Kann man das Ende einer Beziehung erahnen?

[Benutzer38570]

Es ist eigentlich alles in Ordnung. Der Partner ist Sowas wie der Traummann, die Beziehung läuft richtig gut. Auch sexuell ist alles im grünen Bereich. Es gibt null Hinweise, die auf Probleme hinweisen.

Und dennoch: Man hat das Gefühl, dass sich die Beziehung ihrem Ende nähert, innerhalb der nächsten Zeit. Aber man weiß nicht, warum, man hat nur "so ein Gefühl".

Kennt das jemand? Kann man etwas ahnen, was man gar nicht weiß bzw. wofür es keinerlei Anhaltspunkte gibt?

 

[Benutzer58449 (34)]

Ja kenn ich. Das ist so ein ungutes, leises, flaues Gefühl in der Magengegend.
Ich hatte es als mir mein Ring abhanden gekommen ist. Mein Ring den ich seit Jahren trug und NIE abnahm, war einfach unauffindbar und spurlos verschwunden.
Ich bin nicht abergläubig, aber da hatte ich ein seltsames Gefühl.
Tja und wenige Wochen später war es dann vorbei.

 

[Benutzer38570]

War denn der letztlich Trennungsgrund vorhersehbar?

 

[Benutzer58449 (34)]

War denn der letztlich Trennungsgrund vorhersehbar?

Naja er hat mich lange betrogen, was für mich unvorstellbar gewesen ist. Ich hätte das nie erwartet und habe dementsprechend nie was gemerkt.
Für mich lief einfach alles gut und er hat mich immer gut behandelt.
Aber dann kam halt dieses Gefühl.

Hast du denn dieses Gefühl?

 

[Benutzer]

Ja, ich kenne das Gefühl auch. Ganz ohne Zeichen (wie verschwundene Ringe). Ich kann mir vorstellen, dass man das unbewusst irgendwie vom Partner spürt (da ändert sich vielleicht was) - bei mir war das aber rein "auf mich" bezogen. Etwas in mir war dabei sich zu ändern.

Allerdings musste ich bei der Frage an das letzte Thema denken, das ich von dir gelesen habe, mit dem Verdacht, dein Partner hätte dich hintergangen. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang?

 

[Benutzer38570]

Naja er hat mich lange betrogen, was für mich unvorstellbar gewesen ist. Ich hätte das nie erwartet und habe dementsprechend nie was gemerkt.
Für mich lief einfach alles gut und er hat mich immer gut behandelt.
Aber dann kam halt dieses Gefühl.

Hast du denn dieses Gefühl?

Ja, habe ich. Aber ich sehe nicht mal ansatzweise einen Grund.

Allerdings musste ich bei der Frage an das letzte Thema denken, das ich von dir gelesen habe, mit dem Verdacht, dein Partner hätte dich hintergangen. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang?

Das habe ich mich auch gefragt, aber da sehe ich keinen Zusammenhang. Die Sache war dann geklärt, er hat mich nicht hintergangen.

 

[Benutzer58449 (34)]

Ja, habe ich. Aber ich sehe nicht mal ansatzweise einen Grund.

Wie äußert sich dieses Gefühl denn bei dir? Also in welchen Situationen?
Fühlt es sich wie Eifersucht hat? Seit wann besteht es denn?

 

[Benutzer38570]

Wie äußert sich dieses Gefühl denn bei dir? Also in welchen Situationen?
Fühlt es sich wie Eifersucht hat? Seit wann besteht es denn?

Besonders dann, wenn ich meinem Mann sehr nahe bin, also genau in den Momenten, wo ich wirklich sehr zufrieden bin. Wie Eifersucht fühlt sich das nicht an. Ich werde dann einfach nur sehr traurig, obwohl ich gerade in diesen Momenten sehr glücklich bin.

Seit wann genau, kann ich nicht sagen. Es entwickelt sich langsam seit ein paar Wochen...

 

[Benutzer]

Das habe ich mich auch gefragt, aber da sehe ich keinen Zusammenhang. Die Sache war dann geklärt, er hat mich nicht hintergangen.

Ja, aber dieses Misstrauen, dass du da empfunden hat - das könnte ja einfach einen Sprung hinterlassen haben.

Wie ist denn dein komisches Gefühl? Kannst du das genauer beschreiben? Also, ist das ein Gefühl von "Unsere Zeit läuft ab, denn in mir ist eine Sanduhr" oder ein "Ich sehe dich an und denke wie du mich verlässt" oder ein: "Tja, ich weiß nicht, vielleicht fällt uns der Himmel auf den Kopf" - Gefühl?

Vielleicht ist der Zusammenhang mit dem anderen Thema ja auch.. du hast ihm misstraut, du hast dich in Gedanken damit auseinandergesetzt, "was wäre wenn" - und eine Möglichkeit an die du vorher nicht konkret gedacht hast (Beziehungsende?) hat in deinem Kopf eine konkretere Gestalt angenommen. Das Gespenst ist weg, aber es wirkt noch etwas nach?

 

[Benutzer136760]

Das Unterbewusstsein bekommt um einiges mehr mit als uns klar ist.
Aber wer weiß schon, wo das genau herkommt.
Lass dich von so einem Gefühl nicht einnehmen (selbsterfüllende Prophezeiung und so). Wenn du jetzt lang herumgrübelst, findest du früher oder später einen Grund.
Du bist glücklich? Dann lebe das so aus und mach dir keine unnötigen Gedanken. Was passiert, passiert. Da muss man es nicht noch herbeifürchten.

 

[Benutzer]

Oder deine Eifersucht kam erst durch dieses Gefühl zustande?

Bei meinem letzten Partner wurde ich an einem gewissen Zeitpunkt auch traurig, wenn wir uns sehr nah waren. Er fuhr dann eine Weile weg und ich sagte ihm (so quasi) er soll nur ja zu mir zurück kommen - solche Gedanken habe ich mir vorher nie gemacht!

Aber als er im Urlaub war, da merkte ich, dass diese Traurigkeit und dieses "Komm zu mir zurück" nur rein in mir war - ich konnte nicht mehr mit ihm zusammen sein. Es war nichts vorgefallen, er hatte mir nichts getan, er war weiterhin unglaublich wichtig für mich (deswegen, Traurigkeit) - aber die Beziehung konnte ich nicht mehr.

Einfach so.

Als er aus dem Urlaub zurückkam habe ich mich getrennt :-/

 

[Benutzer38570]

Eher wie eine Sanduhr. Aber ich denke auch, dass ich dann der Initiator sein werde.

Das Gefühl entstand schon vor dem genannten Ereignis. Vielleicht ist eher dieses komische Gefühl der Grund, warum ich ihm grundlos misstraut habe...

 

[Benutzer58449 (34)]

Ja, aber dieses Misstrauen, dass du da empfunden hat - das könnte ja einfach einen Sprung hinterlassen haben.

Sehe ich auch so.

Wenn in der Vergangenheit was passiert ist, das du garnicht als so schlimm empfunden hast, kann es im Nachhinein doch Spuren hinterlassen haben. Einen kleinen Sprung.

 

[Benutzer146682]

Ich kann dazu nur sagen: Ja, kann man.
Als ich das letzte Mal zu Besuch bei meinem Ex war, hatte ich das Gefühl auch. "Das hält nicht mehr lange... ich geb uns noch bis März."

ICH wollts nicht. Es lief auch im Januar noch perfekt, für meine Begriffe.... bis auf eine Sache die mich gestört hat. Was ich ihm auch gesagt habe. Daraufhin kam eine unerwartete Trennung seinerseits, die wir aber besprachen und wieder revidiert haben... trotzdem einiges an Rückzug seinerseits und dem Gefühl, total hintenan zu stehen meinerseits. Einen Monat haben wir uns gegenseitig mürbe gemacht, dann wars vorbei... die Vorahnung hat sich in dem Fall bestätigt.

Ich kann dir auch nur raten, genieß die Zeit mit ihm. Ich habe keine Ahnung, obs nicht auch eine selbsterfüllende Prophezeiung wird, wenn man zu viel über sowas nachdenkt.

 

[Benutzer150418]

Ich hatte genau dieses Gefühl auch zum Ende meiner letzten Beziehungen hin, also dieses:

Besonders dann, wenn ich meinem Mann sehr nahe bin, also genau in den Momenten, wo ich wirklich sehr zufrieden bin. Wie Eifersucht fühlt sich das nicht an. Ich werde dann einfach nur sehr traurig, obwohl ich gerade in diesen Momenten sehr glücklich bin.

So eine starke Wehmut. Besonders dann, wenn man einander nah und glücklich war. Mir hat es dann oft den Hals zugeschnürt, weil ich unterbewusst gefühlt hab, dass ich diesen Moment nicht festhalten kann und unsere Tage gezählt sind. Man ist so traurig, dass es vorbei ist, obwohl man den Menschen gerade im Arm hält und alles gut ist.
Ich hab das allgemein immer, wenn ein Abschied von einem Menschen naht. Dann kann ich die Nähe nicht mehr genießen, weil ich genau spüre, das geht jetzt vorbei.
Tiere fühlen sowas ja auch, das ist nicht ungewöhnlich.

Soll nicht heißen, das ist bei euch jetzt der Fall - aber ja, man fühlt es im Herzen, wenn ein Zyklus sich dem Ende neigt.
Ich empfinde es immer als ein sanftes, stetiges Klopfen, diesem Gefühl zu folgen und zum Initiator zu werden. Das Gefühl gibt einem Zeit für den Abschied. Zumindest habe ich es immer so erlebt. Auch in Situationen, die nichts mit Beziehungen zu tun haben.
Würde da aber jetzt trotzdem nichts überstürzten, sondern es einfach gefühlsmäßig so annehmen, wie es ist, ohne drüber nach zu denken. Man muss ja nicht gleich ne Frühgeburt einleiten, nur wenn sich was bewegt.

 

[Benutzer146682]

Ja, das auch.

 

[Benutzer151857 (39)]

Ja, kenne ich.

Vor kurzem erst. Jedoch hatte ich es im Gefühl, dass ich der Auslöser gewesen wäre.
Jedoch bin ich nicht der Meinung dass es denn auch das Ende sein muss.
Vielleicht bin ich aber eher ein Mensch der nie gleich aufgeben will oder eben an Schicksal nicht glaubt.

Ich selber habe mir dann Mühe gegeben und gebe zu, vielleicht fing ich an meinen Mann zu vernachlässigen und so zog er sich unbewusst zurück.

Ich behaupte (!) man kann dem entgegensteuern.
Also ich tat es, und wir sind uns wieder sehr sehr nahe.
Und das Gefühl ist weg.
Zum Glück!

 

[Benutzer140332 (36)]

Kennt das jemand? Kann man etwas ahnen, was man gar nicht weiß bzw. wofür es keinerlei Anhaltspunkte gibt?

Also ich kenne das nicht.
Immer wenn ich ein ungutes, flaues Gefühl bekam, dann hatte das einen Grund.

Wenn meine Beziehung rundum zufriedenstellend ist und ich glücklich mit meinem Partner bin, kriege ich kein solches Gefühl. Darauf kann ich mich verlassen.

Was ich aber in der Vergangenheit getan habe:
Es ignoriert, bzw. mir eingeredet, dass es nicht so schlimm ist. Und das mitunter jahrelang.

Das muss keinesfalls für andere Menschen gelten, ich ticke da aber sehr einfach. Wenn ich ein ungutes Gefühl kriege, ist was im Argen und meistens weiß ich auch, was mich bedrückt - das heraus zu finden, kann aber auch bei mir einige Zeit dauern.

 

[Benutzer]

Ich kenne das Gefühl in der Hinsicht, dass es mir bestätigt, dass etwas Gröberes im Busch ist.
Und das hab ich mir mitunter vielleicht länger nicht selbst eingestehen wollen bzw. es abgetan mit "soooo schlimm ist es ja nicht". Mir sagt dieses flaue Gefühl "einfach", dass es Zeit wird die Dinge anzusprechen, die mir im Kopf rumgehen - ansonsten würde ich die Beziehung wohl den Bach runter gehen lassen; nicht mit Absicht, aber indirekt...mir fällt gerade keine bessere Beschreibung ein.

Hätte ich das Gefühl aber über längeren Zeitraum (>mehrere Monate) und es verschwindet trotz diverser "Verbesserungen" bzw. Gespräche nicht, würde ich an der Beziehung wohl zweifeln.

 

[Benutzer68775 (39)]

Ja kenne ich.
Ich hab mir rational Gegenargumente geliefert, ich hab mir die Schuld gegeben, dass ich mich anstelle, völlig grundlos, dass ich anstrengend bin und Ausreden suche, weil es mir zu viel wird, dass ich mir einrede die Nähe nicht mehr gut zu ertragen etc...

Keine Ahnung was schlußendlich zuerst war, Henne oder Ei... aber 7 Monate später wars rum. Und die letzten 4 hätte ich mir sparen können, die waren nur schrecklich, schmerhaft und unnötig. Während ich mich an die Ratio geklammert habe und mir verboten habe, mich so anzustellen.

Ich wusste vielleicht Dinge, die ich nicht wirklich wusste - auch im Nachhinein kann ich keinerlei greifbare Zeichen nennen - nur dass ich sehr viel früher hätte gehen sollen. Und das mir das nie mehr wieder passiert.

 

[Benutzer109947]

Kennt das jemand? Kann man etwas ahnen, was man gar nicht weiß bzw. wofür es keinerlei Anhaltspunkte gibt?

In Bezug auf diese Fragestellung... Nein, kenne ich nicht. Für mich klingt das eher nach einer Diskrepanz zwischen Kopf und Bauchgefühl: der Kopf sagt, alles in Ordnung, das Bauchgefühl rumort allerdings.

Aus meinen bisherigen Beziehungen kenne ich das Gefühl, das man bekommt, wenn sich die Beziehung dem Ende naht. Allerdings kam das in beiden Fällen nicht von ungefähr, sondern wurde durch (leider nichtbewältigte) Probleme davor ausgelöst... Probleme bzw. Angelegenheiten, an denen die Beziehung letztendlich auch zerbrochen ist.

 

[Benutzer144428 (30)]

Ich kenne es zumindest in einer Form. Ab und zu, nicht wenn ich mit ihm zusammen bin, habe ich das Gefühl, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich so glücklich bin wie ich glaube und ob die Beziehung vielleicht dem Untergang geweiht ist. Dann werfe ich mir innerlich einen ungläubigen Blick zu und schelte mich, weil ich weiß, dass das unbegründete Sorgen sind, die nur Probleme bereiten, wenn ich auf sie eingehe.
Schließlich analysiere ich regelmäßig mein Leben und wenn da Probleme in der Sparte Beziehung wären, dann wären die schon da aufgetaucht.

Natürlich gibt es noch das ungute Gefühl, das man hat, wenn die Beziehung wirklich Probleme hat und man es sich entweder nicht eingestehen will oder die Probleme nicht (genau) kennt und sich deswegen das Unterbewusstsein melden muss. Dieses Gefühl hatte ich noch nicht in romantischen Beziehungen, aber ich glaube es ist um einiges stärker als die unbegründeten Sorgen (es sein denn man hat einen starken Hang zur Selbstsabotage durch Sorgenmacherei).

 

[Benutzer146682]

Off-Topic:
Komischerweise hab ich momentan teilweise das Gefühl, dass es zwar im Moment vorbei ist, aber nicht dauerhaft so bleiben muss. *kopfkratz* Ist aber mal da und mal nicht. Hoffnung kanns nicht wirklich sein, im Grunde bin ich nämlich so oder so optimistisch, dass was Gutes kommen wird. Selbst wenn ich nicht denke, das wird noch mal, stört mich das nicht.
Kennt auch jemand so ein Gefühl? *g*

Firebird: Hast du denn mal geschaut, ob bei euch irgendwas im Argen liegt? Ob dich trotz all der schönen Zeit unterbewusst schon eine Weile etwas stört, oder dir komisch vorkommt?

 

[Benutzer]

Naja, vielleicht ist dieses "Erahnen" ja sowas wie sich nicht eingestehen zu wollen, dass es nicht mehr passt. Irgendwas stimmt nicht, aber man zieht einen Schlussstrich einfach nicht in Erwägung...

 

[Benutzer97853]

Nee, habe ich noch nie erlebt. Irgendwas war immer im Argen, wenn ich dieses Gefühl hatte und das wusste ich auch.

 

[Benutzer138371 (43)]

Ich habe es auch gemerkt, das ich nicht mehr mit ihm allein sein wollte.

Und es hat sich dann auch bestätigt. Kurz drauf haben wir uns getrennt.

 

[Benutzer34605 (38)]

Ich kenne dieses Gefühl nicht. In meiner ersten Beziehung ahnte ich, dass die Beziehung zuende geht, da sie schon mitten in diesem Trennungsprozess gewesen ist. Aber da waren auch einige Probleme, die nicht unbegründet waren.

In meiner jetzigen Beziehung habe ich keinerlei solcher Gefühle.

Ich könnte mir vorstellen, dass man manchmal diese Art von Gefühl vielleicht verwechselt mit dem Gefühl, dass man eher Angst hat, die Beziehung könnte zuende gehen, weil sie gerade so gut läuft. Mein Mann hatte zu Beginn auch dieses Verlustgefühl aufgrund schlechter Erfahrungen aus vorherigen Beziehungen. Ich hatte nie wirklich schlechte Erfahrungen.

 

[Benutzer135804 (43)]

ja,ich kann das.finde das aber kein bischen besonders.ich hab eben eine sehr ausgeprägte intuition und bin es gewohnt,ständig vorahnungen zu haben,also dinge einfach zu wissen,für die es keine hinweise/anhaltspunkte gibt.und ja,auch das ende eigener beziehungen hab ich schon vorhergesehen-ein mal sogar schon,bevor ich mit demjenigen zusammen kam.es kam genau so und aus denselben gründen zum ende,wie ich das vorher geahnt habe.

 

[Benutzer115625]

Kennt das jemand? Kann man etwas ahnen, was man gar nicht weiß bzw. wofür es keinerlei Anhaltspunkte gibt?

Wofür es tatsächlich keinerlei Anhaltspunkte gibt: nein.
Was man gar nicht weiß: ja.

Ich muss mir an dieser Stelle einfach mal bewusst machen, dass das, was ich "weiß" (also das, was ich BEWUSST wahrnehme) nur ein winziger Bruchteil von dem ist, was an Sinneswahrnehmungen in mein Gehirn strömt. Dieses filtert, ohne das wir davon etwas mitbekommen, das allermeiste heraus, und nur die "relevanten" Informationen erreichen unser Bewusstsein. Die Informationsflut könnten wir sonst garnicht bewältigen. Im Unterbewusstsein existieren all jene Informationen aber, und dieses verarbeitet diese Informationen auch. So kann man z.B. mit bildgebenden Verfahren durch das Beobachten von unbewusst ablaufenden Prozessen teilweise relativ gut vorhersagen, wie sich eine Person entscheiden wird, bevor die Person überhaupt weiß, dass sie sich entschieden hat.

Daher kann ich "Wahrnehmung" auch trainieren. Dabei werden meine Sinne logischerweise nicht physikalisch besser, sondern ich "weite" quasi die Filter, sodass mehr vom unbewussten in mein Bewusstsein dringt.

Ein "Bauchgefühl", dass entgegen der bewussten Wahrnehmung und rationalen Erwägungen steht, kann ich als Botschaft meines Unterbewusstseins, dass wie gesagt viel mehr "weiß" als mein bewusstes Ich, verstehen. Dabei muss ich jedoch aufpassen, gerade im zwischenmenschlichen Bereich. Meiner Erfahrung nach haben die meisten Menschen nämlich "Bauchgefühle", die mit einer "unterbewussten Botschaft" in diesem Sinne überhaupt nichts zu tun haben. Eifersucht zum Beispiel fällt da absolut nicht drunter. Sowas entspringt weniger meinem Unterbewusstsein, als Gedankenspiralen in denen ich mich drehe. Zu lernen, meine "echte" Intuition überhaupt wahrzunehmen - ergo das Eine vom Anderen sicher zu unterscheiden bzw. "falsche Intuition" ganz abzustellen - ist leider garnicht so einfach und ein langwieriger Prozess.

Grüße,

Ali Mente

 

[Benutzer89539]

Die menschliche Intuition ist ein ganz eigener Prozess, Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten, und umgeht dem "Umweg" über das rationale Denken. Das kann man vielleicht vergleichen damit, dass man einen zugeworfenen Ball auffängt, bevor das eigene Bewusstsein überhaupt realisiert, dass da ein Ball angeflogen kommt. Das Unterbewusstsein kann sehr erfolgreich darin sein, schnelle Entscheidungen zu treffen oder eine Vielzahl von Informationen zu verarbeiten, was in der gleichen Weise nicht möglich wäre, wenn das ganze als bewusster Denkprozess ablaufen würde.

Damit ist das Bauchgefühl natürlich eine ganz besondere Informationsquelle. Trotzdem sollte man nicht so naiv sein, das für irgendeine ganz besondere, metaphysische Wahrheit zu halten, die gar nicht hinterfragt werden kann. Denn letztlich speist sich das ja auch nur aus unseren bisherigen Erfahrungen und Erlebnissen. Wenn du also z.B. in der Vergangenheit oft erlebt hast, dass bestimmte Situationen zum Ende einer Beziehung führen, dann kann dein Unterbewusstsein dir diese Signale erneut als bevorstehendes Beziehungsende auslegen - obwohl diesmal die Situation vielleicht ganz anders ist, man z.B. einen ganz anderen Partner hat.

Ich würde das ganze daher als Warnsignal sehen, und als Anlass mehr in die Beziehung zu investieren, vielleicht ein paar Fehlentwicklungen erkennen und auffangen - aber das heißt noch lange nicht, dass es auch unweigerlich so kommen wird.