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Ist das sexuelle Gewalt? Trauma/ptbs

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Hunnybunny95
Benutzer175022  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo ihr Lieben! (Tut mir leid das es so lang ist)

Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht wie ich anfangen soll.
Ich bin etwas über 6 Monate Single und komme aus einer 5 jährigen Beziehung.
Mein Exfreund, nennen wir ihn in dieser Geschichte der Einfachheit halber"Peter" und ich kennen uns quasi schon ein Leben lang. Unser erster Kuss ist sogar schon 11 Jahre her. Er ist 5 Jahre älter als ich und hat ziemlich viel getrunken, eigentlich kannte ich ihn sogar nur betrunken und habe seinen Avancen deswegen nie nachgegeben. Er hat sich über Jahre viel Mühe gegeben, ist über irgendwelche Wiesen gehüpft und hat öfter mal per Hand Sträuße aus Wildblumen gepflückt und diese mit kleinen süßen Nachrichten heimlich vor meine Tür gestellt usw und sowas hat bisher kein anderer gemacht. Jeder, der uns beide all die Jahre kannte, hat gesagt das Peter schon immer in mich verliebt war.
Im Sommer vor 5 Jahren war er dann plötzlich total verändert. Er hat überhaupt keinen Alkohol mehr getrunken, war ganz anders in seiner Haltung und Ausstrahlung, plötzlich witzig und charmant und dann war es auch um mich geschehen und wir wurden nach all der Zeit ein Paar. Ich war gerade auf der Suche nach einer neuen Wohnung, da es in meiner alten Probleme gab und er hat mir nach nur einer Woche angeboten bei ihm einzuziehen. Ich habe eingewilligt und gedacht: naja, entweder klappt es oder eben nicht.
Er war der glücklichste Mensch auf Erden, hat sofort von Heiraten und Kindern gesprochen und war so stolz mich endlich "bekommen" zu haben.... für ganze 4 Wochen.
Dann hat er plötzlich aufgehört mit mir zu schlafen, hat immer neue Ausreden erfunden, war immer zu müde und kaputt und schnell war es so das wir wirklich gar keinen Sex mehr hatten. Ich konnte die heißeste Wäsche vor seinen Augen tragen, mit meinem nacktem Hintern vor ihm rumwackeln wie ich wollte und von ihm kam keine Reaktion. Aber wenn ich es ihm oral besorgen sollte ging es komischerweise immer. Ich hatte leider in der Zwischenzeit so starke Gefühle für ihn entwickelt, wie ich sie noch nie für einen anderen Menschen empfunden habe. Im Gegensatz zu dieser Liebe hatte ich meine Vorherigen Partner allenfalls gerne und mehr nicht.
Er kam nach einen Monat nur noch sehr spät nach Hause und manchmal sogar einfach gar nicht mehr und hat auf meine Fragen dazu nicht reagiert.
Nach ungefähr einem Jahr habe ich ihn dann gefragt ob wir vielleicht ab und zu wieder Sex haben könnten und war so verzweifelt das ich vorgeschlagen habe, dass er nur daliegen braucht und nichts tun muss und ich "reagiere mich einfach ein bisschen an ihm ab". Genauso war es dann auch, so ca alle 2 Monate und er hat wirklich nur da gelegen, sich nicht bewegt und sein Penis war kaum steif zu kriegen und ist mittendrin auch immer wieder schlaff geworden. Ich habe mich gefühlt als würde ich ihn vergewaltigen und konnte das nach ein paar Mal nicht mehr.
Er hat mich viel ignoriert, nicht mit mir gesprochen und war oft sehr gemein zu mir und wenn ich ihn gefragt habe warum er so zu mir ist hat er immer nur geantwortet "ich bin nur so zu dir wie du zu mir bist", konnte mir aber nie sagen was genau ich schlimmes mache. Und ich habe mich immer und immer gefragt ob ich irgendwie die ganze Zeit etwas unbewusst mache und ihn damit verletze und habe deswegen über 4 Jahre fast jede Nacht wach gelegen und versucht heraus zu finden was ich falsch mache und wie ich mein Verhalten ändern kann, damit alles wieder gut wird. Ich habe mich auch viel gefragt was mit meinem Körper nicht stimmt und was mir bloß fehlt um wieder von ihm wahrgenommen und begehrt zu werden.
Ich habe irgendwann angefangen mich zu hassen. Nicht nur meine Persönlichkeit, sondern auch meinen Körper, mit dem ich immer schon unzufrieden war, aber jetzt fand ich mich einfach nur noch ekelhaft und abstoßend und habe mich irgendwann völlig von mir selbst und auch von den Leuten aus meinem Umfeld distanziert, weil ich nur noch mit diesen Gedanken beschäftigt war. Am Ende der Beziehung hatte ich nicht mal mehr einen einzigen Freund oder eine Freundin zur denen ich hätte gehen können. Irgendwann war ich so depressiv das ich nicht mehr arbeiten konnte und plötzlich auch noch finanziell von ihm abhängig war.
Aus irgendwelchen Gründen musste ich während unser nie in den Keller, und auch nur er hatte einen Schlüssel. Ich wusste er hat dort seine Werkbank aufgebaut, tüddelt gerne mal an bisschen daran rum und trinkt 1-2 Bier und ich habe ihn nie dabei gestört. Eines Tages, wir waren ungefähr 3 1/2 Jahre zusammen (und unsere Beziehung bestand eigentlich lange nur noch aus Lügen und Schmerzen), wollte ich doch mal etwas in den Keller bringen und nahm mir seinen Schlüssel. Er ist völlig panisch und hysterisch geworden, hat mir den Schlüssel aus der Hand gerissen und mir verboten jemals runter in den Keller zu gehen.
Das hat mich natürlich sehr beunruhigt und gequält, weil ich auf der einen Seite wissen wollte was dort unten ist und auf der anderen Seite wahnsinnige Angst davor hatte. Er hat danach sehr lange Zeit sehr auf seinen Schlüssel aufgepasst, aber eines Nachts konnte ich ihn mir nehmen und in den Keller gehen. Was ich da gefunden habe war schrecklicher als alles was ich mir ausgemalt hatte. Ein ganzes Arsenal an Drogen, von Gras bis Koks und Ectasy, alles voller Wichstücher und vor allem eine riesige Sammlung von verschiedenen Dildos in allen Größen und eine mindestens genauso große Sammlung an Analgleitgelen. Manche der Dildos waren dicker und genauso lang wie mein Arm und er hatte sich eine Art Sexmaschiene selbst gebaut, die fast den ganzen Raum einnahm, wo er verschiedene Dildos aufsetzen konnte und sich damit motorbetrieben penetrieren lassen konnte. Mit in den Regalen waren frische Wäsche, Feuchttücher, Deo, Zahnpasta usw, alles was man zur Vertuschung braucht.
Als ich zitternd wieder zur Haustür hereinkam und noch völlig unter Schock stand, saß er im Wohnzimmer und hat auf mich gewartet, wissend wo ich gerade her komme und was ich gesehen habe.
Danach hat sich alles geändert.
Die nächsten Tage habe ich versucht mit ihm darüber zu reden, ihn zu überzeugen, dass er mir von seinen Vorlieben hätte erzählen können und ich kein Problem damit habe und wir uns da zusammen hätten ran tasten können. Er sagte nichts.
Ich habe mich viel gefragt wie ich nicht merken konnte das er Drogen nimmt, aber ich kannte bis dato auch niemanden der das macht und hatte noch nie gesehen wie das aussieht und wie die Anzeichen dafür sind. Ich kam mir trotzdem ziemlich dumm vor.
Ein paar Tage später kam ich von einem Besuch bei meinen Eltern, nach Hause und er stand im Wohnzimmer über dem Tisch gebeugt und war dabei ein paar Nasen zu ziehen. Überall im Wohnzimmer war sein ganzes Sexspielzeug verteilt und er sah mich nur an und meinte, jetzt wo ich es weiß und sage es ist okey brauche er sich ja nicht mehr zu verstecken. Mit riesen Pupillen und fahrigen Bewegungen fing er mir an zu erklären bei welcher Dildo und Analplug Größe er gerade ist und sagte das die ganz großen sein Ziel für die nächsten paar Monate wären. Ich stand da wie erstarrt, hatte noch Jacke und Schuhe an und er überrumpelte mich total. Ich konnte mir auch niemals vorstellen das solche Größen in einen Menschen rein passen ohne ernsthafte Verletzungen anzurichten.
Am selben Abend nahm er Ectasy, glitt in eine völlig andere Welt ab und fing an vor mir seine Spielzeuge zu benutzen. Er befestigte einen Dildo auf den Boden vor dem Wohnzimmertisch und saß halb über den Tisch gelehnt zwischen Tisch und Sofa, während ich direkt hinter ihm auf dem Sofa saß. Er nahm sich seinen Playstation Kontroller, starte Fifa und ließ sich auf dem Dildo nieder und der glitt trotz der Größe einfach so in ihn rein. Ich war schon leicht verstört, besonders weil ich sehr gut sehen konnte. Er hat mit offenem Mund nur noch auf den Fernseher gestarrt und ist ständig auf und abgehüpft, hat mich gar nicht mehr wahr genommen, selbst wenn ich ihn angesprochen habe. Ich bin völlig handlungsunfähig geworden und konnte nicht weg sehen, konnte nicht aufstehen und gehen und mich retten, ich war wie ans Sofa gefesselt. 2 Stunden lang ging das so und ich konnte nicht glauben das er die Kraft hatte so lange in der Hocke auf und ab zu wippen. Als seine Beine so sehr zitterten, das sie schon fast nachgeben stand er plötzlich auf, nahm den Dildo und ließ er sich wortlos neben mir auf das Sofa fallen. Er lag breitbeinig vor mir, hat den Dildo nun mit der einen Hand eingeführt und mit der anderen Hand so schnell er konnte masturbiert bis er gekommen ist. Dann ist er sehr lange Zeit im Bad gewesen, hat noch ein paar Joints geraucht und mich durchweg nicht weiter beachtet.
Das war für den ersten Kontakt mit dieser Vorliebe einfach zu viel für mich.
Dann wurde alles sehr schnell immer heftiger, sein Drogenkonsum und seine Sexspielchen vor meinen Augen wurden immer mehr. Er hat morgens vor der Arbeit gekifft und ab und zu auch schon was gezogen, kam sogar in der Mittagspause um nachzutanken und kam jetzt natürlich auch immer pünktlich nach Hause um weiter zu machen.
Er verdoppelte innerhalb von ein paar Tagen den Durchmesser der Dildos und war weiterhin sowas von weggetreten, das er nicht merkte wie ich zum Teil weinend und schreiend auf dem Sofa saß und zusehen musste wie das Blut an seinem Spielzeug runter lief. Irgendwann fragte er mich dann ob ich es ihm mal mit einem Strap On besorgen könnte, der als er fragte auch schon einsatzbereit neben ihm lag. Er wolle mal wieder richtig gefickt werden und seine Maschine konnte er nicht einfach abbauen und mit hoch in die Wohnung bringen.
Ich war inzwischen soweit das ich fast schon sehnsüchtig auf so eine Frage gewartet hatte, auch wenn ich gleichzeitig so viel Angst davor hatte und mir bei dem Gedanken daran richtig übel wurde.
Ich hatte insgeheim die Hoffnung, dass es alles wieder weniger werden würde, sich wieder normalisieren würde, wenn ich ihm zeige das es okey ist (was es nicht war) und ich ihm gebe was er braucht, bzw ihm dabei zu helfen wirklich sexuell erfüllt zu sein. Ich dachte, bzw ich hoffte vielleicht würde er mir dann auch wieder etwas mehr zurück geben und alles würde wieder so werden wie vorher.
Also habe ich es getan. Ich habe stumm dabei geweint und gehofft und gefleht das ich mich nicht auf ihn übergeben muss während er so auf allen vieren vor mir kniete und stöhnte. Ich fühlte mich danach so wiederlich, konnte gar nicht aufhören zu duschen und er war nicht zufrieden, sagte ich hätte nicht doll und schnell genug zugestoßen und der Umschnalldildo wäre eh viel zu klein gewesen. Ich habe solche Dinge und andere immer wieder auf seinen Wunsch getan, immer in der Hoffnung ihn zufrieden zu stellen und das wieder alles so wird wie früher. Ich habe von diesen Dingen immer öfter Albträume bekommen.
Viel zu schnell kam er bei dem größten Dildo an und von dieser Zeit an steigerte sich mein Horror. Zum einen zu sehen wie er Dinger in sich anführt, die der Logikhalber oben wieder raus kommen müssten und nicht mal in einen Elefanten rein passen sollten und zum anderen machte sein Schließmuskel langsam nicht mehr mit. Er kam immer öfter mit vollgeschissenen Unterhosen nach Hause um die ich mich kümmern musste und Nachts bin ich immer öfter aufgewacht, weil ich ihn dem lag was aus ihm "ausgelaufen" war. Irgendwann musste ich jeden Tag das Bett neu beziehen, die Bettlaken bleiben und die Matraze desinfizieren, bis ich sogar einen Inkontinenz Schutzbezug für die Matratze gekauft habe. Seine Spuren zu beseitigen wurde zum Fulltime Job. Er hat dann angefangen ständig riesige Analplugs zu tragen, zum Einkaufen, auf der Arbeit und auch zum schlafen, um das Loch etwas besser dicht zu halten. Am Ende nützten nur noch Windeln etwas. Er hatte einen doppelseitigen Leistenbruch, der 4 mal neu operiert werden musste, weil er den Tag nach der Entlassung aus dem Krankenhaus schon wieder weiter gemacht hat.
Ich wurde immer instabiler, wollte ihn aus Liebe und Fürsorge nicht verlassen und hatte meine Gedanken und Gefühle kaum noch unter Kontrolle. Die meiste Zeit des Tages habe ich geweint, hatte immer nur die Bilder von den Dingen die er vor Augen getan hat im Kopf, die Dinge die ich für ihn getan hatte. Ich bin aus den Gedanken daran kaum noch selbst los gekommen und es war als würde es wirklich gerade passieren, obwohl er gar nicht da war. Ich wurde sehr schreckhaft und habe viele Tage nicht ein Wort gesprochen oder die Wohnung verlassen. Durch den ganzen Kummer und Stress konnte ich nicht mehr essen und habe innerhalb von 4 Monaten 40 kg abgenommen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, aber ich habe es nicht aus eigener Kraft geschafft zu gehen und ich wusste nicht wohin. Ich hatte meinen ganzen Mut zusammen genommen und meinen Eltern wirklich alles bis ins kleinste Detail erzählt (das Erste und Einzige mal das ich alles bis ins Detail erzählt habe) und Mama und Papa waren sichtlich schockiert, wollten mich aber nicht aufnehmen und waren fast noch sauer auf mich, weil ich ihn in so einer schweren Zeit und Notlage alleine lassen wollte, obwohl er ganz klar meine Hilfe und Unterstützung braucht.
Ich habe fast gar nicht mehr geschlafen, hatte nur noch Albträume, hatte ständig Kreislaufprobleme und bin zum Teil ohnmächtig geworden und bin wie ein Schatten leise durch die Wohnung gehuscht, total schreckhaft und egal wo ich hingesehen habe, ich konnte ihn da sitzen und diese Dinge tun sehen.
Irgendwann war ich an dem Punkt, das ich gar nicht mehr konnte. Er kam mit nacktem Unterkörper ins Wohnzimmer und das war schon so schrecklich, dass ich angefangen habe zu schreien und überhaupt keine Kontrolle mehr darüber hatte und nur noch geschrien und geschrien habe und ich dachte selbst, ich könnte nie wieder aufhören. Die Nachbarn haben das natürlich gehört und die Polizei und den Krankenwagen gerufen. Er hat völlig zugedröhnt mit Telleraugen und schon 6 Tage wach die Tür aufgemacht, weil die Polizisten schon gedroht haben sie zu öffnen. So wurde sein Drogenkonsum dann auch Polizeibekannt. Im Krankenhaus haben sie mir Beruhigungsmittel gegeben und ich musste zur Überwachung eine Nacht auf der Psychiatrischen Station bleiben. Nach dem die Polizei von seinem treiben wusste wurde von der Führerscheinstelle ein Drogenscreening angeordnet und er musste aufhören wenn er seinen Lappen behalten wollte. Der Tag an dem der Brief kam, war der erste Tag an dem er wieder völlig besoffen war. Und besoffen war viel schlimmer als Drogen. Er konnte kaum laufen, hat ständig alles in der Wohnung umgerissen, Sachen kaputt gemacht, konnte Teilweise nur noch Krabbeln und hat pro Abend mindestens 3 oder 4 mal gekotzt. Und das jeden Tag. Ich konnte nicht anders als mich zu kümmern, aber er wurde immer aggressiver und gab mir die Schuld an der ganzen Situation.
Ich wusste ich muss da weg. Ich habe stundenlang heimlich nach Möglichkeiten gesucht und habe mich irgendwann für das Frauenhaus entschieden. Das alles musste sehr heimlich ablaufen, er kontrollierte schon lange alles was ich getan und gemacht habe, wollte mich sogar immer öfter in der Wohnung einsperren.
Ich hatte große Angst vor der Beratungsstelle vom Frauenhaus, ich hatte die Befürchtung das sie mir nicht helfen würden, weil er nie körperliche Gewalt gegen mich ausgeübt hatte. Doch endlich wurde ich gerettet. Sie wollte sich telefonisch mit unterdrückter Nummer, in den nächsten zwei Wochen, wenn ein Zimmer frei wird, bei mir melden. Ich solle mich bereithalten und wenn ich dann immer noch will kommen innerhalb des selben Tages Männer, die den Umzug organisieren und durchführen und mich beschützen, falls er zu der Zeit zu Hause sein sollte. Er war es nicht. Als er vor etwas über 6 Monaten nach Hause kam waren alle meine Sachen weg und die Schlüssel lagen auf dem Tisch.
Er hat sich niemals versucht bei mir zu melden und zu fragen wo ich bin. Ich habe ihn extra nicht blockiert, obwohl das Teil der Vereinbarung mit der Betreuerin war. Doch ich habe nie wieder etwas von ihm gehört. Das war mein letzter Funken Hoffnung noch ein mal, wenigstens ein ganz kleines bisschen das Gefühl zu haben, das ich ein Wert für ihn hatte. Am letzten Tag, am allerletzten Tag, der Tag des Umzugs kam der letzte Rest, der noch gefehlt hatte um mich endgültig zu zerstören.
Ich ging an seinen Laptop, das nicht Passwort geschützt war und von dem ich dachte, das er es nur benutzt um Fotos von seinem Handy drauf zu ziehen. Ich habe ihn nur alle paar Monate das machen sehen und sonst nie mit dem Laptop. Ich wollte unbedingt bevor ich gehe die Nacktfotos und sexy Videos löschen, die ich in den letzten 5 Jahren als verzweifelte Versuche ihn zu erregen an ihn geschickt hatte, ohne jemals eine Reaktion oder Antwort darauf erhalten zu haben. Als ich den Laptop aufklappte war er sogar an und der Browser war geöffnet, vor mir die Seite Shemale-contact-club.de oder so ähnlich, angemeldet war ein Benutzer unter dem Nicknamen "IchMagsGroß" mit unzähligen Nachrichten zwischen ihm und Frauen, die einen Penis hatten und nach nur wenigen Sekunden konnte ich sehen, dass er sich seit Jahren mit ihnen zu Sextreffen verabredet hatte um sich von ihnen anal befriedigen zu lassen. Ich habe mich gefühlt als wäre ich angeschossen worden. Ich habe zitternd den Browser geschlossen, nur um direkt auf dem Desktop lauter Videos davon zu finden, wie er auf allen vieren kniet, an die Wand gedrückt wird oder breitbeinig glücklich daliegt und gefickt wird. Diese Bilder waren so Schmerzhaft, ich werde sie nie vergessen können. Ich habe ein paar Videos geöffnet, ich konnte nicht anders. Ich habe immer nur ein bisschen vorgespult um zu sehen ob jemals Kondome benutzt wurden. Ich habe nicht eins gesehen. Das schlimmste war zu sehen wie er in unserem Auto rangenommem wurde und ich konnte nicht aufhören daran zu denken wie ich oft auf diesen Sitzen gesessen habe ohne nur Ansatzweise zu ahnen was auf diesen Sitzen alles passiert war.
Ich habe tagelang nichts mehr gegessen und vor Übelkeit nur noch Galle gespuckt, bis die Ergebnisse von der Frauenärztin auf sexuelle Krankheiten da waren und ich endlich sicher wusste, dass er mich zumindest nicht mit irgendwas angesteckt hatte.
Bald bekam ich sehr schlimme Symptome mit Panikattacken, Angstzuständen, Flashbacks usw.. Meine Hausärztin sorgte für einen Notfalltermin beim Psychiater und der diagnostizierte eine Posttraumatische Belastungsstörung und andere damit einhergehende Probleme und Symptome.
Also kam ich direkt vom Frauenhaus in eine Klinik zur Stabilisierung. Vor 2 1/2 Monate habe ich dort verbracht, während ich einen auf meinem eigenen Wunsch vom Gericht gestellten Betreuer kam, der mir in der Zwischenzeit eine eigene Wohnung besorgte und schon mal einen ambulanten Therapieplatz für eine nahtlose Versorgung nach der Klinik suchte.
Und jetzt sitze ich hier in eben dieser Wohnung und schreibe schon seit mehreren Stunden diesen Text und es tut so gut das alles aus mir raus zu schreiben. Weder in der Klinik, noch bei den bisherigen Sitzungen mit meiner Therapeutin konnte ich alles erzählen. Einer irgendwo fremden gegenüber zu sitzen und alles zu erzählen funktioniert noch nicht. Ich kann meinem Gegenüber bei den Versuchen vor Scham nicht in die Augen gucken. Auch hier habe ich nicht alles bis ins kleinste Detail aufgeschrieben, auch wenn es vielleicht so wirkt. Es ist noch so viel mehr passiert. Aber er hat mich niemals angefasst. Kein Schlagen, kein Schubsen kein Treten. Keine Vergewaltigung in dem Sinne, dass er unerlaubt oder gewaltsam in mich eingedrungen wäre oder irgendwas ähnliches mit mir gemacht hätte. In der Klinik haben wir irgendwie nie darüber gesprochen wie man das was mir passiert ist bezeichnen würde. Und meine Therapeutin hat mir nun die Aufgabe gegeben einen Namen dafür zu finden und dem ganzen so ein Gesicht zu geben. Aber ich bin mir nicht sicher was mir passiert ist. War das sexuelle Gewalt oder eine untergeordnete Form davon?
Vielleicht gibt es hier eine Person, die sich wirklich diesen ganzen Roman durchliest und mir helfen kann dieser "Sache" einen Namen zu geben. Die mir hilft besser zu begreifen was mir da passiert ist.
Und selbst wenn sich keiner diesen viel zu langen Text liest und keiner Antwort, habe ich etwas gewonnen. Diesen Text zu schreiben war so schwer und vielleicht ist er manchmal etwas verwirrt und unlogisch, weil ich 1000 Sachen gleichzeitig gedacht oder so doll geweint habe. Doch jetzt ist er wie eine Reinigung für die Seele und eine kleine Erlösung. Anonym, keiner weiß wer ich bin und trotzdem ist es als hätte ich allen alles gesagt und es ist die Welt hinaus geschrien.
Vielleicht werde ich irgendwann bereit sein wieder eine Partnerschaft oder Bindung einzugehen, aber vorerst werde ich lange
Zeit nur auf mich hören, meine Wunden lecken und heilen und meine Konzentration darauf richten mein Leben wieder in die Bahnen zu lenken.

Wie würdet ihr beschreiben/benennen was mir passiert ist?

Ganz liebe Grüße und sorry für den übertrieben langen Text
 
Frau Antje
Benutzer166598  Öfter im Forum
  • #2
:knuddel:Du befindest dich in professioneller Betreuung und das ist erstenmal das wichtigste.

Ich bin sicher kein Experte, das ganze gehört aber, denke ich zu Geistigem und Seelischen Missbrauch. Du hast den richtigen Schritt gemacht. Mach weiter! Jeden Tag ein bisschen mehr aber gib dir selbst auch Zeit zu heilen. Kannst du mit deinem Therapeuten jederzeit Kontakt aufnehmen, wenn es dir schlecht geht?
Normalerweise sollte dir Beratungsstelle helfen können, zu benennen was es ist.
Schau hier mal rein, vielleicht hilft das?

Startseite - Hilfeportal Sexueller Missbrauch
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #3
Es tut mir sehr leid, was dir da widerfahren ist. Das kann man sich gar nicht ausmalen, wie schrecklich das Alles für dich gewesen sein muss. Mein Mitgefühl hast du und zum Glück hat das Ganze endlich ein Ende und du kannst dich wieder auf dich und deine Heilung konzentrieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob es so hilfreich ist, dem ganzen einen Namen zu geben, aber wenn du das brauchst, um besser abzuschließen..
Für mich ist das alles: (sexuelle) Nötigung, Vergewaltigung, Psychoterror, einfach widerlicher nicht menschlicher Umgang mit einem fühlenden Wesen.

Eine Vergewaltigung ist für mich auch nicht nur, wenn man gegen den Willen penetriert wird, es ist der Zwang zum Sex, obwohl ich als Mensch es nicht will. Ich weiß nicht, ob du auch mal Nein gesagt hast, aber du hast sichtlich geweint und/oder geschrien. Jeder normale Mensch mit Gefühlen würde da stoppen, ist alles nicht passiert. Erfüllt für mich schon den Tatbestand einer Vergewaltigung. Sexuelle Nötigung ist es nun auf jeden Fall.

Ich hoffe sehr, dass dir die Therapie hilft mit dem ganzen Thema abzuschließen, sodass sich deine Wunden heilen können.

Darf ich fragen, ob du noch Kontakt zu deinen Eltern hast?
Ich bin echt schockiert, wie man sein eigenes Kind so im Stich lassen kann und dieses Verhalten macht mich fast noch wütender, als das deines menschenverachtenden Exfreundes.
Ich hoffe, das ist auch Thema bei der Therapie. Ich könnte wohl nie wieder normalen Kontakt mit meinen Eltern aufbauen oder gar führen, da säße die Enttäuschung zu fest.

Alles Gute dir.:rose:
 
Hunnybunny95
Benutzer175022  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
:knuddel:Du befindest dich in professioneller Betreuung und das ist erstenmal das wichtigste.

Ich bin sicher kein Experte, das ganze gehört aber, denke ich zu Geistigem und Seelischen Missbrauch. Du hast den richtigen Schritt gemacht. Mach weiter! Jeden Tag ein bisschen mehr aber gib dir selbst auch Zeit zu heilen. Kannst du mit deinem Therapeuten jederzeit Kontakt aufnehmen, wenn es dir schlecht geht?
Normalerweise sollte dir Beratungsstelle helfen können, zu benennen was es ist.
Schau hier mal rein, vielleicht hilft das?

Startseite - Hilfeportal Sexueller Missbrauch


Vielen Dank für die liebe Antwort :herz:
Ja, meine Therapeutin ist immer für mich erreichbar und falls nicht habe ich eine ellenlange Liste an anderen Notfallnummern und Stellen an die ich mich wenden kann :thumbsup:

Meine Therapeutin hat mir extra die Aufgabe gestellt erst selbst zu überlegen wie ich das Geschehene benennen würde und dann gemeinsam mit ihr darüber zu sprechen und dann reden wir im Anschluss darüber wie sie es einschätzt und nennen würde und weswegen sie mich letztendlich behandelt.
Vielen Dank für den Link, da schaue ich gleich mal rein :smile:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #5
Einer irgendwo fremden gegenüber zu sitzen und alles zu erzählen funktioniert noch nicht. Ich kann meinem Gegenüber bei den Versuchen vor Scham nicht in die Augen gucken.
Du wirst nicht die erste Person sein, die erstmal noch nicht genauer reden kann über das erlebte, und auch nicht die erste, die dabei (noch?) keinen Blickkontakt schafft.
Wenn du dennoch schon bereit bist, dich mitzuteilen, dann druck deinen Beitrag aus und nimm ihn mit (und vielleicht andere von dir, die dazu kommen könnten).
Ich finde deinen Beitrag sehr gut geschrieben, ich kann nachvollziehen, was du erlebt hast und wie beschissen es dir dadurch geht. Das wird anderen sicher auch so gehen, und Therapeuten erst recht.

Und selbst wenn sich keiner diesen viel zu langen Text liest und keiner Antwort, habe ich etwas gewonnen. Diesen Text zu schreiben war so schwer und vielleicht ist er manchmal etwas verwirrt und unlogisch, weil ich 1000 Sachen gleichzeitig gedacht oder so doll geweint habe. Doch jetzt ist er wie eine Reinigung für die Seele und eine kleine Erlösung. Anonym, keiner weiß wer ich bin und trotzdem ist es als hätte ich allen alles gesagt und es ist die Welt hinaus geschrien.
Ich finde ihn nicht unlogisch, ich finde ihn ziemlich gelungen - es ist nachvollziehbar, was du erlebt hast und wie es dir geht.
Und ich freue mich sehr für dich, dass dir das Schreiben und veröffentlichen so gut getan hat.

vorerst werde ich lange
Zeit nur auf mich hören, meine Wunden lecken und heilen und meine Konzentration darauf richten mein Leben wieder in die Bahnen zu lenken.
Ein guter Plan :smile:


Einen Namen dafür zu finden ist schwer. Vielleicht psychischer und sexueller Missbrauch oder so?
Ich glaube, es geht deiner Therapeutin da in erster Linie darum, dass du und sie einen Begriff habt, mit dem ihr zusammen darüber reden könnt, und weniger um einen ganz offiziellen Begriff.

Ich finde es toll, dass du den Weg weg von ihm gefunden hast, und dich getraut hast, es durchzuziehen. Und es ist super, dass du so offen bist, dir Hilfe zu suchen und anzunehmen, um das Erlebte zu verarbeiten.
 
Hunnybunny95
Benutzer175022  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Es tut mir sehr leid, was dir da widerfahren ist. Das kann man sich gar nicht ausmalen, wie schrecklich das Alles für dich gewesen sein muss. Mein Mitgefühl hast du und zum Glück hat das Ganze endlich ein Ende und du kannst dich wieder auf dich und deine Heilung konzentrieren.

Ich bin mir nicht sicher, ob es so hilfreich ist, dem ganzen einen Namen zu geben, aber wenn du das brauchst, um besser abzuschließen..
Für mich ist das alles: (sexuelle) Nötigung, Vergewaltigung, Psychoterror, einfach widerlicher nicht menschlicher Umgang mit einem fühlenden Wesen.

Eine Vergewaltigung ist für mich auch nicht nur, wenn man gegen den Willen penetriert wird, es ist der Zwang zum Sex, obwohl ich als Mensch es nicht will. Ich weiß nicht, ob du auch mal Nein gesagt hast, aber du hast sichtlich geweint und/oder geschrien. Jeder normale Mensch mit Gefühlen würde da stoppen, ist alles nicht passiert. Erfüllt für mich schon den Tatbestand einer Vergewaltigung. Sexuelle Nötigung ist es nun auf jeden Fall.

Ich hoffe sehr, dass dir die Therapie hilft mit dem ganzen Thema abzuschließen, sodass sich deine Wunden heilen können.

Darf ich fragen, ob du noch Kontakt zu deinen Eltern hast?
Ich bin echt schockiert, wie man sein eigenes Kind so im Stich lassen kann und dieses Verhalten macht mich fast noch wütender, als das deines menschenverachtenden Exfreundes.
Ich hoffe, das ist auch Thema bei der Therapie. Ich könnte wohl nie wieder normalen Kontakt mit meinen Eltern aufbauen oder gar führen, da säße die Enttäuschung zu fest.

Alles Gute dir.:rose:



Ich bin so überwältigt von deiner Nachricht und der Weise wie du das ganze siehst und dass du das auch als schlimm empfindest. Ich habe viel Angst mich anderen mitzuteilen, weil ich immer denke das ich dafür komisch angesehen werde und mir gesagt wird, dass das ganze gar nicht so schlimm ist und mir ja eigentlich gar nicht passiert ist, wie einem "echten Missbrauchsopfer". Ganz oft denke ich deswegen auch das ich gar nicht das Recht haben sollte mich so zu fühlen und das ich nur schwach bin und schon solche "Nichtigkeiten" nicht verarbeiten kann und das unfair den Menschen gegenüber ist, die wirklich schlimme Dinge erlebt haben und denen wirklich etwas angetan worden ist. Vielen, vielen Dank für deine tollen Worte!

Das du das ganze als Vergewaltigung bezeichnen würdest löst viel in mir aus.
Wenn ich sowas mit ihm machen sollte habe ich nie nein gesagt, aus Angst er würde mich dann endgültig wegstoßen.
Und das ich dabei geweint habe hat er glaube ich nie bemerkt, er war viel zu tief in seinem eigenen Film und völlig vernebelt von den Drogen.
Ich habe ihm aber oft gesagt das er aufhören soll, wenn er selbst wieder stundenlang dabei war, aber das hat er nie wahrgenommen und wenn doch, hat er mir vorgeworfen ich würde seine sexuelle Freiheit einschränken.
Ein Mal gab es eine Situation, die fast eine "richtige" Vergewaltigung geworden wäre, da hatte er irgendein neues Zeug genommen, hat völlig die Kontrolle über sich verloren und wollte plötzlich richtigen Sex mit mir. Und ich war davon völlig überrumpelt, habe ihm gesagt das ich das nicht will und er hat mich sehr forsch bedrängt, mich begraptscht, ist mir überall hingefolgt, hat mich am Arm gepackt und immer wieder zu sich gezogen und hat einfach nicht aufgehört. Irgendwann stand ich heulend in der Badezimmerecke von ihm an die Wand gedrückt und somit gefangen und er hat trotzdem einfach immer weiter gemacht.
Dann ist er auf ein mal wieder klar geworden und hat selber ganz schrecklich angefangen zu weinen und sich 1000 mal entschuldigt und mich in den Arm genommen und getröstet. Hätte er das zu Ende gebracht hätte ich das ganze auch definitiv als Vergewaltigung bezeichnet.

Wo ist die Grenze? Wo hört Belästigung und Nötigung auf und wo fängt Vergewaltigung an? Für mich ist das nur sehr schwer zu zuordnen.

Der Kontakt mit meinen Eltern lief ganz normal weiter, ich bin viel Ablehnung und Zurückweisung von ihnen gewohnt, ich glaube nicht das sie das aus Bosheit oder so machen, sondern viel aus Hilflosigkeit. Naja, bei meinem Vater bin ich manchmal nicht sicher.

Ich hoffe du hast heute einen ganz wundervollen Tag :herz:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #7
Off-Topic:
Ich bin mir nicht sicher, ob es so hilfreich ist, dem ganzen einen Namen zu geben, aber wenn du das brauchst, um besser abzuschließen..
Für mich ist das alles: (sexuelle) Nötigung, Vergewaltigung, Psychoterror, einfach widerlicher nicht menschlicher Umgang mit einem fühlenden Wesen.

Eine Vergewaltigung ist für mich auch nicht nur, wenn man gegen den Willen penetriert wird, es ist der Zwang zum Sex, obwohl ich als Mensch es nicht will. Ich weiß nicht, ob du auch mal Nein gesagt hast, aber du hast sichtlich geweint und/oder geschrien. Jeder normale Mensch mit Gefühlen würde da stoppen, ist alles nicht passiert. Erfüllt für mich schon den Tatbestand einer Vergewaltigung. Sexuelle Nötigung ist es nun auf jeden Fall.
Dafür würde ich am liebsten gleich mehrfach "Zustimmung" klicken
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #8
Ich fühle mich nicht in der Lage, inhaltlich viel beizutragen, dafür scheinst du auch in guten Händen zu sein.

Ich wollte nur sagen, was für eine tolle und starke Frau du bist, dass du auf dem richtigen Weg bist und denke, dass du wieder glücklich wirst!:herz:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #9
Wo ist die Grenze? Wo hört Belästigung und Nötigung auf und wo fängt Vergewaltigung an? Für mich ist das nur sehr schwer zu zuordnen.
Deswegen würde ich das zusammen fassen: er hat dich zu sexuellen Handlungen gezwungen, gegen deinen Willen.

Für die korrekte, rechtliche Definition müsste man einen Juristen fragen.
Der Kontakt mit meinen Eltern lief ganz normal weiter, ich bin viel Ablehnung und Zurückweisung von ihnen gewohnt
Das tut mir leid zu lesen und ich hoffe, dass das Thema auch behandelt wird. Wenn ich mir vorstelle, wie mein Kind mit so einem Anliegen zu mir kommt, ich es verharmlose und nicht helfe, schnürt sich mein Herz zusammen. Das ist nicht okay, wirklich nicht und es ist auch nicht eine normale und adäquate Reaktion eines Elternteils. Das eigene Kind ist das Wichtigste auf der Welt, egal wie alt es wird, es bleibt immer das Kind - und somit werde ich als Elternteil es auch immer beschützen und auffangen, wenn es Hilfe braucht. Wie man das nicht kann ist mir wirklich ein Rätsel und stimmt mich wütend und traurig.

Du hast das nach der ganzen Psychoscheiße nicht verdient, dass man dich da im Stich lässt. Und spätestens jetzt wäre eine Entschuldigung seitens der Eltern wirklich das Mindeste. Ich will dir da nicht rein reden, aber du wirkst auf mich, wie ein netter und nachsichtiger Mensch, der es den Liebsten immer Recht machen will und sich selbst sehr zurückstellt.

Ich finde es daher wichtig zu sagen, dass das Verhalten deines Exfreundes und das deiner Eltern nicht deine Schuld ist, du kannst nichts dafür und erst recht bist du nicht weniger Wert als Andere.

Ich hoffe du findest auch mit der Therapie zu deiner Selbstliebe, denn du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und gehörst auch geliebt, wenigstens von dir.

Deine Eltern will ich jetzt nicht zu viele Vorwürfe machen, aber eben auch zeigen, dass man als wahre Eltern eben anders reagieren sollte. Das Wohl des eigenen Kindes steht da über allem. Jedenfalls sollte es so sein.

Ich hoffe dir geht es bald besser und du findest einen Weg, dass du dich selbst ganz weit oben auf die Prioritätenliste stellst. Verdient hast du es.

Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft.
 
N
Benutzer173372  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich habe viel Angst mich anderen mitzuteilen, weil ich immer denke das ich dafür komisch angesehen werde und mir gesagt wird, dass das ganze gar nicht so schlimm ist und mir ja eigentlich gar nicht passiert ist, wie einem "echten Missbrauchsopfer". Ganz oft denke ich deswegen auch das ich gar nicht das Recht haben sollte mich so zu fühlen und das ich nur schwach bin und schon solche "Nichtigkeiten" nicht verarbeiten kann und das unfair den Menschen gegenüber ist, die wirklich schlimme Dinge erlebt haben und denen wirklich etwas angetan worden ist. Vielen, vielen Dank für deine tollen Worte!

Keine Angst, du hast in diesem Szenario überhaupt nichts falsch gemacht, also brauchst du auch keinerlei Schuldgefühle zu haben oder dich zu schämen. Ich finde, das was dir passiert ist, kein bisschen weniger schlimm als ein "echter Missbrauch". Beides hat starke negative, psychische Auswirkungen auf das Opfer und das eine mit dem anderen zu vergleichen, finde ich unfair.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Hi :knuddel:

ich würde in dem Ganzen eine richtig selbstgefährdende Abhängigkeit sehen, in welche du aus Liebe reingerutscht bist und leider nicht mehr rausgekommen bist, ohne den totalen Nervenzusammenbruch am Schluss. Und da kannst du noch froh drüber sein, jemand anders hätte sich vielleicht das Leben genommen! Der Zusammenbruch hat dir letztendlich rausgeholfen.

Deine Erlebnisse sind sehr hart und ich glaube dir auf‘s Wort, dass du solch ein Trauma, das wirklich in alle Richtungen geht (von Missbrauch am Menschen bis zur sexuellen Nötigung) nur sehr schwer verdauen kannst. Aber blicke nach vorne, auch deine Wunden werden sich irgendwann schließen.

Ich seh immer aber auch auf die Kindheit zurück und frag mich auch deshalb, was bei ihm da so falschgelaufen ist! So ein krankes Verhalten kommt ja auch nicht von Nirgendwoher. Ist er nun in einer Psychiatrie? Ich frage nur interessehalber.

Da es ja aber hier um dich geht, stimme ich meiner Vorschreiberin zu, es ist einfach sehr enttäuschend, dass du von keiner Seite Hilfe angeboten bekommen hast. Besonders nicht von deinen Eltern bzw. gerade hier den total verkehrten Rat bekommen hast, wo du ja denen die ganze komplette Wahrheit gesagt hast (ein stummer Hilfeschrei in meinen Augen!). Wobei ich aber auch der Meinung bin, die hätten dir nur Wege aus dem Dilemma aufzeigen können, Handeln hättest du selbst müssen - ich meine damit den 1. Schritt gehen aus solch einer Abhängigkeit. Weil letztendlich kann man eben niemanden zwingen, der aus freien Stücken bleibt.

Ich würde dir zur Aufarbeitung empfehlen all diese Erlebnisse weiter aufzuschreiben, so wie du es hier auch getan hast. Und dir Zeit zu lassen mit den Ausführungen, ruhig auch bis in kleinste Details, so wie du es für dich als richtig empfindest (vom wenig Schönen bis hin zu all dem tragisch Schlimmen). Das kann dir gut helfen mit dir ins Reine zu kommen und gleichzeitig andere dran teilhaben zu lassen, wenn du dies denn auch möchtest. Du wärst nicht die Einzige, die ein Buch zur Verarbeitung schreibt u. evt. sogar öffentlich macht (!).

Ich wünsche dir jedenfalls auch alles erdenklich Gute :rose:.

Und es gibt leider genug auf dieser Welt, was sehr abnormal ist aber es keiner sieht oder sehen will.
[doublepost=1566635740,1566634769][/doublepost]
Der Kontakt mit meinen Eltern lief ganz normal weiter, ich bin viel Ablehnung und Zurückweisung von ihnen gewohnt, ich glaube nicht das sie das aus Bosheit oder so machen, sondern viel aus Hilflosigkeit. Naja, bei meinem Vater bin ich manchmal nicht sicher.

Ich glaube das du hier Recht damit hast. Ich denke die waren zusätzlich noch total überfordert mit der Situation. Aber Wege aus dieser Abhängigkeit hätten sie dir zeigen können/müssen.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #12
Fühl dich mal fest gedrückt, wenn du magst :knuddel:.

Was dir passiert ist, ist allermindestens mal sexuelle Nötigung, würde ich sagen. Aber wie andere hier schon sagten, auf einen offiziellen Begriff kommt es hier eigentlich gar nicht so sehr an. Es geht darum, was es für dich ist.
Und psychisch ist das sicher nicht besser oder schlechter als jede andere Form von sexueller Gewalt. Das ist immer schlimm.
Ich finde es toll, dass du es geschafft hast, da weg zu kommen. Das ist verdammt hart und man ist so gefangen zwischen Hilflosigkeit, Liebe und dem Wissen, dass es so nicht weitergehen kann. Das Gefühl kenne ich, auch wenn ich mir wohl nicht annähernd vorstellen kann, wie schlimm es in deinem Fall gewesen sein muss. Umso mehr Respekt habe ich davor, dass du die Kraft hattest, dich da raus zu kämpfen - erst recht ohne Unterstützung von Außen. Du hast schon verdammt viel geschafft! Auch wenn noch viel vor dir liegt, den schwersten Teil hast du hinter dir.

Das Verhalten deiner Eltern finde ich auch völlig unakzeptabel. Ich weiß nicht, ob ich nach so einer Aktion je wieder ein Wort mit meinen Eltern wechseln könnte.
Ich wünsche dir sehr, dass du bald wieder Menschen findst, die freundschaftlich an deiner Seite stehen und dich weder ausnutzen, noch im Stich lassen!
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Alter Schwede.
Also..
Hier sind meine inneren Bilder und Gedanken. Ich hoffe, sie helfen dir irgendwie.

Zunächst mal kann ich mir denken, dass der Typ entweder selbst Missbrauchserfahrungen hat - oder eine total extreme Art von selbstverletzendem Sado-Masochismus. (Nicht als Entschuldigung, nur als Erklärungshintergrund)
Ich stelle mir das so vor als hätte er sich ein kleines Dorf gesucht, wo er ungestört einen Krieg gegen sich selbst führen kann. Und du bist die Dorfbevölkerung, quasi der Kollateralschaden.

Er brauchte wohl eine Fassade für seinen Wahnsinn. Eine Location, jemanden, der das alles ermöglicht.
Dazu musste er bei dir bestimmte Grenzen total niederreißen. Und das ist wohl das krasse daran. Intimste Grenzen der sexuellen Selbstbestimmung hat er krass verletzt. Und dabei warst du Mittel zum Zweck. Er hat dich zum Objekt gemacht, verdinglicht. Das ist total entwürdigend und eine maximale Entfremdungserfahrung.

Perfide ist das, weil du, um für ihn funktionieren zu können, eine kritische Instanz in dir selbst geschaffen hast, die dich abwertet und anpasst.

Maximale Empathielosigkeit bei gnadenlosem Ausnutzen.

Ich wünsche dir sehr, dass es dir gelingt, ALLE Schuld dahin zu laden, wo sie hingehört - zu deinem Ex. Und dass du es schaffst, dir dein Selbst (dein kleines Dorf) wieder zurück zu erobern.

Alles Liebe und viel Kraft für dich!!
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #14
Ich möchte dir auch nur sagen, dass du wirklich ganz Stolz auf dich sein kannst :knuddel:
Das was du erleben musstest, muss die Hölle gewesen sein. Aber du hast den Weg raus geschafft und glaube mir: Das hätte nicht jeder geschafft. Du bist anscheinend eine starke Person und den Rest wirst du jetzt auch noch bewältigen.
Es ist sehr gut das du eine Therapie machst. Und es ist vollkommen normal das du nicht gleich alles erzählen kannst. Lass dir Zeit und setze dich nicht unter Druck. Arbeite dich Stück für Stück voran und irgendwann, wenn du genug Vertrauen zu deiner Therapeutin aufgebaut hast, kannst du ihr vielleicht doch noch alles erzählen.

Welchen Begriff du genau dafür verwenden kannst, kann ich dir leider auch nicht sagen. Am besten du hörst dabei auf dich selbst. Beschreibe es so, wie es für dich richtig ist. Dann wirst mit deiner Therapeutin bestimmt gut daran arbeiten können.
Ich wünsche dir alles Glück der Welt, du schaffst das schon :jaa:
 
M
Benutzer170002  (23) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ich würde dir Raten, versuche wieder Kontakt zu deinen ehemaligen Freunden
aufzunehmen. Du musst ihnen ja nicht genau im Detail erzählen was passiert ist, aber es ist immer einfacher noch ein paar Menschen um sich zu haben die einen Unterstützen.
Ich weiß auch nicht genau wie man sowas bezeichnet was du erlebt hast. Man könnte es schlicht und einfach „Vergangenheit“ nennen, denn ab jetzt wird es definitiv besser.

Wünsche dir viel Glück:smile:
 
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Hunnybunny95
Benutzer175022  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Ich finde es toll, dass du den Weg weg von ihm gefunden hast, und dich getraut hast, es durchzuziehen. Und es ist super, dass du so offen bist, dir Hilfe zu suchen und anzunehmen, um das Erlebte zu verarbeiten.


Ich wünsche dir jedenfalls auch alles erdenklich Gute :rose:.


Fühl dich mal fest gedrückt, wenn du magst :knuddel:.

Ich möchte dir auch nur sagen, dass du wirklich ganz Stolz auf dich sein kannst :knuddel:

Wünsche dir viel Glück:smile:

Ich möchte gerne noch mal denen Danke sagen, die mir ohne bisherige Reaktion von mir geschrieben haben.
Ich hatte überhaupt nicht vor diesen Text zu schreiben und zuerst war es wahnsinnig befreiend und dann kamen so viel mehr Reaktionen, Kommentare, Pn's dazu als ich jemals erwartet hätte und vor allem mit so lieben Texten und Inhalten... das habe ich so noch nicht erlebt und war dadurch sehr aufgewühlt und auch überfordert.
Ich hatte total schrecklich bereut diesen Text geschrieben zu haben.
Ich musste mich erst einmal von den Fängen des Themas lösen und mich ablenken und nun habe zum ersten mal wieder seit der Nacht der Erstellung geöffnet und es sind noch tolle Nachrichten voller Wärme und liebe Worte, Verständnis und all den anderen Dingen, die mir sehr gefehlt haben, ohne das ich es selbst wusste und die heilsames Balsam für die Seele sind.

Vielen, vielen Dank an jeden, der so selbstlos seine Zeit für eine Unbekannte Person gegeben hat, sich für mich und um mich Gedanken gemacht hat und es auch noch geschafft hat so viel Liebe, Unterstützung, Beidstand, Herzlichkeit und Wärme mit in Antwort geflochten hat.
Das ist für mich wirklich ein einmaliges Erlebnis und von ganz großer Bedeutung und Wert :herz::knuddel::rose:
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Also wenn deine Geschichte nicht berührt, dann weiß ich auch nicht!

Es war gut es niederzuschreiben. Richtig gemacht. Damit hast du dich mit deinem Erlebten (unbewusst!) auseinandergesetzt. Es ist aber auch total verständlich, dass du es lieber verdrängen willst. Aber der Weg zur Heilung wird die Auseinandersetzung sein und dass du dich irgendwann wieder jemandem öffnen und vertrauen kannst.

Weiter so, ich glaub an dich, auch wenn der Weg steinig und schwer ist.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #20
Ohne die schlimmen Dinge herunterzuspielen, die Dir widerfahren sind, aber Zwang, Nötigung etc. kann ich hier ehrlich gesagt nicht erkennen. Nicht einmal, das er Dich "benutzt" hat, denn das würde einen Vorsatz bedingen, den ich in der Schilderung nicht erkennen kann.

JA ... ein normaler Mensch hätte gemerkt, das es Dich kaputt macht. Und ja, ein Mensch der normal ist und Dich liebt, hätte dann aufgehört.

Aber der Typ war unter Drogen und weiß vermutlich nicht einmal mehr, was Gefühle überhaupt sind. Und ja natürlich wäre hier "selber Schuld" völlig unangebracht. Allerdings darf man mMn auch nicht die Augen davor verschließen, das ein gesunder Mensch sich hier selbst wesentlicher eher aus der zerstörenden Beziehung gelöst hätte.

Alles Gute auf Deinem Weg!
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #21
Allerdings darf man mMn auch nicht die Augen davor verschließen, das ein gesunder Mensch sich hier selbst wesentlicher eher aus der zerstörenden Beziehung gelöst hätte.
Dem kann ich absolut nicht zustimmen. In so einer emotionalen Ausnahmesituation ist es verdammt schwer, rationale Entscheidungen zu treffen. Wieviele Fälle gibt es denn, in denen Menschen es nicht schaffen, sich aus missbräuchlichen Situationen zu befreien? Eine ganze Menge.
Willst du in der Tat behaupten, das wären alles keine "gesunden Menschen"? :what:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Aber der Typ war unter Drogen und weiß vermutlich nicht einmal mehr, was Gefühle überhaupt sind.
Naja, aber das schützt vor Strafe nun nicht, wäre auch noch schöner.

Bloß weil ich aufgrund von Drogen nur bedingt zurechnungsfähig war (was auch noch mal zu beweisen ist, gerade wenn man häufigen Konsum gewöhnt ist), kann ich ja nicht machen was ich will.

Und wir sind nun zum Glück auch weg vom verbalen "Nein, ich will das nicht", weil das einfach viel zu kurz gedacht ist. Sexuelle Nötigung nach Definition sehe ich hier schon. Da lief ja einiges gegen ihren Willen. Völlig egal, ob man selbst eventuell psychisch angeschlagen oder nur verunsichert oder mit der Situation überfordert ist.

Ich wurde in meinem Leben auch schon mehrfach sexuell belästigt und gar genötigt. Ich konnte mich bisher immer aus der Situation lösen (mit Gewalt, leider), bin also aktiv den sexuellen Übergriffen entkommen. Trotzdem bin ich Opfer, auch wenn ich mich gewehrt habe. Ja, körperlich ist mir nichts passiert und auch psychisch halte ich mich für eine starke Persönlichkeit, aber diese Übergriffe haben auch Spuren hinterlassen.

Ich bin Opfer sexueller Übergriffe gewesen, egal ob ich mich wehren konnte. Ist besser, als wirklich vergewaltigt oder sonstiges zu sein, aber es macht auch was mit einem.
Hilft also nicht da die
das ein gesunder Mensch sich hier selbst wesentlicher eher aus der zerstörenden Beziehung gelöst hätte.
Karte zu ziehen. Der Schaden ist angerichtet.

Und viele dieser Übergriffe waren durch Alkohol verstärkt, macht's für den Betroffenen aber nicht besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #23
Dem kann ich absolut nicht zustimmen. In so einer emotionalen Ausnahmesituation ist es verdammt schwer, rationale Entscheidungen zu treffen. Wieviele Fälle gibt es denn, in denen Menschen es nicht schaffen, sich aus missbräuchlichen Situationen zu befreien? Eine ganze Menge.
Willst du in der Tat behaupten, das wären alles keine "gesunden Menschen"? :what:

Dann verrate mir doch bitte mal, wie Du die Ehefrau qualifizierst, die sich von Ihrem Mann wieder und wieder verprügeln läßt und trotzdem bei ihm bleibt.

Oder das junge Mädchen, welches sich vom Loverboy jahrelang auf den Strich schicken läßt.

Willst Du ernsthaft behaupten, das wären physisch und psychisch völlig gesunde Personen?

Und warum zum Geier haben in diesme Land eigentlich soviele Menschen ein Problem damit, wenn jemand in irgendeiner Weise "krank" sein soll?
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #24
Vielleicht ist es auch ein möglicher Denkansatz, dir bewusst zu machen, dass er dir nichts angetan hat.

Gut, das mit dem versuchten Einsperren ist kacke.
Aber ansonsten hast du nur seine Probleme beobachtet. Die haben dich schwer mitgenommen, ja.
Aber möglicherweise hilft es dir auch mehr, das alles gedanklich etwas runterzukochen und dir bewusst zu machen, dass dir nichts passiert ist. Außer der Beobachtung von Abhängigkeit und crazy Vorlieben. Du hast es ja sogar geschafft, nicht in eine langfristige Co- Abhängigkeit zu rutschen und dich zu lösen.
Du bist also resilienter (stärker) als du denkst. Nutze es für dich.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #25
Und warum zum Geier haben in diesme Land eigentlich soviele Menschen ein Problem damit, wenn jemand in irgendeiner Weise "krank" sein soll?
Weil solche Äußerungen sehr, sehr oft negativ behaftet sind.

Willst Du ernsthaft behaupten, das wären physisch und psychisch völlig gesunde Personen?
Ich weiß nicht, ob ich ein emotionales (und vielleicht auch finanzielles oder was auch immer) Abhängigkeitsverhältnis als Erkrankung definieren würde ...
 
G
Benutzer Gast
  • #26
Ich finde es schwierig, was hier gerade passiert.
Hat sie auf ihre Grenzen geachtet und sich vor den Übergriffigkeiten optimal geschützt? Nein. Aber wer in einer Liebesbeziehung macht denn das? Wir sind doch keine emotionslosen Selbstschussanlagen. Das fängt bei kleinen Dingen an, die wir hinnehmen (der berühmte offene Klodeckel) und hört bei solch massiven Manipulationen auf (oder leider selbst da nicht). Alle Formen von Abhängigkeiten und Co-Abhängigkeiten relativieren und entschuldigen nicht das Täterverhalten. Und sie zu pathologisieren ist auch wenig hilfreich.
Besonders zu diesem Zeitpunkt, und das ist mein wichtigster Punkt:
Die TS hat nach einem Wort oder einem Bild gefragt, um das ganze fassen zu können, um das verarbeiten zu können.
Irgendwann im Nachgang kann man dann mal fragen, was sie dazu veranlasst hat, soviel zuzulassen.
Das ist aber dann Aufgabe der Therapeutin, weil die nämlich einschätzen kann, wann was angebracht ist.

Diese Diskussion würde ich so jetzt nicht weiter führen wollen.
[doublepost=1566753096,1566751831][/doublepost]Lasst mich das nochmal etwas deutlicher sagen. So Aussagen, wie "sie hätte halt besser aufpassen sollen" fallen für mich in dieselbe Kategorie wie "selbst Schuld, wer einen Minirock trägt". Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir diese Art Denken lange hinter uns gebracht haben.
 
Hunnybunny95
Benutzer175022  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #28
Aber ansonsten hast du nur seine Probleme beobachtet. Die haben dich schwer mitgenommen, ja.
Aber möglicherweise hilft es dir auch mehr, das alles gedanklich etwas runterzukochen und dir bewusst zu machen, dass dir nichts passiert ist. Außer der Beobachtung von Abhängigkeit und crazy Vorlieben.

Ich habe nicht nur beobachtet, ich habe alles getan was er verlangt hat, aktiv mitgemacht. Auch wenn ich wusste das die Albträume in den Tagen danach unerträglich werden würden und ich mir stundenlang die Hände mit einer Bürste erst sauber und dann blutig geschrubbt habe. Nur um mir danach sagen zu lassen das es nicht gut war oder so wie ich es gemacht habe einfach nicht reicht. Ich hatte meinen gottverdammten Arm bis zum Ellenbogen in seinem Arsch und dachte über eine Woche danach immer noch daran ihn mir vielleicht abhacken zu müssen, weil ich gar nicht mehr das Gefühl hatte das er zu mir gehört und dieses "Teil", das nicht meins war und für solche Dinge benutzt wurde, nicht an mir haben wollte.
Ich bin fast täglich mit seiner Scheiße vollgeschmiert aufgewacht, weil bei ihm nichts mehr dicht gehalten hat. Wenn man dann ins Badezimmer gegangen ist und beim Blick in den Spiegel fest stellt, das man heute auch wieder einiges im Gesicht und am Mund und in den Haaren kleben hat, ist der Tag auch gelaufen.
Ich war ständig nur damit beschäftigt das Sofa, die Autositze und Esstisch Stühle mit neuen Schutztüchern zu bestücken und ständig auf Flecken Kontrolltour. Man kann seinem 28 Jahre alten Freund auch 100x sagen das er nicht vergessen soll seine Windel anziehen, er vergisst es einfach doch ständig.
Wenn ich das Bett mal nicht frisch bezogen habe, weil ich mich mal auflehnen wollte und er sich selbst um seine Hinterlassenschaften kümmern sollte, hat er einfach auf dem Sofs geschlafen und sich zur Strafe so breit gemacht, dass ich entweder doch das Bett machen musste oder auf dem Boden schlafen musste.
Wenn ich das Bett doch gemacht habe kam er dann auch vom Sofa rüber.
Der Boden war ein guter Freund, besonders an Tagen, an denen ich einfach keine Kraft hatte. Das sind nur ein paar Beispiele meiner eingebundenheit in seine "crazy Vorlieben. Wir können auch gerne noch mal einen Ausflug zu ganz anderen Themen und Erlebnissen machen, zb wenn er mich wirklich ein paar Tage am Stück eingeschlossen hat, mich hungern ließ und von mir verlangt hat auf Knien zu betteln, damit ich vielleicht die Reste seines Essens haben kann und noch ganz andere solcher Späße... aber um sowas geht es hier ja gar nicht.
Er hat mir keine körperlichen Schmerzen zugefügt, er hat mich nie ins Schlafzimmer zerren müssen, seine Drohungen oder die dazu im völligen Kontrast stehenden plötzlichen und positiven Versprechungen haben da gereicht. Und ich denke schon, dass er mir diesen Sachen auch etwas angetan hat. Wenn ich das nicht glauben würde, würde ich noch heute Nacht zu ihm fahren und ihn auf Knien anflehen mich zurück zu nehmen. Und das darf auf keinen Fall passieren, das wäre mein Ende.

Falls ich herausfinde wie man ein Thema schließt, werde ich das an dieser Stelle auch tun. Ich habe viele schöne und hilfreiche Antworten bekommen, aber die letzten Entwicklungen beeinflussen meine Gedanken doch sehr negativ.
 
Flöchen99
Benutzer124657  (24) Meistens hier zu finden
  • #29
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #30
Hey :smile:
Falls ich herausfinde wie man ein Thema schließt, werde ich das an dieser Stelle auch tun. Ich habe viele schöne und hilfreiche Antworten bekommen, aber die letzten Entwicklungen
Das finde ich schade.
Du hast gemerkt, wie viel es dir gebracht hat, das aufzuschreiben und auch in deinem letzten Post kommen wieder neue Aspekte dazu.
Ich kann voll verstehen, dass du gerade denkst, manche Beiträge nicht brauchen zu können, weil sie dich verletzen und das glaube ich dir auch sofort. Aber im Grunde bringen sie dich auch weiter und du zeigst, dass du dich jetzt nicht mehr fertig machen lässt.

Natürlich ist es deine Entscheidung und ich kann es auch nachvollziehen, wenn du dich dafür entscheidest, hier einen Punkt zu machen, würde mich aber freuen, wenn du dich traust, offen zu lassen und uns weiterhin von dir berichtest :smile:

Glaub an dich, du weißt, dass du da gerade schon viele wichtige Schritte getan hast, dich davon zu lösen und wie stark du bist! Wir begleiten deinen Weg gerne weiter :smile:
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #31
Falls ich herausfinde wie man ein Thema schließt, werde ich das an dieser Stelle auch tun. Ich habe viele schöne und hilfreiche Antworten bekommen, aber die letzten Entwicklungen beeinflussen meine Gedanken doch sehr negativ.

Liebe TS,

das was dir passiert ist, ist wie vorhin schon geschrieben, schon sehr schlimm. Und das alles war ganz und gar nicht deine Schuld. Niemand hier weis wie man sich in so einer Situation selbst verhalten hätte. Das kommt auch immer auf den eigenen Charakter an und vermutlich ist es normal, dass man nicht gleich den Mut und die Kraft aufbringt zu fliehen. Schließlich hofft man immer das sich derjenige doch wieder ändert, dass man ihn helfen kann und alles wieder so wird wie am Anfang. Ich kann verstehen das du so gehandelt hast und du warst wie gesagt, sehr stark. Und umso stolzer kannst du nun auf dich sein, dass du den Weg raus geschafft hast. Das war der richtige Weg und alles weitere wirst du auch schaffen!

Ich würde es auch schade finden wenn du das Thema wieder schließen lässt. Es ist natürlich deine Entscheidung. Du kannst dich aber jederzeit wieder an uns wenden wenn du Rat brauchst.
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #32
Falls ich herausfinde wie man ein Thema schließt, werde ich das an dieser Stelle auch tun.
Auf Wunsch der TS geschlossen - solltest du Hunnybunny95 Hunnybunny95 doch weiterschreiben wollen, kannst du uns das im U4A mitteilen.
 
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