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Isolation -> Freunde finden??

S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

ich bin 25 Jahre alt und habe die letzten 10 Jahre in Isolation verbracht. Sprich mit keinem Menschen wirklich gesprochen, sondern nur vor dem Computer/Fernseher verbracht.
Grund: ich sehe seltsam aus und wurde in der Schule deswegen gemobbt. Ich ziehe mich ach sofort zurück, sobald mich jemand anspricht. Und ich mache auch eine elendige Figur, wenn man mich auf der Straße sieht.
(schon ziemlich ironisch, das man es heutzutage schafft, Abitur und Studium zu schaffen, ohne mit einem einzigen Menschen reden zu müssen...)
Nun bin in psychologischer Behandlung. Irgendwie muss ich ja endlich lernen, mich selbst zu akzeptieren.

Natürlich hatte ich bisher keine Freundin, oder Freunde.
Mir wird ganz seltsam, wenn ich Pärchen auf der Straße sehe... scheint irgendwie eine andere Welt zu sein.

Ich bräuchte ein paar Tipps: wie kann ich fragen, ob er etwas mit mir zu tun haben will???
Meine Idee: wenn ich irgendwie mal einen Freund habe, kann ich auch mal abends weggehen (was ich ja noch nie gemacht habe.). Vielleicht treffe ich so andere Menschen und vielleicht mal eine Frau...

Oder generell gefragt: Wie komme ich in Kontakt mit Menschen???
In einem Sportverein war ich mal vor 8 Jahren. Ich bin ein Jahr lang jede Woche hingegangen. Habe aber mit niemandem gesprochen und dementsprechend auch keinen Sport gemacht. Auch irgendwie seltsam: Mein Bedürfnis nach anderen Menschen war so groß, dass ich ein ganzes Jahr drin geblieben bin und mir die Demütigungen angetan habe, alleine in der Ecke zu stehen.

Wie finde ich Freunde???

Danke
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #2
ein ansatz ist ja schon da: sport. da ist teamsport gut geeignet. oder, wenn das deinem interesse entgegenkommt, ein lauftreff. wenn man mit anderen gemeinsame ziele verfolgt, ergeben sich durchaus auch private kontakte und freundschaften. ob ehrenamtliche tätigkeit, dorfverschönerungsverein, sprachkurs, sport - so was kann ne kontaktbörse sein.

new-in-town.de ist auch ne möglichkeit, leute für aktivitäten zu finden.

arbeitest du jetzt? wie siehts da mit kollegen aus?

auf leute zugehen und fragen, ob sie mit mir was zu tun haben wollen, ist ne direkte, aber vielleicht auch abschreckende methode. vielleicht für den anfang mal beim nachbarn klingeln und fragen, ob er eier/mehl/zucker/zwiebel da hat und dir leihen könnte (abends nach ladenschluss...). sofern bislang keine kontakte zu nachbarn bestehen... denn so kann man auch seine sozialen kontakte ausbauen. wie wohnst du jetzt? allein in deiner wohnung?

wofür interessierst dich? du willst ja die isolation beenden, computer und fernseher genügen dir nicht mehr. falls du noch nicht in einem festen job bist und die möglichkeit hast, würd ich dir auch einfach herumreisen empfehlen - ggf. vorher reisepartner suchen (ist im outdoor-bereich durchaus beliebt).

ach, ne frage zu deinem text: wieso ziehst du dich zurück, wenn dich jemand anspricht? wegen früherer negativer erfahrungen? oder warum? denn DASS du angesprochen wirst, zeigt ja, dass du nicht "unsichtbar" bist...

und meinen glückwunsch dazu, dass du jetzt was unternehmen und aus der isolation heraus willst.
 
Pirat
Benutzer65097  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ja, aber wenn er immer dumme Sprüche abbekommt und in diesen Sportvereinen sind ja auch nur selbsternannte Helden und Machos. Vielleicht möchtest du dich kirchlich oder ehrenamtlich in gemeinnützigen Organisationen engagieren. Diese Leute sind viel offenherziger, vorurteilsfrei, lieb und nett, und nehmen neue Leute sehr freundschaftlich auf. Wäre doch eine Idee. Überlegs dir mal.
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #4
na, ob das in _allen_ vereinen so ist...?
sport geht auch als breitensport über die uni, also hochschulsport, das geht auch als externer.

und bekommt er in der gegenwart denn immer noch blöde sprüche? in der schule gemobbt, ja, aber heute? oder hab ich das überlesen?
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Danke für die Antworten.

ach, ne frage zu deinem text: wieso ziehst du dich zurück, wenn dich jemand anspricht? wegen früherer negativer erfahrungen? oder warum? denn DASS du angesprochen wirst, zeigt ja, dass du nicht "unsichtbar" bist...

Jedesmal wenn mich jemand anspricht, bekomme ich totale Panik. Bisher waren die Erfahrungen einfach schlecht. Selbst wenn jemand einfach etwas von mir will, ist das Gespräch irgendwie seltsam. Meist endet es nach einem "Ja" oder "Nein". Wir schauen uns auch nicht an. Und Händeschütteln ist immer etwas ekelhaftes für den Anderen.

Nun unsichtbar bin ich nicht, doch ich versucht, genau das zu sein. Seit 2-3 Jahren nicht mehr. Doch ich finde einfach keinen Anschluss!!!

Ich weiß nicht: Ich wurde nicht zu irgendeiner Party eingeladen. Und normalerweise ist man doch als Student wenigstens einmal aus der Wohnung gekommen... nun ja, ich nicht.
Streng genommen kannte ich nicht mehr als 2 Studenten in meinem Jahrgang mit Namen.

In meinem vorletzten Semestern hatte ich das erste mal irgendwie Kontakt mit Gleichaltrigen:
Im ganzen Semester hatte ich im Prinzip die Wohnung nicht verlassen. Einmal war im Haus eine Party und jemand klingelte an der Tür... natürlich bekam ich Panik und habe nicht aufgemacht. Normalerweise nimmt niemand Kontakt mit mir auf, außer er braucht etwas "geschäftliches" von mir. So das war die Geschichte meines Party-Lebens... toll oder?

Außer den Psychotherapeuten traue ich mich einfach noch nicht, jemanden anzusprechen...

arbeitest du jetzt? wie siehts da mit kollegen aus?

Nein

Naja, bis auf gelegentliche Zusammenbrüche geht es mir in meiner Isolation auch noch recht gut, zumindest besser, als in der Schule...
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #6
wirst du denn gezielt wegen sozialer phobie behandelt? denn so klingt das für mich. achtung, ich bin laie!

händeschütteln ist für den anderen immer etwas ekelhaftes: das ist deine annahme.

wie ist es mit dem "seltsamen aussehen", worauf bezieht sich das? bist du einfach "nur" nicht hübsch? hast du eine lippen-gaumen-spalte, früher hasenscharte genannt? abstehende ohren? oder meinst du nur, dass du "seltsam" aussiehst? es gibt ja auch was wie dysmorphophobie, wo leute ein verzerrtes bild von sich selbst haben und eigentlich gar nicht hässlich sind, sich aber dafür halten und nur durch ihr verhalten seltsame reaktionen ernten. ist dein "seltsames aussehen" auch thema beim psychologen? was macht der mit dir, ne gesprächstherapie, ne verhaltenstherapie?

ich muss jetzt erstmal los, daher nur ne kurze antwort.
aber ich würd mich gern weiter mit dir unterhalten und schau hier später noch mal rein :smile:.

gruß
mosquito
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Genau wegen sozialer Phobie und eines gestörten Selbstbildes werde ich behandelt. Es sit sowohl eine Gesprächs- als auch eine Körpertherapie. Eine Verhaltenstherapie bringt derzeit einfach noch nichts, meinen die Experten.

Was ich an meinem Äußeren so hasse? -> PN

Nur wirklich den Umgang mit Menschen lerne ich dort nicht. Daher habe ich es mal mit diesem Forum versucht.

LG
 
A
Benutzer Gast
  • #8
Hallo!
In gewissen Punkten geht es mir ähnlich wie dir. Ich habe auch keine Freunde, aber ich würde mir schon Freundschaften wünschen. Ich kann auch nicht auf andere Leute zugehen...
Und in psychologischer Behandlung bin ich auch schon ein Drittel meines Lebens... :zwinker:
Ob ich dir etwas raten kann? Versuch dich nicht völlig zurückzuziehen...
Wie sah es denn vor deinem fünfzehnten Lebensjahr aus? Hattest du zu der Zeit Kontakt zu anderen Leuten? Gibt es Leute (Verwandte, Bekannte, Kollegen etc.) zu denen du Kontakt aufnehmen könntest?
Ich wünsche dir Alles Gute! :smile:
 
M
Benutzer20648  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Friedrich Nietzsche, "Also sprach Zarathustra". Lies es, immer und immer wieder. Beim ersten Mal verstehst du vielleicht nur die Oberfläche, aber je mehr du in die Tiefe des Buches eindringst, um so mehr wirst du verstehen. Mir hat es damals sehr geholfen, als ich in einer ähnlichen Situation war wie du.

"Wo die Einsamkeit aufhört, da beginnt der Markt; und wo der Markt beginnt, da beginnt auch der Lärm der großen Schauspieler und das Geschwirr der giftigen Fliegen. [...] Fliehe, mein Freund, in deine Einsamkeit und dorthin, wo eine rauhe, starke Luft weht. Nicht ist es dein Los, Fliegenwedel zu sein."

Das Buch ist sehr alt, aber ich konnte viel daraus lernen.

-- Martouf
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #10
danke für die PN.

auf jeden fall passiert ja was in der therapie, das ist doch ein fortschritt. freunde fliegen dir dadurch nicht zu, aber es wird ja was unternommen.

du hast mehrere möglichkeiten, menschen kennenzulernen, einige wurden dir genannt. wie du deinen rückzugsmechanismus überwinden kannst, weiß ich nicht, du scheinst fremden menschen gegeüber ziemlich misstrauisch zu sein.

mein vorschlag bleibt: unisport (auch wenn du nicht mehr studierst) oder vereinssport, ehrenamtliche aufgaben, sprachkurs oder ähnliches an der vhs...

begib dich mehr unter leute - die du eben auch wiedersehen wirst. das soll "normal" für dich werden. ist auch ein gewöhnungseffekt... dass da gleich alle deine freund werden, ist utopisch, aber mit bekanntschaften ist ja ein anfang gemacht.

@martouf:
es ist in ordnung, wenn man eher einzelgänger ist. doch seek scheint das ja nach zehn jahren nicht mehr zu gefallen. er empfindet das alleinsein in der isolation nicht als positiv, er will kontakt. die einsamkeit hatte er jetzt ja mehrere jahre...
 
N
Benutzer20353  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
wäre da nicht auch die art einer gruppentherapie möglich, mit leuten, die ein ähnliches problem hatten/haben?
ich sehe auch nicht perfekt aus, keineswegs.. und ich bezeichne mich auch nicht als schön.. gut ich weiß nicht ob du vielleicht irgendeinen körperlichen makel, wie die oben genannten oder eine behinderung hast, aber wenn es nur dein schlechtes selbstwertgefühl ist, dann musst du einfach versuchen deine ängste zu überwinden.. ich bin auch nicht der mensch, der auf jeden zugeht, aber da wird sich doch sicher irgendein thema finden lassen.. und dass es nur leute gibt, die dich komisch finden und nicht als person akzeptieren kann ich mir auch nicht vorstellen..
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Danke

@martouf: wenn man seine Einsamkeit durch literatur akzeptieren will, dann muss man sich auf einige wenige Bücher beschränken!
Wenn man dan plötzlich zu Houellebecq greift ist alles aus.
 
C
Benutzer14663  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Hy seek,
mich würde interessieren welches Studium du gemacht hast bzw. wie du durch den Studienalltag gekommen bist?
Mit ner sozialen Phobie einfach so ein Studium zu bewältigen das schafft nicht jeder , also das ist ne ganz schöne Leistung wenn ich an stichworte denke wie Vorträge, Mensa, Projektarbeiten.......
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Studium ohne Kontakt?

Habe an einer deutschen Massenuni in einer Großstadt studiert.
Fach ist jetzt nicht so wichtig, war aber nicht Mathe oder eine Naturwissenschaft!

Vorlesungen: Waren bei uns im Grundstudium mit etwa 500 Leuten im Hörsaal eine gute Möglichkeit nicht aufzufallen und nach 2-3 mal auch nicht mehr zu erscheinen. Im Hauptstudium war ich schon eh längst Autodidakt und habe mir das Skript so halb durchgelesen und bin dann zur Klausur erschienen. Für ein Prädikatsexamen reicht das.
Klausuren laufen sehr anonym ab. Mündl. Prüfungen gab es nicht.

Projektarbeiten/Seminare/Abschlussarbeit: Ich konnte mehrere durch eine Klausur ersetzen. So blieben während des gesamten Studiums nur drei solcher Situationen:
-erstes Seminar: bei einem Prof. der sich nicht interessiert hat. Zur Vorbereitung habe ich einfach die Literaturliste im Sekretariat abgeholt und mich eingeschrieben. Den Vortrag monoton runtergeleiert. Glatte Eins.
-zweites Seminar: Die Literaturliste bei einem Dozenten abgeholt. "Hallo." "Danke." "Tschüss." Problem: ich hätte mal mit ihm reden sollen, denn ich habe das Thema verfehlt. Kein Wunder, aber ich habe bestanden
-Abschlussarbeit (wäre heute ein Master): Zum Prof: Idee geholt. Daten gesammelt. Literatur gewälzt. Abgegeben. Glatte Eins. Dem Prof habe ich nicht mal die Hand geschüttelt, als ich das Thema abgeholt habe. Gespräch dauerte fünf Minuten.

Was mich wirklich wurmt: Ich sehe Leute, die komplett verblödet sind, aber weil sie einmal mit dem Prof geredet haben, haben die jetzt Jobs an der Uni. Nennt man wohl "social skills". Aber da spricht die Wut über mich selbst.

Mensa? Nie gewesen. Auch in keiner Kneipe/Restaurant/Bude in der Uni-Nähe. Nahrungsversorgung per Supermarkt.

Ich glaube aber, dass sehr, sehr viele ein Studium mit Topnote an einer deutschen Uni absolvieren, ohne jemals da gewesen zu sein.
 
M
Benutzer20648  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
@martouf:
es ist in ordnung, wenn man eher einzelgänger ist. doch seek scheint das ja nach zehn jahren nicht mehr zu gefallen. er empfindet das alleinsein in der isolation nicht als positiv, er will kontakt. die einsamkeit hatte er jetzt ja mehrere jahre...

Ich schätze, du hast das Buch nicht gelesen bzw. meine Aussage nicht verstanden.

Es geht mir darum: Kontakt um jeden Preis kann in einer immensen Katastrophe enden. Das ist man nicht wert. Jeder sollte versuchen, hinter die zahlreichen Fassaden anderer Menschen zu schauen und so seine wahren Freunde zu finden. Lieber noch allein sein, als unter Menschen, mit denen man nichts anfangen kann - aber gerne unter Menschen sein, die es wert sind, Freunde genannt zu werden.

Mir hat das damals in so fern geholfen, als dass ich mir gesagt habe: "Ich konzentriere mich auf mich selbst, um mich stetig zu verbessern, bis ich den Freunden gerecht werden kann, mit denen ich gerne befreundet sein möchte." Es gibt so viele minderwertige Menschen auf der Welt, sorry für die harten Worte, aber es ist so. Leute, die in den Tag hinein leben. Leute, die Drogen nehmen. Leute ohne Perspektive und ohne eigenen Willen. In-sein-Wollen um jeden Preis. Du trägst keine Markenklamotten? Was willst du dann hier, los, verschwinde! ... Hätte ich mich mit solchen Leuten abgegeben, anstatt geduldig zu warten, zu beobachten und zu verstehen, ich wäre nie da angekommen, wo ich heute bin.

@Threadstarter: Ich kann dir nur eindringlich den Tipp geben: Bleibe dir treu! Alles andere hat keinen Sinn.

-- Martouf
 
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H
Benutzer41738  Verbringt hier viel Zeit
  • #16
Ich meine eher du verkennst Seeks Problem.

Seek will keinen "Kontakt um jeden Preis" haben, nicht der "Partykönig von Mallorca" werden, sondern seine Hemmschwellen, phsyische Störungen abbauen, um ein integrierter, ja glücklicher Mensch zu werden.
Verstehe mich nicht falsch, sicherlich hat Herr Nietzsche Recht, wenn er sagt [sinngemäß]: Das Innere entdecken und erkennen, was wirklich ausschlaggebend ist. Dann hast du Gewissheit wer zu dir Past und was sich wahrscheinlich als Trugbild entlarven wird.

Aber will soll Seek diese Aufgabe bewältigen, wenn seine soziale Phobie seine Bemühungen diesem Streben nachzukommen ihm Keim erstickt ?

--->Hobbicon
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Was ziemlich lustig ist:

In diesem Threat haben jetzt schon mehrere Leute gewusst, was ich will:

seek scheint das nicht ... zu gefallen

Ihr habt mit all dem, was ihr da vermutet, recht.

Nur ist das doch lustig: Genau so nehme ich die Welt war: Ich bin nicht in der Lage mein eigener Herr zu werden.

@martouf: ich habe dich schon verstanden und weiß, warum du mir Nitzsche empfohlen hast. Danke.
Doch die Sehnsucht, von irgendjemandem in irgendeiner Weise beachtet, vielleicht sogar respektiert, oder geliebt zu werden wird immer unerträgicher...

lg
 
H
Benutzer41738  Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Ich grefe hier nur deine Aussagen sinngemäß wieder auf und mache geg. Vorschläge, wie man den Weg weiter bestreiten kann. Keiner macht dir hier Vorschriften, wie du dein Leben zu führen hast. Du hast den Thread eröffnet, uns mehr oder weniger ausfühliche Infomationen zu deiner Person bereitgestellt und sich somit der Öffentlichkeit, wenn auch paradoxerweise eine anonyme, "entblöst" . Du siehst, du bist Herr deiner eigenen Gedanken und teilweise auch der, der Threadbeitragssteller.

Mich würde mal interresieren, wie genau diese ganze Sache angefangen hat. Welche Gedanken hattest du zu Beginn dieses Lebenwandels, als du dich abgegrenzt hast ? Das ist meist aufschlussreicher als die Sicht auf den späteren Verlauf.

--->Hobbicon
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
der Öffentlichkeit, wenn auch paradoxerweise eine annonyme, "entblöst"

Das ist nicht paradox: Ich trage ein tiefes Misstrauen gegenüber jeden, der mich ansieht, da ich annehme, er verabscheut mich wegen meines Äußeren. Niemals würde ich mit einem "normalen" Menschen reden. Nur anonym (Forum, Therapie) ertrage ich andere Menschen.

Nun, angefangen hat das, dass ich in der Schule keinen Anschluss gefunden habe. Also stehe ich auf dem Schulhof alleine da. Es gab leider keine Fluchtmöglichkeit.
Dann ist der einzige Weg, mit dem die Mitschüler mit einem Kommunizieren, mein Äußeres und die einzigen Botschaften, die ich wahrnehme: du siehst scheiße aus, du gehörst hier nicht hin, wir wollen dich nicht, du hast eh keine Chance...

Was man fühlt? Scham.
Was man denkt? Wie komme ich hier weg?
Was man tut? sobald man die Möglichkeit hat, geht man weg.
Gegen Ende der Schulzeit war ich nicht mehr anwesend. Die Lehrer habe ich gefragt, ob ich meine 75% Anwesenheitspflicht überlebt habe und dann bin ich den Rest des Schuljahres nicht mehr gekommen.

Im Prinzip würde ich wieder so handeln. Mittlerweile sehe ich sogar nichts falsches darin. Ist doch verständlich. Auf legalem Weg kann man sich nicht wehren...
 
N
Benutzer45922  Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Hallo seek,

Ich bin jetz schon hier einige Zeit am überlegen ob ich dir eine Antwort schreibe oder nicht, aber wie man sieht habe ich einen Entschluss gefasst :zwinker:. Ich möchte dir etwas sagen, zwar glaube ich das es dir nicht viel hilft aber ich versuche es einfach. Aus deinen Texten kann man irgendwie nicht viel Energie rauslesen. Du schreibst wie du dich fühlst und textest es einfach hin um evtl es einfach irgendwie loszuwerden, vlt ändert sich ja was?! Du gehst zum Therapeuten, schon länger? Hat er dir denn geholfen? Falls nicht oder nur schwer suche evtl einen anderen. Ich möchte auf keinen Fall sagen das du irgendwie einen Therapeuten haben musst, Ich glaube ehrlich gesagt das du das auch alleine machen kannst. Du hattest nie Freunde, kein Kontakt und das schon dein ganzes Leben lang. Nun schreibst bzw fragst du im gewissen sinne wie man ihn kriegt. Hast du dich schonmal gefragt ob DU ihn überhaupt brauchst? Viele werden sagen Jeder braucht menschlichen Kontakt, braucht Freunde usw. Das stimmt auch, aber der eine brauch es kaum um schöne tage erleben zu können und der andre muss es haben. Du bist ohne den Kontakt durchs Leben gekommen, hast studiert und sitzt nun hier in deinem Zimmer vorm PC und grübelst vor dich hin. Wenn du 100 % mal den Kontakt zu andren Menschen haben willst Freunde finden willst usw. Dann würde ich das lange davor Planen und du musst dich Geistig vollkommen drauf einstellen. Denn das was du machen willst währe ein vollkommen neues Leben für dich. Du musst dir selbst klar werden ob dus willst oder nicht. Und wenn nicht dann finde etwas was dir deinen Tag schöner macht. Setze dir unbedingt Ziele und habe Träume die du verwirklichen möchtest. Und wenn du auf den Mount Everest willst! Trainier mit allem hin was du hast. Leg dir evtl Tiere zu um die du dich kümmern kannst. Einen Hund der dich morgens im Gesicht ableckt und gar nicht ohne dich kann :smile:
Vegetier nich vor dich hin ohne etwas vom Leben gehabt zu haben. Ohne andren Menschen geholfen zu haben und wenns nur nen Euro für nen Bettler auf der Strasse ist,den du nichma ansprechen musst. Ich hoffe der Text hat dir etwas geholfen.Falls du damit nichts anfangen kannst ist es auch nich schlimm dann tuts mir leid :zwinker:

liebe grüsse
chris
 
H
Benutzer41738  Verbringt hier viel Zeit
  • #21
Das ist nicht paradox: Ich trage ein tiefes Misstrauen gegenüber jeden, der mich ansieht, da ich annehme, er verabscheut mich wegen meines Äußeren. Niemals würde ich mit einem "normalen" Menschen reden. Nur anonym (Forum, Therapie) ertrage ich andere Menschen.

Entschuldige, da haben wir wohl ein wenig aneinadner vorbei geredet.

Ich meine, dass es paradox ist, wenn du --wie du schon richtig gesagt hast --in Foren, Therapie...... andere Menschen "ertragen" kannst, obwohl sie außerhalb dieser digitalen Informationswelt meist die selben Menschen bleiben. Natürlich werden sie in Anwesenheit Anderer in ihrer Denkstruktur beeinflusst, aber sie bleiben dennoch im Kern die gleichen Wesen. Erklährbar ist dies wahrscheinlich durch dein Äußeres. Könntest du mir auch per PN schildern, wiso dich die Menschen meiden ? So kann man sich leider gar kein ild machen.

Auch wenn es noch so schlimm ist, sind auch sehr starke Deformierungen am Körper keine Hindernisse, soziales Ansehen zu erlangen. Mein Klassenkamerad ist das best Beispiel hierfür: Er ist schon als behindertes Kind zur Welt gekommen. Ein "Freak" wie er im Buche steht. Ein schiefes Gesicht, verschieden lange Gleidmaßen und ein verkrüppeltes Bein, das von einer Carbonschiene gestützt werden muss, sodass er überhaupt "humpeln" kann. Im Großen und Ganzen ist der Kleine keine 1.50 groß.
Schlechte Vorraussetzungen für ein den "Aufstieg" in der "Treppe des Lebens", hm ?
Falsch gedacht, er ist nämlich die Lebensfreude pur. Sicher wurde er anfangs ausgegrenzt, aber im Gegensatzt zu dir hat er nicht schon so schnell aufgegeben. Er hat seine Mitmenschen von seinem eigentlichen Wesen überzeugen können, ja er wurde sogar zum Klassensprecher gewählt ! Für seinen weiteren Lebensweg hat er sich die Schauspielerei ans Herz genommen. Vor so ganz vielen Menschen.
1157748875_e13.png


Ich hoffe für dich, dass bei dir die Therapie anschlägt.

--->Hobbicon
 
S
Benutzer56252  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
@hobbicon:
Wir reden wirklich aneinander vorbei!
Denn wann wurde dein Freund systematisch fertig gemacht? Jeden Tag. Über Jahre hinweg?
Das Problem ist nicht mein Aussehen, sondern wie mich andere wegen meines Aussehens behandeln.

@Naprik:
stimmt, die Lebenslust habe ich verloren....
schon seit einigen Jahren.
Und es wird verdammt schwer, mir irgendein ein Ziel zu setzen und mich für irgendetwas zu begeistern.

----------------------------------------------------------------------------------------------------

mal eine ganz andere Frage: jetzt ist Samstag, 19 Uhr.
Gäbe es eine Möglichkeit, dass ich irgendwo hingehe?
So als Training?
Denn gerade samstags ist es besonders deprimierend, wenn ich aus der Innenstadt die lauten Gruppen auf der Straße höre.
Wie kann ich da Anschluss finden? Oder die Samstage irgendwie erträglicher machen?
 
V
Benutzer67459  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
hallo,
um mal auf deine letze frage zu antworten, du könntest theoretisch in ne kneipe gehen, ein bier kaufen und dich trinkend wo hinstellen - so kommt man zumindest schon mal unter fremde, aber wird selber trotzdem zu nichts gezwungen im allgemeinen.

Weiss jetzt nur nicht, ob du noch den ganzen wochen nach september eine antwort haben willst ;-)

Aber was ich dir eigentlich raten wollte ist folgendes und dabei sollte man mir bitte nachsehen gleich im ersten post mit dem relativen schlaghammer kommen zu wollen^^
-> ich würd dir unbedingt einen termin bei einem neurologen empfehlen, damit er dir was verschreiben kann, das erleichtert unter leuten gehen zu können.


Ich habe selebr eine sozialphobie und kann mit dem verschriebenen neuroleptikum schon einfacher mich in der öffentlichkeit bewegen und meine eigene art stärler in den vordergrund stellen, also zumindest ein wenig mehr selbstbewusstsein zeigen.

In eher praktischerweise würde ich noch raten, weil ich auch bei mir einen vorteil sehe, in ein gutes fitnessstudio zu gehen - wo dir übungsmäßig auch gut geholfen werden kann - das, da eigene verbesserungen am körper doch das eigene körpergefühl verbessern kann.

grüße
 
Spätstarter
Benutzer39771  (49) Benutzer gesperrt
  • #24
Oder generell gefragt: Wie komme ich in Kontakt mit Menschen???

Was hast du für Interessen, die man mit anderen Leuten teilen kann? :smile: Als Reinschnupper-Gastmitglied :cool1: saß ich bei einer Partei-Mitgliederversammmlung im Frühjahr neben einem Genossen, der kein Blatt vor den missgebildeten Mund :ratlos: nahm und mit seinen bissigen, markigen Sprüchen für Heiterkeit und Gelächter sorgte. :drool: Der war voll integriert!!! :jaa:
 
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