinder wunderschön geworden. Der Tausch mit den Kindern klappt anstandslos, ich habe sie Dienstags und Donnerstags (da muss sie lange arbeiten) und jedes 2te Wochenende, mit inkl. der Nacht zum Montag und zum Kindergarten bringen. Also genau die Hälfte der Zeit (auf 28 Tage gerechnet). Ich würde gern die Kinder Montags auch noch nehmen (der Sport ist immer noch präsent), aber das will sie nicht ("dann hast du die Kinder ja öfter als ich, und du zahlst Unterhalt, das geht ja nicht") - sie bezahlt dann lieber nen Babysitter jede Woche.

Mit der Anzeige ist bisher noch nichts weiter gekommen. Aber selbst wenn... ich muss immer noch zugeben: das war es wert. Und die Moral von der Geschicht: Gewalt ist eine Lösung. Diese Geschichte werd ich meinen Kindern aber niemals erzählen. Denn das ist nichts, was sie lernen sollen.

Ich hab mich weiter von all dem gelöst, ich bin mittlerweile auf fast völligem "Leck mich am " Position... Meine Therapie geht voran und - meines Erachtens nach - hilft mir auch.
Soweit, so gut.
Der Trennungsvertrag... ja, er ist immer noch nicht unterschrieben, weil er immer noch nicht unterschriftsreif ist. Es gibt zwar eine grundsätzliche Einigung
Ich habe neue Freundschaften gefunden, finde sogar Gefallen an einer Frau wieder. Ob sie das auch so sieht... keine Ahnung. Ist auch nicht wichtig, ich genieße nur das Gefühl

Vor etwa einer Woche kam dann mein persönlicher GAU.
Der andere Mann hat meiner Frau entgültig einen Korb gegeben. Und ich ahnte schon: "Nicht das sie jetzt wieder angekrochen kommt"...Und siehe da: jetzt bin ich wieder interessant. Und es ist ein Chaos in mir.
Momentan blocke ich - sehr zu ihrem Missfallen - das völlig ab. Ich sage es auch ganz offen: "Ich kann das nicht ernst nehmen. Monatelang schiebst du mich weg, schreibst Liebesbriefe, lügst mich an, hättest all das am liebsten verheimlicht etc.. und jetzt sollst du allein da stehen und jetzt bin ich wieder gut genug? Das ist genau das was ich meine: ich bin die 2te Wahl. Hättest du keinen Korb bekommen, wären wir nicht an diesem Punkt. 100%ig!" Natürlich wird das verneint, und er ist ein Arsch und sie hattte immer Gefühle für mich und bla bla bla.

Irgendwie...monatelang hab ich mir das gewünscht, mehr als alles andere. Jetzt wird es mir hingelegt, ich muss nur noch zugreifen... und will es nicht.

Gestern in der Therapie sagte ich auch: "Mein Kopf sagt nein, mein Herz... weiß es eigenbtlich nicht." Und bekam als Antwort: "Nein, definitiv nicht. Warum wollen Sie nicht? Wut, Angst, Ärger, Enttäuschung, Agression, Trauer... alles Emotionen. Wenn man bei dem Satz von eben bleibt, dann sagt ihr Herz nein, und sie wissen nicht was der Kopf sagt". Ich konnte nicht widersprechen.

Das ist irgendwie alles... doof.
Über einen Ratschlag wäre ich sehr dankbar
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #115
Hi!

und es ging doch weiter...und das ist etwas, dass mich persönlich sehr freut. Jap..ist nicht optimal..aber es ging weiter!

Zu deiner Ex fällt mir eigentlich ein...naja.."billiger Trick" ein. Der Trick ist, sich selbst dazu zu bringen seine Gefühle indirekt zu beeinflussen, in dem man sich die Situation klar macht, in der man ist. So schonungslos, wie es eben geht.

Und im Prinzip machst du das auch schon.

Wenn ich deine Frau richtig einschätze (und hier gibt es keine Garantiesiegel..sorry), dann sucht sie verzweifelt Halt, bei allem was sie so im Fall erwischt und was sich ihr bietet. Bisher hat sie das überhaupt nicht reflektiert. Es handelt sich aber dabei eindeutig um ein Problem, dass SIE hat. Du kannst daran nichts ändern, das kann nur sie. Vielleicht...wahrscheinlich würde ihr eine Therpapie auch gut tun.
Das wäre der Schalter, den ich mir selbst einbauen würde: Wenn sie mir zeigen kann, dass sie VERSTANDEN hat, was schief gelaufen ist, ohne dass ich ihr das vorher sage und sie das nachplappern kann, DANN würde ich mich wieder (langsam) öffnen können. Wenn sie aber nur weiter erzählt, dass sie ja immer und durchgehend NUR Dich wollte, dann würde ich ihr sagen, dass das wohl nicht stimmen kann, denn entweder tut sie dann nicht, was sie fühlt (bitte Therapie machen!) oder sie erzählt dir und vielleicht auch sich selbst ein Märchen...eine Lüge (bitte Therapie machen!). Beides ist keine Grundlage für eine Beziehung..und eigentlich auch kein Vorbild für Kinder.

Wenn du dir das so vor Augen führst, dann schalten sich posive Gefühle schnell ab..und dein Kopf ist auch eher im Einklang mit deinen Gefühlen.
 
Nussi
Benutzer86413  (31) Meistens hier zu finden
  • #116
Hallo Gilead,

ich habe dieses Thema vorhin erst entdeckt und habe die nächsten zwei Stunden damit zugebracht, das ganze Thema durchzulesen. Ich konnte mich nicht zwischen weinen oder lachen entscheiden. Ich weiß, wie du dich fühlst oder zumindest gefühlt hast .. Ist schlimm, wenn man mit keinem drüber reden kann oder möchte.

Was mir aufgefallen ist, ist, dass du irgendwo schreibst (Sorry, habe die passende Stelle jetzt gerade nicht mehr im Kopf), das du es nicht verstehst, dass alle auf einmal nett zu dir sind.
Nunja, dir geht es schlecht und das sind deine Freunde. Freunde sind sowohl in guten Zeiten als auch in schlechten Zeiten da. Freunde sind auch dazu da, um einen aufzufangen ohne Fragen zu stellen.

Freunde tun das aus Liebe zu einer Person und nicht aus Mitleid!
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #117
Hallo G Gilead , ich bin jetzt gerade ganz zufällig wieder über diesen Thread gestolpert und hatte Beiträge aus den letzten Monaten von dir im Kopf, die auf eine Versöhnung mit deiner Frau hindeuteten. Wie ist denn die Geschichte ausgegangen bzw. wie geht es dir heute?
 
R
Benutzer166040  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #118
Hallo

aaalso, ich habe die letzten zwei Stunden damit verbracht, den Thread zu lesen und auch wenn das schon einige gesagt haben und es möglicherweise obsolet ist, will ich das los werden:
Deine Frau hat offenbar keinen Respekt vor dir. Du scheinst Angst vor ihr zu haben (Musst Mut zusammennehmen, um über DEINE Bedürfnisse zu sprechen). Küchenhilfe - so hat das Nazischwein dich genannt und so sieht sie dich. Du bist der nützliche Idiot. Du hast ne Depression, denkst sogar an Selbstmord und anstatt sich mal um dich zu kümmern, verlangt sie von DIR, dass du dir mehr Mühe gibst.
Das alles geht gar nicht meiner Meinung nach.

Klar vermisst sie dich jetzt. Hast du ihr das Leben doch so angenehm gemacht bisher.
Das krasseste finde ich, dass du das alles so akzeptiert hast. Dass sie beispielsweise sauer wird, wenn ihr Diener nicht morgens alles für sie vorbereitet hat. Das geht gar nicht... wirklich nicht.
Du bist ein Mensch, du hast Respekt verdient!
 
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