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Ist das schon Mobbing oder übertreibe ich?

G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich habe im Mai letzten Jahres einen neuen Job angenommen. Am Anfang lief auch alles super, aber mittlerweile bin ich nur noch angenervt und würde am Liebsten alles hinschmeißen.

Und das liegt größtenteils auch an einem bestimmten Kollegen, für den ich arbeite. Mit allen anderen Mitarbeitern - wir sind nur eine kleine Firma, mit ca. 17 Angestellten - komme ich super klar, nur gerade mein Vorgesetzter macht mir schon seit längerem das Leben schwer. Er ist Konstrukteur und ich die Technische Zeichnerin, die für ihn arbeitet. Eine weitere Kollegin arbeitet auch noch teilweise für ihn, ist aber nur halbtags da. Wir 3 bilden sozusagen die Konstruktion in unserem Betrieb.

Mein Kollege und ich arbeiten unsere 40 Stunden an 4 Tagen und haben so einen Tag in der Woche frei.

Jetzt hat vor ein paar Wochen mein Kollege mich darum gebeten doch auch noch zusätzlich am Freitag zu arbeiten, also Überstunden zu machen, da das Projekt an dem wir zur Zeit arbeiten schon längst fertig gestellt sein sollte. Ich dachte mir OK für ein paar Wochen machste das auch, kostet unsere Firma ja viel Geld umso länger das sich noch hinzieht.
Ich bin natürlich davon ausgegangen, mein Kollege ist dann auch mal Freitags da, angeblich eilt das ja mit der Fertigstellung. Aber falsch gedacht! Er fährt gemütlich jeden Donnerstagabend nach Hause und freut sich aufs lange Wochenende. Ich bin also der einzige Depp, der Überstunden schruppt :kopfschue

Und angeblich waren die Überstunden mit unserem Chef abgesprochen, als ich ihn jedoch vor 2 Wochen darauf ansprach tat er ganz überrascht.

Dazu kommt, dass ich für die nächste Zeit eine Urlaubssperre habe, solange das Projekt noch läuft, aber ratet mal wer über Ostern frei hatte!? :ratlos:

Dann sollen mein Kollege und ich uns eigentlich absprechen, wer welche Tage in der Woche arbeitet, damit immer jemand da ist, falls ein anderer Mitarbeiter mal schnell eine Zeichnung braucht oder Zeichnungen geändert werden müssen. Aber von Absprache kann nicht die Rede sein, mein Kollege macht einfach frei wann er Lust hat und ich muss sehen wo ich bleibe bzw. mich dann nach ihm richten.

Ich habe auch noch nie ein positives Feedback auf meine Arbeit bekommen. Wenn alles OK ist sagt er gar nichts, aber wehe es ist was falsch, dann werde ich gleich getadelt wie ein kleines Kind. Ich will ja nicht ständig gelobt werden, aber wenn er was von mir will, dann kriege ich entweder neue Arbeit oder er hat an irgendwas rumzumeckern. Er erklärt dann auch nicht in Ruhe, was ich falsch gemacht habe oder wie ich es besser machen könnte, sondern schaut mich an wie ein Oberlehrer mit vorwurfsvollem Blick und ich komme mir total vorgeführt vor.
Ich bin doch noch nichtmal ein ganzes Jahr in dieser Firma und habe vorher ganz was anderes gemacht, da kann man doch nicht gleich so eine Ahnung haben wie jemand, der das schon seit 20 Jahren macht.

Dann noch so eine Sache. Er hat null Ahnung von Excel-Tabellen. Also hat meine Kollegin nach seinen Wünschen eine für ihn erstellt. Ein paar Tage später ist er mit der Tabelle zu unserem Chef und hat stolz erklärt, die hätte er gemacht. Was soll das? Hält der sich für was besseres?

Ich gehe mittlerweile fast nur noch lustlos zur Arbeit, in der Nacht von Sonntag auf Montag schlafe ich schon regelmäßig schlecht, weil ich nur an den Stress der folgenden Woche denke, der mich wieder erwartet :cry:
Aber ich bin auch glaube immer zu nett zu solchen Leuten. Anstatt ihnen mal die Meinung zu geigen, mache ich weiter meine Arbeit und lächle denen noch ins Gesicht.

Würdet ihr das schon als Mobbing bezeichnen oder nehmen ich mir das Ganze nur zu sehr zu Herzen? Ich will ja auch nicht, dass das alles in einem schlechten Verhältnis zwischen mir und meinem Vorgesetzten endet, schließlich muss ich ja weiterhin für ihn arbeiten.

Ach ich würde so gerne wieder mit richtigem Spaß an die Arbeit gehen! :cry:
 
Dr-Love
Benutzer30569  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Du hast einen Job. Gratulation.

Dir werden Überstunden angeboten. Das spricht von Deiner Qualität. Du arbeitest am Freitag alleine an dem Projekt? Was für ein Vertrauen.

Herzlichen Glückwunsch.

Also, mal im ernst. Wenn es zu Spannungen kommt, dann reiß Dich zusammen, schaufel eine gehörige Portion Mut und sprich ein klärendes Wort mit dem Vorgesetzten.

Nur mit einem Gespräch kannst Du die Zweifel aus dem Weg räumen.

Do it!
 
Loomis
Benutzer37188  Meistens hier zu finden
  • #3
Als Mobbing würde ich das nicht bezeichnen - der Mensch ist einfach nur ignorant und ruht sich auf deinem Rücken aus.

Es ist kein Wunder, dass dich das annervt - ich schließe mich Dr-Love an; ein klärendes Gespräch klingt gut.
 
Lysanne
Benutzer39246  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hallo!

Ich kann dienen Unmut gut verstehen. Ist denn wenigstens mal ein klärendes Gespräch möglich? Wenn ja, würde ich das auf alle Fälle in Erwägung ziehen.

Was denkst du, wie lange du das noch so aushälst? Wenn es dir schlecht geht, würde ich mich an deiner Stelle einfach umbewerben. ich meine, was hast du zu verlieren?! Mit einem Job bewirbt es sich viel ruhiger und du kannst gucken, ob du nicht vielleicht eine bessere Stelle findest.

Das mit der Excel-Tabelle geht dich im Grunde nichts an, du bist nicht betroffen. Deine Kollegin sollte den Kollgegen mal zur Rede stellen, oder dem Chef sagen, dass das ihre Arbeit war.

Du schreibst, du kommst mit den Anderen gut klar, könnt ihr euch nicht zusammen schließen? Wenn sich einer allein beschwert, dann fruchtet das eher selten.

LG
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Dir werden Überstunden angeboten. Das spricht von Deiner Qualität. Du arbeitest am Freitag alleine an dem Projekt? Was für ein Vertrauen.

Na ausser mir könnte ja nur mein Kollege die Arbeit machen. Meine Kollegin kennt sich mit unserem Zeichenprogramm nur sehr wenig aus. Somit bleibt ausser mir ja niemand anderes, zumindest wenn er sein langes WE haben will.
Ich sehe ja ein, dass ab und an mal Überstunden gemacht werden müssen, wenn viel Arbeit da ist, aber nicht nur ich alleine :geknickt:
 
B
Benutzer10273  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
macht er das nur mit dir oder ist es einfach seine art? das ist die entscheidende frage ob es mobbing ist!

aber wie auch immer, eigentlich ist das unwichtig. sprich mit ihm!
 
S
Benutzer8686  (37) Sehr bekannt hier
  • #7
Ich würde ihn klar darauf ansprechen, dass du sein Verhalten dir gegenüber unfair findest. Sprich ihn sachlich darauf an und betone, dass es dir persönlich nicht um Urlaub oder freie Tage,sondern viel mehr um einen gerechten Ausgleich ginge und momentan du diejenige bist, die unter dem Zeitdruck bzgl. des Projekts leiden musst.

Und wenn's dann auch noch nicht hilft, würde ich zum Chef gehen.
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Ich hoffe, dass es einfach seine Art ist, meiner Kollegin geht es ja auch oft nicht besser.
Meinen Chef habe ich auch schon darauf angesprochen. Er meinte, dass die Zusammenarbeit mit diesem Kollegen halt nicht so einfach wäre, da er in seiner früheren Firma fast ausschließlich alleine gearbeitet hat. Aber das ist doch keine Entschuldigung, mir die ganze Arbeit zuzuschieben. Wir haben eine Liste, wo wir unsere Stunden eintragen. Mein Kollege hat gerade mal 4 Überstunden.
 
S
Benutzer22448  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Du musst dich auf jeden Fall wehren. Dein Kollege nutzt deine Gutmütigkeit schamlos aus. Sprich ihn doch darauf an warum er keine Überstunden macht und das du das einfach nicht einsiehst und es so nicht weiter gehen kann.
 
squarepusher
Benutzer54457  (38) Sehr bekannt hier
  • #10
ich glaube nicht, dass das mobbing ist, so wie ich das verstehe. mobbing ist für mich mit einem ziel (einer gewissen person persönlich nahetreten und sie fertigmachen) verbunden, das was du erlebst hat glaub ich kein so persönliches ziel.

trotzdem solltest du das, was hier gemacht wird, nicht runterspielen, bagatellisieren etc.

du warst wohl zur falschen zeit am falschen ort, hast diesen komischen job angenommen, und weil du gut darin bist wirst du jetzt ausgenommen. das hat mit durchhaltefähigkeit etc nichts zu tun. wenn man dir alleine die verantwortung umhängt und deine vorgesetzten sich in den urlaub verabschieden läuft was falsch. ich würde an deiner stelle mit meinem vorgesetzten reden, ihm klarmachen, dass ich zuwenig positives feedback erhalte (als guter vorgesetzter sollte er das sehr ernst nehmen!), und das angesichts der enormen belastung, die ich anscheinend alleine zu tragen habe, sich auf meine freude an der arbeit auswirkt, und ich mir eigentlich etwas mehr anerkennung erwarte.

das sollte mehr oder weniger rüberkommen, inwieweit du deutlich werden willst hängt wohl auch davon ab, wie lieb dir der job ist, weil wenn dein vorgesetzter ein idiot ist setzt er dich vor die tür, wenn du anfängst, rückgrat zu zeigen.

junge angestellte werden oft von ihren arbeitgebern ein stückweit so behandelt, wie du es beschreibst, einfach, weil die noch nicht die erfahrung haben und sich leicht einreden lassen, dass sie sich nicht so anstellen sollen und dass das jetzt eben nun die arbeitswelt wäre, in der es nunmal nicht so rosig zugehe, etc. alles bullshit. als mündiger mensch kannst du, wenn du willst, mitspielen und wirklich hackeln hackeln hackeln. das kann nützlich sein, dich voranbringen, dir erfahrungen verschaffen.. aber überleg dir gut, soetwas zu tun, wenn A keine chance auf beförderung/weiterentwicklung etc sichtbar ist, wenn es also kein direktes ziel gibt, hinter dem einen auftrag nur der nächste auf deine aufopferung wartet und das, was heute noch gelobt wurde, morgen schon selbstverständlich ist, und/oder B, wenn dein vorgesetzter deine lorbeeren einstreift.

in beiden fällen ist es eigentlich klug, zu verschwinden, weil wozu. besonders in kleinen firmen ist das sehr gefährlich. in größeren firmen könnte man dir raten, einfach weiterzumachen, und wenn dein vorgesetzter nach wie vor deine arbeit nicht anerkennt, zum nächsthöheren zu gehen und so weiter. aber in so kleinen firmen, "wo alles nicht so genau genommen wird", kanns schnell sein, dass man 10 jahre dort arbeitet und praktisch nichts vorangebracht hat, obwohl man jahr für jahr zahllose überstunden gemacht hat und für die firma gelebt hat..
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
So einfach kündigen können die mich zum Glück nicht, habe eine 6 monatige Kündigungsfrist.

Aber ich habe halt Angst durch eine Beschwerde erst recht ein schlechtes Verhältnis zu meinem Kollegen zu bekommen.
Ich bin ja froh, dass ich nach meiner Ausbildung so schnell einen neuen Arbeitsplatz gefunden habe und würde nie im Leben eine Arbeitslosigkeit riskieren, weil ich Probleme mit jemandem habe. Ich bin da einfach zu nett, versuche möglichst Streß zu vermeiden und gehe Konflikten lieber aus dem Weg. Lieber ein Job, bei dem ich mich nicht wohl fühle, als keinen Job!
 
squarepusher
Benutzer54457  (38) Sehr bekannt hier
  • #12
ja, aber findest du, dass du am arbeitsmarkt so "wertlos" bist, dass es nur heißt, diese firma oder hartz4? außerdem musst du ja nicht arbeitslos werden. warum schaust du dich nicht nach einem anderen job um? das musst du ja deinem tollen vorgesetzten nicht erzählen.

technische zeichner sind glaub ich nicht so die berufe, in denen momentan niemand gesucht wird..

jedenfalls: überleg dir, was du tust. du kannst es erdulden, aber dann würde ich an deiner stelle ziele setzen. mir überlegen, was es dir noch bringt, das auszuhalten, außer einen job zu haben. deine gutmütigkeit wird schamlos ausgenutzt, dein zögern vor der beschwerde ausgereizt!
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
es sind mehrere Dinge, die mich von einer Kündigung abhalten:
Einmal wage ich zu behaupten, dass ich für die nächste Zeit erstmal einen krisensicheren Job habe. Die Auftragsbücher sind voll und sonst hätte ich bestimmt nicht gleich einen Festvertrag bekommen.

Meine Firma plant in naher Zukunft in meine Heimatstadt umzuziehen und ich könnte so endlich mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohnung ziehen. Momentan führen wir eine Wochenendbeziehung. Und ich merke auch, dass ich mich so weit weg von meiner Familie und meinen Freunden nicht besonders wohl fühle. Und in meiner Heimatstadt sieht es sonst nicht so rosig mit Arbeitsplätzen aus.
 
squarepusher
Benutzer54457  (38) Sehr bekannt hier
  • #14
jaja, und da fängt's an, verzwickt zu werden! wenn kündigen für dich momentan nicht ist, solltest du trotzdem zumindest deinen frust jemandem in der firma mitteilen. vielleicht nicht unbedingt so als frust, du kannst ja einfach neutral deine story erzählen und die anderen mitarbeiter nach ihrer meinung dazu fragen. anzuraten wäre dir auch, jetzt gewisse "ziele" zu formulieren, was zufriedenheit mit der arbeit angeht. sollten diese ziele mittelfristig nicht erreicht werden, wär ein neuer job zwecks burnoutvermeidung keine schlechte idee. und: bei anderen arbeitgebern fragen kostet ja nichts, du kannst ja immer die ohren nach einem anderen job offenhalten. du machst das schon :smile:
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #15
wer sagt denn, dass du dich beschweren sollst? REDEN. das kann man auf verschiedene art aufziehen.
und wer sagt, dass du kündigen sollst? anderweitig bewerben, umschauen... während du weiter in deinem jetztigen job arbeitest.

die frage ist, wie groß dein leidensdruck ist. nervt dich der kollege nur ein bisschen oder ist es wirklich schlimm (du sagtest schlaflosigkeit vor der neuen arbeitswoche)? das mit der exceltabelle ist nicht dein ding, das mit den überstunden am freitag, die nur für dich gelten und nicht für den anderen, das sollte geklärt werden.

auch die fehlende anerkennung bzw. einfach resonanz auf deine leistungen sollte thema sein.
 
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capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #16
Erstmal gratuliere ich dir dass du einen Job hast, das können ja nicht viele von einem sagen. Ist das jetzt eine Lehrstelle oder ein fixer Job? Wenns ein fixer Job ist, warum schaust du dich nicht anderweitig um einen anderen um? Wenn es dir da nicht gefällt und du dich von dem Typen schlecht behandelt fühlst solltest du die Arbeitsstelle wechseln.
 
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