• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Immer schlecht gelaunt

G
Benutzer208500  (25) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,
der Titel sagt es schon, wobei ich nicht nur fast immer schlecht gelaunt bin, sondern ich seit Jahren eine Depression habe. Erst kürzlich habe ich mich in Therapie begeben und Medikamente nehme ich auch seit einiger Zeit.

Die Therapie mache ich noch nicht so lange, die Medikamente helfen leider nicht. Vielleicht habe ich mir dadurch zu viel erhofft? Dass die miese Stimmung einfach vergeht. Letzte Woche hatte ich seit Jahren ein kurzes "hoch". Ich war wieder gut drauf, konnte besser schlafen und hab sogar Witze gerissen. Hatte Angst dass das wieder vergeht und jetzt Sitze ich wieder hier und schmolle, wobei ich trotzdem versuche zu kämpfen, da ich einfach nicht mehr traurig sein will.

Ich mache mir wieder so viele Gedanken, gestern habe ich z. B. auf der Arbeit gelächelt (mache ich öfter ab und zu) und dann wurde ich gefragt wieso ich das tue und hab gesagt "ich bin einfach gut drauf! " dann hieß es "du bist gut drauf? " Das hat mich ganz schön down gemacht, dass es wohl so sehr auffällt, dass es mir nicht gut geht:frown: dabei bin ich immer höflich und behandel andere so, wie ich behandelt werde. Mein Fehler ist nur dass ich immerzu so ängstlich bin und andere es wohl ausnutzen oder sich lustig machen. Es ärgert mich, aber ich habe eben viele Ängste und kann es nicht so einfach abschütteln.


Was würdet ihr mir raten damit ich mir nicht so Gedanken mache? Bin ich das alles falsch angegangen?

Danke!
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #2
In vielen Fällen ist nicht gleich das erste Medikament das richtige.
Besprich mit deinem Arzt einen eventuellen Wechsel.
Und der Therapie musst du schon etwas Zeit geben. Du hast das seit Jahren - du kannst ja nicht erwarten, dass es nur ein paar Monate dauert, bis es dir wieder gut geht.
 
sustr
Benutzer192717  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Vielleicht solltest Du mit Deiner behandelnden Therapeutin / Deinem Therapeuten mal die Möglichkeit einer stationären Reha-Maßnahme besprechen.
In solchen Reha‘s kann oftmals intensiver und auf unterschiedlichen Ebenen eine Depression behandelt werden.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #4
gestern habe ich z. B. auf der Arbeit gelächelt (mache ich öfter ab und zu) und dann wurde ich gefragt wieso ich das tue und hab gesagt "ich bin einfach gut drauf!
Es ist aber auch oft der Neid von den Menschen die anderen Menschen nicht gönnen, zum Teil noch nicht mal gut gelaunt zu sein
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Wie lange nimmst du das Medikament denn schon?
Manchmal brauchen die, leider, bis zu 4 Wochen bis man die Wirkung spürt.
Fühlst du dich wohl bei deinem Therapeuten? Kannst du mit ihm/ihr ungehemmt reden?

Das mit dem einfach mal so lächeln würde ich mir nicht nehmen lassen. Es soll sich ja sogar positiv auf den Körper und den Geist auswirken, wenn man einfach mal lächelt obwohl man garnicht so fröhlich ist.
 
G
Benutzer208500  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Vielleicht solltest Du mit Deiner behandelnden Therapeutin / Deinem Therapeuten mal die Möglichkeit einer stationären Reha-Maßnahme besprechen.
In solchen Reha‘s kann oftmals intensiver und auf unterschiedlichen Ebenen eine Depression behandelt werden.
Das habe ich irgendwann auch vor, allerdings befinde ich mich aktuell noch in der Ausbildung und möchte die erstmal erfolgreich beenden und eine Weile fest gearbeitet haben. Deshalb grade nur ambulante therapiemaßnahmen.
 
G
Benutzer208500  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Es ist aber auch oft der Neid von den Menschen die anderen Menschen nicht gönnen, zum Teil noch nicht mal gut gelaunt zu sein
Ja das kann teilweise sein, man kann nicht in die Köpfe der anderen Menschen schauen. Ich werde weiterhin trotzdem mein Bestes geben:smile:
 
many--
Benutzer65590  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Erst einmal finde ich es super und wichtig, dass du dein Krankheitsbild als etwas akzeptiert hast, das du ändern willst - und kannst! - und dich daher in Therapie begeben hast. Viele Leute schaffen das nicht, werden von der Depression schon in diesem Stadium besiegt.

Du kämpfst dagegen an, du gehst das also genau richtig an. Und du kannst diese Krankheit besiegen!

Aber, und hier kommt die große Challenge: Du wirst dafür zäh und ausdauernd sein müssen. Depression ist ein echtes Arschloch, Depression ist zäh und hinterhältig und grausam. Du wirst einen guten Therapeuten brauchen, die richtigen Medikamente - und vor allem Geduld und Ausdauer. Du wirst gute Zeiten haben - und dann wieder schlechte. Du wirst Fortschritte machen - und dann wieder Abstürze haben. Du wirst dich schon geheilt fühlen - und dann wieder schlechter als jemals.

Du darfst in dieser Zeit niemals aufgeben. Wenn du es schaffst, wenn du dich durchbeißt, kannst du eine Depression dauerhaft und vollständig besiegen. Aber es dauert. Zum Vergleich: in meinem direktesten Umfeld habe ich einen Fall erlebt, in dem die Depression sofort nach Aufkommen erkannt und behandelt und als so mittelstark eingestuft wurde. Es hat mit sehr regelmäßiger Therapie und dauernder Medikamentation und massiver familiärer Unterstützung zwei Jahre gedauert, um dauerhaft aus dem Tal rauszukommen. Und jedes Ab, jedes Tief, jeder Rückschlag war eine gewaltige Herausforderung.

Was ich sagen will: denke nicht in Tagen und Monaten und was mal Leute auf der Arbeit gesagt haben. Denke in Jahren und in "Ich lebe heute noch, und morgen auch noch". Dieses Thema wird dich noch länger begleiten, da führt kein Weg dran vorbei. Aber du wirst das gewinnen, wenn du durchhälst.

Mein Rat: such dir ein stabiles Umfeld, das weiß, wie es um dich steht, und dich zu nichts drängt - dir aber helfen kann, wenn es dir schlecht geht. Freunde, Familie, Lebenspartner. Sch*** auf irgendwelche Arbeitskollegen, die sind nur temporär. Führe Tagebuch - erinnere dich an deine Siege, an die guten Zeiten und die Fortschritte, und daran, dass du Rückschläge weggesteckt hast.

Stationäre Reha wurde hier schonmal angesprochen - das hilft wirklich sehr. Ambulante Therapie kann genug sein, aber sobald du die Möglichkeit hast, lass dich mal für 6, 8 Wochen intensiv behandeln. Das wird dich nicht wundersam heilen, aber weiter bringen.

Und dann: halt durch. Du schaffst das.
 
sustr
Benutzer192717  (52) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Das habe ich irgendwann auch vor, allerdings befinde ich mich aktuell noch in der Ausbildung und möchte die erstmal erfolgreich beenden und eine Weile fest gearbeitet haben. Deshalb grade nur ambulante therapiemaßnahmen.
Dennoch möchte ich Dir empfehlen, den therapeutischen Ratschlägen zu folgen.
Das Gemeine an Depressionen ist, dass sie sich unbemerkt heranschleichen und Einen - auch für sich selbst unbemerkt- in eine Abwärtsspirale ziehen können.
Wenn dann eine Therapeutin/ein Therapeut eine stationäre Reha oder einen Klinikaufenthalt empfiehlt, dann sollte man das unabhängig von der eigenen Situation (Ausbildung o.ä.) auch beherzigen.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Das kleine Beispiel in der ARbeit ist doch gut! Da ist jemand direkt etwas positiv aufgefallen. Weiter so.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren