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Ich wünschte, ich wäre anders

B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey,

Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll, doch ich habe das Gefühl, ich wäre nicht für die Welt gemacht, als wäre alles viel zu viel und ich kann so viele Emotionen und Eindrücke nicht ausreichend reflektieren. Ich hatte bis vor kurzem (ca. zwei Monate) eine Freundin. Ich war mit ihr wirklich glücklich, natürlich gab es Probleme hier und da, doch irgendwie schafft man das immer und was wirklich wichtig ist, ist schließlich, dass man den anderen liebt und das habe ich und das hat sie immer getan. Das einzige Problem was ich hatte, war, dass ich nicht damit umgehen konnte, dass sie vor mir schon mit einem anderen Partner geschlafen hatte. Ich weiß nicht, wieso ich dieses Problem, hatte. Eigentlich war es mir total egal, aber als ich sie dann länger (ca. 1 1/2 Wochen, ich weiß, eigentlich ist das überhaupt nicht lang, für unsere Verhältnisse war es das aber) nicht gesehen hatte, wurde das zu einem riesen Problem, wobei es das halbe Jahr davor für mich in keinster Weise beeinflussend war. Auch wenn sie meine erste Partnerin war, so fand ich das okay, schließlich hat sie mich auch immer bestärkt und gesagt, dass das mit mir etwas komplett anders wäre und dass ich in allen Belangen haushoch überlegen wäre. Wenn ich aber ehrlich bin, weiß ich noch nicht mal, ob ich das Problem nicht hätte, wenn ich schon mit anderen Personen geschlafen hätte. Vielleicht hätte ich auch dann manchmal diese ungeheure Übelkeit gespürt, die mich nicht loslässt und alle anderen Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen scheint. Das Ganze hat die Beziehung schon sehr belastet, doch wenn ich oft mit ihr zusammen war, vergaß ich das Thema fast komplett, nur wenn ich für längere Zeit alleine war, musste ich stündlich dran denken. Für mich war Sex mit ihr immer etwas so Großes, einzigartiges, dass ich nicht verstehen konnte, wie sie das auch mit jemand anders teilen konnte.

Jetzt ist seit 2 Monaten Schluss (wir haben beide eingesehen, dass es wenig Sinn hat, ich hab irgendwie wohl geklammert und hab sie immer für das Wichtigste gehalten und sie konnte das nicht nachvollziehen und meinte, ich sei ihr zu ernst, sie fühl sich noch nicht bereit für etwas derartiges) und am Anfang war es für mich vollkommen ok. Naja, nicht vollkommen, aber irgendwie viel weniger Schlimm als ich erwartet hatte. Ich dachte, jetzt könnte ich endlich auch anderes ausprobieren und mich irgendwo ausleben. Doch ich muss feststellen, dass ich das nicht kann. Ich habe gute und schlechte Tage. An den guten, da kann ich wie Atlas den Himmel ganz alleine tragen, aber an den schlechten, da bekomme ich keine Luft, liege in Fötusstellung auf dem Fußboden und habe alle Hoffnung verloren. Dann übermannt mich alles, ich finde das Leben so unfassbar unfair und ich bin abartig traurig, nichtmal, wegen ihr, ich weiß, dass das Ganze auf Dauer wohl nicht funktioniert hätte, weil wir einfach andere Prioritäten haben, sondern ganz generell weil ich nicht das Glück hatte, dass das geklappt auch wenn ich alles dafür gegeben habe. Und dann trauere ich doch ihr hinterher, wie schön die Momente waren, wie sehr ich sie geliebt habe und dass das Ganze nie wieder kommen wird. Ich vermisse sie so, dass ich nicht atmen kann, nicht stehen, nicht liegen, nicht gehen. Aber ablenken kann ich mich auch nicht. Ich hab kein wirkliches Interesse an anderen Frauen und ich kann mir nicht vorstellen, mit jemand anderem zu schlafen, weil ich irgendwo Angst habe, auch, weil ich immer daran denken muss, wie sie mit jemand anders geschlafen hat. Was tatsächlich hilft, sind meine Freunde. Ich bin ihnen wahnsinnig, für die Zeit und Aufmerksamkeit, die sie mir in letzter Zeit geschenkt haben, das werde ich nie wirklich zurückzahlen können. Andere Menschen aber führen zu einem weiteren Teil meines Problems: Ganz generell spüre ich nichts als Verachtung für die meisten Leute. Ich frage mich, wie man so unreflektiert durchs Leben gehen kann, so unkritisch die eigenen Werte von der Allgemeinheit ableiten. Wie sie einfach zur Schule gehen, studieren oder arbeiten und sich nie Gedanken machen, warum sie das tun, was Ihnen wichtig ist und vor allem, nicht erkennen wie beschissen unfair und wahllos das Leben in Wirklichkeit ist. Aber dann beneide ich sie auch, weil sie eben das nicht tun und einfach leben, ohne über alles zigtausend mal nachzudenken und dabei so viel glücklicher sind als ich. Irgendwo wäre ich gerne so. Und ich versuch es auch. Seitdem ich alle Hoffnung verloren habe, bin ich ein Idiot geworden, der sich nur noch um sein eigenes Wohl (und das seiner Freunde) kümmert, aber dem andere Menschen nicht im Geringsten tangieren. Hauptsache mir geht es gut und ich hab meinen Spaß, denn was hab ich davon, wenn ich mein Glück für das anderer opfere? Das kommt nicht zurück. Am Ende sterben alle und auch wenn du ein Egomane bist, widerfährt dir im Leben (nicht durch andere Menschen, nur durch Krankheiten etc.) nichts Schlimmeres als wenn du durch Idealismus versuchst, die Welt zu verbessern. Mein eigentliches Problem ist, dass ich nicht wirklich so sein möchte. Ich möchte glücklich sein, ich möchte jemanden haben der mich liebt und ich möchte mir nicht immer über alles den Kopf zerbrechen. Ich wünschte, ich wäre so wie ich war bevor ich sie kennengelernt habe, bevor ich ein überemotionaler Egomane wurde. Ich wünschte einfach, es wäre alles anders gekommen.

Es tut mir Leid, dass dieser Text so lang geworden. Ich würde mich freuen, wenn ein paar Leute ihn lesen und sich dazu äußern. Vielleicht hat es auch geholfen, das einfach nur nieder zu schreiben.
 
Yashin
Benutzer131160  (42) Benutzer gesperrt
  • #2
Hallo, ich habe gerade deinen Text gelesen und mir gedacht "Mann das bist doch DU vor etwa 10 Jahren" ... damals ging es mir etwa genau so wie dir, und als Resultat hatte auch ich lange Zeit nichts anderes mehr als Verachtung übrig für andere Menschen, habe einfach alles und jeden in Frage gestellt...meine Existenz und überhaupt die ganze Menschheit und das Leben als sinnlos empfunden. Das ging bei mir bestimmt 4 Jahre lang so. Ich denke mal die Zeit heilt die Wunden, die Narben aber bleiben. Ich bin damals einfach geflüchtet, bin viel gereist, habe in 4 verschiedenen Ländern gelebt und wollte mich lebendig fühlen. Irgendwann ging es dann wieder..was auch mit dem Alter zu tun gehabt hat. Leider weiss ich nicht was ich dir sonst noch schreiben soll ... wie kommst du denn momentan so klar? Was tust du? Gehst du noch zur Schule? Arbeitest du?
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Erstmal merci für die Antwort :smile: Ich habe in meinem Leben bereits in mehreren Ländern gelebt, tu das auch jetzt gerade (Student, 21). Dass 'lebendig fühlen' trifft den Nagel auf den Kopf: Ich will unbedingt was machen, ich will keine Sekunde verschwenden, ich habe das Gefühl, das habe ich die letzten 2 Jahre mit meiner Freundin gemacht. Ich verspüre einfach einen unglaublichen Welthass (wenn andere mir was erzählen, denke ich mir innerlich, dass diese Person so unglaublich schlecht schlussfolgern kann und so pauschalisierend denkt, dass ich ihr am liebsten vor die Füße kotzen möchte. Klar ich höre hin und nicke, weil die Person das hören will und ich nicht unhöflich sein möchte.). Ich habe riesige Selbstzweifel irgendwo und nicht das Gefühl, dass das Leben viel wert ist. Ich möchte Dinge erreichen im meinem Leben, eher privater als beruflicher Natur, doch hab ich nicht das Vertrauen, dass das jemals so wird. Und ich bin mit Sicherheit auch enttäuscht, weil das Leben mit Prädikaten wie 'verdienen' nichts am Hut hat. Diese Desillusionierung hat mir in keinster Weise gut getan, wie gesagt, ich wünschte einfach, ich hätte mehr Glück gehabt, wäre entweder ohne diesen Hang zum Reflektieren auf die Welt gekommen oder sofort jemanden gefunden, der besser zu mir gepasst hätte.
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Achja, ich vergaß ganz zu erwähnen, wie ich so klarkomme. Eigentlich überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, ich habe kein Ziel mehr. Früher dachte ich immer, dass es egal ist, was ich mal beruflich mache, solange ich abends nach Hause komme und weiß, dass da jemand ist, der auf mich wartet und den ich liebe. Gott sei Dank komme ich recht gut durchs Studium, da kann ich das zwar nicht abschalten, aber ich habe eine recht schnelle Auffassungsgabe, sodass weniger Lernzeit ausreicht. Wenn ich aber ehrlich bin, weiß ich nicht, warum ich studiere. Irgendwann hat das mal Sinn gemacht, aber inzwischen aber ich so jegliche Orientierung und Sinn verloren, dass ich mich frage, warum das überhaupt sein muss. Beenden (allzu lange ist es nicht mehr, noch ca. 1 Jahr) will ich's aber auf jeden Fall, denn wenn ich jemals wieder normal weiter leben kann, weiß ich, dass ich einen Abschluss in der Tasche hab und mir finanziell nicht die größten Sorgen machen muss. Ich würde mich freuen, wenn noch andere antworten, die vielleicht ähnliche Probleme haben oder zumindest wissen, wie man diese ganze Hinterfragerei los wird.
 
A
Benutzer131835  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
naja such wieder nach dingen die dir spaß machen, ich war in der gleichen situation vor anderthalb jahren. hab mich wieder an sachen erinnert die ich früher gemocht habe, hab neue sportarten begonnen und neue hobbys und hab gleichzeitig mein abschluss im fokus behalten (konnte das glüvklicherweise mit auslandsaufenthalt verbinden). ich war dann bewusst viel alleine beim surfen und hab erstmal auch abstand von frauen gehalten, einfach weil mir nciht danach war. ich wollte erst wieder mit mir selber klarkommen.hat so ein halbes jahr gebraucht, dann ging es nach und nach aufwärts und jetzt bin ich heilfroh ,dass der punkt damals kam. ohne den tiefen einschnitt mit der trennung hätte ich noch lange vor mich hingelebt wie ein zombie

ps: ah ja noch was. du verachtest nicht die anderen sondern dich selbst. wenn du mit deinem leben zufrieden bist gibt es nämlich keine basis für solch ein gefühl
 
Zuletzt bearbeitet:
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
naja such wieder nach dingen die dir spaß machen, ich war in der gleichen situation vor anderthalb jahren. hab mich wieder an sachen erinnert die ich früher gemocht habe, hab neue sportarten begonnen und neue hobbys und hab gleichzeitig mein abschluss im fokus behalten (konnte das glüvklicherweise mit auslandsaufenthalt verbinden). ich war dann bewusst viel alleine beim surfen und hab erstmal auch abstand von frauen gehalten, einfach weil mir nciht danach war. ich wollte erst wieder mit mir selber klarkommen.hat so ein halbes jahr gebraucht, dann ging es nach und nach aufwärts und jetzt bin ich heilfroh ,dass der punkt damals kam. ohne den tiefen einschnitt mit der trennung hätte ich noch lange vor mich hingelebt wie ein zombie

ps: ah ja noch was. du verachtest nicht die anderen sondern dich selbst. wenn du mit deinem leben zufrieden bist gibt es nämlich keine basis für solch ein gefühl

Bei dem P.S. muss ich dir widersprechen. Ich bin ganz generell eigentlich nicht unzufrieden mit mir, nicht mit meiner Art zu denken. Ich bin nur unzufrieden mit der Situation. Ich wünschte irgendwo, andere Leuten würden mehr wie ich sein, auch wenn das arrogant klingt, empfinde ich Selbstreflexion als eine der wichtigsten Eigenschaften. Aber weil die allermeisten einfach kaum nachdenken, ich sie deswegen verachte und ich weiß, dass sich das nicht ändern wird, wünschte ich, ich wäre auch so, weil es mir dann nichts ausmachen würde. Ich habe auch schon früher einen Großteil meiner Mitmenschen nicht gewertschätzt, auch als ich noch glücklich vergeben war.

Das mit den Hobbys ist ein sehr guter Tipp, das versuche ich bereits. Aber trotzdem fällt mir das nicht leicht. Auch wenn ich mich ablenke, denke ich mir immer, wie sinnlos das Ganze ist. Ich hab das Gefühl, ich würde nicht mehr richtig leben, weil ich keinen Grund mehr habe. Ich weiß, dass ich vielleicht irgendwann mal wieder glücklich werden kann, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich je wieder so glücklich werden kann, wie ich war und der Gedanke daran, dass ich das nicht kann, der ist erdrückend.
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hat sonst niemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • #8
Egomanie trifft es ganz gut.
Es ist ziemlich überheblich allen Menschen anzudichten, sie würden nicht reflektieren, sondern nur wie Schafe durch Leben rennen. Du kannst den Menschen nur vor den Kopf gucken und nur weil Jemand gewissenhaft studiert, jeden Tag zur Arbeit geht und seinen Alltag lebt, heißt das noch lange nicht, dass in seinen Hirnwindungen nicht auch ne Menge Grübelei abgeht.
Ich habe übrigens Ähnliches erlebt wie du, nur war ich 16 und hatte den Eindruck, dass Niemand ach so tiefe Gefühle und Gedanken hegt wie ich. Ich habe wieder und wieder den Steppenwolf gelesen und mich in meinem Weltschmerz gesuhlt. Ach, wie tiefsinnig ich doch war und alle um mich rum nur den Trends nachlaufende, ihr Leben dahintrottende Zombies. :rolleyes:

Das ganze lässt sich, egal in welcher Ausprägung und egal durch was ausgelöst, auf einen Punkt bringen: Selbstmitleid gepaart mit einer dicken Schippe Arroganz.
Daher möchte ich mich hier gar nicht darin vertiefen, wer denn nun der Feinfühligere, der Tiefsinnigere, der Nachdenklichere ist, sondern versuchen dir einfach mal zu erzählen, was ich mache, wenn ich meinen "Depressiven" (wie ich es heute in den ein oder anderen kleinen Flashbacks noch nenne) habe.

Ich habe fest gestellt, dass ich zu den Menschen gehöre, die einfach nicht gut allein sein können. Auch bei dir klingt es so, als würde die Kopfmaschinerie los legen, wenn du eben zu viel Zeit mit dir allein hast. Da gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Man kann lernen mit dieser Stille und (durchaus auch positiven) Einsamkeit klar zu kommen. Mein bester Freund hat das perfektioniert und er genießt seine einsamen Stunden, auch wenn er früher nicht gut damit zurecht kam. Wie man das anstellt kann ich dir aber nciht sagen, denn ich kann bis heute nciht gut allein sein. Ich fahr die zweite Taktik: Ich habe ein sehr, sehr ausgefülltes Leben gepaart mit einem vollen Terminkalender. Ich habe mir ein sinnstiftendes Hobby gesucht (bei mir die freiwillige Feuerwehr) und gerade in Zeiten wie momentan (ich bin gestern aus Sandau vom Hochwassereinsatz gekommen) spüre ich, dass ich etwas tue, was anderen Menschen hilft und was ganz egoistisch auch mir hilft und mich gut fühlen lässt, auch wenn der Muskelkater zwickt. Über dieses Hobby haben ich auch meinen Mann kennen gelernt, welcher wie ich einen kleinen Helferkomplex und ein philantropisches Gemüt hat. Darüber hinaus treibe ich sehr viel Sport und ich habe mir bewusst Sportarten gesucht, welche viel Übung brauchen, welche anspruchsvoller sind als einfach nur Laufen zu gehen. In meinem Fall im Sommer Tauchen, Kajak fahren und Mountainbiken im Winter Ski fahren und mit Spikes im Schnee biken. (auch hier bin ich froh, dass mein Mann alles mit mir teilen mag :zwinker: ) Ich verreise viel und suche mir Ziele, die ungewöhnlicher sind, welche mir ganz andere Kulturen zeigen (dieses Jahr stehen Indien, Nepal und Tibet auf dem Programm) und welch mir demonstrieren, wie klein der Radius meiner Erfahrungen ist und wie groß gleichzeitig die Vielfalt menschlicher Kultur und damit menschlicher Gedanken.
Ich habe mir damals als Studentin wirklich an einem Tag vorgenommen mein Leben zu ändern. Ich habe bewusst nach Dingen gesucht, welche mich ausfüllen, welche nützlich sind und welche auch ein bisschen mein Ego streicheln. Und durch diese Dinge habe ich so viele wundervolle Menschen kennen gelernt, die ganz ähnlich ticken wie ich. Und gerade durch die Feuerwehr habe ich viel Elend gesehen (z.B. das lapidare Kürzel "P springt", welches meine Sicht auf andere nochmal ordentlich umgekrempelt hat) und mich von der Vorstellung gelöst, ich sei das Zentrum dieses Kosmos.

Nimm dir vor dich aus dem Sud der Grübelei zu befreien. Trinke das Leben in großen Schlucken. Tu was Nützliches...auch mal für andere. Und du wirst sehen, dass es sich gut anfühlt. :smile:
 
a storm inside
Benutzer95382  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich erkenne mich hier in einigen deiner Schilderungen wieder, dennoch fällt es mir schwer, dir Ratschläge zu geben.
Im Grunde kann ich nur aus meinem Erfahrungsschatz berichten: gefühlt hat sich das Problem bei mir mit zunehmendem Alter und mehr Lebenserfahrung von selbst erledigt. Speziell das Gefühl nach der verlorenen, ersten Liebe dürfte hier so gut wie jeder kennen und jeder wird dir bezeugen, dass es ganz normal ist, zunächst der Meinung zu sein dass man nie wieder glücklich wird. Mit der Zeit und mit anderen Menschen wird die Erkenntnis kommen, dass es durchaus nachwievor Dinge und Menschen im Leben gibt, die einen erfüllen und glücklich machen können.
Davon ab würde ich dir raten, aktiv nach Beschäftigungen zu suchen, die dir Spaß machen. Mach, wonach dir ist und vor allem denk nicht soviel nach - insbesondere nicht über andere Menschen. Du scheinst viel zu sehr in deinem Kopf zu leben. Letzten Endes hat die "Verurteilung" anderer Menschen schon was mit eigener Unzufriedenheit zu tun. Wer ausgeglichener ist sieht die Dinge entspannter und sucht nicht bewusst nach Schwächen der anderen. Und sei toleranter anderen Menschen und deren Eigenarten gegenüber.
Ansonsten würde ich noch zu entsprechender Literatur raten...über das Leben, seine Ziele etc. (nichts esoterisches :grin:).

Ich hoffe, ich habe nicht zuviel in deine Posts hineinintepretiert und dadurch am Thema vorbeigeschrieben.
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Erstmal ein großes Danke an Kerstinku. Ich würde gerne nochmal genauer auf meine Position eingehen. Dieser Welthass, den ich hege, hat durch meine Ex-Freundin einfach einen rasanten Aufwind bekommen. Sie war eine derjenigen, die sehr selten über die Folgen ihres Tuns nachdenkt. Sie dachte so gut wie nie an die Zukunft und wollte auch nie darüber reden. Ich weiß, dass sie mich geliebt hat, aber ironischerweise ist es genau diese Art von Menschen, mit denen ich heute so wenig anfangen kann. Die, die so locker und leicht durchs Leben gehen. Sie hat sich nie gefragt, warum sie tut, was sie tut und sie hat nie darüber nachgedacht wie unfair und willkürlich das Leben ist. Sie hat sich nie mit ihren Fehlern auseinander gesetzt und wollte einfach immer alles vergessen, was nicht gut gelaufen ist. Über die unwichtigsten Dinge hat sie sich echauffiert und ich habe sie immer wieder aufgebaut. Sie hat sich oft benommen wie eine verzogene 15-jährige und mich nie wirklich verstanden, wenn ich traurig war, vor allem dann nicht, wenn ich gesagt habe, dass ich nicht verstehe, wie sie mich liebt (sie sagte immer, sie liebe mich, aber auch, dass sie nicht so lieben könnte wie andere Menschen, nicht so tief). Ich bin mir sicher, daher kommt mein Hass. Sie kommt auch sehr gut damit klar, hat schon einen anderen. Und irgendwie bin ich verzweifelt, weil ich ihr anscheinend nicht so viel bedeutet habe, auch wenn ich auch ihre erste große Liebe war. Ich bin unglaublich panisch, weil ich weiß, dass alles nie wieder so wird und weil sie so unfair zu mir ist (ignoriert mich vollkommen) und es mir so wahnsinnig schlecht geht. Ich muss auch nach zwei Monaten noch an die ganzen schönen Stunden denken, obwohl ich weiß, dass sie absolut die falsche für mich ist.

Früher konnte ich sehr gut alleine sein, das war ich auch gerne. Ich versuche, die Situation zwar so gut es geht zu vermeiden, das Problem ist aber, dass ich auch mit Freunden sobald ich daran erinnert werde, unglaublich traurig werde und es mir sehr schlecht geht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich da jemals drüber hinweg komme. Ich bewundere den Körper tatsächlich dafür, dass man so viel fühlen kann, das hätte ich nie erwartet. Nur ertrag ich das einfach nicht und es erscheint mir unmöglich, jemals weitermachen zu können.

Es ist irgendwie, dass ich Panik habe vor diesen gewaltigen Gefühlen. Dass das nie weg gehen wird, dass ich, wenn immer ich an sie denke, so fühlen werde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich weitermachen möchte, wenn es immer so sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
M
Benutzer112677  Meistens hier zu finden
  • #11
Mir geht es momentan sehr ähnlich wie dir, aus sehr ähnlichen Gründen. Ich kann mich total in dich reinfühlen, aber leider auch nicht wirklich was produktives beisteuern.
Alles was ich dir sagen kann, ist: Leb dein leben.
Geh abends weg, trink mal über den Durst (vielleicht wachst du ja neben einem hübschen Mädel auf? 'the best way to get over someone is to get under someone' :zwinker:), probier neue Sportarten aus (ich reite jetzt wieder viel und hab angefangen Golf zu spielen, macht sehr viel spaß übrigens), leb gesünder, und schau dass es DIR gut geht.
Für andere musst du absolut nichts tun, das bringt dir momentan eh nichts.
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Ich hab nur das Gefühl, dass ich das nicht überlebe. Ich denke noch immer jede Sekunde an sie, kann nicht schlafen, nicht essen, auch nach zwei Monate noch nicht. Ich kann mir auch jetzt ein Leben ohne sie nicht richtig vorstellen und, dass sie mit mehreren Typen was am Laufen hat, bringt mich irgendwie um. Ich wünschte, ich könnte sie und alles dazugehörige einfach aus meinem Gedächtnis löschen, es bringt mir nichts als Schmerz, ihr hinterherzutrauern und ich tue es trotzdem.
 
M
Benutzer112677  Meistens hier zu finden
  • #13
Ich hab nur das Gefühl, dass ich das nicht überlebe. Ich denke noch immer jede Sekunde an sie, kann nicht schlafen, nicht essen, auch nach zwei Monate noch nicht. Ich kann mir auch jetzt ein Leben ohne sie nicht richtig vorstellen und, dass sie mit mehreren Typen was am Laufen hat, bringt mich irgendwie um. Ich wünschte, ich könnte sie und alles dazugehörige einfach aus meinem Gedächtnis löschen, es bringt mir nichts als Schmerz, ihr hinterherzutrauern und ich tue es trotzdem.

Bei mir ist es über ein Jahr her, und ich habe immer noch diese Tage an denen ich schreiend und weinend am Boden liege weil der Schmerz mich zerreißt. Da musst du durch, es gibt keinen einfachen Weg drum rum. Ich kann dir sagen dass es dein Leben lang weh tun wird. Es wird nur irgendwann weniger schlimm und schmerzhaft. Du kannst nur hoffen dass die Zeit schnell vergeht, und sie für dich schnell rumbringen, durch's neue Sachen usw ausprobieren.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #14
Liebeskummer ist was ganz normales und er geht auch wieder weg. Ich kann mir vorstellen, dass der TS einfach nicht damit gerechnet hat und jetzt überfordert ist mit seiner Gefühlswelt, weil er sie auch nicht wegrationalisieren kann. Aber wirklich, so schlimm es auch ist, es geht vorbei, wenn man es auch zulässt. Natürlich ist es kontraproduktiv sich zu lange selbstzubemittleiden, aber in der Regel stimmt es wirklich, dass die Zeit die Wunden heilt. Beim TS sehe ich zusätzlich das Problem, dass er sich selbst zu verachten scheint, weil er eben so fühlt wie er fühlt und so einer Frau hinterherhängt, von der er offenbar (?) gar nicht viel hält? Das ist dann natürlich ein Teufelskreis, aber ich würde den TS wirklich dazu auffordern, keine seltsam voreilig allgemein weltlich gültigen Schlüsse zu ziehen. Momentan ist er verletzt, nicht im Reinen mit sich selbst und unversöhnt mit der Welt, weil er so ein ambivalentes Verhältnis zu seiner Ex und zu seinen Gefühlen hat. Wenn er es schafft, diese Dinge für sich selbst zu verstehen und zu akzeptieren, dann wird es auch leichter sein, die Phase des Liebeskummers ohne Folgeschäden zu überwinden.
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #15
Ihr habt alle Recht. Ich verstehe nicht, wie ich mich jemals in sie verlieben konnte, aber als ich das hatte, hab ich die Probleme nicht mehr gesehen. Sie ist komplett anders als ich, aber irgendwie habe ich mir eingeredet, sie wäre das nicht. Eigentlich wusste ich auch schon längere Zeit, dass es bald vorbei sein würde und ich dachte, ich wäre emotional darauf vorbereitet. Anscheinend aber war ich das überhaupt nicht. Und jetzt liebe ich sie immer noch, obwohl sie längst über mich hinweg ist und Dinge tut, die ich nie von ihr erwartet hätte. Ich habe große Angst, dass dieser Schmerz nie weggeht und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mir je egal sein wird und jemand anderes mir nur annähernd so wichtig werden könnte.

Und die Langzeitschäden möchte ich ganz unbedingt vermeiden. Ich habe wenig Lust, wegen der ersten gescheiterten Beziehung emotional geschädigt zu werden. Nur passiert genau das gerade irgendwie.
 
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B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Wenn ich hier Leuten auf die Nerven gehe, dann tut es mir Leid, nur ich weiß nicht, wie ich damit klarkomme. Mich zerreißt der Schmerz, auch nach 2 Monaten noch und ich weiß nicht, ob die Zeit das lindert. Und vor allem weiß ich auch nicht, wann diese Zeit kommt und, ob ich jemals wieder so glücklich werde.
 
a storm inside
Benutzer95382  Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Reiß dich mal zusammen und hör auf die Leute, die offensichtlich mehr Lebenserfahrung haben. Der Schmerz WIRD mit der Zeit vergehen und du wirst wieder glücklich. In 1-2 Jahren wirst du dich selbst fragen, wie du mit ihr überhaupt zusammen sein konntest - wo ihr doch laut dir so schlecht zusammen gepasst habt.
Dass sie sich schon neu orientiert macht dir insbesondere so sehr zu schaffen, weil du nur rumhockst und dich in deinem Schmerz vergräbst.

Du kannst damit also jetzt fortfahren oder aktiv sein, dich auch neu umgucken (muss ja nicht direkt was fürs Leben sein) und dein Selbstbewusstsein und Ego stärken. Du solltest auch ohne Partnerin erstmal einen gewissen Grad an Zufriedenheit erreichen und dein Glück nicht von "ihr" abhängig machen.
 
K
Benutzer105719  (39) Meistens hier zu finden
  • #18
Natürlich wird der Schmerz vergehen. Aber es ist wie mit einem gebrochenen Bein. Es dauert, es tut weh und du kannst es nicht beschleunigen, indem du dich immer weiter im Jammern vergräbst. Am besten ist eben immer ablenken und sich die Zeit so kurzweilig wie möglich gestalten. Das Schöne an Liebeskummer im Gegensatz zu einem gebrochenen Bein ist doch, dass du alles machen kannst und nicht ans Bett oder an die Krücke gefesselt bist!

Ich bleibe dabei: Probiere mal neue Sachen aus. Ganz neue! Geh mal Bouldern, such dir nen Wassersportverein (Rudern macht auch noch schöne Arme so als Beispiel :tongue: ), nimm dir vor nen Sixpack zu trainieren oder schließ dich meinetwegen den Schützen an. Es ist nciht wichtig was du machst, es ist wichtig, dass du dich gerade jetzt für neue Erfahrungen öffnest. Und je mehr neue Dinge du erfährst, je mehr neue Menschen du kennen lernst, umso weniger wird das Loch auffallen, welches die Frau in deinem Leben hinterlassen hat. Wenn du Erfolge erlebst, wird dein Selbstwertgefühl wieder steigen, wenn du spannende Dinge machst, werden die Endorphine ganz allein kommen. Meld dich für nen kleinen 10-km-Stadtlauf an oder initiier mit Freunden ein wöchentliches Basketballspiel...nimm dir vor alles von von Pratchett zu lesen oder fang an eine Sprache zu lernen...ich könnte ewig weiter machen. Das Leben wie es uns hier im Westen geschenkt ist, ist sehr schön, sehr wertvoll! Es kann nicht schaden sich das ab und an mal vor Augen zu führen!

Du fühlst Liebe und du fühlst Schmerz aber das eine gibt es nun mal nicht ohne das andere, so oder so. Dann spüre alles eben ganz intesiv, lebe intensiv. Du hast doch nichts zu verlieren! :smile:
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Hallo Leute,

das ganze ist zwar schon etwas her, aber ich würde einfach mal gerne meine jetzige Situation beschreiben: Ich hab fast all das gemacht, was geraten wurde - ich war praktisch 2x die Woche feiern, habe ständig einen über den Durst getrunken, hab vieles nachgeholt, ein paar Frauen geküsst, andere nicht. Neue Sachen ausprobiert, alte Freunde angerufen, neue dazugewonnen.

Ich hab diesen Welthass und Hass auf mich selbst irgendwo überwunden. Es ist okay, wenn andere Leute Dinge anders betrachten, schließlich haben die eine ganz andere Geschichte als ich. Ich hab versucht/versuche der netteste und hilfsbereiteste Mensch zu meinen Freunden zu sein. Und das alles klappt gut, aber trotzdem gibt es Tage, so wie heute, an denen ich wieder zurückdenke und unfassbar traurig werde. Ich hatte danach noch ein wenig Kontakt zu meiner Ex, hab sie auch getroffen, bis ich erfahren habe, dass sie ein paar Wochen danach mit ihrem besten Freund geschlafen hat und mich danach und alle anderen angelogen hat, das wäre alles erfunden. Das Problem ist, dass ich mich an Tagen wie heute, wo wenig los ist, sehr nach einer Beziehung sehne. Vor allem, weil ich weiß, dass heute ihr Studium angefangen hat und sie mit mir da immer 1 Milliarde Stunden drüber geredet hat und das praktisch ihr Lebenstraum war. Und weil ich nichts anderes kenne außer ihr, sehne ich mich nach ihr. Mir ist schon klar, dass das super falsch ist, aber ich hab halt noch keine anderen Erfahrungen gemacht und ich habe in der ganzen Zeit auch niemanden getroffen, den ich gerne als Freundin gehabt hätte (stimmt nicht ganz, zwei schon, aber die eine war vergeben und die andere wohnte 400 km entfernt und ist jetzt ein Jahr im Ausland). Und die Tage sind halt super scheiße, weil du auch nicht mal immer jemand so auf der Straße triffst, der für dich interessant ist. Da hänge ich dann halt mit den Gedanken fest und dann werde ich wahnsinnig traurig. Ich hab auch keinen Bock, rumzuleiden und wie gesagt, normalerweise klappt das auch ganz gut, ich hab mich aber auch damit abgefunden, dass es vielleicht einfach noch was braucht, dass diese Tage ganz aufhören. Wovor ich allerdings ehrlich Panik hab, ist, dass sie nie ganz verschwinden wird und ich immer wieder an sie denken muss. Das wäre einfach richtig richtig beschissen.
 
Piccolino
Benutzer122528  Sehr bekannt hier
  • #20
Sie wird nie ganz verschwinden, aber Du wirst anders über sie denken - die Emotionalität wird weg sein und nur noch die Bilder von ihr ab und zu in Deinem Kopf.

Mach weiter so wie oben beschrieben und Du kommst drüber hinweg. Wenn Du mit ihr nicht abgeschlossen hast, dann bist Du auch nicht offen für neues. Das merken potenzielle neue Partnerinnen natürlich ...

Und das es mal Tage gibt, so wie heute ist völlig normal ... am nächsten Tag sieht es dann meistens schon besser aus!

Viele Glück!
 
B
Benutzer113650  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #21
Ein wahrscheinlich letztes Mal ,,HI".
Ich wollte einfach nochmal beschreiben, wie es mir geht und genauso ein ,,Danke" anbringen für all die, die sich mit dem Thread befasst haben. Ich habe mit der Sache abgeschlossen, klar denk ich noch teilweise an das Ganze, doch bin ich nicht mehr traurig, nicht verbittert und tatsächlich irgendwo ziemlich glücklich. Ich bin zwar momentan Single, aber das ist nichts, was ich unbedingt ändern möchte. Es passt halt oder es passt nicht und viel machen kann man da sowieso nicht. Einfach nur hoffen, dass das Leben sich mal denkt, dass es vielleicht jetzt gerade mal wieder Zeit wäre, dir jemand passenden zu präsentieren und dann die Chance auch ergreifen. Aber erzwingen kann man das nicht. Und vor allem (und das ist die eine Sache, die ich gelernt habe) muss man damit aufhören, unglücklich zu sein. Das ist so leicht gesagt, doch man (bzw. ich) trauert sehr, obwohl einem eigentlich klar ist, dass das total unnütz ist. Und irgendwann kriegt man dann die Kurve.

Ich muss aber auch sagen, dass keiner der Ratschläge hier das bedingt hat. Es hat einfach Zeit gebraucht (naja gut, dass war ein Tipp, der tatsächlich funktioniert hat :zwinker: ). Alles andere war darauf abgerichtet, die Beziehung zu verdrängen. Das bringt überhaupt nichts! Klar kann man mit nem neuen Hobby anfangen, klar kann man sich eine neue Partner/in suchen, aber all das dient nur dem Vergessen oder dem Verdrängen, drüber wegkommen tut man so meiner Einschätzung nach nicht wirklich schneller (ich weiß nicht ob weniger schmerzhaft, für mich hat es glaube ich keinen Unterschied gemacht). Man muss traurig sein und ich glaube auch, dass das sowieso so ist, wenn man die Person wirklich geliebt hat. Aber drüber wegkommen tut man nur mit der Zeit und, indem man mit der ganzen Geschichte abschließt. Das ist das aller aller Wichtigste: Zeit. Auch wenn ich neue Sachen angefangen oder mich abgelenkt habe, das hat mir beim Vergessen nicht wirklich geholfen. Ich hab die restliche Zeit dann an die Beziehung gedacht oder zum Teil auch während der eigentlichen Ablenkung.
Das Ganze ist jetzt ca. 8 Monate her und ich bin drüber weg. Ich bin mir aber im klaren darüber, dass das vor allem auch daran liegt, dass ich vergessen habe, wie schön es letztlich war. Aber ist das okay. Das klingt nun irgendwo bitter, weil es so scheint, als ob das Verarbeiten nur durch das Vergessen passiert (und ein ganz großer Teil ist tatsächlich so), aber durch das Vergessen gewinnt man Abstand, kann Eigenschaften objektiver einschätzen und wertschätzt die schönen Seiten nicht mehr so extrem. Vielleicht liest das hier mal irgendjemand, der sich in einer ähnlichen Situation befindet und weiß dann, dass er nicht allein ist. Es wird besser und nein, nein, nein, alleine sein ist nicht furchtbar schrecklich. Frei nach Neu-Ghandi Olli Schulz: Du bist so lange einsam, bist du lernst allein zu sein :smile:
 
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